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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Dec. 16, 1892)
Belaw Geheimnis Erzählung Voll gerä- gen-a. Brian O Donovan war ein heimis giiter, lustiger junger (’trliinder: niii wollte ihm nichts so recht gelingen drü ben in Amerika, wohin er mit seinem Weibchen Snsaniia und zwei kleinen Kinderii-——einem iztnaben und einem Mädchen— ansgeivandert war. Erhalte sich in einem aufblühenden Städtchen am Muskingumfliisse im Staate Ohio niedergelassen nnd dort al lerlei Geschäfte betrieben, ohne dabei ans einen grunen Zweig zu kommen. Desto besser verstand es zum Glück seine an stellige Fran, die eine geschickte Pay-na cherin wor. Sie eiössnete einen kleinens Laden nnd einahrte schließlich diiich den Fleißihier Hände die ganze Familie i Tag war natürlich für Biinn im höch- s ften Grade beschämend i Zu den abgehärteten, arbeitsgewohii- I ten Jrländern, die in Amerika bei Ka ital-und Eisenbahnbauten stets lohnen-des Beschäftigung finden gehörte ei nichts Tazn war er zu schwächlichz fnr eines höhere Beschäftigung besaß er aber nichts die nöthigen Geistesgabeii. Ei war wdhl aufgeweckt und lebhaft, abei nicht gebildet; init seinem Schreiben, Lesen nnd Nechnen——von schwierigeren Künsten zu geschweigen———war es schwach bestellt · Als Haus«-er hatte er es längere Zeiij versucht Ta er aber nicht genug! Schlauheit, Fähigkeit nnd Geschäftsge ivandtheit besaß, so vermochte er wederi mit den Yantees noch niit den ninhei- ! ziehenden indischen Händlern zu lonknr-J riren und hatte deshalb das fransiren aufgeben müssen« Brian O’Donovan staminte ais eineri jener uralten DndelsarkpseisenzamilienZi die ehedem zu den irländischen Eigen thümlichkeiten gehörten, in neuerer Zeit aber allmälig verschwunden sind, der-der nationale»Di-delsack es nicht mehr mit, der modernen Blechmnsik auszunehmen-; vermag. » - - , Auch die königlichetparse von Grün Erin ist ja fast- derstiimmL Ja den al ten romantischen Zeiten aber hatte jeder große irische lfdetmann seinen Tadel sackpseiser, der bei festlichen Gelegenhei ten musizirend nor ihm her schritt, nnd dessen Kunst sich in der Familie sorterbte, stets vom Vater ans den Sohn über ging. Bis in die graneste Vorzeit zurück waren Brian’s Voroötet wohlbestallte Pseiser bei den Hänptlingen von Dane rraile gewesen, auch Briaa war dnrch lfrbschast nnd natürliche Begabung ein Künstler aus dem Dudelsack, nnd mit Vergnügen hörten seine Landslente in dem Ohiostädtchen ihm zu, wenn er ih nen einen echten irischen Jig oder sonst irgend eine alte heimische Weise vorspiel te. Aber Geld war damit leider nicht zn verdienen, und so ging es ihm denn recht schlecht im materiellen Amerika. An einem schönen Frühlingstage deH Jahres ins-l saß er bei seiner fleißigen Frau nnd sah zu, wie ihr die Puharbeit so flink nnd gewandt von derHand ging »lf.s ist doch eigentlich recht sonder bar, Brian,« sagte sie, »daß Tsn gar keine Dir zasagende Arbeit zn sinden vermagst.