Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, December 16, 1892, Image 9
Wösssp a IV. sichs-Mo Deutschland-. bestimmbar-O Gaben. Das stiidtische Schlacht ns wurde dem Verlauf iiber eben. asselbe liegt im Norden der tadt, dicht an der Neisse, und bedeckt einen Raum von 15,000 Quadratmetern. Berlin. Es ist nunmehr amt lich den Ofsizieren und Mannschasten des deutschen Heeres der Gebrauch des Fahrrades sowohl im Dienst wie außer Dienst gestattet worden. Ueber das Tragen der Seitengewehre beim Rad sahren sind allgemeine Anhaltspunkte gegeben, ohne sie in die Form einer bestimmten Vorschrift zu fassen. Jn wieweit das- Radsahren in Straßen nnd aus Promenaden zuzulassen ist, hängt von den verschiedenen örtlichen Verhältnissen ab und wird durch die Gouvernenre bezw. Kommandanten bestimmt werden. Eine aus sieben Herren. zumeist Ge ichisistsztreibcndem bestehende Gesell schaft. die in einrm Lokal in der Ro-l senthalersttasze Slat zu spielen pflegt,« hatte den Jnhalt ihrer Spiclcasse zumi Anlauf eines Viertellooses der preußi-! schen Lotterie verwendet. Die Herrens hatten das Glück, daß das Loos rnitI einem Gewinn von 40,0()0 Mark gezo gen wurde. Esel-leiseste. L i e g n i t. Der Regierungspräsi dent Prinz Handjerh, hat dem Ministe rium sein Resignationsgesuch unter breitet. Gerüchttveise verlautet, der GrafZedlitz-Trützschler. der nach Groß ler’S Rücktritt Kultusmintster wurde und gleichzeitig mit dem Sturze seines Schulgesetzentsvurss von diesem Posten zurücktrat, solle sein Nachfolger wer ben· n i Liebau. Ueber die Verhaftung des katholischen Pfarrers Thiel von Trautliebersdorf bei Liebau meidet die »Schlef. Ztg.«: Von diesem Geistlichen hatte eine Frau seiner Gemeinde be hauptet, er habe sich in einer von der Kanzel herab gehaltenen Rede der Ma jeftätsbeleidigung schuldig gemacht. Der Pfarrer belangte die Frau gericht lich, und dieieche wurde infolge der von dem Geistlichen beschworenen Aus sa«;.e, daß deren Behauptung auf Er findung beruhe, vom Schöffengericht verurtheilt. Hierauf traten jedoch mehrere andere litemeindemitglieder auf, welche die Majestätsbeleidigung in der Predigt gleichfalls gehört haben wollen. Jnfolge dessen ist nunmehr der Pfarrer wegen Verdachtes des Meineides verhaftet und nach Hirsch berg überführt worden; er wurde je doch, wie gemeldet, gegen Stellung ei ner Caution aus der Untersuchungs haft entlassen. Kirttotvitz. Ueber die Ursache zum Selbftmord des Landesältesten, Rittergutsbefitzerg Baron von Rhein baben auf Michallowitz erfährt der »Oberschl. Anzeiger« Folgendes-: Elen de, jeder Grundlage entbehrende Klot ichereien führten Anfang August d. J. in der Familie des Banns Rhein baben zu Zerwürfnisfen. Derselbe führte Wochen lang ein vollständig zu rückgezogenes Leben und empfing au fzer der Dienerschaft keine einzige Per son, selbst nicht an seinem Geburtsta ge tEnde September). Am 31.. Oktober gab Baron Rheinbaben plötzlich die Absicht kund, nach Italien abzureisen und nahm an der Gruft seines vor zwei Jahren verstorbenen Töchter-ebens einen herzbewegenden Abschied. Von Unruhen getrieben, kehrte der Baron jedoch bereits nach viertägiger Abwe senheit —- muthmaßlich aus Oester reich —- zuriick und schloß sich weiter vorn Weltverkehr ab, bis ihm Freitag in der fünften Nachmittagsstunde ein Pistolenfchusz die ewige Ruhe brachte. Der plötzlich Tahingefchiedene stand im Alter von 45 Jahren, war reich begü tert und befand sich in vielen Ehren ftellungen. Poles-« K o m o r n i t. Der wegen Ermor dung des Fleischernieifierg und Grund besitzer-s Degursti in Bleioist in Unter fuchungshaft befindliche Wirthgsolxn siurasz hat nunmehr die