Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 21, 1893, Image 5

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    «4
«W"nicktM?1i M. — Ich weis
schalte, wie Dul- m nstl Gelt, meins-,
sieGstteslent’ sind —- nnd müßten
sich lktiiatem wenn sie hörest cito-, da
he Herrgott so was hat ges ehen la
Zeni« m bitteres Lächeln guckte nni
eine Lippen. »Ze: mir länt er reden
muß en! Warum denn at er nicht
zum anderen sagen können: tha’s
nirg, tuij Mo nich cht!«
ittl hing an ihm mit angstvollen
Angen; sie verstand seine Worte nicht.
,.HLymo — «
Sie konnte nicht weitersprechen denn
Walti kam zurück Mit zitternder Hand
reichte sie dem Jäger den gefüllten
Becher, den er mit dürstenden Ziigen
leerte, mit dem Becher zugleich ihre
Hand gefangen haltend. Und als er
dann anfblickte zu ihr mit glänzenden
Augen, flüsterte er: »Nein, Gittli.
nein, ich darf nimmer fragen: warum -
ich weise ja schon, warum ers hat ge
schehen lassen -—— ich weiß es weisze edl«
Und er zog ihre Hand mit dem Becher
an seine Brust.
Sie ließ ihn gewähren und stand, als
tviiszte sie nicht, wie ihr geschehe. Und
da er ihre Hand nnn freigab, blickte sie
anf, wie erwachend, nahm wortlos die
Schüssel nnd ging der Thiir zu·
»(«85ittli!« rief er ihr leise nach.
»sionimst bald wieder P«
»Woh( wohl,LJah1no!« lispelte sie
nnd verließ die Mitte.
,..t)ohohoho!« lachte Walti anf,
lieinmte die Hände zwischen die Kniee
und schiittelte vor Vergnügen die Schul
terri.
»Was haft denn, dummer Bnb’?«
»sich weiß auch wad! Hohohoho!
Jch weiß auch wao!« Und tichernd
steckte er den Siops in den Winkel zwischen
Bett nnd Bank.
Bktthctl Vor der Pttttc Ilattd Muth
snhr mit dem Mücken der freien Fand
über ihre eißen Wangen nnd kam
melte: » as weiß er denn —— was
kann er denn wissen L« Und mit zögern
den Schritten ging sie derHerrenhittte zu.
Einer der Hinechte kanr ihr entgegen;
er habe ihr eine Botschaft auszurichten
Jhr Bruder, der Sudmann, sei in der
Nacht zu den Almen gekommen und
abe gejammert, daß seine Schwester
eit wei Tagen schle, und daß tein
Mensch wisse, wohin sie gerommen sci
Als ihm die Knechte erzählten, daß seine
Schwester den « äger todtwund gesun
den nnd in der ütte gepflegt habe, biet
die errenlente lamen, da habe ersieh
vor staunen kaum fassen konnen5 jedes
Wort, das er gesprochen, sei ein Lob sitr
seini Schwester gewesen; nnd sie solle
nur ja in der Hütte bleiben, so lange die
Herrenlente sie nothig hatten; er selbst
wäre gerne noch Zu ihr hinaufgestiegen
in die Rotle aber da er nun wisse-, daß
sie wohlan nnd sicher geborgen sei «
habe er gesagt —— so wolle er lieber
wieder heimleinsen, nm die Zehicht iut
Sudhauo nicht zu versäumen. Er thue
die Schwester recht, recht schon grüßen
lassen. Mit Bangen und Zittern hörte
Gittli diese Botschaft an, welche sie nicht
zu versiegen vermochte Wie weit-e es
ihrem ktn lichen Sinn auch beigefallen,
daß Wolfrat diesen Gang zur Alm, wo
er die ttneehte Zu finden hoffte, nur
gethan hatte, um einen drohenden Ver
dacht von sieh abzuwenden! Denn
wenn er die Schwester-hätte gehen lassen.
