Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, January 13, 1893, Image 2

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    - Yer Anzug-w
stand Island-, · Revmskm
Jnlåndiiajc Rachrichmt.
—Jn New York ist Dr. Joseph
; Mtge, Professor der modernen Spra
, « und der Literatur am P«inceton
« Lese, an einem Herzschag gestorben.
- —Der Taucher Archioald Vairchild
Hin New York ist auf dem Grunde
des Hudson durch eine Donamitexplw
Hon umgekommen
—Jn Habe r h i l l, Mass., ist E.
T. Jngalls, der Vater d.s Ux-Sena
tors J. J. Jngalls, im Alter von 82
Jahren gestorbn.
—Jn Atro n, O., herrscht viel
Aufregung über den Ausbruch oer zo
Mitantheih welche durch einen Tramp
dorthin gebracht wurde und her-its
vier Opfer verlangt hat.
—Der Mahrige Moer Rosenhaum
in Zauesvttle, »U» wurde von
, leeinem Spielgesährten Frei-. Coates
z im Spiel auf den Kopf geschlagen
.-.- und starb an der Wunde.
—·Jn B r n a n, O., brachen Diebe
in das Goldwaarengeschäst von J. S.
Shalv und stahlen Uhren und andere
Sachen im Wertbe von 81000.
—Der Zustand des vor längerer
Jst von einem Schlagsluß getroffenen
ndessenators Colquit in A tlan -
ta, Ga» gilt jetzt für lebensgefährlich
und der seiner Frau ebenfalls.
—Senaior Allison, Sekretär Hale
und James Morgan, unsere Vertreter
aus der Münzronferenz in Briissel, sind
mit dem Dampfer «Lahn« in N ew
Y o r t eingetroffen.
-—John Hipp und Chasn Kelln, die
Mdrder des Steuereinnehmers C. J.
Armstrong, in G r e e n v i l l e, Ala»
wurden aus dem Gefängniß geholt und
gelhncht.
—Lewis Laroerv wurde in der Nähe
von Fairfield, Jnd., von seinem
Schwager Judd Rhode-I- aus Zufall
niit dem bekannten ungeladenen Revol
ver erschaffen. · ,
—Jn Huntington W. Va.,«
wurde der Eisenbahnräuber Burrxll
orgeh, welcher ter Ermordung von
Star Dick angellagt ist, von den Ge
schworenen des Mordes irn ersten Gra
de schuldig befunden.
—JnTerreHaute,Jnd., bauen
die «Siebenten Tag Adv:ntisten« eine
Kirche. Sie verrichten alle Arbeit da
ran selbst und zwar an den Sonnta
gen. Sie selbst feiern bekanntlich den
Samstag.
—Jn der Nähe von Philadel
gehia eollidirte der Marti-Expreßzug
r Reading-Bahn mit der Lotomotive
eines , Urbeitszugeö. Lokomotivführer,
Heizer und mehrere Passagi.re wurden
verlett keiner aber tödtlich.
——Sarn Walter, ein Wirth in G a l
veston, Tex» wurde von Pat Mal
lorh, dessen Bruder John Weihnachten
v « 1890 von Walteks Partner Sherrar
ermordet worden war, erschaffen Der
K Mörder wurde verhafiet.
- "- -—-Der Former Wrn. Hawterson bei
Harniltorn O» wurde von Weiß
«Isppen getrennt daß er einen scharfen
Denkzettel bekommen würde, wenn er
tseiIe schwache Frau und zarte Tochter
ferne zu harter Arbeit zwänge.
—Lillie Port-eh ein Dienstmädchen
« in Birmingham, Ala» legte sich
betrunken und Cigarretten rauchend
- . Bette. Das Bettzeug gerieth in
nd und das Mädchen brannte zu
Tode. »
—·Bei einein Tanze in Ashton,
Art» erschoß Dick ield den J. M.
sennett von Texar ana. Der Streit
war iiber eine angeblich von Field
Denn-UT Frau zugefügte Beleidigung
entstanden
—Dje beiden Wachter des zucegcok
Leuchtthurrnes bei O s w e g o, N. Y»
die seit mehreren Tagen ohne Nahrung
gewesen waren, wurden von einer tapfe
ren Schaar Retter unter eigtner Le
bensgefahr aus dem Thurme gehet-t
—-—Jn Washington erschoß sich
Frant Schwarz, der Agent der Ruhest
fevBusch Brauerei-Gestllk«ch1ft von
St. Loui3, in Fo«ge hxluslich r Wit
ten. Schwarz war ein sehr erfolgrei
cher Geschäftsmann.
