I s awka — .»j -.s. « stetem hin Qui-to Ort-m Hien Don Laie Ramiilo war sehr reich.i Seine Eltern hatten ihn als Feind nach i Mexiko geschickt, wo ihn ein Oheitn nn- s ter seinen Schutz nahm nnd ihn ini einem großen Handelt-hause unter-s brachte, das ihn mit der Tj;eit, da er seht-I ehrenhaft, fleißig nnd ge chickt war, a a » Theilhader erwiinltr. Dann vermachte i ihzn der Lheiin auf dem Todtenbettes fern fehr bedeutendes Vermögen nndi bald darauf ging er, da er es müde war, » fern von seinem Vaterlande zu leben« nach Spanien nnd ließ sich in Madrid ; nieder. Die ersten Wochen wohnte er; in feinem Hoteh doch bald gefiel ihm! das Leben in demselben nicht, nnd er entschlon fich, ein eigenesHeitn zn grün den. Trotz feines Reichthnnrd that er dies tnit großer Bescheidenheit, nicht ans Geiz, sondern weil er ein Mann von geringen Bedürfniser nnd Feind aller Prahlerei war. Jm Anfang iiimrnerte er geh nin die « anderen Miether nicht, lie sich von einem alten Ehepaar bedienen, empfing seine Beinche, zog sich sriih znrtick nnd wenn er irgend einem Aachbarn anf der Treppe begegnete, beschränkte er sieh darauf, höflich zn begriifzen, ohne eine Unterhaltung aimtiniipfen. Jn einer Nacht, als er zn einer fiir ihn ungewöhnlich späten Stunde vom Theater heimkehrte, fand er feine beiden Diener anf der Treppe im Gespräch mit einem hübschen jungen Mädchen, wel ches ihnen tnit Thriinen in den Augen für eine Freundlichkeit dankte, die sie von ihnen empfangen hatte. Als die Diener ihres errn ansichtig wurden, unterbrochen te schnell das Gespräch nnd das weinende Mädchen ging die Treppe hinaus. ou Don Wie befragt, wer die jun e Dante sei —-— denn daß sie eine sol e war, er annte man mehr an ihrem We sen ald an ihrem ehr einfachen Anznge —- wollten die Diener anfangs nicht mit der Sprache heraus, doch ans drin gänderee Befragen erfuhr der alte Herr, Fsie mit ihrer Mutter ini letzten bil lig ten Stockwerk ded Hauses wohnte, daß fie keine weiteren Einnahmen, als das kärgliche Witttvengehalt nnd das We nige hatten, wac- die Tochter durch Sticken erwarb. Das Geschäft in deß, sslir welches sie arbeitete, hatte vor zwei Monaten faltirt nnd so lonnten sie, aus does tleiue Einkommen der " Mutter besti)riintt, sich kanin satt essen. Dazu war letztere noch so traut gewor den, daß sie einen Arzt rufen nnd die von ihm verfchriebene thenre Medizin bezah en munter-. Die alte Dienerin hatte dad junge Mädchen kennen ge lernt, alo sie dasselbe die Blumen pfle en fah, die ihre Fenster schmückte-U da atten ie iiber die Pslan en gesprochen, die in oper zu ziehen seien oder nicht, ob sie viel oder wenig Wasser haben mußten n. f. w. Von diesen Gegen ständen waren sie auf wichtigere Ge s räche übergegangen nnd endlich hatte ich die höchste .Bertratilichkeit ausgebil det, die zwischen einer sein-n aber armen Dame nnd eitler Frau niederer Stel lung stattfinden lann. So stand ed, als Donna Junnita die alte Dienerin eian Tages um eine Tasse Brühetür ihre kranle Mutter und in den uiichsten Tagen um ähnliche Ge siilligkeiten bat, bie Don Laie sie bei seiner soeinikehr ans der Treppe traf und alles dae erfuhr. Er trug den Dienern anf, den nugliicklichen Frauen so viel als möglich beizustehen und ihnen jeden Wunsch zu erfüllen. So verging einige , eit, ohne daß Don Laie wieder an das ngliiek dachte, das er in nächster Nähe