Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, February 24, 1893, Image 9
- «- W z-,—- » n« Tpesslifjtp UMUIC temiholauu I Dich an, D- beflügel III ; MoQIlmlzeL nah III bebend megs auf der : samt-e schwang si hunnl Die der vorwäer Meine-the esu hin, Und IniI dem Adler zugleich IchnitI ich der Winde Gebrauch Mitleids oätm sich die Linie Im, es schwanden . te gi. Und IIIG die WeIIe verlor sich dek strebende Oel-It Und der Reden der Ionst behaglich dem GeIste den Bot-rang Läßt, sich in Irägekem Gang langIaIn gemessen bewegt, Et, der nie sich erkühne, dem Blin des Ge dankens zu folgen — MIL dem Gedanken zugleich strebt er wett eifernd dahin! Alles den-e I sich InI Maß: Kühn strebt dIe VIII I in die Weite Zug gefällig an Zug Iügt der verständige u Jeyo verschlingt sich die Lune, ev bildet Inn lühnekenI Schwunge Durch den gelehrigen Fuß sich auf dem EIIe der Kreis. steife In Kreise verschlingt ded Eislchuhd stäh lekne Kante Und mit dem Kreise vereint, ziehe sich der Bo gen dahin. Sieht Buchstaben entstehen der bildend-I sei-le des Künstlers. Und mitgefätligem Schwang bildet der Name II and zeugst Du den Namen, DII Thor? Ein Meine allein Ist nIIe würdig, « Das er, Int ende detn Blick, Iiete die spie-» gelnde abnt « Co nlleIn nur if» recht: der Königin Nennen als er en . Truge kriszreindiqent Stolz, deIII er gebietet, C ; Nun fo folse denn Du Init fotfchendent Auge den es en: Ftidtt given fte Dir, Fridn allein nur das Offen ItIIII ttlndet das Eis. das gefchmäy ge. verrätbrifch den Namen, Den In Iehnilichn ent Drang ftIll fIrII ver wadtte dIIO erz. « siedet Da kommt sie Ia felde, die Zier-liche. wie, ans dem DInnnel Sehn-ebend, eIn Engel, des Oltltkes Trägen dem StetblIIlIen naht. Ilfo naht fle, die Schönste, die Liebliche, fie, I die des Eises Mächtiqe Hemcherin ist und auch die meine zugleich. Denlicher glänzt nun die Bahn. Ieit sie sie be treten, es leuchtet Blinkender Ieyt nun das Eis, stolz ift zu die nen bereit, I Was dee Todte vermag, Iollt ich es. der Le bende, ivetgern I- « Siehe, ich biete mich Dir, Herrin, In ewigem - chllsi . O, wie trugen mich IIIer die begehre-Iden, hei- » ßen Gedanken! Neidifcher Sonne fIlIon längst fiel zum Opfer das TrtIIIIIg IIIIIIn reII Dich an, Du beilligelte Sol-le von Eisen, Die Du zum Glütte nnch Ionft trugft auf der « blinkenden Bahn TItIttrtg blicken auctI Du, es nagt, Ivie die Sorge am Vettern So Dir am glänzenden Stahl ngInIlIch der zelIIend Rait, Götter, Ich flehe Euch an —- tchs frlIIItiIlert das - Recht Jltr des Wintersz Spendel uns dlendenden Schnee, Iendet nnd grimmigen Frost. ilkltkrlilch Krisinslerziislnng von D. sind-ists »Billiger kann Ich Ihnen die Busen nadel nicht ablaIfen. Zweitaufend Man Ift der genauefte ILaie-. » —- Glauben sie mir, meine erken, ich verdient bei dein anzen Hart el nicht viel liber hundert kl« »Den Profit erwerben Sie aber ers-H » Itn Haut-umdrehen Was muß mancher » andere für folche Stuner tlInn « i »Der MitlelItenI des Nadelknopfes ift ! ferl« versicherte der-:Iu.welier die beiden I I .Verreii, die soeben tu seinen rsaocn ge- s kommen waren. »Sehen Zie nur das L Feuer des unvergleichlich schonen Soli- ! tavs i« Und dabei liest er den wunder- I baren Edelsieiu im Sonnenlicht blitzen. »Ja, ja !« nickte der Aeltere der beiden lFremden zustimmend »Die Nadel fin- J det sonst meinen BeisaiL Aber wir - louuen auch nicht fo ohne Weiteres aus s die Forderung eingehen. Aus dem l Norden deo Neichea gekommen, glaubten l wir hier in der tiiroszsiadt günstig ein- ! kaufen zu konuen. Das seleinod soll im Herbst unserem scheidenden Be- l irkspriisidenten als Geschenk der Stände s ·bergeben werden. Höher wie achtzehn hundert Mark dürfen wir nicht gehen, oder wir rietirem das Ueberschießende aus eigener Tasche zu bezahleu.