—Jn G e o r g i a ist John Erdens,
der am Freitag tn Jfahxlla« Werth
Math, wegen Mordes gehängt wer
den sollte, aus dem Gefängniß entklo
hen· Er war in ekner Zelle mit Ketten
enn Fußbodm befestigt.
—Jn Little Rock, Ark» wurde
s. Il. J. hudspeth, der im Jahre 1878
. jeinen Brodhetrm den Fett-mer Geo.
· , Mus, ermordete, mn dessen Gattin
I Virgtl-ern dieses Berhrechens we
« ges ngt
—- Bundani wurden die
» der Striker anckäe, Roß
nnd Dieb-W egen St sung kon je
.w,M Wirtschaft wette von einem
-",- W geleistet wurde, aus dem Un
« » Oder-haft entlassen.
Wslack Foot,Mon,liefein
der Gerat Rotthetn Laln in eine
«Vetde Untilopem Si ben der
, - wurden unter den Riternaes
» , die Lokomotde ahzr dahi fo be
, , daß dieselse durch eine andere
W werden mußt-.
« Yes-Zu L eig t o n, Ala» hielten Dr.
»F I NOT rmd J. T. Les mer eine
« a .. staat ekf Schäter war
is Beide Uria- gesWen worden«
hatte eine W tu M
—Jn chiea · der MA
Jnspettor Fadens digtiarsh welcher
wegen an bler Unregelmäßtgtetten
von dem ayor vom Amt: suspendirt
wurde, wieder in dasselbe eingeseht
worden, da die erhob-neu Anschuldi
gungen nicht b.wiesen werd:n tonnten
—Dke 12jährige Norma Nodlzs in
Daher-tu O» brach beim Schutt
schuhlausen durch's Eis. Jhr sjahs
riaer Bruder M:lo, ter am Ufer stand,
wollte ihr zu Hülfe kommen, gerieth
aber unt r das Eis und ertranh Das
Mädchen wurde gerettet.
—Tas Dorf W h o m i n g in Wros
ming County, N. Y» wurde von einer
Feuersbrunst hein.g·sucht, welche die
M. E. Kirche, 6 Läden, 7 Wohnhäuser
und 3 Scheunen zerstörte Neun Fa
milien wurden obdachlos. Der Sta
den wird aus 8100.(,)0() geschätzt, und
ist fast ganz durch Versicherung gedejt.
—Zuckermühlen.— Lagerhauser und
1800 Fässer rassinirten Zuckers auf
pxr Darrington Plantage in Ford
B e n d C o u n t y, Texas, wurden
durch Feuer zerstört. Der Schaden
beträgt etwa 5250,0(.0 bei einer Ver
sichrung von 881,000.
—Jn S o u t h B e n d, Jnd., erhielt
der 14jährige Paul Gearhardt ein paar
Schlittschuhe geschenkt und war darü
ber so angenehm überrascht, daß er mit
einem Freudenschrei zusammenbrach
Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein
Ende gemacht.
—Sase-Räuber hohrten die äußere
Thüre des Gewölbes der N a n g a -
tuct, Conn» National Bank an und
sprengten das Schkoß ab. Ehe sie wei
ter gehen konnten, wurden sie ver
scheucht und flohen unter Zurücklassen
ihrer Werkzeuge
——John Jackson, ein Farbiger, der
mit Jessie Hinlie, einer hübschen
weißen Kellnerin durchgebrannt war.
wurde in Springsieto, O., aus
der Jail geholt und getheert und gese
dert. Das Mädchen bebaut-eh es sei
gegen seinen Willen zurückgehalten
worden.
—E n junger Harmer Namens
Grant,taufteinMcConnelZdil
le, O., Weihnachtsgeschente ein, trant
sich dann einen Rausch ein und lief
barfuß heim nach Engel-Sport Man
fand ihn am nächsten Morgen auf der
Landstraße mit erfrorenen Füßen. Sie
mußten amputirt werden.
—Ernst MrConauodale, einer der
bekanntesten Bewohner von C o f s e h
« iite Clan Counth, Ala» wurde
neulich Abends durch ein Klopfen an
die Thüre gerufen. Kaum hatte er ge
öffnet, so trachte ein Schuß und der
Unglückliche stürzte, von einer Ladung
Rebposten getroffen, todt zusammen·
Wenn der Mörder entdeckt ro.rd, so
steht ihm ein Lynchgericht bevor.
—Der wegen seiner Ehrenhaftigteit
allgemein aeachtete und nach seinem
Ableben tief bztrauerte verstorbene
pennsylvanische Staatsmann
und Nationalabgeordnete Samuel J.
