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Grund Island Anzeigeu «
Jahrgang 4. Gtand Island-, Nebraska, Freunq, dcn 3. März 1803 Nummer 25.
Telegraph.
Zustand
Deutschland
Be rlin, 24. Febr. Reichskanzler
liaprioi feierte heute seinen 62· Geburts
tag und Kaiser Wilhelm war der Erste,
der den Kanzler in dessen Wohnung be
glückwünschte. Jn seiner Anrede an den
Kanzler sprach der Kaiser in warmen
Worten den Wunsch aus, daß dem Kanz
ler noch viele Jahre beschieden sein möch
ten. Als Geschenk überreichte der Kai
ser dem Kanzler einen Degen mit gol
denem, reich mit Edelsteinen verzierteni
Griss. Dem Geschenke wird mit Rück
sicht ans die bennruhigenden Gründe,
welche Caprivi sür die Armeevorlage
geltend gemacht hat, eine ganz besondere
Bedeutung beigemessen.
B e r l i n, 20. Febr· lieber Berlin
und die Provinz, wie inan hier das übrige
Deutschland nennt, ist während der jüngst
verflossenen Wochen eine förmliche Lawine
der grausigsten Verbrechen hinweggegam
gen. Einsache Morde, Jtiaubniorde,
tödtliche Angrisse ans Frauen und Kin
der, aus Beamte und gutgehasite Arbeit- «
geber. Das Betrübendste bei diesen
Vorkommnissen ist, dasz die Ver-über die
ser Schandthaten sich nicht bloß aus derl
Männer- sondern auch aus der Frauen- !
weit rekrutircn. !
Tser Kaiser ist, wie alle anderen
wohltneinenden Bürger-, iiber diese beJ
klageiisrverthen Anowüchse des soziale-il
Lebens nicht wenig bekümmert und hat-.
:liiehtern, hohen Poliieibearntene kehrein i
und Rechte-gelehrten For-muntre mit solsl
genden Fragen zustellen lassen: f
«Bediirsen die jugendlichen Verbrecher i
mehr der Aufmerksamkeit deg Arztes oder l
des Staeitoannmlteoxtm !
»Ist Ersteres der Fall, welche Maß
regeln haben Sie vortuichlagen?« ·
»Aus welche Weiie lässt sieh der Ein-;
itusi des änmlienlebens siir die Eindam-;
mung dieses Uebel-F verwenden?« s
»Hm die Frauen- nnd Kinderarbeits
in Fabriken einen entsittlichenden liiiiflusii
aus die heranwachsende Generation?«t
»Wie stehtUJ mit den Schulen-F
Glauben Sie-, daß die Lehrer zu großens
Iliachdruck aui die Ausbildung des Ver-s
itandetz legen, während sie die lherzenm Z
und Geiniitthildnng veriiachläisigenIMI
»Die Polizei hat gesunder-, daß dies
jugendlichen Verbrecher alle mehr oderj
weniger leidenschaftliche Leser sensationeli F
ler kitteratur sind, in der von Mordens
nnd unerlaubten Liebeggeschichten ge-'
handelt wird. Welche Mittel vermögen
Sie zur Unterdrückung solcher Litteratnr
anzugeben-»
In diploniatischen Kreisen verlantets
unter der Hand, daß der Kaiser ins
Sachen des zukünftigen .ltönigreichsz
Bulgarien entschiedene Schritte in thun
gedenke, nachdem Prinz zerdinand sich
soeben durch seine Verlobung mit der-s
i
l
Prinzessin Maria l«ouise, Tochter des
sriiherenHerzogsz Robert von Bat-ma,
der mit einer nahen Verwandten der
Augustenburger vermählt ist, znm Vet
ter des Kaisers gemacht hat. Ter eng: ·.
liiche Hof hat seit anderthalb Jahren
mit Prinz Ferdiuand aus gutem Fuße«
gestanden nnd seht, da er eg verstanden
bat, sich die Zuneigung des Kaisers zns
erwerben, scheint der ehrgeizige junga
Mann aus dem besten Wege zu sein, seinz
Glück zu machen. Ein Attacha der hie-s
sigen russischen Botschaft erzählte neulichi
eine ainiisante Geschichte vorn Hause
Linlgarien und dem Bouibonisch-Parma
LIohenzollerMschen Hause. Ferdinand
sei biet jetzt lediglich deshalb Junggesellez
geblieben, weil er den iveichselzopsartig
verfilzten Knoten, welcher Religion
eigentlich seine etwaigen Kinder ange
hören würden, nicht habe lösen können.