« »Mir ist ed freilich ni t betaunt, wie viel Herren sich an der usgabe bethei- s ligen l« sprach der Juwelier freundlich; s »aber ice sollte denken, wenn jeder noch l eine ha e Krone zuschieszt, wird’e schon reichen l« »Das dürftest wir am Ende risliren,« nalnn nun auch der Zweite Herr an dein Bandel Theil. » a ist erstens der « lirgermeifter, die Rathe vom Gericht, die drei Großhändler der Stadt, der Kreiephyiittiø, wir zwei deidet — O, ed kommt dad Fehlende reichlich heraus l« »Du magst recht habeu,« ab der Aettere endlich seine Besorgtiisse aus. «Nehmen wir das seleinod siir zweitau send Markl —- Soll’s nun ’mal ein nobles Geschenk fein, so diirsen wir auch nicht knan ern l » Also,« wandte er si an den Geschäftsmann, »die Nadel it fiir zweitausend Mart unser !« .Sehr wohl, meine Herren l« .Sie werden sicher ’tnal ein reicher Mann l« scherzte der Fremde, »wenn Sie ed nicht gar schon sind· Hier tnein Freund nnd ich haben eine Stigma-Leber handlung in Kompagnie ; aber so schnell verdienest wir teine hundert Mart-« »Das mag sa seiu,« gab der Geschäfte tnann bescheiden nach. »Bedeuken Sie aber, wie lange solch ein Schnuut oft aus La er steibt, ehe er verlauft wird! Und ncht selten mus; man noch oben- « drein set-edit geben !« « »Ja, ans baar auszahlen sonnen wir die U adel auch nicht glet i« fiel der I junge Herr schnell ein. » ir haben; einst-eile- nnk ten end Mart mit samtnen. Das andere Geld schi en toir Ihnen ein l« »Das thut mir recht leid l« schüttelte der Juweliek den Kopf. »F kenne die Den-en ja nicht. Und wenn chauch keineswegs laube, das; —« »Daß wr Sie betrügen werden l« lachte der andere Kanser laut aus. »Die i Sache macht mir Spaß l« sagte ek aus Französisch zu seinem Begleiter; »man hält und siir Diebe! —— Hain ich et- Dir» nicht gesagt, Gustav, dasz wie die volle Summe hätten mitnehmen müssen l« »Wie werde ich die Herren siir Diebe baltenl« entschuldigte sich der Gold schmied mit einem bedeutsamen Blick-« aus das Schausenster, an dem zu lesen! war, das; man hier seanzdsifch spreche. s »Sie liaben uns verstanden L« verzog-J der Käuser das Gesicht. ,,Also Spaszss bei Seite! Ich will Ihnen einen Vor-; schlag machen, bei dem Sie wie mic: nicht zu tin-z kommen: wir zahleni Ihnen einstweilen tausend Mark nnd; xchicken Ihnen die zweite Hälfte ein« ann werden Sie uns doch die Nadel« übelxudenX ehr gern !« verbengte sich der Jn-; » welier. »Sie müssen dann auch dad Getaufte, aus alle Fa le siir uns aufbewahren-« s »Selbstredend l« s »Ich bin keineswegs mißtraiiisch,·« fuhr der von seinem Knnipane »Gustav« genannte Fremde fort. »Das Ding wollen wir aber no anders angreisen. Geben Sie mir ge iilligst eines Ihrer Gellfchitstsschii telchen und etwas Sie e ack. Ich chließe dann die Nadel in en Behälter, und Sie behalten diesen, bis wir voll bezahlen.« »Einverstanden!« erklärte der Gold grbeiter nnd langte das Geiviinschtc her ei. Der Herr »Gustao« nahm das äußerst ele ante Schächtelcheii in Empfang. »9 ein l« rief er plötzlich. »Das Ding ist ja kein wie das schönste Etui. Es wäre chade, dasselbe mit Siegetlack zu besudeln.« »Das thut iiichtsl« versetzte der Goldschinied. »Ich gebe Ihnen später gern eiii anderes Exemplar-« l »-Macheti wir doch nicht so viele lim stiinde!« mis te sich nun der ältere( Perr wieder n das Gespräch. »Hier( abe ich zufällig eine Schachtel, iii deri ich früher Emser Pasiillen besandeini a hinein wollen wir die Nabel legeiis nnd sie dann versiegeln.« l »Auch gut i« nickte der GefchäftssJ mann nnd legte das Kleinod selber inj den kleinen « appbehiilter, nachdem ei« denselben bis an den Rand mit Watte-» gefüllt. Gustav aber band ein Schnur chen uin die Schachtel und siegelte sie dann zu. »Siehst Du, Heinrich!« nieste er dem Koiiipagiion zu. »Man iiiusi sieh nur zu helfen wissen. — Uebrigen-s geil-le doch inzwischen die tausend Mart an .