Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, January 13, 1893, Image 6

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    . in stehet Kett.
Von A. Zeitung
l.
Der Oberförster W end e b o r n stieß
ein paar kräftige Züge aus der Pfeife
knurrte verdächtig und wandte sich dann
mit halber Seitenschwenkung an den
Gast, der in einer Ecke des dunklen Le
dersephqs saß und freundlich lächelnd
des Haupt hin nnd herwiegte Gestalt,
Kleidung und ein eigener, mild versöh
nender Gesichtsausdruck oeriiethen auf
den ersten Augenblick den Piairer
Akgwöhnisch blickte ihn der Oder
försiet an. »Du jcheinfth mir nicht
zu glauben, in's-« fragte er.
,,Je nun, Fritz; ce- ift doch ein
bischen eine starke Zitniulhung, eine --—«—
Er durfte gar nicht aussprechen Wie
nnffteigendes feines Gewitter grollte dei
kräftige Mann im Jägerrock. »Natür
lich! Und das nennt sich Freundschaft
und pocht auf Jugendcrinnerungenl Wir
machen nicht viel Worte, aber wir han
deln auch darnach. Siehst Da, als der
alte Fotftmeister Hei-old —- Gott hab·
ihn selig! —- mir diese Geschichte er
zählte, da hab’ ich sie ihm geglaubt! —
Ich gebe zu, aus Dankbarkeit, denn er
hat mir dafür auch eine Geschichte ge
glaubt, die Niemand anders hat glatt-»
ben wollen. Siebft Du. das neune ichj
Freundschaft, gegenseitige Achtung! Undl
gerade Du solltest doch der L « ,
Zweifel in meine Worte zu setzen, das
Du doch verlangst, daß man alle Sonn: i
tage das glaubt, was Du ——« Z
Er brach plötzlich ab. Ein stiller,
mahnender Blick aus der Ecke des So
phas hatte ihn getroffen. Hestig stieß
der anfgeregte Waidtnann die Dampf
tvclken aus der Pfeife, daß sein ge
rbthetes Antlitz wie der erzürnte Jupiter,
aus granhetn Gewölk dränend, aussah.
Kampslustig klappten die Fingerspitzen
der linken Hand auf die Tischplatte nie
der, daß der nachbarliche Becher tnit
Fidibussen in leises Schwanken gerieth.
Der Oberförster hatte heute entschie
den keinen guten Tag. Am Morgen
hatte es schon angefangen, droben itn
Walde tnit den Holzarbeitctwn dann war
fein Junge, sein einziger, nach dem Es
sen zu ihm in die Stube gekommen nnd
hatte ihm bescheidentlich angedeutet, daß
er sich nach vollendeter Schulzeit nun für
«die Zukunft entschieden habe nnd daß
fein ganzes Wünschen und Träumen da
hin ginge, Pfarrer zu werden. Pfar
ter! Der Oberförster hatte anfangs ges
meint, der Schlag solle ihn rühren. Doch
der blieb aus« Stumm hatte er den
ungerathenen Jungen zur Thür hinaus
gewiesen. Pfarrers Und nun führte
auch noch das Unglück den alten, milden
Freund ihm heute in«s Haue-. Das
hatte noch gefehlt
Eine kleine Pause war eingetreten
Sie schien aber nur T em peinlich zu sein,
dessen srefsender Groll sich soeben wie
ein wirbelnder Wildbach Bahn gebrochen
hatte
Das Antlitz des dörslichen Seelsor
gers zeigte nicht die geringste Erregnng
oder Verstiintnung· Es blickte sanft
hinaus durch das geöffnete Fenster in
die ruhige tiefe Blaue eines Herbsthitni
meis, an dem sein über dem Vor-birgs
kamm siockige Lämmerwöllchen heiter
oorüberzogen. Das freundliche Antlitz
spiegelte den ganzen Frieden wieder,
der draußen über der sonnenhellen Welt
seinen stillen Zauber webte. Endlich
löste der Pfarrer das Schweigen; in sei
nem Gemüth drängte Alles nach Ver
söhnung. »Ein schöner Herbst heuerk
Es ist unserem armen Volk zu gönnen, «
sagte er.
