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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Dec. 16, 1892)
W Vom Congreß. Die Schlußieifion des s)2. Con gkesses ist im vollen Gange Chandlek beantragt im Senat. dir Einwanderung auf ein Jahr zu verbittern Hält verlangt Widerruf der Zhermank ichen Silbkmnkanf Bill. Um 5. Dezember traten die beiden "ufer des 52. Congresses zu ihrer . Session zusammen. Wie üblich, wurden am l. Tage der Verhandlung nur weni e Routinegeschäfte erledigt. Der Prätdent theilte mit, daß am folgenden Tage seine Botschaft beiden Häuser-i zugehen werde. S. D e z e m b e r. Beiden Häusern des Congresses ging die angetiindigte Botschaft des Präsidenten zu, deren Verlesung circa 1 1s2 Stunde in An spruch nahm. Das Dolument betont den gegenwärtigen blühenden Zustand des Landes und berichtet von den Voll bringenschaften und Bestrebungen der jesigen Administration. Jm S enate gingen eine Menge Petitionen und Bills ein. Erstere be zogen sich z. Th. aus die Schließung oder Offenhaltung der Weltausstel ltmg am Sonntag, auf die Anti - Op tionbill u. s. to. Eine Bill Chandler’s empfahl das Verbot der Einwanderung auf ein Jahr. Vest beantragte, zu un tersuchen, ob sich die Beamten des Cen-! fusbureau ungebührlich in die Wahl cis-gemischt hätt-se ; Jm Hause wurden die Voran-. schläge des Finanzministers für dass « te Jahr entgegengenommenx die Botschaft des Präsidenten nach deren« Berlesung dem GesammtausschuszI überwiesen. i 7. Dezember. Jn beiden Häu-: fern hielten —- ervas ganz ungewöhn-, liches — jüdische Geistliche die Eröff nungsandacht. Jm S enat wurde der Schatzamtsbericht über den Stand der Finanzen vorgelegt. hill bean-« tragte Widerruf der Sherman’schen Silberankaufalte. An das Finanz comite verwiesen. Vest’s gestern ein gebrachte Resolution betreffs Partei llepperei der Censuåbeamten g;ng an den Ausschuß für zufällige Ausgaben« Sein weiterer Antrag, eine Commis sion zu ernennen, welche mit den Jn dianern im Jndianerterritorium ver handeln solle, wurde nach längerer De-» hatte zurückgelegt ’ Das Haus beschäftigte sich mit einer Bill, betreffs Widerruss des Ge sehes, welches die Zahl der Marine-"" Jnginieuroffiziere auf 170 festsetzt.« Dann wurde über eine Senatshill be treffs des öffentlichen Druckes bera then. Die Botschaft des Präsidenten-. ! ——·«·«· i « Präsident Harrison hat am s. De-? zember dem eben zur Sitzung zusam-f mengetretenen 62. Congreß seine Jah-« resbotschast zugehen lassen. Wir las -« sen den Hauptinhalt derselben hier fol-T Ums . . Jrn Eingang wird aus die gegen wärtige Prosperitäi des Landes hinge wiesen. Der Gesammtreichthum stieg den TM, wo er auf 816,159,616,068 berechnet wurde, bis zum Jahre IsIoi auf M,610,000,000 oder um 287i auf das hundert. Die Gefammtmei-. lenzahl der Eisenbahnen betrug 1860l ans-as und 1890 167,741, was eime Zunahme von 448 auf das underl; ommt; dazu werden am chlusse laufenden Jahres noch 4000 Mel-s len hinzutreten. Jn den fünsundsiebq bedeutendsten Städten des Landes-z Krug nach statistischen Ermittelungenk - das im Fabrikhetriebe angelegte Lapi-i tal im ahre 1880 sl.232,839,6701 m im ahke 1890 egooa735,884;l die Zihl der Fabrilarbeiter stieg in« dem ahrzehnt von 1,301,388 auf 2, MAX und der gezahlte Arbeitslohnj m 8501,965,778 auf sl,221,170,-s M Der Werth der Fabrikqu Me stieg von 82,711,379,899 auf . damage-san l Der Gesammtwerth unseres aus-« Wen Handels betrug in dem letz echnungsjahre 81,875,680.610 oder s128,283,604 mehr als im Vor fahre, während der durchschniktliche Jahreswerth unserer Waaren - Ein und Aussuhr in den letzten zehn Jah ren vor 1891 81,457,322,019 betrug also von dem leßtjährigen um