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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (March 31, 1893)
Beini chinesischen Bis-unmä- l · VII Otii c. cslkth Es war am Tage nach meiner An kunft in Tientsin, als ich von Herrns so Feng Loh, dem Sekretär der Admira iitiit nnd des Vizekönigs Li Hungi Tfchang, ein Schreiben erhielt, daß Se. Excellenz, mit lebhaftem Interesse fürs meine Reisen durch Indien nnd Juda China erfüllt, mich zu empfangen. wiiniche Erfreut uber die Aussicht einen der größten Itaatsinänner tin-I feres Jahrhunderts kennen zn lernen,; den hervorragend-stets Mann Cl)inad,s den Vernichter der Taipings und später der Nienpei-Nebellen, den genialen För- ’ derer anderer Wissenschaften im Reiche der Mitte. dem China seine Wiens und Handelsflotte, seine Milititrs und; Marineschuleu, seine Eisenbahnen und Telegraphen verdankt, begab ich mich ohne Verzug zu Herrn Lo Feng Loh," um nach Niteksprache ntit ihm den Zeit punkt der Andienz aus den folgenden Nachmittag siiuf Uhr festzusetzen. Li Hang Tschang eine trotz seiner siebzig Jahre itnd etwas gebiictten Hal tung zweifellos importirende Erschei nung, mit wenig geschlitzteni Augen, grauem herabhängendeui Schnurrs littd Knebelbart und gleichfarbigem Zopfe, angethan mit einem tvattirteu dunkel blattseidenen Mantel, das Haupt bedeckt mit der bekannten schwarzseidenen chine— fischen, mit rothem Knopf verzierten Mühe, reichte nttr in enropiiischer Weise die Rechte, unt nach Beendigung einiger Verbeugungen und trästigen Hand schiittelns olme Weitered einen meiner Orden — selbstverständlich war ich in großer Gala erschienen — zu ergreifen uttd mich durch no Feug Loh fragen zu lassen, wie viel derselbe koste. Auf irgend eine Ueberraschung dieser Art von Seiten des Vizeiottigd, der es liebt, ditrch die nniuderbarsten Fragen seine Gaste in Verlegenheit zu setzen, hatte tnich Herr Detring schoit vorbereitet und ich hatte tnir vorgenommen, mich durch nichts ans der Fassung bringen zu lassen. »Zum Jahre Arbeit nnd Entbeh rung.«· ließ ich prompt zuriictmelden, woraus Se. Urteilen-, herzlich lachte und einige Worte alt Lo Feng Loh richtete· Alc- Einleitnug zu weiterer Unterhal tung hatte ich nun eilt uolltomntenes Berhor iiber mich ergehen zu lassen, mußte erzählen, wie alt ich set, von tvo’ ich lotntne, wo ich das Licht der Welt erblickt habe, ob ich im Anftrage der deutschen Regierung reise. inn neue biolotlten zu erwerben, nttd anderes mehr. Inzwischen wurden Thee und Cigarretten gebracht. Von nehmen ließ sich der Bizeionig eilte anziinden, unt sie jedoch nach wenigen Zügen mit einer langen chuesisehen Pfeife zu ver tauschen, die in bereite angerauchtetn Zustande von einent Diener herbeige bracht wurde. . Empsange im Yantein selbst diejenigen fremder Liplonlaten, pflegen in China stets bei offenen Thiiren stattzufinden. s ansgesiude und Beamte flehen lall chetid umher, so daß, zur sticht gelinden Verzweiflung der europaisehen Vertre ter, Abmachungen nitd Verhandlungen niemals Geheimnisse bleiben. Während Se. Exeellenz sich itnt der Pfeife beschäftigte, hatte ich Muße, mich in dent und beherbergenden Raume ein wenig umzusehen. Die Einrichtung ist itberaud einfach inn nicht zu sagen dürs tig. Von der Decke herab hängt eine billige Lampe, die Einforinigteit der Wände wird durch verschiedene Bilder und Landlarten unterbrochen. lieber dem Sitze des Hausherrn find mehrere