Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, March 03, 1893, Image 9

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    wqu » sakk nett-kug;
» Es war einer der lältesten Winter,
deren ich mich erinnern kann. Mein
Freund Nelsou und ich lebten damals
ln Nebraska. Wir wohnten auf dem
Lande und mußten, um tu die nächste
Stadt, Omaha, zu gelangen, fünf bis
sechs Stunden aus unseren schnellen
Ponies zurücklegen. Gibt es auch wenig
Dörser, Städte und Eisenbahnen in
Nebraska. so laufen dort um so mehr
Hirsche, Eleunthiere, Büffel und Wölfe
herum. Dieser große Reichthum an
Wild lam uns recht zu statteu, da wir
sonst, zumal im Winter, hätten ver
hungern miisseu,«·so aber gab es zu jeder
Mahlzeit Hirsch-, Elenui oder Büsfels
braten. Nach und nach schmeckte nus
indessen das Fleisch nicht mehr, und ich
sehnte mich nach einem Stück Brod.
Eines Tages erklärte ich deshalb meinem
Freunde, in dte Stadt reiten und Mehl
holen zu wollen
Nelsou prophezeite zwar einen ,,Bliz
zard,« wie man hier zu Lande die orlans
artigen S neestürme nennt. und ver
suchte, mi zum Bleibeu zu bewegen.
Da ich aber hoffte, noch vor Ausbruch
des Sturmes zurück zu sein, ließ ich
mich nicht abhalten, sondern machte mich
auf den Weg. Ich gelangte glücklich
nach Omaha, kaufte einen Sack mit
Mehl und trat unverzüglich den Heim
ritt an. Schon hatte ich die Hälfte des
Weges trotz der sich steigernden Kälte
ohne Unsall zurückgelegt, als sich mit
einemmale ein eisiger Sturmwind erhob,
der mich bis aus’s Mark durchschauerte.
ul Er s ien alle Kälte des Nord- und
üdpols n den Falten seines weiten
Eis-»t- IMW « »
Mantels zu bergen; ich trieb mein;
Pferd, einen flinken, indianischen Ponti, ;
zu immer größerer Eile an, obwohl dies
eigentlich nicht nöthig war, denn das
lluge Thier lannte die Gefahr, in der ’
wir lschwebtein so gut wie ich selbst. -
Wirliuuszteu auf unserer Flucht an k
einem kleinen lsieholze vorüber. Als
wir uns der Bauuigruppe näherten, sah
ich in der schon start vorgeschrittenen
Abenddämnierung ein graues Etwas aus
den Weg stürzen und vor uns herren- :
nen. Es war ein Wolf, ein ungewohn
lich großes Thier, das sich fortwährend
mit blutnnterlausenen Augen nach uns
umfah. Nicht lange dauerte es, so ge
sellte sich ihm eiu zweiter, dauu ein drit- »
ter, ein vierter und siiufter zu, bis end
lich von allen Seiten die nnheimlichen,
leichtfiißigeu Gesellen herbeieilten. So
viel ich im Zwielicht bemerken konnte,
zählte die Schaar der Feinde etwa hun
dert Stück, und u meinem Entsetzen
nahm ich bald wahr, daß ich und mein
Pferd den Anziehungspuntt für sie bil
deten.
Alle Schauergeschichten von Reisen
den, die von Waisen angefallen nnd zer
rissen worden, schossen mir durch den
Sinn. Ich führte wohl meine Büchse
und einige Revolver bei mir, aber mein
Kugelvorratls reichte nur so weit, um
im besten Falle die Hälfte der blutdürs
stigen Meute zu tödten, und nur zu gut
wnszte ich, daß es weit und breit keine
iitte gab, in die ich mich hätte flüchten
önnen. Noch überlegte ich die Hofs
nungslosigkeit meiner Lage, da sprang
auch schon ein Wolf meinem Pony an s
die Gurgel. Ein grosser Sah, nnd die
ser erste Feind lag im nächsten Graben·
ihm folgte sofort ein zweiter, den ich
durch einen wohlgezielten Peitschenhieb
los wurde, indem die Bestie mit lautem
Geheul zu Boden stürzte.
Jch hieb nun rechts und links mit der
Peitsche in die uns verfolgende Schnar,
und es gelang mir auch, freilich nnr flir
einen kurzen Augenblick, einen Vor
sprung zu gewinnen; mit Aufbietung
einer ganzen Kraft flog mein Ponh das —
hin. Kaum aber hatten wir etwas
Athem geschöpft, als die Wölfe uns wie
der dicht auf den Fersen waren. Einer
der größten packte mein Pferd an der
Ke le und bohrte seine scharfen Zähne
in as weiche Fleisch des armen T ie
res, das sofort zn Boden stiirzte. Jch ,
beugte mich etwas nach vorn, legte meine «
Pistole dicht an das Ohr des Wolfes
und drückteab. Er brach auf der Stelle
todt zusammen, allein auch mein Pony
war im Verscheiden, nnd ans der gräß
lichen Wunde am Halse floß das Blut
-in Strömen Bei diesem Anblickewurs
den die Wölfe ganz rasend und stürzten
sich mit lautem Gehen und Getlässeauf
as sterbende Thier.