s400, Assösjl oder 27.47 v. h. überstiegen( wer . Ein weiterer Beweis von dem Wohl-« Iande unseres Landes ist die Steige-i rung der Zahl der Sparhant-Deposi-s von 693,870 im Jahre 1860 aus MAX im Jahre 1890, d. h. ums 513 v. h. nnd ihrer Einlagen von! UOMZM auf 81,524,844,506 « oder Um 921 v. D. Jm Jahre 1891 sonnen U,623,079,749 in Sparban sen htnterlegt, wovon neun Zehntel III Etspamtsse von Lohnarbeitern zu veranschln en sind. Unsere eziehungen zu an deren Nationen sind jetzt durch W ernstliche Streitigtett gestört. "« Die verwickelten und drohenden Mei thetsehtedenheiten mit Deutsch M Müglteh der Samen-Angelegen htx England bezilglith der Rob M—— s.-,,....—««M.-s benfifchereien im sehr-in meet, und mit Chile n des A s auf Ma trofen der ltimore", sind beige t. Ueber die New Orleanfer Aifaire ft mit Italien eine Verständi ung er zielt worden, die dem freundf ftlichen Vierkehr beider Länder förderlich fein w rd. Ein Vertrag behufs f ch i e d s g e - richtliche Schlichtung des Streites zwischen Großbritannien und den Ver. Staaten über die Tödtung von Robben im Behringsmeer ist am 27. Februar diefes Jahres abgeschlos sen worden. Mit ihm verknüpr fich eine Verständigung, welche die Rob benjagd während ver fchiedsgerichts lichen Verhandlungen verbietet. Jch empfehle, den Präsidenten zu ermächtigen, daß er durch Prorlaina tion das Wegnehmen von Robven im iNord-Pacific durch amerikanische ZSchiffe verbietet, falls durch Entschei « dung des Schiedsgerichts oder auf fon T fiige Weise das Verbot auf Schiffe al ler Länder angewendet werden tann. · Der Congreß weiß bereits, daß die ; Einladungen diefer Regierung fiir den Zusammentritt der internationalen Münz - Conferenz behufs Be rathung über erweiterte Verwendung von Silber von den Nationen, an wel che sie gerichtet waren, angenommen wurden. Die Conferenz trat am 22. Nov. in Briissel zufammen, und hat die Betathung dieier großen Frage be gonnen. Ich habe nie vezroeifelt und habe Gelegenheit genommen, sowohl in den erlassenen Einladungen wie in meinen öffentlichen Votfchaften der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß Freigebung der Silberprägung auf· Grund eines durch internationalen Einvernehmen festgesetzten Verhältnis-I ses die Jnteressen unseres Volkes wie7 die der anderen Länder fördern würdeJ Es ist zu früh, die Ergebnisse der Cons; ferenz dorauzzusagen Sollte irgend ein Hindernisz oder Aufschub eintre ten, so glaube ich, daß die handelsla-» ge sehr bald die jetzt sich siriiubenden Re ierungen zwingen wird, sich uns in diefer Bewegung für die Vermehrung des aemiinzten Geldes anzuschließen s Die Einnahmen für das atn 30. Juni 1892 endende Rechnuiäggjahr waren s425,953,,80656, die i usga-v ben 8415,953,806,56, was eine Bilanz von 89,914,458,66 hinterließ. Die Bundesschuld wurde um R0,170, 467,58 vermindert, wozu der Ueber-» fchufz im Schatz und der Bank-Ein lösungsfond den größten Theil des Geldes lieferten. Gegenüber 1891 fie len unsere Zoll-Einnahmen um 842, 069,241. während die Steuer-Ein nahmen urn 338284223 stiegen. Der Netto-Verlust an Einnahmen aus al len Quellen betrug ML,875,978. f Der Bericht des Kriegsrnini stets enthält wieder wichtige Bor schläge für die Neorganisation unserer Jnfanterie und Artillerie. Unsere Armee ist klein, um so mehr sollte sie in den besten Stand gesetzt werden« Unsere sogenannte Grenze verlangteY früher die Aufrechterhaltung vieler klei-« ner Posten, jetzt aber ist offenbar die Politik der Concentrirung die richtige.f Das Schutzzollsyftetn wel-! ches sich jetzt fast dreißig Jahre hin-I durch in unserer Gesetzgebung erhalten« hat, war ein mächtiges hilfsniittel zur Entwickleung unseres NationalsReich