Photographien aufgelsiingt, darunter solche unseres Kaisers tntd Moltted, tehtere mit einer Widntung von der Hand des großen Feldtnarschalld. Im Laufe der Unterhaltung erfuhr ich, daß der Bizekonig dettt Grafen Moltte sein Bild zu dessen 90. Geburtstag geschickt und dafür besagtes Porträt des Grasen als Gegengabe erhalten habe. Das selbe set. zu seinetn großen Schmerz, ast gleichzeitig mit der telegraphischen Meldung von dem Tode des von ihm betounderten und verehrten Mannes eingetroffen. Nachdem ich auf einer Wandtarte meinen Reiseweg hatte zei gen und eingehend über meinen Zusam tnenstoß mit chitteischen Truppen attt oberen Laufe des 8 eekong hatte berich ten müssen, fragte tttich Se. Exeellenz, wie ev ntir möglich gewesen sei, ohne Dolmetscher überall durchzutommeu uttd namentlich, wie es tnir gelungen fei, stets Nahrungsmittel zu erhalten. Dann tnugte ich insbesondere von Bitrtna erzählen, welche Erzeugnisse das Land eins und ausführe, ob ich die Yade Mitten oberhalb Bhamoo besucht habe, wie die Bevölkerung mit der englischen Regierung zufrieden gei, ob viele Rau ber itn Lande ihr We en trieben und ob sich unter ihnen Chinesen befanden. fch erzählte, ntit welch’ wunderbarem Ge chick die Engländer es verstanden hätten, sich in turzester Zeit die Sym pathie der Bewohner des neu annektiri ten Ober-Biwas- zu gewinnen, wie sie in wenigen Jahren Wege, Eisenbahnen und Tele raphenlittien erbaut und die Dacoito i- auber), einerlei ob Burmes en oder Chiuesetn durch rücksichtslose hätigkeit des Henkere nahezu unter drückt hatten. Das Gespräch wendete sich dann mei nem Marsche durch die Shauftaaten nach Tonkin zu ..Was sagen die Tontinesen zu der französischen Herrschaft ?« Ich antwortete, keine Gelegenheit e habt zu habet-, u bemerken, daß die e viilterung Tons ns unzufrieden sei. Ob ich mit Mandarinen daselbst ge sprochen? « sscwchl !« Was diese über die Franzosen ge sagt' Jch entgegnete, sie schienen sich mit der Lage der Dinge bereits auggesöhnt zu haben, worauf-mir der Vicekönig einen Blick zuwarf, der aus dem Chines Lisetten in’S Deutsche übertragen etwa edeuten mußte: »Da kennst Du Buch holzens aber schlecht.« Bevor ich meine Fahrt zu Li Hnng Tschang·angetrcten hatte, war mir all seitig prophezeit worden, ich würde wah rend der llnterredung von dem alten Herrn gründlich ausgepnmpt werden, ohne auch nur das Geringste von ihm zu erfahren. Das schreckte mich jedoch nicht ab, mein Heil zu versuchen nnd die Fraae zu stclian »Gedenit die chinesische Regierung irgend welche Maßregeln zu ergreifen, den unausgesehten Einsallen chinesischer Nituberbanden in burniesisches Gebiet oder in Tonkin zu steuer-n ?« » Der Bieeldnig lächelte und sagte »Was gehen und Biirma nnd Toniin an? Jedes Land mag sehen, wie es sich selber seiner Räuber erwehre.« — ,,Aber,« erlaubte ich mir, »nach meiner persönlichen Erfahrung sind in Ton iin ein großer Theil der Räuber chine ische Soldaten, die von ihren Vorge etzten statt des ihnen zustehenden Sol es einige Wochen Urlaub erhalten« um sich auf ilosieii der Franzosen in Ton kin selber bezahlt zu machen-« Se. Exeellenz antwortete diesmal nicht mit einem Lächeln, sondern mi« schallendeni Gelächter und fragte, das Thema verlassend, ob ich den König von Siam gesehen· Als ich besahte nnd von der zahlrei chett Nachtotiunenschast Sr. Majeniit er iihlt hatte, fragte ri Hung Tschaug: ., aben Sie dem tionig nicht gesagt, daß Monoganiie besser sei ale Polygai mirs-« Jch veriiciiite. »Warum nicht ?