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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Dec. 9, 1892)
""-sx.;..2.-.«» z s enverdtenft . Novellevon I. vors straft-. iSchIUU Haus zurückgekehrt, wurde sie in . Irbeitszimnier gerufen. Dort He den Bat-er ain Schreibtifch stehend, IHU lagen zwei Paudertniarkscheine, zssufzigmrkschein und einige Brief -- , außerdem ein großer Bogen " ( pier nnd ein Sonnen «- reibt was ich dir diltiren ,« sagte der Papa Essy feste sieh nieder, tnnlte die kee ires Tintenfaß nnd fah dann gespannt ihrem Vater anf. Der diktirtet « MHerren J. J. Zinnnernmnns Söhne gi- Biecefeltx «Ms ich vor einigen Wochen infolge Jnferats nn hiesigen Iageblatt, Ihnen in Verbindung trat, hatte ich « unterlassen, meine Eltern zuvor Erlauan zu fragen. Ich habe auch Deren Wissen nnd Willen der uns s beten Familie Mai-scholl Ihr Ge » - » empfohlen. Erst gestern gele lich der Ausznhlung der Prooifion, » meine Eltern von der Lage der » .— Kenntnis erhalten. Sie gestatten sish fernerhin dergleichen Agentem , Ti zu übernehmen und sehen sich auß « veranlaßt, die zweihundertfechss ufzig Mark, die Sie mir über-sand « einliegend zurückzuschicken »Bist der Bitte, mir den Erhalt die —Smrme gefälligst bestätigen zu wol Hochachtungsvoll C. Hühner-. « DcrauLtrat Herr Doktor Hühner zum btisch, las das Schreiben noch ein halb-laut durch, versah es mit den — — Komntata —- Interpunktion Sirnitz s schwache Seite , steckte Brief und das Geld ins« Horn-ern te es zu und ließ dann von Ein-an Adresse schreiben. Jst-et die dreiunddreißig Mark, die schon ausgegeben habes« sagte Ent tchk schüchtern Iß gut sein, Kind, die habe ich er « sagte der Papa, nnd als er Thai in Ente-ins Augen aufsteigen sah, " er freundlich hinzu; »Ti: hast uns s- sx eine Freude mit den hübschen M- geivscht « Dann küßte er das Töchterchen aus »- Stirn gund übergab ihr den Brief zur Ins-» — —- — Ungefähr zwei Wochen waren seither « I Sen Es var ant Morgen von Agnes Mar ss Hochzeitstag. Mitten im Hübnerschen Wohnzitntner Entmu, umgeben von bewundern —Geschwistern nnd entziickten Dienst « · Martia war eben noch beschäftigt, seingliedrige goldene Kette unt Ent Vals zu befestigen, dann par die iette der hübschen Brautjnngfer be Hiutveißes Kleid, ein fitnkelnagel » « heißes Kleid, eine breite meer ne Seidenschärpe, lange dänische - - - chuhe, einen weißen Feder-sicher diqe Herrlichkeiten hatte oor wenigen . Entmys Geburtstagasest gebt-acht Isr die Manta fertig. M beschaute sich un Spiegel Sie-at zufrieden, sie war mehr als . Sie fühlte mit inniger ,daß die Lobsprüche, die ihrem gezollt wurden, nicht durchaus i, t waren. Sie lachte lustig Spiegelbilde zu und dachte in die ssgenblick nicht entfernt daran, daß sich VieseToilette eigentlich von ihrem - ten« Geld hatte anschaffen « , ; kein Schatten der Erinnerung Ete- mißglückten Plan störte ihr Ver i- . Da klang die Thürglocke Ist Herr Heinrich Weinitz, einer Brutsiihrey det ihr zugedachte , Er lam, unt sie zur Kirche , send Frau Doktor Hühner konn daDer Papa am Vormittag be Ost-, erst zunt Diner im Rus erscheinen M wurde tn den Salon ge IM Einm- mtd ihre Martia gleich Unten Er verbengte sichg ties TM seiner Dame und überreichte »Den-liche- Beuguet das ein Sei s it demselben zarten Grün wie « Mel zusammenhält sqsoerksame Brautntutter hatte cease-, daß aile Blume«-schlei Tpiletten der Brautjungsern