Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, November 25, 1892, Image 5

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    « - «Itsi Ich-i TM.
seit-e Zieh «
’i
Beten mir des Tages Mühen
Den Schlummer nicht gelnaelm
Selige Freuden blühen
Im Schoß der dunklen Neunt:
Oeheinenißvolles Klingen
Den Lilie-n half ich an
Lieblich flitltekndes Singen
Nimmt mich in itifzen Bann
Berti-anstel- gellsit die Weise-.
Umsonst met-· ich das Wort.
Weh-allean klingt lie leite
In iveielyen Träumen fort:
Und steil einen wirts- tiet innen,
Voll Andacht. ungestört
Darf denken ich nnd sinnen
Wo itli sie einst gehörte
Vergessen sind die Lieder
Die heiß die Liebe sang.
Nicht ballt net-lockend wieder
Des Ruhmes eitler Klang,
Ver essen nnd vergangen,
L es Lust nnd echte-m »du-tin
Zu knlfn ist mein Verlangen.
Zu enlfn in tiefer Name.
Dereinst hab' ich gelegen
Selig in treuer Hut,
Ils noch wie Dininieltllegen
Ein Blick ans mir geruht,
Ein Mund mit leisem Beben
Gefliistert ein Gebet —
Boebei, das rauhe Leben
Hat Allei- liinglt vernicht.
Da taucht aus lichter Ferne
Ein Hügel still nnd grün,
Darunt, wie Ttiihlingsfternh
Die ersten Veilchen Wilhe;
Mich tnft an ihre Seite,
Die sehnend von mir schied,
Träg lieinnväkte mich geleite
er Mutter Wiegenlied.
Das Testament
Hei-steile sons: non Stett-um«
sit einem Winkel des Landes, dnrcn
den die Eisenbahn ihre Linien noch nian
gezo en hat. liegt das Gut Toblnntin
unt feinem sauberen Gutshos nnd seinen
zehn straligedeelten Ta eliilsnerkatltcm in
deren einein. der znr lste mit Ziegeln
gedeckt ist, sich die Schule befindet.
Zehn Minnten vone·LJt-t entfernt, an
der Cl)anssee, liegt dei· litt-g. :ano war
so die ganze Welt, in der sich sein reisen
lang der Vogt Miete-, der hier geboren,
ausgewachsen nnd alt geworden war, lie
tvegt hatte. Den Sonntage-s siilsrte ilni
sein Weg wohl in das Nachbardors, wo
sich die Kirche besond, nnd al- nnd zu,
wenn der ea. eine Meile entfernte
Maritsleeken nnter dein Zeichen ded
Jahrtnarktd stand, war er anch dorthin
gewandert, nnt sich ein paar nene Ztie
set zu erstehen.
Pilees war ganz der Typus deö lie
dachtigen Sonnen seiner .s3eitttiitl).
Zuerst hatte er sich gleich selsr bedacht,
als er zur Welt lontnten sollte nnd da
durch feiner nttnen jungen Mutter dcw
Leben gekostet. Tarni hatte er sich wie
der sehr bedacht. als et- in der schnit
Lesen nnd Schreiben in sich ausnehmen
sollte, schließlich hatte er ed aber doch
gelernt und vielleicht saß ee gerade fester
bei ihm, weil er ev so schwer begrifsen
hatte. Eine Frau zn nehmen, konnte
et sich lange nicht entschließen, er war
W Jahr altgeworden als er zum
Munde schritt, der schon nach zelsn
W durch den Tod der Frau wieder
geil-A wurde. MS Vogt snngirte Pi:
tets sum schon an die dreißig Jahre-;
durch seine gto Ruhe war er beson
ders bessWh d T "lsner nnd arbei
tenden Frauen a l en, und was ian
del-ei set-net zu nettes lam, war sein
unverornchnasee Festhalten an den-.