Ferdinand, bekanntlich ein sehr ironnnerl
.leatholil, meinte nach vielem Grübeln,
daß seine Kinder-, wenn ihm der Himmel »
welche bescheren sollte, ans den katho
lischen Glauben getaust werden müßten.
Sein Staatsminister Starnbnlvws
machte seinerseits wie ei· meinte-, inn
ebcnfo schlagendcn Gründen geltend, daßJ
die Kinder als gute Balgaren In vers
Landesreligion, der griechisch-katholi: .
schen, erzogen werden müßten, einesz
schönen Tages an die Luft gesetzt in wer-l
den. Worauf Fridinand der Qlatholifchci
erwiderte-, daß ei- frlvst nicht sicher sci, inj
Bulgarien zn bleiben. »Wenn ich nun-W
soll er gesagt haben, meine Kinder ini
der griechischen Religion erziehen lassel
nnd im Laufe der Zeit meine FalnilieH
inne Lande hinaus-« gejagt wird, ways
dann? Ich möchte nie in lsnropa leben, l
als Vater und Fürst, umgeben vonl
Kindern, die sich vor dein Beten dreimal »
bekreuzigen, während ich bloß einmal
das Kreuz ichlagel«
Als Ausweg ans diesem Dilemma
wurde alsdann oereinbatl, daß Judi
nand’s unmittelbare wirklich-katholisch
die Kinder der Lebte-ten jedoch griechisch: H
katholisch werden sollten. l
Die Bewo Im- der »Stadt der Jn
« ielllgeaz« fin feil Kurzem über einj
betet-des Klingt-easy welches allabendlichi
im Winleegarten Vorstellungen glblH
rein aus dem Häuschen. Der australi
sehe Corbett, der die sämmtlichen Borer
Endlands, ehe er nach Berlin kam, über
den Hausen gestoßen hatte, erprobt jeden
Abend seine edle Kunst an einer Anzahl
hiesiger Kraft-notier, und es nimmt ihn nie
mehr als drei oder vier Gänge, um seine
Gegner in den Sand zu strecken. Ein
gewisser Landerinann ist sein Jnipressaria
nnd Traineur. Er wollte zwei der Kunst
des Voreng kundige Känguruhs aus
Australien nach Berlin bringen, jedoch
verschied eins der merkwürdigen Thiere
während der Oceanfahrt.
Berlin, 27. Febr. Die brasilia
nische Regierung hat bei der hiesigen;
Löwe’schen Gewehrsabrit 70,000 klein- I
kalibrige Gen-ehre nnd 35 Millionenl
Patronen bestellt.
B e r l i n, 28. Feb. Die Angelegen
heit der Errichtung eines internationalen
Schiedsgericht-Z wurde heute in Folge
einer Frage des Dr. Barth, eines ton
angebeuden freisinnigen Mitgliedes, aus
gebracht, welcher zu wissen wünschte, ob
die deutsche Regierung sich der Regie
rung von Großbritannien nnd derjeni
gen der Ver. Staasen anschließen wolle,
nin Fragen von internationaler Bedeu
tung ans schiedggerichtlichem Wege zu
entscheiden. Der Minister deo Lin-zweir
tigen, Freiherr Mai-scholl von Bieder
stein, erwiderte, dasz die Neichsregierung
gern bereit sei, in gewissen Fällen
schiedsgerichtlieye Entscheidung anzuneh
men. Ter Sorialistensübrer Bebel
machte den Vorschlag, daß die zukünftige
Nationalität ElsaspLothringenS einem
internationalen Schiedsgerichte anheim
gestellt werden solle. Tieser Vorschlag
brachte deu Reichskanzler Caprioi ans
die Beine. lfr erklärte, daß iui Falle-»
jene Frage einem internationalen!
zchiedggerichte unterbreitet wiirde und
jkuksezekichk entschiede. daß Deutsch-!
land Elsas - Lothringen herausgebenl
solle, so wiirde die deutsche Nation dies
Entscheidung nicht annehmen. Tie.