Randall hat nicht das ger.ngsie Ver
mögen hinterlassen. Jn dan bei dem
Nachlaßgeeicht in Philadelphia einge
reichten Berzeichnisse ist der Gesammt
werth dv S Nachlasfes auf 8789.74 ange
geben, während das Arztlohn aus der
legten Krankheit und die Begräbnis-»
kosten zusammen den Betrag von
81194.14 erreichen. »
—Der- Grundstein der großart·gen
protestantischen Kathedrale St. Jo-·
hannis des Erangelisten in New.
o r k ist jetzt auf dem Grundstück zwi
chen der 110. und 111. Straße, Am
sterdam- nnd Morningside-Avenue von
dem zur bischöflich protestantischen
Kirche gehörigen Bischof Potter unter
entsprechender Feieriichteit ge t wor
den. Einer der Festredner tonte,
daß die Kathedrale eintn kosten-politi
schen Charakter tragen werden, denn
es wärt-, wenn das Gebäude erst vol
lendet sei, in sieben Kapellen in eben
sovielen verschiedenen Sprachen das
Wort Gotts verkündet werden« Die
Kathedrale wird, wenn vollendet,
Raum für 10,000 Personen bieten nnd1
520 Fritz lang. 296 Fuß tief sein und
einen mächtigen Dorn erhalten, der von-z
zwölf den zwölf Apostekn geweihten
Sänlen getragen wird, während deri
Denn selbst nnt Szenen ans der Of
Marnng Johanni« geschmückt sein«
,
——Dee Postmeifter von A r d m o r e
im Jndianergebieie, Robxtt Cuits,
wurde dieser Tage in einem E.senbahn
Durchlaß in ier Nahe seines Postam
tes todt aufgefunden. Man glaubt,
daß er duuh häusliche Witten zu ei
nem lüdetlichen L ben getrieben worden
ist. Schon seit Monaten war er nicht
mehr nüchtern gew sen und vermutblich
hatte er sich auf dem Heimwege von
einer lange-ern Schnapöteise in dem
Durchlaß zum Schlafen niedergelegt,
und ist bei der strengen Wint.tkälte er
froren. Die Prüfung seiner Kasse
und Bücher soll einen Fehlbeirag von
banden Dollarö ergkben haben.
I wDem Eifenbabnaebeikt Baker in
H a r r i Z b u r g in Pennsylvanien
hat neulich Abends ein Besuch bei ski
net Braut in Marieita, in demselben
Staate das Lebrn ge’ostei. Er hatte
sue h:«mfahtt eine-n Gütetzug der
Nennfsldania Wahn benutzt und fiel
I unweit des Wass rihurmez bei Collins
ZSiation von fein Wagen Während
der Zug weiierfuhk, kroch et bis an den
Thus-m. wo er ein-n Teiegrapbisien
vermuthete, bei welchem er Uniettunfi
Heere »F ouqu owns
. c
Wagen schwer oerle t, denn-Zu er
nicht weiter zu geben« andern blieb bei
dem Thurme liegen und ist im Laufe
—:«er Nacht in der siirchterlichn Kälte
erfroren.
———Die deutsche Gesellschaft von
B a l t i m o r e hat wieder meb.ere un
glückliche Männer von AusternschiLeU
in der Cbesapeate-Bai befreit. Welche
Leiden die Unglücklictxen in der kalten
Jahreszeit auf dem Wasser durchma
chen mußten, läßt sich in Kürze gar
nicht beschr.iben. Von guten Betten
ioar keine Spur vorhanden; der be
schränkte Schlafraum im Vordertheile
des Fahrzeuges ist zum grdßten Theile
ungenügend, die B.töftignng bei der
schweren und lalten Arbeit von früh
e Uyr bis spät Abends über alle Ma
ßen schlecht, und die Behandlung dzrn
entsprechend. Wenn die Leute etwas
laufen wollen, bringen es diejengsn
Schiffe mit, welche die Austern abho
len, und berechnen e.nen ungeheuren
Preis dafür. Zudem ward es keinem
der armen Kerle erlaubt, ans Land
zu geben und Briefe an Angxhörige
zu schreiben. Wenn aber wirklich ein
Capitän sich gezwungen sieht, seine
Leute abzubezablen, dann werden alle
möglichen Schlichte angewandt, sich die
ser Pflicht aus eine gmeme Weise zu
entzkebenz so wurde dem BundeI-Com
missör Bond berichtet, daß ein Capitän
mit seiner Mannschaft an’s Ufer fuhr,
diese in einen Laden führteund sich
dann unter der Angabe entfernte, er
wolle einen 850- Schein wechseln.