Der Obersörfter that, als hätte er die
letten Worte überhört; er setzte die halb
ausgegangen-.- Pfeife auf’s Neue wieder
in Brand und blickte dann voll erheuchel
ter Andacht dem aufsteigenden Gewölk
nach.
»Meinst Du nicht, Frih?« fragte der
Geistliche
Ein zu merkwürdigem Bedenken an
stocheluder Hustensnsall war die Ant
- satt. Dann pfiff der katnpslnstige Ty
rame ein Hernsignal durch die Zahne
«"Dsitut nicht hübsch, weder freund
. schiftlich noch überhaupt artig.
z DI- enepsand denn auch der Pfarrer;
Hei sitt-K siedet eine Pausen-n Eine
Msezirpte is Runda-in vor der Thäl
W lata-te der Gott-empor dem
Sen-ge der seinem guten Her
in dieser dunklen Stunde doppelt
soc-lebst
Hexk -
Tas schien der breitfchulterige Hefe-E
grimm zu merken nnd das ärgerte ihn !
auf-z "Nene. Ter alte Freund folltej
sich nicht freuen; er hatte ihn gereizt!
und nun wollte er ihn wieder reizenJ
Diese Ruhe, diese unerichütlekliche Milde l
entfesselte-e heute geradezu qlle bösenl
Triebe in ihm. Wüthend schlug er zum -
Gesang des Thiercheni draußen den
Takt auf der Tifchplatle
»Du scheinst ein weni erregt zu sein,
Fräs- bemerkte der gei iliche Herr.
Ein wenig? -Mein Gott, war denn
dieser fromm Knecht durchaus nicht aus
feines Seele-ruhe zu bringen? Ein we
nig! Dabei hämmern ihm das Blutl
gegen die Schläer. Aber er beganni
f doch wenigstens etwas von seinem Zu
· Hand zu merken. Und als ginge es in
Ue Schlecht, wiederholte der Ober-J
« Bester noch einmal die "Hornfcnfare,!
— M diesmal laut, Init den gespitzten
:j·«,Li-Ien, den-en die Pfeife entglitten war. -
» Is, inne kein-se es laögehenk
— -- Und-gn- lee.
« Des sme eund wandle jett sein.
us dem ils-hold zu, aus dei
jnftljeQ reimt Augen ein
’ Wisse-P MMMk m?
Ort-ein und hoffnungser anpadeender
Schutt-M Wicht »Ob« mal,
lieber FtiyÆ begann er,, »du hätt’ ich
zja bald etwas vergessen.««
i »So —- Io —- vergesien! Dass ifi
sein Zeichen von Alten« Ter böse
Mann ränfperte sich sehr auffällig. Das
klang nicht schön, noch zeugte es von be
sonderer Ehrfurcht; doch das sollte es
Hauch nicht.
« »Wenn Dir-US lieber ist, Fritz, alio
nicht vergessen. Jni Grunde hatte ich
es auch nicht; ich wollte erst Deinen An
fall übler Laune vorüber-gehen lassen-«
Aha! Also doch bemerkt! Der Ober
fbrfter kniff in wüthender Freude die
Aenglein zu, und pfiff kurz auf, als
wollte er den Hühnerhnnd von falscher
Fährte zurückholen
»Um es alfo kurz zu machen, lieber
Fritz,« fuhr der Geistliche fort, »ich
bin eigentlich als Anwalt Teines Jun
gen heut« gekoniinenz ich weiß nicht, ob
er Dir fchon Andentungen gemacht hat. «
Ein Ton drang aus der Brust des
starken Mannes ihm gegenüber, der
heranrollendes Gewitter verkündete-.
