Grund Island gänz-eigen Jahrgang 4 Grund Island, Nebraska, Freitag, dcn 3 Februar 1803 · Nummer 21. Telegrdjphs Zustand. Deutschland Ver lin, M. Jan. Einer Mel dung der Freisinnigen Zeitung zufolge hat Kaiser Wilhelm am Abende nach der-l Hochzeit der Prinzessin Margaretha initI dem Czarewitsch eine fast dreistiindige geheime Unterrednug gehabt. » Berlin, --·t0 Jan Die»Voinsehes Zeitung«, ein radikales Oigan sagt ins Bezug aus die Revolution in Hawaii »Die Wiedereinsetznug der Königin ’ würde sicherlich einei· Controlle der drei’ Mächte über das Land oorznziehen sein. Unsere Erfahrung mit Samoa genügt vollkommen, die Wiederholung eines derartigen lkrperinients nicht wünschens werth erscheinen zu lassen Deutschland hat keinen Grund, sich iii «- üdsee- Angelegenheiten einzumischen, ed möchte vielleicht dag Beste sein, wir ließen Amerika und England die Sache allein ins Reine bringen. V e r l i n, sto. Jan· sen der Bud get-lsomniiffion stellte heute die Regie rung das Verlangen niii Bewilligung eines-' tii«iegeisehifseg, dreier Thurnischisz » einiger Kot-betten, Kreuzer-, eines illoisosz und mehrerer Torpedo«5. Ter Ausschuß indessen stimmte nur für den Aviso Im Hinblick auf des Kaisers kiiriliche Rede zu Gunsten einer starken Marinez wird die magere Bewilligung oielsaehs besprochen. Während der Debatte iiii der Kommission iagte Admiral Holler mann, daß das verlangte .itriegsschisi« das erste von fiini sein sollte, welche dies zltegiernng iii bauen beabsichtige Ties Kosten eines jeden derselben werden aufs 7,500,»W Mart angegeben I Berlin, sin. Jan. Tie gesoinnitei Berliner Presse stimmt daiiii iibeieiii, i daß die Revolution in Hawaii England nnd Amerika allein beiiihre B er l i ii, :il. Jan. Lsietor Moriti liarl Franz Herzog ooii :)iiitibor, Fiirst von (5oroey,Prinz zu .Lioheiilohe-Waden burg-Schillingiiirst ist gestern Abend in Breolau gestorben. Derselbe war am tu. Februar listi- in rangenburg ge boren, war Besitzer der Herrschaften .itieferstadtel und Zeinbowitx .ttöiiigliel) oreiisiischer General der liaoallerie, erb liches Mitglied des prensiiichen Demen hauste-, Iltittei des Schwarzen Adleiei den-z und des österreichischen L rdeiis ooni goldenen Vliefi,lsl1reii Bailli und Grion treu; deo Malteier Orden-r Zein. Wohnsitz war Zchlosi Rande-n im Regie-» ruugobezirk Oppeln in Zchlesieir Ver- J iiiählt war er seit dem Jahre lMIs niiti :tlalie, Prinzessin von Fürstenberg Berlin, sil. Feb. Ter Spezial ansschnß des tlteichgtageo für die Erör terung der Armeeoorlage begann heute mit der Berathuiig iiber die einieliienz Abschnitte der Vorlage. tingeii sltichcij ter o Antrag, einen Ziebeiier lliiteraugc I schuß zu bilden, der die finanzielle ,eragei der Vorlage erörtern nnd darüber berich s ten solle, ivnide angenommen s Berlin, Ott. Jan. Kaiser Wil lielm verstand es auch in den Tagen der zahlreichen lHossesth wieder überraschende Handlungen zu begehen. . Daß er dein liochoerdienten ehemaligen Staatssier itir des Reichgjustizainteg, Tr. Heinrich o. Friedberg, der fast -')» Jahre dein Staate in verschiedenen Stellungen aus gezeichnete Dienste leistete, zum achtzigsten Geburtstage seine Photographie mit eigenhändigerWidmung verehrte,«war am Platze Auffällig ist jedoch die Art der Widmung Kaiser Whilhelni schrieb unter sein Bild: »Na-no me inipurm luceosit.