Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, January 06, 1893, Image 9
LU erueiauduche erweicht-Z .—. Bcclsdcisdukso »—, Die Gesammtza l der während der Monate April bis eptember 1892 bei den 16 der preußischen Kontingenw verwaltung angehörigen Armeetorps von hißschlag befallnen Mannschaften betrug 198. Von den Ertranlten star ben elf. Jm vorigen Jahre betrug die Zahl der während des gleichm Zeitrau mes vorgetomm.nen Ertranlungen 121 mit sechs Todesfällem Auf die Zeit der herbstiibungem die in diesem Jah re besonders heißen Monate August und September, entfielen 106 Er trantungen mit sechs Todesfällen, ge-, gen 55 mit zwei Todssällen im Vor-i jahre. " « Die Wiedereinfiihrung der Jagd mit dem Fallen, welche Kaiser Wilhelm der Zweite gel gentljch seines Jagens mittz dem König Albert von Sachsen im Kö-’ n.gs-Wusterhausener Revier in Erwä gung gezogen haben soll, findet in der deutschen Jägerivelt g»ringen An tlang, und man meint, daß eine etwa in Königs - Wusterhaufen errichtete Fallnerei wcnig Nachahmung finden dürfte. Die Jagd mit dem Fallen entspreche, so heißt es, nicht mehr den modernen Waidmannsgrundsätzen, zu mal d.e Einrichtungen zur Fallnerei umständlich, im Verhältniß zum Er-, trage tlzeuer und, was die Dressur an-; langt, nicht ohne Grausamkeiten zu; treffen seien. » P o t s d a m. Unter großem Zu-! drang des Publikums fand die Ges richtsverhandlung gegen den Kaufmann; und Hausbesitzer Bogen und dessen Tochter Margarethe wegen schweren? Geld- und Waarendiebstahls vor dzrk hiesigen Straftammer statt. Der An gellagte wird, wie erinnerlich, beschwi digt, mittels Nachfchliissels in sein früheres G.sch"aftslotal, das er ver lauft hatte, eingedrungen zu fein und aus demselben Geld und Waaren ge stohlen zu haben. Die Tochter war der Bihiilfe bezichtigt. Bogen soll außerd.m in seiner Eigenschaft als Ar menvorsteher für pflichtwidrige Hand lungen Geschxnte angenommen haben. Die Bxiveisaufnahme fiel durchweg-zu Ungunsten der Angeliagten aus. « as Gericht verurtheilte Bogen zu 2 Jah ren und 1 Monat Zuchthaus, Marga rethe Bogen zu 6 Wochen Gefängniß. Wgen Ojoxtslisterung wurde von der Straftammer der Arbeiter Her nwsn Bartels aus Lucienivalde zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß verur theilt und sofort verhaftet. klitsch-te Oppe l n. W;gcn eines vor 12 Jahren degangenen Morde5, dem der surstlich hohenlohe’sche Heger Wuchrer rzht icn Bentauer Revier zum Opfer g.sallen ist« hatten sich der Einleger Johann Maier und die Ehefrau des vLinn-mass Rzepta vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten. Der am 5. Januar 1860 erichossen ausge sundene Heger Bucharczyt hatte den Mater, der deswegen auch bestraft wor den ist« wegen Wildd.eberei zur Anzei ge gebracht. Maier war auet schon früher unter dein V.rdacht, die Mord that aus Mache verübt zu haben, ver haftet worden, mußte aber aus Mangel an Beipeisen wieder entlassen werden, bis er jetzt d·.e Verbüßung einer neuen Strafe seinen Mitgefangencn gegenüber allerlei auf jenen Mord bezügliche ver dächtige Aeuszerungen that. Ebenso hatte die mitangetlagte Rzepta zu ver schieden-n Zeugen, die das auch eidlich betundeten, sich als Mitwisserin ge rühmt und sogar einmal ertlärt, sie have in Mannstleidern an der That theilgcnommen. Die Angeklagte er tliirt jetzt, diese Axuszerung nur im Rausch gethan zu haben. Da ihr die Theilnahme an jenem Morde nicht nachz lweisen ist, wird sie freigelprochen, Mater dagegen, dessen hauptbela stungszeuge der eigene Sohn war, der von dem Recht der Zeugnißvertveige rung keinen Gebrauch machte, wahr scheinlich weil er sich die auf