Deutschen würden lieber ihre lebten
Blutstropsen verspridem ehe sie jene
Länder wieder herauggäbetr Tie Rede
des Kanzler-z wurde ncit Beifall ange
nomine-r
Großbtitannlen.
L o nd o n, U. Febr. Trotz des
Baunichllenspinnereibesitzer in Laucai
sbire, nur bei Herabsetzung der Löhne ?
Prozent die Arbeiten in ilnen Fabrikm
wieder auszunehmen, wurden heute in
Lrldhaine Jus-»von Spindeln wieder in
Betrieb gesetzt nnd zwar gegen eine Her
absetsnna der Löhne unt El Prozent.
Tiese theilweise Liliederauinahtne der
Arbeiten wird als ein Nachgeben seitens
der Fabrikanten betrachtet. Ter Ver
band der Spinnereibesiver, der heitre in
Manchester eine Versammlung abhiett,
beschloß aus der sünsprokentigen Herab
sehung der Löhne ru bestehen nnd sich
ans keine weiteren Vorschläge seitens der
Arbeiter einzulassen.
Oestereeich-llngatn.
Wie n, ZU. Febr. Das Tons Mer
gely in der Nähe der Stadt Pate- in
Ungarn, etwa sechzig Meilen non Pesth
ist von einem schrecklichen Unglück heim
gesucht worden. Jn Folge eine-z plötzli
chen Steige-is der Donau sahen nämlich
die Bewohner des genannten Torfeo
ihre Lehtnhiltten von Wasser umringt.
Tie Bewohner sliichteten sich in die stir
che nnd Schule, welche aus solideretn
Material erharrt waren, indem sie hoff
ten, daß diese Gebäude detn Andrange
der Wasserfluth widerstehen würden.
Mütter und Kinder tlanttnerten sich an
Altar sest, indem sie die Heiligen ntn
Hülfe anriesen. Sie sahen, wie ihre
W»hnnngen in den Fluthen verschwan
den und die von Stunde zu Stunde an
schwellenden Wasserwogen tnit solcher
Wucht gegen die Kirche und das Schul
gebäude anstürmten, daß sie schließlich
einsahen, daß sie ihr Leben nur durch
die Flucht retten könnten· Sie össneten
deshalb schleunigst die Thüren der Kirche
nnd Schule und roagten sich itt die wo
genden Wasser hinang, die den Erwach
smm bis über die Düften ainaen
Vater und Mütter trugen ihre Minder
und die kranken und Schwachen wurden
von den gefunden und starken Personen
fortgetragen- So schnell sie vermoch
ten, flohen sie in der Richtung von
Lake-. liine Mutter niit vier Kindern
erkrank. Viele Andere, deren Anzahl
nach nicht bekannt ist, ertranken in der
Muth und diejenigen der Ueberlehendeu,
denen es gelang, sich nach Palg zu ret
ten, trafen daselbst in beklageitscverthem
Zustande ein· Die Bewohner von Pola
ließen den llnglücilichen alle mögliche
Hülfe angedeihen, obgleich sie selbst in
Todesangst schwebten, da die Donau
zwanzig Fuss über den gewöhnlichen
Wasserstand gestiegen ist. W- unterliegt
keinem Zweifel, daß die Zahl der Umge
konunenen sehr beträchtlich ist.
senkend
P a e i s, As. Feb. Thiebaut hielt
gestern Abend vor einem zahlreichen Zu
hsrertreise einen Vortrag über das
Thema: Der Panamaeanal, seine Ver
gangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Der Redner drang darauf, daß die fran
zösische Regierung eine jährliche Ver
willigung von 5 bis 10 Millionen
Francs für Arbeiten am Canal bis zur
Fertigstellung derselben machen solle.