«« sNiemand greift mich truge straft an ) Wen er damit gemeint hat's T en Friedberg gewiß nicht. « Ten Predigttert sür den Sonntagi nach seinem Geburtstag schrieb Kaiser Liilhelm diesmal selbst vor, iiaiulich fol gende Stellen: »Wenn aber eiu starteri Gewappneter seinen Palast bewahret, so l bleibet das Seine in Frieden; wenn aberi ein Stärkerer über ihn kommt und ihnl überwindet, so nimmt er seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und theilet den ritan one-E und: ,,:)tufe mich an in der Noth und ich will dich erretten.« Also die Bibel in den Dienst der Minister-or tage gepreßt! OesiereelchMngarm j P e fth, M. Jan. Zu später Stunde-i gestern Abend wurde ein theilweise er-i iolgreicher Versuch gemacht, die gestern I Motng in Folge der lsrplofion in eineri Kohlengrube bei Lolod oeischiitteten Ae . bei-er zu ietten. Mit Oiilfe eines lange nicht mehr benubten Schachte-I gelang co, z .',7 der Leute herauszufchassetr Es be- C iinben sich noch 73 Mann In ber Grube. Tieielben sind ohne Zweifel iiiinnitlichz iobi, da baß Innere der Grube ein ein eiges Flammen-mer ist· Zwei Männer, welche sich freiwillig behqu Rettung bek Leute in die Grube begeben hatten, büß ien ihr Leben ein. Jm Ganzen sind etwa 100 Arbeiter bei dein Unglück um gekommen Frankreich. . P a r i H, Fl. Jan. In der heutigen KabinetsfitzungXunterbreitete der Justiz minifter Bau-gedie- eine von ihm ausge arbeitete Vorlage, für die Bestrafung aller Personen, welche nnbegründete Ge rüchte betreffs der Sicherheit von Flu anzinsiitnten verbreiten nnd durch diesel ben das Publikum veranlassen, ihre Gelder aus den Sparkassen her-auszuric hen. Tiie Vorlage fand den lebhaften Beifall mehrerer Mitglieder des Kabi uettS und wird heute Nachmittag der Abgeordnetenkammer unterbreitet wer den. Tie Regierung wünscht die Vor lage baldigft erörtert bezw. angenommen zu sehen. Italien. Rom, Isl. Jan· Das Verteichniß der in den Bankskandal verwickelten Er niinister nnd Deputirten, welches der Direktor des Jndiistrieaiitteg, Signor Monzilli, der ebenfalls in den Bankskam dal oerwickelt ist, heute Morgen vortei ner Verhaftnng einem Berichterstatter mittheilte, weist die Namen des- iriihereu Minister des Jtinerih Baron Nieotera, des früheren Ministero Ainadei nnd der Abgeordneten Montagra, Neptun Ter erobi, Sinionetti, Mazzinio itnd Nar doeei aus. R o m, Ill. Jau. Stromboln die nordöstlichste Insel der Liparischen Zinsei gruppe in der Nähe ooii Sirilien wurde gestern von einem heftigen ist-bliesen heimgesucht Ter aus der Insel befind liche Vulkan ist in Thötigkeit getreten Instanz-. F » ««—· i Jameg G. Lilaine gestorben. Washington, T. l5., 27. Jau. Ja- - mes N. Blaine ist heute Vormittag untl els Uhr gestorben. Sein Tod war eins sauster. Aus dem Zustande der Be; T wußtlosigkeit ging er iniiber in den ewigen Schlummer-. »Frau nnd Kinder standen an seinem Sterbebette-. Ter teranke hatte eine iinruhige Nacht gehabt nnd war heute Morgen niiide nnd matt, doch erst kurz vor neun trat die Wendnng zum Schlimmsten ein« list wurde eilends nach den Aeriten geschickt, « die bei dem sterbenden blieben, bis er verschieden war. Tag lfnde war ein so I sauste-s itiid sriedticheg, dass nur das ge übte Auge dec- Arztes es sah, dasi der ; müde Pilger zur Illnhe eingegangen war. s Ate- die Literite Iohnston und Entart; zehn Minuten nach els Uhr das Hierbe-I haug oei-liesieii, theilte der erstere einem Berichterstatter Folgendes mit: »Ich wurde um etwa halb zehn Uhr Fu dem Kranken geruseii und tras ihn in austerst erschöpstein Zustande an. In den irrt-z heii Morgenstnndeu