die Ent deckung des Mörders ausgesetzte Prä-. mi: von 1000 Mart verdienen wollte,j wurde nach zweitiigiger Verhandlungj wegen Todtschlagö zu einer Zuchthaus-i strase von 10 Jahren verurtheilt. s Sämmtliche Viehmärtte Oberschle-z sien sind insong des Ausdruchs derf Maul- und Alauenseuche verboten wor-! den« Die Einsuhr von Schweinen auoz Oesterreich ist verboten. i vcativor. In ganz Odericyies sien hrrscht anhaltendes Schneetrei-"" ben, das vielerlei Berlehrsfwrungen herbeisüykt «-pfoscn Schneidemühi. Jm Mai d. J. fand der Erste Burgemeister Wolff hie-Hofe auf den Teppich feines Eß-; zimmers 3 Hund.rlmartscheine. Er! zeigte ten Fund bei der Polizei an, der Eigenthümer des Geldes meldete sich jedoch n.chl. Jn ihrer heutigen Sitz-i und hatte sich nun die hiesige Straf lammer mit dief er Angel:genheil zu be schäftigen. Der Staats-Anwalt bean tragte die Clnziehnng des Geldes, da dasselbe vermuthlich von einer ver suchten Beamtenbestechung herrühre. Der Gerichtshof schloß sich dieser An sicht jedoch nicht an, und wies d.n An trag zurück. Herr Wolff hat gleich nach der Verhandlung die ihm zuge sprochenen 300 MI. mehreren Wohl flhätiglectsssilnstalten überweisen las en.. P o s e n. Nach einer Meldung aus Oslrowo wurde der ObersWachlnteiiler der Gendarmeriq Mar chner, aus Kern pen bei einem Palrsui engang im Wal W- — . - - » . de bei Jantows meuchltngs ers essen. Der hiesige Vertreter des in attbor erscheinend.n »General-Anzeigers« Fleij Schlesien und Posen, Redatteur ha e, hat sich erschossen. Mt like Vermö-; gensverhältnisse sollen d e rsach: der verywe.felten That sein. l ! l ) I Jn der Brenncrei des Gutes M o -«« cheln explodirt: der Kessel, wodurch-, der Brennereiverwalter Gustav Schro der so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf auf dem Transport nach dem Krankenhause in Bl.ichenselde ver-; starb. Adlershorsi. Dachdecler Ki nowsti in Adlershorst mißhandelte sei ne Frau durch Faustschlage in das Ge sicht und Würgen am Halse so schwer, daß die Mißhand lte turz darauf an den Folgen der erlittenen Verletzungen starb. Der Mann befindet sich in Haft. Süprcußmn P i l la u. Jm Gefängniß erhäng te sich der Amtsdicner Sch minclpfen nig aus Alt-Pillau, welcher sich we en Sittlichteitsoerbrechens in Untersu chungshast befand. R össe l. Sechs Wohnhäuser in der Burggasfe sind bis auf den Grund nisdergebrannt, wodurch 16 Familien ihr Obdach verloren haben. Jn Abbau Hohendorf wurde die Jäschte’sche Dampsmühle total einge äfchert Jn dem Dorfe J n u ltzen wurden zwei dem Gastwirth Baumgarth und dem Schneidermxister Krause gehörige Wohnhäuser ein Raub der Flammen. Ein kleines Kind tam in den Flammen um. Die neue Eisenbahnstrecke Statiu vönen-Pilllallen ist fertigaest.llt und in Betrieb gesetzt worden« An demselben Taae wurde auch dfe neue Strecke Til sit-Ragnit dem Verkehr übergeben. Lrleitpreuszem G r a u denz. Der »Gesellige« meld.t: Die Strafvollftreckung gegen den im September d. J. in Oftrowo zum Tode verurtlxeiltzn Gastwirth Trerial aus Fluch-arti ist hinausgescho ben worden, weil der vor 14 Tagen zu Kucharli gestorben: Bauer Formauczet gestanden hat, er hab: den Gendarm Krüger aus Rache erschoffen. T h o r n. Nach den neuesten Mel dungen sind in ertägigen Zeiträume-i an Ier Cholera erkrankt bezw. gestor ben: in den Gouvernements Radom 10 und 5, Lublin 9 und 6, Siedlcc 11 und l), Warfchau 8 und ft, in der Stadt War-schau 53 und 1.. Lautenberg. Das Haus des Kaufmanns Wiarcalla ist abgebrannt· D a n zig. Oberlandesgerichts Präsident Wilh. Eltesler ist auf der Rückreise aus dem Bade in Berlin im Hause seines Sohnes gestorben. Ge nau