ohne sich weiter um ihr Verbleiben zu
kituunerm dann mußte er wissen, wed
halb sie gegangen war, wissen, wo und
weshalb sie blieb. «
Als Gittli die Herrenhiitte betrat
kam sie gerade recht, um Herrn SchlutteL
mannts Auferstehung mitzufeiern. Sein
Raps erschien auf einmal über dem Rand
des Heuboderio. Wo aber hatte er das
Gesicht gelassen, dav er sonst an jedem
Morgen zu zeigen pflegte — jenes zorn
brenuende Gesicht mit den gerunzelten
Grauen, den rollenden Augen und dem
gesträubten SchnauzbartP Er schiert
ich verwandelt zu haben in diesem lan
gen Schlaf; iantt hing ihm der
Schnauzbnrt iiber die Lippen, lnstig
blitzten feine Angen. nnd mit einem
Gesicht, lachend bis zu den Linken-stieg
er iiber die Sprossen nieder. —- Fentee
Seherin meinte: wie der strahlende
Erzengel Gabriel iiber die Himmels
leitet
Auf der Erde angelangt, streckte nnd
dehnte er fini, rieb vergnügt die Hände,
thing dem Feater die flache Hand auf
dei breiten Buckel, tueipte Gittli in die
Wange nnd trat mit fröhliche-n tin-nie
it: das Heerenstiiblein. lind main-end
tinn . tnndc ntn Stunde verging, hörte
matt :.-ine lachende Stimme an allen
Ecken ntnd Enden, bald im Henenhand
nnd isnld en det· Jageehiitte Hier
wurde er freilich non Herrn Heinrich
nitsaetriöbetn unt Hahtno einen ruhigen,
stärkendrn Schlaf zn sichern.
Einige-Stunden nach Mittag bee
iegte den Regen, die Walten klüiteten
, nnd die Zonne warf, ehe sie hinter
die Berge sant, noch einen goldigen
Schein iibee die beiden Hütten.
Herr Heinrich nahm die Armbrust anf
den Rücken nnd stieg zum siecnzwald
empor-; der Vogt machte sich mit den
Knechten auf die Enthe, nnd Pater Te
iertns wanderte einer nahen Felahöhe
u —- dort sah ihn Gittli ans einem
teinblock sitzen, bis der Abend däm
—-Inette. Pay-no schlief. nnd Gittli
weilte mit Frater Schrein nnd Walti
nnf det Bank vor der Hinte, mit hal
bem Ohr nur hörend, wag die Beiden
plandentenz in Sorg’und11nenh’gliti
ten ihre Blicke immer wieder hinlibee
nach dein Steinthal; die drückendste
Angst war aber- doch von ihr Leimm
tnen. Sie hatte ja nun einen schup
wqeb der droben im Himmel sorgte fnr
, iiir den Wolfeat und die yephU
. J - Ist der Bruder nneh gesündigt —
. hat ,
es doch ein liihel wieder gut
«- .. ««M- M zueilcktaim war eee
’Erhatte nichts Run
zthgl Der eun
« am Herde.
Essig dem ksweu Sei .
s okigkckeschew Ja —- vek Scheus
Was-Tri
Cl
Blei Einbruch der Nacht kehrte der
ropst mit Pater Desertns zurück. Herr
einrieh hatte eine Fehlpirfch auf den
uergahn gethan. Beim Niederftieg
aber atte er einen Buche aufgeschencht
und dem ieleenden Raubthier einen
Bolzen na ge ehiekt Nun sollten zwei
der Knechte während der Nacht hinunter
um st.oster, um die beiden Schweiß
suude zu holen, die Hei und den Werk
auf. Einem der tuechte trug Herr
Heinrich anf, im Hause dF eiSudmanns »
vorzusprecheu, um fiir iittli mitzuis
bringen« was sie nöthig hätte an Ge-:
wand und reinen Bald nachdem dcr «
Abendicnbisz eingenommen war, wurde ’
ed still in den beiden Hütten; Gittlis
nnd Waiti wachten bei .Hat)mo; Herr «
geinrich der vor Tag wieder auf deu;
einen fein wollte, hatte sich zur Ruhe
begeben, und Pater Defcituo mußte
seinem Beispiel folgen.
