Meine niin Hund-. — sen I. Instit-. — Obschon sich einst Vater Goethe dar über entschie, daß »der und des An brh« als Akteur aus die ühne gebracht werden sollte, bleibt doch unleu bar, daß dieser kluge Pudel —- ich glatt e es war eiit Pudel, der seinen errn rettete --— manchen Menschen an erstand und Opfermuth übertras.. Es ist allerdings mit den Hunden wie mit den Menschen: es gibt gescheidte nnd dumme, aber im Allgemeinen sind Hunde sehr für gute Erziehung empfänglich; wenn sie gut er ogen werden, machen sie ihrem Herrn a e Ehre, nnd erieht man sie schlecht, so dars man si über ihre dummen Streiche nicht wundern. Jch will hier ein paar Beispiele von undeu, die sich durch ungewöhnliche lugheit hervorgeihau haben, mittheilen. Troll ist ein trefflich erzogener Hund im Besitz des Hanptmannd von S, der ihn ganz aus militärischein Fuße behan delt, auch in Bezug aus Straseii. »Math mit Dir iu Arrest!« sagt er, wenn eroll etwas begangen hat, »aus einen, zwei, drei Tage-« —- Die Tage sind aber kurz bemessen; sie sind dem gunde gegenüber nur eine Redensart. obald Troll den Befehl vernommen at, läßt er den ilops hängen, zieht den chwanz ein nnd geht langsam in eine Ecke ded Zimmer-s. Hier richtet er sich aus die interbeine aus, mit dem Ge sicht zur Tand gelehrt und bleibt stehen« während der Hauptmann Eins -- Zwei —- Drei zählt, se nach der Anzahl der ihm zudiktirteii Arresttage; ed liegen oft längere Pausen zwischen den ausge riiseiieii Zahlen, Troll aber weiß genan. nach ivelcher Zahl er sich als erlöst be trachten tanu, dann laßt er sich sogleich wieder aus alle vier Füsse nieder. Außerdem hat er sür vieles zilndere ein Verstäiidnis;. Aus einen Pistolenschusi oder einen singirteii Tegenstoß liiszt er sich zu Boden fallen iiud stellt sieh todt Dann steht er nicht eher wieder ans, als bis ein Tronipetenstoß ertont. Er lanii vorzüglich tauzcn; ansdioininando rich tet er sich empor nnd tanzt im Streife hernin, nach dein Takte der Handbewes gnngen seines Herrn, wobei er sich gleich eitig se nach deu Tanzschritten niii sich selbst dreht. Sobald der Tanz beendet ist, erhält er ein Ztiiit«Zi1iier; wird dieser ihm init der linken Hand darge boten, so lehnt er den Zucker ab, erst wenn er den Zucker in der rechten Hand sieht, nimmt er ihn init Grazie und ver tilgt ihn augenblicklich Sobald Jemand die Thür des Zim mers feines «errn auflafzt, schreitet Troll nach ihr sin und ruht nicht eher als bis es ihm gelungen ist, die Thlir in’s Schloß u werfen, wozu er seine Pfoten wie ein Mensch die Hände ge braucht· Rührend ist seine Anhänglichkeit an das Reitpferd feines Herrn, bei dem er oft im Stalle zubringt Hieriiber beobachtete man folgendes interessante Borkoinmtrisz. In einer Ecke des Stalles befand sich ein Haner lkaroti ten, die aber das Pferd von feinem Standplahe aus nicht erreichen konnte ; nnn mnßte wohl Troll gemerlt haben, daß da"elbe oft verlangend nach den süßen s köhren hinschnnppertc Man and, daß der Haufen sich immer mehr verringerte und glaubte einige Zeit, es würden Mohren von Menschen ge stohlen. Endlich kam man dahinter, daß Troll täglich dein Pferde einige der saftigen Wurzeln zutrug, die das Roß mit Appetit ver ehrte. Zu einer solchen Thatigkeit des Hundes gehört aber doch ent chieden liber egendes Tenkverinogen. as kameradfchaftliche Verhalten Trolls erinnert mich an einen merk würdigen FalL Ein kleiner staffeewirth .in D. hatte einen weißen Pudel, der »Pckx« enaunt wurde —- an den eigent lichen inn dieses Wortes (,,Friede«) dachten der Besitzer und die Seinigen wohl nicht ; —- dieser Pax ersetzte dem Genannten