vor einem Jahre hatte er sein 50 jähriges Dienstjubilaurn gefeiert. Poe-unterm S t a r g a r d. Die beiden kleinen Töchter-eben d.s Arbeiters Kiesonx wel che allein in der elterlichen Wohnung zurückgeblieben waren, sind erstickt. Die Hausbnvohsy durch den aus der verschlossenen Thiir dringenden Rauch aufmerksam gemacht, öffneten dieselbe gewaltsam, fanden aber nur noch die Leich n der Kinder vor. Kärlin a. d. Pers. Die Senek meister Rosenfeldt'schen Eheleute feier ten im Kre.se ihr.r Kinder, Kindeslin der und sonstigen Verwandten das Fest der goldenen Hochzeit Das Jubel paar erfreut sich noch großer Rüstig trit. Die Diphtheritis greift hier unter den Kindern immer weiter um sich, bis her aber noch selten mit tödtlichem Aus gangr. M i s d r o y. Jn der Sitzung der Gemeinde-Verordn:ten wurde die Auf nahme einer Anleihe von 20,000 Mart für Straßen-Chaussirungen und Pfla sterungen bewilligt. A ltda m m. Eine vor dern Gall nower Tbor belegene Scheune des Ei genthümers Wendt brannte nieder. Durch das thatträftige Eingreifen der Feuerwehr wurde eine weitere Ausdeh nung des jedenfalls durch Brandstif tung verursachten Feuers verhindert. R ügenwalde. Der ehemaliae Frei- und Lehnschulze Karl Schwarz zu Nahmershagen feierte mit seiner Ebefrau in seltener Rüstigkeit das Fest der goldenen hochzeii. öchlcøwiasvolstctrk S ch le s w i g. Aus Kosten Schleg wigs vergrößert sich Jahr für Jahr der Zlachenrauin Holstein5; letzt-res ent reißt fortwährend thatsächlich dem Bruderlande einen Theil seines Bo dens-; der Vermittler ist die ewig un ruhige Nordser. Alljährlich werden der etwa drei deutsche Quadratmeilen umsassend.n Dithmarscher-Bucht durch die Fluthen der Nordsee ganz gewaltige Schlammniassen ugesiihrt; diese stam men hauptsächli von der schlestvig’ schen Westliiste, wo sortwiihrxnd Land» abgerissen wird. Die zu den Kreisen; Tondern und Husurn gxhörenden zahl reichen kleinen halligen haben in den-« legten Jahren etwa 1200 Acker an Um fang d:rloren, so daß dieselben jetzt nur noch 5000 Acker umfassen. Aus dem. Seeschlick bildet sich in der Dithmarifs scher - Bucht zunächst das Wattland,1 aus welchem nach und nach die festen Außendeichöländereien entstehen. So nimmt Schleswi an Flächenraum ab,: während das do steinische Festland sich stetig vergrößert n dem Wohnhause des Schmiede rneisters Rheder in Busdors brach E , ein Feuer aus. welches, trohdetn diel Busdo er, Fahrdorfer und Friedrichs- E« b.rger euerwehr in Thjtigkeit trat,»li bLs Nachmittag brannte und dasj« Wohnhaus bis auf die Mauern ein-Ei iischerte. Das Haus hatte StrohdachV und war deshalb schwer zu retten. Die : Schmiede wurde erhalten. ; M ö r e l. Wie verlautet, verkaufteIT der Landmann Ehler Harders seinen « Besitz für die Summe von ca. 90,000 ! Mark an Landmann Lucht in Lütjem - wedstadt. Lj Süderbarup. Der Kaufmann Nissen kaufte von Herrn Cl. Lorenzen den Stamm des Marxenschen waeses und beabsichtigt daselbst ein großes Ge s-- vItshaus aufführen zu lassen. Eben falls kaufte der frühere Gastwirth Geest in Süderbarup einen Bauplatz für 900 Mark, um daselbst eine Bierbrauerei anzulegen. Hannovcru Hildesheim Jn einem Hin tergebäude an der Hannoverfchen Stra ße brach Feuer aus, welches indeß bald gelöscht wurde und nur etwa 2000 M. materiellen Schob-n verursachte. Lei der kostete der Brand ein Menschenle ben. Als das Feuer gelöscht war,, fand man in einer Bodenkammr lie gend die zum Theil vertohlte Leiche des SOjahrigen Gärtners Schrader, welcher in dem Raume geschlafen hatte. Hamelm Bei den Vorarbeiten zum Bau der Pfeiler der neuen Brücke is« man auf unerwartete Schwierigk.i ten