That einge räumt und gleichzeitig das Geständnißs abgelegt, daß er vor zwei Jahren ins Plezoisl die unverehelichte Mariannaj Verz, welche bei feinem Bruder gedient« hatte, errnordet habe. Die Leiche desi Mädchens wurde ihatföchlich damals-s gefunden; es gelang iedoch nicht, den Thöter zu ermitteln. « B i r n b a u m. Der.Steinietzer Lin-i dolf Zielet besuchte am 29. Augusik d. J. seine Braut Martlx Rimanns um mit ihr wegen der bevorstehenden; Hochzeit Verschiedenes zu besprechent s i Bei dieser Gelegenheit ergriff er ein an der Wand stehendes, dem Bruder der Braut aehöriges altes Pertnffionsi ; geweht und machte damit einige militii- i rische Griffe. Plö lich trachte ein Schuf-» die Schrotadung drang der-s Braut in den Hals nnd kühne den sa-! fertigen Tod des Mädchens —herbei·; Stieler wurde von der Posener Straf-i lammer zu einiägiger Gefängnißfirafes verurtheilt. f F o r d o n. Die Arbeiten am Bau j der biesinen Eifenbahnbriicte itber dies Wachse-, der rannten Deutschlanng schreiten rasch vorwärts. Jn den leis-, ten Monaten ist besonders der Aufbau der Stromvfeiler 2 und 3 und der; Vorlandpfeiler 15 bis 19 fertiggestellik worden« Es ist interessant, daß die« Brücke genau so lan ift, wie die Ver-s liner Linden, niiinli 1325 Meter. An —-.-k der W arbeiten augenblicklich 9201 Arbeiter, während die durch ehntttliehe Urbectersahi nur 800 betr gt. Den Bau leiten 23 technische Beamte, ein Bautnspettor, drei Regierungzbaumet ster, zwei Ingenieure, acht Bauassistens ten u. s. w. Die Verlehrsiibergabe der Brücke, deren Herstellung-kosten sich auf neun Millionen Mark belaufen, er folgt im Herbst 1893. L fwrcufiem L a B d e h n e n. Die Dampfschnei-, oemiihle der Herren Quassowski und« iso. in Massuilen ist vollständig nieder gebrannt. L ö tz e n. Eine in den lehien Tagen vorgenomme Revision der hiesigen Kreiscommunalcasse hat zur Verhaf .ung des Rendanten Kropat geführt. Die Veruntreuungen sind bereits bis zur Höhe von 15,000 M. festgestellt K a u l e h m e n. Jm nahen Rau kehnelen starb dieser Tage der israeli tische Handelsmann Kahn im Alter· -.on 110 Jahren. Seine Frau, mit der’ er 80 Jahre lang glücklich, wenn auch« in ··(mlichen Verhältnissen lebte, hat 100 Jahre ebenfalls schon überschritten und ist noch ziemlich rüstig. « Ehdttuhnen. Der vor Jahres frist von dem Jnsterburger Schwenge richt wegen Verbrechens im Amt zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilte Eisen bahn - Assistent Wilhelm Frank von hier, ist im Gerichts - Gefängniß dem Wahnsinn verfallen und mußte der Je ren - Heilanstalt zu Allenberg zuge siihrt werden. : Wirstvreuszew Tho r n. Der Oberlehrer a. D. Professor Dr. Faßbender, langjähriges Vorstandsmitglied des Kopernilus Vereins, ist im Alter von 75 Jahren plötzlich gestorben. T i e g e n h o f. Sanitätsrath Du Wiegemann l,ierselbst, ein in weiten Kreisen hochgeschätzter Arzt, beging mit seiner Gattin das 50jahrige Ehe jubiliium. G o l l u b. An Stelle des nach Mo gilno gewählten Bürgermeisters Saal Inann wurde der Stadtsecretär Mein hardt aus Pr. Stargard einstimmig »zum Bürgermeister gewählt. Elb i n g. Der Bau unseres neuen Rathhanses, mit der Front nach der Friedrichsstraße und mit dem Giebel nach der Junterstraße und dem Lust garten, ist jetzt fertiggestellt, so daß die Bureauräume bereits bezogen werden ionnten. T usch e l. Jn der Nähe des Dorfes. Gostoczyn ist ein mächtiges Brauntoh lenlager entdeckt worden. Die Kohlen find von vorziiglicher Beschaffenheit und werden schon jetzt von den Bewoh nern der Umgegend in großen Mengen getauft. G r a u d e n z. Beim Neubau des tiiarnisonlazareths stürzte eine Mauer ein und begrub