Hien .L«,«Emmy war ein bischen befangen. » , hatte Herrn Weinitz erst vorgeftern H dem Polterabend kennen gelernt. ,. M ein Freund das Bräutigams Und m auf ein paar Tage zur Hochzeit Mist-be gekommen. Sie wußte » M, was sie mit ihm reden sollte, « . sie zusammen die Treppe hin sequ- uud beantworten seine Fra sar seit »o ja« oder ,,o nein-« - LI- Mgeu fand sich, getrieb, ietcegnes Pärchen vor. Die M der Herr ein Reustädter und eine Fremde- Yber felbviert MWheit schlies, und in « Messer legte mu die -- - M zur Liede zurück. Gott-ists Use sehne alles ver « Its leichzeitig mit Emmy - Gesicht-ten traf euch das HI. M · us Mk sm- des-m, J Geiz-g fes-Mk ihnen ; VIII-Messe W- siO is- Be » wegnng. . .blnmenstrenende Kinder-, nengierige Zuschauer, eine weihe-solle Rede. . .ein lautes und ein geslüstertes »Ja-, Glockenläutem Glückwünsche, Freudenthränen, unzählige Rührungs küsse. . .es war eine ideale, eine herrliche Trauung. Dann snhren die Tranzengen ins Hochzeitshaus. Dort stand man umher, bewunderte die Hochzeitsgeschenke ——es waren allein neun Lampen und sechs Obstschalen eingegangen —-, erzählte sich immer wieder gegenseitig, wie reizend die Braut aussähe, srühstückte ein wenig, gähnte versiohlenerweise ein wenig, nnd verbrachte so die Zeit bis zum Dine"r. Dann wurden aufs neue die Wagen bestiegen, nnd mansnhr zum Russischen Has. Dort sand sich die große Zahl der übrigen Gäste schon versammelt. Wieder allgemeines Glückwünschen, allgemeines Bewunderu, allgemeine Rührung. Dann ertönte von der Galerie der Mendelssohnsche Hachzeitstranm . · .im glänzenden Zuge betrat man den Festsaal und versügte sich aus die angewiesenen Platze. Emmy hatte natürlich Herrn Heinrich Weinih zum Tischherrn. Sie war damit wohl zufrieden, denn ihre an fängliche Schüchternheit war seinem lu stigen, amüsanten Wesen gegenüber längst vergangen. Sie aß und lachte viel — und unterhielt sich ganz wundervoll Drei Stunden lang saß man bei Tische. Drei Stunden lang solgte ein Trinksprnch dem andern· . .Die Arm leuchter strahlten ihr helles Licht über die geschmückte Tafel, die Blumenausiätze strömten süße Tsüste aus, die Champag nergliiser klirrten aneinander. . .oon Zeit zu Zeit wurde schon varwihigerweise ein Knallbonbon gelöst« Es kam Emniy nor, ais ob sie seit ewigen Zeiten an die sem Tisch gesessen nnd nnzähligemal mit Herrn Weinitz angeftoßen hätte. « Ob denn noch nicht bald getanzt wird? dachte sie bei sich. . »als denn nicht bald getanzt wird. · .'. Ihr sinnendes Wesen war ihrem Nach bar nicht entgangen. Er mochte wohl meinen, das Thema seiner Unterhaltung erwecke bei seiner Dame kein Interesse, denn er brach ein Gespräch über Heinrich von Kleist, in dem er sich gerade erging, schnell ab und fragte plötzlich ganz un vermittelt: »Die Braut hat gewiß eine sehr schöne Eineichtnng bekommen. « Emrny blickte sehnsuchtspoll hinaus zum Orchester-, das anstatt eines schwang hasten Walzers oder einer lustigen Polka ein sentimentaleg Lied nach dein andern zum besten gab, nnd nickte träumerisch: ,Natürlich, sehr schön-· »Die Möbel habe ich gesehen,« fuhr Herr Weinih fort, »die sind wirklich wunderhübsch « »O ja,« bestätigte Emmy, »sie sind ja auch alle aus Berlin gekommen-« »Von der Zücheneinrichtung und der gleichen verstehe ich freilich nicht viel,« meinte Herr Weinitz gedankenvoll, »aber die Wäsche» .