hatte, bio er eines Nachmittags Inanita ani Fenster stehen sah. Sie war so diinn, ja fast durchsichtig infolge der dürftigen Ernährung« item lich gekleidet, ohne die geringste Zierde, niedergedrückt iiber ihr trauriges Ge schick; aber sie hatte sehr schöne Angen l einen reisenden Wund, gliinzendes3, ebenholzschwarzee Haar, zarte Gesichte ilge nnd eine leichte ebenniilßige Figur; Bein Zweifel darüber, dasz sie in drei Monaten bei guter Pflege-, Bewegung in frischer Luft, Gemlithetuhe nnd ohne angestrengte Arbeit sehr schön werden wurde. Sie war einer in schlechte Erde geschlen Pflanze gleich, die ohne Sonne « und Wasser wuchs, die aber ein geschick ter Gartner.mit geringer Mühe tunl viren nnd zu bestem edeihen bringen kannte-. f « f Am nächsten Abend begab sich Don Luis nach Inanitas Wohnung und fragte sie ohne Utnschweife, ob sie ge neigt wim, eine große Menge reinen eng, welches er brauchte, fiir ihn zn fticken Die illeine besahte die Frage mit größter Bereitwilligkeit nnd Don Laie bat fie weiter« daß sie, da er von vergleichen Eintiinfen nichts ver stände, siir seine Rechnun Vett tiicher, Kissen, Handtücheex Tiychtli ee, Servietten, tin-z, een ganzes Leinen or tiinent besorgen möchte. Er fiigte hin u. daß sie, da er die Stickerei aufs seinste und in möglichst kurzer Zeit ans esühet haben mochte-, Jemand zur Hil e suchen nnd eine kleine Werkstatt errichtete könnte, natürlich waren die Aufträge von becn nöthigen Geld be lcitet nnd so hörte flir Inanita nnd ihre Mutter plötzlich Some nnd Noth aus I I i Von da an ging erstere oft zu Don Laie hinunter-, unt ihm von den erhalte nen Summen nnd dein Fortschreitcn bei Arbeit Rechenschaft zn geben« nnd er stieg zuweilen zu been Dachselibehen hin aus, wo Jnanita stets fleißig beim Sinken war nnd, beiliinfig gesagt, in ihrem bescheidenen schwatzen silcidchen von so viel weiße-n Stoff umgeben, entzückend aussah. :-iens;erst sehtan veränderte ich das Aussehen der til-inni; ihre " iringen , · » .», ,.». ""1 , - ( gewannen einen zarten, rosigen Hat-ch, j die Lippen let-indes Roth, die Formeni eine aumnchige Fülle, kurz, sie wurdej begehrenewerth, wie dae »Lied der Lie- j der« sagt. Das Schlimmste war nur, ; daß die Verbesserung ihrer Lage, die; feinere Kleidung nnd die hänfi en Bei ; suche Don LuieU zu allerhand Egerdäehi « Mut-sen Anlaß Faden, die indeß jeder; egr ndun ent ehrten. Derselbe hatte die reellfteu läne; das junge Mädchen T hatte seine Liebe gewonnen, daher suchte « er sie oft zu sehen, zu beobachten, sieh zu überzeugen, ob sie gut ware, uui ihr" dann eine Liebe zu erklären und sie vou der - lutter zur Gattin zu rrbitteu. Freilich täuschte er sich in der Annahme, daß ihre Dankbarkeit sich in Liebe ver wandeln könnte nnd vor Allem war ed falsch, das junge Mädchen jo ojt zu sehen nnd ihr nie zu zeigen, daß er sie ern hatte. Er war eben nur Ne Pchäjtsinann gewesen, hatte nie mit Frauen und mit Liebe etwas zu thun gehabt und hielt es fiir die einfarhsic Sache der Welt, daji Zuanita freudig ja jagen, wenn er sie fragen will-de, ob sie ihn heirathete wolle. Als er le teree that, tan- ee, wie es kommen tnu te. Eines Abends trat Don isuie in die Dnchwo nung, setzte sich etebeu das Miidch n, ergriff zum großen Erstaunen der Mutter feine . and und sagte: ,Iuauita, Sie sind elr gut und s ön und ich halte Sie fiir itihig den be ten Mann