unter ihren Trüm mern fünf Mauren Zwei von ihnen waren sofort todt, drei sind verletzts Der Bautechniler Olschewsti. welchem die specielle Beaufsichtigung des Neu-J baues des Garnisonlazareths über-· tragen war, ist von hier verschwundem Hammer-m Lauenburg Daß es vergrabe-l ne Schätze bei uns giebt, beweist der durch Bohrungen festgestellte Kiessund auf der Gemartung des tttittergutes· Lischnitz, Lieutenant Gebel gehöring Das Lager hat nach einer amtlichen Schätzung einenWerth von 150,000 M. Herrn Gebel sind denn auch schon be deutende Offerten gemacht worden. Er will jedoch die Ausbeutung allein un ternehmen, da er namentlich in der Bahnverwaltung eine ausgezeichnete Abnehmerin finden dürfte. Die Uns tersnchung der Riesproben hat ergeben, daß das gesundene Material zu dem besten existirenden Kies zu rechnen ist. S t a r g n r d. Unter zahlreicher Betheiliqung aus der Stadt und Um gegend fand hier die f;t-0;äl)rige Jubel seier unserer lljiarientirche statt. Einge leitet wurde die Feier am Sonnabend Abend durch eine liturgische Andacht, die Superintendent Haupt abI"-ielt. Am Sonntag früh 7 Uhr ertönten vom Thurm der Kirche Choriile. Um 10 ilhr sand die Hauptseier in der Jubi läuinstirche statt« an welcher außer dem tionsistorialpräsidenten Richter der tommandirende General v. Blornberg nnd das Osfizierlorpg der Garnison theilnahmen. Nachmittags fand ein Festessen im Stein’schen Saale und später noch eine Versammlung in der Aula des Gymnasinms statt. Kolbe rg. Es liegt im Plane, das Münder eFort abzubrechen und an seiner Stelle eine Lootsenstation zu er richten. Damit würde das letzte Wahr zeichen von Rolbergs ruhmreicher Ber gangenheit und gleichzeitig ein Punkt unseres Strandes verschwinden, auf welchem die Blicke der Einheimischen sowohl wie auch unserer Badegäste al lezeit mit Wohlgefallen geruht haben. Wenn eine zwingende Nothwendigleit rorliegen sollte, gerade an jener Stelle eine Lootsenstation zu errichten, so müßten am Ende wohl alle anderen Bedenken schweigen: da dies aber of senbar nicht der Fall ist, so glauben wir uns sicker der Hoffnung hinzuge ben zu dürfen, daß man auch vielleicht nicht aus Gefühl filr pittoresle Schön lseit, so doch die Pietät site die glanz volle Vergangenheit den Sieg til-er et waige andere Forderungen avontra gen und Fort Miinde uns erhalten bleiben wird. Schleswicsxwlktrim A l t o n a. Das Schwurgericht ver urtheilte eine Bande von neun Perso nen, darunter drei Weiber, die mehrere Kirchen in der Umgegend hamburgs ausgeraubt hatten besto. auszurauben versuchten, zu Strafen bis zu achtl Jahren Zuchthaus. W a n d S b e ck Die Milchveruoev thungss Genossenschaft der vereinigten Landleute von 1890 hat in ihrer leh-; ten Versammlung beschlossen, die nach Vornahme reichlicher Abschreibungen auf 18,000 Mark festgestellte Unter-I bilanz durch eine Umlage zu decken.! Von jedem Genossen soll ein Nachschußl von 120 Mark eingezogen werden. Ei-: ne andauernde Verbesserung der Ver hältnisse glaubt die Direktion in sichere Aussicht stellen zu können. Z Kiei. Vom dänifchen Vostdam pfer wurde in der Dunkelheit vor der Flieler Förde ein Segelschiff umge rannt. Bei dein Unfall, der mehrere Menschenleben kostete, sollen die see iorfchriftlichen Maßnahmen seitens er Schiffslenler nicht beobachtet wor den fein. J Beim Seeamt in Flensburgk ist die amtliche Mc eldung eingegangen, - daß der aus einein spanischen Hafen nach New York ang fahrene deutsche, » iner Kieler Firma gehörige DampferI ,,Alarich« während eines heftigen -turmes auf tem atlantischen Oceans zu Grunde gegangen sei 1 .c:0 a u o: r) -.