« Als das Wort »Wäsche« an Emmys Ohr schlug, erbebte sie im tiefsten Her zen. Sie fuhr schnell aus ihrem Stuhl herunt, starrte ihrem Kavalier sassungs los ins Gesicht und stamnielle erschrocken: »Die Wäsche?!« . Herr Weinih schien sich über ihr Er staunen zu amüsieren Jih wollte nur frage-, ob Ihnen die Wäscheausstattung auch so gut geiallt?« setzte er lächelnd seinen Satz fort. »O,gewiß,« stottekteifmniy, »selbst ständlich—-—sie gesallt mir sehr gut « »Sie haben sie also gesehen?« »Ist —is —- sch WI- sit titsche-. « »Und Sie finden fte wirklich hübsch?« Ein merkwürdiger Mensch, der sich st lebhaft noch der Wäsche andrer Leute er kundigte! Wie kaut er nur aus diese Un terhaltung, die einzige, die Ein-sey pein lich sein mußte. Sie versuchte dein Gespräch eine andre Weudung zu gebe-, antssetete daher nur flüchtig »O sa« und fragte gleich weiter: »Wie-viel Gänge haben wir denn nochsee Herr Weinis nahen dienstbeslisseu das Meine zur Hand. »Deinen Sie, seht sind wir beim Wehe-licen, nicht wahrs Also dann zwei Gänge, ohne das Ei .« Ein-up seufzte leicht · »Das dauert ges-iß noch ein halbe Stunden »O mindestens,« versicherte Herr Weinitz eifrig und dann fuhr ek zu Emmys lebhaftem Schkechen fort: »Es-Tis sen Sie vielleicht zufällig, mein gnädiges Fräulein, woher die Wäsche bezogen wntde2« Das war ja zum Verzweifeln! Hen Weinitz litt augenscheinlich an einer site-i Idee. Was ging ihn denn um alles in der Welt Agnes Marschalls Wäsche an? Keines-falls war Emmy gesonnen, noch weiter über dieses heikle Thema zu ver handeln »Ich weiß es nicht,« sagte sie kurz und ungeduldig. Im nächsten Moment bereute sie diese Worte aber schon siedet-. War es- Ein bildung oder hatte Hen- Weinip sie wirt lich mit einein merkwürdig anständigen, schlauen Lächeln angesehen? Sollte etc-a Agnes — - J Nein, das we undenkbor. Aber jedenfalls schien es Entmy gekatheuety keine direkte Un wahrheit tuszaspeecheiy ans se verbes ims si- sich scham- »Jch gross-. m Wische iß ans Bielesecb getemm.« »Ist-I Bieieseid7« rief Here Weinih skshtich. »Ich, M interessiert mich aber wirklich sehn-« Ein-; Ists einen scheuen Blick aus ihren Reichs-n Wer M aufrichtig gemeint, oder weilte et sie etsa zin- besteu hebe-? Sie sit-It sich nicht tin-e darüber-, des-, wenn Iei- MHO such ftp-ernst aussah, die L Augen blickten verdächtig lustig durch den J goldenen Kneiser. s Emniy mußte an sich halten, am ihrenl Aetger nicht zn zeigen. «Mich interessiert es nun gar nicht, « sagte sie schnippisch, »inn- Gegentheilmir ist es gleichgültig nnd langweilig. « »O, das wundert mich aber, « er widerte ruhig Herr Weinitz, »die Damen haben doch gewöhnlich ein Faible für-« »Aber ich nicht, ich ganz nnd gar nicht —« brach die gequälte Emmy los, »ich habe nicht nnr kein Faihle dafür, ich kann sogar Wasche und Wäscheschränke nnd alles dergleichen nicht ausstehen Und jetzt will ich Ihnen etwas sagen, Herr Weinid, wennLa Zie mich nicht verstininten wollen, dann lassen Sie diese shirtingne Unterhaltung Es macht mich nervös es peinigt mich geradezu, ich will nichts mehr wissen von der alten dummenGeschichte. « »Was sür eine alte dumme Geschichte meinen Sie denn?