in vieler Beziehung einen Laufburschen; so z. B. hatte er täglich Morgens mit einem Korbe, den er in der Schnauze trug, beim Vaeker Sem meln u holen. Eines Ta es fe lte beim ; ahlen eine SennneL g»Die ir thin hatte nicht den geringsten Verdacht gegen Par, da noch nie etwas von dem, was er holte, efehlt hatte; sie glaubte einfach, der aeker habe sich verzählt, sandte ihre Magd zu diesem und ließ es ihm mittheilen. Der Backer behauptete tvar, ein Berzählen fei nicht vorge onnnen, gab aber die fehlende SennneL Am folgenden Tage fehlte wieder eine Semme; wieder dieselbe sllage und die Versicherung des Bäckers, daß kein erthum stattgefunden habe. »Ich selber,« behauptete der Mann ärgerlich, »habe diesmal dao Gebätk eingezilhlt, wenn Ihr Hund ein Spitzbube ist, kann ich nicht dafür l« Der Besitzer des Hundes fühlte sich in tiefster Seele beleidigt; ans feinen klugen Pax wollte er keinen Verdacht tonnnen lassen. llin aber doch tilarheit in die Sache zn dringen, ließ er den Hund ant dritten Morgen unterwegs beobachten. Sein Anfwarter folgte ihm von Weitem, er sah ihn intn Backer hin eingehen, wieder herauskommen und mit dein gefüllten itorbe abgehen. Plötzlich wich Pax von dein gewohnten Wege ab und ging in eine Seitengafsr. Der Aufwärter verfolgte ihn genan, ersah wie der Pudel in einen Hostantn, in dem sich ein Drosehten Pferdestall be fand, verschwand; an einer Itallthiin die unten in der Thlir ein diahenloch hatte, machte er Hatt, setzte seinen starb ad, nahm eine Sennnel herant- und trug ; ie an das Loch, wo eine andere Hunde , chnan e fie in Empfang nahm; dann " aßte ax seinen Korb wieder und trot tete kratz-Zank Der rter zog in dem Hofe Erinn »dtgnng ein nnd erfuhr, daß in dem zStalle eine Pudelmnttee liege, die seit iuhe also hatte der sorglich e ax eine Unterstützung an Ratzeer ng regelmdßi zu getra en. Als der ökter ana as Resultat seiner Nachforschn nlg mit theilte, wurde der Pudel noch vie mehr werthgeschäht ald seither, man ließ ihn ernähren, er vernntrente in glei er« eise tiiglich eine Sernmel; sobalda er die Pudelmntter ihr«e Jungen entwöhnt hatte, brachte er die Semmeln wieder vollziihlig nach Hause· Was Hunde als Vertheidiger nnd Retter von Personen, denen sie anhäng lich sind, siir hohen Werth haben, ist in der ganzen Welt bekannt. In tausen den dort Fällen habetr sie seh on ans Wasser und Feuer, ans Ränder- und Mörderhartd solche Personen errettet, mit einer Treue nnd Aufopferung, derer flir gewöhnlich nicht einmal Menschen sähigr i.nd Ich könnte iiber einen sol chen zall sogleich eine ganze Novelle schreiben, will mich indessen ans wenige Worte beschränken. Der junge Baron von .desasz in Galizien, nahe an der rrrssis en Grenze, ein rtrnsangreiches Gut er würde fiir manche begiiterte jun e Dame eine vor treffliche Partie gewefen ein, aber sein Her lettete sich an eine retzende Kokettc, die ochter eines der ersten Beamten der Provinz, die längere Zeit mit ihm spielte, ohne daß er aber davon eine Ahnung hatte. Sie ritt nnd jagte mit ihtn Und hatte die Manieren einer schö nen Amazone Cinstmals beschenkte sie ihn mit einem ganze jungen Hunde von einer besonderen asse, einem Bären siinger von iirrszerlich nichts weniger als hiibscher Gestalt. Der Baron gab den lfund in Wiege zu seinem For«ster.