« In der Art, wie sie Hsprach, lag: ein leiser Vorwurf, den der junge Mann in seinem Herzen ties empfand »Ich weiß nicht, wie es zugeht. Su sanna,« versehte er betrübt; »es scheint aber wirklich in dem großen Amerika gar kein passenden Geschäst für mich zn ge ben. Verstande ich nur mehr von Mu sik, könnte ich Trompete blasen, oder Klarinette, oder Flöte, könnte ich ge schriebene Roten lesen, dann würde ich gleich Musiker bei irgend einer umher ziehenden Menagerie-oder trunstreiterkm pellr. Aber ich kann leider nnr Dudel sack spielen nnd den kann man in teinem Orchester gebrauchen. Es »ist zum Verzweifeln. « »Nun, verzweier nicht, Brtanx« sprach sie freundlich- ,,So långe ich noch die Hände in rühren vermag, wird uns es am Nöthigften gewiß nicht seh len.« Briau O’Tonovan schämte sich. lfr wer-ließ das Zimmer nnd begab sich in’ei Wirth-how »Zum großen O’»l5,onnel«·, weiches sein Freund nnd Landsmann Murphy O’.ilelly hielt. Dort saß ei eine Weile ganz still in der Gaststnbe, tauchte seine kurze Pseise, trank einen Krug Bier und riss endlich nach einer Zeitung, in niel r- er heruinbnchstabiw te unter den Jahresleis, die Beschäfti gungsangebote enthielten. lfin Jnserat der and Wassan stammenden Zeitung interessirte ihn besonders-—- ja, versetzte ihn in eine gewisse Ausre ung. lkr las es wieder nnd wieder. nun dachte er lange darüber nach. Endlich stand er aus,bezahlte die kleine Zeche und ging nach Hause. »Snsanna,«« sagte er zu seiner Frist-, »ich relse morgen ab, denn khiee blüht mein Weizen i-· doch nicht« Du aber magst milden Kindern hier vorläufig bleiben nnd Dein Geschäft in gewohn ter Weise weiter betreiben· Jch los in einer Zeitung ein Jus-rat, wonach ein reicher Unternehmer eine ganz aparte Art von Künstler sucht, nnd habe Lust, mich ibin anzutragen. « »Als Dudelsackpseiser?« »Ja-Hasses- isi wohl so etwas Aehn liches. Ich glaube, ich lann eine hüb sche Anzahl Dollaro bei dem Geschäft verdienen, unb werde Dir, wean es ge lingt, regelmäßig Geidsendnngen ma chen, auch von seit zu Zeit selbst nach Hause kommen. « »Ei· ifi hoch affentlich ein anfffiiibi-. ges nnb ehrlich Geschäft?« - »Ja, durchaus anständig nnd ehrlich! « »Aber von- welcher Art lst es denn eigentlich?« »Liebe Susanna, ich veinfng s Dir nicht genau zu beschreiben! Tsch ver lasse Dich auf mein Wort: es ist «an ständig und ehrenhaft und vielleicht wird es zu meinem Glücke ausschlagen-« »Nun denn, Glück zu, lieber Brinnl Ich vertraue- Tit ja herzlich gern. Wo hin reifeft Tin? Das kannst T n niii doch fagen.« »Nach dem Staate New-;yoi«l·« »So mußt Du Reife-gelb haben. Jch werde Dir ans meiner Kasse zehn Tol lars geben« »Vielen Dank, liebe Sufanna! In Zukunft, das hoffe ich zur-ersichtlich, wirst Tn Dich über Deinen Brian recht frenen nnd über die vielen Tochtng welche ich Dir schicken werde.« Frau Sufannn glaubte freilich nach so vielen Täuschung-in die sie mit ihrem Manne erlebt hatte, nicht so recht an die vielen DOM. Doch sagte sie ihm das nicht. Denn fie liebte ja doch non gan zem Herzen ihren wacker-en Brian nnd ntochte ihn nicht tränken: Am andern Ta e, in der Frühe, reiste ODonooan ab. Einige Wochen ver gingen, ohne daß er etwas von sich «hö ren ließ. Allgentach wurde Susanna seinetwegen odu unertlärlicher Angst ge- « peinigt. Zuweilen träumte sie Nachts· davon, daß Brian sich in unbekannten schrecklicher Gefahr befinde· « « Endlich kam zu ihrer großen Beruhi gung ein Brief von ihm an aus Waffan am Eriesee, zugleich eine Geldsendung von 25.Dollai·v. Der Brief war nur kurz, denn Brian war eben kein Genie im Briefscht·eibeii,meldete aber doch, dafe