gestoßen, indem sestes Gemauer im Grunde das Einrammen der Pfuhle hindert. Da die St.llen wegen der für den Pfeiler und die Wescrmühle damit verbundenen Gefahr nicht gesprengt werden dürfen, fond.rn von Tauchern in langsamer Arbeit herzurichten sind, wird nicht unwesenklkcher Zeitverlust entstehen. V e r d e n. Jn einr außerordent lichen Kreistagsversammlung wurden über den in New York verstorbenen Betrüger Vosz inter.ssante Aufschlüsse gegeben. Voß hatte in d:n Jahren 1885 bis 1889 im Hildesheimer Irren haus gesessen, aus d.m er entfloh. Der Lande-ich beanspruchte die Hülfe des Ministers des Auswärtigen und der deutschen Cosulate in Nordamerika, um d:n Mkllionendi.b, dem unser Kreis die Voßsteuer zu verdanken hat, auf die Spur zu kommen. Der Landrath war der lieberzeugung, daß Voß nie geistes krank war. Hat ja Von in Amerika unter d.m Namen Dr. Ernst Mosse ei ne belletriftifche Zeitung geleitet. Voß lebte allerdings von der Hand in den Mund, es nurde b.i ihm kein Groschen mehr gefunden. Wie der Landrath mittheilt; hat Voß kein natürliches Ende genommen, sondern sich vergiftetxf als er merkte, dasz man ihm auf der Spur war. Durch die Ueberschüsse der Sparkasse wird die Beisteuer des Kri sis zur Voßsteuer immer kleiner und so ist zu hoffen, daß sie in absehbarer Zeit ganz verschwinden wird. Pssovtnz Zachmk Wittenberg Hier lebt der früher-: Sergeant Weber vom 67. Re giment,.der bei Königgräsz am J. Juli 1866 beide Augen verlor. Die Kugel eines Kaiserjägrs drang ihm in die linke Schläfe ein, zersplittxrte an den Knochen des Schädels und verließ die sen zum Theil durch das rechte Auge, während die zurückgebliebenen Bleiwei le durch opetative Eingrifse beseitigt werden mußten. Wunderbarerweise ,ist Weber, der freilich die Augen für immer eingebüßt hat, von seiner ent setzlichen Verwundun vollständig wie der gehxilt. Als sc der Genescnde, aeführt von seinem Bruder, einem Feldwebel desselben Regiments, im Htrbst 1866 zur Re Jlung seiner Pen sionsverhältnisse in erlin befand, be gegnet den Beiden der Feldmarschall Wrangel. Er ließ sich den Unglückli chen vorst-llen, sich von ihm die Ge schichte seiner Verwundung und Hei lung erzählen und entlleß ihn dann mit dem Trost: »Na, sei man ruhig, mein Sohn, der Staat wird schon für Dich sorgen, aber von mich sollst Du auch was haben.« Damit drückte er ihm ein Geldstück in die Hand. Als Weber dann seinen Bruder nach dem Werth des Geschenkes fragte, mußte dieser der Wahrhit gemäß, antwor ten: »’n Dreier.« Weber trägt das Geldstüc! noch heute zum Andenken an Wrangel, wenn auch nicht an dessen MenschenjjeUndlichltit,l an der Uhr this. chllltycllsteunoucyel 111 un Graf von Bismarck damals dem Un alücklichen nahe getreten. Er hat dem felb·n, ohne Rücksicht auf seine Pen sion, eine lebenslängliche Rente von 100 Thalern jährlich ausgesetzt, eine Rente, die der Fürst Vismarcl auch noch heute an Weber zahlen läßt. Halle. Der Tischleraeselle Lü derg hat in Lügen feine Braut, die Tochter des Briefträgers Rothe, auf Wen-r Straße mit einem Revolver ers fchossen. Lisette-hatten A r n s b e r g. Das Lankgericht hat den Antrag des Vertheidigers des vom Schwurgericht zum Tode verur-: theilten Wilderers Wagcnbach abge lehnt. Dem »Centr. Vollbl.