war er ruseheudg schwächer geworden und gegen halb neun Uhr bemerkte der Krankenwiirieip dasts der Atheni immer schwerer und der Puls-s immer schwächer wurde. Man iehicktej nach niir nnd Tr. .nyatt, der gegen rehn F Uhr kam. Tei tlranke athinete immer schwerer nnd der Puls wurde immer i schwächer iittd um els Uhr trat der Todf ein. Tei· Kranke behielt bis kur; ooi 7 seinem Tode das Bewußtsein uud ercs kannte alle, die iim ihn standen. lir ging schmerzlos hiniiber. Schwache und unregelmäßige Thätigkeit des Herzens im Bunde mit einem chronischen Nieren-. i leiden haben zunieist seinen Tod herbei geführt. In seiner langen Krankheit hat er die Glieder seiner Familie nnd die Aerzte stets-erkannt Obwohl er seit längerer Zeit selbst mit den Seinigen nur wenig gesprochen hat, konnte er doch seine Wünsche kund geben. lfr beant wortete alle an ihn gerichteten Fragen vernünftig, wenn auch nur mit kurzen, « einzelnen Worten. « l Blaiiie’o Begräbnis i lfg wurde ein öffentliches Begrlibnifzi Blaine’5 vorgeschlagen, aber aannnsch E der Familie wird die Veichenfeirr eitlen ; privaten Charakter haben. Tiefelbex wird in der pregbyterianischen »Unterl ok tlue l?(n-(-nunt«, in der Blanie einen j sitz hatte-, nnd zwar am Montag Morv ; gen stattfinden. Tr. Hatnlin wird den «« Gottesdienft leiten. Tie Leiche wird auf dein schönen Las Hill Friedhofe in Georgetown, dag jeht ;n Washington » gehört, an der Seite feine-) LieblinggL sohneg Waller Blatne und seiner Toch ter, »Frau icoppinger, begraben werden. Die Aerzte haben als Todeonrfache dies Brtght’sche Nierenlrantheit, verbunden - init Lungen- nnd Herzkmnlheit, ange geben. Die Leiche Blaiiie’ø wird nicht cinbal- «" samirt werden. Ter Sarg wird von rathe-n Cedernholz nnd mit schwarzem Tuch bedeckt sein. Aus einer Platte von ; echtem Silber wird die Inschrift stehen: . Janus Gillespie Vlaine, geboren am :zl. Januar let-to, gestorben am 27. Januar tin-st- Fran Blaine wünschte, daß keine amtliche Kenntniß voni Tode ihres Gatten genommen würde, aber die Sitte erfordert amtliche Bekanntinach ung der Thatsachr. Das Staatsdepaw tement ist aus Anlaß des Todes des Ec Präsidenten Hayes bereits in Trauer farben gehüllt und auf Wunsch von Frau Vlaine wird keine weitere Trauekbeklci dung an dem Gebäude angebracht wer den. Vlaine Wi- (frdc bestattet. Washington, IM. Jan. Ein einsa ches Familienbegräbnisz war siir den ver storbenen Staatsinann Blaine eine Un möglichkeit. tfs geschah Alleg, um den Wünschen-der Familie nach der Richtung hin zu entsprechen, aber der Andrang des Publikums tvar ein so gewaltiger, daß nothwendiger Weise sich das Begräb nis; zu einer gewaltigen Kundgebung zu Ehren des Verstorbenen gestaltete. Tie hervorragendsten Männer der Nation fanden sich am Sarge ein, und von Geschäften war während der Be gräbnißfeierlichteit keine Rede. Tie presbyterianische Kirche »0k the (-’0ve-nimt,« welcher Blaine angehört hatte, war siir alle Diejenigen abge sperrt, welche keine besonderen Einla dungeii erhalten hatten. Die Mitglie der der Familie nnd die Bahrtuchträger nahmen die ersten Sitzreihen ein. Hin ter diesen befanden sich die Sitze für den Präsidenten, die liabinetsinitgliedei nnd die Lberrichteis Zwischen denselben hatten auch die Gesandten der auswär tigen Mächte Blatt genommen. Als der Sarg iii die Kirche getragen wurde, spielte Waltcr 'T-amrosch, Mai ne’g Schwiegeisohn, ans der Orgel eine aus verschiedenen .t:wiiiiieii, die Blaine gerne