« »Weil ich mich erstens nicht berufen fühlte, Sr. Majestiit meine Meinung n sagen, und dann auch fiir meine Per son gegen die Vielweiberei des Königs von Ziam nicht-Z einzuwenden habe.« Zehmunzelnd meinte der alte Herr, ob die Deutschen auch in Polhgamie lebten ? »Nein, die meisten Deutschen sind froh genug, die Echneiderrechnnng einer einzigen Frau bezahlen zu ionnen.« b ich, der ich gegen die Biellveiberei des iionigci von Siam nichts einwende, nicht mehrere Frauen habe? »Nein-« Ob ich nicht wenigstens einige sloniubb ilen besitze? » »Auch das nicht« - »Warum nicht T« Der Bizekauig war inzwischen in allerbeste Laune gerathen. Der Thee hatte einer Flasche Heidsieck Monopole weichen müssen, die lange chiiiesische Pfeife ioar mindestens zum sechsten Mal gestillt worden-. Aus eine vFrage Er. Exeetleii3, ob ich den itaiser und Bisniarek gesehen, ant wartete ich, daß ich soivoht von St Masestiit als vont Fiirsteit wahrend meiner letzten Anwesenheit in Deutsch land empfangen worden sei nnd aufiers deui das Miin gehabt habe, Sr. Ma sestiit während bessert Studienzeit in Bonn nahe zu stehen« Ich innszte dem Bizelonig dann end lose Fragen in Bring ans den ilaifeL die kaiserliche Familie, die sechd Prinzeu und den Fürsten Biomarck beantworten. Schließlich meinte er: »Ehe-nati nannte man niich den Bitsmarck von China. Heute bin ich mehr als das, denn ich bin noch im Amtennd der Fiirst ist ed nicht mehr. Aber er bleibt trotz dem ein gi«os;er Mann.« Ich wurde nunmehr gefragt. ob ich einen Posten im Staate bekleide, nnd veriieinte· »Waruni.« sragte ntich daraus Li Hnug Tschaug, »gibt Dir der staiser keinen eiiitriiglichen Posten, wenn er Dich kennt ?« ;Weil,« lautete die Antwort, »ich eo verziehe, unabhängig zu sein.·« L b ich mich etwa nicht siir fähig nnd klug genug hatte. eitlen Staatsposten auszufüllen ? »Es gibt wenige Melischen,« er widerte ich, »die sich nicht llug genug dünken, eitlen Posten zu bekleiden, aber noch viel weniger, die weise genug sind, auf einen solchen zu verzichten und zu den letzteren gehöre ich.« In diesem Falle müsse ich wohl reich sein, was ich vezahtr. Wie viel Geld ich denn habe ? Ich sagte, ich hätte Geld wie «en, wao den sorsaeenden Geist meines i ir theo zn beruh gen schien, denn plötzlich aus ein anderes Thema iiberspringend, stellte er die Frage, ob ich ans meinen Reisen vielen Missioniiren begegnet nnd tvaet meine Ansicht über deren Tha liktOit sci szch suhrte in längerer Rede and, das; ich die Thatigleit der Mission schätze und würdige, wo sie sich — wie bei spielsweise in Ostasrika in den franzö sischen Missionsanstalten — in der Hauptsache daraus richte, vollkommen uncivilisirte Menschen durch Erziehung Zur Arbeit zu brauchbaren Mitgliedern er menschlichen Gesellschaft heranzu bilden, gewissermaßen den A«en zum Menschen zu erziehen; daß ich inge en im Allgemeinen wenig Sympathie site diejenigen Missionen hege, die es sich zur Ausgabe gestellt hätten, in Ländern mit alter Kultur eine 5schon bestehende Religion durch das Lhristenthum zu verdriin en. Ders izekoni schien durchaus meiner Meinung zu fein. »Meine Lande lente,« so etwa äußerte er sich, ,,sind sast durchweg entweder Anhänger des Bud dah, des Konsueiud oder des Mohami med. Wir sind vollkommen im Stande ohne sede fremde Hilse slir unser See lenheil zu orgen. Was wir aber brau chen können, sind Leute, die nach un grem leiblichen Wohle sehen; denn in ezug aus eillunde esed Ihr und überlegen. enn die N issionen daher —....