« zufolge soll Wagenbach vom Kaiser zu lebens länglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden sein. Siegen. Jn Clafeld wurde der Nachtwächter verhaftet, bei dem man eine größere Anzahl falscher weimari stücle gefunden hatte. Es it ihm ge lungen, viele diagn Stücke, die et aus« Frankfurt a. . bekommen hat« inl Umlauf zu lesen. F i Jrn benachbarten Crenzthal bestiegeni ver 221ähtige Arbeiter Miinter ausk Zrnsdorf und der 15jährige Jrle auf Eichen mittels einer Leiter den an der Landstraße errichteten großen Gasomez :,er welch r für Wasserng einems immGMwnspNmMmt MRHM« e eines Schlüssels öffnete Mäuler ei-. ren Krahn auf der Hauf-: des Gaso neters, und hielt sodann unvorsichti zer Weise ein brennendes Streichholz in die Oeffnung. An der Flamme entzündcte sich das aus-strömende Gas, Ier Gasometer barst mit gewaltigem Krach, und die eiserne Haube mit den beiden jungen Menschen wurde hoch in Iie Luft g:sch?eudert, Der Tod der beiden jungen Leute trat auf der Stelle nn. D o r t m u n d. Sein 60jähriges Dienstjubiläum beging hier Kunstwer Irzt zi. Bombach Trotz seiner 83 Le- « bensjahre erfreut sich der Jubilar noch einer solchen Geistesfrifche und körper licher Rüstigkeit, daß er seine Funktio nen als Zereigthierarzt seit dem 6. De zember 1882 bis auf den heutigen Tag verrichtet hat Jm Jahre 1889 konnte er das Fest der goldenen Hochzeit be gehen. :ttheinprovmz. E l b e rfe l d. Das Schwurgericht verurtheilte drn Fabrikarbeiter Wil helm Heinen von Kleinsporker und den Bandwirter Gustav Henser von Zur Linde bei Lüttringhausen, ersteren zu z.hn Jahren Zuchthaus, den erst 19 Jahre alten Henser zu fünf Jahren Ge fängniß Die beiden rohen Burschen hatten in der Nacht auf den 28. Sep tember ein.n des Weges kommenden Bandwirter ohne den geringsten Anlaß in betrunkenem Zustande überfallen und in solch' unmenschlicher Weise miß handelt, daß an dem Körper des Un glücklichen taum noch eine unverletzte Stclle zu finden war. Nachdem der Ueberfallene bis zum Morgen hülflos im Cl).1ussegraben g.l;gen hatte, starb er, bald nachdem ihm die erste Hülfe zu Theil geworden war. Die Angeklag ten gaben selbst zu, daß sie den armen Menschen aus rxinem Vergnügen am Draufschlagen mit Stöcken, Zaunpfahl, Ledergurt etc., in dieser Weise und oh ne jede Ursache mißhandelt hatten. Ein einziger Schlag hatte z. B. den Oberfctzentcl d;s Mannes gänzlich durchbrochzm Crcfeld. Der Verwaltungsbe richt der Stadt enthält eine Statistik der Sammt- und Seideninduftrie. Danach betrug die Zahl der 1891 in Samtnt- und Seidenwaaren beschäf tgten Stühle 5,776, darunter 2,425 mechanische. Die Sammtbandweberei beschäftigte 685, die Stoffwberei 14, 331, darunter 2,681 m:chanische Stüh le. Der Gesammtumschlag belief sich auf mehr als 78 Millionen Mart; da von entfallen auf Deutschland 32,220, 72l Mk. An Rohmaterial wurden verbraucht 468,320 Kg. Rohseide, :)«2-3, 020 Kg. Schappe und .1,092,645 Kg. Baumwolle. An Löhnen wurden aus gzahlt: 1,615,603 Mk. Windldhne, 10,700,477 Mark Webelöhne, 1,007, IN Wart Scheerlöhne, 4,338,09l) M. Färberlöhne und 1,820,417 Mk. Ap prteurlöhne. Jn der Samint- und Seiden ärberei waren im Jahre 1891 durchs nittlich 1871 Mann beschäf tigt. Die Zahl d:r Handstühle ist von f;,929 im Jahre 1890 auf 3,351 im Jahre 1891 gesunken; im Jahre 1887 waren noch 14,438 Handstühle im Be triebe. Kreuznach Dem Boten der Nordpfalz zufolge entgleistsn auf der Station Langmeil vier Güterzugwa gen und stürzten um; es wurde nur Materialschaden festgestellt. Der Ver lehr wurde sünfviertel Stunden lang gesperrt. HeffemNnIsaru Kassel. Seitens der Grundbe sitzer der Wilhelmshöher Villencolonie wurde vor elniger Zeit an d n Kaiser eine Eingabe betreffend die Absperrung im Wilhelmshöher Park berichtet. Der Kaiser hat nun b.stimmt, das; in Zu kunft die Absperrung auf denjenigen Raum beschränkt werde, welcher bei der diesjährigen Anwesenhe.t d.r kaiserli chen Prinzen an den Tagen, an denen die Wasser zu spielen p«l:gen, freige halten worden ist, mit der