lücktieh zu machen. Ich bin zweinnd linfzig Jahre alt, lerngesund· und besitze eine Nente von vielen tau send Duros. Wollen Sie meine Frau werden? Ach ich bin ein guter Cha kalter-» Dem armen Kinde esutfiel die Nabel, die Arbeit glitt zur Erde, sie fah die Mutter an, weiche ganz bestürzt war, und fing an zu weinen wie eine Mag dalena. Au dem Abend waren keine weiteren Erklärungen möglich, denn Juanita war in tiefem Kummer-, ihre Mutter urde ohnmächtig nnd Don Laie ging m bei seiner Dienerin Lindenbliithentlne zu bestellen Am folgenden Tage klopfte die Mut ter indeß bei ihm an, utn ihm zusagen daß ihre Tochter ihn dankbar zum Ge mahl nehmen würde. Nach zwei Mo naten hatten die Verlobten ein wunder schöues Haus genommen, welches ihnen zähe-lieh zwötitaufend Realen nnd fünf taujeud Duroe anezuftatten kostete· Es war alles zur Bertnähluug vor bereitet uud das Aufgebot bestellt, als Don Lnis eines Nachmittage iu die Dachtvohuung liinaniftiegk Es war Niemand zu Hausen doch uijnete iinu die Pförtner-im der die Damen den Schlus xle gegeben hatten, damit sie einige inckete hineinlegte. . »Ich werde hier wart-ein« sagte Ton Linie-. Die Pförtnerin lehrte in ihre Lege zurück nnd er blieb allein. Sich ans einen Stuhl uiederlassend, betrachtete er »die atmseiinen Sachen, die sunnita bald mit prächtigeren vertauschen sollte, - die ihrer seltenen Schönheit mehr ent sprachen. Nach einer Weile beaniigte Lichter gute Herr nicht mit dein bloßen . nschauem sondern er stand ans und Epkiiste alles entstehend. Er besah den ärmlichen Niihtisch, an dein seine Zu ; klinstige so fleißig gearbeitet hatte, den Eßtisch, ans dem die billigsten Gerichte ; servirt wurden, das Bett der Mutter l mit sehr einsachem aber sauberen Beinen kzeng, alles beaehtete er. lind ulent kkam ihtn der Einfall, seiner Franc Schlaszininier zu sehen. [ Et- war ein kleiner Manni, in dem sich k nur das Bett mit einer liattnnsteppdecke . ein kleiner Koffer nnd ein Tischchen be sanden, nnd. a Wunde-ei aus dein Tisch ein Tinteniaß, eine Feder-, eine von einer zusammengesalteten Zeitung ge bildete Briesnnteriage, ein llonvert nnd ein angesangener Brief. Der Tisch casien war essen nnd man sah darin tvei roße Packete Briefe, die in ihre mscglitge zurückgesteckt nnd mit den bunten Bändern zusammengebnnden waren, die nm dae Leinenzeng, welches « nanita zum Stieten geianst hatte, ge elslnnaen aeweien waren. Don Lnid konnte sieh nicht enthalten eines der Packete n bssnen und einige von den Schriftstiie ett anzusehen. Alle waren von derselben Hand, einer Männerhand, geschrieben, hatten die selbe Firma, begannen uttd schlo·sen mit Liebestoorten und waren an Linanita gerichtet. lsiliihend vor Zorn nahm er uleht den von Zuanita begonnenen ries, welcher ans dein Tische lag. Der Schlnsz fehlte, aber der übrige Inhalt enligte, mn ihn nachdenklich zu machen. ee wichtigste Passno war solgender: »Gib Dir keine Mühe, schreibe mir nicht, schmähe mich nicht nnd vermehre meine Qual nicht, indem Dn sagst, das; Du mich von ganzer Seele liebst, wie ich Dich liebe. Ich verheiralhe mich datnil meine Mutter ruhig nnd wohl gepflegt leben nnd in einein guten Bett, nicht en einem Oospltal sterben kann nnd weil tneitte Augen vom Wei nen und Arbeiten blind werden würden, nnd ich sie weder erhalten, noch, wenn sie stirbt, begraben konnte Und denle nie, nie, ttie