thurnö und für die heimstätten unse-, rer Arbeiter, die mächtigste Schuhwehr gegen die Eintehr von Noth. Ich ha-f be es niir auf das Höchste angelegew sein lassen, unserer Arbeiterdeoölte-« rung solche Lohnsätze zu erhalten« wel-! che nicht nur für die Beschaffung des» täglichen Brotes hinreichen, sondernl auch einen bequemen Lebensunterhalt gestatten. Jch beabsicht· e hier nicht, für einen Schugzolltari einzutreten Das Er ebniß der neulichen Wahl muß als die inleitung zu einer neuen Po litik hingenomnien werden. Wir müs sen annehnien. dass der gegenwärtige auf Zollschu abzieleude Tarif in einen lediglich au die Deckung der Regie rungsausgaben abzielenden ungeän dert werden soll. Jch empfehle, dieUm gestaltung des Tarifs dein neuen Con greß zu überlassen, obwohl die bis da hin herrschende Ungewißheit betreffs des Umfanges der Aenderungen fiir die nächsten drei Monate einen bedauerli chen Ruckckchlss Mk die Gelchsikskhösiw keit und die Zolleinnahmen des Landes Erbäsührm Bär-ftp Die Annahme des GeseDeL welchesl unter dem Namen des »Disability« Gesetzes bekannt ist, hat die Zahl der invaliden Veteranen des Bürgertrie ges selbstverständlich urn ein Weder-ten deg vermehrt. Die Veranschlagung für Pensionen sciir das Fiscab Fahr betrug 8144,036,000, und dieser Betrag wurde bewilligt. Jn dieser Sitzung muß noch fiir einen Ausfall! von 810,580,621 gesorgt werden. Die Beranschlagung für das mit dem 30. Juni 1894 endende Fiscaljahr beträgt die Summe von 81,650,000.000. Der Pensionscommissär ist der Ansicht. daß wenn die jetzige Geschäftsführung inne ehalten wird, und keine weiteren Zu fäne zu den Pensionsgeseyen gemacht werden, am 30. Juni 1894 der höchste Betng für Pensionen erreicht werden wird, und derselbe wird 8188,000,000 ausmachen Der Gegenstand der Quarantäne Verordnungen, Aufsicht und Kontrolle Hwurde mir plötzlich nahe gelegt durch« ;die Ankunft von Choleraschiffen in un-«l Iseren Däer im vergangenen August-l ’Meiner Ansicht nach sollte die ganze1 Anaeleaenbett unter Bundeseontrolle aesiellt nnd der Buntesreaierung ans-« seichende Macht asaeden werden« das iVolt gegen Cinschleppung von Seuchen .—»,.,.»«. --...,.·,. ,.» .—«--.-«,. " » u reichere-n er- « M siSepternder unterzeichnek K Verord s s nungen, die eine zwanzi tti e Qua rantane fiir alle Schiffe, die uiwani derer aus ausländischen Schiffen herü berbrachten, rorschrieben. Diese Ber ordnung wird in Kraft bleiben. Die Gefahr ist vorhanden, daß im kommen den Frühjahr die Cholera wieder auf tritt, und es sollte in dieser Session eine liberale Bewilligung gemacht wer den« um unsere Quarantäne- und ha fenbeamten in den Stand zu sehen, die tödtliche Seuche fern zu halten. Wir sind ganz besonders in unseren großen Hafen der Ausbreitung anste ckender Krankheiten ausgeseht, weil die inneingeschräntte E i n w a n d e r u n g zu uns aus europaischen Städten in den Zwischendecken großer Dampfschis fe eine große Zahl von Personen herü berbringt, deren ganze Umgebung sie zu leichten Opfern der Seuche macht. Diese Erwägung sowohl wie noch an dere, die sich auf die politischen, sittli chen und industriellen Interessen unse res Landes beziehen, veranlassen mich zur Erneuerung des Vorschlages, daß die Zutassung in unser Land und zu den hohen Vorrechte-: des Bür erach tes in demselben mehr einge chräntt und sorgfältiger gehandhabt werden sollte. Ich denle, toir habsn ein Recht und sind es unserem Volke, und beson ders unserem arbeitenden Volke schul dig, nicht nur die Verbrechen die Un wissenden, die Friedensstörey die «Paupers" und die Contractarbeiter fern zu halten, sondern auch den zu großen Einwanderungsstrom, der jetzt kommt, durch weitere Einschränkungen