Ich nahm den Augenblick wahr
schwang mich aus dem Sattel nn
rannte aus Leibeskrästen vorwärt·
denn ich wußte, daß, sobald der Ponis
aufgezehrt sein würde, die Reihe an mich
kame. Ich überlegte und dachte nichts
mehr, ich hoffte nichts mehr, nur das
eine Gefühl beseelte·mich: Du mußt
kcllllcll, kcllllccl Um Dem Lcocil ZU ch "
ten, nnd ich rannte denn auch, o gut
ich ed mit meinen inicner stecser werden
den Gliedern vermochte.
In weniger Zeit, als ich brauche, nni
dies zu erzählen, harte ich auch schon
die furchtbare Meine henlend hinter inii
drein kommen. Verziveiselt blickte ich
mich unt —— lein Bauen, kein Hügel,
kein noch so arinseligeet Obdach, unter
das ich mich hätte sliichten können
nichts als die große, weiße Fläche glitzerns
den Schnees-, der niir ini Schritte deo
eben ausgehenden Mondes wie ein
riesiges Leichentuch vorkam und in wenig
Minuten meinLeichentnch werden lonnte.
Da, in der höchsten Noth, als ich mich
schon verloren gab, hörte ich plötzlich ein
eigenthllmllcheo Geräusch wie das Klap
pern vieler Hase, nnd bald darauf sah
i ein ganzes Rudel Etennthiere, acht
Männchen, drei Weibchen und mehrere
Kälber, in vollem Laufe uns entgegen
kommen. Sie befanden sl offenbar
aus der lacht, denn sie lie en an n r
vorbei, s einbar ohne mich u bemerken
Als sie aber der Wolfe ansl tig wurden
finstenfie nnd bischen plW stehen.
Die Elennkiihe wollten eben wieder zurück
rennen, als einer der Blicke einen kurzen,
schritten Lantausstieß. Nun s aarten
ich Alle dicht Fusammem die ungen
wurden in die Jiitte genommen, wäh
rend die Alten mit gesenktem Kopfe, d e
Getveihe zum Stoße bereit haltend. den
Angriss der Wölfe erwarteten. Diese
stutzten einen Augenblick beim Anblick
der ihnen entgegenstarrenden, fürchter
lichen Waffen, doch der Hunger ließ sie
·ede Borsich.t-·vcrgessen, und der Vor
erste der Scham-, ein hagerer alter
Wolf, stürzte sich mit lautem Geheul
auf die Elennthierr. Allein seine Kühn
heit bekam ihm schlecht, denn in weitem
Bogen wurde er von ihnen zurück
geworfen, so daß er sich nich« mehr
rühren konnte. Das Schicksal ihres
Anführers schlichterte indessen die Wölfe
nicht ein, sie stürzten sich mit erneuter
Wuth nun Alle auf die Elennthiere,
jedoch nar um von deren zackigen Schan
feln fürchterlich durchstochen nnd zer
rissetålku werden. Erst als etwa zwan
zig ölfe verstümmelt oder getödtet
worden waren, begannen die anderen
die Hoffnungslosigkeit des Kampfes ein
zuse sen nnd sich zurückzuzie en.
Ich hatte der seltsamen c-chlaeht von
einem kleinen Schneehiigel ans zuge
ehen, auf den ich mich in äußerster Er
chöpfung niedergelassen hatte. Weiter
laufen konnte ich nicht mehr, weil meine
Glieder in der eisigen liölte zur Be
wegungslosigkeit erstarrten So blieb
ich sitzen und verfolgte alle Einzelheiten
des Kampfes, als ginge mich das Ganze
gar nichts an.
schdzlanbtn daß die Wölfe, sobald
sie die rfolglosigkeit ihres Angriffs auf
die Elennthiere eingesehen, sich wieder
meiner erinnern wurden; allein sie hat
ten mich ganz vergessen; eine Weile
starrten sie sehnsüchtig die hörucrne
Mauer an, die sie nicht zu durchbrechen
vermochten, und trotteten endlich ver
drossen von dannen. Die Elennthiere
verharrten noch einige Minuten länger
in ihrer so klug gewählten Stellung
dann lösten sieh ihre Reihen auf und
bald entschwanden sie meinen Blicken.