Statt. Dessen ging er jedoch in sein
Boot und segelte aus und davon. Da
dce Leute in den meisten Fäuen weder
den Namen des Capitäns, noch des
Fahrzeuges wissen, ist es sehr schwie
rig, den Betrogenen zu helfen. Jn ei
nem Falle brachte ein Capitön srine
Mannschaft bis an seichteg Wasser
und zwang sie, mit dem Revolver in der
Hand, durch das Wasser zu wat:n, um
das Land zu erreichen. Einer dieser
llngliicklichen marschirte danach fünf
zig Meilen weit, um nach Baltimore
zu kommen.
—Zu Erie in Pennsylvanien in
jetzt eine Eisenbahndiebsbande entlarvt,
Es sind bereits über 20 Personen ver
haftet, iiber 100 sollen in ein großar
tiges Complott zur systematischen, seit
langer Zeit betriebenen Beraubung der
Bahnen verwickelt sein; bochangesehene
Familien werden in Mitl-:idenschast
gezogen und die Polizei bewacht alle
abgebenden Züge, urn zu behindern,
daß sich einige der Schuldigen aus dem
Staube machen, was mehret-n schon
gelesngen sein soll. Seit Monaten
wurden die Lake Shore, die Michigan
Soutbern, die Nickel Plate, d;e Pinlm
velvhia und Late Erie unb andere Bah
nen in großartigem Maßstabe bestob
len; seht erst beginnt man jedoch, drn
vollen Umfang der Räubereien zu be
greifen. Dxr geschickt auggeführte
Plan. nach dein die Bande arbeitete,
war folgender: Eine zum Dienst be
stellte kleine Abtheilung, nur mit weni
gen sorgsam und aus dem besten Mas
terial gearbeiteten Einbrecherwerlzeu-.
gen versehen, bestieg des Nachts einen
von Erie in östlicher Nichtng nach
Dunlirt oder Westfield in New Yort
gehenden Güterzug Arn oberen Ende
eines Frachtwagens wurde eine Strick-»
leiter befestigt, auf der ein Mann hin
abtletterte, worauf er den Thurveri
schluß erbrach; dann drangen die
Spitzbuben in das Innere ein« wo sie
mit aller Muße unter den vorgefun
denen Waaren ihre Auswahl treffen
tonnten, und nur an fest bestimmten»
vorher berabredeten Stellen wurden
die zusammengeschniirten Bündel vom
uge geworfen, um sofort von b:reit
tehenden Genossen aufgenommen und
in Sicherheit gebracht zu w:rden, wo
rauf die eigentlichen Diebe absprangen
und ruhig nach hause gingen. hanc-«
suchungen, die von Polizisten vorge-:
nornmen wurden, haben bereits gestoh
lene Waaren irn Werthe von über NO
000 an das Licht gsbracht, überall in
Erie und Umgegend wurden solche
Entdeckungen gemacht, tein Stadttheil
bleibt verschont. Sehr angesehene Fa
milien, deren Häupter iiber jeden Ber
dacht erhaben sind, werden durch
Söhne und Töchter, die auf krumme
Wege geriethen. mit in den Standal
verwickxli.
—Nachrichlen aus Haiti besagen be
treffs eines Morkversuchs auf den Prä
sidenten Hyppolitu Am 2. Dezember
um 2 Uhr Morgens entdeckte ein
Wachtposten einen Mordgesellen im
Palast. Er warf sich auf ebn, der rnit
einem scharfen Dolche bewaffnet war
und verzweifelten Widerstand leistete.
- Die Schildwache rief urn hülfr. worauf
der Präsident und mebrete Adjuianien
berbeieilien und den Mann festnabrnen,
welcher gestand, er sei von Port au
jPrince angekommen, urn den Präsiden
I ien zu tödten; hunderie, sagte ek, wä
å ten bereit, dem General hyppoliie das
Leben zu nehmen« wenn ilnn dies miß
« länge. Der Präsident befahl, dasz der
HMordgeselle erschaffen werde, desglei
lchen der Offizier der Palastmache so
zwie der am Palasieingang stationirte
JWachtvoftem weil sie sich einer großen
zFabrliissigkeii schuldig gemacht haben«
ZDer Befehl wurde ausgeführt
l
z »Der Afrikafpkschpk Gustav Mkkq
xbai die Durchlreusung der Saltara von
s Algier aus angeireien zum Zweck der
lVerbereitung der Arbeiten für di-:
Tranksabarababm
s
E
VIII sit Kobleukikitek li- Suc
neu.
Tit Behörden sind über die bedroh
liche Lage sehr benu
kuhigt.
Truvvcn werden zur Unterdrückung
von Augfchrkimugru auf
geboten.