- e« . Celle. Hier starb Generalmajors a. D. Frhr. v. Bülow, vom 1. Aprils 1887 bis 22. Januar 1891 Commanås deur des 7. Jnsanterie - Regiments ,,Ptinz Georg« No. 106. hildesheimBischofDr Som merwerl hat die ihm persönlich zuge fallenen sämmtlichen Sperrgelder im Betrage von 111,150 Mark für milde Zwecke in der Diörese Hildesheim be stimmt und dem bischöfl. General Bicariate zustellen lassen. C la u s t h a l. Jtn tiefsten Winter« treten nur höchst selten so mächtige Schneeniedergänge ein, wie in den letz ten Tagen hier im Gebirge. Jn hand großen Flanten fielen die Flocken nie der Und bildeten sehr bald eine schnell wachsende Decke. Jm Oberharz liegt der Schnee durihssrhnittlich einen Fuß hoch, und man hat dort schon allgemein zum Schlitten als Verkehrsmittel grei fen müssen. - H a n n o v e r· Die srädtischen Kol legten haben beschlossen, den Magistrat zur Führung eine-«- Prozesseg mit dem bisherigen Direktor des Lebensmittel Untersnchuiigspntes Dr. Schnutz zu ermächtigen Als Dr. Zchnutz am 182 November v.·J. in Disziplinar - lin tersuchung gezogen und seine Amtsent-« hebung — ausgesprochen wurde, ward," dem Gesetze entsprechend, sein Gehalt irsiihrend der noch sortdauernden Un tersuchung auf die Hälfte herabgesetzt Von dieser Hälfte machte der Magistrat noch Abzüge, weil Schnutz Ausgaben: siir das Jnstitut gemacht, zu denen ers nicht vorher ermächtigt war. Jn einem Falle hatte Dr. Echnutz, der mit Hiilfes eines Gerichtgvollziehers den Geld-! schrant im Kassenlokal der Stadt pfiinden lassen wollte, es durchgesetzt, daß ihm der abgezogene Betrag aus gezahlt wurde. Auf Compensation wollte Dr. Schnutz sich nicht einlassen, sondern hat den Magistrat auf voll-s ständige Zahlung seines Gehaltes zur? Hälfte verklagt « Provinz Zamscw W i i t e n b e r g. Jn der Friedrichs stadt wurde der Bahnarbeiter Wasserg leben und sein Schwager Gröbe beim Ausschachten eines Brunnens von dem nicht gehörig abgesteisten Erdreich inl einer Tiefe von fünf Meter verschüttet.l Beide Männer konnten nur als Leichenj zu Tage gefördert werden. Beide wa-l ren verheirathet und hinterlassen ihre Frauen nnd ie vier Kinder. G raditz (bei Torgau). Die hier abgehaltene Versteigerung ausrangir ter Vollblutpserde nahm folgenden Verlauf. Percuna, gedeckt von St. Ga-· tieri, 12,000 Mark (Käuser Freiherr v. Falkenhausen); Junker 7150 Marks filtittmeister Suermondt); Pfalzgraf; 4600 Mark tLieutenant v. Schier-? fix-wh; Aussctte 4400 Mark (Majok v.! Tchmidm Weltstadt und Aeblissin je 4000 Mart lGras Redern); Cicero J3140 Mark (.Herr von Hoboken); Hö dur 3100 Mark iLieutenant v. Schier städt); Spartaner 26730 Mark (Hobo ten); Petersburg 2600 Mark lHerr Haniel); Gassenhauer 2200 Mark (Lientenant v. Grövenitz und Turtel tanbe 550 Mark lDomänenpächter Lücke). Gesammtergebniß 56,070 M. «I,»- « . . .,,s«i.-·. 7s —... Bei B i l le r b e ck wurde der Land mirth Vieper von zwei Wegelagerern überfallen und beraubt. Die Strolche fpnnnien das Pferd vom Wagen und flüchteien nach Holland· Der Lehrermnngel in der Provinz Mefifalen wird immer bedrolflicher. Nach Meldungen aus dem Regierungs bezitl Arnsberg fehlen dort an 170 Lehrer. Zur Aughiilfe verwendet man Candidaien der Theologie. Jn den Kreisen Hörde und Dortmund sind de ren viele als Lehrer angestellt. J fee l o lin. Bei den Sind-idee ordnetenwahlen siegten in der zweiten «?kbthei!ung die freisinnigen Candidaten si. Stamm, H. Tempelmann und Ad. Becker neuen die Condidaten der Natio nal - Liberalen und des Genuqu Jn der ersten Abtheilung wurden die Nationalliberalen Geh. Commetzien ratl) Ebbinghaus und Commetzienraih Herbers wieder-, Dr. Schliiie neuge-; wählt. I ——I M li n st e r. Der Provinzialratl der