Die Znhörer, unter denen sieh viele Mit
glieder des Panamaausschnsses befan
den, spendeten dem Redner am Schlusse
seines Vortrags lebhaften Beifall.
Italien.
N o ni, 27. Feb. Die Polizei über
rumpelte heute in einem an der Stadt
grenre gelegenen Hause 26 Anarchisten,
welche daselbst eine regelt-echte Dynamit
bombenfabrik angelegt hatten. Die
ganze Bande wurde verhaftet und eine
große Masse Sprengstosfe beschlagnahmt.
Die Polizei glaubt jetzt die Verüber der
meisten im vorigen Jahre vorgekomme
nen Explosionen in Händen zu haben
cInland-.
Große65e11erin St. Paul
Sit. Paul, Mitin., 26. Febr. ifin
Feuer, welches- dnrrh eine Explosion im
zweiten Stockwerke des von der Minne
sota Shoe iso. benutzten, vierstöckigen
Gebäudes, Ecke fünfte und Rosabek
straße, heute früh lU Uhr 20 Min. ans
brach, zerstörte-, ehe dasselbe unter Con
trolle gebracht werden konnte, dieses nnd
setzte die anliegendcn Vanliehkeiten unter
Wasser. Innerhalb vier Minuten war
die Feuer-mehr inr Stelle. Ein Feuer
wehrmann hatte das Entstehen des Feu
erg, bei dem die ifrplosion den Vorder
theil des islebiindesz zerstört hatte, mit
angesehen hatte nnd veranlaßte die
schleimige Hülfe. Tie Minnesota Zhoe
iso. verliert etwa 8140,000, bei einer
Versicherung non 8152,00(). Knhles
ö- Stock, isigarren-Fabrikanten, ver
lieren FAUOW bei voller Versicherung;
Win· Rodgers G Son, Maschinenfa
brikanten, erleiden einen, voll versicher
teu Verlust von 87000. Andere Fir
nieu bringen den Gesainnitveilust auf
beinahe Ase-»Holt Zwei Feuer-wehk
leule wurden verletzt, einer derselben
itiöglichertveisetödtlich· Viele Arbeiter
der Minnesota Shoe Comp., die sich
rnr Hülfe eingestellt hatten, geriethen in
Gefahr und einer derselben, ein gewisser
L’Neill, wird jedenfalls fein Augen
licht, wenn n-cht fein Leben, verlieren.
lFittAndereU Namens, Gillatn, erlitt
schwere Brandwunden und Qnetschun
gen. ;
Großerlsontrakt i
Bethleheni, -.-«. Feb. Spät gesterni
Nacht erhielten die Beamten der Beth
lehenier Eisen lsornpagnie Nachricht,i
daß ihnen ein Contrakt von über 2,:«
0.-,-U,0W werth Stahlplatteu zugespro
chen worden sei. Ter Gefamtnteontrakts
beträgt 8:3,80»,»W. Die Carnegiel
Werke von Pittgburg haben den Nest
der Arbeit erhalten. Dies giebt unseren i
Arbeitern für fiinf Jahre beständigei
Arbeit. ’
lfiu riesiges LedersyndicatJ
Voftott, Mnsf., 24. Feb. Ein hiesi- i
ges Blatt sagt: »Das heutige Tages-s
i
i
F
betrifft das Sundikat der Bostoncr und
Nen) Yorker Sohlledergeschäste, welche
ein Kapital von 845,00»,000 vertreten,
den Ertrag aller Gerbereien unter ihrer
tsontrolle halten und dadurch natürlich
den Preis des Sohllederg bestimmen
können. Ter Hauptlciter dieses groß
artigen (sieschiiftesz ist Thomas F. M.
Proetor von Bot-tast, welcher das Syri
dikat zu Stande brachte. Jin Ganzen-T
sollen tu dem Syuditat M Firmen ge: i
i
gespräch im Schuh- und Ledergeschaft
hören-«
Steuenson auf derReise
nach Washington.