was er einmal als richti erkannt atte
,.Wat sin mitt, dat tndt in,« diese n
dung and seinem Mundes tritt alle
Widerrede ab. Mit seiner nhe und
vskestigleit verband si indeß eine andere
Eigenschaft, die ihtn chontnanehe Unan
nehmliehieit eingetragen hatte: er liest
sieh leicht etwas ansbinden, am so leich
ter, se alter et· wurde. lind die jungen
Leute. die in der Residenz beim Militiit
gedient hattest nnd lich Wunder wie ge
scheit vortanien in ihrer Jieservistenweios
heit, nahten diese Leichtglanbigieit des
altett Priers weidlich aus«
Seit einiger Zeit ging Pilera nach
denklieher einher alt- sonst, ossenbai
ma te ihm irgend etwae besonderes zu
scha sen. Endlich latn ea zn Tage, was-)
er vorhalte. Er trat nantlith vor sei
nen Gutsherrn nnd var ihn ntn die Er
laubniß, nach der Stadt gehen zn diir
sen. Erstaunt blickte dieser ans nnd
nteinte: »Ja de Stadt? War willt sei
denn in de Stadt T« Pikere ntarhte ein
ernstee Gesi t. »Ja, Herr-« sagte er,
»ic! dün nn iiltentig Jahr-, nn da tonu
ick doch ntan fragen, ob iel nich tnin Te
stament malen kunnt-« -— »Ehe Testa
ateml« fragte der Gutsherr- noeh er
staunten denn er konnte sieh nicht den
len, daß der alte Pilere etwai- zn verer
ben halten sollte. Die paar Thaler-, die
er sich erspart nnd dentHerrtt zum rini
heben iibergelten hatte, waren set lanspst
fiir ein anständiged Begräbnis; iie
«titnntt. Sollte er noch itn Geheimen
rgend welche ererbte Baarschaft le
sitzen? »Na ja,« meinte schließlich der
Gutsherr, »denn gahtW matt nn malen
S« Evsr Testament-« » »Daan ot net
ntaltt.« erwiderte Miete srendestrah
lend nnd ging, als wenn ihtn ein gro
ßee Glück geschehen ware, wieder an die
Arbeit.
Um nit sten Morgen itt aller Frühe-,
als noch er Thau aus den Gräsern
rlte nnd eine wohlthnende Frische
nreh die ganze Natur zog, machte sich
»Wer-o ans den Weg nach der Stadt.
Einmal war er in seinetnLelten erst dort
gewesen« vor langen, lan en Jahren.
nnd damals hatte die lle ne randstazst
ans ihn einen großartigen Eindruck ge
macht. Und wie viel mehr mußte sie
ihm seht itnponireth wo nor den Thr
ren umscnareiehe sie eleien erbaut wa
ren, eine apiersa ei in unmittelbarer
Jiiihe det den wurde, and der Stroms
.iner Seku..dilrdahn bis an den Ort
herangesillsrl worden wen-l Welelr ein
endet-ei Leben denke als vor den ;:-. -.—«
Fig oder dreißig Jahren, da Pisa .
Zuerst hier gewein! Die Eifrig-m
ie an ihm vorülrerfnhrz betrachtcis c
mit fehener Ehrfurcht, gab sich abn- i-««.x
heilige Versprechen. niemals sein Yer ·
einer fo gefährlichen Einrichtnnn cum
vertrauen.
Er rva1·froli.nio er ans ihrem Vt : ti« -
her-and nnd in das Innere der Zum
erlangt weit-. Ver den geöffneten Lein
itcrn einer lsiaftstnbe blieb er stehen nnd
fah mit grinfentsem Munde auf dass Hin
nnd Her-fliegen der Villardingeln. » IL r
schelten mit Geiz-« sagte er halblaut vgxr
sich hin. Neben ihm stimmten zwei
hallnviicniige Jungen ein ungeheures
Nelnclrter an. Betroffen blickte er sich
um. »Herr Jochen aus Klein-sonnen
hof!« rief der eine hänfelnd. ,,:)iee,«
meinte der Vogt, »ict heit Miete-«
» Sehr angenelmn Ihre wer-the Bekaan
felraft ;n rnntlren!« meinte höflich der
andere-. »Sind wohl nicht non hieri«
—s - »Nein its liiin nt TIvbbentin nn nur-!
