Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, March 31, 1893, Image 4

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    Inn Island Anzeiger.
I. I. UND-III- I - Der-Mein
Erscheint jeden «sreitag.
Ver ,,Aazetget« kostet O2 00 pro Jahr Bei
Vorausbezahlung erhält jeder Leier em
schönes Prämienbuch g k a t i s.
W sin- Inn-new « «
1 Spalte pro Monat ............... w) 00
s . . . . ........ 5. 00
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Eine zum pro Monat ............. 1 00
kaulnotizenr Erste Wektion pro Heile me
Jede folgende Wenn-n pro Zeile ...... 5c
cisiee ist wein stock
Imemä It we. Post »Mei- st bund litt-nd u
second clus mum
Freitag, den 's! März 1893.
stimmt für Cleary für Mahor.
I l i m mt für Brininger für Cleri
. stimmt für Kolls für Schatz
meiner
stimmt für Garn für Polizei
richter·
C l i rn mt für Heinh, Rourke,
Leser und Krufe für Councilleute at
lange, und in der isten Ward für Hecken
herger.
Ia n vergleiche den «Jndepen
deut« von zwei Jahren zurück mit dem
jetzigen. Damals täglich mehrere
Spalten gegen die A. P. A. und heute
ganz in das Feindeslager übergegangen,
indem er sämmtliche A.
Candidaten unterstützt (-’0risist.encz«,
than irrt-not Heddez —- außer wenn
es sich um etwas Geineinfchädliches
handelt.
s o l lt Jhr vollständige persönliche
Freiheit in Grund Island? Habt Ihr
Lust, auch Sonntags ein Glas Bier zu
trinken wie bisher? Oder wollt Ihr
Euch lieber einem defpotifchen Herrscher
unterwerfen, der sagt: »Ich bin der
Czar und was ich mill, das geschieht,
um Euch kümmere ich mich nicht, denn
ich will herrschen, ob es Euchfo
gefällt wie ich mill, oder nicht« ist mir
ganz egal· «
»Imgleichen Tage hören wir
ans Haku-ich, Conn» daß ein Paftor
mit Schimpf und Schande aus der
Stadtgejagt wurde, weil er eine Frau
zu oft geküßt habe, und aus Rochefter,
N. Y» daß ein Paftor Knall und Fall
aus der Kirchengemeinde ausgeftoßen
wurde, weil er zu viele Frauen der Ge
meinde geküßt habe. So eines Pastor’s
Loos ist wahrlich ein dornenvolles: e i n e
Frau foll er nicht küssen, und mehrere
auch nicht-was foll er eigentlich küs
fen?« («Der Kicker«.)
D e r arme Millionär lsamegiek lsr
hat sich gegen die Gründung eines Eisen
erz-Trufts ausgesprochen, weil der Zoll
auf amerikanische-s Erz zu niedrig fei,
um erfolgreich den Kampf gegen die döfe
ausländifche Konkurrenz durch Treiben
der Preife durchführen zu können. Wir
ver-sichern Herrn Cornegie und Seines
gleichen unseres tiefsten Beileido, denn
wir fürchte-, daß in nicht allzu ferner
Zeit nicht nur allen geplanten. sondern
auch den zur Zeit üppig blühenden Trnfto
der Boden gerade in der von ihm ange
deuteten Weise entzogen werden wird-—
im Interesse der Wohlfahrt des Lan
des und zum Schaden der Herren Car
negie und Compaguir.
D i e Kasten, welche die Cholera im
Jahre 1892 dein hamburgifchen Staat
verursacht hat, belaufen sich aui rund
4,500,000 Niart Trotzdem wird der
Jahregabsehlnß des hambnrgifchen Staa
»tes sich nicht so ungünstig stellen, wie
man anfänglich befürchtete T en gro
ßen unvorbergefehenen Ausgaben stehen
Ertra- Einnahmen von sehr erheblichen
Umfange gegenüber-· So ver-starben im
letzten Jahre zwei Millionäre nm einer
Hinterlassenfchaft von mehr als 100
Millionen Mark, Kaufmann Th. Wille
nnd Rentier Abraham Schult, aus wel
cher Masse bei Staat eine ganz erheb
liche Erbschaftsfteuer vereinnabrnen wird.