»Er war gestern bei und hat mir un
ter Thränen gebeichtet — unterThrib
nen, lieber Fritz! — daß Du ihn zwin
gen wolltest, Jäger zu werden. Sein
ganzes Dichten nnd Trachten stände aber
danach, einmal ein tüchtigei«Pfarrers
mann zu werden. Siehst Du, deshalb
bin ich hier, um als alter Freund ein
gutes Wort für den Jungen einznlegen, »
daß Du ihn nicht zn etwa-Z zwingst, waså
ihm im Grund feines Herzenswidei«-,
strebt —- dafz Tu ihn werden läßt« wozu i
ihn sein Herz treibt —- wozu ihn Iei ines
Anlagen, seine Geistesrichtung hinwei- s
sen. Du bist ein Lägeigniann niit Leib
und Seele und darum haft T u auchi
was Tüchtiges leisten können Hättesx
aber Dein Vater Dich einst tyeauniichzx
zwingen wollen, einen anderen Lebens-Hi
berufeinznschlngen, wer weiß, oh Du
an den Erfolgen Deine-I Mühens so
viele und reiche Freuden gefunden hät
test. Tat-um bitte ich Dich dringend,
gieb den Jungen frei — laß ihn die
Schwingen entfalle-i nnd regen,
wie es ihn die Stimme seines Herzens
heißt, dann wirft Du wahren Segen
ernten — und vor Dir und Deinem
Gotte bestehen können-«
Die Pfeife war längst den begehrlich
ziehenden Lippen entsunken und lehnte
jetzt, nnsanft hingestellt, seitwärts gegen
einen kleinen Tisch.
Der Qherförster cvnr anfgesprungen; .
seine gewaltige Gestalt bedte in nichts
mehr verhaltenem Zorn nnd unt mith
sum hahnten Iich endlich die Wortei
Raum: »Und Du glaubIt — « halIathi
—— hin ich denn zwischen alten Weibern
in der Nachmittagskirche2 —- Pfarrer-P
Erlachte wieder auf. Es klang tief
verletzend »anrrer! —- Und Tu
glaubst wirklich —- glauhst wirklich,
ich könnte nachgeben, mein eigenesv Fleisch
und Blut einem Stunde hinopsetn,
einem Stande ———«
»Der wich glücklich gemacht und cnir
Stunden reinsten, ungetrübtesten Frie
dens gegeben hat. Tein Junge sehnt
sich darnach. Du öndersl seine Natur
nicht um; es giebt höhere Gesetze als
Willkür und Herrschfnchr «
»Mein Junge ist meine Natur-—
soll meine Ieinl Und wenn er sich an
maßt, anderer Meinung zu sein, dann
werde ich noch Mittel und Wege finden,
ihm zu zeigen, was Gehorsam zu he
deuten hatl Psarrerl Nein, ein Mann
soll ern-erden, das merke Dir, ein-Mann,
vor dein andere Männer Achtung haben
müssen! Vor feinem Arm und seinem
Blick soll man sich fürchten! So soll
mein Fleisch nnd Blut einmal sein, daß
ich mich seiner freuen kann, aber nicht
wie Einer-, der immer nur überträust
von Milde nnd Sanstmuth, dem man
Alles sagen kann, ohne daß er nur ein
mal zornig ausdranst, der nicht einmal
grob werden kann, daß lich die Balken
biegen nnd wie es einem echten deut
schen Mann zukommt wenn man ihn
nur einigermaßen ehren soll! So, nun
hsst Die meine Meinung. Und nun
the-J was Du visstl Der Junge ge
W nceel Nie Dich, ihn in Dein
L hinüberzitWenl —- Jch hohes
Wpspk·s-,ississ« - s
k
»,«JO Cucq Ulql,« spkllcy IN PsllUcL
Eine leise Bewegung zitterte durch feine
Stimme.
Dem Obersörstcr entging dies; ei
sah nnr wieder den milden Glanz des
stillen Gesichts, wie der Gottesmann sei
nen Hut ergriff und dann nach ruhigem
Gruß langsam hinaus-schritt
Der Zurückbleibende ftarnpste mit dem
Fuße auf. Auch jetzt fand er noch nicht
einmal ein grobes Worts ’s ist zum
Erbarme-il Er riß die Pfeife an sich
und zündete einen Fidibus an.
Langsam war der Pfarrer die Stie
gen hinabgegangen, langsam wandte er
sich durch den Garten zu dein Ausgangs
Wörtchen
Als er an der Laube vorüberkani, trat
ihm die rundliche Gestalt der »Frau
Obersörsierin entgegen. Bangend hin
gen ihre Augen an seinem stillen, seht
ernsten Gesicht ,,Nnn,« fragte sie,
»was sagt mein Mai-ist«
Da schüttelte der treue Seelsorger das
Haupt wehmüthig »Er ist ein Bar
bar, Frau Qberfdrster!« Das klang
sehe tust-is
Die Frau wollte noch etwas erwie
denn aber der Pfarrer spat schon hinaus
nnd schritt ein« Gutes-zaudre entlang den
Weg zum Walsdorse hinab.