Provinz Westfalen besteht nach de jüngst vom Provinztalausschuß vorge nommenen Wahl für die nächsten - Jahre aus den Herren Flehn d. Schor lemer - Alst, Ehrenamtmann Schulze Vellinghaufen (Langendreer) und Fa britbesiitzer vom Heede (Halver). Z1 Stellvertretern wurden gewählt di Herren Rentner Karl Berger (Witten und Commerzienrath Cofack (Neheim) Burgsteinfurt. Einer, der es nicht nöthig hatte, nämlich Atmenun terstijtzung zu beziehen, war ein jet verstorbener blinder Klavierstimmei Derselbe hat nicht weniger als 60 Jah re feines Lebens Unterstützungsgelde aus der Armenkasse erhalten, zufam men 21533 Mark. Jn seinem Testamek ««.at er dem Armenfonds 1000 Max vermacht, während der Rest seine Vermögens — etwa 6000 Mark — de einzigen in Münster lebenden Schweste ibertraaen war. Damit sind jedo« unsere Stadtväter nicht einverstanden "e haben be"schlossen, auf Auszahluns des Unterstützungsrestes von 1138 LU( fnspruch zu erheben, wenn nöthig, aus gerichtlich-km Wege. :t;t)ein«,i:«o.s.iiti3. ( Köln. Die Ritter des eisernen Kreuzes im Kölner Veteranenverein haben beschlossen, an den Reichstag eine Petition wegen Gewährung eines Ehrensoldes von 450 Mark fiir die Jn haber der ersten Klasse und von 150 Mart fiir die Inhaber der zweiten Klasse zu senden. Elbe r f e l d. Ein ruchlofer Bube von 18 Jahren, aus Velbert und seines Zeichens Fabrikarbeiter, wurde von der Straftammer zu fünf Jahren Gefäng niß verurtheilt, weil er zwei Ackereru in der Velverter Gegend Wohnhaus und Scheune angezündet, vier raffi nirte Betrüger-den« drei Betrugsver suche, sieben schwere Urtundenfiilschun gen, einen Diebstahl und eine Unter schlagung begangen hatte. Durch die Brandstiftungen war ein Gesammt schaden von fast 10,0«I)0 Mark entstan den. Der Junge war bereits früher wegen -si.-a:ir,slei--;::i;. z: ;«:· Diebstahl-J bestraft worden. A a ch e n. Der Rentner L. H. Os fergelt zu Ronheide hatte die evange lische 5"tirchengemein«de zu Aachen zur Universalerbin feines nicht unbedeu tenden Vermögens eingesetzt. Nach seinem Tode haben seine gesetzlichen Erben die Gültigkeit dieser Testamente unter der Behauptung angefochten, daß der Erblasser zur Zeit der Abfassung der Testainente wahnsinnig gewesen sei. Jn dem hierüber beim Landgerichte er hobenen Eltechtsstreite gaben die ärztli chen Sachverständigen ihr Gutachten dahin ab, daß Offergelt seit 1865 bis zu seinem Tode geistestrant gewesen sei und daß die Art seiner Geistes trankheit lichte Zwischenräume aus schließe. Daran wurden durch Ur theil des Landgut-bis die beiden Testa mente für nichtig erklärt. Gegen dieses Urtheil legte die evangelifche Gemeinde Berufung ein, worauf hin das hiesige Oberlandesgericht das erste Urtheil aufgehoben hat. Den Erben bleibt nun das Rechtsinittel der Revision an das Neichsgericht. Ein Brand auf dem Hüttenwerk Rothe Erde brach auf bisher nicht er mittelte Weise in dem einzigen massi ven Bau des Werkes, in der früheren, jetzt als solche nicht mehr benutzten Drahtzieherei aus, die gegenwärtig zur Aufbewahrung von alten und Reserve niaschinen benutzt wird; auch war in dem Gebäude die Abendschule fiir die Minder der Hüttenarbeiter unterge bracht. Bei der Schnelligkeit, mit wel cher die Flammen um sich griffen, konn te an eine Rettung des Gebäudes nicht cedacht werden; es brannte bis auf die timfassungsmauern nieder. Der ent standene Schaden ist nicht beträchtlich, auch ist der Betrieb des Werkes nicht gestört. Von Aachen waren zwei Com dagnieen der Feuerwehr mit der Tampsspritze ausgerückt, die den größ ten Theil der Nacht hindurch in Thä tigteit blieben. Jnsolge des gewalti gen Feuerscheins hatten sich Tausende »-on Neugierigen zur Brandstelle bege ben. .