tann Hinterteil-« - »An-irrt aber jeden
falls den Weg nichts-« »Hier «
»Dann will ich ihn Jhuen zeigen Zehen
Sie dort dass rothe Hand an der Ecke ;
Dort gehen Sie hinein. Eine Treppe
hoch ilingeln Sie nnd fragen nach dem
Advokalen Wetrdelmle5. Verstandes-l-«
»Wind beinhte nnd tout-froh, so schnell
Auskunft erhalten zn haben. rlles er an
der bezeichneten Stelle gellinqelt hatte
öfsnete ihm ein Fräulein gesetztcn Alters
mit einer leidenden Miene. »Was
wünschen Sirt-« flötete fie. onist rvnrl
taun Abfalen WendehaleV erwiderte
arglod der Vogt. »So find Zit- ein
- ganz gemeiner, iriedertriichtiger Bnbc !«
schrie das Fräulein mit nor Zorn faft
erstickter Stimme, schlenderte dem starr
Dastehenden einen nnsagbar tvlithenden
Blick entgegen und schlug ihm die Thiir
vor der Nase zu.
Pikers konnte zwar nicht— wissen, daß
sein freundlicher Wegtoeiser sieh einen
Scherz mit ihm erlaubt nnd ihn zu
Fräulein Hulda Treuherz geschickt hatte,
die von ihrem Wendehals erst jüngst
schmählich verlassen worden war nnd
nun bei jeder lsslölegenheit mit ihm ge
sopptwurde. Theilnehmend fragten
die Jünglinge ihn, als er ganz verstört
wieder ans der Ztrasie anlangte, ob
Perr Wendehald nicht en Hause gewe
en, und als sie sein Mißgeschick erfah
ren, stellten sie sieh, ald begriffen sie
nichts. Doch siegte ihr menschliches
Niihrem nnd sie lviesen ihn nunmehr
wirklich in die nahe gelegeue Wohnung
des Rechtdauwalted Wendehaw, der be
rühmt war ob der andsiehtslosen Pro
zes e, die er anzunehmen nnd -- zn ver
lieren Pslegtr. Nachdem er diesem sein
Anliegeu vorgetragen, schickte derselbe
sich alsbald alt-den letzten Willen seines
Besucherd auszunehmen, nicht ohne dass
er bei sich dachte: »Was da wohl uiie
der zu Tage kommen wird! Ter alte
Finacker sieht mir ganz danach aus« als
ob er ein paar hundert Thaler im
Strumpf aufbewahrt haben lintute,
ohne das; eine Menschenseele davon
weiß.« Witwen aufgefordert, seine Be
stimmungen zu nehmen« that einen tie
seu Athemeng nnd begann daraus mil
der Sicherheit eines Menschen. der sich
iiber alle Einzelheiten, die er spricht.
vollkommen tlar ist, solgeiidel«nias:ett:
»Fishundert Dahler soll de Zahn voi
nteinen ollen Friiud Crischan Bauen tan
Titbbcntin hebbeu -- «
,.Weitee,« sagte der Sjiechttlaunsalt
.,Dusend Dahler kriegt min Zioester
dvchtcr Viue Biijehiug, ot lau Tal-ben
tin —«
Der diiechtesnmvnlt blickte erstaunt
ans, als er aber sah, ein wie ernste-d Nr
sieht Piiere machte, san eif fort. niedri
zuschreiben.
«Tweedusend Tahlct niin Brander
Höhn FrihPiierT de te bi de Zolda
ten —--«
Fritz Piiero
»Un Dreidniend nnn Brandt-i start
Pikeks ——«
seht legte der Rechteamvatt die Fe
der hin. »Aber Heri- siiicrsx sagte er,
»Sie entschuldigt-n die sit-age, tvo haben
Sie denn alte diese Netder L-«
Miete glotzte verdutzt seinen Rechts:
beistand an. Was sollte dieser Ein
touksP Bie jetzt war doch Altes so
schön von Statten gegangen. «
; »Sie müssen doch die Gelder irgend
zwo angelegt haben T« snhr der Rechte
janivalt sort.
z ,,Ltnteggt«.- Wotan «·-« fragte Pitere
Z Ist beleidigt.
; »gu, wo haben Sie Ihr Geld i«
ck s-- ick heww gor kein Geld.«
» ie haben fein Gelde Und dabei
jdekmachen Sie hier eine Zininne nach
· Der anderen l«
»Tai Geld giwwt de Email-« erwi
;)erte Pikekd mit nneischlitteklicher Be
z ·titnintheit.