Die Ansicht geht im Allgemeinen dahin,
daß eine Unterbilanz per-niesen wird.
C i n Unstern waltete entschieden über
G. E. Neweoaibe aus Siour City in
Jst-a var und nach dessen Tode. Er
var ain einein Bahnzuge überfahren
Ins getödtet worden und feine Leiche
site-de zust Zvecke der Beerdigung nach
»Aha-a gebracht Unterwegs gingen
die Pferde seit dein Leichen-vagen durch,
see Sar warte auf die Straße geschleu
raeh und die einzelnen Theile
ser Mist-zweiten Leiche wesen ans der
Y Itksße muheksestreub Nachdem der
Ost-s nathdürftsg zafaannengeflickt vor
fes sie and die Leiche darin wieder
« fanden hatte, wurde der
Ase-be fangeer Als der
: M Geists san dein Var all
« M
- W« » TUTTI
, a n
Maja-M asi- THE-tät
A il « W
miser Zwet.
Der »Inzeiger« hat sich während
seines Bestehens stets bemüht, während
der Wahl-Campagnen alles Schmutz
Wersen zu vermeiden und aus anstän
dige Artund Weise sür die von ihm
unterstützten Cundidaten einzutreten, und
wird diesem Grundsatz auch in der jetzi
gen Stadtwahl-Campagne nachts-innrem
Der persönliche Werth der einzelnen
Candidaten ist bei uns allein entschei
dend und wir glauben nicht, daß einem
Eandidatan dadurch Stimmen uerschasst
werden« daß man seinem Gegner alle
möglichen Schurkereien und Niederträch
tigkeiten nachsagt, wie es leider auch jetzt
wieder non einigen unserer Zeitungen
geschieht. Nach sorgfältiger Durchsicht
der Listen sämmtlicher, sich sür die ver
schiedenen Stadt-Aetnter bewerbenden
Candidaten können wir nicht einen Ein
zigen finden, den wir nicht sür einen
Ehrenmann in jeder Beziehung halten,
der die volle Achtung jedes ehrlichen
Menschen verdient. Jn dieser Bezieh
ung können wir unter den Männern,
deren Namen aus dein Ticket stehen,
kaum einen Unterschied finden; anders
freilich gestaltet sich die Sache, wenn
wir die verschiedenen Candidaten in Be
zug aus ihre Besähigung und Tüchtig
teit sür die respektiven Aetnter betrach
ten. Jn Bezug aus das Bürgermei
stersarnt halten wir unter den ausgestell
ten Candidaten unstreitiq
Dr. James Cleary
sür den besten und sähigflen und sind
wir der Ansicht, daß unter seiner Ver-J
maltung unsere Stadt eine gesunde, i
ehrliche und sortschrittliche Regierung
haben wird. Herr Cleary ist einer der
ältesten Bürger Grand Island’s, ein
ersahrener nnd dabei«vorsichtiger Ge
schäftsmann, völlig unparteiisch in Be
zug ans die verschiedenen Faktionen, in
welche die Bürger der Stadt getheilt,
sind, an keine dieser Faktionen gebunden« s
dabei völlig liberal in seinen Ansichtenj
nnd durchaus mit den Verhältnissen un
serer Stadt bekannt. Er hat nicht die
Romination zum Amte schon seit Jahren
gesucht, sondern hat diese Nominntion
nur aus dag wiederholte Drangen seiner
Freunde, der besten Bürger unserer
Stadt, angenommen. Er ist völlig be
fähigt, das Amt eines Bürgermeisters
zu versehen und hat auch genügende
Zeit, um den oielen Pflichten« welche
das Amt auferlegt, nachzukommen
Herr isteary ist ein Mayor, wie unsere
Stadt ihn braucht, namentlich jetzt
braucht, wo die Stadt aus dem besten
Wege ist, eine noch nie geahnte Größe
nnd Blüthe Zu erreichen. Unsere Lcser
handeln nur in ihrem eigenen Interesse
und nützen nur sich selbst, wenn sie sur
Janus lsleary stimmen und ihm dadurch
zum Amte verhelfen. Kaum eine Woche
ist es her, seit Or. isleary als Candidat
vor dem Publikum steht und massenhast
gehen tagtäglich die Stimmgeber zu ihtn
über, so daß schon heute seine Erwäh
lung außer Frage steht.
