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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Dec. 2, 1892)
·"H;?ji;;z;i;«;lk"" « Yleliemterdienlt Novelle von G. von Sake-Hm 2. IortsetzungJ Zweihundertsünszig Mark, die sie sieh selbst verdient hatte. Es kostete sie eine nusitgliche lieber windnng, zu Hause nicht darüber zu sprechen· Aber sie wollte warten bis zu dein Tage-, an deut sie das Geld wirklich in der Tasche hatte. Dann wollte sie tnit dem klingenden Golde —- ea stand bei ihr fest, daß sie sieh etwaige Scheine so sort in Gold einwechseln wollte 7 ganz ruhig vor die Eltern treten uttd mit stol zer Freudigkeit ihr Glück verkünden. Vorläufig wurde nnr Fräulein Klär chen für würdig erkannt, Einntys gehei me Wonnen zu theilen, mitzurathgn und mitzubedenten, was man mit dem er worbenen Schau anfangen könnte. Die zweihundertfiinszig Mart wurden von den beiden Freundinnen nacheinander in nahezu alle siir Geld erhältlichen Ar tikel umgerechnet, bis schliesilich sol gender Verwendunggtnoduo seststand: ein Drittel sollte für Einmn persön lich, eines zum Nunen der übrigen Familie Hühner und ein Drittel zu wohlthätigeu Zwecken verwendet werden. Die auf Etnntus Theil entfallenden dreiundachtzig Mark und dreiunddreißig Pfennig sollen zur Beschaffung eines neuen Kleides dienen. Agnes hatte sie aufgefordert, Braut sungser zu werden, nnd zu diesem grossen Amte gebührte sieh auch eine angemessene Kleidung. Das zweite.T-rittel wurde in neun Theile getheilt. Papa, Monta, die stins Geschwister und außerdem Fräulein Märchen und Frau Gerhardt —- die sich doch durch ihre Vermittelung ein Anrecht ans Entmyo Dankbarkeit erworben hat ten-—sollten damit bedacht werden. So wurde also pro Kopf die Summe von neun Mark fiinsnndztnanzig Pfen nig festgesetzt iss erübrigte seht nur noch, die auge ntessenste Verwendung siir das Geld, das der leidrnden Menschheit geopfert werden sollte-, zu sinden. Mehrere Tage war matt gesonnen, die Antistlavereibewegung durch Zeichnung siir einen Viktoria-thanzadatnpier zu unterstiihetn Eine-z Tages aber lao Ein-un einen Aufruf des Ver eins zur Bekämpfung der Trunk sucht, und da ihr dabei«eittsiel, dasi erst kiirzlieh die ,,Piätttninna« geweint hatte, weil ihr Cheutann ant i Xftngsttnontag wieder einmal »bombenooll « gewesen sci, so stand eo ptöulich bei ihr fest, dase ihre Spende hier atn segenoreichiten wirken könne« So vergingen vier bie- sechs Wochen. Ziintnerntanna Zähne schienen sich glän: rend tu bewähren. Tie Anostattung trai pünktlich bei Marschallo ein. Mit bau endettt Herzen war isntmu beim Aus-packen behilflich Immer meinte sie, es miisse sich ein Ver-sehen oder ein Mangel heranostellein Aber alle-S war richtig und rur grossen Zufrie denheit von Man-a Mai-schall. Tie Arglos-e dankte wiederholentlich der lie ben Cum-h siir den gutemiiath, was die ser nicht geringe-:- llnbehagen verursachte Co fehlte nicht oitl,- so wäre sie reuig in die Kniee gesunken und hätte sich alo un werth all’ dieser Güte bekannt. Während sie nun mit Agnes eifrig be schäftigt war, die Wäscheberge, die dltosa, das Haustniidchein ans der großen Kiste Zu Tage förderte, zu ordenen und in sor tiren, schlug plötzlich eine