· Nach etwa eirtettt Jahre traf ihn eini schrver·et Schlag: seine Schone wendete i ihm den Rucken rrtrd vermählte sich mit i eruetrr viel reichererr Gutsherrn der Pro virr·r;, der zugleich eine vornehme Stel- i lrtng ittr diplomatischen Dienst e beilei-? dete. Sie zog mit rhretrr Gemahlin diei Ferne rtnd ließ den arttreu lsieteinsehtenl grolleud in der Einsamkeit seiner stor- ; stett nnd selder zrrriick; dieser wurdej mehr nnd mehr ein Sonderlirrg, von detrr Jedermann rvrrs;,te dasr er irr seiner Zurückgezogenheit seine Einkünfte nicht mehr verzehren konnte, vielmehr icapi talien einsammelte. Er beschrnulte siehä lediglich auf die Bewirthsehaitnng sei tres Gnteec nnd seine Erholnngen schic nett die liirschjagderr zu sein Alb ers zum ersten Male den vou seiner ehe- l ntaligen Braut erhaltenen Hund wie dersah, betrachtete er ihn mürrisch nnd; stieß ihn rrrit denr Fuße weg. Der Forsrer ließ dies anfangs ohne Betner ltrng geschehen als aber der Herr aneh später wiederholt Beweise seiner Abnei ; gung ge rrn den Hund gab, that er sei rretr Mier auf seinigen Tagen sittigende Inn e habe; »Wenn sie nur wüßten, Herr Ida-s ron, was Lliero für ein aiisgeieichnetes; Thier ist !« sagte er· Es hat nie eineni besseren Hund gegeben.« Und er er zählte eine Menge Züge über seine - treue Anhänglichkeit, Klugheit und Ausi « dauer Der Baron sah nun ein, das; er Uns ; recht hatte, das ganz unschuldige Thier grausam zu behandeln, weil seine Ge-» berin nichts werth gewesen war. Erl wurde von Mitleid ergriffen, bat sozu- « sagen dein Hunde das Unrecht ab und gewohnte ihn an sich. Mit merkwür »diger Raschheit bezeigte ihm Nero hin-« x ebende Anhänglichkeit; er wurde des J arons steter Begleiter und bester Freund. ’ Einftnials war der Baron liber die Grenze nach einein Getreidehandelsplahe geritten, uni Gelder für seine abgelieferte Ernte einzutassiren. Aus der Rückreise übersiel ihn ein furchtbares Unwetter « mit Regen und Sturm; der Abend war bereits eingebrochen und er war noch drei Stunden von seiner Wohnung ent »fernt. Da sah er sich genöthigt, in s einem schlechten Wirthshause an der ein s sainen Straße einzutehren, um die Nacht ) dafelbstznznbringen. Sonderbarerweife mußte er lange pochen und rufen, ehe sihni geöffnet wurde. Der Wirth, ein ! widerwärtig aussehender Kerl, entschul digte sich erregt mit unbedeutenden s Gründen nnd wies dein Baron, den er l kannte, ein Zimmer mit kleinern dunklen , S lafkabinet für die Nacht an. Nachdem der Gast eine einfache Er frischung eingenommen hatte, begab er l sich noch einmal in den Stall, um nach s seinem Pferde zu sehen ; der Stall war I nicht verschließbar nnd da er nicht recht »traute, daß ihm möglicherweise liber s Nacht das Pferd gestohlen würde, erwog z er blitzschnell, ob es nicht besser sei, den - F und als Wächter beim P erde zu las s gn. In Gegenwart des Wirthes führte s er diesen Gedanken aus. »Hier bleiben, ENero!« sagte der Baron, und gehor ; sam, wenn auch anscheinend nicht ohne ;ein gewisses zogerudes Widerstreben, s legte sich der Hund neben dein Stande l des Pserdes nieder· i Dei-Baron begab int) nt ietu thi « nier, verschloß eo und legte seine Brief f taschc tnit dein Gelde unter das stopf ; kisscu des Bettes. Er ranchte int Zun j uter noch eine Staaer dann begann er , lanixiant sich auzulleidcn. k Llotzlitli scharrte es an der Thür. »Das ist doch New-« jagte der Baron lir sich. »Ist der Hund zum ersten « Male ungehorsam ?