Ich war mittlertvcile fast zum Eis
zapfeu erstarrt. Meine letzten itriifte
zusammennehmend, schleppte ich mich
zu einem der getödteten Wölfe, schlitzte
mit meinem Messer seinen Leib anf und
kroch hinein. Ich konnte das ganz gut
thun, denn der weiße Wolf ist viel grö
ßer als sein europaischer Vetter. Ietzt
gibt es eine weißen Wölfe mehr in uns
serer Gegend, so lange sie aber hier
hausten, fürchteten sich Menschen und
Thiere vor ihnen.
Ich blieb tn deut warmen Wolfe
rutnpse liegen, bis tnein Blut wieder
lebhafter durch die Adern rollte, dann
verließ ich meinen eigenthiinilichen Zu
sluchtaort, und es gelang mir, aus Stö
cken, Spänen und Gestrüpp, das ich zu
sammenjttchtc ein Feuer anznziindem
Neben iesem blieb ich sitzen, bis der
Tag graute und mein Freund mich sand
Er hatte das Geheul der Wölfe gehört
und, obgleich er mich nicht so bald zu
rückertvartete, sich doch in der Besorgs
niß, es möchte mir Etwas begegnet sein,
ausgemacht, um mich u suchen.
Ale einzige Ueberreste meines artuen
Pony fanden wir seine abgenagten Fina
chen. Zch aber, der ich den Elennthieren
nietn Leben verdankte, war lange nicht
im Stande, einen Schuß auf eines der
schönen und klugen Thiere abzuseucrn.
Lange Zeit dachte ich anch, die Schlacht
der Elennthiere und Wolfe, der ich beige
tvohnt hatte, sei etwas Außergewöhni
liches gewesen, ein alter Jäger aber be
lehrte ntich, daß daet Elennthier seinem
Todseinde, dem Wolfe, stete- so zu be
gegnen pflegt.
Der Dieb von Thore-. EineSage,
die nach Zernecke’a Chronik ans Wahr
heit berult, spielte sich am M· Februar
1629 in horn ab. Daselbst hatte man
einen Dieb gefangen und nach guter
alter Sitte zum Galgen verurtheilt.
Männiglich zog zum (sialgenberge, unt
dein Todeelandidaten das letzte Geleite
zu geben, die Stadt blieb unbesetzt,
trotzdem der SJvedengeneral Wrangel
in der Nähe sein Unwesen trieb. Aengst
lich stieg der arme Tieb dietiialgenlcitcr
hinauf und wars ttoch einen Blick auf
die schöne Gott«-»du Da plötzlich
heilte sich sein Blick auf und er ries:
»Rettet Euch, der Schwed’ ist da !««
Von seinem erhabenen Standpunkte
aus hatte er gesehen, wie sich Wrani
gelb Krieger heimlich an »die Mauern
der guten Stadt Thorn heranschlichen.
Im Nu leerte sich der Galgenberg iin
Nu war das Volll innerhalb der Stadt,
im Nu starrte der verdutzte Schwede
vor den Mauern der Stadt eine Schuh
wehr bewafsneter Bürger an ; die lieber
rutnpelung war mißlungen. Der auf
tnerlsante Dieb wurde zum Danke be
gnadigt.
Reiter ohne Kopf. gincsiespcnfters
gefchichten bilden neben vielem anderen
Abenteuerlichen auch inpflofe Reiter
eine Rolle. Doch find deren anch in der
Wirklichkeit vorgekonnnen. Als am Ili.
Oktober Ist-i, während der Schlacht bei
Wachan, der Prinz Engen von Würt
tember , um wieder zn dem Treffen fei
nes re ten Fliigelel zu gelangen, quer
durch Glitdengoffa jagte. kam ihm ein
Pferd in den Weg, welches feinen noch
feft im Sattel eingezwiingten Reiter mit
blutendetn Rump e ohne Geopf zu Grabe
trug nnd den rinzen dabei beinahe
til-erkannt hätte. Ein gleicher Fall er
eignete fich an deinxelben Tage auch bei
ben Franzosen. Lin fchwee am Arm
aerwundeter Esiadron ef ritt dnr die
Intervalle der fachfi chen silira fier·
starbe. Er sprach eben mit dem Grafen
von Volzendorf, als ihm eine Kanonen
kugel den Kopf nahm und das Pferd
mit feinem nun unheimlich ansfehenden
Reiter-, deffen Körper ich noch mehrere
Sekunden lang im attel iyend er
hielt, fortlief.
.-..- . -.«. »i.