Jn Deutschland sind die Behörden
nicht wenig beunruhigt über die riesig:n
Dimensionen, welche ein Streit der
ttohlengriiber im Saar - Revier, der
iiirzlich begonnen wurde. angenommen
hat. Ueber 22,UCO Mann haben die
Arbeit eingestellt. Vier Bataillone des
29ten und 69ten Regimentz und eine
starke Abtheilung Genedarmerie sind
in Butzbach zusammengezogen und auf
die einzelnen Gruben vertheilt worden.
Viele der Ausstandigen sind bewaffnet.
An vielen Orten des Reviers ist es zu
ernsten Ruhestörungen gekommen. Die
Strilefiihrer haben Tausende, die es
vorgezogen hätten, bei der Arbeit zu
bleiben, zur Einstellung derselben ge
zwungen. Nach der den Behörden zu
gegangenen Jnforniatim wird die Be
wegung von sozialdemokratischen he
tzern geschiirt. Das Militär hat Be
fehl erhalten, die Ordnung aufrecht
zu erhalten, und diejenigen, die zur
Arbeit zuriickiehren wollen, zu be
schützen, koste eg was es wolle. Die
Regierung ist entschlossen, jeden Riot
zu unterdriiaen und trenn sie dazu ein
Llrmeeiorps ausbieten müßte.
Unter den streitenden Bergleuten
wird die Drohung kaut,. daß der Aus
stand auf alle Bergwerte Deutschlande
ausgedehnt und die gesammte Indu
strie lahmgelegt werden soll. falls die
Bergbehiirde nicht die neue, die Arbeits
zeit verlängernde und den iLohn her
absctzende Arbeitssorderung widerw
fe. Es ist indeß durchaus nicht ersicht
lich, in welcher Weise die Ausstand-gen
ihre Drohung wahrmachen könnten.
So übel ist es in der That um die
Ausstandigen bestellt, daß schon Nie
mand mehr fiir den Urheber des Stri
tes gelten mag. Bei dem allgemeinen
Darniederliegen der Industrie ist nicht
daran zu denken, daß die Aussiiindigen
anderweitig Unterkommen finden
Hülferuse sind an die Grubenarbeiter
Frankreich’s, Belgiens und Englands
ergangen, aber wahrscheinlich werden
sie ungehört verhallen, da die Bergleute
jener Länder mit dem eigenen Elend
genug zu kämpfen haben.
Am 4. Januar machten die Führer
des Streite-·- einen Bersuch, durch Ber
breitung von Schrecken und Entsetzen
und durch Androhung offenen Wider
standes ihre Sache zum Siege zu ver
helfen. Jn Puttkingen plünderte heu
te ein 200 Köpfe starker hause von
Streikern die Wohnungen der Leute,
welche sich geweigert hatten, den Strei
tetn beizutreten. Die Bewohner wur
den herausgeschleppt und mißhandelt
und sämmtliche Fenster der Behau
sungen eingeworfn. Jn Forbach, wo
eine Bande Streiter zu ähnlichein
Thun sich zusammengerottet hatte, ver
suchte ein Priester den Leuten Vernunft
beizubringen und sie zu verhindern, ge
en fried iche Arbeiter, die ihre Fami
ien ernähren wollten« vorzugehen. Die
anarchistischen Lehren, welche sie durch
zuführen versuchten, seien ihrer als
Deutsche, obwohl wie als Christen un
wiirdig. Kaum hatte der Priester fei
ne Rede beendet, als ein Pistolenschuß
auf ihn abgefeuert und ein Hagel von
Steinen gegen ihn geschleudert wurde.
als dann der Volksiauie auf den Prie
ster lossiiirmte, entfloh der Letztere.
Die Streiter warfen dann eine An
zahl Fensterscheiben ein, prügelten ei
nige Grubenarbetter, welche sich gewei
gert hatten, sich dem Streit anzuschlie
ßen, windelweich durch und zerstreuten
sich dann. Jn der Nähe der Gruben
einfahrten schweben die Arbeiter und
die Grubenbeantten in steter Lebens
gefahr. Viele Streiter sind mit Re
volvern, einige soaar mit Gewehren
bewaffnet un sie haben in der Nähe
der Grubeneingänge tn höchst riieti
sichtbloser Weise ihre Schteszpriigel ab
geschossen.