-- .«,, « rnliglichst viel Aer»;te schicken, so sind sie und bestens willkommen, da wir von Ihnen gar Manches lernen können Enre Religion aber paßt nicht fiir uns. Wir sind dazu erzogen, an den unseren Vorfal ren errichteten Altaren zu opscru, wir z chten uns oder adoptiren eine männliche Nachkommenschaft, damit un sere Söhne später flir uns thun, was mir iiu Alter fiir unsere Väter gethan. .:-ii dieser Grundlage baut sich bei uns Tau ganze Familienleben auf und eben diese Grundlage, diesen unseren Alsueuinltus bekämpfen Eure Missio niire. Damit scheiden sich unsere Wege.« Wir hatten inzwischen wiederum die Gläser geleert, Li Hang Tschang hatte eine Pfeife nach der anderen geraucht nnd mehrfach seine Mütze s 13Bella chini iiber das geleerte Sektglas ge stiilpt, als wolle er es »ohne jeglichem Apparate« Verschwinden lassen. Schließlich fragte er, ob ich ihn oder Bismarck siir alter halte. Als ich einen Augenblick nachsanu, sagte er: »Mensch-ei ist sieben Jahre iilter ale ich.« Die Frage, wie lange ich glaube, daß er noch leben wiirde, beantwortete ich dahin, dase, wenn es nach meinem und seiner sonstigen VerehrerWunsche gehe, nicht nur sein Name, sondern er selbst unfterblich sein würde, woraus er, sich dankend gegen inich verneigend, ein volles Glas ergriff, um mit mir und Lo Feng Loh ans das Wohl des deutschen Kaisers zu trinken. Wir hatten tauin die Glaser zur Hälfte ausgetrunken, als er absetzeud hin ziisiigte: »Und ans Bismarcko Wohl l« Damit hatte die Andienz ihr Ende erreicht. Se. Exeellen erhob sich, be gleitete mich durch ver chiedene Raume bis an einen innern Hos, lud mich ein, der seierlicheu Beisetzung seiner ver storbenen Gattin beiznwohnen, trug mir Grüße an seinen Freund, unseren Ge sandten Herrn v. Brandt in Pckiug, »aus und überreichte mir schließlich mit dem Wunsche, ich möge so viel wie mög lich von China sehen, sein Bild tmt « eigenhändigerWidniung Loh begleitete nitch zu meiner Sänfte. Mit deui Herrn Sekretiir ro Feug Loh aber habe ich spiiter noch· mehrfach Gelegenheit gehabt. mich eingehend zu unterhalten. nnd ziigere keinen Augen blick, ihn siir den liebenswürdigsten, ge « bildetsren nnd vorurtheilssreiesteu Clime seu zu erklären, den ich kennen gelernt ihabe Er ist längere Zeit Gesandt zschastosekretiir « irre ich nicht - s in r London gewesen, kennt Deutschland und iFranlreich nnd ist vertraut mit den ibesten literarischen Werken aller dieser l Länder. Liber, obwohl er Goethe nnd E Shafespearr kennt, erklärt er, eü ginge Ein Bring ans Adel und Schönheit der s Sprache nichts iiber die chinesischen illassikeix « Als ich ihn fragte, in welcher Haupt stadt Europas er am liebsten leben würde, meinte er: ,,l nlionlil like-s e» « live i« Luniluu or lierliin init with occstxiontrl vix-its to I«iit«is.·· Man siebt, Herr ro zeugt-oh weis; » zu leben. Ja, er ist sogar ein rassinirs T ter Gienußmcusch ivie ans Folgendeni s erhellt. E Eines schonen Tages empfing mich « mein interessanter Freund in seinem Ar Lbeitözimmeir Als ich in einem Win k lel desselben einen Apparat in der Form ? einer Iliähmaschiue entdeckte, erkundigte ich mich nach deiti Zwecke desselben. »Ob« meinte Herr Lv Feng Loh. ; »Da-I ist mein Phonograph Ich habe sdie schönsten Stellen unserer Klassiler in denselben hineingeiprochen nnd lasse sniich nun aiiabendlich mit Hilfe einer den Phoiiographen in Bewegung setzen deii elektrischen Batterie durch die ! Worte meiner Lieblingodichter einschlii i ferti. Uebrigens dient er auch zur Er Iziehung meiner Jungen. Jch spreche I die Leition hinein nnd der Phonograph jspricht sie den ztiiidern so lange vor, lbid sie sie austvendig gelernt haben. I i » i i » i i i s l Man spart aus diese Weise viel Zeit nnd Aerger.