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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Feb. 3, 1893)
R ø m s n v o n Ipii Ort-um« s SO. Kapitel. iskoftietznngJ . »Nun wohi, ich werde mich ans Rück « aus Papa Deinen Wünschen fügen; M then- dek Herr Mntqnisd geglaubt W isle damit einen Anspruch auf Mcsükdigtke Behandlung Zu gewin .," f- oitd er seines Jrrthmns bald « « inne werden« Ste eilte behend hinaus nnd Graf Mit blieb allein in dem Gnrtenfanl ist-Geh mit nngeduldigen Schritten anf ML aiebergehend und vie Ankunft des nzoien erwartend-, von dessen Lippen " die Entscheidung über feine Zukunft, Heim nicht über fein Leben zu erwarten Aber einer nach dem anderen der IWestümikten Gäste stellte sich ein. Ums Eise wen- in ihrem reisenden An Zke bereits wieder erschienen, und noch ver harrte der Sohn des Hauses ver vceheh seines neuen Freundes. Mit fie hafter Unruhe blickte er immer wieder Euf feine Taschenuhr, deren Zeiger die fünfte Stunde seit einer geraumen Weite FOR-schritten hatten, nnd mit Entsetzen dachte er an die Möglichkeit, daß du Sei-by außer Stande gewesen fei, sein Bei-sprechen Ue erfüllen. « Da endlich öffnete sich die Thür nnd Mit seinem heiterften Lächeln trat der so sieht-TM Erwartete in den Solon. Seine Westen Augen ftogen rasch über vie nzende Gesellschaft. nnd als er der gen Konttesse ansichtig wurde, trat er Ohne Zögern auf sie zu, um sie mit einer M nnfdringliehen Ritterlichkeit dann - Ellen anderen Anwesenden zuerst zu « Hin n Eise den Marqnis aber seit jener nuerqnicklichen Tafetsiene stets mit großer Kälte behandelt hatte, so ließ ihr Misde Benehmen heute vollends» seinen Zweifel über die Art ihrer Gesin- ? Wen zu, nnd Egon der den Vorgang s III unmittelbarer Nähe beobachtete, biß ; N numnthig ans die Lippen. Auch der; Professor, der in geringer Entfernungz in- einer der Säulen lehnte, veriolgtej Its Mrze Gespräch mit finsterer Miene; ( denn-Els- hntte ihm vorhin beim Vor-J ---, Hei-schreiten verstohlen ein Billet zuchT " Herst, des sie oben auf ihrem Zimmer in ; gekostet Hast geschrieben und das nur dies herze Mittheilnng ihres Gespräcle mit’ W Bruder enthielt. Zwar hatte sie» Epnssenßernngen nicht in ihrer ganzen, Mietzeuden Schrofsheit wiedergegeben, Her-ihre Anbentnngen waren doch immer Jin ausreichend. dem Professor zu zeigen, W Graf Egon ihrem Geheimnis auf Idee Spur sei nnd baß er von ihm nichts Kinder-s als erbitterten Widerstand zn er kamn haben werde. Durch die von TM jungen Grafen getroffene willkür Mfe Anordnung auf das Tiefste verletzt, Ehe der Maler ohne Zweifel jede wei Me Betheilignng an dein Arrangement Festes abgelehnt haben, wenn ihn WMKomtesfe mit einigen herzlich M Worten besehworen hätte, sich Mal in das Unabänderliche zu fügen; M die Vorstellung, baß es gerade dic ftnnzäsiiche Ebelmcnn war, den er zu Wki Füßen sehen sollte, peinigte nnd nagte en seinem Herzen. Es th- uicht entgangen, mit wie hort M Eifer sich der Marqnis um die s» . der Komtesse bewarben hatte, nnd ’ Mem Fest nicht länger-, baß es sich W Eknfthafteres als mn eine bedentnngslofe Tånbelei Er hatte die Absicht gehabt, die z zu warnen, ihr die Worte zuzu sz·, m den Anfmerisnmkeiten des en noch mehr als bisher auf ihrer Vieh-; aber er hatte keine Gele seftenbeus sich ihr unbemerkt zu »- tmd nnn mußte ihn die Art, in daserdy fie ans eiehnete, vol js. seinem fchmerzlisen Argwohn "- Und die Bewerbnnn diese-Z kathen wurde von dem Grafen Egon Mastigiz —-—mußien daneben nicht all’ T . eigenen Hoffnungen und Träume m i W klägliches Nichts zufammenfinkenN i Horte