Bemerkung der letzteren wie Donnerhall an ihr Ohr. »Nu, nee, « sagte diese nämlich, indem sie wieder einen hohen Stoß Tischtücher vor Agneo ausstopelie, »ich möchte dao » nicht alles tu bezahlen haben- Jeh wun- z dere mich überhaupt, daß solche Leute die schönen Sachen ruhig an wildsreindeI Menschen schicken. Sie können doch gar-; nicht wissen, ob sie auch nachher in ihrem; Gelde kommen-« s Agnes beantworten diese national: s ökonomische Betrachtung nur mit einein i Auflacheu, aber Emnch sann den Wor- ! ten weiter nach nnd — sie fühlte selbst, s dasi es abscheulich, daß eg lächerlich innr, aber » sie sing an, sich zu beunruhigen. ; Eine bange Sorge zog sich über ihr in- « sammt-n, eine Sorge, die sie eile albern, . als unerhört verschenchen wollte-, aber die s immer wieder in ihrem kindischen Kops einstniichte: Wie stand is mit Mar- f schnlliz ZahlnngssiihigkeitZ " Bei all der Bewunderung, die den schönen Sachen gerollt wurde, lief nicht T die geringste Andeutung unter, nun der man hätte schließen können, das dies Empfänger sich der Verpflichtung bewußt : waren, die sie nun ihrerseits gegen Zim- : mer-nannte Söhne hattet-. i Emmy wurde es siedetcheisz. s War sie nicht Zinnnersnanns gegen-i über verantwortlich? i Konnte usem nicht vielleicht von ihri» verlangen, daß sie das Geld eintreiben möchte? Oder gen-, daß sie den Schaden vergüte? Und dabei wurde immer lustig nnd der nuerschöpslicheu Kiste heranggehott. Noch ein Dudead Servietten, immer noch ein Dudend Rüchenhnudtüchen Natürlich, die Leute konnten ja nicht ge nug haben, die mußten sich sit sür zwei tausendsünshundeet Mark Wäsche em chasseu. « « — Zweitnusendslinshundert Mark! Die arme Ein-ins sllisletie eet leise vor sich hin Zweitausendsilushundeet Mark, die sie etivn Inr bezahien mußte. Ach, weit schlimmer-, die sie höchst wahrscheinlich bezahlen mußte. Wo sollte sie denn in der ganzen Weit eine solche Summe hu nehmens Nein, diese Vorstellungen waren uner träglich, sie Innfzte sich Beruhigung ver schaffen. Mit stockendem Athem, aber doch mit hnrniios lächelndetn Munde-, ising sie vorsichtig an: J »Hm denn auch eine Rechnung dabei-I Jgeiegen « i »Ta, ja, « antwortete Agnes ieichihin. »So, und wieviel macht es denn?« j »Ich weiß nicht genan, etwas iibcr Zweitausendfiinfhundeit Mart. « I Sie wußte es nicht genau! Wen ecij glattblich«.- Soich ein Leichtsinn! Und eg! machte sogen« noch inein- alei zweitausend- ’ fünfhundert Mart. ifnuny nun ganzl verstört. Sie konnte nichI andem, iie mußte weiter-fingen — ,,-.Zchickt ihr das Neid pei inttainuei i i i l sung »Nein-« ,,Also im Brief«-« »Nein-« »Ja, aber wie denn«.« »Wir schicken es überhaupt nicht.« Eint-ins Kniee fingen an zu zittern. »Was meinst du damit? Wieso schickt ihr es nicht?« »Weil Zimmermann geschrieben hat, sein Reisender würde dieser Tage vorbei kominen nnd das Geld abholen. « »Und-und werdet ihr es dem geben?