« Sogleich griff der Atigeriiseiie in die Tasche, holte eiii Notizbiirh hervor und legte TH, Einhiiiideriiiiartscheiiie auf den i«adeii..sili. kziifolge des sehiiel leit Aiisziihleiis aber fiel cinc der Vani iioteiiaiif den Boden nieder. Zuvor koniiiieiid hob dci lsioldfchinied das Neid aiif uiid überreichte es deiii feinen eisrn. »Ich danke Ihnen !« iiiefte dieser has Häs. : »So, hier ist die Zchachteli« tut-arti Gustav und übergab dein Geschasiss inaniie das eingefchlossene Kleinod »Bertaufen Sie die Nadel aber den-» noch, so hole »Sie dieser und jener !« »Wie werde ich inir solche iliigehorig j keit zu schuldeii loninieii lassen !« lachelies der Goldschiiiied. »Die Nadel ist ver-— kaust iiiidgehdrt von Ztiind ab (il)iieii.« , Bevor der Mann aber die Schachtel in einen der schonen Glasschriinie stellte, fchiittelte er sie leise. Drinnen tlapperte es gegen den Deckel. Der Schmuck lag ’ also aii seiiieiii Ort. s »Eiiie Quittiing iiber die tausend Mart niiichteii wir uns doch noch ans l bitteiil« sprach der Herr »Heini·i(h.«» »Es konnte einer voii iiiis dreien ster ben.« - »Gewi·, gewiß l« versetzte der Juwe lier uiid chrieb den gewünschten Schein. »Auf welche Namen soll ich die Ein pfaiigsbescheiniguiig aiissietleii«.-« fragte er höflich. »Mutter und Mein-P gab Gustav Bescheid. »Der Ort thut nichts zur Sache l« — Der vorsichtige Geschäftsmann legte das empfaiigene Geld iii einen Kasten, schloßsorgfalti dieinhaltreiche Schachtel ; eiii und hiliid gte den noblen Kundens den sogar noch uiitersteinpelten Scheins aus. Die Herren entfernten sich, nachdem 1 sie dem Juwelier noch die Weisung ge- ! geben, die werthvolle Nadel auch denil auszuhiiiidigeii, der das Kaufsrestgeldj bringe und ziini Ausweis die Quittung : vorleae. i »Es ist nämlich möglich, daß einer unserer Vertreter demnächst hierher i kommt l« meinte Herr Müller-. —-— , ·Wochen vergingen Monate ver strichen; von den beiden staufern ließ sich aber keiner wieder sehen. ; Zuleht wurde dein Goldschmied die’ Sache doch bedenklich nnd eines schönen Tages öffnete er kurz entschlossen die bis dahin wohl verwahrte Schachtel. Der arme Mann wäre vor Schreck beinahe aus den Boden gefallen, als er den Be hälter aus seinen Inhalt gepriist. Aus der rosarothen Baumwolle lag nämlich nicht die wetthvolle Nadel, sondern ein gan gewöhnlicher ; ahnstocheri ; ( n dem Augen lia, alo der junge Käufer tjedenfalls absichtlich den Hun dertmarschein fallen ließ, mußte die Werthschachtel mit einer zu die-fein Zwecke : bereit gehaltenen gleichen umgetauscht» worden sein. Unverziiglich eilte der geprellte Mann Dur Polizei nnd meldete den Fall an· ber was nahte die Altzeige? Die Na i i i i i » i i t men .Miillee« und »Mein-« waren bestimmt erdichtet, und im Uebrigen wußte der Juwelier über die sauberen Fanden gar nichts Näheres zu vermel en. DZnno wurde das kurz gehaltene Protokoll ofort im Bureanvervielfäli ti t und an eine Tanze Rei e von aus w rtigen Behiir en ges ielt. Es wurde überall au epaßt und nach den Betriigern gesor t; do sührte all das N iihen zu keinem giin tigen Resul tate. Allmälig machte sich der betrogene Geschäftsmanu schon mit dem Gedanken vertraut, daß er die tausend Mark ver loren habe. Da trat unerwartet eines Tages der Polizeikommissariuö in den Zulvolicrladen und stellte die seltsame rage: »Si-nd Sie vielleicht im Besitze einer Elfter oder eines Raben, Herr Beute mann ?« »Elster — Raben?« wiederholte der uwclier· »Ich bin kein Freund dieser ögel!« »Sie müssen sich solch ein Thier an chasfeu !«« fuhr der Mann der Ordnung ort. Aus diese Weise ist’6 vielleicht möglich, die Betrüger Zu fassen, voraus esetzt, daßsie—- wie chstarkvermuthe, sn unserer Gegend irgendwo ansässig ind.« Beniemann chllttelte verwundert den Kopf. »Der hurmwächter oon St. ohannes ist im Besitze einer zahmen ohlel« fügte er dann nach einigem Befinnen ittzu. »Die könnte ich wohl bekommen.