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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Nov. 25, 1892)
Neues aus London. Der Giftmätder DI. ThoIIIas Neull Cream endet am GalaeII Gräfsliche BlIIttIIat aus einem klki neu Totfe iII Devon Ihn-k. Ein französischer Asmkmist aII die frmxösifchen Behörden ausqcticferL Der sum Tode verurtheilte Giftindrder Dr. Thomas Neill Ereani wurde am 15. -Novetnber friih tin New Gate Gefängniß vorn Sheriff aufgetnlipst. Trotzdem Be fehl gegeben worden war, daß die hinrich tung eine streng geheime sein soll, erhielt der Vertreter der assoeiirten Presse doch Er laubnis-, das Newgate Gefängniß zu betre ten« in welchem Neall seit seiner Nemahel lung saß. Er ersuhr, daß der Dberfhwisf des Sounth London, den gesetzlichen For men gerniisz kurz dor 9 Uhr dem deutet Balltngton die Ermächtigung ertheilt hatte, Hieall zu hangen. Drei Minuten voe 9 Uhr begab sich Ballington in Begleitung eines Gehiilfen, welcher das Material zum Binden des Verurtsheilten trug, in die Zelle des legteren, wo er den Caplau vorfand, der Neall religiösen Trost zusprach. Ohne einen Augenblick zu verlieren, band der» heulen nachdem er den Verurtheilten höflich! um Erlaubniß gebeten, diesen rasch in ge-i schickter Weise, woraus der Marsch nach demi Galgen angetreten wurde. Todtenidlilsse be-J deckte das Gesicht des Gefangenen, welches; sonst keine Bewegung zeigte. Während sich! der Zug durch den Eorrtdor nach dem Gans gen bewegte, lautete die Glocke von St. Sul- s dire, welche schon so vielen Verbrechern zni ihrem letzten Gange geläutet hatte. Unter! dem Galgen angetotnmen wurde dem Ver-I urtheilten die weiße Kappe über das Gesicht gezogen und die Schlinge um den hats ge legt, woraus der Denier einen Schritt zu riick trot, aus einen hebel driiettq so dass die Klappe fiel und Neall aus einer hohe von flinf Fuß niedersant. Balliugton und die anderen Leute, welche der Hinrichtung beiivohnten, sagen, dafz der Tod aus der Stelle eingetreten fei. Eine grastliche Blutthat ereignete sich in dem Dörfchen Petertaveh in Deboufhirr. Tier snnge zarnier William Williamy hatte der hilbschen Farnierstochter Ernilh Doldge den Hof gemacht, war jedoch, nachdem ihn die Dorssehdne zuerst mit ihrer Neigung ve giiielt hatte, von einem Nebrndnhley Wil liam Maine mit Namen, anggestochen worden Rouie fuhrte vorletzten Sonntag seine Ge liebte zur Kirche-, in der auch der abgetoiesecic Williamö sich zur Predigt eingefunden hatte. Als er seinen erfolgreichen Titebenbuhler ne ben der Geliebten sitzen und ad nnd zu mit ihr heiße Liebes-blicke wechseln sah, ent brannte er zu einer so nubezittjntbaren Wuth, daß er beim Qeraustreten aus dem Gottes hause dem Liebeapaate nuslauerte und erst die liteliebte und dann den tltebenbuhler durch se zwei kliedoloersehiisse zu Boden stkett te und sich dann selbst eine Kugel durch den Schädel sagte. TaH Mädchen war sofort eine Leiche. ttiowe lebte noch bis zum andern Morgen. Willialiis’ Zustand ist bedenklich. Ter französische Anarchist Fromm-, ioelehsr der Theilnahme an der litplofion in der Nur Magenta in Paris befehuldigt ist, ivuroe wiederum dem Richter vorgesuhu, der nach iiochtiialiger Erwägung des Falles die tlluo lieserung des Gefangenen an die französischen Behörden versagte. Iao vanottenwesen tu Grtechem land. — Das immer mehr um sich greifende Nein berioefen in Griechenland fiihrt ein Mitar beiter der .Köln. Zig.