« fragte ihr Partner höchlichst erstaunt. Emmy sah argerlich ein, daß Iir sich ver-plappert hatte. »Ach, ich kann sie ihnen nicht ersah len, « wich Iie aus, »aber sa viel will ich Ihnen sagen: mit Agnes Wäscheaiis stattnng, gerade mit der Yasftattnng von der Sie setzt schon seit einer Viertel stunde reden, ist mir etwas sehr Unan genehmes passirt etwas ganz entsetzlich llnangenehmes. « »Da as ist aber sonderbar-W tachecte iHerr Weinitz »Ich habe nämlich mit Idieser Ausstattung auch etwas erlebt und Idaher habe ich davon gesprochen, aber fern-as Angenehmes. « , lfnnny saß wie versteinert s »Wie-—wie meinen Sie das-« E »Wollen Sie mir versprechen recht ge Ednldig zuzuhören?« sragte Herr Weinitz Eerst vorsichtig I Cmrny nickte nur stumm mit dem sKops Es bemächtigte sich ihrer das nheimliche Gefühl, daß hinter den rmlpsen Fragen ihres Tischnachbarn feine Falle versteckt gelegen hatte, eine Ezalle, in die sie auch gründlich hineinge stappt war. " »Es ist übrigens eine ziemlich kurze EGeschichte, « fing Herr Weinih bedachtig Inn »ein einfaches kleine-s Erlebnis, daoi cie aber gewiß interessieren wird. »Bist iuitgefähr einem halben Jahr schickte mir smein alter Freund Paul Hagen eine tKarte, auf der nur die wenigen inhalts ischweren Worte standen: .Agnes Mar-! Ischall Paul Hagen. Verlobte. « JchI Zfreute mich aufrichtig über diese Nach irieht, denn ich wußte recht wohl, daß da-? mit das Schluß-part zu einem langen « jrührendenriebeszrotnan gesprochen wurde. « ; Deshalb nahm ich mir auch vor, mit keinem recht langen rührenden Freundes Zbrief zu antworten und mich nicht mit der üblichen Karte p. t. zu begnügen. Jch weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, Fräulein Hühner, aber wenn ich mir ein mal nornehme, einen besonders schönen, ausführlichen Brief in schreiben, so schreibe ich gewöhnlich-gar nicht. Jch finde zuerst nicht die Zeit, dann nicht die Stimmung und, nachdem ich so lange gezaudert habe, nicht mehr denMuth da zu. Und so wird aus der beabsichtigten großen Liebenswürdigkeit zuletzt eine eine große llnhöslichkrit. So ging es mir auch diesmal. Ich verbuminelte die Antwort so lange bis ich sie überhaupt nicht mehr abzusenden wagte. Da brachte mich eines Tages der Zufall aufs neue mit meinem alten Paul, das heißt eigent lich mit seiner jungen Braut in Verbin dung. Ich erfuhr nämlich, daß man hier in Neustadt schon mit der Zusam menstellung der Ausftattung beschäftigt star, ja, ich erfuhr sogar noch mehr: Ich erfuhr zum Beispiel, das-« die Braut blond sei, daß sie eine gute kleine Freun din habe, die innig dafür besorgt war, daß ihre Agnes ja alles ootn Schönsten und Besten bekommen sollte, ich erfuhr noch allerlei andre interessante Dinge. Da faßte ich mir ein Herz und ichiate meine verspätete Gratulation an Paul ab. Er antwortete mir beschimenden weise sofort; usir kamen in eine ziemlich lebhaste Korrespondenz die damit endete, baß der gute Paul mich zu seiner Hoch zeit einlud. Ich nahm mit tausend Freuden an, aber unter einer Beding ung-—- ckönnen Sie sich vielleicht schon denken, Fräulein Erinny, unter Ieicht-Je »Nein,« erwiderte Einen-V die durch aus nicht sah, wo diese Erzählung eigent lich hinaus wollte, »Im-her sollte ich das zwissensm s »Nun also: unter der Bedingung, daß mir die Ehre widerfahren sollte, seinem gewissen Fräulein Emilie Hühner als Kavalier zugeteilt zu werden« « i »Mit-? Wieso gerade mir? Woher swußten Sie denn überhaupt meinem anmen·-« »Ich-ich bin aus Bieleseld uud seit einem Jahr der Inhaber der Firma J· is. simmermanns Söhne.« »Was? Sie —- Sie sind ——— —?