« · ’ »Noch heute,« bestimmte der Krittel nalbeautte, »werden Sie das Thier tan sen nnd die Sache so einrichten, daß es recht oft von den Nachbarn gesehen wird.« »Warum detin das ?«· »Das sollen Sie ersa ren. Heute über zwei Wochen bin i wieder da. Leiten Sie den Plan nur nach Bor schrift einl« Er besprach dann noch einiges. Herr Bentemann kaufte den Vogel und tagaus, tagein trieb sich sein etwa gehnjiihriger Sohn auf der Straße und m der Nachbarschaft mit dem Schrei halse umher. Bald kannte Jedermann in der Nähe den schwar en »Jakob.« Kurz vor Ablauf der festgesetzten Frist verschenlte der-Jammer das Thier spät Abends noch an einen durchreisenden Scheerenschleifer, der es in einen Käfig mit sich nahm. Ueber den weiteren Verbleib des Vogels hat man nie wie der etwas gehort. Als der bestimmte, also der vierzehntc Tag herangeuaht, fand sich der Noli-fei komutifsar bereits am frühen Morgen itt dein Laden des Goldarbeiters ein. »Ich habe schon in Erfahrung gebracht, das; Sie meinen Anweisungen piinttlich gefolgt sind,« iagte er nach kurzer Ve gt·iiszung. »Nun lassen Sie gefalligst sofort diese Belattntmachnug in die bei den gelesennen Zeitungen unserer Ztadt einriieken. Ich deute. die unver meidlichen Einriicknngsgebiihreu schlei geu wir durch Abfassen der Betrüger wieder heraus-. Hier lesen Sie!« da-» mit iibergab er dem verwundert dreiu schauenden Geseiniftstnann ein beschrie benes Blatt Papier. Halblaut begann dieser nnn zu lesen: - ,.-F·nnf;ig Mart Belohnung! Meine zahme Dohle, die auf den Namen ,L3alol)« hört, hat aus einem zufällig offen gewesenen Schranke ein kleines Pitlenschiichtelcheu, in dent sich eine kostbare Tiatnantnadel befand, ent wendet nnd ist damit entflogen. Der Pappbehalter war mit einettt rothseidcs nett Bandchett umbunden nnd außerdem versiegelt. Wie mir zufällige Straßen giinger erzählten, ist der diebische Vogel mit seinem Raube nber die Tacher nach detti Ztadtparic zu geflogen. Wer mir das Selinchtelchen tnit oder ohne Vogel zuriitibrittgt, erhält obige Be lohnnng. Beutemamnanelier.« »Davou ist sa aber kein Wort wahr!« damit liesz der Mann das Papier sinken. »Sie wissen doch deu wirklichen Zusam menhang, Herr Kommissar i« Waffen Sie das uur eint-liefen aus meine Verantwortung !« sprach der Polizistbestimmt. »Dasauderewerden Sie im Laufe der Dinge erfahren. — Mertett Sie denn gar nicht, wo hinaus alles soll ?« Benietnann schüttelte das Haupt; doch that er, wie ihm gerathen. Als die Anzeige aber Tags darauf erschienen war, pilgerte die halbe Stadt nach dein Waldchen hinaus, uttt die werthvolle Schachtel zu suchen. Jeder Baum, auf dem sich ein Nest befand, und wenn es auch ein ganz altes war, wurde von den Leuten erstiegen und abgesucht. Ge sunden hat das Kleinod natürlich steiner. Dreimal wurde die Bekanntmachung wiederholt. Das letzte Mal war die Belohnung sogar anf hundert Mart erhöht i Nach Verlauf einer geraumen Zeit brachten die Blätter unter den Orts-— neuikkkeiten die folgende Mittheilung: » rotzdem Herr Juwelier Beute mann hier-selbst die ganze Gegend nach der von seiner Dohle davongeschleppten Schachtel abfurhen ließ, ist seine Mühe von keinem günstigen Erfolge gekrönt gewesen. Der so arg Geschiidigte will sich nun wie wir hören —-- sogar an weitabgelegene Förstereien wenden, da mit auch diese der Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit schenken. —— Wir wün fchen den Herren Glück zur Suche l« Der seltsame Fall war nach nnd nach von fast allen anderen Zeitungen der Gegend ncitgetheilt worden; fogar in weiter Ferne erfcheinende Blätter be s rachen ihn. Daran knüpften nun die Herausgeber meist lange sachkundige adeinandersetzungeu über die Diebes lust verschiedener Vogel. Am schlimm sten kamen bei diesen Sündenregistern die Elstern nnd Raben davon. Sie. empfin en meist die Bezeichnung »Gene ral-Sp tzbuben.