«. in erfter Linie auf dsie geringe Bejoldusng des Nichterftandes zurück. Cis fei eine derartige Vernachlaffi gung der Rechtspflege entstanden, daf; Leute die wegen geringer Vergehen eine Strafe von einigen Wochen zu erwarten haben, mo nate-, fa jahrelang in Vorunterfitzung sitz en. Wer will es denn Leuten verdenten, wenn fie, um einer solchen Gefahr zu ent-; geben« sich aus dern Staube macheni Auf solchen Leuten relrutiren sich aber die Rau berfchaaren, die zu einer Macht geworden find. weil fie alle den nämlichen Gesteh dief Provinz Theffalien, auf-suchen, wo das von Bergen umgebene Land die beften Schlupf wintel und vie offene Grenze fiir alle Falle einen Rettunnger bietet. Einmal die Herren der Berge und Schluchten geworden, waren fie, zu Banden vereinigt, bald auch die her-en der Dorfe-r. Unter diesen Uniftänden hat es nichts Veriounderlicheb, wenn fetbft eine hohe Obrigkeit mit den Banditen auf io gutem Fuße fleht, daß fie diefe ihre Freunde rechtzeitig vor herannahenden Trndven warnt. So geftiitzt nnd immer tiihner gemacht, erftrecken fie ihre Streitfä ge bis in die Städte, tvo politische Persön lichkeiten mit ihnen Verträge abschließen. Ei ift nachgewiesen, dafz die Räuber bei den letzten Wahlen bekannten Abgeordneten alt Werkzeuge gedient haben. haarfträubend find die Einzelheiten itber die Art und Wei fe, in welcher sie ftir ihre Aandidaten ,agi tiren«. Sie richten ein föetnliches Schre ckensregiment zu Gnnften diefes und jener Kandidaten ein. Svielten fie diese Rolle in der aufgereg ten Zeit der Wahlen, fo sind fie in den ru lsigen Zeitlanften nur liebenswürdige »Steuereinnnebmer.« Der beriichtigte Un lit, ein softkhriger Sünder, der von den Tbesialiern fehr gemiithlich »Gebt-Wachen genannt wied, während er erft vor wenigen Wochen den graufatnen Mord an einem Millionär, Namens Emin Paichcn ausge ftibrt hat, diefer Tfnlii s. B. betritt in der fronndlichßen Art die haufer und fordert feinen Tribut ein. Wenn dann die Bewoh ner auf feine Forderung febr fchltchtern fra gen: »Sollte dies doch nicht in viel fein, litrofipapachents fo oeioidert er: «Unfinn, Jlir shabt tein Ebrgefiibliss sc kommt vor, daf- dle Brigonten in den Ortfebaften Go fteeeien geben, daf- fie dort ihre dort-seiten feiern und dofi an diesen felbft die Matten des Staates nnd der Gemeinden theilneh u-« -- « .. ,." men. Solches wird z. B» bon der hochseit berichtet, sdie der Nil-aber Marabionis kürzlich gefeiert hat. Nicht minder drastisch gestaltete sich die Hochzeit, die ider Räuber hauptmann Stratzott feiner Tochter ausruf tete. Zu diesem Familienseste war die ganze Ortschast geladen, und bei der ausgelassenen Stimmung scheute man sich nicht, Freuden schiisse abzuseuerth obwohl in nächster Nähe der Garnisongort Kardisza sich befindet. Das Militiir brach denn auch auf und umzingelte das haus, wo Stragos tafelte. Doch durchl eine Hinter-thut erreichte der Räuber das Freie, unsd von einem nahen Hügel auz rief er den Soldaten höhnisch zu: »Bitte, be-» müht Euch nicht weiter, hier bin ich!« Herrs Stralzoti hat ein Recht zu dieser Sprache des Lohnes gegen die Vertreter des Staates; er- ; eignete sich doch eines Tages folgende Ge-« schichte: Der Bandit saß in einem Gasthaufe und machte dort in der Weinlaune solchem Lärm, dafz der gerade mit zwei Gendarmen vorübergehende Polizeidorsteher Einlaß «be gehrte, um Ruhe zu gebieten. »Wer da?« tönte eg von innen aus das Klopfen des Polizeivorstehers. »Erst sage, toer Du bist!«« entgegnete der Letztere. »Ich bin der Strah os!« kam die Aitttvart..-«Dann ösfnr, ich bin der Polizeivorsteher.