daran, dast ich Don Lnis tauschen werde. Ich liebe i n nicht, weil ieh Dich liebe, horst Dul ber wenn ich anch stückweis zerrissen würde nnd mein Her blutet, werde ich nienlals schlecht ge« den Mann sein Ili- mlr seinen Namen gibt. Jeh sende r w Hier war ab ebroehen. —- DieVriese waren also so orgselltlg gebunden, unt zurückgeschickl u werden Don Luis ietzle siel ans den kleinen Hosen liesz den klopi ans die Brust sin en und fühlte, daß zwei große Thra nen über sc ne Wangen rannen. Dann gliihli erhob er sich, trachtete diese mit ern Z psel der Steppdecke ab und ging, alles so lasse-id, wie er es gesunden hatte, ans dent tleinen Zimmer, um sich - W in seine Wohnung in begeben. Vorher aber schaute er nsch ans die Adresse, welche siir den bewunderuitgdwiirdigen I Brief geschrieben dalag. i Die Nacht, welche Don Lnis ver-; brachte, war nicht beneidenswertlH s aber er war so gut, daß ihm statt der f Wirth eine ruhige Schwermnth irre Zexe schlich, welche ihm das geistigei - l chgewicht wiedergab. Als er sichs am anderen Morgen antleidete, sand er seinen Körper schwach, verbraucht, von der Arbeit nnd den Jahren erschöpitz und als er an die jugendliche Frische Junnitad dachte, an deren Anblick er ich ersrent hatte, lächelte er traurig nnd iisterte: »Es ist en spät.« z Am nächsten Tage empfingen die-. Kleine nnd ihre Mutter nicht den geil wöhnlichen Besuch - on Wie-U auch» am folgenden nicht; ndlich am vierten ! stellte sieh ein Freund von ihm vor, den ( der arme Herr sandte, um ihnen mitzu- I theilen, daß er eine sehr rosze Reise-I unternommen hätte; der Isrennd hän- . digte ihnen auch ein Päckehen Peinen-; ein mit den Titeln von Don rulesyl Schuld in der Höhe einer Rente, die ihr ! Leben nnd ihre annnst vollkommen; sicher stellte, nnd einen Brief, der solis gendermaseen lanjeth ? i l »Jllllllllll. LUU Wacsl sll glic, Wiss ich zu t seicht gewesen bin, mir einznbils den, da Du mieh lieben könntest. Flie Deine - ugend nnd Schönheit gibt es keine andere Belohnung ale i-icbe, das Einzige, was ieh Dir nicht geben könnte »Ich habe erfahren, dasz Dein Geliebtek brav, fleißig nnd klug ist, außerdem aber ist er sung und hübsch. Es sehlt Euch, um g ücklich zu sein, nur etwas Geld; ich schenke es Ench. Enlpsangt es ohne Demüthigung, ebenso wie ich die kehre in enommen habe, weiche ich durch den Fusan — der hier den Namen der Bor ehung verdient —— in Deinem Zimmer empfangen habe. So sollte es sein! Nach einigen Monaten werde ich Euch schreiben, und wenn Du einen Sohn hast, will ich sein Pathe sein.« .Juaiiita heirathete ihren Geliebten, dem sie trotz des Besitzes jeden Tag theurer wurde, und ehe noch ein Jahr verflossen war, hatten sie ein hübsches Knab ein, das dem Gatten wunderbar ähnlich war. Erst nach vier Zahl-en kehrte Don Liiis nach Madrid zurück, vollkommen ehcilt von jener späten nnd darum ge Pährlichen Leidenschaft. Heut sieht man ihn, wenn das Wet ter sonnenhell ist, nach dem Retiro gehen, an der Hand den niedlich geklei deten Seleinen siihrend, der ihn Groß vater nennt, nnd dessen Eltern, so merk wiirdig es scheint, danlbar sind. Wenn Jemand ihn singt, wer das Seind ist, so anlwortet er : »Es ist mein Erbe.