H »Der Staat? Sie sind wohl nicht
zkecht bei Trost! Wie kann der Staat
i Gelder auszahlen, die Sie vkkinachente
; Ha könnten Sie ja die ganze Welt hier
vergeben l«
« »O nee,« ssagte Piteis mit vollkom
imener Ruhe, »teindnsend Dahlek kann
let vergäwen, Inihr nich-«
Lächelnd erhob sich der Rechtsanme
,Nnn, lieber Herr, gehen Sie nur nach
Hause nnd s lasen Sie ano, damit Sie
ans andere « edanten toininetil«« sagte
et spöttisch. "
»si) dat will’n tvi doch mal seihnl«
meinte Picene- indem er sich erhob.
·Wat«sin met, datinötsin.« Damit
hing ee znr Thlir hinaus-.
I« « ein Herr konnte sich eines Lächelnd
nicht erwehren, ali- Pitero ihm die Ge
schichte erzählte. Aber anch er ver
mochte ihn von seinem stithnm nicht
abzieht-in en. Ossenbar hatte sich der
V so ehe in diesen Gedanken hinein
sele t, daß es ihm nnnsaglich war, ihn
wieder zu lassen. Allerdings tamen ihm
leise Zweiie an der Nichttåteit seiner
Anschauung als sein Gute ere immer
dei endee auf ihn etnspea , doch be
schlo ke, diee an der maßgebendsten
Stelle zu beseitigen und sieh direkt an
den Landesheren zu wenden.
Eines Tages empfing der Herzog in
seinem Residenzfchlosse folgendes Schrei
nen:
»Gnedigste Herzog! De Avkat Wen
dehalg in P. will min Testament nich
maten, wil ick tein Geld heww, seggt
hei, un min Herr seggt, dat de Avkat
Recht hadd, wenn ick ot all säbeutig bin
und allend danhn hcww, iiwer wat sin
mol, dat möt fin, wo sall denn dat veele
Held hin. wenn lein Testament nich
malt ward? « Tit schriwt ick tan de
gnedige Ftiut’ in Ehrerbietung, un til
glöw, dat iel nn Recht bekamen daan
mit Verliiw Hinrich Pikerl3.«
Der Herzog war ein sovialer Heils
der mehr als ein oberslächlicheö Linteresie
an seinen Unterthanen nahm und gern
jedem Einzelnen geholfen hätte. U
erlnndigte«sich zuniichst bei-n Advokatcn
Wendelfals nach den näheren Umständen
der Angelegenheit nnd halte, ald die
Antwort von diesem eingelaufen war,
sschnell seinen Entschluß gefaßt.
gzn Dobbentin war man gerade bei
der Ernte. Vogt Pilcre ging im
Schweiße seines Angesichtes die Reine
der Miiher entlang nnd half hie nnd da
eine Gar-be mit binden nnd selnthten.
Da sah man den Brieftriiger auf der
Ehaussee heranlonimeu, der iu der hoch
ehobenen Rechten einen großen Brief
schwenkte
»Vogt Pitereil« rief er laut, sobald
er in Gehör-weite war, »ein herzogliehee
Schreiben l« Pilerö blieb eitlen Angen
bliel wie gelähmt stehen, der Inspektor
und der Lutdherr traten näher-. Feier
lich nahm der Vogt, die Mütze ab
ziehend, das Schreiben in Empfang und
übergab ed dann ebenso feierlich feinem
Herrn, indem er meinte, der wäre doch
»de :iiiicl)st’ dortau.« zlopssehlittelnd
öffnete der Gute-here auf Pilers Wunsch
den Brief, sich im Stillen wundernd,
daß man am herzoglicheu Hofe so höflich
sei, auf die lindliehe Frage des alten
Mannes überhaupt zu antworten.
Jedenfalls bedanerte er seinen alten
Vogt wegen der schweren Enttänschung
die ihm jetzt unabweislich bevorstand.