« » Er öffnete und Ncro fuhr rasch her em. »Warum bist Du nicht geblieben? redete i n sein Herr barsch au. Der. und tvedeltentit dein Schwanze, that aber im Uebrigen gar nicht deutli thig, sondern rannte ichnnppernd iins Hinunter umher, eilte dauu in das fin tere Kabinett, i nanbte aussallend und stieß ein ganz lei es Winseln aus. Be troffen nahm der Baron das Talglicht, welches ihm der Wirth auf den Tisch ge steltt hatte und leuchtete in das Schlaf tabinet; er fah, wie Neko unter dem Bett an etwas zerrte. Der Baron beugte sich uiedee, leuchtete unter das Vett, über welches ein bis zum Boden reichendes Tuch gebreitet war und ent deckte mit Entsetzen einen halbentkleide ten menschlichen Körper. Er zog ihn hervor; um den Hals des Leichnams war ein großes andtuch festgewickeltz da er keine Wun e fah, vermuthete er, daß der Hals durchschnitten nnd dann umwickelt worden war, um die Blutun aufzuhalten. Jedenfalls war der Wirtg gerade dabei gewesen, den Fremden ab zuschlachten, als der Baron Einlaß be Bhrt hatte, daher die Berzägerung beim effnen des Wirthshaufes. Der kluge und atte die Gefahr, in der se n err f webte, gewittert. Nun durch uchte dieser mit größter Genauigkeit Fußboden und Wände, um einen ver borgenen Eingang oder eine Fallthür zu entdecken, nnd fand endlich in einer Ecke des Kabinetis Spuren einer Tape tent iir. as sollte er thun? Vorzeitig Lärm machen ? Er wußte nicht, welche Kräfte sich in dieser Mordhöhle befanden, daher hielt er es fiir besser, den nächsten Mor en zu erwarten. Er legte den Leichnam in das Bett, deckte ihn zu wie einen ge wöhnlich schlafenden Menf eu, setzte biech im Zimmer nieder, ma te feinen evolver bereit nnd hielt Nero neben ich. Nachdem er das Licht ausgeblasen chloß er die Augen, ohne zu fchla en. Schon das Grauen, das er empfand, hätte ihn nicht einschlafen lassen. Ge en 1 Uhr Nachts vernahm er aus dem schlafkabinett ein leises Geräusch, wie das Knisteru einer Tapete, nnd einige Augenblicke später starke dumpfe Schläge. Lhne Zweifel schlug Jemand aus den im Bett liegenden Todten los. diiero war uicht mehr zu halten. Mit einem mächtigen Ruck machte er sich von der Hand seines Herrn rei nnd fuhr mit einem tiefen iiunrreu auf die stam mer los. Sofort ertönte ein gedämpfter Schrei. Ter Baron ziindete rasch das Licht au, nahm es nnd schritt mit vor gehaltenem kiievoloer in das Kabinett. Hier sah er den Witth am Boden liegen und Nero stand mit den Vorderpranlen auf seiner Brust, während er seine Zähne in den Hals des Märders ge schlagen hatte. Dieser wagte nicht, sich zu riihreu. « Das Ende dieser tvahrhafteu Ge schichte brauche ich nur kurz anzudeuten Der Baron fesselte den Mordgesellen so gut er dies vermochte, blieb auf der Wacht bis zum Aubrnrh des Tages, nnd sowie die ersten Wagen ans der Straße sich zeigten, machte er Lärm nnd lies; tsieudarmeu herbeiholen. Tie als bald ciugeleitete gerichtliche llntersmhnng ergab, das; der Wirth in gleicher Weise schon mehrere bei ihm Eiukehreude aus dem Leben beseitigt nnd beraubt halte. Der Baron von Z. juar nur durch den fast iunnderlmren Instinkt seines treuen Hundes gerettet worden. Ein stotnisches Yeiseabeutenen Ein altes Ehepaar hatte ein Zehntel von einem namhaften Gewinn in der sächsischen Lotterie gewonnen. Nun waren die Leute fest entschlossen, auch einmal ihr Leben zu genießen nnd Ber lin, das Endziel aller tleiustädtischen Wünsche, sollte ihnen diesen Genuß e rnähren Nachbarn nnd stlatschba en hatten bedachtig den Kon geschüttelt nnd gemeint für so alte Leute sei das schlimme Berlin eine reine Miit-der grube, man wiirde sie bestehlen und plündern, ehe sie vom Bahnhof fort seien. »Vadder« aber meinte unr da gegen: »Ja wer mit de Spitzbaulru well farrig.« Ein zufällig auwesender Berliner itotrsektionsreisendet glaubte die alten rente auch markiert zu müssen und sagte: « »Wer allen Tingen hüten Sie sich vor Leuten, die Sie vielleicht früher flüchtig lanuteu, gerade die sogenannten alten Bekannten legen oft die Freunde ’reiu, ja, es geht so weit, daß die Bauernfünger sich als Bekannte vorstel len, um zum Ziel zn gelangen.