·«·ses·s.se-.·«.lla-T.-iri. l Kassel. Hier wird gegenwärtig -ine schaurige Familiengeschichte, iiber nelche noch qeheimnißvolles Dunkel lex-s sert, viel besprochen. Bei der Abhaltung einer fiskalischen Jagd im Habichts-. -«alde, in der Nähe des sogenannten ·!uhberges (siidlirh vom Wilhetmst her Schloßpart) wurde von einem Trei iser unter einem Taiinenbaum, mitten im dichtesten Tannenwalde, eine männ Tche Leide, die schon start verwest war, nfnesunden Ehe sich die Jagdgesell fchaft von ihrem Entsetzen erholt hatte, wurde in Laub verscharrt eine zweite -«ciche, diesenige eines lojihrigen Mäd shens, ausaesunden, welche in eine ge iiictkte wollene Decke einaehijllt war, leishsnn um sie vor den Einflüssen der Witterung zu schützen. Nach erfolgter All-»meine wurde durch amtliche Ermit telunaen alsbald festgestellt, daß es der seit R Wochen spurlos verschwun «-ene Postassistent am Kasseler Haupt smstamh Albert Probst, nnd dessen 10 Eithriges Töchterchen aus erster Ehe waren ,die man im Walde erschossen -ni-"gesrtnden hatte. Vrobst hatte sich.« wie man der »B. B. th.« schreibt, mit; leinem Kinde unter dem Vorwande," oinen Spaziergang zu machen, am 89 Oltober aus seiner Wohnung entserntJ nnd Beide waren seitdem spurlos ver schwunden. Alle Nachforschunqen blie-i ben erfolglos, obwohl Verwandte sichs ingehend darum bemühten, den Auf nthalt zu ermitteln. Die Mutter des t. wohnt in Braunschweig; hier so oohl als in Hanau und anderen Or en, wo er thätig war, wurden die um assendsten Ermittelungen angestellt, llein vergeblich, so taß man schließlich lauhte, P. sei nach dem Auslande ach Amerika, geflüchtet. —- Wie der Iefund zeigt, hat der Vater dem Kind -1m Spielen, um es abzulenken, einen" «haler in die Hand gegeben und das? -:uf die mörderische Waffe gegen sich elbst gerichtet. P. war erst 37 Jahres .lt und seit Jahresfrist zum zweitens «ale mit einer Kasselerin verheirathet l tit der er jedoch, wie man wußte, ins ehr unglücklicher Ehe lebte. ; störet-»freiij Sa-;Hrfcts. l B a u tz e n. Zwei Pulverhäuser der» ichsifchen Pulverfabrik - Aktien - Ge-, ellschaft in Bautzen sind in die Lufti ,eflogen. Drei Arbeiter sind dabei ver-l :11glückt. . P e g a u.« Allgemeinste Theilnahme; indet die Rathskellerwirth Preußen-« .he Familie hier, deren 13jährige ein-i ige Tochter dieser Tage an den Folgen! ser Brandwunden, die sie sich vor Hi Zagen bei einem Sturze über ein Ge-. Ziß mit siedendem Wasser zugezogen» iach schwerem Leiden verschieden ist.I Großenhain.Aus der Stamm-Z schäferei des Rittergutsbesitzers Rich-; ter auf Baselitz, die schon manchesl iuchtthier dem Auslande geliefert hatJ ist abermals ein Schafbock fiir 3000 Mark ausgerauft und nach der südasri canischen Republik, früher Transvaal genannt, abgesandt worden. Tlitirinocm Ko burg. Hier ist der bekannte Theatermaler, Professor Gotthard Brückner, der fast alle größeren Theater Deutschlands, auch die Bahreuther Festspiele mit seinen Dekorationen versorgt hat, gestorben. G re i z. Vom hiesigen Landgericht; wurde der Fleischer Zorn in Zeulenro-I da wegen Vergebens gegen das Nah-« rungsmittelgesetz zu 150 MarkGeld-j strafe eventuell 15 Tagen Gefängnißi verurtheilt. s E i fe n a ch. Eine in das Bauwesenk tief einschneidende Erfindung haben; die Herren Hugo Dittmar in Eisenach! und Guido Staffel in Witzenhausen; zur Patentirung angemeldet. Dieselbe; besteht aus Pappe zu Bauzwecken, wel-j che aus Papier, Lumpen, Torf undY titork hergestellt wird. Or «« . .«.«-..-- .'