»Ein Bart-sei Und so kurz, so ohne
stie- ÆIIWI iststwhml M Mitm
M ji Mienen abgetan-seng
Ssie seufzte tiefm sus, denn kehrte sie
weitsten-Mund tsk tm, bis-me
,.- » " -IeiseItss-.
Hätt-ebnen anIt behenden Fingern z
s site
In der That hatten sich über den
FreundschaslshimmeL der sich iiber der
Obersörfterei und der Psanel seit Jah
ren wölbte nnd besonders durch dir
Frauen in himmelblaner Farbe erhalten
ward schwur nnd dunkle Wollen gr
legt
Noch am Abend desselben Tages hatte
der Oberförster seinem Jungen erklärt,
daß er uic und niininer die Erlaubniß
dazu geben würde, daß fein eigener Sohn
ein «Schwarzlittel« werde. Grün sei
seine Leibsarbe; könne er sich nicht dazu
bekennen, so möge er sehen, wie cr allein
weiter-kommt Jn fein Hans dürfte ri
gnicht zurückkehren
I Das hatte bei Mnntter und Sohn
Iviel Heizelcid verursacht
H Tei L berföister inied es non diesem
JTage an, dein Freund aus offensi
lStrasie zu begegnen nnd der Pfarrer er
klärte, rr füi seine Person hätte nichts
nicht in der Obersörsterei zu schaffen
Alle angewandte sinnst der Frauen cr
wies sich diesmal als machtlos. Immer
dichter ballten sich die Wolken zusammen
Ach, und das Scheidewasser der Zwie
tracht sollte immer brennendere Wunden
fressen. Das sollte die gute Frau Ober
förster acht Tage nach jene-n Zwischen
fall bitter-lich genug erfahren« daß sie
glaubte, ihr einfältig Herz musie brechen
ob all dieses lammers
ll.
Es war an einem Dienstag Nachmit
tag. Frau Oberförfiet Wendeborn er
wartete die Damen der »Gesellschaft«
zum Kasseekränzehem das seine Runde
einmal wieder geschlossen hatte und heute
bei ihr aufs Neue beginnen sollte.
Wer Thüringen und seine Bewohner
kennt, der weiß, daß das ,,Krlinzehen«
eine der altheiligsten Kulturbestrebungen
für den weiblichen Theil diesesLandeiZ
bedeutet. Schon Tage lang vorher ent
faltet sieh in solch« einem Hause geheim
nißooll-rühriges Leben. Es wird ge
backen, das gute Porzellan, das Silber
zeug wird hervorgeholt, die gute Stube
wird gelüstet und von ihren Bläsch
rnöbeln die deckende graue Hülle abge
streift.
Dies Alles hatte sieh auch in der
Qbersörsiereivollzogem Und wirklich
einladend sah der Kasseetisrh aus, über
deßen frisches Linnen und buntbemaltes
Porzellan, sowie all’ die Glasteller und
Silbergegenstånde die Herbstsonne stu
thete, ala wolle sie sagen: »Ich bin
zwar nicht geladen, aber ich komme
doch.« Ja der Mitte prangte, mit
einigen Alster-« und Reseda-Büscheln
hübsch verziert, der gewaltige Raps
kuehenz Teller mit Rasch-vers schaarten
sieh wie Edeldamen um die Fürstin und
nahe der Tasse am Sophasih hauste sich
ein stangenartiges, kunsperiges Geböck,
dessen Höhlung süße Füllung enthielt.
Der Bäcker des nächsten Städtchen-L
oon dem sämmtliche Damen des Kränz
ehens diesen Leckerbissen bezogen, hatte es
»Schillerlocken« gekauft, was zwar bei
einigen ästhetischenGeniiithern des kleinen
Kreises zuerst ein Nasentilmpsen erzeugt
hatte, das aber bald nach den ersten
Bissen von selbst verschwand. Jn der
süßen Füllung der Schillerlocken war
alles östhetisehe Unbehagen sonst er
loschen.