es ihm sehr wohl ergehe. Sein Unter nehmer sei mit ihm äußerst LZufrieden Er würde mit ihm reisen nnd voraus sichtlich viel Geld verdienen. Einstwei len sende er 25 Dollam Jeden Mo nat würde er bis aus Weitere-a eine glei che Summe senden können. Das war recht erfreulich. So schien also«Brian doch endlich eine ihm rusas gende eint-tägliche Beschäftigung gefun den zu haben. Aber welcher Art mochte dieselbe eigentlich sein? Darüber gab er in seinem Briese nicht die leiseste An deutung. In der That langten fortan aus ver schiedenen Stadien nnd Staaten der Union Briefe von ihm an, immer sntit der gleichen Geldsuinme. Ant wortbriese ließ er sich poftlagernd bald nach dieser, bald nach jener Stadt senden. Immer athmeten seine Briese Zärtlichkeit und aufrichtige Liebe für dte Seinigen. Nur über due-, wac er eigentlich betrieb, vermied er stets, ir gend welche Auskunft zu gebeu. Es verging der Sommer-, herbstlich jwurdeseA rauh und stürmisch Da tunc sBrian eines Tages sehr vergnügt, äu isierst nobel gekleidet nnd mit voller Bör äfe nach Hause. lir«wiirde den ganzen Ithter über daheim bleiben, zum Früh isahr aber sich wieder zu seinem Unterneh Imer begeben, sagte er. Nun war na itürlich des Fragens nnd lssrzählens kein sEnde. Viele grosse und schöne Städte ihatte er besucht und wußte davon aller llei Interessautes utitzutheileu. , »Was hast Tit aber dort eigentlich Lfür Geschäfte betriebequ fragte seine Frau. »Nun, sag’s doch endlich!« » »Meine liebe Susanna, es ist das ein Geheiinttiss, vorüber-ich unverbriichi liches Schweigen gn bewahren getobt ha fbe,« versetzte er und,schnitt durch diese, isehr bestimmt abgegebene Erklärung wei ltere Fragen abj « « Snsanna war begreiflicher Weise mit solcher Geheimthuerei nicht recht zufrie den. Es beunruhigte sie fast als sie entdeckte, daß. Brian noch viel mehr Geld haben müsse-, als er sehen ließ. Er sagte ihr, sie solle doch ihrPuhgeschiist vergrößern und eine oder-zwei Gehilsins nen annehmen, sowie eine Magd zur Be sorgung der häusliche-i Geschäfte. Auch meinte er, sie müsse mehr Seidenband und sonstige Artikel, die zu ihrem Ge schiistgehörtem anschaffen. llm das zu bewerkstelligkn, gab er ihr 500 Tollen-S und sagte zu der Staunenden, sie tönue nach Bedarf noch mehr erhalten. Visite April nahm Brian Abschied von den Seinen und reiste wieder zu sei nem Unternehmen Es verlief dann Al les ähnlich wie imsssahre vorher-, nnr daß er seht monattich 40 fDollarrz nach Hause schickte-T Im Spätherbst tain ir zurück und ver-lebte friedlich den zweiten Winter bei seiner Familie. Er mußte abermals güte Geschäfte gemacht haben, denn er besaß Geld in Hülle und Fülle. Und dann, als es wieder Frühling wurde, reiste er zum dritten Male ab. Monatlich sandte er seht oo Dollaro nachHansr. Zum Winter kam er wie ver yeini. Da jagten zu seinsr Frain - »Wir wollen dies Hang tausen, in welchem Du nun schon so lange zur Mir-the wohnsi und DeinenPuhiaden hast« «Ys wird aber nicht so billig fein,« meinte sie erstaunt »Es ist ja ein recht schön-O geräumiges Haus. « »Bish, ich hab-schon im vorigensmhre mit dem Eigenthümer darüber gesprochen. Er periangt 4500 Tollars fiir Haus und Grimm-« »So viel Gelb haft Tab-« »Viel mehr noch. « »Aber-, lieber-Briga:—— « - »Sei ganz-ruhig, Sufasums MS ist gis aufden lehren Ceni ehrlich erwor en.