Aus Saarloutt wird gemeldet, daß
troh der hochttabenden Reden der Mi
idelbfiihrer und der anscheinenden Be
einflussung der Leute durch dieselben.
kder Streit sich seinem Ende nahe. Die
sStreiker leiden sehr unter der heftigen
«K«a«lte und die erwarteten Unterstliiuni
III aus England, rantreich und
ten sind autgebl ben. Da die
Leu iinzltch unvorbereitet den Streit
Evom une gebrochen haben, so bleibt
linen schließlich get die Buhl zwischen
W
»
i
l
i
s Nachsehen oder erhun
»Ja essenflemiyus
Unter diesem Titel erzählt im »New
T York heran-« ein Reisender das folgen
, de höchst interessante G schichtchem Ein
etwa fünfzigiähtigek Mann bestieg in
; Lynchburg, Ba» den Zug und nahm
ineben mit Platz. Er trug ein Jagd
gewehr in der hand, und bald nach
idem er sich gefeyt hatte, zog er einen
FM " kenn-schwachen mich ba
ia then mit der Jea e: «·Run
iebet Freund, es giebt wo l hier viel
lWild in der Mit-ek- »Sehr viel ge
s kade nicht, Fremder, aber hin und wie
ldet ist einiges zu finden. «—Meistent
wohl kleines Wild?« —,,Ja, meistens
smanchmal ist es aber fast sechs Fuß
sgkosz Das Wild, das ich suche, ist
izietnlich so hoch. «—- Sie meinen ge
Ewiß eint-« Manni« —- NGenau das
was ich meine, Fremder Jch habe
: keine Zeit, um aus Füchse, Wiesel obe
Jdergleichen Jagd zu machen. Jch sahke
« nach Danville, um einen Mann zu ja
gen.«—,.Cinen, mit dem Sie wahr
scheinlich Streit gehabt haben?«-—
« »Richtig. Er lebt mit schon seit zwan
zig Jahr n zum Aergek und ich lann
es nicht länger aushalten. Jch lyege
gegen Niemand Feindschaft, aber Zee
ist mir in der Seele zuwider. «—— »Meis;
kr, daß Sie tommens"——-—»Das sollte
ich meinen. Jch habe ihm aestekn Nach
richt gegeben. Er wird wohl am Bahn
hofe sein, wenn mir dort eintreffen."
-——»Auch bewaffnet?«—-»Natiirlich! Er
ist leinet von der Sorte, die aus sich
schießen läßt, ohne wieder zu schießen;
sicher nicht!«———,,Abet Mensch, Sie wol
len mir doch nicht sagen, dasz Sie nach
Dandille gehen, lediglich um ein-n
Mann zu erschießen oder selbst erschaf
sen zu werden!« rief ich aus« im höch
sten Grade entsetzt über seine Kaltblii
tigteit.-——»Aus leinem anderen Grun
de," entgegnete er. »Wie ich Jhnen
sagte, ich habe es so lange mit ihm
ausgehalten, als es anka, aler sehr
muß einer weichen; möglicherweise ist
er es, möglicherweise bin ich es." Er
steckte seinen Revolver in die Tasche,
setzte s eine Brille auf und las während
des Restes der Fahrt in einer Zeitung.
Als wir uns Danville näherten, stand
er auf, nahm sein Gewehr in die Hand
und ging zur Wagenthiir, wo der Zug
fiihrer stand. Nachdem der Zug hielt,
trat er hinaus auf die Platsorrn und
stieg ab. Er hatte eben die letzte LIMI
fe hinter sich, als ein Schuß trachte und
er, durch den Kopf geschossen, todt stie
derstürzte. Der ,,Andere« hatte ten
Brief erhalten und war richtig sur
Stelle gewesen« Als der Zug weh-er
fuhr, sprach ich mit dem Zugfiihrer
über den Vorfall; dieser meinte
»Man wird seine Leiche nach Haufe
senden, das ist alles, was geschitht.
Jch sagte ihm, wie er sich verhalten
solle, der Mensch war jedoch zu Zier-n
sinnig. Er hätte aus der andern Thür
aussteigen Und unter dem Wagen inn
durch schießen sollen, aber er glautte
alles besser zu wissen und hat nun die
Folgen davon. Ich tenne ihn, er war
ein ganz guter Mensch, nur zu exzep
sinnig«
——Als der rufsische Zarewitsch
Dmitrh, der Sohn Jwans des Grau
samen. im Jahre 1591 in der Stadt
llglitsch aus Befehl des Zaren Boris
Godunow ermordet wurde, gab eine
Glocke des dortigen Kreml das Zeichen
zur That. Diese Glocke wurde später
nach Tobolst in Sibirien derschickt,
wo sie für ewige Zeiten in der Verban
nung bleiben sollte. Die guten Bürger
von Uglitsch wollten aber gerne ihre
historische Glocke wieder zurück haben.