ab·zudämmen. : Elektritelie entnommene-km i Neben der Lüftungösrage spielt obnej Zweifel die Beleuchtungsftage die wich-l tigste Rolle in unserem Koblengrubemi Betrieb, und große und lleine Gruben-, latastrophen zeigen uns immer wieder,« wie verhängnißooll diese Rolle werden« tann· Möglichst gesabilose Beleuchgj tung dieser Unterwelt wird stets eine höchst dankenswerthe Ausgabe bilden. Jn Fachkreisen wird je t lebhaft der Vorschlag erörtert, alle Eurne in den« Kohlengruben mit elektrischen Stüh lichtlampen zu beleuchten. Es soll dies ebenso sehr im Interesse der Si cherheit nie eines hellecen Lichtes lie gekl Bereits hat man solche Beleuchtung in verschiedenen bedeutend-irren Kohlen gruben ron Pennslranien und Colo rado, nnd nran ist damit bis jetzt sent zufrieden. Eine wirtl.ch: Probe ist aber doch noch nixzsst gemacht Denn zu diesem Behelf wäre festzustellen, wie sich eine solchk Lampe, wenn sie zer bricht, ist einer mit gesäsyriichen Gasen gefüllten Grube ve:ä:ält. Ein solcher Fall ist noch in leiner jener Gruben eingetreten Aber es ist a..ch gar nicht nöthig, dir Entscheidung dieser Frage erst von einem neuen Unglückgsall zu erwarten. Jm Laboratorium des Eise-« miters können im tleinen Maßstabej dieselben Bedinznnzen tergestellt wer den, wie in einer gazeisiillten Grube, und je eher darüber völlige Gewißteit erlangt wird, desto besser. Wahrscheinlich wird der seine Strei sen aus Bambustoble, welcher durch die Clettricität glühend gemacht wird, der aber »wegen des luftleeren Zustan des der eoacuirten Glasbirnen nicht»l verbrennen kann, in demselben Mo ment, d. b. in einem kaum meßbareni Bruchtheil eines Augenblicks verbren-; nen und zu Asche zerfallen, in welchem; die Glasbirne zerbricht nnd so das; Gas, welchem doch immer athmosdbäsz rische Lust und also auch Sauerstosså beigemischt ist. den glühenden Kohlen streifen erreicht. Ob dieser Moment aber genügt, das ganze Grube as in Flammen zu sehen, ist sehr zwei elhast. Jedenfalls wird man am besten thun. die Glaibirnen enau ebenso. wie die hnmprey Davts chen Sicherheitslaw pen, mit einem ganz seinmaschigen Drahtgeslecht einznhüllem Belommt die Glaibirne dann einen Sprung, durch dessen seine Rise Gat von außen eindringt, so erlischt entweder das Licht, oder das Gas brennt innen mit blauer Flamme weiter, welche nach be kannten Gesetzen — daraus basirt eben Davhs Lampe — nicht nach außen schlagen kann —- zualeich den Berg mann vor der nahen Gesabr warnend nnd zu schneller Flucht mahnend —Aus dem Bahnhose in Coal ton, Ohio, ward ter Yardmaster G H. Billingöley übersa«ren und getödtet Er war drei Tage und drei Nächte un ausgesetzt in Dienst gewesen und hatt um Urlaub gebeten, weil er-.3u müt l ! I sei. hatte ihn aber nicht erhalten. Eis saß aus einem Frachtwagen, der auf ei nern Nebengeleise stand, und war wahr ’ i scheinlich einaeschtasem als der Wagei ; einen Stoß erhielt von einem daaeae ’ «abrenden Zwe. Er siel Und acht Wo aen fuhren iiber ika fort. —Jn Narbpnne streiften die Matt kanten des 100. Linien-Regiments Alt der Kapellmeister jüngst bei bet Promenaden-Conzerte das Zeiche zmn Anfangen gab, blieben alle Jn strumente stumm. Nachdem ein zwei ter Versuch vergeblich war, entferni sich der Kapellrnetster nnd die Mut Ianten kehrten nach der Kaserne zukiick wo der Oberst 36 mit Naseweis-Mr rest, und S, die ältesten, mit strenzes vrseest bestrafte. Die Ursache te Streits tft Ueberansirenanna. übe» nesche die Musikanten sich schau z· verschiedenen Malen beklagt hatten. Lebensdauer-s Ist beendet-e Jah VOIO Eine der neuesten Veröffentlichungen unseres Bundes-Aclerbaudepartements soll der Ausgabe gewidmet sein, einen Rückbljet au den allgemeinen Verdienst und die Lebenslosten in unserem Lande am Ende des vorigen und am Anfang des jetzigen Jahrhunderts zu werfen, im Vergleich mit den heutigen Verhält nissen. Jn unserer Zeit der Erd-ni feste tönnen solche Rückblicie jederzeit Jnteresse beanspruchen, und man braucht aus ihnen durchaus nicht, wie der einseitige, selbstgefällige Chauvi nist, blos die abgedrofchene Moral zu schöpfen, »wie wiss so herrlich weit gebracht.