« Dies geschah, der Mann des Gesetzes trat ein und nahm an dem leckeren Mahle der Räuber munteren Antheili Der Staatsanwalt wollte zwar den biedern Beamten zur Rechenschaft ziehen, mußte ihn aber ans Betreiben einflußreicher Polititer aus der Hast entlassen. Von ro mantischem Schimmer umwoben ist gerade dieser Streiton Jn seiner Jugend hatte er gehört, daß sdas schönste Mädchen des Dorfes einem Bauern vermählt werden solle. Da drang er atn Hochzeitstage an der Spitze einer Zehaar derivegener Burschen in die Kirche sein, und von dem Altar hinweg liess er von seinen Spießgesellen den Bräutigam schleppen, an dessen Stelle der von blitzenden Waffen nmdroshte Geistliche nunmehr ihn mit der schönen Braut trauen mußte. Der Kampf gegen die Räuber wird, abgesehen von dem Einverständnis mit Behörden und Bevölkerung, besonders durch die grenzenlose verbliissende Verachtung erschwert welche die Räuber mit nur zu großer Berechtigung fiir das auggesandte Militiir hegen. Es sind Fälle vorgekommen, dafz die Räuber einfach ans die Soldaten sugingen, ihnen die Ge ioehre ans der Hand rissen, die Krieger aber, geradezu gebannt, ob solcher Frechheit wie oersteinert stehen blieben, während Jene hohn lachend sich davonntachtietn Ein anderes Mal erlliirte ein Sergaant einen Räuber siir verhaftel; doch als dieser ihn anherrsel)te: »Du Rindvieh, gehe auf die Seite!« gehorchte der Braue respektvoll, worauf der Räuber beim Fortgehen deni Sergeantrn die Ver sicherung gab, daß er--——fiir seine Beförde rung sum kiiupitän Sorge tragen wolle. I Der Nutziu dsr Trauung-. Die nasse Witterung int Frühjahr und Sommer hat vielen Farniern nochmals in Erinnerung gebracht, wie lästig jene Stel len in den Feldern sind, welche ihrer Rasse wegen im Frithsahr nnd Herbst von den Zchnepsen so gern ausgesucht werden. Es sind dies kleinere oder größere Flächen und sie sind atn lastigsteu, wenn sie inmitten guter Ländereien liegen. Kann doch so-: wohl die Bestellung wie die ettoa nachfol gende Bearbeitung dadurch " aufgehalten werden, obschon sie vielleicht nur einen kleinen Theil der tllesatnmtlaehe austitschen ragen solche nassen stellen susatncnengiitk gend an einem Ende, hinderten weiter nicht die rechtseitige Bearbeitung des guten Lan-I des, so konnte man sie nsohl ihrem Schicksal überlassen, wenigstens bis in der Zeit, too der Wetth des Bodens dies nicht langer gestattet. Jndernsallg kann es gar nicht sraglich erscheinen, daß es sich ohuen wird, diese nassen Stellen trocken zu legen, auch toenn die Kosten sich so hoch belaufen, als der augenblickliche Werth des Landes. ist urag vortomtnen, dass ein Former bereut, ins viel Geld in allerhand Gebäuiichteiten gesteckt zu haben, aber nie wird er bereuen, daß er die nassen Stellen ans seinen Fel dern verbannte. Jeder Farnter weiß, dass der egale Be stand iiber das ganze Feld, es ist, welcher den guten Ertrag sichert, und nicht der noch so gute Bestand einzelner Theile desselben Ein Feld mit nassen Stellen toird aber nie dtsee Ausgeglicheniieit zeigen. Aus vielen Fest-ern giebt ei in diesem Jahre keine Matternte, weil die nasse Witterung recht zeitiges Pflanzen und nachher die Bearbei tung verhinderte, aber die meisten dersele hatten eine gute Ernte ringen tönen-m waren sie vorher dratnlet worden. Die ganse Jahreszeit ist verloren und Un kraut ist genug gewachsen. mn aus Jahre hinaus das Land Izu verpesten. Macht man sich selber nicht weist, Gsts muss man gestehen, dass nasse Grundstücke im besten Falle so gut sind, alt wenn man sie gar nicht besasse, sie bringen in »der That nichts ein. Im Sommer steigen gistige Gase aus ihnen aus und siir alle Thiere ist es ge siishrtich, dort Wasser zu trinken. Bei Mi hen kann dadurch Milsbeand, bei Schwei nes-I Cholera, bei Schasen Lebersiille her vorgerusen -tverden. ch Der Nutzen der Dralntqe macht sich nach den verschiedensten Richtungen