gehört hatte, zusaniineiigesetzte lsompositioik Nach Beendigung der Leichenfeier wurde der verstorbene Staatsinann in Hat Hill iiir lebten Ruhe bestattet. Maine hat seine ganze Nachlafsenc schaft seiner Frau hinterlassen, und die: selbe iiir Testainentsvollstreckerin, ohne Sicherheit ernannt. Tcr Gesammt iverth dei· Nachlassenschast belaust sich auf etwa Tini-»unter Billiger Whig ken New Aaif »t. «iaii. "’5n einei· Si i Liuni dei Ameiican T istilling and (5attle! reeding tiomvann wurde beschlossen, voni morgen ab den Preis des Whisley nin i l« lsents die Nallone heiabrnsetzen i i Tei· Honiesteader Giftniord p ro ; e se »Bitte-hing Pa» :li). Jan- In der» heutigen Morgensihung des Griininalges j richte im Assomesieader lsiiitniordproiest gegen Beattn wurden mehrere Zeugeni vom Llnivalt des Angeklagte-n veiIhiSit ! welche die tiltauhwiirdigleit von Mailan hei nnd T aoidson, welche tieh des Miti: ! niordeg schuldig bislaiint hatten alsi schlecht hiiistellten. whn (5ainpbell, i ein T cinipsbootniann erflär,te dasi er dein( T auidson nicht iiiiter Gib glauben wiiiIde Am Nachmittage wurde Hugh Temp feh, dei· Lbeiineister der Arbeitsritter, welcher in dei· letzten Woche sein UrtheiH empfing, ans den Zeitgenftand gerufen, ; und er leiignete entschieden ab, daß er sei l nialcs Beatin beauftragt habe, Gallagher in T ieiisi in nehmen, um die Nichtnnioir arbeiter in Honiestead eu oergifteii. Tenipseh berichtete iiber seinen Ver-i lehr niit tsiallagher nnd Beattn, uiidi sagte, daß er denselben nur den Auftrags gegeben habe, nach der Fabrik in gehen, » nnd ihni die Anzahl der dort beschäftigteui Arbeiter anzugeben; dasi Nallagher ihni darüber später auch berichtet habe, dasii er aber iiicht genau angeben könne, i ivaiin dies geschehen sei; daß ei aber glaube, daß es ini August gewesen sei. l i i Tag UT. Lpicr dcr List-Hut plofion bei Alton Junktioni Alton, Jll» :n). Jan Tie Zahl dcri Luft-r der Leierplofion beider Ztationj Wann beläuft sich jcht ans UT. Nestan wurdenLouig Mcxkntock und Folin Burtei von ihren Leiden ei«löt"t, und heute starb Barncu Neuenhaug von Alton Innrtioik Tu· Verletzte-n befinden sich iiiinnitlich ins sein« bedenklichem Zustande, und csz iind noch ein Dutzend oder mehr Todesstrtlisj tu erwarten i . i TurchNaSerstictt i» ( i Tavenport, Ja» tm. Jan. tsinl Schneider Namen-) Chaer Rapp uudi der rtteiicude für eine hiesige Firnrai kernig Frantlin wurden heute früh todt in dein Wohnziunncr des-) Miste-ten gefun: i deu tsiuc Nasröhre war geplayt und dies Beiden kasucn durch das augströinendei Mag unsg Leben »in dcn angrenzenden « ziinninern wurden noch weitere vier Per: ; ionen von dein Nase überwältigt, dochi befinden sich dieselben jetzt, nach großen Unstrcngungen der Nachbarn, außer i«ebcnsgefnhr. f Ter Streit thatiiichlich in Ende Tiirikii«k, N. Y» Tit-. Jan. Heute Mittag wurde allgemein zugegeben, daß der Streit tu Ende ist und daß keine weiteren Unruhen zu befürchten find. Um Samstag waren 600 von den 1100 Arbeitern in der Books’scheri Fabrik thö iig. Heute Nachmittag um l Uhr ar beiteten 875 Personen, davon 170 in i der .Kesselfab1-ik, wo der Streit entstand. Die alten Leute werden wieder beschäf tigt werden, wenn sie um Arbeit nach sragen, ehe ihre Stellen besetzt sind. Militär wird nicht hergeschickt werden; Alles ist ruhig nnd die Streiter haben dem Sherisf angekündigt, daß er fvon ihnen keine Unruhen zu ersparten hat« Ein Theil der Streiter hat die Stadt