« »Natürlich, es ist ja sehr bequem so. « Ennny fiel eine Zentnerlast vom Her zeu. »Ach, Agues, wenn du tviisztest, wie ich mich freue. « brach sie ziemlich umne tiuirtans. Agnes war, Gott seiDaiit, so ties in die Betrachtung einer Stickerei versunken, daß sie nur ganz nuausmerks sam mit dem Kopfe nickte. »Ja, ja, du hast recht. « Hier wurde das Gespräch unterbrochen durchRosa, die kurz vorher hinausgegan gen war und setzt mit dem Kasseegeschirr zurücksank Gleich daraus trat auch Frau Marschall ein; man setzte sich gemiithlich um deu runden Tisch, und Emuiy ließ sich nach den überstandenen Ausregnugen und Aengsten Rassee und stachen doppelt gut schmecken. —- -- — Es war ein paar Tage später. Bei Hiibners war »Strol)ivaisentag«, das heißt: Herr nnd Frau Taster Hiibner waren des Morgens abgereist und war den erst am Abend 3uriickerioartet. Sie besuchten die Osroszelterru in Laudsberg und hattest die Minder unter Fräulein-IF nnd Einmisc- Aussicht gelassen. Man i saß gerade bei ei em vergnügten Stroh- s waisendiner, beskehend any Schatoladwi suppc, Zunge mit kitosinensauce und stir- ! schenauflaus, —- alsJ ea an der Woh nnngatbiir klingelte. Gleich daraus kam das Hansiuiidchen s ins Zimmer: »Es ist ein junger Oerri draiißeii, der Fräulein timitie Hiibner J ru sprechen wünscht. « « Das ,,(5«tnilie« wurde mit inatiriöesi gespitzten Lippen l)eruargesänselt. i Alter Augen blickten erstaunt ans Einmis- Sie wurde dunkeli·oth. »Frau :itiithiiil»åe1·bardt hätte ihn her geschickt,« snhr das Mädchen fort, ,,erl käme aus Bieleseld -- —-«.« »Ich weist schon; ro ist gut,« schnitt Einuiy energisch die zllede ab. Sie stand aus, sal) gelassen im ttreisc titulier, sagte: »Ich werde euch nachher alles erklären, gleich bin ich wieder da ——« nnd ichritt zur Thür. Tit allgemeine lieberraschinig war so groß, daß sie wirklich ungehindert in das Entree gelangte. Dort stand ein liichetnder junger Mann, der mit bit-ten Verbeugungen und vielen Worten sich als ein Abgesandter der Firma Zinnnermanua Söhne en er-: kennen gab, nnd schließlich mit dem Satz: »Ich bin beauftragt, sehnen zweihun dertseelsaundsiinfzig Mart Provision auszuzahlen« schloss· Eminy blieb durchaus gemessen nnd rnytII l ,,Wollcn vIII-, bitte, hici cinttIstIn.««l Sie öffnete Ihm die SIIlonIhIII Tet« junge Mensch wand sich Ins Zisn mer, entnIIIInI Satt IeIIIeI BIIIIItIIfchIs IIIII PoetefeIIIlle, suchte daraus cIIIIsII Bogen PaneI und dteI GeldschIcheIne lIcrooIl nnd bIeItete dies alles IIIIf dem TIIch voI I Ennnn aus« »Wenn IIIIIIdIgeS Fräulein. bitte, hier qIIIttIren wollen « Ennnn unterschrieb III IuhIIInI siche ren Zügen, nachdem IIe vorheI III gethan hatte, als ob sie das Schriftstück anf nIerIIaIn dutchIIIse. »Bitteichön. « Tet künglingtippte IIIIIIIIIII IIIIf Inn-I blaue Scheine »Im-I« lInIIdert Muth und« Ieicht den dritten Schein bcIIIIIIetId, »fIIanIII MIIII’, und« er gtIss III die WestentIIIiIIe nnd holte IweI TIIIIchIIiIcke thvoI ,,zwcilIIIndII«--t Iechgnndsiinfzig MaIt. 65 ItItnInt doch so, nicht wahrt-« EIIIIIIII nicktc ernsthaft InIt III-In stopf. ,;,kn es stimmt- « SI- Ieichtc Ihm die L.uIttIInII, eI Inttete IIeIIIIIInInIIII, steckte IIe IorIIfåttIg ein IIIId dienerte Iur TIIIII hinaus. Entmy dachte einen Augenblick daran, ob sie den Gcücksboten nicht einluden sollte, am Mittagessen theilzunehinen Aber die Furcht, sich etwno III vergeben, einerseits, andrerfeits der Gedanke. daß sie dann nicht so ohne weiteres den Ihri gen das neue Heil verkünden könnc, hielt sie davon sb. Sie siog Ins Eßzink mer zurück «FI«III-lein, haben Sie nnch nicht ge klatschth « rief sie schon III der Thür. Fräulein bethenekte eifrig ihkllnIchIIId. Ema-III trat IIan Tisch. »Macht ein ntnl alle die Angenz It « Die Kinder folgten gehoeiqm Emmy legt das Geld mitten auf den Tisch. »So, ihr dürft wieder sehen· Na, was tagt ihr jetzt?