er, baß von den lebenden L die Rede war und der Max-einig - - sie-bei- abfichtlich erhöhter Stimme , Ksmtesse für die Erlaubniß dankte, « käiseneidensiverthe Stelle ihres Bru treten zu dürfen. Sich auch mit M Maler darüber zu verständigen hielt fis-Idee für übeksiüsfig, und in dem » ·. des Küdstlers wallte eine Regung seyn-Eifersucht und beleidigtem Stolz so » Mor, das er nahe daran war, noch «-heknerzutreten und gegen die Miß Feinn Persöniichkeit Protest ein . Aber da traf ihn ein rascher, seh-user Blick ans Elia’s Augen f Spannung des kungen Grafen die nnIskümmeete Aet, in III der Maxqaiä mit feiner Wert-Seit ohne ihn durch Miene von dens- Aasiqll feiner O zu nntektichten, auf das sgseåse Wert rinnen-: Endlich Cis W rfem richte nnd sit Ists-Idee Stimme um die itzt-et fein Schicksal. Its sich den Anschein, Regt-He Icssike ekft im ’ Fisches-d SJJH hätte mir den neugierig bei-ans »in-seminis seyen Wer- WO M its II Isi Wes-s ins-« »Sie hobe- nir das Leben gerettetsp itsie der Graf steif überströmst-Idee Bankiers-in indem er feine Hand herz lich knickte- »Möchte mit dakd Gele genheit geboten fein, sehnen die ganze Größe meiner Dankbarkeit zu beweisen-. « Der Mann-is erwiderte seinen Hände druck nnd tnir einem bedeutsamen Blick auf die Komtesse, der nur schwer miß verstanden werden konnte. versehn er unter geheimnisvollem Lächeln: »Seien Sie vorsichtig in Ihren Dan kesversicherungem Ueber Graf; denn ich könnte sonst eines Tages Lust verspüren, Sie beim Wort zu halten und Ihre Verwendung an einer Stelle in Anspruch nehmen« wo ich, wie mir scheint, der freundlichen Fürsorge noch gar sehr be darf, wenn meine kühnen Hoffnungen in Erfüllungen gehen solle-up Ehe noch Graf Egon um nähere Er- . klårung bitten konnte, wurde ihre Un teehaltnng durch das Dazu-treten einesj andern Herrn unterbrochen und ihres Aufmerksamkeit wendete sich den ebeni Jbeginnenben Proben der lebenden Vikj der zu. ( j — l .K n p i t e t. ? Tag unt ng hatte Helene oergedlichi ans Brand Wiederkehr gewartet Er mußte sie entwerlig vergessen haben« oder ihr ernstlich böse sein« und sie war viel zu stolz, ihn an seine Pflicht zu er innern oder den ersten Schritt Inr Ber söhnung in einem Zerwürsniß zn thnn an welchem sie sich keine Schuld beizu messen vermochte. Seine Adresse hatte er ihr bald nach ihrer Anlnnst genannt, - nnd mach-nah wenn ihr die Befürchtung kam, dass er erkrankt oder gar von einein Unsall betroffen sein könnte, war sie nahe daran, ihin zu schreiben, aber sie sagte sich immer wieder, daß in diesem Falle dann doch wohl eine Nachricht an sie gelangt wäre, und ihr mädchenhaster Stolz hielt sie oon sedeui Schritte des Entgegenkotninens zurück. Während dieser Tage einsamen Har rens verfolgte sie sast nnanzgeseht die Erinnerung an jenen Freund ihres Ver lobten, dessen äußere Erscheinung ihr votn ersten Augenblick an sa unheimlich nnd deängstigeud gewesen war, nnd des sen geheimnisvolles Packchen sie nnr mitg großem Widerstreben aus Brutto es Wunsch in Verwahrung genommen hatte i Geradezu dieses Päckchen war es, dass ihre Gedanken fortwährend beschäftigte-. Sie bereute bereits, es angenommen zu haben und sehnte sich nach einer Gele genheit, es an Brutto oder an den Eigen thümer selbst zurückzugeben Während des ersten Tages hatte sie es ernstlich vermieden, iene Kommodenschiehlade, in welcher es nntergedracht war, aufzuzie hen als sie aber endlich dazu gezwungen war, wars sie nur einen scheuen Blick ans das Kiftchen nnd hütete sich sorgfältig, es zn berühren. To wollte es der Zit zsall, daß sie einen Gegenstand ver-niste, Fdessen