« z Allmälig verlor die Angelegenheitl aber doch das öffentliche nterefse. Einmal noch brach te eine der auptzeii innen das Folg ende iiber den Fall. err Juwele er Bentemann hat nun mehr die Hocfxnung ausgegeben, sein werthvolles S öchtelchen wieder zu er halten. Alle Bemühungen zur Aus treibunygsdes Kleinods blieben ohne Er folg ahrfcheiulich hat die Dohle den Behälter in einen hohlen Baum fallen iasfen, in dem er möglicherweise erst nach Verlauf einer Reihe von Jahren, wenn man den Stamm fällen sollte, gefunden wiid. « Tagtö lich trat der Polizeikomniissär bei deni eschädigten vor und fragte, ob sich nichts ereignct habe. »Sie wissen ja doch, err Reute nant,« antwortete der oldarbeiter, »daß die ganze Geschichte mit dick Dohle ——« »Passen Sie nur aufl« fiel der Be amte dem Zweifier in die Rede. »Die Sache ist noch nicht zu Endel« Da plötzlich —- an einem Nachmittage —- traten die beiden unbekannten Käu er, ganz vergnügt dreinschaueud, wieder den Laden des Juweliers Die feinen Herren ergingen sich in den größten Entschuldigungeu, daß fie sich erst so spät wieder einfänden. »Eine unaufschiebbare Reise nach New Yort,« sprach der ältere von ihnen, »at die Sache so bös verzögert. ir benutzten eine zufällig sich darbie tende Gelegenheit, drüben eine ganze Schiffsladuug von Biiffelhäuten billig äu erstehen. Uebrigens sind wir gern ereit, für das zweite tausend Mark die üblichen Verzugszinfen zu zahlen« »Ach, bitte, wollen die Herren sich nicht einen Augenblick setzen ?« schob der vor Erregung fast zitternde Geschäfts maun den itaufern zwei Stühle hin. »Mit der Schachtel hab’ ich recht Un glück gehabt !« fügte er so trübseiig wie mi- nch hinzu. »Meine Dorne hat ne verschleppt Leider sehe ich mich genö thigt, mit Ihnen nnterhandeln zu müs sen. Sie werden ja am Ende nicht so hart mit mir verfahren l« »Dol)le verschleppt?« sprach der zweite Schwindler ungläubi . »Da kämen wir aber in eine entsetzliche Ber legenheit!« »Lassen Sie uns die Sache bei einer Flasche Wein besprechenl« fuhr der Goldarbeiter in bittendem Tone sort.—— Ruhig trat er dann durch eine Seiten thitr, langte aus einein Eisschranke eine Flasche Rheinwein hervor, stellte drei Gläser ans ein Porzellantellerchen und erschien, als sei nichts geschehen, wieder im Laden. Fu seiner Frau hatte er aber kurz die « Worte gesprochen: »So sort den Polizeitonimissär holen! Die Spi buben sind iu die Falle gegangen.« »Paben wir Sie recht verstanden,« begann der altere der Hochstapler mur risch, »so sind Sie nicht meltr im Besitze der von und gekansten Diamantnai del! Sie haben dieselbe wahrschein lich, weit wir nicht gleich wieder kamen, anderweitig veräußert. Lder meinen Sie allen Ernstes, wir sollten das Mar cheu mit Ihrer Dolite glauben P« »Wie werde ich meinen Ruf als reeller Geschäftsmaun durch eine derartige un noble Handlung aufs Spiel setzeu!« vertheidigte sich der Juwelietx ,,.Haben Sie denn das lingliick nicht in den Zei tungen gelesen P« »Wir lesen nur unsere Börscnberichte vorn Ledertnarkt!« siel der jüngere Mensch barsch ein, »und in Amerika haben wir nicht viel an deutsche Zeitun gen gedacht !« » Selbstverständlich verlangen wir nn sere Anzahlnng znriickl« sagte zornig der Andere. »Bitte, regen sie sich nicht auf, nnd triulen —-— Sie erst ntal!« schenkte der Juwelier jetzt die liilijser voll. »Die Herren werden doch nicht so hart sein, eilten armen tsiesclnisteniaun ntn seinen guten plianieu bringen Zu wollen !« LL ie beiden stunden selnviegeu. Mieli habe trine Kosten geschritt, die Schachtel wieder zu erlangen !« beuietlte Herr Beuteinanu ernst. »Ton) ulle Miihe blieb e1«folglos.« »Wie konnten Sie aber unr so isn vorsichtig sein, solch einen kostbaren M « genstaud den Silugriiseu des diebischen Vogels ausznsetsen !« tadelte Oerrtsiu stav Müller. »Hu cutschnldigen ist Ihr Leichtsinn gar nicht !