geltend. zunächst ilt ein tlefaelegtr wohltut-schlosse ner AAhzua vtel wirksamer, als ein offenen Graben, indem der Abfluß des TLaffekSs nicht durch Gras, Schlamm u. f. w. gehin dert wird. Dann werden die offenen Grä ben entbehrlich. welche die Ertraabrlngende Fläche vermindern nnd die lllrbelten ,mlt den Gelt-atmen erschweren: auch der Beet hau wer itberfllttfiq. Durch Ableituna destlberflltlltgen Wassers wird ferner der Boden wärmer, thatlger nnd tiefer. Die othmosphttrtlche Luft tritt nn die Stelle des Wassers, wodurch elne dem Pflanzenwnchs thmn atlnftiae Zerfennng der Vadenbeftand thetle veranlaßt wird. Der drainirte Bo den wird tm derbfte später und tm Früh jahr frllher und leichter bestellt-an die Ent wickelung des llnlrauts wird vermindert, der Boden wird hierdurch vtelfach erft Iler fshlq, dle culturpflansen widerstehen der nahen, wie der tronmen Winan besser und werden frtlher reif. Erfahrunasaemäft ntnnnt deshalb der Ertrag der dratntrten Fischen oft derart zu, daß dle Ketten der Dratnlqe durch den Mehrertrag tn elnlaen Jahrm, in mttunter In einem Jahre fchon mrtlttneialht werthen Daraus erklärt es fleh« dalr loaar wenn die Arbelt mtt ne lteltenem Gelde ausgeführt wurde, tle tn der Neael sum Segen Herein-te Die Furcht, daß das durch die Dralnage « — .--. . wv « . « aus dem Beben weggesiihrte Wasser auch erhebliche Mengen gelöster Pslanzennahrftoffe sortfiihte, ist nach genauen Untersuchungen iim Allgemeinen unbegriindet, indem durch die Anfnahmefiihigkeit der Erde wen-erth vvlieren Bestandtheile: Ammoniak, Photi phorfäure und lisali vollständig zurückgehal ten werden usnd nur Natron, Kalt und Sal petersiinre sieh im Draintvasser gelöst finden. Aber"die Drainage muß sorgfältig aus geführt werden, damit man nicht später in die Lage kommt, Streiten aufnehmen zu müssen. Vor allen Dingen hat man sich zu vergewifsern, dafz es nicht an dem nöthigen ihefölle mangelt. Dann hat man sich zu überzeugen, wie grofz die Menge des abzu siihrendeu Wassers ist, um darnaeh die Weite der Möhren zu bestimmen. liss kommt vor, daß der Haupt- oder Sannneldrain 8 bis 10 .Jzoll, za wohl über l Fnsz Weite haben musi. Die Auffange- oder Saugedraitis, welche in den Sammeldrain einmiinden, find oft genügend weit, während sie unter anderen Verhältnissen 4 bis is Zoll und darüber weit sein müssen; ztveizöllige Möhren sind nur siir tiirzere Strecken oder mit geringem Wafferabflnfz gebräuchlich Die Tiefe der Röhrenanslage sollte unter keinen Umständen weniger als Ji Fqu betragen. Jin England hält man es fiir zweckmäßig, im Thonboden die Röhren 4 Fuß tief legen. Beim Auswa fen der Gräben bedient man sich meistens jener schmalen Spaten, die 6 bis 7 Zoll breit und 16 bis 18 Zoll lang find, und macht die Gräben nicht breiter, als durchaus nöthig ist. Mit einem eigeng dasiir hergestellten Ge räth wird die Sohle sdes Grabens fo ausge rtrndet, dasz die Röhren geschlossen und eben darin zn liegen kommen. Sind die Röhre-i gelegt, so bedeckt man sie leicht mit Erde oder Rasen, oder, wag noch besser ist, mit kleinen Steinen. Nachdem dies gesehe hen, geht das Anfiillen raseh von statten, indem niann sieh eines Pftnges in der Art bedient, daß das Gespann den Graben zwi schen sieh nimmt. Die Drainage läßt sich ganz gnt mit den gewöhnlichen Arbeitern ausführen. Aller dings ist es dann gerathen, mit einer kleineren Fläche den Anfang zu machen, damit man sich fiir gröfzere Anlagen erst das richtige Verständnis erwirbt. isin Unternehmer hat auch nur gewöhnliche Arbeiter, denen er die Gräben absteeit nnd seine Czlnweiiungen giebt. Wer sriseh an diese Arbeit kommt, wird anfänglich