Pittsburg, ER. Feb. Ter Sonder
zug, welcher den nächsten Vier-Präsiden: .
ten und seine Gesellschaft nach Wash-I
ington bringt, kaut heute utn 7 Uhr hiers
an. Der Zug wurde sofort aus dies
CouuellHoille-9lbtheil11ug gebracht nnd
ging nach dein Osten weiter. Ju Mc
leeegport wurde kurze Zeit angehalten.
Die Menge ain Bahnhofe begrüßte Ste:
oensou tuit Fubelrufen In Herrin-lis
oille hielt der Zug eine Viertelstunde
und hier schüttelte der Bin-Präsident
den zahlreich Versammelten die Hand.
Kurz nach neun Uhr fuhr der Zug
weiter.
Wunder-land, Mo» IN. Feler Zwi
schen sionnelloville und Urnnberland
hielt der Zug Stevensotsig nicht an. Er
erreichte Cumberlond nm l Uhr 15 Mi
nuten. Am Vahnhof waren etwa 500
Menschen versammelt, die den nächsten
Viere-Präsidenten begrüßen wollten.
Ter Aufenthalt dauerte zehn Minuten
; Gefährliche Explosion.
l
St. Louig, M. Febr. Jn dem
Geschäfte für Jogdgeräthe von Sow
lidgs Bros. fand heute Morgen ge
gen drei Uhr eine Erplosion statt, wo
durch die vordere Seite des Gebäudes
zertrümmert wurde. Emil Meleose und
Lizzie Nelfch wurden schwer verleht, der
erstere wahrscheinlich tödtlich Das
Gebäude gerieth in Brand, und wahr
scheinlich sind noch mehr Personen in
demselben verunglückt
John Mackay angefallen.
Sau Francisco, 25. Febr. ’John
W. Mackay, der bekannte Bonanzakönig
und Miteigenthümer des atlautischen
Kabels, wurde im Lick Hause hier von
einem alten Manne, Name Rippeh ge
schossen nnd schwer verwundet. Der
Schuß traf Mackay inden Rücken. Als
ersieh utndrchte, um seines Angreisers an
sichtig zn werden, richtete dieser daß Pistol
aus sich selbst, feuerte und verwudete sich,
wahrscheinlich tödtlich. Der Verbrecher
ist ein Mann von etwa 60 Jahren; dar
über hinaus ist gar nichts bekannt, eben
so wenig über die Veranlassung oder den
Rücken, den zweiten Schuß gab er aus
sich in dei .Heizgegend, so daß der Tod
durch kurzer Zeit eintrat. Mackay
wurde sofort in einen Wagen gebracht
und nach seiner Wohnung befördert.
San Franeisco, 27. Febr. Iohn
W. Mackay befindet sich auf fortschrei
tender Besserung und keine Befürchtun- .
gen werden siir sein Leben gehegt. Rip
peh, sein Angreifer ist gleichfalls noch
am Leben und befindet sich iin Receioing
Hopspital
Muttermord.
Collingwood, Out., 26. Febr. Ein
sechzehnjährigeg Mädchen Namens Jennie
Wonch ermordete am Donnerstag ihre
Mutter und einen fünfjährigen Knaben,
einen Vetter von ihr, iu einer kleinen
Hutte nahe Craigleih, in dei dieselben
wohnten D as Mädchen gebiauchte zu
der That eine Art und die Leichen der
Ermordeten waren gräßlich verstümmelt.
Der Vinder der Mörderin erzählte die
That heute hier und gab als Grund der
selben au, daß das Mädchen die Mutter
habe ans dein Wege haben wollen, um
ihren Liebhaber heirathen zu können.
Beinahe zerschmettert.
Hdbokett, N. J» 28. Febr. Heute
brach in der Fabrik von Jsaac Jngelson
an der Jessersonstraße Feuer aus. Das
Fabtikgebände und auch das Wohnhautz
des «Herrn Jttgelson brannten nieder.
Während die Feuer-wehe an der Arbeit:
war, stürzte eine Mauer der brennenden
Gebäude ein und begrub den Capr· Wil
liam Mel-Noth und den zeuertvehrmann
Simon vayne unter den Trümmern.