sn der stiiehe der Herrenhiitte saßen (
Herr Schluttemaun und zerater Zeverin I
Als der Vogt meinte, dafzs
» Herr Heinrich wohl schon in Schlaf ge- i
i
nfen wäre, verließ er die Hütte unds
Tholte einige neue »Puicheu« aus demj
:Versteet
» Frater Seucrin ab, als Herr Schlutte- i
imanu eine der Eteiuflaschen zwischen
i Z
Schwer seufzend wandte sieh
i
die ititieenalmi, um mit hoehwiehtigeri
Sorgfalt den mit Wache verilebtcnl
Pfropf zu tosen Einen langen, langen
ug that der L«ogt, dann reichte er die (
(
(
l
’3rlasrhc dem Bruder eauci et an,
Frater!«
» Ein stnunnes stopssehiitteln war die «
Antwort I
der
Herr Schlutteuianu erschrak. ,,Vru- (
Seid ihr trank «
»Nein —- aber ich will nicht trinken. i
eut’ treib ich keine .Heiiuliehteit. Herr F
c einrich war so gut zu tuir.« «
»Tatata! Tas ist eine Ancsred’l i
Wer nicht trinken will, hat entweder ein I
böses Stück gethan oder wilw begehen. i
Zeiget, daß Ihr ein unschuldig Herzi
habt — schluck, fchluck l« s!
»Ich hab’ keinen Durst l« sagte Fra- z
ter Severin und seufzte tief. i
»Tatata! Durst ? Durst ? In l
unserer unschuldigen Zeit trinken nur·
zu viel’ ohne Durst-— wie billig! Man
trinkt fiir den zukünftigen tiauft in
der Noth, sagen die Quactsalber, dann (
hab(:3lzr’es im Tod !«« j
»Jchl Null lcyc clllllllll gcsclgl —«l
seufzte Frater Severin —- ,,und ich «
trink nicht l« l
»Tatata !«« Herr Schintteumnn faßte
des Fraters Rutte und zog ihn zu sich l
nieder. ,,.8tonnnt her, Ferner, setzet j
Euch zn mir, ich will Euch ein tfiedlein ;
singen, dass soll Euch in’e Gewissen ;
reden !« Er schol) seinen Arm unter I
den des Futters, schwenkte die Flasche:
und sang mit leiser Stinnnex
»Ist-blank lieb’ Vrudtt, allzumal,
teuern gilts wie-it Harima-.
ssen der Durste-n meisten Pia H
Jch wem ein' Wirth im liihlen hal,
Qui nun inihest nurenl
sWel ser goldllare Weine hohl
Er zapiet fleißig uns den Wein
Dei einli» in mintinirnnr.
Ant- dcxn Faß in den Latini-exkl
sruin wollen mir auch irdisan sein
Adl not-tin usque ltsrtnjtnnnk
IBio die Nacht zu End-.- get-is
Tie zweite Strophe hatte Frater -
Severin niit wiege-idem teopfe niitgei «
stimmt — nnd ietzt ergriff er die Flasche l
und zog nnd fchlnckte « aber schon ge
hörig! Dann freilich, als er absetzte
machtc ee ein gar tinnmervolles Gesicht.
kJetzi half-ich halt doch getrunken!
O Mensch. Mensch! Was bist du flir
eiifi ..Gefiiß voll teuflischer Suppel
ni.·«
Mißbilligend schiittelte er den Kopf,
setzte die Flasche an nnd trank. »Jetzt
gehW schon in einem hin !«
Ein paar feuchte Stunden uerrannen
den Beiden, bis sie es zuwege brachten,
das; die Flaschcn einen trockenen Boden
bekamen. Ata Herr Schluttetnann sich
erhob, merkte er, daß er nicht mehr völ
lig Meister seiner Beine war —- er
. merkte es, als er mit der Nase schon auf
der Erde la . Mlihsam krabbelte er
sich an des syratcrez itutte in die i öhe.
»Glaubet mit-, Fraun dae ist einer
Lebtag lein guter Fuhrmann, der nicht
auch einmal umwerfen laun l« Die
Zunge wurde ihm schwer· »Und Ihr
wisset ja doch, wie der gelahrte Philo
sophns sagt : ;
Lisirlt uns der Wein lclion nieder,
Gelui wir morgen doch zu ilnn wieder-«- i
Frater Seveein hielt die Leiter-. und
ei·r Schlultemann tapptc sich iidee die
sprossen hinauf in’s Hen.
1("-. Kapitel.
Dein triiben Regentage folgte ein
·rischer, friihlingsdnftiger Morgen. Je
ed Rasenfleckleiu auf deu iteilen Ge
hängen und alle Almen hatten iiber
Nacht einen lichtgriinen Schimmer be
lonnnen. Es war Lenz geworden in
den Bergen; er hauchte ans den lauen
i«iliten, blickte nieder aus dem tiefen
Blau des Himmels, stieg ans der Erde
mit wilrzigem Odem und wehte in den
Diiitcu, die der bergwijrto ziehende
Wind empor-trug ans den Thalern, wo
sich schon die ersten Blumen erschlossen
hatten.