Für das Schapmeisters-Atnt ist
He. Gus. Koll
der tsandidat, den wir von den sür die
ses Amt aufgestellten, sür den besten
halten- Herr Kolla ist ein Deutscher
und wohl allen unseren Lesern persönlich
bekannt. Er ist durch und durch ehren
hast nnd ganz vorzuglich sur das Amt
qualifizier. He. Kolls ist anerkannter
maßen einer der besten Buchhalter
Grand Jiland·6, eifrig und pflichttreu
und wird die Finanzen der Stadt jeden
salls aus das Sorgfaltigste verwalten
Die Stimmung in allen 4 Wards der
Stadt ist zu Gunsten dieses Candidaten
und wir können unseren Lesern nur
rathen, Hen. stallo ebenfalls mit ihren
Stimmen zu unterstühem
Für das Amt das Stadt-Eiern ist
i He.l5ha6.;"i«ititnger
derjenige, den wir für das Amt am
besten geeignet halten. Gerade das,
wag seine Gegner gegen ihn vorbringen,
daß er schon seit tisahren im Amte ist,
Isprieht in unseren Augen zu feinenGum
sten. Er ist so durch und durch mit der
Geschäftsführung der Stadt bekannt
und hat seine Pflichten während seiner
Amtszeit fa musterhaft- erfüllt, daß er
seine große Stütze und Hülfe für Bür
)gernteifter und Stadtrath geworden ist
und daß es eine Wohlthat für letztere
wäre, wenn HL Vrininger im Amte
verbliebe.
I Für das Amt des Palizeirichterg hal
ftenwir unter den aufgestellten Can
dtdaten
Hut. Henry Garn
für den passendsten und für das Amt
geeigtietsten. Hr. Garn ist einer der
ältesten Bewohner Grund sales-MS und
bekleidet seit 20 Jahren das Amt eines
Iriedensrichters. Er ist mit den Rich
tergesthiiften vertraut und hat den Ruf
eines ehrlichen und unparteiischen Nich
ters. Wie wie san allen Seiten hören,
ist die Stimmung unter den deutschen
Stint-gebeut fehr zu Gunsten dieses
Candidaten, dessen Erdshluug damit so
gut als gesichert Dire.
Von den It für den Stadtrath aus
gestellten Candidaten sind etI die fol
senden:
r· sannst-Bauch
r..VeteeHeins, «
r. Iris Kesse,
r. Win- Besee,
· sit- fllr genannte- Ilint unter-W.
Akt-W « « m Its Mill- M
Wwstiukahlpmffem dich
Ists-« , eingehende-Print sit
Ins-nat via n- ieste-i m W m
seine gute, gedeihllehe Verwaltung gebe-.
- In der 4len Ward ist außerdem ein
Ward-Caunrilrnann zu erwählen nnd
denken wir, daß
Ed. C. Hackenderger
ein guter Vertreter der Interessen seiner
Ward sein wird.
Für Mitglieder der Schulbehörde
haben wir drei Mann zu erwählen.
Geo. A. Mahrenstecher hat sich bisher
als Mitglied der Behörde vorzüglich de
währt und verdient die Unterstüyung
Aller; stimmt sür ihn. Von den ande
ren lsandidaten glauben wir nicht fehl-.
zugreiseth wenn wir Ed. Searson und
Win. Frank unseren Stimmgedern ern
psehlen. « ·
Zum Schluß möchten wir es unseren
Lesern nach ath Herz legen, sämmtlich
am aten April zum Stimmtasten zu
kommen, Es sollte sich Niemand dieser
Pflicht entziehen. Durch unsere Stim
men entscheiden wir, wer die Verwaltung
der Stadt für die nächsten 2 Jahre in
Händen haben soll und entscheiden damit
das Wahl und Wehe unserer Stadt
während dieser Zeit.