und nach vielen Bittgesuchen wurde das
Verbannungsdetret über die Glocke,
welche ohne es zu wollen, so viel Un
heil angestistet hatte, in diesem Jahre
aufgehoben. Genau 300 Jahre waren
seitdem verflossen, und mit großem
Pomp hielt die «derbannte Glocke«
während dieses Sommers ihren Einzug
in die Stadt Uglitsch. Nun veröffent
licht im »Historischen Boten« der rus
sische Historiter Adrianow einen Aus
saßä in welchem er den Nachweis führt«
da es gar nicht die historische Glocke
fei, welche unter so großen Feierlichlei
ten zurückgebracht worden war. Jn
Tobolst hatte man dieselbe im Susten
thurm aufgehiingt und aus Grund ei
ner Inschrift war a enommen wor
den, daß es die den ord einläutende
Glocke sei. Adrianow führt den Nach
sweis, daß diese Inschrift erst am Ende
Jdes achtzehnten Jahrhunderts ange
tbracht wurde und daß die echte Glocke
.bereits im Jahre 1667 gelegtntlich ei
’ nes großen Brandes, welcher fast ganz
Tobolst einiischerte, geschmolzen war.
; Das wird durch Altenstücke, welche sick
Lauf das Schadenfeuer beziehen, voll
Itommen nachgewiesen.
—William Stoß, ein ehemaligei
Angestellter des Pairan Hause in Egi
cagv, iam kürzlich in dem sechs Mei
len von J i m t o rv n in Colorado ent
fernten Gebrgk durch einen Schnee
sturz um das Leben. Er war im vo
rigen Februar in das Bergmannslagu
in Creede g kommen, war«eine Zei
lang ais Nacht-Eint in Bainard unt
zBeebe’s Hotel beschäftigt und wurdi
alsdann Goldgriiber. Er und mehrw
LGenossen waren etwa achthundert Fui
unterhalb des Gipfels eines Bzrgei
s mit dem Eintreiben eines Stollens be
Ifaßt Er hatte neulich eine Ladunq
eliitiicte bis vor die Mündung del
HStollenI gefahren, aliz eine Latr-in
zihn sechs Fuß tief vxrschiittete. Eri
gdurch angestrengte harte Arbeit gelanj
jes seinen Genossen, seine Leiche auf
Zdem Schnee an das Tageslicht zu för
;dern..
« Schla fertig. En» chmiich
kte nur wi en, warum in a er Wei
jwir uns geheirathet haben! Wir sint
Zdoch in jedem Punkt so himmelvei
jvon einander entfernt wie —- tvie —
das Gut-. vom Schlechten.« —- Sie
»O Du Schmeichleri«
Wird-messen- MJ Sommer
sweizem 45——72.; No gen. Ist-M ;
«hafer, 28——34.; Ge e, 88 -— 68.;
Corn, MH Kleie 11...00—ll · -.;
»Middlingö,11.23—11.50.;-D:u, Ti
mothy, 8...;00——1150 heu, Praktik,
7.;25——8.75 Stiere, 3.(10 — 5.40.;
Kühe und heifet5«, 1.25 s-— 3..;06
Schweine, 6..00——7 05.; Schafe, 3.00
s—5.15.; Lämmer, 885——5..;55 But
ter, Creameky, 23—30.; Butt t, Dak
ry, 16——23.; Käfe, Cream, 9 —- 11., «
Käse, Schweizet, 11-—12.; Eier, 26-—
27.; Kartoffeln, 53p——73.; Zwiebeln,
s.25—3.50.; Erbsen, 1.45 —- 1.50.;
Weißktaut per Hundert, 6.00——10.00.;
Aepfel, 1.50——2.75.; Bohnen, 1.70—
1.75.; Flleesamem 6.50 — 7.5().; Ti
mothysamen LW —- 1..93.; Flachs,
1.10.; Whiskey,1.30.; honig, 6—1,6.;
Talg, 3—-—4.; Pkairkehühmr per Dut
zend, 5.2-3 —-— 6«(·)0.; Quails, 1.35-——
1.40.; Parttidges, 6.00-—6.25.; ha
sen,1..;00 Gef ftchlachte e Hü) net, 8——
9.; Springhühner, 8—9.; Hähne, 5.;
Enten, 10——12.;Turkeys,11 —- 12. ,
Gänse,7 7-.-—11
j Minneapottj n. St. Paul.
Weizen, 67 — 68.; Roggem 42.;
·Gerste, 35 — 38.; Dafer, BL; Corn,
:33 — 34·; Heu, Upland, 7.00.; heu,
. wildes, 3.00 — 5.50.; Mehl, 2.20 —
3.80.; Kleie, 8.50 —- 9.00.-; Butter,
Creamerh, 20 — 28.; Butter, Dairh,
16—23.; Eier, 21———24.