« Wenn Lohn und Verdienst damals iiberrafchend niedrig waren, so waren es wenigstens die Preise der Leben-· sbediirfnisfe ebenfalls. W.ldpret gab es natürlich in Menge. Für Rothwild ’ wurden 3 1s2 Cent das Pfund bezahlt. Nur wenig theurer kam das beste Bä renfleisch. Von Tauben wimmelte eg, und man verkaufte sie nur wenig then rer, als 1 Gent das Stich Manche lebende Zeugen der alten Zeit können sich noch der großen Kämpfe zwischen Taubenschwärmen erinnern, welch den ganzen Himmel verdun'el.en. Das lam noch vor fünfzig Jahren vor. We-» gen des Wildreichthums waren auch die gegerbten Häute sehr billig. Für eine Hirschhaut wurden etwa 81.17 br-: zahlt; ein Bärener galt 81 bis 82.« Gerade in diesem Geschäft war es, wo4 der Pfötzer Aftor u. A. die Grundlage zu so großen Reichthümern legen lonnten. Und von dem Fischbestandj galt vollkommen, was Schiller in derz Nadowessischen Todtenlage von dem Jndianerhimmel sagt: s »Wir mit Fischen alle Teiche ! Lustig sind gefüllt!« ’ Stellenweise, aber nur sehr stel-. lenweise, ist es ja noch in unseren Tait gen dabei geblieben. Damals losieten« die stattlichen Alosen oder Maisische nur 4 Cents das Stück« und das andere Wasserwild dementsprechend ; Was landwirthschastliche Erzeugnis se anbelangt, so kostete das Quart Milch 2 Cents ,und die beste Butter 13 Cents das Pfund. Ein Bushel Aepsel iam auf 12 1s2 bis 23 Centgx um das Jahr 182i waren sie aller dings sei-on aus 50 Cents hinausgegan gen. Andererseits waren die Löhne aus d3m Lande nur etwa ein Driilek so hoch, wie gegenwärtig Man zahlte 13 bis 50 Ecnts den Tag, und der ge wöhnlichr Lohn lür erwachsene Bau ernburschen war W- bis skp den Monat Ein Junge, der allgem:ine Arbiiten verrichtete, Trie das Filjintnachen von Holz und das Futter-i von Pferden, bekam ror hundert J.:hren 85 das Jahr. Ein Joch Schien siir einen Tag zu benutzen, tosteie 25 Ceniss eine Kuh konnte man ein Jahr lang fiir s: benutzen· ' Für 00 Uents konnte man sich ein Paar Schuhe machen lassen. Ein Paar Moccasind war siir 27 Ceniö zu haben. Für 81 die Woche lonnie man im »Boardinghaus« leben. Die Preise trancher Gegenstände waren übrigens großen Schwankungen unterworfen, je nach dem reichlichen oder inappen ört lichen Angebot; denn bei den damali gen Vertehrsoerhiiltnissen tonnten na türlich ein Ueberslu ßhier und ein Mangel dort nicht so schnell ausgegli chen werden. Namentlich galt dies von den landwirthschaitlichen Produc ten; große Ernien tonnie man nicht anbringen, und bei thrilweisen Miß ernten hatte man fast ar nichts zu ver laufen. George Wasøtiington mit sei nen paar hunderttausend Dollars Ber mögen war bekanntlich einer der aller reichsten Leute seiner Zeit und seines Landes« und Sllavenarbeii hatte sei nen Reichihum zum guten Theil be gründen helfen. Das waren Zeiten der sast aus schließlichen per önlichen Sonderan strengung, Zeiten, von denen Viele noch immer nicht haben wollen. daß sie vor bei sind. An Camsort und Genuß-— duz Wert der Eingewanderten. welche dasiir vielfach mit so schnödem Undan! belohnt werden« wie es nur je dem u wachs eines jungen nnd großen Lan g zu Theil geworden iii — weit hinter unsere Tage zurückstehend, boten sie die einfachen Lebensbedilrsnisse, diese aber sicher und