« Ter Juwelier znckte die Achseln. »Wie kam denn der Vogel iiberhaupt ier in den Laden ?« erkundigte sich Herr 8 ieier. »Die Stubenthiir stand gerade osseu und ich hatte versäumt, den Schrank wieder zu schließen l« berichtete der Goldschinied. »Die Dohle ist dann wahrscheinlich aus die Stuhllehne ge flogen nnd hat die Schachtel herunter geholt· Ich gewahrte den Diebstahl erst, als das Thier längst davon tnnr « »Biellcicht findet sich die Schachtel doch noch vorl« sprach Herr Müller, verträglicher gestimmt. »Dann läßt sich ja die Sache noch anders ordnen !« Da wurde plötzlich die Thlir aufge risscn und der Polizeikoinniissär trat in Begleitung zweier bewaffneter Stadt diener in den Laden. »Ja, die Schachtel hat sich sammt Zahnitocher eingefunden!« donnerte er den ausspringenden Schwindler-n entge gen und hielt den gesuchten Behälter hoch empor. ,,«3«esseln Sie die Schnste,« ries er seinen Begleitern zu. »So schnell geht dac- ain Ende doch nicht l« schrie der ältere der Gauner nnd langte einen Nevolver ans der Brust tasche hervor. Doch bevor er die Waffe zu richten im Stande war, hatte ihn der Goldschniied von hinten ergriffen nnd zu Boden geworfen. Der andere Schwind ler ergab sich widerstandslos der Polizei. Natürlich machte man den Erzgannern den Prozeß. Sie erhielten jeder zwei Jahre Gefängniß. Tie Diainantnadcl war freilich längst verlanst. Da der sogenannte Herr Müller in - einein Pro vinzstiidtchen ein kleines Eigenthum be ß, wurde dein Juwelier der gehabte erlust noch so ziemlich ersetzt. Der Polizeilommissar erhielt von sei ner vorgesetzten Dienstbehörde eine be ondere Auszeichnung. Die silberne » abaksdose, welche ihm Herr Beute mann verehren wollte, wies er dankend zurück. « Obwohl die ganze Geschichte in ihrem Verlauf hernach bekannt wurde, gingen dochnech Leute in den nahen Wald, um nach der kostbaren Diamantnadel zu suchen. Man konnte es ja nicht wissen, ob die Schachtel nicht am Ende doch —. So ist nun ’mal die große Menge! Höchster Enthusiasmus. Als Jenny Lind, die berühmte schwedische Sänge rin, sich in Liverpool zur Reise nach Amerika einschisfte, gab sie dort noch einige Konzerte; die engli chen Blätter brachten überschwängliche erichte dar über und unter den Anckdoten, die bei dieser Gelegenheit erzählt wurden, ist namentlich eine werth, noch der Nachwelt überliefert uwerden. Ein ’unger Mann hatte es si in den Kopf gesetzt, um jeden Preis die Hand der ,,schwedis en Na ti gall« zu küssen; als die Kiin tlerin e en vom Konzertsaal zurückfuhr, drängte er Lich durch den Volkshausen, sprang auf en Wagentritt und drückte seine Lippen auf die Hand der lschönen Sängerin. Doch die Strafe so gte auf dem Fuße nach; von dem schnell dahin rollenden Wagen wurde er niedergeworfen und wenn er auch hierdurch keine Verletzun gen erlitt, so wurden doch Beine Kleider über und über mit Schmutz edeckt. Der jugendliche Kunstenthusiast weigerte sich aber hartnäckig, seineKleider bürsten zu lassen, indem er erklärte, daß er sie in die sem Zustande zeitlebens als ein Andenken an den glücklichen Erfolg seines Aben teuers aufbewahren und an jedem Jah restage — tragen werde. « Das Palliuru ist ursprünglich ein bei den Römern getragenes mantelähuliches Oberkleid von weißer Farbe. Jm katho lischen Kultus heißt ,,Pallium« insbe sondere ein Theil des erzbifchöflichen, ausnahmsweise auch des bifchoflichen Oruats, bestehend in einer gabelfürmig über die Schulter gehenden, vorn und hinten herabfalleuden handbreiten weiß wolleneu Binde, auf der ursprünglich drei schwarze Kreuze (eins auf der Brust, die zwei anderen auf den Schul tern), später gewöhnlich fünf Kreuze eingewirtt sind. Auf dem Laterankonzil von 1215 wurde die erzbifchöfliche Juris diktion ausdrücklich an den Empfang des Pallium durch den Papst geknüpft. Ob es wahr