« sitetterte Emmy in maßlose-n Erstaunen her-or ,,Der Chesdes Hauses Zimmermann«, wiederholte Herr Weiniy lächelnd, »ich hatte meinen Freund seiest-, diese That snche egen niemand zu ers-ihnen. « » nn haben Sie als-— --?« stieß Ein-up erschreckt hervor. »Sie ha ben —?« »Ich hol-e die Briese unsrer Agentin in Neustadt gelesen und zum Teil beant wortet und dabei — — —« Weiter kein er nicht in seiner Erklä rung. Ein-up sprang auf, schob den Stqu zuru- und sprudelte zornig her vor: »Das ist unerhört, M ist mehr vie hinter-listig, ich Ieiß wirklich nicht, Its ich dazu scgenscll —- — —-« Die weiteren Werte wurden glücklich erweise m einem lauten Tusch, der sent Prchester hernieder-klang, verschlungen Gleich darauf wurde die Tafel ausge oden, nnd Ennny denuhte die allgemeine ·. ertsirrung, unt sich, ohne Herrn Weinih auch nur eine gesegnete Mahl zeit zu wünschen, zu ihrer Mama zu flüchten. Sie fand jedoch keine Gelegen heit« sich auszusprechen. Der Tanz be gann, und sie wurde ans ihrem Eckchen hervorgeholt. Ja der ersten Pause, als Ein-up sich um Ausruhen aus einem kleinen Sosa un Vorsaal niedergeseyt hatte, kam plötz lich Herr Weinip ganz harmlos aus sie zugesteuert. Er hatte ein Glas Eis ootn Busfet geholt und bot es seiner Tischdame an. Sie nah-n es kühl-höflich entgegen und sing schweigend an, es aus-. zulässeln Herr Weinih nahm mit ruhiger Selbstverständlichkeit neben ihr Vlah und schien tief in Gedanken versunken. Aus einmal fragte er ganz unvermit tel: Najaden Sie schon einmal etwas gehört von Graphologie2« »Nein was heißt das?« »Graphologie ist die Kunst, aus der Handschrift eines Menschen den Charak ter zu erkennen. Jch habe, ossen gestan den, die Sache nur sür eine aniüsante Spielerei gehalten, aber seht bin ich ein begeisterter Anhänger geworden. « »Und wie kommt dass »Jn den Archioen des Hauses Zim mermann ruhen drei Briese von ·einer jungen Dame: alle drei zu Anfang sehr schön, in der Mitte sehr —- niittelnnißig und Zum Schluß noch viel-mittelmäßi ger geschrieben. An diesen Briesen habe ich meine Studien gemacht, ich habe sie öster durchgelesen und niir dabei eine Vorstellung von der Schreiberin zu machen versucht. Und nun denken Sie nur, wie fondethar, daß diese Vorstellung der Wirklichkeit genau entspricht, nicht nur in Bezug aus die Charaktereigen schasten, nein, sogar in Bezug auf die äußere Erscheinung-« Enrmy fah mit größter Spannung in ihr Eisglao, sie wußte vor Verlegenheit adsolut nicht mehr, was sie anfangen sollte. »Sehen Sie, so,« und Herr Weiniv deutete auf Entmns Rechte, die kenn-ps haft den Eislöffet umschlossen hielt, »gerade so hatte ich ntir die Hand ge dacht, die mit einem so wundervollen Bogen das große H in Herren gemalt hat und die einen so oerdlüsienden Schnörtel unter den Namen Hühner fehte Und—daß ich gleich errathen habe, daß Zie ganz unmöglich eine sanfte Bloudine sein konnten, habe ich ja schon schriftlich angedeutet. « »Ach, das ist ia alles dummes Zeug,« unterbrach hier lkmmn das Gespräch, daø ihr einen oerfänglichen Charakter anzu nehmen ichieu, »ich muß jetzt wieder in den Saal, meine Martia beunruhigt sich sonst-« Sie stand aut. »Noch einen Augenblick. Fräulein Einmy,« bat Herr Weiniv flehentlich, »nur noch eine Frage: Sie haben ja auch meine Handschrift gesehen, hatten Sie sieh nun ein Bild von tnir gemacht, das einigermaßen zutrifft? Es interes siert mich wirklich nur meiner grapholo gischen Studien wegen,« setzte