sie sür ihre Atdeit dringend de durste und daß sie beim Suchen nach idemselben dringend denöthigt wor, jene Schiedlade vollständig zu entleeren. Es war das erste Mol, daß sie das ge heimnißoolle Kästchen selbst in die Hand nahm, nnd sie erschrak über seine Schwere, die in keine-n Verhältniss zu der geringen Größe stand. Als sie es wieder ausnahm, nnres an seinen Pius zurückzustellem hatte sich ohne ihr Schuld der Papiernmschlag gelöst, und sie sah nun-daß sie eine kleine Kiste von ans sallend sanderer Arbeit und Init ver schiedenen hiidschen Berziernngen vor sich habe Ein Schloß oder eine Vor-äch tung, welche die Stelle eines solchen hätte vertreten können war nicht wahr nehmhorz alter der Deckel schloß trohdein so fest, daß konnt die seine Linie zu er kennen tur, in welcher er ans den Kasten smsschlng Natürlich unternahm dele nc keinen Versuch, die seltsame Schatulte Zii öffnen, nnd sie war nicht wenig er schrocken, als bei der zufälligen Berüh rung eines in einer der Seitennerzierum gen angebrachten, kaum merklich hervor tretenden Knopfeg der Deckel plötzlich zu rücksprang nnd der Inhalt des Räsichens offen vor ihren Augen dalag. Sie hätte ihn vielleicht keines Blickes gewürdigt und die Kassette sogleich wieder geschlos sen, wenn nicht ein funkelnber Brillant schmuck von uiigeivöhnlichem Feuer ihre Anfinerksainteit nothwendig hätte auf sich ziehen müssen. Es war eine Brosche in Form eines Adlers mit ausgebreiteten Flügeln, und der ganze Ler des Vogels bestand ans Brillanten von seltener Größe nnd Reinheit, deren Pracht durch die kunstvolle Arbeit des ganzen Stückes nur noch mehr hervorgeht-lieu wurde. So wenig bewundert mich das junge Mädchen in ver Abichähnng so kostbarer Sachen war, so wurde ihm doch auf der Stelle klar, daß es sieh hier nin einen Wust-nd san ho ein Werthe handle Mit zitternder Hin heb Helene ein Pa pier in die Höhe, welche-s den, weiteren Inhalt der Scheinlle bedeckte, nnd sie glaubte taiun ihren Augen trugen zu bät-fein als fie in buntem Durcheinande eine Anzahl von Kleinodien erblicke, die sie is Zieieher Schönheit selbst in den Anlagen her hemptpidtifches Juwelen hsiidler toten jemals gesehen hatte Risge mit blähe-den Soliicies von auß etzeivihuliiher Größe, Held-indu- mit Waise-ke- Perlen, sein-blinden die Im Sinne-W nnd Briiinten liefent Essen-We M hier m regelt-Diese Wirk Einer Inst-Meintest sein-i zusammen ». » WÆI Miste-bittersten »M- Hemi- eins-set cis sei-M e a sitt-« . v. » »freisinnige-:- Ssiiu sit-M ins reinste,gnniMin-utat vergingen-, ehe Lsie »Hu einigermaßen klaren Gedanken laut. kDasi ihr jener Uhlig über die Herknnft sdiesek Schmuckfacheu nicht die Wahrheit i gesagt habe, unterlag für sie freilich keine-n T- Zweisel mehr, denn nur ein steinreicher «Mann konnte Pretiosen non solcher cost betrleit besitzen und fo sorglos aufbewah reu, als es hier der Fall war. Aber ivenn sie nicht sein Eigenthum waren, welche Bewondtniß hatte es dann mit ihnen, und wie war er in ihren Besih gelangt? Und wußte Bruno von dem Inhalte des Kästchetts«e’ Diese beiden Fragen waren es, welche sie oor Allem beschäftigten und sie mit fieberhaster Angst erfüllten. Sie warf die auf dein Tisch zerstreuten Schmiickfachen so hastig in die Behälter zurück, als fürchte sie, sich mit ihrer Berührung zu besudeln, verschloß Init einem raschen Druck den Deckel und stellte die Schatulle wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Es war ihr nicht entgangen, dast sich aus dein Boden des Kastchens noch einige wenig umfangretche Pöekchen von Po-j pieren befanden, aber