« " .. »Mir wird doch beinahe unheimlich zu Muthe habest-· »Unfinn! Ich kaufe also dies Haus-. Dann soll Dein But-laden umgebaui, - ;»..««sp«-., vergl-Werks nnd der Jchönfte Laden in( der, Stadt werden«-— « « « i So geschah cis-wirklich Das Haus wurde gekauft. Bei sGelegenheit der Zahlungsleiftnng erfuhr Susanna lJn fiillig, baß ihr Mann in einer auswär tigen Bank ein bedeutendes Guthaben besitze. Nun ließ es ihr aber teine Ru he mehr. Wie mochte wohl Brian dassi viele Geld erworben haben, er, der frü- ( her doch nichts weniger als das Geld- l verdienen verstanden hatte. l »Wie viel Vermögen besitzest Du denn ( l i i i eigentlich?« sagte sie ängstlich. »Spi·ich, Vrians Ich man es wissenspi ,,21,000 Douai-IX- verfetzte er hei ter. »Ich habe n Mal hintereinander-» jährlich ungefähr 8000 Tiollars ver-z dient, zusammen also n-t,«»0 Dollami Das war mein kontraktlich fessgesetztcH Antheil: zehn Prozent vom Gesainiiit-H profit des Unternehmers·« « »Brian, Beim-, ich fürchte-, da ist et was nicht gehener! Tas kann unmöglich mit rechten Dingen zugegangen fein!« rief Snsanna erstaunt. »Es ist-fein natiirlich zugegangen-« »So erkläre ntir--—-« , »Nein, ich will Dir mein Geheimnis lieber nicht erklären, Snsanna. Bitte, quäle mich nicht mehr niit Fragen!« »Und nienn ich nun infolge Deiner Geheimthiieiei einen häßlichen Veidacht gegen Dich fassen würde?« »Welchen Verdacht?« »Daß Die-—« » »Daß ich das viele Geld erlangte durch Raub, Moid, Psei«dediebstahl, Einbrtich, Banknoten-, Wechsel-, Münz siilschnngW · »Ach, Briaii, Briaii!« »ga a at« » ii lachst mich's »Das ist wirklich zitin lachen! Liebe Susanna, sieh mich doch einmal recht aufmerksam an! Seht ich aus wie ein Räuber, Mörder,»Einbrecher Fälscher?« »Nein, nein!« »Nun, so beriihige Dich doch!« »Aber warum willst Tit mir ’s denn gar nicht sagen?« »Um Dich nicht zu ängstigen niinöthi geriveise. « »Also ist doch etwas Schlimmes Be deiitLiches dabei?« s Durchaus nicht. Aber siii eine Fraii ist s doch am besten, wenn sie den Sachen-halt nicht ersähiut « »Dann kann es auch nichts Gutes sein, Bi«inii!-·Willst Du inm Frühjahr zum vierten Male Zu Teineni geheim nißoollen Unternehmei reisen. « i »Ich habe mich so halb dain veipslich s.tet Ei kann mich nicht gnt entbeh iien. « « i »Ich bitte T-iel),«Bi-ian, thnKI nicht! T n bist ja iinn doch reich genug. Wirk lich, mir gidants ooi diesem unbekann ten Manne!« »Er ist ein höchst liebensiviirdiger uiid nobler Heir Aber Tit hast Tiiecht, Siisnnna, Geld habe ich niin genug Dsa ich mit dein fiaiise den grosien seini nen Garten gekauft habe, so ist in niii dei Gedanke ausgestiegen, Gäitneiei Fu betreiben « ,,2lch1a ihn das Biinii. Wie ncit ltiinnen ivir S dann haben!« Ter Wintei veiging, ivie schon siiis her, in aiigenehnister Weise Als ie Frühling ioiir,de gerieth O Tonooan sichtlich in eine gewisse Uiii·.iihe »Bi·ian, du denkst doch hoffentlich nicht wieder an S Tavoiigehenk T n bleibst doch bei mir nnd den stiiideiii.