allgemein, und der Reichtbum des Einen zwang andere nicht zur Entbehrung. . Olivenyaine mrd ihre Frau-« Oelbäume und ihre Früchte sind von Italiens Landschaften und Voltsles bensweiie unzertrennlich Die Bäume geben allerdings nicht so diel Schatten wie z. B. Feigenbäume und Weinstöcke, aber ihre milden, feuchten Aussieb mungen erzeugen, gemischt mit der Atmosphäre, einen so lieblichen Luft hauch, daß es sich nirgends gesunder-, nerdenftärlender lebt, als unter den Oeleumen oder in ganzen Our-entwi nen. Sie sind immer grün und geben mit ihrem Graugriin der Winter-land » ichaft eine lichtere Färbung als die Pi Fnien, Cypressen und Kiefern. Die lOlideu reifen erst im Winter nnd sie zu ernten ist mühevoller als die Wein rnte. Die Früchte müssen Stück iiir TItiick abgenommen und genau fortiri verdeu: ein toålaniiches Sprichwort sagt: .Die ersten Oliven sind Gold, die weiten Silber, die dritten Nichts« Wenn tie forttrt werden, wsrden iie n einem Mabltperie zeraneticht nnd in Brei verwandelt In Lucca werden Esel oder Ochsen in fettiebem Der Brei kommt in ein u aus abläs sigem Stoff gewebten Behälter und in eine Pre e; der ausstießende Sast, das Oel, ließt in ein unter der Presse angebrachtes Gefäß ab, dessen Boden mit Wasser bedeckt ist· hier bleibt das Oel mehrere Tage stehen« wobei das beste oben bleibt, taö geringere und schwerere sich mehr nach unten zieht. So wird es in verschiedene Behalter abgezogen Der einmal gepreßte Brei lommt wieder in s Mahlwert und giebt in Verbindung mit etwas iochendem Wasser, die zweite Sorte; dann zum dritten Male, um die noch geringere corte zu ergeben. Der Rückstand swird in Kuchen esormt und dient als IBrennmateiial. Das zuerst gewonnene iOei sieht dunk! er aus als das, was in Eden handel kommt hat ein löstliche-. «Arorna und einen lieblichen Geschmack, so daß es zu seinen Speisen verwendet treiben kann; es ist besser, auch leichter rettaulich txt-s- Butter oder Fett. Der Jtaliener zieht es auch stets thierischen Fetten vor. Lesder unterliegt aber daz « plirenöl schweren Vetsa ist-hungern theils in Italien selbst, durch Bermi schung der besseren Sorten mit schlech teren, theils bei den Großhändlern, die es beziehen; namenttich wird das ge ruch- und farblose Oel aus Baumwoll samen sehr oft zur schnödesten Verfal schung verwendet. —Dem Kongresz wird in seiner demnächst beginnenren Sihungöperiw de ein Gesuch zugehen, die Mantis-Re servation in U t a h ver Ansiedlung zu erschließern Dieselbe liegt am Silv obhan e des Rauh-Gebirges und er streckt ich liber ein Gebiet von 78 Mei len Länge und 60 Meilen Breite. Jä ger und Goldsucher, welche das Land durchkreuzt haben, behaupten, daß we nigstens ein Drittel desselben furch« bar sei und, wenn tultxvirh reiche Er träge bringen würde. Jetzt liefert die Refervation kaum einen Jagdgrund für die 1020 Jndianer, welche dort ihr Dasein stiften. Es sind wiederholt Versuche gemacht worden« diese India ner zu zivilisiren, aber ohne besonderen Erfolg. Von zwei Millionen Arres Land sollen nur zweihundert dreiund vierzig unter Kultur fein. Die Be hörden in Utah rechnen darauf, daß der Kongreß aus Grund des fraglichen Gesuchs den Utes fiir ihre Ländereien eine entsprechende Geldsumme nnd die üblichen Heimstätterechte anbieten wird. Die Zahl der Libet achtzehn Jahre alten ni;.nnlich:n Personen auf der Reserve-Hat wird zn käm veran schlagt, und wenn jedem derselben 1410 Ltcreg übergeben würden, so mai-te dass nnr 48,«-0 Altes im Ganzen aus« l-E würde also ron den zwei Millionen Acres ein ganz anständiger Rest für ge allgemeine Bestethtng übrig bleis n. —-»«-.