« Die alten Leute dankten nnd reisten ab. In Wittenberg hatte der Badder die Unvorsichtigleit begangen, den Zug zu verlassen; trotz »Mudderd« Weh llageu fuhr der Zug ohne ihn ab. Der Statisusches war ein liebenswürdiger Mann, er rieth dem Sitzengeblicbenern ein Zuschlagsbillet zu nehmen nnd mit dem stnrierzugc zu fahren, alsdaiu würde er noch eine halbe Stunde friiher in Berlin anlommeu als seine Ariadne. Gesagt, gethan. Er war eher in Ber lin und erwartete seine Alte. Der Bninmelzug kommt, Mudder, steigtaircz, ihr Mann eilt ihr entgegen. »Na, nnu kunun mau, Mndder, giw nii det Haudtasch.« Miidder halt krainpfhaft die Hand tasche fest, fixirt den Ehegatteu verwirrt dert nnd verdächtig von oben bis unten. Dann bricht sie in den Ruf aud: »Die Berliner Spiububn wie dei sit oerstellen lauen. Wenn ick uu nich wahr nnd wahrhaftig wüßt, dat min lel iu Wittenberg sitten bläbeu, denn kunn ick sworen, dat hei dit war.« Es bedurfte erst einer gründlichen lleberzengnng der gewannen Frau, um ihren »Ollen« wieder als Ehemaun au zuerkennen· Ein stolzer Sängen »Aber, Herr Pipser, der Vogel hier, den Sie cnir neulich verkauft haben, sollte doch ein guter Sänger sein --s er singt aber überhaupt nicht !« — — »Das ist eben ein sehr stolzer Vogel! Er weiß, da er noch nicht bezahlt ist nnd nnf " org singt er nicht !« Vor ver Wohllhäligkeltslotierlr. Der Advolot: »Sag ’1nal, liebe Frau, was soll ich denn von unseren Sachen zur Verwesung schicken?« — Die Frau: »Einen von Deinen Pro zessem dann wird wenigstens einmal einer gewonnen l« Deutschlands Induktion-- und sonst-mitwirkan Das »Statistische Jahrbuch des Deicgchen Reiches-« stellt einige Ver braü sberechnnngen anf, welche ein in lteressantes Streiflicht anf den allgemei snen Gang des deutschen Erwerbs ebens Hund das Aufblühen der deutschen Jn- l dustrie werfen. Demnach wurde an Roheiseu in den Jahren 1861—-65 knapp 1,000,000 Tonnen im deutschen Toll ebiet verarbeitet; der heutige er ranch erreicht nahezu das Fiinffache, nämlich 4,8()(),000 Tonnen. Wie die Eifenindustrie, so zeigt auch die übrige Metallindustrie eine eiitfprechende Ent wickelung; die im Inland verarbeitete Menge stieg nämlich gegen 1871, nnd zwar fiir Kupfer von 18,000 Tonnen auf 45,()0() Tonnen, ür Zinn von 3500 Tonnen auf 8500 onnen, fiir Zinls von 34,0()0 Tonnen auf 90,000 Ton nen, fiir Blei von rund 40,000 Tonnen auf 82,400 Tonnen. An Feuerungs material betrug der Bedarf 1872—75 33,000,000 Tonnen Steinkohlen und 11,600,000 Tonnen Braunkohlen, 1890 dagegen 65,000,00() Tonnen Steinkohlen und 25,500,050 Tonnen Brannkohlen. Die Produktion von Rohzucker betrug 1871 186,000 Ton nen, 1891 das Dreifache, die von Bier 1871 33,200,000 Hektoliter, 1891 52,- » 400,000 ektoliter, die von Salz 1871 ! 463,000 onnen, 1891 953,000 Ton-l nen. Die Baumwollspinnerei verar-; beitet heute noch einmal so viel No ma- l terial als 1871, nämlich 245,000 on neii gegen 116,()00 Tonnen im Jahre 1871; 1861 wurden crft 46,0()0 Ton nen,1851 243,()00 Tonnen, 1841 13, 000 Tonnen Baumwolle versponnen. Die Tabaiindnftrie verarbeitet heute nahezu die gleichen Metigen wie vor zwei Jahrzehnten, nämlich 70,0()0 bis 8(),()()i) Tonnen Tabak, von welchen List ini Inland erzeugt werden. i Weitere Riickfchliifse auf den überstei schen Verkehr gewährt das Anwachsen; der Chiniii- nnd Cl)oiolade-Fabrikatioii; i 186640 betrug die Einfnhr von China- s riiide kaum 400 Tonnen, heute dass Fiiiifzehufache, iiiiniliclz rund 6000 Ton- i neu. An Caeao wurden eingefiihrtw 1891 rund 7()(u)Tonnen, 1871 Hle Tonnen. Der Jmport von