nicht so viel Nuthen machen lön: nen wie derjenige, welcher länger damit vers traut ist, aber er arbeitet rasch ein nnd der hohe Lohn, der dafiir bezahlt wird »mei itenH 82 bis OR tiiglieh erlaubt schon, dasz beim Anfang die Leistung geringer ist. Ter Späthherbft, unter Umständen auch der Win ter, ist die geeignetste Zeit, die Trainage mit den vorhandenen Arbeitskräften auszufüh ren, da andere Arbeiten dann nicht im Wege sind. Der wisthsantstliche Aufschwung Mexskoo Ter Ausschtvnnd Mexico-«- ergiebt sich aus verschiedenen Ursachen. Die vornehinlichsten derselben sind die günstigere sinnig-Lage des Landes, das Interesse des ausländischen Privat —- siapitaig sur industrielle lind Ver kehrs - Anlagen im Lande, die kräftige Entwickelung des Bergbaues, sowie des Ei senbahn - Wesens nnd die Anlage vieler gewerblicher lisrlindnngcin Der rege Schwung, der in das Hinsicht-: lsieschäst Mericos gekommen, ruhrt von dem sstarkeren Konsum her, der sich jetzt ans allen ittiebieten des toirthschastlichen Lebens benterl bar ntacht. Die Landes - Industrie ist be mitth, diesen Verbrauch zu befriedigen, indem sie sich bestrebt, theils ihre Fabrikate zu vervollkoinnmen, theils sich nach und nach neuer Artikel sit bemächtigen. Deutschland hat sich den nicht grossen An iheil, den es an der Einsuhr in Mexico be sitzt, zu erhalten gemußt Tini Besondere-n haben Strutnpstvaaren von ishetnnitz nnd Banner Artikel das Feld behauptet. Ander erseits jedoch ist der Aufschwung, ivelchcn die isisen - Industrie in den Ver. Staate-f genommen hat, sür die Einsuhr von Eisen nnd Stahltvaaren nach Mexico nicht ohne Einfluss geblieben Obgleich das Hauptge schäst darin in den Händen von Deutschen ist, welche ihre Waaren möglichst aus Deutsch land beziehen, so hat sich doch die amerika nische Einsuhr um das Vier- bis Fiinssaehe gegen seither vergrössert »Es siigt sich von selbst«, so heißt eg in einem Bericht des .,Deutsehen Pudels-Ar »chibs«, dass in manchen Fällen unter gleichen Bedingungen der amerikanischen Waare der IVorsug gegeben wird, weil die Fabrikanten iin der Regel grosse Lager haben und der stranspdrt bedeutend kürzer und billiger ist; auch wird das Gescheist in New York durch Kommissioniire vermittelt, welche sämmtlich Deutsche sind und protnpt bedie nen. Der praktische Sinn des Amerikanerz trägt auch dazu bei, dasz der amerikanische Markt bedeutende Vortheile ttber die eure bliische Einsuhr gewinnt. Da arbeitet nicht jeder Fabrikant siir sich, sondern es herrscht in der Regel ein und dasselbe Muster, eine und dieselbe Bezeichnung, eine und dieselbe Grösse siir einen Artikel, was die Bestellun gen vereinsacht und die Kataloge anschauli i cher macht. Die amerttauischeu riaraioge »Im- nu« Ihaupt uniibertroffen; sie werden mit der grössten Liberalität gratis vertheilt und, da sie in der Regel nicht einem Fahriiauteth sondern der litesnmmtheit der Brauche dic neu, macht sich diese höchst wichtige itietlame wohl auch bei Normalumstitken bezahlt Ha ben die Fabrikanten, ivie es nicht selten oer Fall ist, gleichen Preis, so geben sie separate Disiont : Listen aus. Fiir die Aue-fuhr ist dieses System, lvie häufige iosteusreie Bemusterung und sonstiges Eingehen aus die Wunsche hiesiger Häuser, denen sie auch die lsrtraiataloge in spanischer Sprache und mit ihrer Firma senden, von grosser Bedeutung. Bei deutschen Fabrikanten mangeit es daran sehr. Letztere glauben, den hiesigen Hilusern schon sehr entgegeniukommety wenn sie einmal eine grössere Anzahl Zeichnungen in ganz gewöhnlicher Ausführung oder son stige Kataloge mit Abbildungen senden. Auch die Verpackung ist bei den