Die liebe Frau Psarrerin war seitdem
eine glühende Verehrerin der Locken des
großen deutschen Nationaldichtero gen-or
den und da sie stets die Erste war —
der zuerst erscheinenden Dame gehörte
der Sophasiy, das war ausgemacht, usn
allen Klassen- uns Standesuntersehied
oon vornherein auszunutzen ——— so hatte
die liebe Freundin ihr den Teller recht
nahe gerlickt. "
Und setzt llingelte es. Tas war sie!
Jmnter die Erste, immer pünktlich! Tie
Augen der Frau Obersörsterm flogen
noch einmal salkenbell über den Tisch
und Tassen; sie riß die blliiie Schürze
vom Leibe, schleuderte sie iu ein an
fioßendes Gemach und eilte strahlenden
Antlitzes hinaus. Fünf Minuten var
halb süns Uhr? Kein Zweifel!
,,l5,inen schönen Gruß von Frau
Pfui-en sie läßt die Frau Lberiörster
um Entschuldigung bitten, heute nicht
zum Kranz-then kommen zu könne«-, aber
sie ist plötzlich krank geworden-«
Die Strahles-sonnt ans dein Antlitz
der biederen Frau war längst unter
gegangen. Als sehe die vFrau ein
Gespenst, starrte sie die Magd an. End
lich rang es sich los: »Ich bedanke
sehr, daß Ihre Frau krank ist und lasse
gute Besserung wünschen. Grünen Sie
schilt-P
Die Thår klappte zu.
Noch immer stand die Hausherrin wie
seslgewnrzelt an der Stelle. »Alle eine
Absagel Und das jetzt erst! Deutlich
genug, daß sie überhaupt mein Haus
znieht mehr betreten will!« Ja diesem
Augenblicke vernahm sie vie Schritte
Iihres Gatten, der sich anschickte, wie er
Ze- bei den Knehensesten seiner Frau stets
zgethan hatte, unbemerkt sieh dein Anblick
Idee Krönzchendanren zu entziehen. Da
ihielt es die gekränkte Frau nicht länger-.
»E»Siehsi Dnlcries sie ihm entgegen,
l«das ist Dein Werk! Nun ist Alles
imst, Bad-bar hat er damals gesagt nnd
ist-is ein pas-i kann feine ehrsaeete
Psaeeerssamllle mehr ietretenl « «
.«lingllsgling!- Wieder vollster Son
sessdeia stts dem ItMiU während der
Gotte seit-arti versehn-Mk
»Gutes , meine liebe Frau Ober
sisrpeel M Inansdslezeil kaum weh
Miete »und »inn- Iia l agest-is vie
« M
»Ist setwa Miin sian
—- bitte —- eisi Sie —
»Rein, Sielss
»Nim, wenn es durchan fein foll.
Anh! Wahrhefl festlich! Wirklich,
neigends fühlt innn sieh so sinnlich, wie
bei Jhnenk Wirklich, das Sopha leer?
Soll ich? Nun, wenn Sie erlauben —
entzückendes Porzellqn —-— nicht zn voll
die Tasse, wenn ich bitten dan —- schnei
den sie den Kuchen nicht meinetwegen nn
« sah, danke —- änßersi locker — das
haben Sie weg -—— iviindei«voll!«
selinglinglingT
-. Das Kommen eines neneii Gaste-S
Zietzie dein Redeschwnll der inundiafpeken
EFrnu Fabinikbesitzei W ei ß h u h n ein
vorläufiges Ende. Kaum daß sie allein
inmi, ließ sie die innsserblanen Augen
·ihies" steil getötheten Vollniondgefichis
pjiüfend heininwandein, bie- sie endlich
Inn den Gaidinen haften blieben. »Zum
Fahre wenigiiens in dei Mode zniückl
lGott, wo soll der Geschnmck denn auch
äherkonmiens Die Servieticn könnten
Hauch ’mal erneuert werden. Je nun ——«
« Die Thüre ging anf.
j An »der Seite der Gaftgederin trat
«die Frau Kantor Mittler ein« eine
schmale, hohe Gestalt, lerzengrade, als
wäre eine Elle ihr den Hals hinunter
gei·iiticht; ihr Gesicht zeigte eine gelb
liche Tönnng, die Stimme klang ianh
kund männlich ,Verzeihen Sie, meine
jDanieih wenn ich Sie hade warten las· en
kalter als ich die Frau Psarrerin in ihretn
Garten zwischen den Blumen herum-J
spazieren sah, da meinte ich, ich hätte
Iinich in der Zeit geirrt nnd bin danni
langsamer gegangen «
Frau Oberförsieiin war bis an diel
lHaarwiirzeln roth geworden
E »Ich denke, Frau Pfarrer ist ltanl?