ihre Aufregungj und Unruhe gestattete ihr nicht« anchi diefe einer näheren Prüfung zu unter ziehen, und sie stand nun völlig rathlos vor der Rothweitdigleit, eine rasche Ente ; scheidung zu treffen und sich unter allen Umständen so schnell tvie möglich den unheimlichen Objekts zu entledigen. Ihre erste Eingebung war natürlich, Brutto aufzusuchen, aber die nämlichen Gründe, welche sie bisher daran verhin dert hatten, drängten sisch ihr auch seht auf und ließen sie var dieser einsachsten Lösung der Verlegenheit ängstlich zurück beben. Als der Eindruck der ersten heftigen Ueberraschung verwunden war, versuchte sie wohl auch, sich mildem Ge danken zu beruhigen, daß eine Angele genheit, bei welcher auch Bruno bethei ligt sei, unmöglich einen unredlichen Hintergrund haben könne. aber das Benehmen ihres Verlobten selbst war ja gerade an jene-n Tag von einer so selt samen Befangenheit, Haft undOUnsichen heit gewesen, daß die Beruhigung, welche sie aus jener Thatsache geschöpft nur eine lehr schwache- nnd rasch vorübergehende war, und daß sich viel mehr gerade an Brutto·g Verwendung für die Bitte seines Freundes in ihrem Geiste die ängstlichsten Vorstellungen zu knüpfen begonnen. Vielleicht wäre sie doch auf der Stelle ihrer ersten Einge bung gefolgt, wenn nicht ihre Unter richtsverpflichtungen sie genöthigt hät ten, ihre Wohnung tu verlassen und dann einige ihrer Schule-rinnen aufzu suchen. Noch nie zuvor hatte sie die Thür ihres einfachen Ziminerchens lo ängstlich verschlossen und verwahrt als gerade heute, wo sie wußte, welch’ ein Schatz hinter derselben geborgen-von Heiligen Schrittes eilte sie durch die Straßen und vermied eg, den Vorüber gehenden ino Gesicht tu sehen; denn ste; fühlte tich trotz ihres reinen Gewissens-T wie-die Miischuldige irgend eines unge heueren, dunklen Verbrechen-L nnd egs wle ihr, als müsse in jedem Augenblicks demand seine Wand ans ihre Schulter-H legen und sie wegen des Besitzes jener nnhciinlichen Scheide zur Rede stelle-sk; Vleich und verstört kenn sie bei der ertten j ihrer kleinen« SchülerIIUen an nnd das Kind selbst wie die lkltern desselben waren über die Veränderung in dein Aussehen und Benehmen des sonst so gleichmäßig ruhigen, jungen Mädchens in hohem Grade verwundert Während Helene vor dein Klavier ne: den der spielenden Kleinen Plat- nahm, hefteten sich ihre Blicke mechanisch auf ein Zeitungådlatt, das zusammengefaltet auf dem Instrument lag und von dessen Inhalt sie nichts anders lesen konnte, als einige anscheinend amtliche Anzeigen Te stand in fetten Buchstaben groß nnd deutlich das Wort »Gestohlen« über ei nem langen Berzeichnisz von Gegenstän den, und wie sich Helene auch bemühte, ihre Augen davon ab nnd ouf die unbe holfen aus den Tosten irrenden Fingern des kleinen Mädchens zu richten, sie kehr ten doch wider ihren Willen immer von Neuem zu dem verhängnisvollen Wort zurück, dessen Lettern immer mehr zn wachsen nnd sich dii in’s Ungeheuer-liche. zu vergrdßern schienen. Ohne zu wis- s sen, welchen- sntriede sie folgte, nnd welchen Zweit sie doinit erreichen könnte, streckte sie endlich die hond noch dem HZeitnngidlntt and nnd lu, obgleich sie inne spie durch einen- Schleier zu sehen s ioerniochty die ersten Its-innrem des be desto-keepin- Verzeichnis-e Manne-( stieß sie einen laute-, geltenden Schrei! out, daß dntt kleine Mädchen entsetzt von des- Llsnierseisel herabglltt und oug dein : Inei- flüchtete Helene lnitterte does lett zusammen, eilt dürfe es nie wie- i der einem Menschen zu Gesicht kosten-en « und verbarg ed in der Tische tin-ed Klei