Der Isee de- Herrn Bette-. J
Unter diesem Titel sinden wir in
einem wiirttemberi then Blatte eine
steizend- naive schwii iche Anekdote
, »Ich weisz nicht, « agte der Herr No
tar zu seiner Gattin, »mir könnte besser
sein , am liebsten bliebe ich heute zu
Eause aber das geht nicht an. Die
rbeu zu der Theilun in N sind be
stellt, der. err Rathss reiber auch und
somit blei t mir nichts übrig, als zu
geheu.«
s »So nimm wenigstens eine Düte voll
; Thee mit und laß ihn Dir vou der Wir
thiu iu N angies;en; das wird die
Frau ja wohl können, und für Dich ist
eine Tasse Thee besser, als das schlechte
)Bier da draußen im Dorf. «
»Das ist ein vernünftiger Gedanke,
Frau , gib her den Thee und hole mei
’ neu Hut und Stock, dann will ich s pro
bircn. «
« So wanderte denn der Herr Notar
hinaus in das anderthalb Stunden ent
. sernte Dorf und nahm die bestellte Thei
J luug vor. Er war herzlich froh, als er
damit zu Ende war, »denn besser war
ihm währenddem absolut nicht gewor
;den. Mit Riefenschritten eilte er dem
zWirthshaufe zu, um seinen Thee berei
ten zu lassen, auf den er sich ungemeiu
freute und von dem er bestimmt Besse
’ rung seines Zustandes erhofste. Er gab
der freundlich lächelt-den Wirthin den
« Thee und sagte ihr, daß sie weiter nichts
zu thun habe, als heißes Wasser zu ma
» gne und die Kräuter damit anzugießen
» elächelte etwas geringschätzig
i kas därf mer uoh dem Herrn No
tar zum Essen bringe P« fragte sie.
»Gar nichts, liebe Frau, wenigstens
jvorliiusig Zeht.«
! »Und des Kraut soll i also no mit
Hheiß Wasser a’gießa? Des wird was
Schöne werde, mit dem hot doch der
Herr Notar net g nueg. «
1»Nur mit Wasser, aber mit recht hei
Eßem augießen, jedoch recht bald, Frau
Wirthin.«
’ Die Wirthiu entfernte sieh nunmehr,
um nach einer Viertelstunde mit einem
mächtigen Topf voll durchsichtig grim
gelbem dampseuden Geträules wieder zu
erscheinen. Dem Herrn Notar lief bei
diesem Anblick das Wasser im Munde
j zusammen und er machte sich sofort darau,
eine Tasse, die er zuvor verlangte, voll
«zugies;eu. Zu seiner Ueberraschung ge
wahrte er bei dieser Gelegenheit, das;
oben aus dem Thee zahlreiche Fettaugeu,
Jwie bei einer guten Suppe, umher
schwammeu, auch roch «der Theedoch
»etwas ganz absonderlich, nno ais er
Tvollends » sich kühn über diese Um
iftände hinwegsetzend —- einen kräftigen
; Schluck davon nahm. da wardihm klar,
H daß mit dem Thee irgend etwas gesche
»Pen war, was nicht hatte geschehen sol
en. Er nahm einen Löffel und rührte
mißgcstimmt in dem Topfe herum. Die
Wirthiu war währenddem ur Seite ge
standen und hatte dem - reiben des
Gastes mit einein geheiinsnißvollen und
selbstbewußteuLäehelnzugeschaut. Nun
aber konnte sie mit ihrem Geheimniß
knicht mehr hinter dein Berge halten.
»Wenn ’runter greife, iils tiefer greife,
Herr Notarl« rief sie diesem zu.
s Der Herr Notar griff mit seinem
FLöffel bei dieser Aufforderung auf den
; Boden des Topfes, uerfpiirte dort einen
i harten Gegenstand, hob ihn empor und
s brachte —- ein paar prächtige geräucherte
lLeberwiirste zum Vorschein.
,,Net wohr, so ta’ mer des (S)’fiif
ehner brauche, so ischt’s au’ glei’ fiir de
Pnnger gnet ?« rief die Wirthin im Ge
iihl der stolzen ileberlegenheit.