I South tue-ihm
» Stiere, 3.15 — 5.15.; Kühe und
heiser, 125——3.00.; Schweine, 6.65——
6.75.; Schafe, 3.50—5.00.; Lämmer,
5.00-—6.00.
Staat-Stern
, Kühe und Heisers, 1.60 — 2.15.;
Schweine, 6·4u——6.60.; Weiz:n, 54—-—
56.; Roggen, :-,’»5.; Hafer, 26 —- 28.;
Korn, 26 ——— 28.; Flachs, 96.; heu,
5.00—-5.50.; Butter-, Daim, 15——24.;
» Eier, 24.; honig, 18.
Kansas City.
Stiere, 2.50—6.00.; Kühe, 1.60——
4.00.; Schweine 6.50——6.65.; Scha
fe, 4.00—4.60.; Lämmer, 5.15.; Wei
zen, 64—-—69.; Roggen, 45.; Corn, 32
——35.; Eier, 22——23.; Dafer, 28—31.
s——Die Königin von England hat
stets an würdiger Weihnachtsfeier nach
deutscher Art gehangen. Der deutsche
Tannenbaum hat niemals im Kreise
ihrer Familie ge ehlt. Jn diesem
Jahre hatte Jhre ajestät bestimmt,
daß im Buckingham Palast in London
eine Weihnachtsseier sür die Kinder der
Dienerschast des Palastes abgehalten
werde. Etwa 100 Kindern wurde da
mit eine Jestsreude bereitet. An einem
riesigen Weihnachtsbaum wurden die
Gaben ausgehiingt. Dir Oberstall
meister, Lord Oxenbridge, leitete die
Anordnungen. Die Königin hatte
dieses Jahr besonders viele Geschenke
in den Prachtläden des Westendes e.n
laufen lassen. Jn solchen Sachen
zeigt sich die Königin vor Allem als
Jamilienmutter. Da ist Niemand
unter der Dixnerschast bis zur einfach
sten Magd hinab, welcher nicht ein
Weihnachtsgeschenl von ihr empfinge.
Die Königin hat« wie bilannt, eine
große Familie. Zahlreich ist die
Schaar der Enkel und Enkelinnem
welche bedacht sein wollen. Die Prin
zessin Beatrice hat in den letzten Jah
Einliiufe gemacht. Aber ein Theil der
Weihnachtssorgen a enommen und die
Einliiuse gemacht. ber ein Thil der
— Geschenke muß der Königin noch immer
persönlich vorgelegt werd.n.
reitet-reim.
W i e n. Der deutsch - österreichische
Distanzritt hat in den Kreisen des
deutschen und österreichischen Trabers
sports den Gedanken entstehen lassen,
un nächsten Jahre eine Dauersahrt
zwischen den hauptstädten Deutsch
lands und Oesterretchs zu veranstal
ten, unt den Trader auf seine Lei
stungsfähigkeit zu prüfen, und urn eine
Parallele zwischen dem jüngst stattge
habten Drstanzritt und der Verwen
dung von Trabern siir derartige Dau
ertouren zu erhalten. Es finden daher
bereits Verhandlungen zwischen den
maßgebenden Personlichteiten der be
nachbarten Vereine statt, und es ist an
zunehmen, daß dieselben in nächster
Zeit zu einem abschließenden Resultat
sühren werden.
- hier starb der Historienmaler Ernst
i Mund 29 Jahre alt, der bei der Aut
:fchmiickung des hosburgtheaters und
»der Dosnmseen hervorragend thätig
; war.
» Jn die Wir; schast ron Lawrence
, Bist-eh in dem orse Dousmam
« Mantesha Co» trat neulich Abends
I» plöklich ein maslirter Mann ein, be
; sa den Anwesenden, die hsnde in die
» Ihr zu halten, chosz drei Revolvers
k, schiisse in die Lut und entse:tte sseh
dann schleunigst, einen drauß-n tmcit
eTstehenden Schlitten besteigend. Oh
IT der Unbelannte ein Räuber war, wel
»Z eher dur die unerwartete Anwtinideit
»t- so vieler ersonen sich von seinem Bor
haden abschreckm ließ oder ein lot-m
EzSpaszvogeL wird wohl unrufzelliirt
» bleiben.
; Ver rissen. «Angetlagter, Sie
tsind be chuldtgt, den Zeugen an den
i Ohr n gerissen zu haben!«
t; »Ach nee. err Richtert Er hatte
II mir eben Zah ung einer Schuld ver
t- sprechen und da wollt« ich ihn beim
- Wort nehmen, erwischte aber statt des
ci sen .in, meiner Kurzsiehtigleit seine Oh
ren.«