zSagten Sie nicht so, liebe Frau Ober
;förft·er?«« Madame Weißhuhn kreifchte
es förmlich
Zunt Glück fiir die geplagte kleine
szraii übernahm die Frau Kantor die
die Beantwortung dei nichtswürdigeni
»Frage. Trocken enoiederte sie ini BasH
.,,Wenn man iin Garten spazieren geht,
tann nian doch nicht tiant sein; sie wird
fchon noch kommen «
»Nein, sie koninit nicht!« haiichte dies
Mutter des Kränzchens her-vors g
, Sehen Sie -—- sehen Sie — Fran»
Kaum-, was ich Ihnen sagte! IannI
können wir uns heute an die Schiller-:
locken halten« ;
»Das können wir-« lind die Kan- -
torin zog gleich twei Locken desiiniteib «
lichen Dichters auf ihren Teller heiiidic
Klinglinglingl -
Die Hausfrau eilte hinana, nicht ohnej
Bangniß Z beiden lieben Freundinnen
allein lasse .
»Uedrigensint Vertrauen die gnte
Pfarrer-in hat iich wirklich krank ge- ,
meldet. « -
«,,So? Tit-Z verstehe ich nichts-»F
Kerzengrade nippte die Kantorin ans der
gebliitnten Tasse
- »Olz nichts einfacher alg dass Un-:
ter unz, es hat einen füichtbaren Krach
sgegeden — eine Seene — na, was
sgeht S niich nat-«
»Gewiß, was geht s nns an? Aberi
interessant, fehr interessant!« Und die
IElle biß in die zweite Schillerlocke hinein
stind während sie mit derii steif gestrecktenj
Zeigesinger der rechten Hand in eine·
ipcheibe des Napfinchenei titpfte, fügtes
Ifie hinzu: »Viel zu fest! Finden tie;
nicht?« 1
it innigstein Vergnügen höhnte das
die eißhnha. »Nicht wahr? Ganz;
meine Meinung. Ja, so was will ge- «
lernt sein!«
Da trat just die Odersörsterin niit
einein neuen Mitglied des Kränzchend
ein. -
i
; »Wir bewunderte-n soeben itire heimis
kieii Niipftiicheii!«
i »Zeifiießi förmlich aiii oei«»31iiige««
iiog die Kantoiin hinzu.
Z Taiin begrüßte-- man die Vierte iiii
iBiiiide, die ziau Apotheke-e Scheit
horn, eine spiynasige, nioqnciiite
kleine Tsiiine, deren geiöiheie Aeugteiii
einen suchenden Ausdruck zeigten
»Bitte,« pfiff sie mit dünner, kalter
Stimme, »iassen sich die Tuincii nicht
stören. Höre mit Bedauern, daß Ficiii
Pfui-sei nnpäßiich geworden ifi; da müs
ieii wir tüchtig ati«s Werk. Meinen Sie
nicht, nieiiie Dann-sit Was hat denn
unsere Frau Mariens-·
Die Augen der Weißhnhn schimmer
ten wie die eines ans Essig und Lel
quitiiiicheiiden Vollherings. »Gott,«
stieß sie bieittönig heraus-, »so ein-cis
kommt über Nachts-«
»Im Haiiviiindkeheii!« bestätigte niit
tiefem Rehliiiut die Kantoisin
,,Geftern noch auf stolzen Rossen
hihihi!« siöthete die Neusiigetoinmenc
Gott das Jhit Die Ohxiföiftekin
litt heute unendlich. Aber sie mußte sich
beherrschen, einschenken, nöthigen, wiedeF
eiiiichenten, aufs Neue nöthigen, dazwi
schen einen neuen Gast empfangen iind
iiiiiner sieghiift strahlend, überschänniend
giückiich dreinfchaiien Zum ersten Miit
iii ihre-n Leben war ihr das Kränzchen
neigäiit nnd dachte sie ein ihren Seht-,
an Ins pfareliche FreundespeiM so
schaffen izk hats die Thiänen in die
Angeln lle Süßigkeiten und Acker-J
kiffen hinderten die iieiien Freundinnen
nicht« ein-en dichten Schwarm seegifteteks
Spottpfeiie ges ickt und init harmlose-.