Petrolenin E stieg von Unmut Tonnen iui Jahres 1871 auf VII-Juni T niieti itn Jahrel 1891 ; ans den llopf entfällt deinnachs heute ein Verbrauch oon 1:3.5 Kilo gramm gegen :3.7 diilogramni ini Jahre ; 1871. Tie Verwendung von Ehilisal- E peter, der 1871 in einer Menge voiij :3-t,()()() Tonnen eingeführt wurde, ist; auf das Elffache (ll-5«Jl 5385,W() Ton-’ nen) gestiegen. Was den Verbrauch iiberseeisclier Sionfnmartikel anlangt, so; stieg derselbe gegen 1871 folgeiideriiia-Z f;en: Reis von Ost-Eint Tonnen in« 1871 auf 15353,l)()() Tonnen im Jahre. 1891 ; ansliindifche (s,-ewi«ir3e von sllool Tonnen auf 8100 Tonnen; Süd-i » friichte, geti«ockuete, ooii 17,5()0 Tonnen s auf :-t-’),7U() Tonnen; Ziidfriichte,’ ifrisehe, von Wut Tonnen ini Jahr-e l187l auf 21,1()() Tonnen ini Jahre T 18!t1; Thee von rund 1000 Tonnen « auf 2200 Tonnen ; Heringe (boni Ans I land eingeführt, nicht auch die Produkte ! des inliindischen Fischfangew von tut-, E 000 Tonnen itn Jahre 1871 anf1,1()(), inn) Tonnen im Jahre 1891. An in ! litndischen litonsnniartileln enfällt heute l auf den stopf: an Bier ein Verbrauch ivon 1()5.8 iliter (187l 81lkiter); an ; Zucker von 9.5 stilogrannn (gegen 5.5 s diilograiniu 1871); an Salz von 17.1 . l l i stilogramin (gegen 11.«t liilograinin);» ian Tabak von U; siilogramni lgegens LH itilograinui); an Branntwein ein! i Verbrauch von 5.5 Liter. J i i i l ZweiGrabstätten siirihrenj K d r p e r brauchte eine Fran, die neu lich im Alter von 55 Jahren in New York das Zeitliche segnete. Das Ge wicht der F an betrug 400 Pfund, und acht Männer konnten nur mit größter Miihe den Sarg vom dritten Stockwerk hernntertragen. Man hatte den Sarg extra bestellen müssen; derselbe maß 5 Fus; 9 Zoll in der Länge, 35 Zoll in der Tiefe und tm Zoll in der Breite. Da die Thüre des Sterbehausee zu schmal war, mußte die Umrahmung leineez Doppelsensters ebener Erde her ausgenommen werden, nm den Sarg fortzuschaffen, und ein Leichenbestatterdi wagen fuhr den Sarg nach dem Fried hof, da der Todtenwagen sich zu eng erwies. TLie deutsche itriminals statistik zeigt in ihren Daten ans dem Jahre 1891 ein wenig erfreuliches Bild. Danach ist die Zunahme der Zahl aller Bestraften in jenem Zeit ranme zwar geringer gewesen als in den letzten Vor-jahrein beträgt aber immer ; noch 2.5 Prozent, ist also etwa doppelt i so groß, als der prozentuale Zuwachs l im Borsahrr. der Bevölkerung Im Wanzen wurden Jst-Lust Veriirtheilimgen nothwendig gegen 381,45() im Jahre Inmi; der Hanptantheil entsiel aus Verbrechen und Vergehen gegen dad Vermögen, nämlich l77,d'35 Berurtheilnngen gegen 168,1()7 kiiothcr nnd griincr Bern i stein. Der ;’eiik1ciiieiii« Krebs iin Bernficinbenchrk «1,iallnnicken soll ein Verfahren erfunden haben, ans kleinen Ztiicken und Abgijngen des Bernfteins bei der Bearbeitung durch eine lfydraui lifchc Presse von 2(),()0()i)ltmosphären rothen nnd grünen Bernftein herzustel len. Im Lin-in ifi der rathe Bern ficin sehr gesucht, nnd Wiener Bern fieinfabrikanten besitzen ein entfpre en des Verfahren, das sie aber bisher iets mit aller erdenklichen Sorgfalt als ihr Geheimniß hüteten. Eine junge Dame inNewark, N. J» deren Tänzer sie beim Walzen zufällig durch einen Sie am siliöchcl vekle te, hat den Ungllickli en auf 85000 Seba euerfatz verklagt. Neuer Familien-Atlas -:- der Welt. -: Yer Atlas enthält 331 Festen daruntcr 1637 Seiten mit starkem deren W Toppelscitcn sind; 164 Seiten Ta bellen, geschichtliche Artikel, Befchrcibungen, ftatistische Tabellen, Bilder u. Jllustmtionen usw« mit einem Ortgocrzcichniß nach Staaten. Dei- befte, neueste