Da S Geddes sür ein Freund der
Deutschen ist, bewies er lehtes Jahr,
als die Conoention des Plattdeutschen
Central-Vereine von Nordamerika hier
tagte. Mayor Boyden war zu der Zeit
in Tender und ersuchte Bru. Geddes,
als Vorsitzender des Couneils, an seiner
Stelle den Delegaten, iut Versamm
lungslokal Hans-i Part, das Willkom
men Grand Jsland’s zu entbieten; doch
was that Hr. Geddesf Er st r ä u b t e
sich entschieden dagegen, diese
Pflicht der Gnstsreundschast
zu e rs n l l e n, und einer der anderen
Conneilleute (Hr. Harrisons übernahm
dieselbe. War denken unsere Leser da
von? .
Herr Jan-es Cleary isi seit etwa
einem Vierteljabrhundert bier ansässig,
sah Grund lsland zu dem werden roas
eg setzt ist, und then liegt das Wohl der
Stadt am Herzen, da seine ganzen in
teressen mit derselben verknüpft sind.
Er ist kein Aenttersäger, sondern er ist
nur der dringenden Aussorderung unserer
besten·Bürger gefolgt, als er sich ent
schloß, zu laufen. Er ist nicht Gaudi
dut, um seinen Ehrgeiz befriedigen zu
können, sondern nur weil es von ihm
verlangt wurde, die Stelle onzashniesh
weil wir wissen, daß er sür die Interes
sen Grand Island-IS stets und aus jede
Weise eintreten wird. Erst-Mit ihn und
seid sicher-, daß Jbr einen Mann als
Mayor habt, aus den Ihr Euch in seder
Beziehung verlassen könnt. DaiSichere
ist dent Unsicheren stets vorzuziehen
I l o Aeniterseiger leistet Hr. Geddes
alle- nur Mögliche und zeigt dabei eine
Seite, die ihn sehr unpartbeilhast er
scheinen läßt. Er ist Connrilmann der
zweiten Ward, versucht aber schon seit
mehreren Jahren, Muyor zu werden.
Weshalb wartet er nicht, bis seine Zeit
als Counciltnann abgeluusen ist nnd
läuft dann? Und wenn dieses nicht«
weshalb, als er sich als Mayorseandidat
ausstellte, gab er nicht sein Amt als
Councilntann aus? Das wäre ehrlich
gehandelt, denn old Meiner müßte er
doch resigniren alo Conneilmann Aber
nein! Er denkt so: Falls ich erwählt
werden sollte, kann ich sa itntner noch
resignireu, und da n n ist es an mir-,
einen Mann sur die dakunte Stelle zu
ernennen und ich werde schon einen sus
suchen, der mir paßt, die Stintntgeber
verstehen das doch nicht so gut als ich!
Werde ich nicht erstahlt, nun, dann bin
ich doch wenigstens noch Councilinannl
S o l i t e n wir wider eitles ist-witt
ten nnd Hoffen, trotz aller Vorsicht-inmit
regeln, Quaraitröneregitlatton, Rein-.
lichleitgdeitrebungen etc. doch in diesem
Jahre nicht von der Cholera verschont
bleiben, so blüht der Weizen derjenigen,
die gern gut essen nnd trinken Dein
geiürchteten Vacilluti wird nämlich in
schönen Telitatessen, ferner Weiß- und
Rothwein dinnen kürzester Frist der
Gar-aus gemacht, wie iept wissenschaft
lich haarschqrf nachgewiesen worden ist;
auch Pilsener, Münchener und Berliner
Weißbier verfehlen ihre Wirkung nicht
Ksnn rnan sich einen schönerm Varro-nd
denken, wenn man rnit seinem innernen
Menschen zu Rathe geht, ob man sich
noch eins gesteht-eigen iollil Allen Schick
ungen des Lebens die beste Seite abge
winnen nnd das Angenehtne mit dein
Nützlichen verbinden-das ist die einzig
eitel-re Lebensweieheit, troy Kant nnd
Schopenhaner.
—
»M— — «-..-«-—-.«— —.
I n anderer Stelle bringen wir nur«
ter der Ueberschrist ,,Eingesandi« einen
Artikel, den tvir zu publiziren von Hen.