ßee Miene auf ie see-im niedere-ask
fein zi- lisssein «· :
Atti den Knsiee nnd Kuchen mir süße
Speise mit Himbeeitsnee zefotyt sinds
ais iiieii dies,peekee·nmiiiitßig hinniiiei-- -
- wissest hist-its mit-d jiiit fein-like Lin-(
w ins-wi- Wc starkes-sein«
MTMOIM M -
T T
entsme »·«WW-nk
Die ei die ihm-in er. Unstapdeeqzel see-;
schreibt« erhoben each wie auf eln heim
lich tmsgegedenes Zeichen sieben Damen
—- steben Hände suchten die biedere
Rechte-der kleinen guten Frnn —- sieben
Köpfe neigte-I sich ——— sieben Mal schin
gen Worte des Danke-s nnd der unbe
grenzten Bewunderung an das Ohr der
Oderförfterin
Und als endlich die letzte der böan
Sieben das Hans verlassen hatte-, da
sank die brave nnf einen Stuhl nnd ließ
Innn erst die so lange enthaltenen Thra
"nen fließen. »Mir diesen Schimpf nn
Fnthmn Und wie sie hackten nnd höhn
ten!« Sie warf dann nnedek einen
iBlick durch die Finger anf den Tisch.
»Und gefutlert haben sie wie die Schen
inendrescher, während sie an den Lügen
kdoch schon hätten ersticken müssen. An
EAlletn bist Tn schuld-« -——- Jie hob die
FHnnd zur Stubendeckc empor -—— »Du
IVatbay hat er gesagt, nnd ein Var-dar
dist Tn auch!« Tann trocknetc sie sich
die Augen nnd begann langsam anfin
rannten
(Schlnß falgt.)
Robert shirk,
Deutscher Advokat
-—-und
friedenorichten
Lfncc im chnrity Nat- Vank Nklsisnds
zum Ahhaltcn von
inukkionen
jeder Art, empfiehlt sich allen Far
mcrn und dem Publikum übt-r
hanpt, —
Dr. carl Schioedte.
Dr. D. A. chht
Z aliud-YOU
sit-ist« HT LI. Trikls -Et:«,xsik.
Ofsieefmnvcm
»s- 12 Faun-tmqu 2 Hi Isochntnmqs-. m
H BN RY (iAliN,
Deutscher Rechtsanwalt,
H zfn Je zn
Frieden-richten Tumm- und Disikiw
Gerichten.
Alls Arten von gerichtlichen T oft-meinen
prompk aus«-gefertigt
time im sonueksscsünsh Its-u straft-.
rnEDH"""nAB-EI"-«s
B å ck c r c i
» 320 Ul. Yöuig Etr.
kIspTiy seininsn Unmean Brot-, Lachen«
Neg, n. I. w.-— Besondere Antnmhasnteu
wird Bestellungcsn von anmvaus gewidmet. 1
Johannes chEky.
Maler nnd Den-minnt
TY"«:I!lle m das MMumch Ychlagenden Ak
huren w r konntet-en n. f. w. gut n. billig
gemacht Leiondm Istitvsiiextsamkkn wnd
dem Malen von L u a g I es n n n f schr n
niqnvandt
.-j«-2«.Uusn"äge können in Bar«tcttbi1ch’ s
Zion abgegeben werden. z
« A,lslspchf«, Pij IT- II«·-t-i» Au Ku
(i. A Miniaturkunst-. Instit-L
W A. Gunst-sc Hin-. thun-»
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xlational Haus«
’-««.1ck.s!k14»äexdsi.
Staats Central Bank non Nebraska,
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Ihm cu- nll-Wn-1n-«i Kaum-sus- s Exil-Elysium »n
Hpexzulnuh Hintka Wan pro-unt tsc
I«cq: M stunk-Im wiss-umso
J. W. Rob«inson,
Erste Ihm- öftliq von Wiss-lis- umkr
stsll In Itsutstrcßr.
Kans- nnd uciknnft nisnc nnd alte
Mobilien alter Art.
Nehct hin und besucht ihn.
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StaußE Gr0tz.
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IM- beste Gier an Zupf.
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