.1 « «-2-.s;.,es.LL»-o Braunfchweig Als der Se-l cretiir des hiesigen herzoglichen Land-, gerichts, Otto Albrecht, sich vor einigenf Wochen das Leben nahm, hieß es allge-« Inein, daß der altbewährte und sehr diensteifrige Beamte in hochgxzdigerI nervöser Reizung in den Tod gegan-; gen sei, weil er die ihm übertr :»::1en; Arbeiten nicht mehr zu bewältigen der-Z mocht habe. Die ersten oberslachucheni Nachforschungen ergaben zwar sin: uns aemein große Unordnung der Bücher, Veruntreuungen waren jedoch « ..,t festzustellen Jetzt endlich Ikc man zu einem ganz iiberraschenden Grgziiißt gelangt. Es hat sich nämlich heraus-F gestellt, daß Albrecht, gleich seinem Collegen Khbitz, der sich wegen hier-; schlagung zur Zeit in Untersuchungs-; haft befindet, und L. Richter, der kürzlich wegen des gleichen Verdre-f chens zu vier Jahren Gefängniß der urtheilt wurde, das in ihn gesetzte Ver-s trauen aus das Schmählichste miß-s braucht hat. Zahlreiche dem A. ander-« traute Depositen, zum Theil in be-. trächtlicher Höhe, sind verschwunden.t Bislang beläuft sich die Fehlsumme auf« etwa 53000 Mark, doch ift die Untersu-l chung noch nicht abgeschlossen. Den! durch die Unterschlagung angerichtetent Schaden wird der Staat zu decken ha ben. Es wird wohl ein Gebeimniß bleiben, wag den gutsituirten Beatntent Du dem schweren Amtsvergehen bewo gen hat. kl’teckti-Iktr:is.«ks,. . W 1 sm ar. Der Bau der hiesigen· Molkerei ist jetzt so weit vollendet daß demnächst der Betrieb derselben begon-j nen wird. I» I No stock Jn der hiesigen Maschi-» nen- und Schiffsbauanstalt brach eine Feuersbrunst aug, durch welche die Sä-; serei und die Tischlerwerkftadt in Aschel ieleat wurde. Das Hauptgebciude bliebi verschont Strelitz. Der 77jäl1rige Fuhr-; Trann Zander hatte das Unglück, beim Tutterholen ausJ der Bodenluke herab uftiirzen. Die Verletzungen, die er sich durch den Sturz zugezogen hatte, wa ren so schwer, dasz er bald darauf ges storben ist. W a r i n. Jn dem zwisch en hier und J eulloster gelegenen Neumiilil brannte es. Viehhaus und Scheune des Mül lers Burmer wurden ein Raub der Klammern Sämmtliche Futter- und Fiornvorräthe sind mitverbrannt. Auch sind 24 Schafe und etwa 80 Tauben in den Flammen umgekommen. Jst-m Tiger-« B r e m e n. Der Schnelldampfer ,,Lahn« ist wegen ungünstigen Wasser standes unterhalb Nordenham festgera iben. Der Lloyd hält iregen zwanzig tägiger Quarantäne alle Zwischende cker, die nicht amerikanische Bürger sind, von den Schnelldampfern zurück und befördert sie mit besonderen Dam pfern nach Baltimore. H a m b u r g. Der Senat von hier überreichte der Bürgerschaft den Staatshauöhalt für 1893. Er schließt » ..«-.---«-·.--. —«. M nit einem Fehlbetrage von 4,278,888 Mark ab. Die Hamburg - Amerikcnische Pa cketfahrtsAWien-Gesellschaft hat mit Zanssen und Schmilezsty, Aktienge ellschaft in Hamburg, den Bau eines ogenannten Wasserdampfers kontra irt. Das Fahrzeug soll die sämmtli en Dampfe-; der Gesellschaft bei An lunft und Abgang mit keimfreiem, aus «em artesischen Brunnen der Bill trauerei bezogenen Wasser versorgen. Die Fertigstellung wird so sehr beeilt, aß sie schon zum 1. März 1898 er olgt. Bauern. Jn Pfrontenberg ermordete der Tischler Stemmel seinen alten ater und seine Schwester, weil die elben sich weigerten, all ihr Eigen hum ihm zu übertragen. Es gelang wem Mörder zu entfliehen; er wurde jedoch bald wieder eingefangen. Nürnberg. Gräfin Lilli Pücks ler - Limpurg die den Sommer zur Erholung bei ihren Eltern im benach barten Schloß Burgfarrnbach zuge bracht hat, reiste vor Kurzem nach Ostasrika zurück. um ihre Thätigkeit als Krankenschwester im deutschen Kriegslazareth zu Bagamoa wrede aufzunehmen. - Reisbach. Die 27 Jahre alte Näherin Maria Haber, ein braves Mädchen und die eifrige