des Denn tcstete sie lich unsichere-n Tschiocnlendeu Schritte-In nie-rein Stuhl, est welchen sie siehest Mstcnit gelegt hatte, Wtedesfelden free-pe send eilte hin-set Die Winter ihret schllerith sitt det- Qinde der jgh nd it- det Bett-ims- dni singe Mädchen set von einem plötzlichen Un sohlfein befallen, kam ihr im Neben zimmek entgegen und suchte sie mit freundlicher Befugniß zurückzuhalten; aber Heleae stieß sie heftig szurück nnd stürzte mit den erregten Gebecden einer Fieber-kranken die Stiegen hinunter. Noch ehe ihr Jemand zu feig-n ver mochte, me sie an der nächsten Biegung der Straße verschwunden, und tapf fchästetnd gest-essen die wacker-en Leute« den-über nach, von was für einem Leiden deckst-sch- uas esse so wiskiwigk em . J; - » W « e set-» » ern M Warnen-einm- ihm-WEI Ipallfiandig sei-gesen. Ohne M umzu fiehen nnd ohne darauf zu achten, daß friele der Varsdergehenden sie nnt ihres ice-störten Anafehens willen verwundert Idetrachteten« eilte sie dnreh die volkrei jehen Straßen dahin, die fie ihre ftille EVorstadt nnd ihr einfaches Häuschen lwieder erreicht hatte. Kaum vermochten sihre zitternden Finger das Schloß ihrer sTtiür zu öffnen; aber als sie nnn wieder Fihr freundliches Zimmer betreten hatte, non einem schmetternden Triller des Ka nnrienvagels begrüßt, da warf sie lich neben dem Tischchen, auf welchem Bru no’s:s Wildniß stand-in die Knie und weinte herzzerbrechend nor sieh hin. Eine lange, lange Zeit verging, ehe sich der erste Sturm nerzweifelten Schmer zes einigermaßen besänftigt hatte· Sie war im Grunde eine starke. muthige Na tur-, die non der Wueht eines plötzlich über sie hereinbrechenden Unglücke wohl gebeugt, aber nicht zerschmettert werden konnte, nnd auch jetzt kehrte ihr nath heißem Ringen Fassung nnd Kraft zum Handeln zurück. Sie richtete sich lang fam empor, zog das inhaltasthwere Zei-; tnngsblatt ans der Tasche nnd las nochj einmal mit brennenden Augen das Ver- i zeichniß der bei einem Einbrnch im Hanlei eines hier lebenden rnssifrhen Fürsten ge-I stohienen Werthfachen. Langiam nndj forgfiiltig, als mitffe sie jedes Wart un- - auslöfehlich ihrem Gedachtniß einprägen, sindirte sie Zeile fiir Zeile. Dann ging I iie festen Schrittes anf ihre Komme-de zji nnd zog die bedeutsame Schieblade derselben anf. Wohl fla ea wie eini Schauer des Entfeyens leert ihre ganzej Gestalt, als sie nach dem oerhiingnißsl vollen Kästchen griff nnd dasselbe aber-i male anf den Tisch niedei«fehie.«" Alters sie nahm sieh mit gewaltfanter Anstreng nng zusammen, nnd wenn auch ihr Ant litz tadtenbteieh geworden war, fo hatten doch ihre Bewegungen die frühere Rahel nnd ihre Haltung die frühere Felligteitj wiedergewannen. Eine kleine Weile war ] sie vergeblich bemüht, den Knopf zu deinH Federmechanismna wieder zu sinden, ( welcher das Kästchen öffnete; aber nach: ! dem sie das Geheitnniß einmal durchi einen Zufall entdeckt hatte. mußte en ier doch gelingen, ihm znm zweiten Male-« ani die Spur zu kommen, nnd in der ? That stand naeh wenigen Minuten died Kassette abernyla geöffnet nor ihn. i Borsichttg nnd bei-richtig nahm sie nunj die einzelnen Kleinadien heraus und ver- J glirh jedes non ihnen mit den irn Ver-? zeichniß beschriebene-n Stricke-t- Eil-· trauriges Kapfnicken bewiea in jedem «" einielnen Falle-, daß jene Befchreibnngens nur zn gut auf die Tinge paßten, welche fie da in ihren Händen hielt, nnd tief aniieufrend legte fie endliih dass lehtej Stück, ein prächtigea Perlen-Komm sz den übrigen. Auch die durch zufam rnengeklehte Papierstre en zu mehreren; Bündel-i vereinigten