Die gute Frau wollte ein Uebriges
thun, um den Herrn Notar nicht hung
rig ans dem Hause zu lassen. Was
dieser le tere benn Anblick der Würfte
fiir ein ( esicht schnitt, kann sich der ge
neigte Leser selbst denken. Wenn er
später aber wieder einen Thec mit anf’d
Land nahm, gos; er ihn immer "eldst au,
da er absolut kein Freund von hee mit
geräucherten Leberwiirfteu war. »
Tiroler Kräfte. Schwingen, Fin
gerhakeln, Ransen ist im Frieden eine
Lieblingsbeschiiftignng des Tirolers, im
Kriege kann er seine Kruste auf andere
Art beweisen. Vor den Augen des
Generals Haddick trug im Jahre 1799
ein Passetser Schutz eine dreipfiindige
Kanone ganz allein eine ziemliche Strecke
weit das sehr schwer ersteigbare Scharleri
joch hinauf und meinte: »Sakra, hat«
ich doch nit’ glaubt, daß die Pfeif’ so
schwer wär’ !« Im Befreiungskampfe
von 1809 sah ein Pufterthalcr Fran
zoer in einein Thale lagern, die ihre
Gewehr-e in Phramiden zusammengestellt
hatten. Er schleicht sachte hinzu, ergreift
eine dieser Pyramide i, wirft sie auf die
Schulter nnd lau-ff aniit davon. Tssie
Franzosen fürchteten in der ersten Be
stiirznng einen feindlicheu Hinterhalt
und verfolgten ihn nicht. Der tiiilxne
war aber ganz allein nnd entlaui mit
seiner Last Osewehro Am Berge Jfrl
ergriff ein Passeher einen Doppelhaken,
lud ihn mit einer seartiitschr. hielt ihn
wie einen Sinnen an die Backe und
drilckte los. Jedes-nat erhielt er dabei
einen so gewaltigen Schlag. daß er rnit
lings zu Boden stürzte. Doch das
berührte ihn wenig, er raffte sich wieder
aus, fragte die llmstehenden, ob er ge
troffen hatte, nnd wenn sie seine Frage
be«ahten, begann er von Frixchem zu
la en. Das setzte er so lange ort, bis
er, weil ihm das ganze Gesicht in furcht
barer Weise aufgeschwolleu war, nicht
mehr aus den Augen sehen konnte.
Eisenttzümlichet Zusammentressem
In der Schlacht bck Wagram kam es
vor, daß zwei Regnnenter, die denselben
Chef hatten, in blutigcm Kampfe einan
der gegenüber stehen mußten. Es wur
den nämlich d’e sächsischen Dragoner —
Chcs Herzog lbrecht — von viterreichi
Lcheu Kürassiercn —— Chef Herzog Al
kecht — angegriffen Dabei wurde
den ersteren eine Standarde entrissen.
shs ,,Wumegsmiyk«
zum Andenken an die eoluuibisehe Welt
ausstellunzz zu griinden, hat Frau Rosa
Sonneschein in Chieago in Anregung
gebracht. Das Institut soll interna
tional sein, und Beiträge zur Errich
tung desselben sollen von Bürger-n aller
Nationen entgegengenotninen werden.
Zu dem Behufe hat Frau Sonneschein
die Weltausstellungsdirektion ersucht,
ihr zu gestatten, in allen Ausstellungs
gebänden und auf dem Ausstellungs
platze Saninielbiichsen anzubringen, in
welchen die Besucher ihre freiwilligen
Beiträge deponiren können. Das »Ca
lunibia Einwanderer-.Heicn« soll durch
aus nicht als Ashl für mittellose Ein
wanderer dienen, es soll vielmehr, um
unerwiinschte Emigration von Ame
rika fern zu halten, ein Auskunftsbureau
besitzen, welches berufen ist, den Euro
päern durch unparteiische nnd wahr
heitsgetreue Auffassung der Ewigrein
ten-Frage wichtige Belehrung zu erthei
len. Andererseits soll dieses Bureau
dazu dienen, den Tausenden, die alljähr
lich, wenn auch nicht ganz mittellos,
doch der Hilfe, des Rathes bedürftig,
Wehertommem mit Rath und That zur
eiterbesörderung und Erlangung von
Verdienst beizustehen. Die Statistik
Amerikas zu Rathe ziehend, wird dieses
Bureau befähigt sein, Auskunft zu
geben, in welchem Theile des Landes
ndustrielle Handwerker oder Ackerbau
treibende am schnellsten und besten nn
tergebracht werden können, se nach der
Beschäftigung des Einwanderers und
seiner sp iellen Befähigung Ferner
oll das » -9iiiwatiderer-.fdeitn« bemittelte
Emigranten gegen fassche Warst-irge
lungen spetulativer Gliicksritter schützen,
seine mitgebrachten Ersparnisse in Ver- ;
wahrnug nehmen und sie auf Wunsch!
fo lange verwalten, bis Orts-— und Lan
deskenntniß den Einwanderer zu eigen
mächtiger liapitalsanlage befälsigen.
Ein fernerer Zweck des Institutes ist,
den unmiindigen Kindern gut empfohle- «
ner Einwanderer so lange ein Heim zu
sein, bis das Haupt der Familie sich eine
Existenz gegründet, und den Seinigen die
nu tosen Miihen und Gefahren mehr-»
fa er Uebersiedeluug zu ersparen. (
. Ueber das neue Eisenbahn-Ray
welches ein österreichischer Eisenbahn
Jngeniciir, stiegiernngsrath Hönigs
wald, erfunden utid sich hat patentircn
lassen, wird berichtet: Die durchschnitt
liche Dauer der bisher benutzten Räder
war sieben bis acht Jahre, während das;
in Rede stehende neue Rad 15 Jahres
lang vollständig dienstfähig sein wird.!