Der Gute-herl- las Folgende-I: »Da
der Rechtsanwalt in P. sich weigert,
Jhr Testament abzufasseu, so werde ich
Idied iibernehuieu nnd haben Zie sich zu
i dem Zwecke am niichsten äljiontag, Mit
Ztagd zwölf Uhr, in meinem hiesigen
lResideuzschlosse einznfindeir Jhr gnä
! dig gesinuter Herzog«
Pikers sagte nichts, er stieß nur, in
dem ein breites Lächeln seitte Züge ver
klärte, einige nnartitnlirte Töne anb, die
alles enthielten, was et bei einer so glan
f zendenRechtsertignng hätte sagen können.
i lind so kam es, das; Hittrich Pikerö
latn nächsten Montag dettnoch die ,,«.;fet«
bahn« benutzte, nachdem sein Herr ihn
« hatte znr Station fahren lassen Sehn-et
tontde ihm zwar der Entschlafe, sein
Leben dem schttanbettdett Ungethiim att
iznvcrtrancm abet et« sagte sich- »Bist
sitt tnöt, dat tttot sin, « nnd et tatn fa
sanch heil in der Hauptstadt an.
Vor dein Schlosse angelangt, zeigte er
—- dies hatte ihm fein Herr vor der
Abreise gerathen dass Zehteiben des
Herzogs vor nnd tvnrde daraufhin non
seinem eigenthiitnlich selttnnn,elnden Va
iaien iiber Tteppen nnd dntth lange
Gänge itt das Arbeitezimnter des Her
- zogd gesiihtt. tiannt war der Yalai ge
gangen, tntd isilete hatte noch teine
Zeit gefunden, die ihn ntngebenden nnd
ihn sbttnlich blendenden .«Hett«liettleitcn
zu mustetn, als det .Het;og schon ein
trat nnd das ehrfnrchtovnlte Tiinlen decs
Vogtes freundlich erwiderte· Bann
forderte thn der Landesherr ani, Platz
zu nehmen, was er nicht nimm-, ihn-.
mit feinent Schnupftuch den platt tigen
z Sessel, anf den der Detzogihngenmien
Ebedeckt en haben. Der Herzog nahst
ZdanttPapiet nnd Feder vor nnd ti--"
isich dieselben Bestimmungen, die P: leid
detn Titechtitantvaitgenannt, in dir -Iedet
dittitwen Als dies geschehen tvat ttgte
er die Feder einen Augenblick hin nnd
«ah Pttets scharf an »Das wäre ze
chehett, tnein tttennd, «« sagte er , « .:t n
habe ich Jhnen noch meine Rechnuan
vorzulegen. Dieselbe ist nicht ganz
klein, da ich solche lsseschiiftennt in stne
nahtnefällen mache. «
« »O, dorttp iiitnntt dat nielt an!««
meinte Pikcts gt«of;miithig.
»Höreu- sie also: Einen Bin-f an
Vogt Pikers geschrieben macht siinfhnn
dett»TiIalet«-s—-»« »
i
i
« Puckd rn; die rinnen wen anf.
J » » Papier-, Tinte nnd Feder tan
? send Thaler «
Pilerd saf; nne auf vFeuer und riiiiie
unruhig auf feinem Sessel hin nnd her.
». . . Ascad Testament ndgefaf;t, zwei
tausend Thaler, vorgelesen und unle.
schrieben, zweitaufrndnelnilnindertneun
zig Thaler. Sie sehen, die beiden djiech
nungeu balanziren fast, nnd es lslecln
Ihnen nicht mehr viel iilsrig zu derer
ben -----«
»Dat is düer l« meinte tleinliUn der
, Vogt imd kratzte sieh hinter’tn Lin-.
»Bit« er niachrs Ihnen iein Aer
kat,« versicherte der Herzog·
»Na, lvoveel blisot denn uoeh «.-« f ragte
Piters schüchtern
,.Gerade zehn Thaler,« erwiderte der
Landedherr. Wollen Sie sie gleich unt
nehmen P«
»Je, dat io woll dat Beste — « .
Der erzog erhob sich und winter
feinerer ld«ntanten, der sieh ini Viel-en
zitnmer hesand Dieser ziihlte dein ein«
Mannc zehn blaute Thaler auf disk
Tisch.