Maßgabe, daß an einzelnen Punkten eine geringe Erweiterung des abgesperrten Raume-z platzzugreifm hat. Dieser Bescheid des königl. Hausmeisterg ist nicht ge eignet, den hiesigen Wünschen Rechnung zu tragen. Jn leitendcn Kreisen ist deshalb die Anregung laut geworden, in den Bestrebungen zur Herbeiführung der früheren, d:n Jntressen der Stadt Staffel günstigen Einrichtung nicht nachzulassen. Die ledige Margarethe Pfaff aus Klein L audenbach, welche schon seit 14 Tagen v rmißt worden war, wurde in der Nähe des Hoer Reuschberg im Walde ermordet aufge funden. Unter dem Verdichte des Mordes wurde der Pächter des Hofes, Kärger in Untersuchung gezogen, spä ier aber wiedr in reiheit gesetzt, nach dem feine Unschud an dem Verbre chen erwiesen wurde. Die Anklage richtet sich dageg n nunmehr gegen sei nent flüchtig gewordenen Sohn Rup per . W y e r s. Der tiefverschuldeke Handelsmann Joh. Blum war ver schwunden und man glaubte, daß er mit 80,000 M» wtlche ihm als Agen ten von einer Feuerversicherun Sanftalt sur Auszahlung an die Ab e rannten in Dipperz gesandt worden nd, durch-E gebrannt sei. Blum wurde in deri ftähe von foenbach verhaftet, wobei; sich herausstellte, daß er keine anver trauten Gelder mitgenommen hatte.k anw schen ist über das Vermögen des· d urchbrenners Konturs eröffnet wor gn. Hoyettzouernsstgmartngem , S igmaringen. Die Ver-? mählung dzs Kronprinzen von Rumä-J nien mit der Prinzessin von Edinburg wird am 18. Januar in Sigmaringen; ftattfindn Der Vermählung werden, Kaiser Wilhelm mit einer glänzenden» Suite und der Herzog von Sachsen Melningen beiwohnen. Die Königin von England wird sich durch den au-l ßerordentlichn Gesandten Sir E» Malet vertreten lassen. Die Civil trauung dürfte wahrscheinlich von dem rumänischen Gesandten zu Berlin, Grigorie Ghika, vorgenommen w:rden. zwaigrcim Lan-fern Leipzig. Zwei Falschmünzer, ein Handarbeiter und ein Klempner, wurden in ihrer Wohnung verhaftet. Es wurden fünf Säcke von Falsifila-« t.n bayerischen Gepräges mit dem Münzzeichen D. 1880 sowie auch die Formen gefunden. Hur ven universitarsneuvau ist ve-» reitö das ganze, zwischen Augustus-T platz und Universitätsstraße gelegene,k gewaltige Geviert der alten Universi-? tätsgebäude niedergelegt. Von den imJ eruzgange des Paulinums befindli-; chen eingebrannten Wandgemälden,: welche aus dem 14. und 15. Jahrhun-! dert herrühren und hohen kunsthistori-Z schen Werth haben, ist eins mit großer-; Mühe aus der Mauer ausgesägt undz der Kunstsammlung des Kunstvereinss im städtischen Museum einverleibt. Die; übrigen haben leider dem Neubau zum Durchpausen der Nachwelt zu erhaltenl Opfer fallen müssen. Man hat in dessen die meisten durch Abzeichen und gesucht. ; Jn M h l a u gerieth die drei Stock hohe mechanische Weberei von Moritz» Mertel jr., dadurch in Brand, daßT während der Arbeit eine Lampe in eine Jaquardmaschine stel. Das rasch sich verbreitende Feuer nöthigte die Arbei ter zur Flucht und zerstörte in kurzer Zeit die ganze Fabrik vollständig B la u e n i. V. Jn einem Ansalle von Echtvermuth stürzte ffch der Rechts anwalt Dr. Hans Müller aus einem Fenster seiner Wohnung und starb bald darauf an d.n Folgen eines Schä delbruchs. Jn der Schlacht Von Vil liers, in welcher der jetzt so plötzlich Verstorbene als freiwilliger sächsischer Schutze mitlämpste, war er durch eine seindliche Kugel am Kopfe schwer ver wundet worden. Schon damals lie ßen gewisse Erscheinungen d«n Aus bruch von Geistesgestörtheit b;siirchten. Thüringen-. Meiningen. Nach den dem Landtag unterbr.iteten Vorlagen steht es mit der Schiefer- und Schiefergrif fel-Jndustrie im