« Und wenn er in seilien ruhigen Mo nologen als ilnger Mann an die Ber jgangenheit mit Bezug ans die Gegen ; wart denkt, so sagt ersieh : »Jnanita ist l ein Engel — doch wer weiß, ob sie es. mit mir verheirathet, geworden war-ex« I cis Yeiberaufrnyn » n Mit in Holland legte der Stadts rat im Jahre 1616 einen Zoll aus das Getreide, während die Abgabe ans den Wein die bisherige bleiben sollte. Da gegen beschwerte sich das-I Voll, welchem der Zweck der Auslage, die Erweiterung s des Hasens, nicht genügte, und forderte, I man solle die Auslage aus den Wein er höhen, da solchen die Reichen tranken und den « oll des Getreideo her-absetzen. Der Rat achtcle aus dieses Begehren ni t und ed blieb bei dem Beschluß. we cher aui ZE-. Juli gefaßt worden war. Am l. August rotteten sich die Weiber in großer Anzahl zusammen ; unter Borautragen einer Fahne, die aus einem blauen Schutz gemacht und an eine lange Besenstange befestigt war, erschie nen sie vor dein Aeeisehans nnd forder ten mit Ungestüm die Zettel von dem Getreide, wie eo zuvor gewöhnliel ·ge wesen war. Der Aceiscmeister entschul digte sieh, das; solches nicht beiihm stehe, wurde aber sogleich von den wilthenden Weibern angegriffen, geschlagen nnd mißhandeln das Haut- gestlirtnt, die Feu ter singen-orien, nisten und Kasten zerschlagen, die Register zerrissen, dab Geld aus die Straße geworfen. Soforl wurde auch das Stadthaue eingenom men und daselbst in gleicher Weise ge mäthetz das Haue eines Rathsherrn hatte dasselbe Schicksal. Der Rath zu Delst snclne anfangs die erregten llsiemiither durch lsiiiie zu besänsti en, ermahnte zur Ruhe nnd verspratg Anhörung der Beschwerden; dadurch wurden aber die zornigen Wei ber noch wilder denn zuvor; sie bes wassneten sich mit Schippetn Spinn rockem Feuerzangen, Besen, Mistga beln ec. nnd rannten, Besessenen gleich, dnreh die Stadt nnd trieben desiinsuge immer mehr. Als nnn der Beseht an die Bürger erging, sieh zn bewass neu nnd die rasenden Weiber mit Gewalt zur Ruhe gn bringen, gehorehte ein Theil der Männer, welche Ihre Freude an dem Unwesen hatten, dem Befehle niehl, die aber, welche ihn zn vollziehen suchten wnrden von den Weibern angefallen. entwasfnet, geschlagen nnd nach ause gesagt. Der tolle Weiber-hause st irmte nun nach den Häuser-n dev Bürgermei sters und der Rathsherren, schlag die Fenster ein nnd verschanzte sieh endlich aus dem Markte tnil Wagen nnd Kar ren. Der Rath, welcher die Weiber nicht andert- zn beselnstigen wußte, gab endlich ihren Forderungen nach nnd bewilligte das Begehren der erzürnten S dnen. So wurde ein Aufruhr ge stil l, der seltsam nnd einzig in der Ge schieithe dasteht. Bald daraus rückten die l-. rasen Friedrich, Heim-ich nnd Io hann Ernst von Nassan mit Kriege-voll ein, nnd man begann die Sache zn un tersuchen. Die Urheber der Weiber revolnlion. welche keine gnten Dinge kommen sahen, Jliiehteten sich, einige aber wurden ergriffen und bestraft. lzstne Entführung und ihre Folget-. Aus London wird Folgendes geschrie ben: Eine seltsame Seene spielte sich letzten Sonntag auf der Land traße ab, die von London nach Acton führt. In Shepherdeilmstk einer der Zwischenstu lioneu, entstieg zfneni Londoner Quint bnd ein steigern-ist gelteideter Jüngling« seines Zeichens ein Schneider-, mit einem dicht verschleierten weiblichen Wesen Das Pärchen erkundigte sich nn näch sten Wirthshause nach dem Weg nach Arten, den ed dann wohlgemnth nnter die Füße nahm. Seine Wanderung sollte eine lnrze sein! Wenige Minn ten nachdem en ausgebrochen, sah man durch den Ort in der Richtung nach Aeton einen leichten Wagen sausen, den drei Siannnfeger »Im-ten ;« kan darauf war er an der Seite der »Bei-seh eierten« und ihres ,,Beschiitzero.