Als die warme Sonne auf allem
Grund rings um die Jägerhiitte lag
durfte ahmo das Lager verlassen.
Frater everin nnd Gittli führten ihn
Zur Bank vor der Thür, doch hätte er
anm einer Stühe bedurft, so kräftig
war sein Schritt; er wäre am liebsten
oor Tag f on ausgestanden, um mit
errn Heim- ch ausznzieheu zum Hahn
al .
Xa saßen sie nun zu dreien. Frater .
Seoeriu erzählte Schnecken und Schnur
ren, Hahmo chante mit uimmermiiden
Augen über Berge und Wälder aus,
thtlis thd in der« KLEMM-nd
FOR-T ( 1le7ir WMJ re
ngen esen , neither freien Hand an
einem Fipsel ihrer Jacke nestelnd. Ihr
war zu Muth, sie wußte nicht wie.
Ueberall, meinte sie, wäre ihr wohler,
als hier aus dieser Bank. Nun that sie
einen stockenden Athetnzng, stand aus
und löste ihre and.
,,Gittli? . as hast denn?« fragte
Haymo.
»Schafer muß ich!« sagte sie und
schlich davon. Als sie die Küche der
Herrenhiitte erreichte, drückte sie die bei
den Hände ans die Brust. Ta lag es
ihr wie ein schwerer, schwerer Stein.
»Was hab’ ieh denn, sa, was hab’ ich
denn nur ?« stammelte sie. Aber wie
tounte sie nur so sragenl Was ihr das
Herz bedrückte nnd beiingstigend um
llammerte, so das; ihr fast der Athem
versagen wollte —-- was sonst denn
konnte es sein als die Sorge um den
Bruder und die SchwäherinP War
doch Herr Schliittemanu beim Morgen
grau mit Walti nnd zwei sinerlsten wie
der aus die Suche gezogen. Auch Pa
ter Desertns hatte sich ihnen angeschlos
scn, als wäre ihm das Bleibcu bei den
Hinten unerträglich Und der mit sei
nen unheimlichen Messerangeu, meinte
(S)ittli, toiirde gewiß etwas finden. ·
»O Du lieb’ö, guts Engerl droben,
seht halt’ aber fest !« Mit diesem Stoß
seufzer machte sich Nittli an die Arbeit.
Immer wieder mnsxte sie sich die Zähren
aus den Augen mischen nnd ein um das
andere Mal schlich sie zum vFenster, um
verstohlen lsi.iiiber zu blicken, ob auch
Hahmo noch ons der Bank sitze
nein doch: um audzuschauen, ob nicht
der Vogt mit den Zinkchten schon zurück
komme.
Da hulltc and dem Steinthal heraus
der lauggezogene (3a11cl)zer einer Mäd
chenstimme. Gittli sprang zur Thür
und legte die Hand iiber die Augen, um
in der grclien Sonne besser sehen zu
sonnen Von weitem erkannte sie die
Tochter des Eggebauern.
»Was will denn die daheroben«.-«
stammeltc sie.
lsiittli war der heiteren Nachbardiru’
immer gut gewesen. Aber jetzt mit
einmal empfand sie etwas gegen das
Mädchen wie grollenden llnmutl.
Freilich — Zenza war ja doch die Tons
ter des Bauern, der dad Kreuz ans den
Wolfrat gelegt hatte!
»Was die nur will ? ——— lind ausge
—1
-
putzt hat sie sich —- nnh i« ’ Unwillfiir
lich blickte Gittli an sich hinunter.
Ihrem Linnen und ihrem abgeschabten
Röckiein merkte man die Nächte an, die
sie auf dem Herd verbracht hatte. Eine
Zähre schoß ihr in die Angen, und
zögernd trat sie in die Siiiche zurück,
aber nnr so weit, daß sie Zenza nicht
ans den Blicken verlor-.