peheinq welche anf deni Baden des Kästchena lagen, ; nahm fie jeht heran-s nnd ließ sie flüchtig dnrrh die Finger gleit;n; aber hier war ihr kein Anhalt zn Vergleich-engen gege ben nnd fie legte sie darum wieder an· ihren Plan zur-let Dann nackte sie anth die Netiofen wieder fein ordentlich darüber-, umhüllte das gefihlassene Käfi rhen mit einem Truhe, ordnete flüchtig var dem Spiegel ihre Haare nnd ihren Anzug nnd machte sieh dann non neuem, diesmal-mit der kostbaren Schatnlle anf den Weg. - Sie war ietzt nicht mehr un Zweifel, wohin sie sich zu wenden habe. Ihre tiächfieiiHandlungesi waren he fest nnd bestimmt vorgeschrieben, un vor der genas-amech nnerhiiilichen Machst-endig ieit, weiche jeyt ein sie herangetreten was-, mußte jede tieinliche"Rücksichi ans Mäd chensiølz und jungfräuliche Zurückhaltung schwinden Es war ein ziemlich weiter Weg. den sie bis zn der von Brqu angegebenen Wohnung zurückzulegen harre und ed begann draußen bereits zu dunkeln, als sie die drei steilen Treppen emporstieg. An einer der drei Thüren, welche auf den Treppensinr unsmündeien, war in der That eine Visitenkatie mii dein Na men Brand Weißheiger beseitigt, und noch einmal mußte Helene einen schweren Kampf mit ihrer mädchenhaiten Scheu bestehn-, ehe sie sich endlich entschleie, an diese Thäl- zn pochte-. · Drinnen aber blieb Alles still, und obwohl sie ihr Klopfen mehrfach und noch Meter wiederholte, erschien doch Niemand, sie einzulassen Endlich, als sie sich bereits verzweif lungjseil zum Fortgehen anschickte, wurde eine der beiden anderen Thüren geöffnet, nnd eine einfach gekleidete äl ieee Frau fieckie den iton durch die Spalte mit der Frage, wer denn da drau ßen se hartnäckig klopfe. « Ilö ihr Heime mit zitterndee Stim sne sei-heilte, daß sie unter eilen Une stindesie n Brune- Weißberger spre chen seå —. meinte die Frau mit einem kurzen Ursachen: ««Ach, Du lieber Gans sTiazn wird sich wohl schwerlich Rath finden lossutz denn disk Herr Weißbetger ist seit meh rere-I Tagen nicht hier geweer nnd wird Tis- auch wahrscheinlich noch in mehreren streiten-a Tagen nicht einstellt-. Wenn jdie Sache oder nicht gerade sehr eiiig ist, jkqan ich es ihm is pielleichi bestellen. « F »Nein,«es ist sehr eilig! —- Aber Sie werden doch weht wisset-, Two sich »Den Welßberger aufhättk — Jst er denn ver keistW »Was weiß ichs-· antworten die Frau mit since-: gleichmäthigen schickt-com »Wenn mir meine Mistw- ihms Zins pjiiitttis entrichten, is wägen sie mei L ssrasen Mir ich stichan von-Me nrandenn «. « »Mein Gott« Jene-, merken Sie neie denn sticht an, daß eilt mir nicht darntn zn thun ist. Sie über Herrn Weißberger anszuskagesn sondern das es sich um eine Angelegenheit handelt-, die doch von größter Wichtigkeit siir ihn ists Jn ihrer Stimme zitterte eine so na menlose Angst, daß die Frau an ihrer ,’ilnsrichtigkett nicht gnt zweifelst konnte, fund daß sie darum auch schon etwas mil ;det« gesinnt wurde. » ’ »Nun ja, ich will Ihnen das wohl glauben, aber helsen kann ich Ihnen troydem beim bester-« Willen nicht,« meinte sie. zlkinen so unregelmäßigen Miether wie diesen lHier-m Weißherger habe ich noch niemals gehabt. Der Himmel mag wissen, was er eigentlich treibt! So lange er bei mir wohnt, ist er kaum stins Nächte zu Hause gewesen, und atn Tage läßt er sich höchstens hier nnd da einmal sehen, um sich nach ein gelansenen Briesen zu ertundigen. — Verreist ist er in der Zwischenzeit sicher lich nicht, aber er muß entweder noch anderswo in der Stadt »eine Wohnung haben oder ein gar leichtlebiger Herr sein! —- Nun, Ioaa geht es