Beide wurden lebend, aber schwer ver
letzt von ihren Kameraden aus der zu
sammengestürzten Mauer gerettet.
Ein hervorragender Neun
blitaner wird Demokrat
Grand Forng N· Tu, 27. Febr.
George H. Walle republikanischer
Sprecher des Abgeorditetettlsaitses, hat
sich von aller Verbindung mit der repub
litanischenPartei loggesagt nnd wird jetzt
zu den Demokraten halten. In einem
Nespräche sagte Walsh, er sei zwar Mit
glied der republikanischen Partei, aber
nie ein strantmer Republikaner gewesen.
»Ich habe genug von der republikani
schen Partei in diesem Staate,« sagte
er, »und ich bin froh, daß ich nicht mehr
dazu gehöre-» Ter Streit in Bismarck
sollte das Schicksal der republilanischen
Partei im Staate besiegeln und jeder
Mann, der Achtung vor sich selber hat,
sollte die Voßwirthschast energisch zu
rückkveiseti. Jch habe mir die Sache
reiflich über-legt und erwarte durchaus
nicht ein Amt von der demokratischen
Partei zu erhalten«
t5«in Buttdeszollkutter in
den Grund gerannt.
New York, 27. Febr. Der Ver.
Staaten - Zollkntter ,,Waslsington«,
eines der ersten Boote int Bundesdienste
im Hasen von New York, wurde von
dem Pennsylvaniqkiilsrboot No. It durch
Zusammenstoß so stark beschädigt, daß er
in der Vai unmittelbar nördlich von der
Varge-Ossiee sank, nachdem ihn kaum
beseitigt hatte
Ter Kutter war während des Krieges
ein seanonenboot, gehörte zu der Pom
mur Flotille und trug damals den Namen
Uno. Nach dem IKriege wurde das Schiff
umgebaut und dem Zolldienst zugewiesen.
Nur eine Person wurde bei dem Zusam
menstoß verletzte-, nämlich der Zollhauæ
inspektor Brown, dein beide Beine zer
quetscht wurden;
Lohiixnhlnnn nnf der
Jccabinn Bahn.
:Iicading, Ba» 27 Feb. Zahtinci
itii Niay vollendete heute die Aus-zah
lnnqder Löhne für dir Arbeiter dri
:)iisading Bahn in die-irr Stadt. ist«
iahltc J114,0(mang und dic ausgege
benen Anweisungen wurden von den
Wanken prompt tionorirL Tei· Zahl
ineistei begab sich von hici nnch dei
Jieading und Columbia Abtheilung
.- ------
st NottznahmeS
Jch mache hiermit bekannt, daß ich
ein Candidat für das Amt des City
Clerkå bin.
vix-is T. A. Hathaivay.
Unsere Steuern.
Wichtig für Steuerzahler-.
Das es viele Leute giebt, die mit den
Gesetzen über Verfallzeit der Steuern
nicht vertraut sind, gebe ich nachstehend
folgende Aufschlüfse:
l. Steuern werden aufgelegt am l.
sApril jeden Jahres.
! 2. Alle Steuern sind am l. Oktober
desselben Jahres fällig.
Iz. Grand Jsland (Stadt ersten Ran
ges.) Stadt- und Schulsieuern sind am
nächstfolgenden 1. Januar delinquent.
Dies gilt sowohl von Personal- als
Grundeigenthums-Steuern Diese sind
zahlbar an den Stadtschatzmeister.
4. An den County-Schatzmeister zahl
bire Personalsteuer ist am l. Februar
verfallen
5. An den County-Schatzmeister zahl
bare Grundeigenthumssteuer ist verfal
len am l. Mai des folgenden Jahres,
in dem die Abschätzung gemacht wurde.
6. AlleGrundeigenthunissteuerm wel
che nicht vor dem 1. Oktober bezahlt
sind, werden publizirt, und wenn diesel
ben nicht bis zum l. Montag int No
vember bezahlt sind, kann daH Grund
cigenthuin fiir die Steuern verkauft
werden.