Herzogthum durchaus nicht ungünstig. Obwohl die Einnah -me aus den Schieferbnichen für die . nächsten drei Jahre mit 541,0()0 gegen bisher 555,000 M. eingestellt ist, bleibt doch noch ein Jahresübxrschuß von 1.:-34,000 M., der sich durch die von der Regierung vorgeschlagene Einführung des Lotomobilbetriebs noch wesentlich erhöhen würde. Der Schiesergriffel betrieb ist sehr ansehnlich. Es find da bei 270 Griffelmacher beschäftigt, die jährlich 270 Millionen Griffel, das Tausend zu 57 Pfennigen, liefern und sonach einen jährljchcn Einzelverdienst ivon 570 M. Gewähren. Die Betriebs kosten erfordern 306, 000, die Einnah men betragen 363,000 M» so daß ei Jahresüberschuß von 75, 000 M ver bleibt. W e i m a r. Hier wird Ostern 1893 ein Privatgymnasium für Mädchen er öffnet-das erste in Deutschland. Es bezweckt die vollständige Vorbildung junger Mädchen bis zum Gymnasial maturitäts-Examen und zum »B:suche der Universität.« Das Jnstitut ist vom Verein »Frauenbildungsreform« begründet worden, der sich zum Ziele gesetzt hat, den Frauen die Zulassung zum Universitätsstudium zu erringen. Der Verein vertritt die Ansicht, daß gleiche Rechte auch gleiche Pflichten vor aussetzen und daher die heute für die Knaben geforderte Vorbildung zum Hochschulbesuch mit absolut derselben Strenge auch für jene Mädchen zu for dern, welche studiren wollen. Braniifmweig. Braunschweig Der wegen Unterschlagung von der Staatsan waltschaft in Hilde sho« nn fterlbrieflich verfolgte Agent Adolf Hilgenfeld aus Gifhorn ist von der Kriminalpolizei hier verhafte t worden. ; Als der Maurer Franz Depp aus D u d e r st a d t nach Feierabend den im Bau befindlichen Thurm des Tele graphengebäudes verlassen wollte, thatl er in der Dunkelheit einen Fehltritt undj stürzte in die Tiefe Der Verungliickte" wurde zerschmettert und war sofort ei- f ne Leiche. » Anhalt. D e f s a u. Die Einrichtung eines Landesmuseums siir das Herzogthum Anhalt ist gegenwärtig Gegenstand sehr lebhafter Erwägungen seitens des Ge meinniitzigen Vereins. Auch der Vor stand des Kunstvsreins bethätigt leb haftes Jnteresse für die Sache, so daß auf günstigen Erfolg des Projelts ge hofft werden darf. Ware-est Arolsen. Jn dem Dorfe Wega bei Wildung n ist ein lzurückgekomme ner Candidat der Theo ogie unter dem Verdacht der Betheiligung an dem bei dem Juweliet Scheel in Kafs l verüb ten Einbruchsdiebftabl verhaftet wor —f-—.« N den. Als d:r Gendarrn iii Weg-r ielei graphisch die Frankfurter und Kasse l«r Crimtnalpolizei benachrichtigte, er griff der Verhaftete, bei dem sich eine Rückfahrtlarte Frankfurt a. M.-Kassel fand, die; obgleich in Kassel zweimal verlängert, zur Rückfahrt nicht benth worden ist, di: Flucht; er wurde jedoch: bald eingeholt und geschlossen der Be hörde eingeliefert. Württcttibctg. Stu ttga rt. Jn Oehringen starb Prinz Friedrich von Hohenlvhei Oehringen im Alter von 80 Jahren. D o r n st e t te n. Jn beneidenss werthen Vermögensverhältnissen be findet sich die Stadtgemeinde Dorn ftetten. Außerdem, daß in derselben eine Gemindefchadensumlage seit vielen Jahren nicht stattfindet, erhält heuer jeder Bürder noch von der Stadtkasse baute 80 Mark, ferner 4 Raummeter Scheiter, 1 Klafter Stock holz und 50 Reisfchwellen als Bür gergabe. Ferner erhält jeder Bür gerssohm der beim Mititär aktiv dient, als Geschenk 80 Mk. Tübingen. An der hiesigen Landesuniversität befinden sich im , laufenden Winterhalbjahr 1183 Stu dirende (irn Wintersemeftcr 1891"—— 92 waren es 1172), worunter 903 Württernbsxrger und 280 Nichtwürt-· temberger. Die Frequenz der einzel nen Facultäten stellt sich wie fol t: Evangeltfche Theologie 