Jetzt erschien das Ijiiidchcn auf der
Hohe »Da schan,« schmnnzeite Frater
Zeveriin »ich glaub’ ja gen-, wir kriegen
Besuch! Und waö siir einen! Ui jei !«
lhanmo machte grosze Angen. »Was
iviii denn die daiserobeii?« innrmelte
er, als hätte er Gittiie Woriegehort
nnd nachgesprochem
Zenza kam nii )e1«; sie trug einen dicken
Veilchenstmnsi im Mieder nnd hatte
sich ausgeputzt, aiö gingy ed inni Hoch
amt in der Kirche« Jhr Nesieht
brannte, nnd ihre heißen Dingen hingen
an Vanilla (
»Mens; Dich Nott, Tirnlein!« rief
ihr Frater Zeuerin entgegen. »Was
siir ein Heiliger hat denn Dich daher
ans ges-Einen T-«
»Der heilige Hubet«tus!« lachte
Zenza. ,,(sårils;« Gott auch, Herr »Fra
ter! Und der heilige Leonhardus hat
auch mitgeholsen. Ja! Nachschauen
hab’ ich wollen ans meiner Almen —
anf Sennzeit ist ja nimmer gar so lang.
Und weil ich schon ans meiner Almen
war, hab’ ich mir gedacht, ich tnach’ das
Rahenspriin lein noch-heraus, dasz ich
doch selber sschauen tann, wies Eurem
Letzerl (ein keankes blind, Pflegliugss
geht.« Ihre Augen blitzten Harznio an,
der in Umnuth über den kindis en Ko
senamen, den das Mädchen ihm gab, die
Brauen furchte.
Frater Severin hatte Zenzas Hand
e aßt und tatschelte ihre Finger.
» tacht sich ja, macht sich schon wieder.
Schau ihn nnr an: acht Tag’ noch, nnd
er springt wieder über alle Berg’ anb.
Aber.sag’, woher weißt Du denn, daß
ihm was geschehen ist «.-«
»Ha! ed ja der Vogel-, der gestern
Nacht seine Schwester gesucht hat, über
Ill allesaeschriesrn !«
Milli, die am offenen Fenster lauschte,
erschrak bie- in’g Herz. Hatte Wels
eat den Verstand verloren, das; er selbst
:t·ziihlte, mass in der Rath geschehen
»n« I- U
»Der bildet sich setzt iuaa ein ans
seine Schwester l« sprach Zenka weiter
.,:Ilber das muß ich selber sagen. brav
hat sie sich gehalten. Ein haldea Seindl
noch! Ich weiß nicht, aber ich glaitli’
ich l)"att’ den Kopf verloren!« Sie
Lachelte. »Was meinst, Jäger ·.« Und
wieder blitzten ihre Augen.
Gittli griss sich in ihrem Versteck tnit
beiden Händen an den stopf; alles in
ihr begann zu wirbeln.
»Du nnd den Stops verlieren P« lachte
Frater Severin. »Ja! Anderen die
Köpf verdrehen -— das wird das Rich
tige sein. Aber lonnn’, Dirnlein, setz’
Dich, wirst tniid’ sein von dein weiten
Weg, und hungrig auch - -- warf ein1
Weil’, ich hol’ Dir eine Zehrung Dann
halten wir einen lustigen Hainigart.«
llnd mit flinken Schritten ging er der
Herrenhütte zu.
Gittli erblaßte. »So, schön --«— jetzt
laßt er sie gar allein mit ihin,« stam
melte sie. Aber weshalb nur sorgte sie
sieh, daß ihr »einwendig« völlig kalt
wurde? »le End’ weiß gie was -—
und sagt es ihm l« das mu te sie ver
hindern.
Kaum war der Frater gegangen. da
trat Zenza aus den « äger zu. »Hast
viel ausstehen müssen A« fragte sie mit
teifclieleadexszxgmg
«
sp- - s
,
ct. . ’
.Den wenn ich wüßt’, der Dir das
gethan hatt« Sie ballte die Fauste.
»Da hast freilich nicht Wonnen zum
Tanz kommenl Und ich wart’ allweil
und wart’ nnd wart’ — eine Wuth hab’
ich gehabt, daß ich Dich hatt’ zerreißen
können!«
»So?«
»Und derweil liegt er daheroben, der
arme Hascher, schiergar am Verscheineni
Aber schau, seit ich es gestern gehört hab’,
da how mich nimmer gelitten, ich hab’
herauf müssen l«
»Geh?«
»Ja! lind weil Du mir keinen Bu
schen hast bringen Sonnen ——— schau --—
jetzt hab’ halt ich Tir einen gebracht !«
Sie löste den Veilchenftrauß von ihrem
Mieder, do(of als sie ihn dem Jäger
reichen wollte, kam Gittli herbei, zö
gernd, mit sinftereu Angen. sHastig
legte chza die Veilchen neben Hahmo
auf die Bank. ging auf Gittli zu und
streckte ihr beide Hände hin.