« Allgemeine-, wortlose Verwunderung. Bruder Otto, als ein unerschrockenekz Gemüth, fand zuerst die Sprache wieder. »Was soll denn das heißen, Emmiyk Wo hast du denn das Geld her « »Verdicnt, verdient, qanz einfach ver dient!«-« jubelte Emmy und sah sich; trimnphitend um. the kühnften Träume waren erfüllt i Detlfffckt diesetMittheilung war gerade zu unbeschreiblich T ie Geschwister blieben buchstäblich mit osfencm Mundei sitzen. Ftiiulein lächelte geiiihit und; urtstiindnisooll ! ,,Vcrdicnt- Akt-so ve1«dicnt.«« stam- i melte endlich Nie-, und L tto zciqtc seinen l unaugstehlichcn chptizisnms indem ctj entschieden lkrvotsticß: ,,’Lsc1ditnt. « T ufi Blödsinn!« ( Emin nuterzog sieh also der Mühe, die Geschwistei ausziikliireii, nnd nach einer kleinen Viertelstunde hatten alle den Zusammenhang begriffen. Otto sprach die allgemeine Ansicht in den lapidaren Worten Au, samt-si« ans, Elsa sah vol ler Respekt zu ihrer älteren Schwester einpor, nnd die drei Kleinen führten einen Freudentanz uin den großen Eßtisch aus. Am Nachmittag übergab Euiinh die Geschwister der Obhut des Haue-mad chensiind zog init Fräulein ans-, um Einläuse zu machen. Das war nun freilich keine geringe Ausgabe, neunnial neun Mart aiisgute Weise anzubringen. Alle Geschenke, die Einiin einsielen, waren entweder viel theiirer oder viel billiger. Schließlich aber, nachdem sie verschiedene Bodenbe sitzer durch stundenlangeg Wählen und Suchen beinahö zni Verzweiflung ge bracht hatten lauten beide hochbeladeii zurück Dann wurde ausgestellt Ess war eine ordentliche Bescherung, ivie zu Weihnachten. Die Maina bekam eine-is kleinen Ziickerhnt und Leiiauv Gedichtc, s der Papa einen Slaiblock nnd einenj Stiefeltiiecht, der sich höchst sinnreiche-is Weise in Gestalt eineo kllevolvero iiisaiiuI nienllappen ließ, Otto ein UTascheninessei « mit sechs Klingen, Psi«opsen,iehei ishaiiipagiiei«biecl)ei, Ohrlösse, Schere-J Bohrer und noch einigen unverständlichen s Auswiichsem Elsa ein Poesiealbnin ins Plüscheinband nnd einen (8.iuinniibauin Die-Kleinen crhieltenNäscheiei uiidzpieh j ieug reür Fräulein hatten sie in dein Tiliisvertaus eines lsialanteriewaarenge: siliiisis spoitbillig eine eutiiickciide Brasche1 erstanden, darstellend einen Hirsch, ders über einen Liiildzaiiii springt. Tas Zchiiiiieksiiirt hatte nur den einen kleinen Fehler-, dasi auf einer Plaiile des Gat tcrg zierlich ,,(7riiinerung an das Schü- i heiisest lit« « eiiigravirt stand, eine Jn: s schrift, die doch nicht so gan; der mirs-s i i i i licheii Beranlassung aus der daei Ge schenl gegeben war, entsprach Allc diese Herrlichkeiten iviiideii int» issiiiniiner aus dein großen runden Tisch ausgebaut, und dann erwartete iiiaii ini höchster isiregiing die Jtiiickiehi der til teiii. Otto wurde ziiin ilueilug in den liiter posiith den Kleinen winden siischi scchiirieu ningebiinden nnd die Haare iibergebiiistit; dauii blieben alle in vers « haltenei iiiiiiiheausihren-Plätzen is nd ’ lich rief tto von seinem Beobachtung-: posteiiani««ieiistei aiin »liiiidei, re- biegt eine Troschte nni die liefe, aber geschlos sen, ich kann nicht sehen wer darin sitzti — Jetzt fährt sie ans unsre Seite hinüber, sie hiilt hier vor dein.l)aii-"J. Hurra, Papa j steigt ang! Sie sind e9.