« l GenaueBerechnnng. Terbctannte IWiener Schauspieler Lenz war zwar I reich tnit Kindern, destoweniger aber mit ! anderen Gütern versehen. Eines Tages : schrieb er folgende Zeilen an den Van « kier Scholl, dir durch seine Mnnifieeuz i gegen Künstler bekannt war: ! »Seht geehrter Herr! — Ich habe i ztvolf Kinder-, Sie haben nur fünf T leihen Sie mir doch giitigst 23 Gulden-« « Vom Bankier Scholl lief darauf nur gehend folgende Antwort ein: .,Sehr geehrter Herr Leut-! Ich kenne Sie und Ihre Lage und bin gern bereit, Ihnen zu helfen. Sie irren aber, wenn Sie sagen, ich hatte funf Kinder, denn ich habe deren sechs; Sie werden daher eutschnldigeu, wenn ich Ihnen statt der gewünschten 25 Gulden isilr Jhre Kinder nur 23 Gulden r-« Ilitreuzer sende, indem ich l Gulden s-» s Kreuzer für mein sechsteo stind in Ab» ug bringe Ich hoffe, daß Sie einsehen werden, daß ich Ihnen dasselbe ohnehin billigst berechne Beobachtungsgabr. Der Dichter Karl Jmmermanu, der Jahre hindurch in seiner Vaterstadt Magdeburg die Stelle eines struniualrichterö bekleidete, sa ed einem Angeklagten auf den ersten lick Ian. ob derselbe schuldig oder schuldlos .war. Er uopfte, wenn ihm die betref fende Person vorgefiihrt worden und er sie eilte Weile betrachtet hatte, mit dem Zeigesinger auf den Tisch und murmelte »schuldig,« oder er schüttelte energisch den Kon und sagte: ,,llnschuldi .« Es ist erwiesen, daß er sich nie getäusjcht hat. Der französische Schriftsteller Balzae besaß eine ähnliche Gabe in so hohem Maße. daß er eine Unterhal tung, die in einer ihm fremden Sprache geführt wurde, bis auf Einzelheiten ge treu von den Gesichtern des Sprechen den ablas. M Vor-pol. Der Mitarbeiter eines Blattes in Christiunc hat einen Astronomen ans- . efragt, um zu erfahren, wie es Dr. rithjof Ransen eigentlich ergehen würde, wenn er —- was man ja immer hin hoffen dan — den Nordpol wirklich erreichen sollte. Der Astronom ertheilte, wie man der ,,Kreuzzeitnng« schreibt, folgende Auftlijrungem Wahrscheinlich ist es atn Nordpol bei Weitem nicht so kalt, wie gewöhnlich angenommen wird. » Nord- nnd Südpol sind keineswegs die kältesten Gegenden der Erde. Was die Beleuchtung betrifft, so wird Nansen .- recht eigenthiimliche Verhältnisse kennen ;lernen. Er wird Tag haben vom 21. »März bis zum 22. September-; den Filiest des Jahres.l)at er Nacht, eine Nacht, so schwarz wie unsere Herbst niichte. Aber die Sterne befinden sich ohne Aufhören am Himmel, er wird sie weder auf- noch untergehen sehen. Ueber-all herrscht tiefe, schreckliche Stille. ; Dann brechen die Stürme los, die Stürme im Eistneer. Keiner kann sich einen Begriff davon machen, was ein Sturm im Eismeer mitten in der Winternacht sagen will. Es« henlt und braust draußen in der unendlichen, Finsternifz, es seufzt und stöhnt nnd« schreit sind lärcnt, als ob alle Mächtel der Un erwelt losgelassen wären und sich z tn wilder Raserei tummelten. Dazu die Finsternisz. Man weiß, daß die