verlassen, unt sich anderswo nach Arbeit nmzusehen i Eisne That der Verzweiflung. St. Louis, Im. Jan. Von Memphis wird gemeldet, daß heute Morgen Fred. Schumann-, ein 6igarrenhändler, seine zwei Kinder, Lottie und Fredcrick, 12 nnd H Jahre alt, vergiftete nnd dann selbst Gift nahm. Tie Kinder sind todt nnd Schumann ist dem Tode nahe Geschäftsuerlnste und die Trauer über den Tod seiner Mutt, wodurch er dein Wahnsinn nahe kam, werden als Ursache tu der That angegeben. Tie hawaii’sche Frage. Washington, T. (c., Ill. Jan. lfg heißt heute, daf; der gestern Abend ver öffentlichte Bericht, England werde heute gegen die Annerion .Hatvaii’g durch die Ver-. Staaten proteftirett, über-eilt war. Es tout-de int Ftaaltzdepartententgesagt, es sei kein Protest eingelaufen und es habe auch nicht den Anschein, alo ob heute einer eintreffen würde. Tr. Matt Zinith, der hatvaiifche Ver treter in Washington, erwartet einen solchen Protest. (5«r glaubt aber nicht, daß derselbe einen Einfluß auf die Stim tnttttg der Bevölkerung ausüben wird. Tte Oandelsinteressett von Hawaii sittd ganz und gar ntit den Ver. Staaten verknüpft nnd obwohl die Sympathien der einheintischen Bevölkerung unzwei felhaft auf Seite Englands sind, ,tver: den doch wohl die Grnttdeigenthumsitt: teresfeu die Bestimmung der Inseln lei ten. Und diese Interessen sind zu Nun sten der Politischen ltkinverleibung in die Ver. Ztaatetr Ein russlsätes Zittern-ich Die Stadt Ztawrovol ist nicht irgend ein welcverlorener Flecken des liattkastis, silr dett das Vorlounncu von allerlei Jndianergeschichten begreiflich erscheint, sondern eine große, attf ettropaifche Kul tnr Anspruch erhebende lslotttterttetttettts stadt. der matt manche tsteseliichten wirk lich übelnehmen muß. Eine wahre Plage der Ztadt ist, wie die »Wu. Hart. Ztg.« schreibt, die Kompagnie der J· ,x « . sogenannten »«satkeltrager,« daö hetfit einer Vereinigung von t«euten, die sieh dadurch nähren, das; sie ,,vorttehtne Leichen« mit Fackeln zu Grabe begleiten. Tiefe Herren »Fa(teltrager« treten bei Beerdi.gnngen itt einem berichtigen Fest kosttim mit dicken Epauletten nnd blauen Wandern tttti die Brust auf, sittd sonst aber der Abschatnn der Beoolterung die ohne irgettd eine bestimmte schling leit itt tliiglichen rehtnhiitten hinter der Stadt itt der Nähe des artneniscben Friedhoss lebt und in ihrer Zügellvsig keit den Weg zu dein hinter dem Fried hot gelegenen Notmenklofter derart nn sicher macht, daß, sobald es dunkel wird, ihn Niemand mehr zu gehen wagt. Tle Tage, an denett die »Fackeltra"s ger« eilte ,,voruehnie Leiche« zur letzten Ruhe gebracht haben, sind siir die »Nein- » vernenientestadt Etatvropol« Tage der« Aufregung, indem die ,,-’51ackeltriiaer« dann ihr siir ihre Dienste ethalteneöOos norar in einer ttneipe in Schnabel uni- i setzen und ihr Gelage gewdhulieh dannt schließen, das; sie in ihreni Rausch ein Paar Menschen halbtodt oder zu tkriippetn schlagen, toie ed auch dieser Tage wieder Rassirt ist· Tte liebste dineipe ist den Fackeln-agent nierkwiirdiaerweise die itu sause des Stadthanptee Flosanow be indliche, so daß die langtniithige Statu ropoler Bevolkernna schon etwas wie Judignation zu siihlen beginnt, daß ihr Stadthaupt dac- .Hatte«, in dein er selbst wohnt, zum Sehanplatz der großten Un ordnungeu gern hergibt. Auf sein »Stadthaupt« stolz zu sein, hat übri gens Stawropol auch sonst feine Ur sache· Beet zkosauow war seither ein kleiner eatnter itn Stawtopoler