er mit dem treuherzigsten Ton der Welt shinxu ss——-Emmy lachte lustig auf. »Di- ich mir J. J. Zimmermaan HEöhne so vor-gestellt habei Nein, ganis Hund gar nicht. Ich dachte immer aneinei Hganze Schar ellenbewaffneter Jünglinge, 1 idie der Reihe nach hinter einem Ladentisch . istitnden und ganz schrecklich große Rollen l ? Shirting nnd Creas undMadapolam und4 IReisterleinwand admäßem Undals ichs iJhre Handschrift sah,meiute ich,fo iritzlich ftönnte nur Vater J. J. Zimmermann-« fselbst geschrieben haben, und da fah ichs einen alten, oerdrieszlichen Mann, und; Sie sind jung und lustig und —- und— und gar nicht so übel.« Die letzten Worte waren kaum ihrem Mund entflohen, als sie sie auch schon hef tig bereute. Herr Weinih schien sie, Gott sei Dant, überhort zu halten« Er hatte sich nämlich gerade in die Leltüre von Emntystanzkarte versenkt. In ih rer Verwirrung schien sie eo gar nicht zu bemerken, daß er sieh, ohne erst weiter nachzufragen, zutn zweiten Waisen zum Laneier und zum Cotiklon einschried. — Etioa zwei Monate später saß Emmy an ihrem Schreidtischchen, eifrig damit beschäftigt, einen hohen Stoß lithogra phirter Karten zu eouoertiren und zu Fabressiren. ! Jedes-nah ehe sie eine Karte ins-Cou Tverl schob, warf sie vorher noch einen zzärtliehen Blick darauf, durchlas sie Fnoch einmal vie sieben Wen-lex « lfmmy Hühner HMUWEWrimätz Neustadt- Veklohtk. Viele-few Ter Papa und die Maine kamen von ’eineni Espazstrgnng zurück nnd traten» eben ins Zimmer. Emmy wano in ihrei Arbeit vertieft, daß sie nicht einmal die1 Zeit fand sich umzuschauen, oder wenig- I stenö guten Tag zu wünschen. ; Mag-ishr noch füniundzwanzig Stück : hebe ich zu ichreibenw rief sie, »miri sind die Finger schon ganz lahm. Das-J ist wirklich keine Kleinigleit bei nniremj ausgebreimen Bekanntenkreis.« I »An-gebreiteten Bekannte-streift wie- ; Idee-holte neekend Herr Doktor Hühner« »Weißt da, Eies-ein« das Wort silrde Dich nun lieber nie wieder entsprechen-« i »Warum denn sichm- lsehle Emmy ivergnllst, »de- säee ja vie gräßle Un idanbeeleit von inir. Wenn est-ach ein Fischen anders gekommen ist, als ich dachte, icließlich hol mir das Inieral don zenn Glas see-hellen. Jch werde Frau J. J. Zimmer-nenne Söhne, und das ist sen Ende auch ein geh-endet Hiebenmdienfl«. « I « Ende. ALTMAng : « Neue "«"«21i7ühke«! ADAM. KROMBACH hat in feiner Mehl- nnd Futterhandlnng eine sogenannte «Gristmühlc« errichtet, und ist von seht ab bereit, für Former nnd das Publikum überhaupt Alle Sortcn Frucht zu mahlen oder auch umzukanschew Er nmhlt klioggcn ut Mehl, :)koggen-Grnhain, Buchwcixenmehh (8·ot·nmehl, schro m tcom oder irgend andere Frucht, macht überhaupt Alter-, ausgenommen Iscixccistkcl)l. 4L--3—--s-s—s——Mcell-2 Wedienungl—s:sst-Estss Zufricdcnstellende Vi«kisc! IT XII-Recht vor, wenn Ihr etwas mahlen lassen oder nmmnfchen wollt. k Auc. MEYEE Uhrmakher :J·nwclicr. BCE Zä Boss Watcls casos YWMs 225 Eos-Z KLEMM großes nnd vollständiges Lager von Taschen- nnd Wanduhren, Gold-: und Silberwaaren, Brillen usw. zu den nie drigsten Preisen. Alle Nrparatnren werden prompt nnd gewissen-— haft anlegt-führs. Yergtfxt nicht den Platz: Z. Str» geg. d. Ersten Nat. Bank, in Mayck’s MnfitEmporiunL Erste National Bank, gi. Y. Moll-näh Präsident, Ghin-. Y. Heime-w staffiretx capital 8100.000. Ueberschuss s45.000. 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