»Und unn, Hin-riet) Piiero,« nun-le
der Peron lächelnd, nachdem dir L- i
das iLield sorgsam in ein Schnupsu»
gehandelt hatte, »sind Sie denn nnn um
meinen Diensten zufrieden «.-««
»Je,« erwiderte Piterd, »unm«
biin ick woll. wenirt onus ais-; so
weft wir, äwer wat sin niot, i« ..
st« Jl- s ei s
So atte er erzog einen Spl-« :
vee Vogt feine zehn Erkla- -
ums-unen- jede-innen
»Was ist Zeit nnd Raum siir ein«
Sohn der Wüste.« rnst Gustav Nach
tigal bei seiner Schilderung der Anlad
Soliman ans. »Ein Jahr ist fiir ihn
wie ein Monat, wie eine Woche, wie
ein Tag!« Man kann diesen Aue
fprnch ans die meisten Afrikaner ane
dehnen. Die Lente kennen nicht den
Werth der Zeit nnd kümmern sich wenig
nm die Jahre, die dahin fließen. Die
meisten Ne er wissen aneh nicht, wie att.
sie sind. La, es fehlt ihnen iurmlisrb
der Sinn fiir die Bestimmung resI
Lebensalter-s nach Jahren. Sie wollen
wohl, je nachdem die Umstände ei· er-,
fordern, jiinger oder älter erscheinen,
kommen aber, wenn sie gefragt werden,
mit der Jahresrechnnng sehr in die
Briiehe
Ein hübsches Beispiel dasiir erzählt
Hauptmann Michelmann, der ehemalige
teomniandant von Bagamoho während
des Araliet·anfstandes. Vor den Tho
rcn der Festung steht unter anderen En
danesen ein alter Knabe, der getvifig
schon sein fiinfzigjähriges Lande-furchts
jnbilänm gefeiert hat. Ob er noch seid
diensefiihig ist, nnd wie alt mag er
sein? Vielleicht weise er es. Wollen’s
probiren. Der Schwarze wird heran
gewinkt.
»Weißt Du, was ein Jahr ist L«
»Ja, Herr !«
»Nun, wie viel Jahre alt bist Tut-«
Einen Augenblick überlegte der Alte,
dunn entgegnete er keck: »Wer Jahre l«
Ter Mann wollte jiinger erscheinen,
er ialknlirte jedenfalls, als er nach dem
Alter gefragt wurde: »Aha, die wollen
mich vielleicht bald entlassen, da sie mich
fiir zn alt halten, da musz ich mich jün
ger ausgeben !« Er verjiingtcsich, aber
viel zu sehr, da er kein Verständniß fiirz
den Begriff des Jahres in BerbindnngZ
mit dem Lebensalter besaß. I
Ein anderes Beispiel. Am Fnsze deös
siilimandscharo regierte bis vor tenrzcm ;
nnter vielen anderen Fürsten anch ein«
kluger Herr, Namens Mandara, ders
als ,,Bnndesgenosse« der Deutschen;
aneh eine lsicsandtschaft an unseren ttais E
ser in Berlin geschickt hatte. Terk
Afriiareifende Ehlers hatte einst dems
antan Mandat-a von dem damals noch!
regiercnden diaifer Wilhelm l. erziihit,1
seine Thaten, feine Weisheit geriihmtk
nnd hinzugefügt: »Er ist anch schon Wg
Jahre alt.« i
Vjiandara nickte Beifall, indem er«
sagte: »Ja das ist sehr alt, aber ich,,
nh bin noch alter, ich bin schon set-»F
Jahrel« Lin Wirklichkeit war er aberf
etwa 50 Jahre alt.