und htlltatte Atlas erster Güte tu den set-. Staaten. Der einzige Atlas, der in Amerika jemals in deutscher Epim rlje herausgegeben worden ist. Dotkszäsljtng v. I. 1890. Der Atlas enthält an 60 Seiten mehr Karten, als irgend ein anderes sür einen so mäßigen Preis erhältliches Buch; einzeln, itn Kleinhandel gekauft, würden sie über 50 Dollars kosten. WRanty McNally öe W. haben das Material fiir diesen Atlas zusammengetret geu und die Karten graotrt. Sie sind als die amerikanische Autorität iti geographtscheti Publikationen anerkannt und geben mehr Karten heraus, als alle atideren Karten-Ver lagshänser zusammengenommen. Kartet:. Karten der Welt mit den lfrdtheilen in verschiedenen Farben. Karten der Erdtheile mit den verschiedenen Staaten, Kaiserthiimern, Königreichen iitid illepnbliken iu verschiedenen Farben. starken der verschieden Staaten mit ihrer politischen Eintheilung-aus den Karten der Staaten der amerikanischeii lliiion, der Eintheilung in tsouuties—in verschiedenen Far ben ersichtlich gemacht und allen Städten, Ortschaften, Dörfern. Postänitern und Eisen bahnsiationen, Flüssen, Vächeu, Gebirgen und Vergeu, Inseln, Eisenbahnen nnd Cana len, soweit der Maßstab der ttarte es dein besten litraoeur nur immer ermöglicht, dargestellt und benannt. TFHWr groste Maßstab, in welchem die Karten entworfen sind, (68 von ihnen neh men Tovoeljeiteu ein) und die leichten Farben, welche wir beniitzem werden unvergleichlich mehr befriedigen, als die Karten in kleinen Maßt·täbeii, init starken Farben, die nothwen dig niigenau nnd oft kaum leserlich sind, nnd denen man so oft in anderen Büchern be gegnet. . « · Wir machen besonderes aui die ausgezeichneten Knrten von Deutschland, Oeftereeichettngarn und der Schweiz auiiiiertiain Tie R Zeiten-Karte von Deutschland nnd die 4:Seiten-.ltarte von Oester reich-Ungarn haben wir besondere- iiir diesen Atlas entworfen und gravirt nnd sie sind nicht vorher im Druck erschienen. Sie repräsentireii allein einen Kostenaufioaud von vielen tan iend Tollarg und sind in Grösse des Maßstab63, Genauigkeit des Entwurfs, Vollständigkeit und Nim- der Ausführung- nnvergleichlich die besten Karten der beiden Länder, die jemals ansierljalb ooii Huran ver-legt wurden. cJDTas Buch enthält die Bilder und gedräuqte biographische Stizzeu aller Unter teichncr dei« linabhiingigleitgiErklärung. Präsidenten der Ver. Staaten. , Der Atlas enthält ausgezeichnete Bildernller Präsidenten der Ver. Staaten, sowie eine Tabelle ihrer IJtiiiiuerietL Geschichte aller Staaten der Union. Tit-J Buch enthalt eine tiiite iibersichtliche Stiere jedes einzelnen Staates nnd Zerri toriuing der Union, welche die Topographie, das Rliina, nnd die Geschichte des Staates oder Territorining iu gedrängter, aber iibersichtlicher Weise behandelt und seine Bevölke rung stach der Lioltszähluugsoou 1890 und den beiden vorhergehenden Volkszählnngen angiebt. Geschichte der politischen Parteien in den Ver-· Staaten tssin Artikel von 15 Seiten giebt eine time aber uinsassende iiud hochst interessant isteschiihte der (s«ntivickeluug der politischen Parteien in den Ver. Staaten von der Unab liiiiigigkeitg-Erklärung big iur ("Iiegenwai·t. Tabellen. - Der Atlas enthält 22 Tabellen. Sie sind alle rolorirt und der Gegenstand, welchen Sie vergleichsweise behandeln, ist in so iibersichtlicher und einfacher Weise klar gemacht, dasi ein .niiid, welche-J lesen kaun, im Stande ist, ihn zu verstehen. l. Die höchsten Gebäude der Welt. 2. Die Flaggen der Haupt-Nationen der Welt. :t· Die Ausbeute au Kohle iii deii Vereinigteu Staaten nach Tonnen und Werth. 