« Und nun ge schah etwa-Z llncrwat«teted. Im Hand ntndrehen waren alle drei Kantinfeger aus ihrem Wagen gesprungen, zwei er griffen den sziingling zogen ihm Rock nnd Weste and nnd gossen iiber seinen Kopf den oligen Inhalt einer großen Kanne, während der dritte Schwarze, der dic Operation leitete, das Werk krönte, indem er dein Jüngling eine Kiste voll Rufe über Kopf und Gesicht ausleerte. Nachdem der Jüngling noch durch eine dlkeitpeitsehe zur Rezitation des zehnten Mel-old gezwungen worden war, wandte sich der wackere stamm feger an das heroetgestronue Pnontutn nnd erzählte in ilieehtfertignng feines außerordentlichen Thurm, der junge Mann habe ihm fein Weilt geraubt, ob wohl er, der Kaininfeger, ihm, dein Jüngling, ein guter Freund und ihr eilt treuer Gotte gewesen. Nach dieser kur zen, aber deifijllig aufgenommenen Rede befahl er seinem Weib, das während des ganzen Altes nm Gnade geschrieen hatte, einzufteigcn ; fie kenn diesem Befehl mit größter Schnelligkeit nach und das Ka mitifeger-.ttleeblatt verschwand ebenso igttelh als eo gekommen, ein l)euletides, recklich angsehendes Wesen zurücklas send. Die Abenteuer des unglücklichen Schneider-J sollten damit aber noch nicht zu Ende sein ; er tastete auf einer Sei tenftraße naeh dem Ort zurück nnd drang, Erlesung von seinen Qualen suchend, in die erste offene Thiirein. Die führte ihn mitten unter eine Zahl beteuder Heilminniftem Sein plötzliches Erscheinen in der frommen Schaar hatte schreckliche Folgen. Man hielt ihn fiir den Teufel selbst! stinder kreisehten, Weiber fielen iu Ohnmacht und die Männer -- drangen auf ihn ein. Nur nach zahlreichen Piiffen gelang es dein Sehwergeprnsten, die Leute zu beruhi gen und leelegenheit zu erhalten, tiher das Vorgeialleue nachzudenken, sowie sein Aussehen etwas zu restauriren. Billige Baudert-übrqu Wie günstigen Erfolge, welche der seit einer Reihe von Jahren bestehende Export gefroreneu Fleisches aus Austra lien und England aufweist, hat in Nor wegen den Plan erzeugt, den Fische-rich thum det- Nordenv in ähnlicher Weise den sestliindischen Märkten zuzuführen. Eine Gesellschaft von Fachleutem mit reichen Mitteln ausgestattet, hat sich in Norwegen gebildet nnd vorläufig einen Datnpser in Betrieb gesetzt, der unter Benutzung der neuesten Eivntaschinen und lsiesrierriinnte regelmäßig eine La dung von 4000 Centner gestorener Fischeans den deutschen Markt besor deru soll· Für Deutschland ist in erster Reihe der Schellsisch ind Auge gefaßt, da ersieh in zahlreichen Jndttsteieorten als billiges, gern genossenes Nahrungs ntittel bereits belviihrt hat. Der Ge seieeprozcß ist folgender-: Sobald der Schellsitch ans dein Wasser gezogen ist, wird er sofort geschlachtet, ausgenom men nnd gereinigt, dann in den Ge srierrantn gebracht, unt dort einer Kälte von 30 bio 40Grad Neanntnr 12 Stun den auelgesth zu werden· Aus diese Weise viillig hart geworden, wird er in einein ans 5 bitt 6 Grad nnter Null er haltenen ragerraunt ausgespeichert. Ge lan t der Fisch aus den Kontinent znnt Au thanen, so ist er ebenso frisch, ald wenn er eben erst eine Stunde vorher sein Element lebend verlassen hätte. Die vorzügliche Qualität nnd