Stü e ihrer Eltern, wollte kürzlich nach töhren gehen. Jhre schwere Nähmaschine un term Arm, trat sie bei Nebel früh 6 Uhr ihren Berufsgang an und hatte bei der Vruckmühle einen Steg über die Vils zu passiren. Auf demselben rutsch te das Mädchen aus, stürzte in den Fluß und wurde von ihrer schweren Maschine in die Tiefe gezogen. Das Geräusch der nahen Mühle und des Wasserfalles ließen Hilferufe des Mäd chens nicht vernehmen. Einige Stunden später wurde vom Obermüller ihre Leiche am Rechen aufgefunden. Linde-L Karlsruhe. Nachdem das Scheffel - Denkmal in Heidelberg schon seit längerer Zeit aufgestellt ist, wurde kürzlich auch dasjenige in Karlsruhe, der Vaterstadt des Dichters, feierlich enthüllt. Das Dentmal erhebt sich auf dem viereckigen, mit Anlagen be deckten und von schönen Villen umgebe nen Kunstschulplatz. Sein Eindruck ist außerordentlich reich und poetisch. Auf einem weißen, mit Bronzeorna menten gezierten Marmorsockel ruht die sprechend ähnliche Kolossalbüste des Dichters, unter welcher sich Palm zweige kreuzen. Am Fuße des in’s Viereck übergehenden Sockels sitzt auf einem Bronze - Stuhl in sinnender Haltung die ScheffePsche Muse, eine wunderbare Frauengestalt. Sie ist begleitet von zwei Putten, deren einer soeben den Bogen abgeschossen hat, während der zweite eine Weintraube darbietet: Liebe und Wein. Die schalthaften Gesichter versinnlichen den Humor der Scheffel’schen Dichtung. An den beiden Seiten des Sockels be finden sich die Hochreliefs, deren eines die Scene vorstellt, wie Ettehard die Herzogin Hadwig über die Kloster schwelle trägt, ein figurenreiches und mit seltener Feinheit ausgearbeitetes Bild, während auf dem entgegengesetz ten die Kirchensrene dargestellt ist, wie Ettehard gefesselt wird und die Herzo gin voll Entrüstung sich entfernt, eben falls eine dramatisch bewegte Gruppe. Das ganze Denkmal hält als Kunst werk weit mehr, als das Modell ver sprochen hat, wie dies von einem Künst ler, wie Volz, nicht anders zu erwarten war. Bekanntlich hatte Volz in dem Wettbewerb den zweiten Preis erhal ten. Das mit dem ersten Preis ge krönte Heer’sche Denkmal ist in Heidel berg zur Ausführung gekommen und stellt Scheffel in ganzer Gestalt als Wanderer dar, ebenfalls ein geistvolles Werk, welches aber durch den poetischen Gehalt des Volz’schen übertroffen wird. Die badische Regierung hat die Be zirlsämter angewiesen, vor Genuß un gelochter amerikanischer Fleischwaaren öffentlich zu warnen und verordnete die Nachprüfung aller importirten amerikanischen Fleischwaaren aus Tri chinose auch dann, wenn ein amerikani sches Gesundheitszeugnifz vorliegt, un ter strafrechtlicher Haftung der Im porteure nnd Verkäufer. Die Regie rung scheint ten amerik. Gesund heitszeugnifsen wenig Vertrauen entge gen zu bringen. Oksicrrciesu Wie n. Ein dieser Tage zu wohl jhiitiaen Zwecken von einer humanitä ren Tischgesellschast der westlichen Be zirke veranstaltetes Distanzwettgehen hat in den verschiedenen Kreisen der Wiener Bevölkerung unerwartet leb haften Anklang gefunden. Es hatten sich weit über 20") Personen, darunter viele Turner, zur Theilnahme an dem Marsche gemeldet nnd ihren Einsas von einem Gulden entrichtet. Damit erhielt der humanitäre Zweck der Ver anstaltung eine finanzielle Grundlage. Unter den Anaemeldeten befand sich auch ein als tüchtiger Distanzgeher be kannter lsngländey der die aus vier Stunden Normalmarschzeit berechnete Strecke Ottalring - Königstetten in 2 Stunden und 15 Minuten zurück legte. ——-Jn T a c o m a, Wash., hat sich der Countyassessor Cool, dessen Amts termin kürzlich ablief, als Dieb erwie seistf Er stahl 87000 aus der Countyi a e.