,,(siriif;’ Dich Gott, Kleine! Brav
hast Tein Sacherl gemacht !«
isiittii legte die Hände auf den Rü
cken.
Zenker lachte. »l55ch’, Tku Tummerl,
war; hast denn? sich 1nein’ doch, Du
hättst Dir ein Bergeltegott verdient!
Da schau! —- « Sie loste das dünne
Silber-keinem von ihrem Mieder, hafchte
Gittlis Arm nnd zwang ihr dass Siettlein
in die Hand. »Nimm’o nur, nimin’s
-— ich fchenl’ Dies !«
Hahnio sprang anf. Eine dunkle
Riithe flog über seine Stirn, nnd zornig
klang seine Stimme: ,,(Fiittli! Gib
ihr dass tecttl wieder ———— Du brauchst
Dir nech allweil nichts schenken zu
lassen — — von der !«
»Ich lfätt’s auch so nicht genommen !«
sagte Gittli mit ruhigen Worten nnd
streckte die Hand mit dem slettlein aus.
»Da haft es wieder-, ich brauche nicht,
für mich thut’ö auch ein Bäudl !«
Bis in die Lippen war Zenza erbleicht.
Einen funkelnden Blick warf sie auf
Hahnio, einen auf Gittli. dann lachte sie
hell anf. Mit zornigem Griff packte
sie dac- ticttleiih zerris; es, wars Gittli
die Stücke ins-I Gesicht und ging mit
heiserem Lachen davon, das Mädchen
noch einmal ftreifend mit einem Blick
des gliihendstcn Hasses.
Zitternd stand Gittli, die Wangen
von heifier Rathe überzogem Thränen
in den Angen. »Was hab’ ich ihr denn
gethan? Ich hab’ ihr doch nie kein
nngutes Wörtl gegeben! lind jetzt thut
sie mich so verschimpsen l« Sie brach in
bitterlicheö Weinen aud.
,,(Siitili!« stammelte Hahuio und
wollte sie umschlingen. Aber da kam
Frater Zeveriu aus der Herrenhiitto
Teller nnd Becher in Händeri. Er
machte große Augen und wollte fragen,
wohin die Zeuza gerathen und wars
denn geschehen ware. Aber nach dem
erficu Wort verftuunnte er wieder und
l
»Hu Inn grad ausgereicht it- brummte
verschwand hurtig in der Thür. Er
hatte Herrn Heinrich gewahrt, der von
der Höhe niedergestiegen kam, den erleg
sgn Unrrhahn gin Bergstock iiber der
Schulter tragend
. Hahnio stand wortlos nnd nagte an
seinen Lippen. Mittli. als sie Herrn
Heinrich erblickte; wischte sich die Thra
nen and den Angen, biickte sich nnd las
die Stiiile des zerrissenen ttectteind von
der Erde. Was sie gesunden hatte,
brachte sie dein vstreitet- Zeverin und
sagte: »Ich bitt’ Ench, Fraterz wenn
Ihr wieder hinnnterioinnit in’s Kloster-,
so leget dac- der gtcsnnnnter in den
Schrein —— ed ist gesunden Gut nnd
will keinem gehören !«
Herr Heinrich war näher gekommen.
Er nahm den stattlichen Auerhahn vorn
Bergftock und hielt ihn mit der Hand
empor. »Ha1)ino, sieh her, ieh habe
Waidmannd Heil gesunden !«
Jn ahmo kochte alles; aber er ver
gaß ni t seiner Jägerpfliehi. Von der
nächsten Fichte brach er dad grüne Ende
eines Zweiges, er tral vor Herrn Hein
rich hin, tauchte den Zweig in den rochen
Schweiß des Vogels und sagte:
»Vo: meinen Herrn hin ich tritt,
Mit Waidmannsgrnst und mit der Bitt’:
Er hat ein’ gerechten Schuß gethan,
Drum soll er den Bruch auch nehmen an
Und tragen wohl in Freude
Dem edlen Vogel zu Leide!
Jo! Hoch. o ho!
Brauchet Eure gute Wehr
Allezeit zu Gottes Ehe’!