«lls die ältesten Lelssöume der Welt pflegen die ehrwürdigen Stäm me im lleinen Garten von Gethsemane zu gelten, die bei einem Untsange bis zu 6 Metern noch völlig gesund erschei nen nnd mächtigen altersgrauen Wei den gleichen. Da ihr Lebensalter auf rund 2l."«-00 Jahre veranschlagt wird, so sind sie zkrseifeliohne die nämlichen unter denen einst der Heiland wan delte. Weit übertroffen aber werden sie an Alter und Stammstärte durch den Oelbaum von Bendinat, einem Dorfe bei Paltna auf der Jnsel Mal lorca im Miit-inner- Dieser Vetrran hat zwar nur eine Stammhöhe von 3 Metern und nur noch wenige grünende Zweige, aber er besiäft den stattlichen Umfang von 12,22 leiern und darf daher bei einein Alter von annähernd 4000 Jahren mit Recht als der Me tbusalem unter den Oelbäumen be zeichnet werden. -——’.«Luf Anregung des Vereins der Deutscken iljiusttalienhändler bat die Firma Fr. Hofmeifter in Leipzig eine Statistit der Veröffentlichungen des deutschen Mustlalienhandels angefer tiat, die in den Mittheilunaen des Ver eins Deutscher Musitalienbiindler ver-. öffentticht wird. Datnach erschienen im Jahre 1891 5024 Werte für Jn strumentalmufit, darunter für Orche fter 410, für Harmonfe (Militär-,i Musik 197, für Blechmutil Zit, für Stretchinftrurnente 512, für Blasins strumente 227, für Schlaginftrumente 3, für harfe 12, für Mandoline 4, für Guitarre 15. fiir Zither 670, für Kin derinstrucnente it, für Panoforte 2650 Werte; außerdem für Orgel, Harmo nium und verwandte Instrumente 190; sodann für eGsangmusit 55287 Werte, darunter 242 geistliche Gesänge, 1027 mebrstimmige Geon e niit und ohne Begleitung, 162«t Ge änge für 1 Sing ftimme mit Pianoforte, und endlich 3,298 Schriften und Abbildungen zur Musik. »Der Winter auf Island ist, wie aus Seydidfjord gemeldet wird, dort bereits weit vorgeschritten. Am R. 29. und Zo. October ist im Osten des Landes eine solche Menge Schnee ge fallen. daß er ellenhoch auf dem Bo liegt, und auch die Gebirge sind mit Schnee vollständig bedeckt. Sonntag. den Zo. Oktober, urn 2 Uhr Nachmit ta t, stürzte bei Sendisfjord eine un ge ure Lawine das Gebirge hinab und nahen die gleiche Richtuna wie die von 1885. durch die ein Drittel des Ortes vernichtet wurde. Diesmal forderte der Schneesturm glücklicherweise keinen Verlust an Menschenleben und Häu , fern, dagegen wurden zahlreiche Schafe verfchiittet. Die Bewohner des br drobten Theiles des Ortes haben ihre Weber-sangen verlassen , Undsfetueejmturremw »F . J Die Frage der nächsten europätschen Weltauttsteltung ist allem. Anschein nach in Antwerpen entschieden wor den. Daß Antwerpen tm Jahre 18941 seine 1885 un Ganzen und Großern zu - gutem Ende gestthrte Aussteuung in. neuer und etwetterter Auslage zu wie derholen beabsichtige, war schon seit langem betannt. Die Rebenbuhler schast Blüssele schien war einen Au genblick diesen Plan gest-heben zu wol len, indessen lsatte die Ansstellung« von 1888 tn Briissel, in Belgten und im Auslande so peinliche Crinnerungen zurückgelassen. daß der Wettbewerb Brüsselg mit Antwcrpen aus die Dau er schon aus diesem Grunde ungesahv lich stir dte handele-: und geldmachti ge Schedestaot ergcheineu dürste. Nachdem aber nun ein siir den Brüs seler unsstellungsplan höchst entmutht gendes Wort aus dem Munde des tsauptstädtischen Bürgermeisters gesal len war, hat auch der Ober - Indu str.erath des Lanrez steh jetzt zu Gun sten des Antwetpener Unternehmens ausgesprochen und einen Bertcht glei chen Sinnes an die Regierung ge sandt. Jn diesem Bericht ist b.sonders herbotgehobem das das Kapial siir das Anttoerpener tnternationale Aus stellungs - Unternehmen setzt schon vollstandig gezeichnet ist, dass die Re gierung also materiell gar nicht, mo ralisch erst nach endgtlttger Wahl des Exetutiv - uotttites thre Unterstützung zu lethen braucht, daß aus den verschie densten Gründen die Veranstaltung einer internationalen Ansstellung in Belgien sich empfehle, und daß diese nur in Anlwerpen stattfinden tonm Da die Regierung sriihzr schon ihre Zustimmung zu dein Plane gegeben hatte, so unterliegt es teinem Zweifel mehr, daß diese Angslegenbekt jetzt in sesten Bahnen läuft und thatsaasllch zu Stande kommen wird. Das vorberei tende Comite rechnet (vielleicht etwas gar zu optimistisch) auf den Aussta lungstnutgs der von Chicago nach Eu ropa he.mlet)renden Aussteller. —Das Gericht in Bridgeport in Connecticut hat endlich einen seit vier Jahren anhängigen Entschädi gungsprozeß entschieden, in trelchem ein Widder die Rolle des-« schädigenden Missethiiters gespielt hat. Besagter Schafboct war 1887 das EiJenthum von Fräulein Agnes Murrah in Greenfield hill bei Bridgeport und nahm die Gärten der Nachbarn als be -ehrenstoerihe Weidegründe alsbald in Besitz Eines Tages erschien er auch aus dem Grund und Boden einer "rau Hut-hell nnd begann mit gro em Behagen die dort geaflan,ten Bluts-en und Sträucher abzutnabbem Als die Tochter der Frau Hubbell, Adelaide, den underufenen Blumen Liebhaber sortznsagen versuchte, setzte er " « mit den Hörnern zur Wehr und griff das junge Mädchen ungestum an, wobei Adelaide schwere Bette-Hun gen erlitt und der Schasbock sich der maßen in ihren leidern rerroiclelte, dafz er nahe daran war zu ersticken und kurz nach dem Kampfe verendete. Ade laide Hubbell war in Folge der erlit tenen Verletzungen lange ;,eit schwer trank und erholte sich nur langsam da von. Im Jahre ldtss tlagte sie so dann gegen die Murray auf zwanzig tausend Dollars Schadenerfatz und diese erhob einen Gegenanspruch auf Schadloshaltung fiir den Tod des Widders. Dieser Tage nun hat das Gericht der Klagerin Hubdell eine Ent schädigung von siebzehnhunderunds fünfzig Dollars zugesprochen und die Gegentlage der Murran abgewiesen, wiioll diese sich aber nicht beruhigen w . « , »Ein deutscher Kolportage-Buch händlrr vertreibt aucenblTcklich eine Zeitschrift unter dein Titel: »Das klei ne Buch siir uns Alle.« Das Wert enthält zwei Roma-isortsetzungen; au szerdem aber theilt der Kolporiage: Buchhandler aui dein Umschlage mit: »Zur Beachtung! Durch günstigen Abschluß bin ich in der Lage, meinen werthen Freunden bei Ulhnahcne des ganzen Wertes beim Wien Hest ein etwa drei Monate alte-Z lebendes Schwein gegen Zahlung ion 20 Psens nigen zu überlassen -—--»Thomae O'Si)ea, ein C liica - der Vitriregangei«ellter, ururde Von ältarschall Hiichroct summariscti »ge seuett.« O’«3hea ist jetzt Janitor im Bundesgebsiude. nachdem er seinen früheren Briesträgerposten wegen zu unüberwindlicher Neiguns1, Weiber zu tiissen, hatte ausJeksen müssen. Diese unü««erwindliche Neigung loar es auch, die ihm ietzt die Entlassung einbrachie. Die 17jährige Alire Nice erhob Be schwerde geaen ihn, er babe sie am Mittwoch im Bundesgebkiude festgehal ten und geküßt, als sie dorthin tani, ein Fokmular eur Applitation sitr die Bandes - Civildienst - Prüfung zu ho len. Thomas O'Shea ist ein bereits 50 Jahre alter Sünder. E dreiehsdors Während itingst einige Kinder an den Ufern der hochm geichwollenen Fischer spielten, stürzte plii lieh das zweisiihrige Kind des En ael rt Lenz in die Fluthen und ver schwand in denselben. Die in der Nähe wohnende Postmeisterin Frau Rosa Tullner svra , ohne sieh lau-e zu be sinnen. angetle det in das kalte Wasser und konnte das bereits dem Ertrinten nahe Kind mit eigener Lebens-reiche an's Usee bringen. Frau TuWee hol te sieh hierbei eine starke Erkältung, doch befindet sie sieh mit dein Kinde wieder außer Gesahr.