7. Alle Steuerzahler Grand Jsland’s
haben Personal- wie Grundeigenthurn«5
stencrn zu zahlen, sowohl an den Stadt
schatztncister, wie auch an den County
Schatzincister, da der Stadtschatzmeister
nur Steuern collektirt für Stadtzwccke,
und der Counth - Schatzmeister für
Staat-J- und Countyzweckr.
H. Ter Zinsfuß an Steuern, zahlbar
an den Stadtschatzrneistcr, beträgt 12
Prozent nach der VerfallzeiL Der
Zinsfuß für Steuern zahlbar an den
isountyiSchatzmeifier beträgt 10 Proz.
nach Verfallzeit. Der Zinsfuß siir
Taroerkäufe beträgt ZU Prozent jähr
lich· , , —
St. Nicht in der-Stadt wohnende steu
erzahler sollten ihre Steuern an ihren
Toivuship-Schatzmeister bezahlen, wenn
sie zwischen dem l. Januar und dem l.
September bezahlen wollen. Woraus
aesetzt, daß derselbe qualifizirt hat und
im Besitze der Bücher ift.)
10. Alles Eigenthum, das für Steu
ern verkauft wurde, muß in der (8·otitity
ZchatztiieisterH-foiee eingelöft werden.
ll. Irgend ein Stück Grundeigen
thum, dass dem Verkauf für Steuern
unterworfen ist, kann verkauft werden
sowohl für an den Stadtschatzmeifter,
ivie auch an deu 60unty-Schatzmeifter
mhlbare Steuern, oder auch für beide.
Tat-aus erhellt, daß man gut thut,
Steuern spätestens zum November des
Jahres nach der Abschätznng zu be
zahlen.
12. Stadtsteuerm die vom Stadt
schatznieister osnl Sept· als verfallen
berichtet werden, können von mir nicht
anders als durch Steuerverkauf im
November collectirt werden.
Wenn man also seine Steuern vor
oder aniVerfalltaae bezahlt, hat tnan
keine Zinsen zu zahlen, noch kann das
Eigenthum für die Steuern verkauft
werden«
Achtungavoll unter-breitet von
Win. Cornelia-V
: tcountixEchotznieister.
Nraud Island. Ul. Febr. leL
zAufzerordcntliche Brei-ever
thclluna.
Ein prachtvolleo
I
; s y m p h o n I o n
ineuestess Musik-vers nach LIlrt oer Schiveiier Spieldosech
suii unsnvechselbaren stahl Llciijitscheibeut
Ferhiilt jeder Abouneutouf den neuesten
JZeitsationgsTltoman »T- i e T o ch t e r
Td e o J- r e i h e r r u,« von Albert von
st5«1«iist·
» Tie Konstruktion des Svniphoniono
iist derartig, daf; man darauf durch Ein
sschaltung der betreffenden Notenscheiben
tftatt der bisher beschränkten Zahl T a u
Isende verschiedene populärc
IF- t ii et e spielen kann, wie: Tauztnusik,
sLsuverturen, Volke-lieder, Kirchenniusit
su. s. w. Tie epocheniachendste Erfin
Iduug auf dein Gebiete des Musik-Instru
lmenteanaue5.
- Tet· Niman »Tie- T ochfer de-) Mel-.
«l)e1«i«n« erscheint in H« Licfernngrn m l«
i(5enti:i, welche in Js» Wochen bezogen mei«
den können odei nnch alle niif einmal,
je nachdem nmn es iniiiijci)i.
Man neilnnge eisi.L-nft;1n Ansiin in
de1 (51«i)edition des »An,cigei. «
i -» » » - --.- .—.—....-—, . -.. -....-«.
i « ,-iNihe ninisfc einer Welt-todt « odet
k, Sünde-tin nnd Viißerin, « 4.- Dritt-,
IHU Scitcn, Vl. .-().
» (10()rg(s K0(«h,
iMalcr, Dekoratcur
und Tapezieretu
sitz-« Feine Arbeiten eine Spezialität. Be
stellnngen sind bei Wenige Bartcnbach abzu
geben cz
Grund Island, Neb.