Herr Heinrich nahm den Bruch, steckte
ihn auf die Kappe und gab mit Hand
schlag den Waidtnamwfprnch zurück:
»Oui« Dank, mein lieber Jäger steil
Trag alle Weil lscr Dinge drei:
Wehr ohne Scharf und Fehl,
Graden Sinn ni)1tc«dei)l,
Treukd Herz ohne Wun«
Habe Deut überall, habe Dankt-«
Lächelnd legte Herr beim-ich die Hand
auf seines Jägers Schulter und sagte:
»Ich habe mein Spriichlein geredet nach
Herrenpflicht. Auf Dich aber, Haymo,
paßt es nicht, denn ich habe Dir wün
schen müssen, was Du hast. Zu Dir
hätt’ ich sagen sollen:
,-Vleib’. wie Tit bist
Zu aller Frist!
Und esunde bald,
Daß er liebe Gott es ivalk’!«
Die Freude iilier diese herzlichcn
Worte färbte Haymotz Wangen. Nun
gingen sie zur Baut, und ec- bc anu das j
Erzählen. Rechte Jagd mag innnerx
Meintalsgchatteu werden: erst mit der
affc in der Haud, dann mit dem Herz
auf der Zunge. Fratcr Severin hatte (
sich lauschend herbeigcfchlichcn; Gitttit
arbeitete mit stiller Geduld in der Her- »
retzhjjttr. (
- Bostichi-nd folgt·) F
»Es giebt eine Satt-e für jede Wunde.«
Wir vermessen qui De Wind Witch Fazel
Salbe, sie kurin Brandwunden, Quetf im
gen, Schnitt-runden und alte Weschwiikr. Ju
die Nasenlöcher eingekieben kurirt sie tsatakrh
und hetct stets Hämotrhoideir. A. W. Buch
heti. H
.I. P Tncker sz So» Apotl)et«·:i«. 2
Burtington teduzim Raum
Aiir die folgenden Cireignisse wird die Bur
lington Diknndreises Billete für eine Hahn und
ein Drittel nach dein (se1-itnkatg Filar- nei
kanfent ;
Uonvention Y. P s. U. lc , -Lmi:ings3, vom ;
RI. März bis » April. Billet Verkauf vom :
LU. März bis-.- » :)lp1il·’
Lra115:Misfissippi: Connnoikial (so"(;1cki!
Ogden, Utah 24 April Billet »L«e1«t«ausvoni
21 bis-A. Llpril i
Zweijähtliche Vers saminlnng, Nrns logc L i
l W., Lincolm Neb, voin L.) bi612. i
M Billet I«e1fans vom J bis !«.). Mai. :
nnnlnng der Nebraska Medi: iniichen j
Wesellchaft «!cebins«kc1(sitt) .Iicb., voin 16 ;
bi318.«J)"cai. iBilletiLierkanfvom1·.3 bis 18.
Mai.
iLand!— Landi
i
I 320 Acker hochliegendes Prä
irieland, davon 970 Acker eben
isind nnd ZW knltivirbar, drei
ZMeilen von neuer Station an B.
TM Eisenbahn nnd 6 Meilen
von Ashton, Sherman Coitiity.
Schreibt nicht, sondern kommt
und kanft zu Eurem eigenen
Preis. 8700 Baar! Muß ver
kauft werden bis zum 1. Mai.
Gc ORD. Todkey
lshton leeinmn iso»
IT Hinl. Jcclm
Hoan Halt- Zusamt,
JOHN KUHLSEM
W i g c n ! l) ü m c 1"·
J«-·-"" Tic besten Nclränkc Und Figur
rcn frei-J un Hund.
Aufmerksmnc Brdicmmg! z
H. A König, Mit-, A. Haksan Gro. A. Mohrmftcchck- W H GEMEI
Praiwan Bisc- Umsoan Cafsirc1«· .;W Iris-J- Cassirct.
Die ,,Citizens Natäonal Bank.«
(Fsrühcr "l’A’l’l’ UIJ XTK U« lZÄNlc OF XII BlkAsch. )
GRAND lsLAlIc, - - - - NSSKASKA
leut ciu allgemeines Baukgcfchäft. Collcctioncn cinc Spezialität
Promptc Befugqu mäßige Bedingungen.
ngcntcn der Haucht-Herz Braun-, Nod Star-, American-, Holländischen,
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Joljn TO TUieauH, D. Il. König, Il. I· thboth W, .Iköl)lcs1, LI. A. .8)agge, A· H. Baker,
Gro. ;Il. «.’.!col)1«cnitccher.
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