« sagte seine Frau schmeichelnd ,«Ja, sa, ich bleibe, « oeisente einv »Aber ich iiiiiß meinen llnteiwnehiini da von benachiichtigeii. « Ei zog sich iii sein Ziininei ziiiiiek nnd schrieb einen Pries, den er seiner man nicht zeigte Auch sonst that ei sein ge heimniszooll damit. Nicht iiiz Städtchen selbst, sondern iii einer benachbarten Ortschast gab er den Brief ans die Post Vieriehn Tage waren " vergangen Die Fiiihlinggsoiine strahlte mild nnd warm. Brian arbeitete mit Lust nnd Liebe im Garten; seine Frau war be: schiistigt im Putzladeii. Da klingelie die Thürgloike, und herein kain ein ele gant gekleideter, stattlicher, athletischei iind anfsallend schönei, etioa dieiszigjäli riger Mann. »Hier wohnt Mr. O Doiiooaii?« »Ja, mein Herr. « »Ist ei zu sprecheii?« »Er ist iin Name-i.. seh iuiil ihn riiseii lassen.« Frau Snsaniia ries ihren kleinen Sohn und schickte ihn soi·t, niii den Va tee herein zu holen »Bitte, mein Herr, « sagte sie dann »teeten Sie in e Wohnziminei!« Eine Minute später kam O’Tsoiiooan. »O, Sie sind’s, Sir!« iiiiiiiiielte er, augenscheinlich etwan verlegen. ,,Ja, ich muß nothwendig nnt Ihnen sprechen, Mr· Brian,« sagte der Frem de. . »Es handelt sich darum, Sie von Ihrem Einschluss abzubringen. « »Liebe Susanna,« sprach ODonoi nan, »ich habe Init diesem Herrn etwa-: ganz Besonderes zu brsprecheu. Bitte, lasse uns alleini« Die. arme Frau verließ ganz bestürzt das Zimmer-. »Was hat das zn bedeuten?« nun nielte sie in angstvoller Aufregung. »Das ist sicherlich der geheimnisvolle Unternehmer, der meinen Mann wieder znirgendenpggi Ungeheuer-lichem verfüh ren will! Was mag das wohl für ein Unhold sein?« " Sie machtedie Stubenthlire zu. Dann aber blieb sie draußen mänschctsp stille stehen und neigte ängstlich zitternd und neugierig lauschend ihr Ohr zum Schlüsselloch. So konnte sie Alle-J hö ren, waa drinnen gesprochen wurde-, be sendet-S deutlich das, was der Fremde sagte, der eine kräftige, wohlklingende Stimme besaß »Es hat mich befremdet, daß Sie nicht nicht mitthuet wollen « sprach dei Besu chen-. »Was ist denn eigentlich die Ur sckche Jhees so anssallenden «(7ntschtnsse-3, mein liebei O Donovan?«-· »Ich kann mich duechaug nicht mehi damnf einlnÆj Sitz-- versetzte Biian zögeind » eme Frau wünscht, daß ich zn Hause bleibe. « «Stehen Sie, dessen nnetschrockener Muth die Bewunderung von halb Ame rikn gesunden hat, so sehr unter dein Pantoffel?« »Das gerade nicht, Sie. Meine Frau ist herzig nnd lieb. Doch sie äng stigt sich wegen meiner geheimnißoollen Abwesenheit « »Nun, so offenbaren Sie ihr doch Al lcth « »Dann würde sie sich noch viel mehr ängstigen.« »sich gamntire Ihnen eine bedeutend erhöhte Einnahme, wenn Sie mein» Be gleiter sein wollen« »O Sir, ich habe Geld genug und bin mit meinem Schicksal zufrieden. « ,, : Redeuken Sie, daß Sie inich iti ar ge Beilegenheit biingen. Die Antüni dignngen find schon erlassen-« »Es thutmiir leid, Sir, aber-« ,,W.o finde ich einen Anderen? Wie lange suchte ich nach einem mnthigen Manne, bis Sie sich bei mir meldeten und gleich die erste Probe so« glänzend bestanden! Alle Anderen wagten ess nicht, schauderten davor zurück. « »Mein guter Sie-»s Brian sprach jetzt so leise, daß seine ani Schlüsselloch lauschende Frau seine Worte nicht mehr veistand· Aber sie hatte auch schon genug gehört! Was hat te Urian so Gräßliches itn Aiistrage des Fremden gethan, daß Andere davor zu rückschanderten2 Was mochten das wohl für geheime Grenel sein, welche die Beiden miteinander verübt hatten? ,,Vielleicht verführt der unheimliche »Mensch doch wieder meinen leichtherzi gen, wankelmüthigen Vrian zu neuen Greneln itnd Verworsenheiten,« dachte sie. »Meine Pflicht als rechtschaffene Ehesran ist es, hier einzuschreiten, ehe es zu spät ist!