« Tie Kinderschaar ardnete sich uiii den « Tisch, liniinn hochllopsenden Herrens der Thiir zunächst. Nach ein paar Minuten wurde diese geöffnet, nnd die lGltern traten ein. Sie blieben beiniz Anblick der seierlichen Gruppe überrascht i stehen, dann sielen ihre Blicke aus den Mitteltisch, und verwundert fragte die Maiiia: »Was soll denn das bedeuten? ? Wo loniinen all die Sachen her«.-« Ters große Augenblick war da. J Einin trat vor iiud begann eiuc kleine - ’.ilni«ede. Sie erzählte iuit Schwung undl Wärme-, rie erzählte niit unglaublich vie: » len »da dachte ich« und »du ineinic ichs-»seiner se weiter ne in tin-ein Vor trag futu, je stockender und gequälten gingen ihr die Worte iiber die Lippe-L Was war denn das? nein gerührten Lächeln flog iiber die Züge ihrer Mut ter? Kein erfreute-g Schinunzelu spielte ntn Pupae- Muud·.- Beängstigend ruhig hörten sie zu, tuit ungläubig staunenden Augen« Ju, aus Papa-J Stirn zog sich eine drohende Falle zusammen ihn-un verlor alle Sicherheit, sie haspelte noch ein paar Seide hervor, dann schwieg sie verlegen still Dutupse Schwiile lagerte über der Versannnlung, die Geschwister blickten rathlos von ifunnu en deu Eltern und von den Eltern zu Erinny. . Xa brach der Papa plötzlich locsx »Nun sage uiir mal tun allegv aus der » Welt, wie konntest du nur eine so uner hörte Albet uheit begehen. « Ennuy stand erstarrt nnd tuiederhohlte »nur bebend «Albernheit?« »Ja, natürlich! Eine Albethheitson» dergleichen Ich drücke mich sogar noch sehr mild aus wenn ich dein Benehtnenj nur albern neune. Hinter dein Rücken deiner Eltern dergleichen anzusattgenl Mit fremden Menschen korrespondiren, ; deine Bekannten ausbeuten, dir Geldl geben lassen daß du deiner Freundin ein · Ges iisteurpfieblst, das du gar nichtl kenn ——eel ist wahrhaftig unerhört! fspikch will deiner Jugend und Uneesahrenheitl viel zu gute rechnen, aber daß du schliess- s lich Geld genommen hast... ! Wo hasts du denn übrigens dal- Ungiiicksgeld ge- i lasseanM ; Entmy wies stumm aufs die nuesge s i breitete-i Herrlichkeiten, suchte dann mitj zitternder Hand in der Tasche, zog ihri Portemonnaie hervor nnd schüttete den Jithalt—all die schönen Gold- und Sil bermiinzen——anf den Tisch. ;,Ta, da ist est da ist es alles,« stotterte sie ängstlich. Aber dann war setz vorbei mit ihrer Fassung, sie stürzte an dem Vater vorüber aus der Thür, in ihr Stäbchen; dort riegelte sie sich ein und wars sich laut ansschluchzend auf ihr Bett. War es denn nnr möglich, dass ihr so bitter unrecht geschehen konnte? Daß ihre große Freude so jammervoll zunichte gemacht wurde? Hatte sie nicht den Eltern eine frohe Ueberraschung be reiten wollen ? Hatte sie nicht die Absicht gehabt, das ,,Ungliicksgeld« in der edel sten, nneigenniitzigsten Weise zu vermen den«.