305, lai o l"«" Theologie 172, Rechtåwissem schaft 203, Medicin 224, Philosophie 89, Staatswissenschaften 189, Natur wissenschaften 51. Nordheim. Auf d:m Heim wege von der Arbeit in Heilbronn wurde der Eifendrehixr Carl Pfeiffer, welcher hier bei sexnem Onkel Müller in Kost und Logis war, von dem ihm ganz unbekannten beurlaubten Sol daten Wolf aus Klingnberg ohne jegliche Veranlassung erstochen. Der Mörder sowie sein Begleiter Bleihl befinden sich in Haft. Freie smer H a m b u r g. Unter dem Titel «Gemeinniißige Baugefellschaft von 1892« ist am 2. Dezember unter staat licher Mithilfe ein Unt-rnehmen be gründet worden, um billige und gesunde Arbeiterwohnungen zu erbauen. Zu diesem Zwecke ist ein« Vertrag von der Finanzdeputation Namens des Staa tes mit der Commerz- und Disconto bant und mit der Vereinsbanl abge fchlofs.n, wonach der Staat das an der Horner Renntoppel liegende Gelände der Baugefellfchaft überweift. Bei der Zuschrxibung läßt der Staat eine Ren te von 1000 M. jährlich, zahlbar am Zo. Juni 1896, einschreiben. Immo bilien-Abgaben und Stempel werden nicht b.zahlt. Das Einlagetapital—— Grundtapital——der Gesellschaft wird auf drei Mill. Mark festgestellt (3000 Aktien) und außerdem werden zur Ber stärlung des Bau- und Betriebskapi tals 8 Mill. Mark als Darlehn (Hy pothek) zu 8 ein halb Prozent von der Hanfeatischen Versicherungs - Gesell schaft für Invaliditäts- Und Alters versicherung (in Lübect) aufgenommen. Es werd:n 2900 Wohnungen an der Horner Rennkoppel zum Miethpreise von 135, 174 und 213 Mart erbaut. In diesen Miethen ist das Eisenbahn fahrgeld mit einbegriffen, denn es wird eine Eifenbahnlinie von der Lilbeck Hamburger Bahn ab als Seitenlinie ;angelegt. Das Gelände giebt mit 22 Hektor der Staat. Außerdem werden 22 Hektar von der Gesellschaft ange tauft. Den Altionären werden 4 Pro zent Dividende ftaatlich zugesichert. Ein etwaiger Ueberfchuß fällt an die .Staatstasse, wie nach Ausloofung der .letzten Aktien das ganze Gesellschafts vermögen an den Staat verfällt. L ii b e ck. Für die nächsten zwei Jahre hat der Senat den Dr. Kalen tamp zum präsidireneen Bürgermeister gewählt. Bayern. Ebersberg. Das »Zum Jä ger« genannte Anwesen in Schwaben schweigen ging in Flammen auf. Bei den Rettungsarbcitcn fanden der 54 Jahre alte Schneider Stenz und der 20 Jahre alte Weber Baisohn von hier in den Flammen ihren Tod· Neustadt a. A. Jn der Vor stadt Riedseld stieß sich der Oekonom Billner einen Spreißel in den Feige finger der rechten Hand. Die unde entzündete sich; Billner nahm nicht r.-chtz-:itig einen Arzt und so starb et an Blutvergistung. Kircheiilainitz. Im nahen Reicholdsgrün sind 15 Wohnhäuser mit allen Nebengebänden—-—der untere, äl tere Thil des Dorfes, welcher nach dem Brande von 1852 stehen geblieben und noch aus schlzchtem Fachwerl ge baut und mit Schindeln gedeckt war abgebrannt. Von dem ganzen Dorfe stehen noch 10 Anwesen. Ottering Jm nahen Stockw point wurde von Schmied Schneil ein Pfxrd um 13,5 Meter Zehnernickel ver steigert. Die Zehnpfennigftiicke sollten dem Meter anliegend aneinander e reiht werden. Auf d.-n Meter ttes en 47 ein halb Zehnpfennigstücke, kostete . sonach der Gaul etwas mehr als 64 Mart. Nun wsll der Schmied den Gaul so billig nicht abgeben; der Er fttigerer fordert das Pferd und ha- be reits Klage gestellt. Regensbwrg. Der hier sta tionirte Obertondutteur Bohrmeiet wurde in Schwandorf, als er in der Dunkelheit ein Geleise überschritt, von einer Maschine erfaßt, und wurden ihm die beiden Beine und ein Arm ab gefahren. Noch an demselben Tage erlag der Unglückliche seinen schweren Ver eßungeru