Das kommt nun freilich zunächst nur;
den Eisenbahnverwaltungen zu gutezs
doch ist dies in dein vorliegenden Falles
nicht das entscheidende Moment. Be-:
deutend wichtiger ist es, das; das neue
Rad dein reisenden Publikum einen;
höheren Grad von Sicherheit gewährt, ;
als alle bisher bekannten. Man weiß, J
daß Risse und Sprünge in den Rädern
oft schon llnsälle im Eisenbahnderkehr
heraufbeschworen haben. Die gus;
eisernen und selbst die guszsitihleruen
Räder sind aus mehrfachen, unter an:
deren au aus meteorologischen Ursachen
solchen is issen und Sprüngen zugäng
lich und ein einziger Riß in einein Rade
kann die Sicherheit eines ganzen Zung
gefährden. Das neue scchniiedeeisenE
« Scheibenrad beseitigt diese Gefahr. Eine s
kProbe der Direktoren non den bedeu
T tendsteu Eisenbahn Linien unseres Lan
des hat dies zur clndenz erwiesens
Außer den siins vorschriftdinijßigens
Schlägen der DR deilogrannn schweren s
»Fallbären,« dessen nnichligerHieb ein
»Arbeitsmoment« von 700 Zeilogramnk
Metern in sieh begreift, hat das neue
Rad, ohne den geringsten Schaden zns
nehmen, die höchsten Vlrbeittsmomente
von 1900 JeilogrammiMetern ausge
halten, nnd unter den Datnpshammer
gebracht, ertrug es, ohne besonderen
Schaden zu erleiden, das zur Anwen
dung gebrachte äußerste Arbeitsmoment
von 3610 leilogrannnMetern.
Die leidige Aehnlichkeit!
Jn München lebt ein Neunten der einer
hohen Persönlichkeit sehr ähnlich sehen
soll. Es ist schon manchmal vorgekom-— ;
men, da Ossiziere vor ihm auf der s
Straße ont machten und Posten in’v ’
Gewehr riefen. Von Polizei wegen soll
deshalb aus den Mann eingewirtt wor- l
den sein, seinen Bartsrlmilt zu ändern. 1
aber vergeblich. Als alle Einwirkunge- l
I
versuche sehlschlngen, soll man ihn gebe
ten haben, er möge sich wenigstens eines
Guten Verhaltens besteis·;igen. ——-— Ein
s iiinchener Handmeislcr hat einige s
l Aehnlichkeit mit dem Fsiirsten Bisinarck
! und kam deshalb vor Gericht. Er wird
Inämlich ob der Aehnlichkeit von den
s Kindern nnd Erwachsenen seines Vier
teld viel geneckt. Ta hat nun der
Mann aus seine Bersolger weidlich ge
scholtcn und deshalb ist er wegen gro
E ben Unfugs angellagt worden. Er
«wnrde jedoch freigesprochen Draslisch
Zwar seine Berlheidigung. Er meinte,
s das; er Bismarck ähnlich sehen solle, sei
; slir ihn keine Unehre, aber snr Biemaeck
ssei es beleidigend, dasi man ihm, dem
l einfachen Hausmeister, den Namen Bis
I mai-et nachrnse.
j Zu einer elektrischen Flug
11ba l) n hat ein gewisser Nun-g in Eil-ve
iland, O» ein Modell erfunden nnd sich
ipatentiren lassen. Dasselbe zeigt einen
Z durch Elektricität sortbewcaten Waggoth
iwelcher von einein Geleise ans einerl
IHölse von 20 Fus; l)eral)l)·a«ngt. Nachi
ider Ansicht des Erfinder-z wiiisde die!
Reise von New York nach Plsiladelplsia !
in diesem in der ruft sclzwebenden Wag
Pon innethalb einer Otnnde zurückge
egt werden können. Um den Wider
stand der Luft zu brechen, werden die
Waggons eine-pfeil«al)nliche Form haben.
Kapitalisten in den beiden zuletzt ge
nannten Städten haben zur Verwer
thung der neuen Erfindung bereits die
nöthigen Geldmittel zugesagt.
f --Rand-, Montain cis-dass
Neuer Familien-Atlas
«-:- der Welt. , -:
Yer Ztlaø enthält 331 Leiter-,
darunter 167 Seiten mit Karten, deren 68 Doppelseiten sind; 164 Seiten Ta
bellen, geschichtliche Artikel, Beschreibiingeii, statistische Tabellen, Bilder
u. Jlliistrationen usw-, mit eineinOrtSverzeichniß nach Staaten.