Die Rothschilds haben die Ge
wohnheit, an edem Geburtsta einer
Tochter eine Bszerle im Werte von
82500 bei Seite zu legen und das gibt»
ein schönes Falsgeschmeide an dem
Tage, wo die leine großjährig wird
Ein Riesen - Gorilla, der
70 Zoll über die Brust maß, wurde
neulich auf einein Platze, etwa 25
Tagemärsche von der Küste Kamernns
entfernt, erlegt Zum Transportdes
Thieres nach der nächsten Statton wa
ren 16 Mann erforderlich.
Ju- HAFZIK 1703 oocho
tiven wurden im vergangenen Jahre
Fu 12 Fabriken dieses Landes herge
tellt.
Als Peterspfennig hat der
böhmische Adel dem Papst anläßlich sei
nes Bischossjnbiläums 1,000,000 Gul
den gewidmet.
FMehr Fisch!
Wir haben soeben eine neue Sendung
von Fischen erhalten ·L5et1achtet einmal
die Preise:
White Hoop holl Hiiringe, stos)
Geläucheite Halibut, Stücken, 20c jb
(5·1tiafeine1 Gemng Codfish 12ikc ti)
Boston Fisiihstücks-Makreleki 40c Dtzd.
No. 1 Shore Makrelen loc Stück
Feiner Ro. l Weißfifch Use ji
» Familien » 7e ji)
Große ger. BloaterHäringe, 40c Dtzd
Feine Mackinaw Forellen 10c ji)
Boston Friil)ftiicks-I.liakrelcn per
Biichse ältle
No. lShore Mackrelen,p. BiichsesLLz
FeineIJinckinaerrellen pBüchseBLoo
Familien Weißfifh pro Biichse 30130
Senfsardiencn 10c p.Büch1e, amerika
nische in J,el , 4 Büchsen für 25c,
impotitte Oclsatkdinen 20c,15c und 123sc
per Büchse.
Ferner haben wir in Kannen: Makk
erclcn Bachforelleih Eric Weißfisch,
Häringe,(clams, Clam Chowder,Krebse,
löseräuchcrtc Forellen, Geräuchertes
!Störfleisch,. Hamburger Aale ,Secgm·nele,
Auste1·n,LachS Hummern u s w.
; Wir behaupten, das größte und beste
lLagct von Giocmes m der Stadt zu ha
ben.
Kunst Euer Maschine-Oel von uns!
Grand lsland
Grocer company,
O c
Haar-Kauz
305 West site Straßen
Telephon .......... . .No. 140.
Zeit- -Tabclle der Eisenbahnem
lI n i o u P a c i f i c, Hauptlinie.
Auch bsm L ttkn
Uns-unt. Vllicnnm
:.':1»·.It.1slnn. No. L· Cythuqim täglich 2: h Iiadmc.
12 IN sIkustinL ,, il » » 12:.') Kaki-m
1·):-).)·Ls’otm. » t; « ., 11110 Bonn
4 VII Bis-L « N « « b' UU Viel-.
- N u rh d e m Es « II « n.
I«.Ilnhnnl. Abgang.
! cis-I Iiuchnk :Iiu. !. Fuss-mich tquhkh ti..«"s.’- Nachm.
i ltlrkkts Atu ntsss » Zt » « 1022517111knds
s 4:lIl)-Isuchm. « k) « , stttIZIsnchm
sitt-ZU Mut-! « "- » « l::.2.«v Mom.
O. G R. V. R. R.
Vom Not-den«
Ankunft.
No. 82 Passe irr, 10:10 Von-.
«-)io. 84 Fku I und Pässugiek 7:15 Nachm.
Nach dem Norden
Abgang.
No. 81 Passa irr RONachnh
»ko. M »Hm t nnd Passagier 7:30 Ists-.
St. J. ö- G. J. R. R.
Nach dem Süden.
Abgang.
Np.2s11osi und Ewuv mh Ade
Ro. 4 HI- Mor
No. 16 8:00 Mor
Rach dem Not-den«
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