Hathatvny und seinen Freunden ausge
fordert wurden and dessen Ausnahme
wir gern gesät-rieth de wir erstens se
gen rn. Halb-Inn als Cnndidnt sür
bis lett-Amt durchaus nichts einsa
wenden halten« außer-dein der Streiten-i
siändi gehalten ist nnd der «Anzeiger«
gern Federn-onn, soweit als möglich,
Gerechtigkeit widerfahren löst und Se
n derart deshalb aufnehmen maß.
d deswegen, daß pr. Brininger sechs
Jst-re Cteet var, unsere Stint-geber
denselben niQt siedet ersishlen solle-,
Miit tratst im ihnen selbst liber
gir- -" »- s· e its-»si- »s
ttrne . o te r user
idee» Mittserdeh sie
»Kann-Use seyn-Ilsens- vier
« soldaeusälnm
Ehe sich der deutsche Reichstag bis
zum IS. April pertagte, brachte in ihm
Bebel, wie er’s versprochen hatte, die
Soldatenschindereien nochmals zur
Sprache. Er führte eine Anzahl weite
rer empörender Fälle solcher Quälereien
an und betonte zugleich, daß die Miti
tärbehörde durch aussallend milde Ve
handlung der Soldatenfchinder die Fort
dauer der schmacht-allen Zustände er
mögliche
Ter Kriegminisier. General v. Kal
tenbarn-Stachau, benahm sich bei diese-n
zweiten Angrisse ebenso dumm wie bei
deru ersten. Auch diesmal schimpfte er,
ftattzu widerlegen und ichrie: »Ver
leumdung!« Selbst viele nicht-sozialisti
sche Mitglieder des Reichstag-I gaben
ihren Unwillen über diese-;- unparlaniem
tariiche Gebahren des KriegsministerD
lund Und der den Deutsch-. Santerno-!
tioen angebörige Reichstagspråsident dont
Ledehow erklärte »den Ausdruck »Wer-l
leumduug« auf ein Mitglied des hohen
Hause-) angewandt, für parlamentarisch
unzulässig.« Dieser Rüssel gegen die
lriegiininisterliche Ereellenz war gelind;
doch immerhin war es ein Rüssel; und
auf der linken Seite des Hauses wurdens
dafür dem Prasidenten laute Bravas
Inaeruieir
Der Kriegsminisier ibeging iin Laufe
der Verhandlung eine zweite, noch grü
ßere Dummheit, wenn er sich auch un
parlaineniarischer Ausdrücke dabei ent
hielt.
Bebel bemerkte: Ueber Miliiärpersas
nen, die wegen Soldatenschinderei ver
urtheilt werden müßten, werde nicht nur
eine möglichst gelinde Strase ver
hängt, sondern uiele derselben würden
vorn Kaiser begnadigi.
Das ifi eiii schwerer Vorwurf gegen
den Kaiser; denn diese von ibin vorge
naninienen Begnadigiiiigen beweisen, daß
es ihin niit den schönen Reden, in denen
er die Ofsiziere und Unierosfiziere zu
einer humanischen Behandlung der Sol
daien ermahnt, keineswegs Ia sehr Ernst
ift. Wie könnte er sanft den Wütheri
chen, welche diese Ermahnung frech mise- ,
achten, die wohlverdiente und in der
Regel viel zu gelinde Strafe erlassen?
Leugnen lonnie der Kriegaminifier
sdiese unliebsaine Thatfache nicht. Statt
jedoch klüglich darüber den Mund zu,
halten, behauptete er ini dreisten Säbel- i
Yrasilerioin der Kaiser könne begnadigenE
wen er wolle, und dein Reichsiage siehe;
kein Recht zu die Ausübung des kaiser-:
lichen Gnadenrechtes irgend einer Kiiiiti
in unterziehen
. Durch diese anmaßende Aeufierung
brachte der Kriegsniinister den griinineii
giftigen Richter auf die Beine, der, ob- ·
sgteich ein entschiedener Gegner Bibel S,
dein Herrn v Kalienbarm Stachau in
scharfer Weise augeinaiiderseste daß
dessen Auffassung grundfalsch sei uiidk
daß dein Reichstag sein Recht in keiner
Weise verkümmert werden dürfe. «
KalienbarnsSiachau’s Vorgänger iniH
Kriegaminifteriuin zeichneien sich dein«
IReichstage gegenüber beinahe stets durch
Takt und parlamentarische Gewandiheii
aus obgleich auch sie unmittelbar dein:
Heere entnommen waren Preußische
shöhere Ofsiziem die eine Zeit lang dein:
Generalstab angehörten, find eben bei. d
inahe zu allen höheren geistigen Betrieb-.
jiungen tauglich Bei Kaliborn vorbe
rigeni Tiaifianabesehlghabei in der
Garde ist es leider nicht der Fall.