Dei- hcste, neneste und hilliqfte Atlas erstei- Güte in den Ber. Staates-.
Der einzige Atlas-, der in Amerika jemals in deutscher Heira
klje herausgegeben wordeti ist.
Ter Atlas enthält an 60 Seiten inehr Karten, als irgend ein anderes fiir einen
so mäßigen Preis erhältliches Buch; einzeln, im Kleinhandel gekauft,
würden sie über 50 kTsollarZ kosten.
READ-end Mexlially öx (50. haben das Material für diesen Atlas zusammengetret
geii itiid die Karten gravirt. Sie sind alH die amerikanische Autorität iii geographischen
Piiblilatioiien anerkannt und geben mehr Karten heran-Z, alH alle anderen Karten-Ver- -
lagshiiitser ;itsainineiigeiioiiiineii.
Karten.
Karten der Welt mit den lssidtheileii in verschiedenen Farben.
Karten der Erdtheile mit den verschiedenen Staaten, Kaiserthiimerih Königreichen
iiiid isievnbliken in verschiedenen Farben.
narten der verschieden Ztaaten mit ihrer politischen Eintheilung-aus den Karten
der Staaten der anieritanischen Union, der Eintheilung iii (soiinties—in verschiedenen Far
ben ersichtlich gemacht und allen Städteii, Ortschaften, Törfern, Postätnterii und Eisen
liahiistatioiieii, Fliisseik Bächen, Gebirgen uiid Vergeu, Inseln, tsisenbahtien und Cana
leii, soweit der Maßstab der nat-te es dein besten Nraveui nur immer ermöglicht, dargestellt
nnd benannt.
Ozespker grosse Maßstab, in welchem die nat-ten entworfen sind, (6t5 von ihnen neh
iiieii Ioiivelseiten ein) iiiid die leichten Farben, welche ivir beiiiilieii, werden unvergleichlich
iiiehr befriedigen, als die niirteii in kleinen Maßstabe-in niit starken Farben, die nothwen
dig iiiig·eiiaii iiiid oft laiiiii leserlich sind, niid denen nian so oft in anderen Büchern be
gesittet.
Wir machen besonders aiii die ausgezeichneten Knrten von
Deutschland, cesterrctch-Ungarn und der Schweiz
auiinertiain. Die R Zeiten nat-te von Deutschland iiiid die 4s-Seiten-.narte von Heiter
reicl)-lliigarii haben mir besonders fiir diesen Atlas entworfen iiiid gravirt und sie sind nicht
vorher im Druck erschienen. Zie repräseiitiren allein einen Frosteiiauiwand von vielen tan
ieiio Tollarsz uiid siiid in Nrösie dec- :Utiisistabg, Genauigkeit deo Entwurfs, Vollständigkeit
iuid Nim- deis Ausführung, unvergleichlich die besten Karten der beiden Länder, die jemals
außerhalb von lssurova ver-legt wurden.
Use-»Das Buch enthält die Bilder und gedräiiqte biographische Skizzen aller Unter
teichner der lliialihiiiigigkeitci-tsrflärnng.
Präsidenten der Ver. Staaten.
Ter- Atlas enthält ausgezeichnete Bilder aller Präsidenten der Ver. Staaten, sowie
eine Tabelle ihrer Ministerien.
Geschichte aller Staaten der Union.
Das Buch enthält eine kurze übersichtliche Skizze jedes einzelnen Staates und Tem
toriums der Union, welche die Topographie, das Rlima, nnd die Geschichte des Staates
oder Territorinms in gedrängter, aber über-sichtlicher Weise behandelt und seine Bevölke
rung nach der Volkskiihlung von 1890 nnd den beiden vorhergehenden Volkssahlnn en
angiebt.
Geschichte der politischen Parteien in den Ver. Staaten.
tssin Artikel von 15 Seiten giebt eine lnrie aber Umsassende nnd hochst interessant
Geschichte der Entwickelung der politnchen Parteien in den Ver. Staaten von der Unab
hiingigkeitg Erklärung bis zur Negenwart
Tabellen.
Der Atlas enthält 22 Tabellen. Sie sind alle colorirt und der Gegenstand, welchen
Sie vergleichgivetse behandeln, ist iii so über-sichtlicher und einfacher Weise klar gemacht
daß eiit Kind, welche-J lesen tann, iin Staude ist, ihit zu verstehen. « ,
l· Die höchsten Gebäude der Welt.
2. Die Flaggen der Haupt-Nationen der Welt·
:5. Die Ausbeute an Kohle in deit Bereinigten Staaten nach Tonnen und Werth.