sta titeralhof, stand lange Zeit unter Ge rieht und ging dann ans dein set-on dieust, in dein inan Alles so genau ninunt, itt den stadtischen Dienst über nttd beachte es in diesem - tnan sagt, durch die eifrige Propaganda det« zerna wirthe für ihn s-; bald zum Stadt haupt Bucklen’5 Urttica Salbe. Tie beste Salbe in der Welt siir Schuhu-, Qnetschunaen, Wunden, Ne sehiviire, Saltflits;, Ausschlag, gesprun aeue Hände, Frottbeuletn Flechtem Hüh neraugen nnd alle Lmutkrankheiteu und heilt sicher Hämorrhoideu oder braucht nicht bezahlt zu werden. Garantien Zufriedenheit zu geben oder keine Bezah lung verlangt. 25 lsents die Schachtel· Verkanft bei H. D« Banden. »Geheimnisse einer Weltstadt,« oder ,,Sündet"in und Biißeriti,« 45 Heste, 1440 Scikclh 81.50. Eräberfimde in Cacisorniem Jnteressante Funde von Alterthü met-n sind kiir lich in den ans längstent schwundener seit herrührenden Erdhü geln oder »O ounds« in den Thalern von Santa Maria nnd Cuiana, Cali fornien, gemacht worden. Die Funde bestehen in uralten steinernen Seit-gen; diese Stiege, welche sich 5 bis 6 Fuß hoch über der Erdobersläche befanden, sind ans glattpolirten steinernen Plat ten, die in den Erdboden eingelassen sind, zusammengesetzt nnd haben eine größere Länge als die Stiege von heut zutage, ein Beweis, daß in denselben eine Generation von Menschen beerdigt wurde, die bedeutend größer war als die ietzt lebende. Unter einem dieser stei nernen, im Thale von Santa Maria gefundenen Särge fand man einen an deren langen Behälter ans Stein, der nichts als Asche enthielt. Auch die Platten dieses Behälters waren sorgfäl tig polirt nnd aus einer besonders har ten Steinart hergestellt, aber nicht über einen halben Zoll dick. In denselben Erdhügeln, deren Zahl nahezu 200 ist nnd die von 75 bis 100 Fuß hoch sind, wurden viele Streitiixte nnd andere Waffen ans Kupfer, eigeuthiiinlich ge formte Gefäße Hins Stein nnd merk würdig aussehende runde Knpferstiicke gefunden, die Münzen ähnlich sehen. Jm Cuiana-Thale, zwischen Los Oli vos und Santa Barbara hat man auch, unweit einer Anzahl solcher nralter Gräber, Felsen mit glatter Oberfläche gefunden, auf welchen uralte Verzierun gen, Bilder nnd Anderes eingegraben war. Es soll eine wissenschaftliche Ex pedition ausgerüstet werden, um die »Monnds« und ihren Inhalt noch wei ter zu erforschen. Die genannten bei den Thaler befinden sich in der Ge birgskette, die sich an der ealifornischen Küste hiuzieht. Arbeiter-Tempel. Die stetig wachsende Macht der orga nisirten Arbeit wird sich in diesem neuen Jahr in der jungen Welt- und Weltansfiellnugsstadt ebenfalls durch einen Bau knndthnn, welcher den Him nielsstiirinern des Kapitals keineswegs nachstehen wird. Ein Hanptgebände und sieben Litebeubanteu sollen nämlich während des Jahres als Mittelpunkt des Getriebes organifirter Eisenbahn arbeit errichtet werden« Die Vereini gung der Briiderfchasten der Eisenbahn ullgeslclltell (Cor1-»r:iti»n of lciijiway Organizuiiouss hat beschlossen, ihr Hanptquartier nach Chieago zu verlegen nnd zu diesem Zwecke hier ein Gebäudes zn errichten, welches auf 85(u),000 ver- « anschlagt ist. Das Hauptgebände soll von sechs kleineren Bauten, als Haupt-i qnartierfiir die sechs Unter-Organisa tioneu, umgeben sein. Fiir das Haupt gebande sollen Minnen-o veransgabt wer-s den, während der Rest von 82(u),()00 auf die umliegenden Bauten entfällt. Tic Thore sollen allen Eisenbahuangei stellten offen sein, welche zu