« « Ungestüm riß sie die Thüre auf und stürzte ine- Zimmer, indem sie schrie: »Mein Herr Unbekannter-, was unter stehen Sie sich, meinen lieben Mann zu solchen l-?.iriißlichl’eiten zn verführen, wo vor andere Leute zurückschandern«.- O, ich habe Alles gehört-——« - ,,·Liernhigen Sie sich, liebe Fran!« sprach der Fremde mit aitigem Lächeln, »e·z ist ja nicht so schliinni!« Dann wandte er sich an Liriaiu »Mein lieber O’Toiiooati, ich denke, es wird am be sten sein Sie stellen mich ietzt theiE Frau in aller Form vor.« «,(Sint Snsanna, « sagte Briam »du Du schon so viel weißt, so sollst Tit endlich volle Aufklärung erhalten. Dieser berr ist der beriihnite Seiltäii: zer Blotidin, ein Manti, wie die Welt zuvor noch keinen gesehen· Ter Erste ist er, der ans hohem Seil den Maga rasall überschritt, einen Menschen ans dem Rücken tragend. Vor nunmehr vier Jahren las ich jenes Zinserah wo durch« Herr Blondin unter fgliinsenden Bedingungen einen itiuthigen Menschen suchte, der es wagen würde, sich von ihm auf dein hohen Seil iiber den Ria garasall tragen zu lassen nnd später mit ihm zu reisen. Ia dachte ich sofort, ein besseres Geschiist kann-I gar nicht ges ben nnd-« ,,Und—-—« »Und ich reiste nach dem Niagara, wo Herr Blondin schon angekommen war. Wir wurden bald miteinander ei nig. Unter dem angenommenen Na men Patrick Magnire wurde ich sein treuer surchtloser Genosse lir trug inich ans seinem Rücken über den Maga Eta, sowie über Fahlreiche andere Flüsse Eiiiid Wasserfälle in den Bereiiiigten EStaaten. Ost steckte ich in einein Sack, iso daß nur mein Kopf hervorragte. ET nnn wieder sase ich aus Bloiidiii’g ESchnltern iind schwenkte tnit beiden E ,iinden Flaggen oder auch-Abende- im ETunkeln-—lodernde Fackeln, oder ich brannte ein xzseuerweik ab hoch oben in Edet Luft aus dein Seil, iiber dem rau Eschenden, donnernden WasseiIsiill Und idies Tosen wurde noch übertöiit von dem Ehitndeittausendstimmigen Beifall-z- nnd E tubelgeschrei des an den Ufern beisam nielten Publiiuiii63.« l »Garnicht-« schrie Staats-m E»(87ntsehlich! Tachtest Du denn gar Enieht on mich und die Kinderk« E ,,Getviß dachte ich auch an ench! Ich E E tvollte ja gerade ein Vermögen für euch eiweiben. Nun, das ist ja besten-J ge Eliingen. « »Und die-I Vermögen kann noch ganz ! bedeutend vergrößeit werden, liebe Jst-ius, scuenn Sie gestatten, daß Ihr Mann mich Hnch ferner auf meinen .ititiist1«eifeit be igleitet nnd mit inir auf dein hohen Seil ;m·beitet,« sprach Blondin i ,,Nintniermehr!« rief Stifaiina zit spend. ;,O, Primi, wenn Du dass -thnst«, dnnn——« sie konnte nor Schluch zen nicht weiten-sprechen »Sie begreifen, »Ein-« sagte achfcl zintend OTvnvvmn »daß ich nnter fol chen Umständen »Lehren Antrag leider abzulehnen gezwungen bin. Aber ich erkenne es nis- ineine Pfticht an, Ihnen einen geeigneten Ersatzinann zn verschaf fen. Jch wollte eben mit Ihnen darü ber sprechen, als meine Frau hei·eint’ain und nns störte. Do ist Tini Lach, ein junger hübscher Bursche von neunzehn Jahren, der innnee faul ninheklungert nnd den-über nachdentt, wie ei« viel Geld verdienen könne, ohne in arbeiten. Er J ist gewandt, muthig undialtbliitfg da bei von geringerem Gewicht, wie ich. Auch hat er für Niemand zu sorgen als siir sich selbst; er ist ein Waise-sched Gewöhnlich sitzt er unt diese Zeit vor dem Wirthshause meines Freundes Mur phy O’Kelly. Soll ich ihn holen lassen, Sir?