Eisberge sich um Einen thürmen, und man weiß, daß das Meer unter ihnen ist; aber man sieht nichts. Das Un wetter rast, man schaukelt in der elenden Nußsehale von einein Schiff einsam in der Dunkelheit, mit Angst im Herzen. Die Nacht im Eismecr ist schauerlich. Dann kommt eine Zeit, so lang etwa wie einer von unseren Tagen, wo Nansen das Tages-grauen sehen wird. Er schaut die Morgenröthe, welche das Wiedererscheinen der Sonne ankiindigt. Und er sieht den Himmel sich mit gol dener Gluth färben, und in einem Bier teljahr steigt die Sonne höher und höher. In den nächsten drei Monaten gleitet sie wieder hinab; aber iu diesem ganzen Halbsahr ist es Tag. Dann tritt wieder die Dämmerung ein. Trotz der Kälte nnd der Finsterniß wird Nun-s sen bemerken, daf; sich das Thierleben rund um ihn rührt· Es gibt wahr scheinlich Vogel, die ihr ganzes Leben am Pol zubringen. Recht absonderlich sind die Zeitverhälttti«se am NordpoLi Wenn Nanscn einen ifeh mitten anf( den Pol stellt nnd mit seinen Begleiterni in der Runde Um den Tisch Platz» nimmt, dann ist ess, wenn feine Uhr Zwölf zeigt, fiir den, der neben ihm sitzt, ein Uhr, fiir den Nächsten zwei; Uhr nnd so weiter. Jst Nanseus Zeit T knapp bestellt, dann riickt er um einen Platz narli links sofort hat er eine Stunde gewonnen. Die Leute an dem Tische auf dem Nordpol sitzen eben auf allen moglichen Meridinuein welche dort - zusanuucnlaufcn. Co gibt keinen Stun denschlag am NordpoL lind ed gibt auch lein Nord, oder Lst oder West; es gibt dort nnr ein Sie Tiiauseu Z steht wie ein Zapfeu auf dein NordpoL i ) und alles liegt fiir ihn im Enden, der ganze Erdball mit Land und Meer. Ob er hierher oder dorthin steigt, auf oder nieder, ed bleibt alle-J Ziiden Große Goldklumpen. Zu verschiedenen Zeiten sind in den« Goldgrubeu dieses randeo außerge- I wohnlieh große Funde gemacht worden. Zo wurde am tu. August 1866 aus der s s Monumental Mitte tu Zierra Butted ; kein Goldklumpeu zu Tage befordertl von 1596 Unzen Gewicht. Den Werth I zsehatzte man ans s3(),(n)ii, verkauft twurde das Strick fiir 821,6.'3(3. Zu 1881 sand. man in der Regeubageu « Grube in den Ehipps Flatö ein Stück Gold, von dem »das Gewicht von Man chen ans 19():.), von Anderen anf 1402 Unzen angegeben wird.« Erlöst wurden 22,000 ans dem Stiiel And der Freneh Ravtne forderte man im Jahre 1855 einen 532 Unzen schweren Gold klumpen, der Vlwuut cintrug. Vor der Zeit waren in der Freneh Ravine zwei Stücke jenes Edelmetalls von 1—tt; beziehungsweise 93 Unzen gesunden worden. Smith’s Flat wurden seiner Zeit drei Stücke Golch entnommen, von denen zwei je 140 Unzen wogen und das dritte ein Gewicht von 94 Un zen aufwies. Der Erlös für die drei Stücke betrug 827I7, 82605 bezie hungsweise st77(). i ; Das älteste Herbarinm der ZWelt befindet sieh, der »Natur« zu lfolge, im Museum zu liairo. Es be ; steht aus Pflanzen, die vor fiinf Jahr ’ tausenden den Mumien beigelegt wur ; den, aus Blüthen der verschiedenen Lo toeartem ded rothen Wohnt-, des Gra ltiatbauins, dei« Maloen, des Saflor, fand Salbeibliitteiu, Lauch und Zwie sbelresten. Die Farben der Pflanzen haben sich außerordentlich gut erhalten, s so gut, das; die einzelnen Arten genau l bestimmt werden konnten. i Raucherinnen Die Zahl der lenglischen Damen, welche i«anchen, ist, swie die »Eigat« nnd Tobakco World« schreibt, im Wacher begrifen. Eine Art von Cigarretten, welche ,, he Ladh« heißt, ist besonders