4. Diie Ausbeute au Baumwolle in deu Vereiiiigteu Staaten nach Ballen nnd dem Werthe. 5. Die liiseiibahnen im Betriebe in den Vereiiiigten Staaten von 1830 bis 1888. 6. Der jährliche liisenbahiibau iii Meilen 7. Die liiseiibahuen in jedem Staate in Meilen. Z. Die Anzahl von lsiseiibahnmeilen jiir je 36 Quadratuieilen in jedem Staate. it. Ausbeute aii Noheijeu in den Vereinigten Staaten. 10. Ausbeute an Stahl iii den Vereiiiigteu Staaten. ll. Die des Leseiis und Schreibens Uukundigeu iu jedem Staat und Territorium; ihre An zahl iiud das Verhältniss zur Bevölkerung 12. Die verschiedenen re igiösen tislaubensbekenutuisse in den Vereinigten Staaten, mit Angabe der Anzahl von Kirchen, Priestern iiiid Mitgliedern. l: . Di; vergleichsiveise Angabe der Bevölkerung iiiid des Flächeninhaltes der Hauptländer er Welt. 14. Wetreidesiirtrag in den Vereinigten Staaten nnd den lHanptläudern der Welt. ib. Das Verhältniss der isteschlechter iii der Bevölkerung der Hauptläuder der Welt. M. Die Vertheilung der christlichen WlaitbeiissBekeiintiiisse iii der Welt. l7. Die Ausbeute aii Quecksilber W. Die Vertheilung des iiiriindbesilieg in Wroßbritanuiein 19. Die Ausbeute an Kohle in den Hauptlciiidern der Welt Zit. Die Bevölkerung der Vereiiiigten Staaten von 1780 bi61890. 21. Die Bevölkerung der Bereiiiigteu Staaten, nach Staaten nnd Territorien, im Jahre inw 22. Die sxiidiaiier Bevölkerung der Vereinigteu Staaten. . Alle Länder der Welt. EITaS Buch giebt. die geographische Lage aller Länder der Welt au. Regieru ngSforineiL Der Atlas beschreibt die Regieriingeijoriuen der Bereinigteu Staaten und aller Läu der der Welt von irgend welcher Bedeutung; Versassiiiigein gejetigebende Körper, Staats oberhäiipter, deren Gehalt, ec» Ie. Deutschland, Lesterreichllngaru und die Schiveii sind iu ineisterhaster Weise in be: sonder-en Artikeln ans der Feder des bekannten Dr. W. Wut behandelt. Beschreibungen und Jllustratioiien Der Atlas enthält kurze Abschreibungen, welche tnit ausgezeichneten .Lwlzschiiitteii illunrirt sind, von Alagia, Arizoiia, Berlin. lialijortiia, ti«iiglaiid, .ttiiiro, Mobile, der -F-tiidt :lti-iv;1)ort, Paris, etiom, Wien, usiv. - Oi·tgverzeichiiisi. Der Atlas enthält das neiieste Lrtoverzeichuisi der Vereinigten Staaten iu 462 iso liiiuiieii, dereti il eine Seite einnehmen iiiid iiber HWMI Zeilen mit Namen von Städten Lrtsihajteti, Dörserii, «l.Toitiiiiitei-u, lirvresistatioueii ii. i. io., bilden. nein anderer, an nähernd io billig erhältliche Atlas giebt mehr als MWW Zeilen Die Bevölkeriiiigeii sind nach der Vollkzziihluug von Miit siii die Staaten, Städte uiid Lrtschasten angegeben iiud ermöglichen eine Betrachtung des mehr oder weniger ra schen Auwachieiisz dei« Lüsvbllerung in jedem einzelnen Staate oder Territoriiinn sowie im ganzen raube. Mittelst eines Systems von Abtiirzungen sieht iuau aus den ersten Blick, ob eine Ortschait der Hin der lioiiiitiJ-Verivaltiiiig, eiii Postamn oder eine Eisenbahn oder Er: vrestsStaiioii ist. . , Größcniid Preis CFspTer »Ist-ne Familien-Atlas der Welt« ist ein groster Band von 331 Seiten. irr ist auf einem aiirtgezeichiieteii, siir diesen Zweck besonders verferti« ten Papier edriickt und iii solider iiud gejchinarkooller Weist-, init einein reichen Molddrui auf dein Uiiischlagh eingebunden iiiid kostet glm besten englischen Yokuwandeinbandet mit Golddrttitk, nur Fis.75. « Die Größe des geschlossenen Bandes ist M- bei like Zoll; geöffnet W bei 23 Zoll. —Agcat für-— Rand, McNally & Co.’s J. P. WINDOLPH, Grand Island, .... Nebraska HALL, HOWARD, MERRICK und SHERMAN Counties; mm - —— •