- Ach Nott, ach Nott, das Leben war doch zu traurig. Vorüber die hoch fliegenden Pläne, vorüber die Hoffnung aus bessere Ioilettenverhiiltnisse, vorüber auch die Gelegenheit, ein Scherflein zum Wohle armer, verirrter Mitmenschen zn opsern, alles, alles- vorbei. Emmy weinte so herzbrechend, dass sie von ihrem Jammer immer wieder ans-J nene ange steckt wurde, daß sie immer tiefer in eine nnsägliche Rührung iiber sich selbst ge rieth. Da klopfte es an die Thür Enunh erhob sich mit schmerzendetn Kopf, mit zerschlageneu Gliedern und öffnete. Es war die Monta, die kam, um nach ihrem armen Töchtercheu zu sehen. Jn This-ten zerfließend lag Ennny in ihren Armen, verbarg das glühende Ge sichPau der treuenBrust und weinte ihren ersten großen Kummer ausz. Ach, was war es doch für ein Segen, fo einem liebenden Mutterherzen alle Schmerzen, alle Leiden anvertrauen zu können. Die Martia sagte gar nicht viel, sie suchte keine Trostestvorte, sie ließ den Strom der Klagen und Seufzer ruhig über sich ergehen- Dann streichelte sie sauft über tsmmng heiße Wangen. »Nun beruhige dich, mein Kind, geh, mach dich ordentlich zurecht nnd tomm zum Abendbrot. Tin hast es gut gemeint, und es ist ja auch weiter kein Unglück ge schehen. Ter Papa wird das alles in Ordnung bringen« nnd dann sprechen wir nicht mehr davon-« Tsie letzten Worte fielen wie lindernder Thau in Emmhg wunder- Getniith Nicht mehr davon sprechen. Ach ja, nie wieder da von sprecht-n! Das war eigentlich ihre schlimmste Sorge gewesen, daß sie nun zunt Schaden auch noch den Spott würde tragen müssen. Tie einzig liebe Ma ma, sie hatte doch wieder gerade dass rich tige Wort gefunden. Einun) küßte sie heiß und dankerfüllt, dann faßte sie einen heroischen Entschluß. Sie wollte Feigen, daß sie mit Würde sich inH Unvermeidliche schicken konnte. Mit fester lHand wischte siesich die letzten Thränen aus den Auges-, kühlte unter Mantos Veiftaudk die vom Weinen geröhteten Lider, gliittete die verzweif lungctvoll aufstrebenden Haare, steckte ein frisches Taschentueh zu sieh und schritt aufgerichteten Hauptes nnd gefaßten Sinnes hinüber inckz Fatnilieneimtnen T riiben schiert auchdie Parole: »Nichts erwähnen-« ausgegeben Fu sein, denn tsnunh wurde ganz ungefragt nnd unge neett gelassen. Dem ereiguißreicheu Abend folgte noch ein schwercFTag Herr Doktor büb ner bestand darauf, daß lsnnnn bei Mar schallo die Wahrheit über die Genesis ihrer Empfehlung berichten müsse. Tas war ein harte-r Gang; aber er ntustte ge than werden, der Papa war unerbittlich Tiefzertuirscht wanderte also Emmy zu ihrer Freundin und trug den Fall mit stockenden Worten und niedergeschlagenen Augen vor. Aber die gute Agness half ihr über die Peinlichkeit der Situation schnell hin weg, sie äußerte durchaus teiu ist-stau nen, sodern that vielmehr, als ob esJ sich eigentlich unt einen kleinen Schere han delte. Die liebe Frau Mai-schalt reichtes Emmy sogar freundlich die Hand undl versicherte immer wieder, daß sie jeden- f falls für den guten Rat sehr dankbar sei To war das Schwerste überwinden ·(Schluß folgt.) D e r Llcauder, eine («-.liftpslnnze· Ter »Fall, dasi lltinder mit Oleander ge: 1 spielt und, nachdem sie Blätter davon ins den Mund genommen, heftiges Letbtvelss betonnnen