ist? Um zu erfahren, ob Jemand verheirathet ift oder nicht. hat man nur darauf zu achten, wie er ein frisches Haudtuch benützt. Nimmt er zum Abtrockueu sofort die Mitte zum Gebrauch und wirft dann das ruchlos zerlnitterte Tuch auf den ersten besten Ort in der Nähe, so ist er bestimmt Junggeselle, denn ein Ehemann fängt beim äußersten Zipfel des Tuches an und hängt dasselbe, wenn es seine Schuldigteit gethan, immer wieder fein säuberlich an den Nagel. Boshafte Erklärung. Rabener, der nur Titularrath war, befand sich in einer Gesellschaft, iu der die gegenwär tilgen Rathe auf ihu herab zu blicken versuchten Bei Tische ersah Rabcuer die Gelegenheit zur Vergeltung, als man die Frage aufwars: »Warum geht das Riud zur rechten Haud, der Treiber aber ur linkeu«.-« Schnell antwortete der (»ekräukte: »Weil das Riud ein wirkliches Riud und der Treiber nur ein Titularrind ist.« Var hundertnudfiinfzig Jahren! Jm Dezember 1742 bestimmte der Her zog Ernst August von Sachsen-Weimar als »unfehlbares« Mittel zur Däm pfung von Feuersbriinsierr daf; man »hol;erne Teller-, worauf schon gegessen war,« nnd auf denen eiu genau vorge irlnsicliencs tabbaliftisrbes Zeichen stand, im Namen Wortes iu’sI -;«enerwerfeu solite, wodurch die Osluth unfehlbar ge dainpft werden würde. Der piipstliche Nobelgardift, wel cher dieser Tage dem Fürftprimas von Ungarn das Kardinalskäppcheu über brachte, erhielt als Geschenk die hübsche Summe von :·)5,()»() Franken. Dabei kam der eigeuthümliche Umstand vor, daß der Fiirftprimas nur mit Mühe Goldstücke herbeischaffen konnte durch Antanf der verfii baren Borräthe der Bauten und Wechselftuben Ein modernes Söhnchen. Papa Advokat): »Höre, Märchen, wenn Du ich jetzt aber nicht bald äuderst und fleißiger wirst, dann mache ich kurzen Prozeß und ——« —-- Söhuchern »Das laub’ ich Dir nicht, Papa. Onkel Lmil meinte neulich, Du könn test gar keinen kurzen Prozeß machen, Du zogest jeden in die Länge.« Zutreffend. S t u d eut (.zu1u On kel, der aus Besuch kaui): »Lieber On kel, ich hatte gehofft, daß Du mit-aus meinen letzten Brief 50 Mark schicken würdest; aber meine Hoffnng ist zu Wasser geworden-« - d nkel: »Das ist ganz gut,Edua1-d; denn wenn ich sie Du geschickt hätte, wären sie zu Wein oder Bier geworden. « Mitleidig. S ch kiststellen ,,Denkeuc 1esich,HerrRedakteui, man hat bei mir eingebrochen und mir meine sämmtlichen Manuskripte gestohlen l«—— Redakten r: »Hut! Der arme « Dieb l« Auch ein Fesiiugsbergniigen A i - thut: »Du Rath heute habe ich Ge buitstag da gehn tvi1’tnal sür suus Matt zusammen iibe1’u veibotenen Lisele Splitter. Ein guter Meister kann doch ein ,,bösci« Geselle« sein. per Iaiilam Der Vatikan ist der auf dein Viel esnus mous, einem nordwestlich vom rechten Tiberuser gelegenen Hli el er baute pä stliche Palast. Die erPte An lage des atikans entstand unter Papst Symtnachns zu Anfang des s. Jahr hunderts und mehrere Papste ließen denselben durch Zubauten vergrößerte. ur eigentlichen Residenz des Ober auptecz der Kirche wurde der Vatikan . erst nach der Rückkehr der iiiipste von Avignon im Jahre 1377. Der Vatikan bildet kein regelmä«iges Gebäude, sondern einen großen au tomplcx, welcher sich in der Form eines ungeheuren Oblongnms in schieser Rich tung an die Peterskirche,anlehnt, 20 Zofe und iiber 200 Treppen zählt. ußer den prächtigen Kapellem Ge mäldesammluugen und Museen, welche er enthalt, ist besonders die darin be findliche Batikanische Bibliothek be rühmt. Dieselbe, von Sixtus lv. be gründet, ist wegen der Wichtigkeit und der Seltenheit der Handschriften die be deutendste Sammlung m Europa nnd umfaßt 25,600 Manuskripte, über 200, 000 Bande und eine bedeutende Münz samlnlung. Der gegenwärtige Papst hat sich durch die entgegenkommende Art, wie er die Benutzung dieser Schätze dem ernsten Fogcherthum ermöglichte, ein besonderes