Zur C en sur in Russland
wird der folgende charakteristiseheBeitrag
aus Warfchau gemeldet: Bei dein Gast
spiel der politischen Lperngesellfchastim
Wieuer Ansstellungstheater wirkte in
den Ausführungen der Oper ,..Halka«
der ehemalige War-schauer« Tenorist
Missznga mit, der seinerzeit wegen
einer Jengenanssage im Prozesse gegen
den Mörder der echanspielerin Wis
nowsta and dem Berbande der War
schauer Lper entlassen wurde und seit
her bei den Warschauer Behörden ver- ,
pönt ist. Myssuga erklärte nämlich
darnalo vor Gericht, alo Ruthene den
Zengeneid nur nach katholischem Ritns
leisten zu wollen, was dein an einem
kaiserlich russischen Theater engagirten
Künstler von den Orthodoxen nicht ver
iehen werden konnte. Wie tief der
Oänger in der Unguade der Behörde
steht, zeigte sich während des Wieuer
Gaftspielo. Die War-schonet Blätter«
durften in den betreffenden Berichte-n
nicht einmal den Namen Myeszugae
nennen, das heißt, der Name deo ttiinsti
lers wurde in den Zeitungen von der
Censur gestrichen. so änderte ein Cen
sor den Bericht einer Zeitung, welche
mittheilte, dast die Partie deo Iantet in
Malta-« von Herrn Missznga gesungen
wurde, dahin, daß diese Rolle »vor
einem Tenoristen« durchgeführt wurde!
Ein anderes Blatt kam besser davon,
denn ein offenbar milderer Cenfor lies:
den Anfangsbuchstaben des Ziiaineue
ungehindert passireu. So war denn in
der lüeklicheren Zeitung zu lesen, das;
die « olle des Jantet »von Herrn ti.ii.«
gesungen worden war.
Der Todte-unaer Feldnrarschall
Lannes, Herzog von Montebello, wurde
in der Schlacht bei Aspern von einer
österreichischen dianonentugel tödtlich
verwundet. Ein Wundarzt kam, be
fühlte ihm den Pnlen zuckte aber bedenk
lich mit den Achseln. »Doktor,« sagte
der Sterbende mit niattein Lächeln,
»habeu Sie einen technischen Ausdran
dafür. wie mein Puls fetiliigt?« »Nein,
eigentlich nieht,« war die zögernd gege
bene Antwort. »Nun wohl, so will ich
die sWissenschaft damit bereichern.
Mein Puld schlägt den — Todten
morsch l« versetzte der Feldmarschall
mit Humor-, und bald daraus starb er.
Zuluk «1md l'i-«1ktnt«1iil»s
J
Neuei- baloonis
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Stank-Greis
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Yaø licsic Hier an Yapr l
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Delde Zutun-tust Umson.
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320 YUI.—ZT-Znig Hir.
OF« Tip feinsten (fonfcktts, ·L41·pd, Fkuchem
Aste-z nzL m. —-— Besondere Aucmcrhamkm
wird «L«k-mslhttIgr-c von augwärtg gewidmet 1
Dr. D. A. Finch«,«
Zahn-Arzt
sffsksk tI7 W. Tritte znnsun
Ofsikcstundcm
U 12·!Toi·nntm(«1s3,2 I «.Icuclnnittaqs5. m
HENRY GARN,
Deutscher Rechtsauwalt,
» Itmsltiuet tue —
Friedens-richtet- 6.ounty- nnd Aste-ill
Gerichten.
Alle Arten von gerichtlichen Tokntnenlen
peontpt ansgefertigi.
clsiee im Fenster-Gebäude dritte Straße-.
Johannes Grotzky.
Maler und Dekoratenr.
Z-; Illlsr in das Malt-einen schlage-wen In l
l1eslen,nne sagst-Hexen n. t. m , ggnl n. lnllthI
gemach-. «.«es0nverx Ilnnnettjmnkegc mndl
Dem Malen non k« n gg gg le n Je n t sel) enj
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Smre abgegeben metdgn
Mehl- el- Futtet yandlun
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Adam Brandt-näh
xsllle »Im-ten Werken , rlloqgen Horn nnd
Fisch-neuen Mehl, Meig, schien unt-. ;
Alle Arten frischen Garten- Same-W
Patent:.t)illgne1futlex. l
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FOML 1)u(-l«n-s(s-n’s
DMWT Susoou.s
310 W. sk. Straße.
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hemmer und allemal-Ums Bmp Dies srcjtz
nrithkcmcund Yiquonn LToruigltchc N
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ll..X.l(-1-Mu. Pia-. XVI-, Ihm-u Ekui Hut-.
U. A. Jl(-nnk:x.-n·k:(s«;n. antun-L
W, Ox. (.1-;111)k:-. »Hu-.- Kumm.
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Staats Central Bank von Nebraska,
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