hatten, dürfte nachstehende i Warnung rechtfertigen Tiefes wegens seiner schönen rothen Blüthen beliebte klirrgetviichel gehört, ways wohl wenigi bekannt sein diirtte, in den tsiiftpflanterr s Namentlich wenn der Olcunder int Hirn i mer gehalten wird, ist beschaut die grösttei Vorsicht geboten· Schon Plinius er: wähnt den Oleander alt- gistig, tuth neuere Forschungen bestätigen e««-. Wir kennen einen Fall, wo Siiergistung da durch erfolgte, daß Vögel, die mit Ile anderbliiltern gebraten waren, ans den Tisch kamen. tssliicktielseriveisc lonuten den Betroffenen alsbald tolegenntittel ge reicht werden. sen Italien nnd Spanien ; verwendet matt die geriebene Rinde des! Oleanders als Rottengift und zur Ver treibnng sonstigen llngetiesetsS. Jn bei den Ländern gelten die lslegendech Ivo viel Oleander wächst, als mit dem Sumpsfieber behaftet, nnd die Einwoh ner vermeiden est-, sich längere Zeit dort aufzuhalten. In Nordasrika, wo er den Ufern der Flüsse besonderen Reiz ver leiht, wird er in der Nähe menschlicher Wohnungen nicht geduldet. Bemerkens niertls ist, daß selbst die Bienen den Qle ander verschmähen ——— Abonniet ans den »Anzeiger« i f Achtung!"2?si1e mii hie! ADAM KROMBACH lnn in seiner :Uc’"cl)l: nnd swltcrhnndlnng cinc sogenannte ,,(851«ist1ni"thlc« errichtet, nnd in non jetzt ab l)c1«(·it, für anncr nnd dniz Publikum übt-klimmt Alle Sortcn Frucht zu mahlcm oder auch umzutaufchew Nr Inahlt Nonnen zu Mehl, :)coggcn-(sämhant, Buchwcizcumchh Commchl, schm tct Horn oder irgend andere Frucht, macht überhaupt Alles, kuchnonnncn IIIVimnncth ssIs-s««·-Ess-I«—Meelle Wedienungpsixiisssss Zufricdcnstcllcndc Preise! Jksz'.«""pr«rcht nor, wenn Jhr etwas mahlen lassen oder umtanschcn wollt. sp— AuogMEYER Uhrmakher Zsmvelicnx EGE Säz Boss Watch cases R TCHEF »u sw« kJEwEmY 225 ZZZE TszspEinlaroszrg nnd vollständiges Lage-r- von Taschen und Wattdtcln«(-II,Gold nnd EtllusrwaaromButten usw. zu den uns drunten Prmm Alle k)1’cd,mx«atIrrc-11 werden prbmpt und gewissen-« hast ausgeführt Ycrgrszt nicht den Lunis ’ :.. It . ,g(a d Clstm Mat. Bank in »Jme « JJqusik Empmium Erste National Bank-, «’-. Y. xllollimip Präsident, Ohne-. Y. Youtloxh siasfircstr capital SIO0,000, Ueberschuss S45,000. Tyut ein allgemeines Bank-Geschäft! Um die sinndsclmft der Deutschen von Grund Island nnd Umgegend wird ergebenst gebeten. ,Farmers Home- Saloou cHARLEs NyIELsEN findet man ftcrsxi ein Gutes, frisches Gqu Bier, somic alten ff. Whisky. Titl besten Liqnöt«c, Weine nnd Cigarrcn ’.,-,-«,«· chkn Vormittag cum sein«-n LunchZ I« —·.1 ) si. -(I)eI«tli-:11c Firum !- si: ::-:: Jk nARcus F- LEBovst ll9 Ost Dritte Straße-. Wir luden Jeden lnertnil ein, lIei nncs zu kaufen, denn er kann II Prozent am Dnllnr waren. Auch nnnnen wir nnftnerksmn ans nnsere nächste Woche eintreffen den xtlcilmmhts—F.«llk1111·eit. H R. küölpkiilid (’«cscl)(ift«:)fülnu. Car! Mcnck, Blut-MINI George A. Hoagland’s L U M B E R -YA RD. Eiurcicl)l)ulti;1,c3 Lager-von allut in das-I Fach schlagean Arttkcln zu bedeutend 1«cd11,3n·tm mIcism Auswahl uc11c1nrchwr Sorte-n Vettern '1mI-»I ---0ffice und Yard: ----- l Blau südl. non .Ij1nnpc1-’s.- (5isrstgirs:n«ri, oder s« Bloä nötdL vom (5s.s1uit»)aus««