erdienst erworben. « Sanderbare Vergnügungen. Die Fürstin Daschkow erzählt in ihren Me moiren einiges über die Ver niigungen russischer Kaiserinnen der ergangen heit, und da gibt es denn manches recht Sonderbare zu verzeichnen. Die große Katharina z. B. gab gern ein Katzen ionzert zum Besten, wobei sie das Knur ren in komischer Weise nachahmte, sich anrh plötzlich zusammenzog wie eine Katze, die eilten Buckel macht, und dann ihre »Psote« krümmte nnd laut miauend dem ersten besten, der sich in ihrer Nähe befand, einen Schlag gab, der ewöhw lich Kratzwnnden zurück ließ. Don der Kaiserin Anna erzählt die Daschkow, daß dieselbe es liebte, Personen ihres Hofftaats in der Rolle von — Hennen austreten zu lassen. Sie berichtet unter anderem von dem Träger eines bekann ten Namens, einem Fürsten G» wie derselbe sich auf einen großen mit Stroh und Eiern gefüllten Korb setzen nnd — ackern mußte. Wenn man das liest, gedauert man unwillkürlich, nicht Augen euge solch’ samoser Späße gewesen zu sein. Die »große« Katharina, miauend und katzbnckelnd —- das ist ein ganz einziges Bild. . Grausame Eniiiiuschung· Doktor Jasper Mayne, der Haustaplan Karls lI. von England, zeichnete sich durch seine lannigen Einfälle aus. Anch auf dem Todtenbette verließ ihn seine Schalk hastigkeit nicht. Er winkte seinen alten Diener herbei nnd sagte zu ihm: »Mein alter John, ich habe Dich nicht ver gessen und werde fiir Dich sorgen. Von jeher hast Du einen guten Trunk ge liebt; ich werde Dir darum etwas ver inachen, dessen Genuß Dir sehr er wünscht sein wird. Was ich Dir be stimmt habe, wirft Du im Eckschrank finden, den ich Dir zugleich schenke.«· Der geriihrte alte Diener dankte mit Thränen in den Augen. Kaum war der Doktor todt, da lief der biedere Johu. sobald er nur mit Ehren konnte, zu dem Schrank, schloß ihn auf und fand — einen gesalzenen Häring. Der Esel. Der alte Musikdirektor Schicht in Leipzig war lange Zeit egen Beethoven sehr eingenommen. hne sich mit der B usik des jüngeren »Kolle gen« auch nur zu beschäftigen, pflegte er, wenn die Sprache ans denselben kam, stets nur verdrossen zu sagen: »Beethoven ist ein Efel.« Endlich ge lang es seinen Freunden einmal, den alten Herrn zu einer Anführung des «Fidelio« zu schleppen. u hörte sie schweigend an nnd erst zuletzt, als man immer lebhafter in ihn drang, doch sein Urtheil abzugeben, sagte er mürrisch wie sonst: »Mit dein Esel ist es doch rich tig. Aber der Esel — war ich.« Philosophier Betrachtungen. Ein wahres Glück, daß die Hundert an der Stelle, wo die Augen sind, ein paar Löcher im Felle haben, sie könnten sonst gar nichts sehen. Als die Menschheit noch in den stin derschuhen steckte, gingen auch die Schu ster aus Unkenntniß ihres Handwerks barfuß. Der Kaktns ist das Stachelschwein unter den Pflanzen Er kennt seine Leute« »Ich lese hier gerade, in X. haben viele Zusainnieinsottnngcn stattgefun den, nnd man habe auf keine Weise die Leute zum Auseinandergehen bewegen können. Schließlich habe man die Spritze geholt und zwischen die Men chenmenge gefpritzt. Das habe gehol en. Ich glaube, es gibt noch ein-viel einsachercs Mittel l« -— »Welches denn E« —- »Eine Tellersannnlung!« — thjarismem Der Ruan gleicht dem Num: zu viel davon benebelt den Geist. Wer seine Jugend verwllstet, der bat meist doppelten Verlust, denn er erreicht gewöhnlich auch kein Alter. Das besondere Kennzeichen nnanssteblicher lJslltlensllsen ist, daß sie sich sur umviderstehlich a teu. Die Blume der Liebe blüht allerdings öster im menschlichen Gen-Urhe, aber sie hat jedes tnal eine andere Farbe-. Treue ist eine gottähnliche Tugend, denn sie strebt den Fluch det- eriichein die Vergäng lichkeit, 331 überwinden. Der statnrs mit dem Schictsal darf nie aus höreu — denn wenn ntan es auch nichtbesiegt, so unterliegt man ihm dann doch wenigsten nicht. . v.«- .