populär unter ihnen. Eine Firma in Birmingham hat die Fabrikation von parflimirten Cigarret ten zur Spezialität gemacht. Die Prinzessin Lonise, sagt das Blatt, kaufte neulich eine sehr kostbare Cigari rettenspitza D e r Fastenlalender d e r« Jtalieuerin besteht in Federtieleu. Am Ascherntittwoch steckt sie thränendeu Auges 40 Federkiele in einen Kürbis, hängt diesen an ihrem Fenster auf nnd Zieht jeden Tag einen der leiele heraus, is keiner mehr in der Frucht und die traurige eit vorüber ist, in der man fasten un der Lust entbehren muß. --—bei « MDDurch besondere Umstände bin ich in den Stand gesetzt, allen Denen, die ein eigenes Heim gründen wollen, eine Gelegenheit zu bieten, dies mit gerin gen Mitteln zu thun. « sckijultivirte Formen mit Wohn- und Wirthschaftsgebänden können fiir den niedrigen Preis von sit-ZU pro Acker gekauft werden und zwar unter leichten Anzahlungem Auch wird Vieh, Pferde u. s. w. in Tausch angenommen. Eben falls können diese Farmen iu Pacht gegeben werden-Das Land ist äußerst frucht bar nnd ertragsfähig. es ist gut bewässert und hat Ban- und Brennniaterial in Fülle- Die besten Kohlen die Tonne oder Fahre fiir 4 Pferde nur PL. Bau holz 88 pro Tausend. « E"F«·Proben von den Hanptprodnkten des Landes, als Com, Hafer-, Gerste, Weizen, Kohlen etc-, liegen bei Herrn F. Wiggers (Lininger O Metcalf’s Maschinengeschäft) zur Ansicht aus; auch ist Hr. Wiggers bereit, nähere Auskunft zu geben. WTDDiejenigeiy welche die Gegend besuchen wollen, um sich das Land an zusehen, erhalten reduzirte Reiten auf den Eisenbahnen Æ«’«Alleu Denen, die Land kaufen, werden ihre Reisekosten vergütet, resp. am Kauspreis gutgeschrieben. Wegen Einzelheiten wende man sich an Achtung! Neue i Mühle! ADAM KROMBACH hat in feiner Mehl: nnd Äntterhandlnng eine sogenannte ,,(·»Zristmiihle« errichtet, nnd ist von jetzt ab bereit, fiir Fisarmer nnd das Publikum überhaupt Alle Sortcn Frucht zu mahlen oder auch um zutausclpew Nr mahlt slidggen in ZUEehL JlioggeniNraham, Bnchnieitzenmehhsifornmehl, schni tet tsotn oder irgend andere Frucht, macht überhaupt Alles, ansigenmnnthn WeixiwnnehL «·1:-1sss»s-"Iliccllc Bedienungpxiisisik Zufriedenftellende Preises s s· Einerht nor, nienn sehr etmaixi mahlen lassen oder nmtanfdten wollt. k HENRY sANDERss Germania Halle im Dritter Sirt-I zc ist der Platz, wo tnan in gemiithliiher Gesellschaft nnd bei vorziig lichem »Ztoff« eine angenehme Zeit verleben kann. Ein gutes isllacs Bier, dabei delitater Lnnih, mer kann dein ttiiderstehenP Whiszteh, Rum, Wein nim. fiir Hausgebrauch ist bestens em psohlen ktl Erste National Batth gi. kl. xllolvarip Präsident, Øljag. Is. Ast-nicht- Rassiretx — capital 8100.000, Ueberschuss S45,000. Thnt ein allgcincincs Bank-Gcschäft! Um die standschaft der Deutschen von Grand Island nnd Umgegend wird ergebenst gebeten. Neuer Fleisch-Laden! A. cornelius 62 co., Eigenth— Das nene Geschäft wurde tiirzliih im Wagsmer Block an West :3ter Straße eröffnet und empfiehlt sich dem Publikum zur Lies fernng von frischem und geräuchertcm Flcifch, Wurst, Flfchcty u. i. w. Vorziigliehe Waare nnd reelle Bedienung H :Tfausc1:dqev vgrfd11vnkcu ihr Chegliick dem s H »Bitte-VI ioss Deutsch-Unterißauische Heikalhssseitnng. III-IS Pifth Ave» Room 7-9« cum-So. lu» Schickt Is: jiii « Jayr ls.--ubsctiption. :-«-.- -...- -.—»«.—-.-.---«...». -..·« . HOT SPRINGS, S. DAK, E. A. BLUNCK, 91 HOT SPRINGS. So. Dakota.