« Tat Traurigfie an dieser Geschichte
besiebi aber darin, daß der Kaiser und
jaberste Kriegsheer beiresfg der Solda- !
.ienauäleriien in so iiberaua zweideiiiigeniå
Lichte erscheint
i
Eingesandh
sein« den «?inzeiger. «
sin schrei- Ausgabe vom U. März
wurde eus Artikel pubiizitt, betreffend;
das Amt des Stadt-Clerid. Seitdem.
sind wir in den Besid von Thatsnchens
gekommen welche bekanntgetnachtwer L
den sollten und welche lehte Woche nicht
klar dargelegt waren. Er wurde angege-;
ben, des Stadt-Bluts Soer wäre nahezu «
nichts gewesen während des größten
Theiles der seit in welcher Dr Vrinins
ger des ärnt inne hatte. Tie Register;
seines Amtes zeigen, daß sür die ersten
II Xahresein Salar iloo pro Fahr wori
und Ossiee Miethe und Gebühren er: !
laubt, 0250 oder mehr wag eine To: »
tolstnnme von MW hio Moll pro Jahr«
machte. Naehdern Or. Beininger daoi
Amt drei Fahre inne hatte, wurde dies
Stadt zu einer erster Klasse erhoben nndä
das Salör deo lklerto ans 0720 sestge
seht. So zog Dr. Brininger in den
»sechs kahren in welchen er das Amt inne
)l)otte, ans dein Stadtsihah mindestens
Unw. Dies steht nicht aus old oh
er den größten Theil der sechs Jahre
ohne kaum irgendwelche Bezahlung ge
arbeitet hätte.
·- Diese Angaben sind gemacht, um Hm
"T. U. Hochmon dem anderen Gaudi
daten silr Stadt-Cleri, Gerechtigkeit
Jtvidersnhren zu lassen. Hr. hatharvsh
roird einen guten Clerk machen. Er hat
shier seit atht Jahren gewohnt nnd hat
jnie ein Inn ansesragt Dr seininger
shstte eine Anstellung in der Ver. Staa
ten Landosslee silr etwa vier Jahre,
stracks er Stadt-Ehre Inede nnd dieses
Ist seht Jahre hielt. Er ist von den
Bei-Miene Ort-d Bilanks sehe ie
ünsiist soeben nnd sollte s site-O
aus-treten nnd seinen Inder-I
eis,
etse uhtGieosttlltie.äs..ie-t haben lasset-o Ei ist
aussieht-, Its-(
Ue- ciske usw« m u »ein-ou
Esset-s- sie sahe-II cis
Inst sichsun t.
Unsere Gaudium
Ifük die Im nächsten Dienstag w bei-senden
lMuts ea see-Im sind folgende
" Für syst
anm Mem-.
Mai-( M. Gebt-ei
Eiaet zu erspäht-m
Für Merk:
Chai. W. Briningetz
the-act Il. Hirt-away
Einer m erwählt-L
»Für Schatz-mästet
-
geko- V. Kett,
ill . Mag,
Zehn W. Wtsi,
Music-us Kolli.
Mark zu erwählen-.
Für Wolken-Ofen
Madtspn I. Matt-um
Heut-o Gam,
Ratph citat-,
X. V. Rou,
Robert Stark
1 miser m erwählen.
Für Avuacilleute u- las-go:
- Iohn Alexander
Geo. Gamasus-,
W. H. Deckel-,
Andre-o Seil-,
Gottes B. Handv,
Win. H. Haniiom
Fritz Untie,
Peter Heim-,
D. F. Jamieiom
Hornes F. Rauch
Lilivek H. kam-.
Vier zu erwählen.