mich an! — Seine Miethe bezahlt er doch pünktlich, und je weniger meine Sachen abgennht werden, desto angenehmer muß en mir doch wohl sein. « Tie Frau schien nicht übel Lust zn haben, die einmal in Fluß gerathene Unterhaltung bis in’s Unendliche forth sühren, aber Helene hörte ihr schon nicht mehr zu und eilte mit ihrer kostbaren Bürde die drei steilen Treppen wieder hinunter. Was sie do soeben vernommen hatte; konnte ja ihre furchtbare Seelenangst nur noch erhöhen und die entsetzlichen Ahnungem von denen sie wie von Fu rien gepeinigt wttIde, beinahe zur Ge wißheit steigern! Aber in einem Winkel ihres Herren-Z lebte dennoch ein schwa cher Rest von Hoffnung, nnd sie klam merte sich in ihrer-Verzweiflung an dem selben fest, wies-in Ertrinlender an irde Mbglichteit seiner Rettung Noch war es ja denkbar, daß er. sobald sie ihm Auge in Auge gegenüberstand mit eiitein einzigen Worte alle ihre Vesorgnisse zu zerstreuen vermochte, daß er von dein Inhalt der unglückseligen Kiste keine Ahnung hatte nnd mit der nämlichen Cittrüstuitg, welche Helenen Brust er füllte, den unwürdigen Freund wegen des Erwerbs desselben zur Rechenschaft iiehen würde. Was ihr die Wirthin da von seiner Lebensweise gesagt hatte, konnte entweder stark übertrieben oder auch theilweise ein Jrrthuin sein, jeden falls gab eg Umstände genug, welche eine solche Unregelmäßigkeit in der Be nutzung seiner Wohnung erklärlich ma chen konnten, und sie hattk jedenfalls kaum ein Recht, ihn zu verdammen, ehe sie nicht ihn selbsi über alle diese Dinge vernommen hatte zlnen Glück war ihr anch der Name der Firma ini Gedächtnis geblieben, bei welcher Brnno eine Stellung gesunden hatte. Leicht hatte sie die Straße aus findig gemacht, in welcher sich das Ge schåstHlokal jener Firma befand, und trotz der rasch hereinbrechenden Dunkel heit war die Stunde, in welcher die kausiniinnischen Bureaus geschlossen Zionrden, noch nicht gekommen. Rhein Las-vorn raschen Laufe emichte fie auch Hdieses Ziel, ietzt sest überzeugt« dast sie lBruno finden werde. Sie miethete ei snen draußen stehenden Dieiistniann und Jschiekte ihn in das Comptoir mit dein stilustragq den Buchhalteroherrn Weiß zbekger silr einen Augenblick heraus zu ;dillett. i Schon nach sehr kurzer Zeit erschien Jder Mann wieder ans der Straße, unt sihr achselzutkend die Meldung zu erstat ;ten, daß ein Buchhalter diese-B Namens zden Inhabern und Angestellten der Fir ;ina vollständig unbekannt sei, und daß hier jedettsalls ein Jerthuin vorliegen müsse. Von jähem Schrecken erfaßt Istarrte das junge Mädchen ihn an, und Fee mußte seine Worte noch einmal wie derholen, ehe sie sich überzeugt ,hatte, Thais sie wirklich recht ehöet habe. Sie statemelte und mußte äch an die Mauer Hdei Hauses lehnen, um nicht ums-sinken. Aber noch einmal gelang es ihr, die An qudlnng von Schwäche matt-voll abzu schütteln. Sie reichte dem Dienstmann ein Geldstück nnd wattete nicht ab, bis et ihr den überschießenden Betrag kn kückgegeben hatte. Liebenden Fußes eilte sie selbst in das Comptoie hinaus, um die Bestätigung site das Ungeheuer liche, Un lanbtiche selbst zu empfangen. »Die Knnäente kamen ihr mit großer Ac ltigteit entgegen, mußten ihr aber nach einmal die bestimmte Versicherung geben, Fdasz ihnen der Name des gesuchten jun Egen Mannes gänzlich unbekannt sei und dass sie das Dieser eines Mißverständ nissets oder eines Petri-ges geworden sein müsse. Auch eine Beewechjlungs ihrer Firma mit einer anderen kannte nicht vorliegen, da es eine ähnlich tlingende Firma in der ganzen Hauptstadt nicht gab, nnd so mußte