die, Bil ligkeit ded Fisches werden slir den fest ländischen Konsuntenten durch den titu stand et·hol)t,das; besondere Berpaetungss kosten nicht erwachsen. Vor dem Kuchen nutsz der geseoreue Fisch zwei Stunden lang in taltemWasser ansgethaut wer den« während dieser Zeit erhält et« das Ansehen eines frisch gesangenen Fis» J. Dieses Fischnahrungotnittel ist besotts dere Industriebezirken zu empfehlen, da es billig, leicht zu kochen und bezüglich der Zubereltung verschiedener Abwechse lungen siihig ist. ilaninchenwolle In einzel ueu Tini-isten Frankreicha werden sea uinchen ihrer seinen Wolle halber sehr hoeh bezahlt· Ihre Wolle, die weit seiner nud weicher istald Schafwolle, er hält man, indeni man das Fell der Ka niueheu in gewissen Ztvischenriiunieu kämmt. Aud dein aus diese Weise ge wonnenen Prodnkt s innt man heutigen Tages Gaum wcl e zur Herstellng einer Reihe seiner leteiduugdstiicke be nützt werden, die sehr beliebt sind-nnd einen hohen Preis erzielen. Alc- man zuerst ans lianineheniuolle aufmerksam Wede, verwandle man sie ausschließlich als Zusatz zu gisdbereu Wollen. Jn Frankreich wird nur das Angeln-lia aineheu, dessen Felt, nebenbei bemerkt, ebenfalls sehr geschätzt zu sein scheint, der Wolle halber gesuchten Die lia nlueheuWolle-Industrie gewinnt tag täglich uu Ausdehnung Die llnnst des Papiermas heuc- ist, wie das »Printers sour ial« sagt, so weit gediehen daß die Fa "ern eines frisch gesallten Baumes bin ien Zeit Stunden in Dinckpapier ver banden werden können. «as-,ci-«»ky1««mäkk Yam. LOUls BARDFORD, Eigenthümer. IBauholz, Latten, Thüren, schindelm Isalousien, Mem-sub Janus Haare und Zahlen Besuclst ung- nnd erkundigt Euch nach unseren Preisen. Wirsind immer bestrebt, so billig zu verkaufen als irgend eine Ward in Grund Island. nur-m Achtung! Neue R« iihlel ADAM KROMBACH nat in seiner Mehl: nnd Futteehandlnng eine sogenannte »Grisimiihle« ei«richtet, nnd in non ietzt ab bereit, siie Farinee nnd das Publikum überhaupt Alle Sortcn Frucht zu mahlen oder auch umzutauschew (s·i malle ssioaaen :n Mel)!, tiianker-(s.ii«al)ani, Vnchnsei:,etiiiiel)l, lcoennielsL schen let lsoin oder irgend andere Frucht, macht überhaan Alleg, (inc-aenonnnen «LT’«i-i;eiiiiiel)l. s:I-««sss--?Re eell Be dieiiuiiq7—-«-E« Ziiiriedenftellende Preise! - · ji«-eilst not-, nienn Jene etwas- inalilen lassen oder nnitanschen wollt. k HENRY sANDERss Germaniac Halle tm Dritter Ltraljze ist dei Plan, wo man in geniiitlsliilser Gesellschaft und bei vol »iig liilsem ,. Zinss« eine anqenelnne seit veilelien kann Ein gutes til las Bier, dabei delikater Lunen, wer kann dem widerstehen? Wink-keu, Rum, Wein usw. siii Hausgebrauch ist bestens em psolslen . kxz I Grancl lsland Grain comp. c. A. Von Wasmer, Eigenth. — -—.L3iind er in-——-— Getrcidc und Kohlen. Offlec an Watnm Straße. I» 4 Erste Nsatioual Bank, Js. Y. onlvaäD Präsident, B. Youtlew Rassiren w »II (IL-lsag. capitai Sioo.ooo. ueverschuss s45.ooo. That ein allgemeinFBauchschäftt Um die Rundschaft der Deutschen non Grund Island nnd Umgegend wird ergebenst gebeten Ncner Fleisch-Laden! A. cornelius di co., Eigenth Dusz nene Geschäft wurde kürzlich im Wasnier Block un West :ktet« Straße eröffnet nnd empfiehlt fiili dem Publikum zur Lie« senqu von frischem und geräuchertcm Fleisch, Wurst, Flfchcm n. f. w. Vin«»;iiglielie Wenn-e nnd reelle Bedienung U