« . »Ich bitte darunt, Mr. Q’Donovau! Wenn er mir gefällt, will ich ihn sogleich engagireu.« —— Tini Laey wurde geholt. Er hörte, um was es sich handelte, nnd daß er auf die leichteste und angenehmste Art von der Welt ganze Haufen Tollars verdie nen könne« Da sagte er eutschlofseu: »Weil! «JT.-as ist ein Geschäft, welches mir sehr gefällt. Jch will lieber in einein Sack über alle Flüsse und Wasser fälle getragen Iverdeu, als selber mir durch Säcke-tragen mein-Brod verdieneu!« Ter muntere Bursche gefiel dem be riihsuteu Seiltiinzer und wurde engagirt. Daraus verabschiedete Blondin sich sehr freundlich von dem Ehepaar-, dessen Glück er gemacht hatte. Briau beglei tete ihn höflich biss- vor die lHans-thür. Susaune aber rief freudestrahleud: »Nun, Gott sei Dank, das; das Alles so gnt abgelausen ist!« s Brian OTsouovan erfuhr später, daß sein Nachfolger Tim Laey auf dem ho hen Seil nnd den Schultern Bloiidin’-Z eben solche Triumphe feiere, als er selbst zuvor. Jn der Folgezeit betrieb Brian fleißig feine cijiirtnered Sttfaune ihren Putzlm deu, Beide mit dem besten Erfolg. Und fo leben sie noch heute« zufrieden und glücklich, wennglxich auch mittler weile ihre Haare ziemlich grau ge worden sind. Auch der berühmte Blondin lebt noch heute, ansrnhend auf feinen Lorbeereu, nachdem er 1860 fo gar den Niagara auf Stelzen überschrit ten und feine unübertroffenen Seiltän zerliiufte später auch in allen Haupt städten Europas gezeigt hatte. Zuletzt trat er zu Anfang der Wer Jahre in Deutschland auf. Er hat keinen Nach folger gefunden. Eu de. . I TAN Burlmgton Reute. Billette nach-allenRAE-untern dess Qstengn Insekten-In Wor dens n. Hiideug verkauft und Nepäck (nicht über 150 Pfd.) nach dem Bestimmungsorte ko- » steufrei befördert. f Benutzt diese Bahn noli Wiand Island nach l Chiea go, St. Lunis-, P e o ·: ta, Raums City, St. Jofevl),On1aha nnd atleu Punkten dec- sue-us Denver, Cheyenue, Salt Lake, Portland, Sau Franeigeo und atlen Puutten des- Westensf zktmdreisogkiuette —:— iiir Tour-isten nach Lgden und Salt rate sowie nach iudlich gelegenen Punkten. M t211egeu Auskunft iiber :tkatru, Jtuiehufe u. t. m., tueude ntau lich an Thomas Conuor, 22 Agenh Nrand Island, zisch Julius jttinu Wvatttartm ts:tin. III-euer Zaioon ——u o u—— ll U Stauß« Gr0tz. (Müller’s alter PlatzJ Yak- veftc Hier an Zupf. Die reinsten Whieties, Weine nnd Liquöre und vorzügliche Eisen-rein Jeden Vormittag doti imter froilunch. sit (,"rortfehung folgt.) Neht nach christ. cornelius. ginloom dem Dauptquartier der immer-. s««js««"?ns besten Nenäntc und Ngarrm stets atHhaIId. AufgmcWhtszficg wird Most dem gehaltcm I M S. 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Die epochetnachendste Erfin dung ans dem Gebiete des Musik-Instru zumuten-Banne l Ter Roman »Die Tochter des Frei heim-· erscheint in M Licferungen («») 10 Heute-, welche m m Wochen bezogen wer den können oder auch alle aus einmal, je nachdem ruan es wünscht. Man verlange ein Heft zur Ansicht in Ider tfrpeditiou des ,,Anreiger.«