einer Union gehören. Das Hanptgebäude wird eine Bibliothek, itlubziuunen Billard-, Bade-: nud Leseziuuuer enthalten. Ein Theil des Geldes wird ans der gemein samen lFlusse genommen, der Rest durch Aktien zu siu das Stiick aufgebracht werden. Tie neue elektrische .i)och-’ b a h n in Liverpool, England, zieht sich den Dorfs ennung und ruht auf einein » eisernen Bist-alten Umditweltreise auf dem Bieyete. Wie von den meisten Blättern bereits verineldet, haben Zwei junge Amerikauer ; and der Niihe von Et. Vouicz eine Reise j nm die Welt geinaiht, nnd zwar aus j dein Zweirad, soweit natiirlirh die Reise I zu Land gemacht werden konnte. Ueber - einen Theil der Reise bringt nun dei« ,,L’stasiatisehe ttlohd« nachträglich einen » Bericht, dein wir dat( Folgende entiieh men: Zu Anfang November kamen in » Tientsin, China, Zwei junge Auierikancr « an, die Mittelasien ans Zweiradern durchquert hatten, ein Fall, der zum ersten Male in der Geschichte der Zwei radsalirer erisiirt. Tie Namen der bei den tiihuen Radsahrer sind W. Saehts leben nnd Thomas G. Allen. Sie ver ließen Constantiuopel iin herbst ist« nnd setzten ihre Reise zunächst iiber Te herau, Pei-sieii, nach Merw, Volhara nnd Tafehlend, antistan, fort, wo sie iiberwinterten. Von Taschkend wurde im Mai ausgebrochen, sie fuhren darauf nach Knldja in Lili. Hier innsztcu sie sieben Wochen warten. Jui borhfouis nier machten sie sich wiederanf denWeg niit nur so viel Gepack, als sie an ihreui Zweirad befestigen konnten. Sie nah men ihren Weg iiber llrnintfi uaih dei Grenze der Wiiste von Gobi bei Hami sn zwölf Tagen war die Wiistc durch qnert; der Sand war zuweist hart ge nug. um das Fuhren zu erlauben. Sie kamen bei Siitschan, China, ans das Westende der Groszeu Mauer nnd ritten etwa 100 deutsche Meilen an dieser entlang nach t«augtsehau. Von hier ging es in siiddstlicher Richtung nach Singan, woran fie in nordwest licher Richtung über Pingyang und Tannen nach Paotiugfu und von dort aus Tientsin kamen. dgesehen davon, daß kur vor Pad MWW Ohr-, uuo aIILTuxlusul THE-V »He-ow schädigt wurde und in dem genannten Orte ausgebessert werden mußte, sind die beiden Radfahrer aussallender Weise frei von Unfällen gewesen« Störend nur wirkte zuweilen die sieugien durch welche die Reisenden belästigt wurden. Besonders war die Verwunderung der Sohne des Blumenreiches über die beiden Radsahrer eine ganz gewaltige, so daß dieselben ost nur schwer vor Zu dringlichkeiten sich zu schützen vermoch ten. Einmal wurden von dem neu gierigen Volke die Fenster des Gast hoses, in dem die sonderbaren Fremden wohnten, eingebrochen. Die chinesischen Beamten zeigten sich nicht minder be gierig, die Reisenden ein Stück Weges fahren zu sehen, und sehr oft erhielten diese sofort nach ihrer Ankunft in einem Orte von den Mandarinen eine darauf ' bezügliche Aufforderung, der sie natür lich nachkamen. Am meisten Staunen riefen sie in Knldscha hervor, wo sie oben auf der Mauer die ganze Stadt umsuhren. Die Nahrung der Reisen-« den bestand großentheils aus dem, was an Ort nnd Stelle zu haben war; ihre Kleidung war zuletzt recht abgerissen, so dasz sie bei ihrer Ankunft in Peking abenteuerlich genug aussahen. Außerordentlieh bezeichnend für chine sische Anschauungen ist eine Unterw dung, welche die Radsahrer mit dem Bizetdnig L. Hungtschang in Tientsin hatten. Derselbe fragte sie unter an derem: »Welchestkand hat Euch von allen, die ihr gesehen habt, am besten gefallen