Für Saum-ihnen m 4tek Wart-. wofür
um in tm Ward gestimmt antw:
Michael T. Dur-ist«
Ed. U. Bockeudekger.
Man zu erwählen.
Für Mitglieder des Schulbehötdr. Mjähtis
get Iemmm
schau-n Il. Abdoth
Willst-m Frank,
W. H. Hat-man,
Joseph Miso,
(er. kl. Mohkeuftkchek,
»d. Sees-sont
Tin zu erwählen.
K ö n i g Hutnbert von Italien läßt
den Palast des Kaisers Augustus (der
lsrbabenq freilegen, damit Kaiser Wil
helnt mit seiner Augnste denselben als
Erster betrete. Ob Kaiser Wilhelm
das als· ein besondere-) Kompliment aus
fassen wird? Wer war Augustus, any
lmrc irn Vergleich rnit Wilhelm Il»
dem »erhabenen- Gebieter non äu Mil
lionen Kriegern?
D i e Mutter Mandelbautn, die be
rüchtigte New Yorter Tiebabehlerin,
die sich nor einigen Jahren durch die
Flucht nach Canada dent Arme des Ge
settes entzog, wurde kürzlich in New
York auch einmal wieder todt gesagt.
New Yorker Sensationsblatter widmeten
dann der gefährlichen Verbrecherin spal
tenlange, zum Theil sogar sentitnentale
Nachruse, und zwar zu einer Zeit, als
besser unterrichtete, und weniger sensati
anagierige Beute in New York schon non
Hamilton in Ontaria aus die Nachricht
hatten, daß die Alte, die einen großen
Theil ihres ergaunerten Vermögens
über die Grenze retten-, nach friich nnd
gesund ist.
Lauia Groß in Philadelphta behaup
tet, ein Verfahren zur Herstellung künst
licher Eier erfunden zu haben, welche
ebenso nabrbast und der Gesundheit zu
trüglich fein sollen, wie natürliche Hüh
nereier, und sich rnit Ausnahme der
Schale in nichts von diesen unterscheiden
ist beabsichtigt, binnett Kurzem in Phi
ladelpbia eine lfiersabrik anzulegen,
deren Erzeugnisse das Tut-end sür acht
Centa nnd im Kleinhandel für tebn
tienta Jahr aua Jahr ein vertaustich
sein sollen. Er will dafür Gewähr lei
sten. dast die künstlichen Eier niemals
verderben und ab srisch ader kalt, steti
den Geschmack von srischgelegten Eiern
beibehalten, dabei aber zur Gabel-edit
dung im menschlichen Körper in den-sel
ben Maße beitragen, wie echte Hühner
eier, und zur Bereitung san Speisen
und Gebäcken in derselben Weise Ver
wendung finden können, wie diese. Sie
sollen stch ebenso wie natürliche Eier
lachen, braten und rühren, das Eiweiß
auch zu Schauen schlagen lassen. Die
Schalen werden in der Form natürliches
Eierschalen aus Papier-Mache hergestellt
und haben an dem einen Ende ein kleines
Loch, durch welches zunächst das Eiweiß
und sodann das Dotter eingeslillt wer
den« Wie und woraus die beiden les
teren Dinge hergestellt werden sollen,
will der Erfinder nicht eber verrathen,
bis die Erfindung patentirt ist«
Un vie ctitmngedeeu
sich empfehle mich hiermit den deut
schen Bürgern Grund Jetantkg alg
Candidat für das Amt eines lsauttrih
mannea und zwar zur Vertretung na
mentlich der dritten Ward, obgleich die
lsouncilleute san der ganzen Stadt ge
wählt werden. Ich hasse, daß ich, da
ich schon ieit 23 Jahren in Grund
sit-tand, genügend bekannt bin, um das
Vertrauen der Bürger erwarben zu ha
ben, das stets zu erhalten ich mich be
mühen werde, indem ich stets die Pflich
ten dei Amtes nach bestem Wissen
erfüllen werde.
F r i h K r u i e.
W
Aether-tm
hiermit möchte ich Notiz geben, daß
ich iest siedet- Schisiitarten für Zwi
lchendecks-Passagiere von allen Theilen
Deutschlands und Auslande nach hier
verkaufen kamt- Wegea Nähere-n wen
de nun sich an Il. . Wilhelm, gegen
ltper der Pest-Of e, Graus Island,
speise-« umsom- m aus-.
stehn-liche- Kirche.