4. Dsie Ausbeute an Bauiiiivolle tit den Bereinigten Staaten iiach Ballen titid dettt Werthe.
5 Die isiseiibahneii im Betriebe itt den Bereinigten Staaten von 1830 bis 1888.
ti. Der jährliche lsisenbahnbau iit Meilen
7. Die (C«iseiibal)tiett in jedem Staate tti Meilen.
A. Die Anzahl von tssisenbahnmeilen iiir je 36 Quadratmeilen in jedem Staate.
it. Ausbeute an tltoheisen iii den Bereinigten Staaten
l(t. Ausbeute an Stahl iii dett Bereinigten Staaten.
ll. Die des Leseiis und Schreibens Ilntundigen iti jedem Staat uitd Territoritim ; ihre An
Fahl uitd das Berhältnijz sur Bevölkerung
12. Die verschiedenen religiösen Glaubens-beteniitiiisse ttt den Vereinigten Staaten tilgt
Angabe der Aniahl von Kirchen, Priestern iiiid Mitgliedern «
1:t. Dide vergleichgivetse Angabe der Bevölkerung itiid des lpslächeninhaltes der Hattptläuder
er Welt.
14. Neti«eide:lst«trag iti den Bereinigten Staaten und den hanptländern der Welt.
lö. Tag Berliäliiiist der Geschlechter iit der Bevölkerung der Hattptländer der Welt.
l6. Die Vertheilung der christlichen Glaubens-«Bekenntnisse in der Welt.
l7. Die Ausbeute ati Quecksilber·
ts. Die Bertheiliiug des Nriindbesities in litrosibritanuieir
l9. Die Ausbeute an Kohle iii den Hauptliindern der Welt.
At. Die Bevölkerung der Bereiiiigten Staaten von 1780 bi51690.
Bl. Die Bevölkerung der Vereiiitgten Staaten, nach Staaten iitid Territorieii, iui «’ialire
tut-it ’.
22. Die sindianer Bevölkerung der Vereiiiigten Staaten.
Alle Länder der Welt.
IF Daci Buch giebt die geographische Lage aller Länder der Welt au.
rilegierunggfornien
Dei- AtlaS beichreibt die stiegieriingsziorinen der Bereinigteu Staaten und aller Lan
der der Welt vvii irgend ivelcher Bedeutung; Versassungen, gesetzgebeitde Körper, Staats
oberhäiipter, deren litt-hatt, 2r., ir.
Deutschland. Lesterreich Ungarn nnd die Schiveii sind in nteisterhafter Weise itt be
soiidereii Artikeln ans der Feder des bekannten Dr. W. Wyl behandelt.
Beschreibnngen uitd Illustrationeir
Der Atlas-«- eiithält sur-se Beschreibungenz welche ntit« ausgezeichneten bot schuij
illiiitrirt sind, von Alagia, Arizona, Berlin, lsalisornia, lritgland, .s’t’airo, Mo tle, der
Stadt Aeiv York Bartes, :ltoiti, Wien, iisiv.
Ortsverzeichnisp
Der Atlas enthält das neiieste Lrtöverseichniß der Vereitiigten Staaten itt 462 Co
luinnen, deren it eine Seite einnehmen uin über 80,ltt)() Zeilen niit Namen von Städten
Ortschaften, Dörsern, Postäniterin (s«rvresijtationen ii. s. iv., bilden. Kein anderer, an
nähernd io billig erhältliche Atlas giebt mehr als 50,Wt) Zeilen.
Die Bevölkeruugen sind nach der Bolsgzählntig von 1890 siir die Staaten, Städte
iiiid Ortschaften angegeben und ermöglichen eine Betrachtung des tuehr oder weniger ra
schen Anwachsen-:- der Bevblserung iti jedetti einielnen Staate oder Territoriuin, sotoie im
ganreit Lande
2lltittelit eines Systems- voit Abkiirtnngen sieht man aiij den ersten Blick, ob eine
Listschast der Siti der lsvtiiitti-Verwaltung, ein «lTostanit, oder eine Eisenbahn- oder Er
presiiStation ist. - .
Größe nnd Pi«etd.
MTer ,,«Jt’eue Familien-Atlas der Welt« ist ein grosier Band von 331 Seiten.
Er ist aui eitietii ausgezeichneten, siir diesen Zioeck besonders verferti« ten idapier gedruckt
iitid in solider und geschinackvoller Weise, niit einein reichen Wolddrii auf detti Unischlage,
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Gott-drum, nur P3.75.
Die Größe des geschlossenen Bandes ist llä bei lH Zoll; geöffnet
. · lllå bei 23 Zoll.
———--Agent fürs-— J. P. WINDOLPH,
Grand Island, .... Nebraska
HALL, HOWARD, MERRICK und SHERMAN Counties.