sich denn lene mit der niederschmetteenden Ue ezeuguug verabschieden, daß sie von Beuno schmäh lich hinter-sangen worden sei, nnd daß er einen Grund beben müsse, sowohl seine eigentliche Wohnung wie seine wahre Beschäftigung vor ihr geheim zu halten. Als sie wieder ans der dunklen Straße stand, ans welcher ull’ die fremden, tat ten Menschen so theilunhmlos an« ihr weilt-mitten, hilslos und eatlzlos, nicht wissend, wohin sie nun ihre Schritte richten sollte, den Unsel en zu suchen, da drohten freilich ihre nie zusammen i nuÆeiKetttfeWen Letyrlntfgee . ch fanden wer nnd to rnsste sie Idee malt empor nnd wanderte ihren trauri gen Weg zurück zu dein haufe, in wel ehent Brutto an eblieh weh-en sollte Die Vermiet rin war nicht wenig er staunt, als sie das bleiche junge Mäd chen zum zweiten Meile erblickte, ttnd es war ihr nicht in veriideln, daß sich ein gewisser Argwohn in ihrem Herzen in regen begann. Diese anfgeregte Dame mit ihrem weißen Bündel ist entweder nicht gant bei gefunden Sinnen, dachte sie, oder es hat gar eine noch schlimmere Gewandt-riß mit ihr; jedenfalls werde ich gnt thun mich nicht weiter mit ihr zu beiniiens Dementsprechend ertheilte sie sehr kan die Auskunft, Herr Weiß derger sei immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt und schlug die Thür zu, ohne Iich in ein weiteres Gespräch mit det Draußenftehenden einzulassen. He ieitssctiihte sich auf einen Treppenpfosten und zermnrtette ihren Kopf nach einer Möglichkeit der Rettung aus dieser furchtbaren Verwirrung. Die Stimme ihre Gewissens rief ihr mit lauter Mah nung zu, daß es ihre Pflicht sei, ihre Entdeckung unverzüglich der Polizei mit zntheilen, und damit den Ehrloien, wel chet sieh eines so schweren Verdrechens schuldig gemacht, der verdienten BeItrns Hang in iibetliefctn («rortI·eyn-I·q inlgH H. P. Zucker sc Go» Mathem-; ; Garteusumen- Felsw meu, Blumen innen. s Ting Feld und den Garten gut zum Tbeckiteu für den Sinnen, ist von Beden Ttunxk aber man muß Gewißheit lieben, Idasi der Same gut ist d. b. keimt; sinnst ist die Arbeit umsonst. - I Leder-non That eine große Sendung frischer Samen xlsoueu für«g Fetd nnd für-den Garten unterwegs, Samen vom Norden, voin Osten und vom Westen. ist wird Sa men so billig verkaufen, als- die Osmi täc es erwies-. In 203 Aussen-eventer Preise-et them-up Ein prachtvolleg s y m p h o n s o n inenenea Miit-est as. sei dee Qui es Linnaei-» Im ans-»Unsere- ledlsssscsqeidens erhält jeder Adonnent ans den neuesten SensatiangMoman »O i e T o ch i e k des Freiherrn,« von Asdeet von Ernst. . Die Consiruktion des Symphonie-us ist derartig, daß man daraus durch Ein schnltung der betreffenden Nocenscheiben statt der bisher-beschränkten Zahl T a u sende verschiedene »so-Mark S t ii et e sspielen ·kann, wie: Tanzntusik, Ouvertükem Volkslieder, Aiechenmusik n. s. w· .Die epochemachendste Erfin dung aus dem Gebiete des Musik-Infern meinen-Baues. Der Roman »Die Tochter des Frei herrn-« erscheint in 80 Liesmingen Cz 10 Gent-, welche in 40 Wehen bezogen wer den können oder auch alle aus einmal, je naeydem man es wünscht Man verlange ein Hest zur Ansicht in der Wedition des ,,Unzeigee. « -,- 44 »- ».,-. F. W. PRlBNOVM sonst-Mitm und Yaumeistexx w«sisiiprebl( sichmäs Zur Ausführung von Bauten quer An. Alle Zchmnnmbejt be Mag ausgeführt H-. stostenauichtägc koste-ihrs gemach-! 1003 N- Pine Stt , Grund Island. Cis-; n Ci« Hinz-? Sahn-Arzt Lsstkk Im »Istdepmdem" Nebånde.—3cil)ur schmerzlos ausgezogen stu» 01 golden gute- Zusamt JOHN KUHLSEN. 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