9 :30 Vorn-. , Oster-Ueliung der Sonn
lagsfchan
l0:30 Vorm., Predigt von Pasiot
J. N. Lenker, westliclier Sekretak dee
luthekiichen Mission- Heilige Commi
nion. .
7:30 AdendiL Dienst der jungen
Leute. Antede an die jungen Deutschen
und Scondinaoier, von Rep. J. N. Len
ket.
Ihr könnt Euer Geld verdoppeln.
Ekel-zehn gute Bauplaye sollen zum hal
ben Preis verkauft werden
Sosoki nachzufragen bei J. R. Mul
ler 5303 W. sie Straße. über der
Eilenwaaren Handlung, zwischen 7 und
t- Uhk Abends.
Au dle Bat-lett
Allen Siimnigeliekn Grund Jst-inf
hiekmii zur Notiznahme, daß ich Can
didai für dao Amt deo Endlich-ihnen
iiero in der loimnenden Wahl din.
Achiunggooll
Gustav Rolle
Zur Raum-hinkt
Jch mache hiermit bekannt, daß ich
ein Candidat für das Amt des City
lFlekks bin.
oq ex I.A.Haihaway.
An die Ell-umgehen
Allen Stimnigebekn von Grund Jst
and hin-mit zur Notlmahiiic, daß ich In
der kommenden Siadtwahl lfondidai für
das Amt des Polizeirichieis bin.
Achtsanggooll
95 Robei·i3l)ii·k.
In vie Stimme-eher Grans
Jotaud·i.
Ich erktäke mich hiermit als umb
hångigett Gaul-thaten für das Amt des-s
Stadtichatzmeiftets in det- kommenden
Stadtwahl für den begin-leimen Termin.
Achttmgsvotl
w H. B. K e r i-.
Au die Stiftung-ver Graus
Island-«
Ich gebe hiermit bekannt, daß ich in
der kommenden Etadtwahl tfandidat iiir
das Amt des Stadt-Cler« bitt
AQL U.W. Briningek.
An vie Stimmen-her vit
Okaud Jbtantk
Ich erkläre mich hiermit qtg Sand-hat
für das Amt des Stadtichaymetfteks.
Z W t! i R. K i n g.
wartet-Yama.
Mich ts jeder III-et mästet
Orssd sitt-h
Wettett . .vek Bis ............ It m- -Q(t. Z«
Vetterf . , . » ................ 0.24
ist-m . . .. » getchött ............ 0 24
Rossen . » ................... 0. sk
Gmte .. . » ............. ».;tt)—0.40
Bucht-setzen » ................... 0.40
Kattofte a » .................. Ul
Buttek »Im Bis .................. »Es-«
Sei-taten « ................... 0. IF
Spec . . . .. ............. 0 m
Met. per Tpd .................... 0 10
Hühner « ............... 2. Akt-L M
dumm« pro 100 Pid ....... ts. M. 00
Schlachtvieh » ...... 2. lich-It 50
Kälber, iette pro Mit ................. «
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H tiont ......................... 40
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L Butter ........................ 21—-28
Miet ................. I(
Mitte ........................ Jsswä
! intg ................ . ........ its-Hi
cum und Vetter ............... 2. W. 20
Ausbund-.
Kühe ........................ 2.50——s.00
Sttete ........................ Otto-TM
Lacher ..... . ................. BGB-TM
Schweine ..................... USE-TM
Schau ....................... 2.t50—6.00
kämmen . . .. ................. Gott«-TM
EMS Prämie!
»Notyc Siegel-«
I Wachsbohuem
»nur auggexeichnete Som, sind zu habe-n
—bei-—
"A. c. Ledermam
welcher dann Prämie Tun bezthen
wird, der in dieser Saiiou vie Staude
mit den meisten Bohnen daran bringt
Gewerbe-Gärtner sind von der Bittg
bewerbung ausgeschlossen
seesucht diese Bis-sein
Use seien Stute-eines
Cz A. c- Leder-nan.