P« —-— »Amerika,« war die Ant wort, woraus der Vizekonig von Neuem frug: »Ja, weshalb habt Ihr es dann verlassan Im Ganzen wurden die beiden Radfahrer von den Beamten im Reiche der Mitte durchweg sehr zuvor kommend behandelt. Unter anderem gab Inan ihnen eine Abtheilung Kaval lerie ann Geleite mit. Ihren Erfolg haben sie wohl in erster Linie den Be: glaubiguugs- und Einpfehlungsschrei ben zu verdanken, die ihnen von dem Jinesischen Gesandten am Hofe zu St. « vames, sowie von der russischen Regie rung ausgestellt wurden. Mittelst eines siodak waren die beiden Radsah rer im Stande, über 2000 photographi sche Ausnahmen zu machen, die zweifel los das Werk illustriren werden, wel ches sie nach ihrer Rückkehr in die Hei math zu verdsfentlichen gedenken. Steckbriefstatistik. Wie eine dieser Tage vorgenonnnene Zälslnng ergeben hat, werden gegen wärtig in den Bigilanzregistern des Leipziger Polizeiamtes inggesammt 25, 831 Personen geführt, dietheils von der gedachten, theils von allen möglichen anderen dortigen und auswärtigen Be hörden gesucht und bezw. steckbrieflich verfolgt werden. Darunter befanden sich auch ein Ma1«quig, 4 Grafen und 3 Freiherren. Personen des Soldaten standes sind im Ganzen 844 eingetragen, sogar 1 Oberstlientenant, 1 Major, 2 zeapitäne, 3 Prcmier- nnd 10 Sekonde lieutenants, sowieI Roßarzt. Von den Civilisten sind 10 Professoren, 5 Postv ren, 18 Rechtsanwiiltr. 16 Aerzte und 5 Doktoren der Philosophie, 68 Jn genieure, 26 Architektcn, sowie 67 Bau unterneinner, 130 Lehrer, 45 Schrift steller bezw. Journalisten nnd 26 Re dakteurc, Z (s)emeindevorstände, 22 Post assistenten nnd 84 Studiecnde, ferner 5 Rittergiits- und 108 Fabrikbesitzer, 52 Inspcttoren, 23 Bankiers, 28 Bank beamte, 53 siassirer, im Buchhalter, 173 Agenten und 1260 sonstige Kaus nnd Fandelslcute, 103 Sel)auspieler, 260 Musiker-, 6600 Handwerker-, 5000 Fabrik- und Bergarbeiter, sowie 3460 landivirtl)schaftliche:)lrbeiter, 440 Dienst mädchen, (;:s() stellncr nnd 310 Kell net-innen, 140 Zigeuner, 816 Prostii tuirte nnd 182 Kewerbsmäßige Zulsältcr von solchen un endlich (leider!s auch 162 Kinder-. Das ColumbimrsskasiuosRestauram. Das vom Weltansstellunzid -Dircl torium autorisirte nnd voll einbezalslte Kapital der ,,Colnmbian Casino Restans rant Company« beträgt 82()0,0()(). Das Kasinoisåebiinde wird von der Welt aussiellnngs - Gesellschaft errichtet nnd soll das einzige ausschließliche Restan Wut-Gebäude ans dem AntlstellnngO latze sein. Die »Casino Company« estelst aus hervorragenden Hotelicrs und Kapitalisten, die sich vorgenommen haben, im «.iiasino« dad vollkommenste, das beste stafc nnd Restanrant, das die Welt je gesehen, herzustellen. Das Ge bäude wird sich am Eingange zum Pier befinden, an welchem alle Boote nach nnd von der Stadt landete, nnd wird von allen Theilen der Andstellung leicht erreichbar sein· Es wird drei Stock lsoch sein und 250 Fuß Lange bei 140 Fuß Breite einnelmien. Der erste Stock soll Empfangs- nnd Wartesälen gewidmet sein, während sich die Restau rationsriinmlichteiten im zweiten und dritten Stock befinden werden. Die älrvei obeqen Stockwerle sind mit einer nzahl Elevatoren zu erreichen und werden Platz silr über 4000 Personen haben, sei daß ein Fremdenbesnch von 30,i)00 bis 4(),0u() per Tag mit Leichtig keit wird bewältigt werden können. Das Bier, welches dort ausschließlich um Aue-schaut kommt, stammt aus der ekannten Anheiiser-Busch-Brauerei in St. Louis. W - »M— ·