Amerltanetn sehr» gut und die Ausführung der Aufträge gr-« schieht recht sorgfältig. Die deutsche Einfuhr sitt kleinere Impon· teure dlirste auch deshalb zurückgehen, weil die Unkosten bis zur Berschissung verhält nistmlisiig hoch sind. Jetzt betheiligt sich die deutsche Aussuhr noch mit einem ganz an-» sehnlichen Prozentsatz an der Eiufuhr dieser Branche. Es verdient hervor-gehoben zu werden, daß fdie deutschen Moldtvaaren bedeutend Raum gewonnen haben und deutsche Ehemikalien und Proguen weitere Fortschritte machen Obiges Urtheil ilber die Tüchtigkeit inne-s -,-s- —- - -... .--——.-, ritanischer Handels - Agltatiou in Mexico ist etwas toerrh, denn es kommt leon den sachverständigen deutschen Konkurrenten und muß desshalb mit größter Genugthuung entgegengenommen werden. (Phil. Dem-) J » einem Wimp- neuer-. Folgende malerische Schilderung eines Wolkenbruches im Huachuca - Gebirge von Avizoney unt-er welchen er selber gera·then, und in welchem er dem Tod tief ist«-z Auge geschaut, giebt ein ehemaliger Bergwerk-nn ternehmer: Es war an einem drückend heißen Som mertage. Ein junger Bursche und ich such ten int Gebirg nach Edelncetclll, nachdem loir schon sehr frlih morgens uns aus den Weg gemacht hatten· Die Luft war men wlirdig ruhig, kein Hauch regte sieh, nnd an dein völlig wolkenlosen Hinnnelsgewölbc stieg die Sonne heiß herausf· Mein Gefährte meinte noch, swie wir die enge Thalschlueht aufwärts teuchteu, wir wiirden einen sehr schönen Tag bekommen Gegen neun llhr erreichten wir den eigentlichen Schnur-lag unserer Thätigkeitz wir banden unsere Maul esel im Gebüsch sest und klommen die Hügel hinan. Noch waren wir nicht weit gekom men, als eine ungeheure Schwlile durch die Lust ging und eine Masse weißer riesiger Wollen sich gerade über unseren Häuptern zusammenzuballen begann, offenbar die Vorhut zweier dichterer und dunklerer Mas sen, die sich nördlich und südlich von uns bildeten. Dann fielen einige Tropfen Re gen, und immer dichter und schwarzer wur den die Wolken-nassen und tamen rasch aus einander zu, von entgegengesetzten Luft stroinungen getrieben. Jetzt wußten wir, was die lsllocte geschlagen hatte! Wir eilten bergabloärtg nach unseren Maule-sehn während die Dunkelheit immer mehr wach-, und Wassertropfen, so grosz wie llntertassen, nm uns niederfielen. Wir ver doppelten unsere Schnelligkeit und erreichten die Manlesel gerade, als die Wollenmassen sieh oben vereinigten. Jetzt war es fast so finster, wie um Mitternacht, und immer schneller nnd geloaltiger stürzte die Regen fluth nieder, big endlich der danze Wolken himmel geplagt zu sein schien, und es wie ein Eiliagarafall vom Himmel laut. Wir heulen unsere Maule-sei die Thalsrhlncht ab warte- nnd galoppirten um unser Leben! Hinter uns kam eine einzige, ungeheure Was «sernlaise, an die fünfzig Inst hoch, mit dem Tonne-tu von tausend Wasserfällen heran. Tas hietose war betäubend. Bot dieser Wassermnner tonrde ein Wall Von Trüm: inmi, eine Menge Bäume, hanghohe Fels bloele n. s. 1o., mit unheimlicher Gewalt und Nesmwindigleit vorwärts gefegt, wie Staub vor einein riesigen Besen. Unsere armen Thiere ritten wir bis zur äusiersten Grenze ihrer Ausdauer ad. ) Itsiottl tiefer und tiefer wurde das Wasser sum uns von Zeeuude zu Zernnde, nnd höher stieg und näher iam der schreckliche Risasferscliwall hinter ung. Ich war meinem ltlefahrteu ein wenig voraus und schrie ihm zu, er solle seitlieh nach dett Hiigeln hinauf sprengen, sonst seien wir verloren; aber das tsietose war so entsetzlich, das; ich nicht ein mal meine eigene Stimme hören konnte. sich gab meinem Thier die Sporen und lain mit tnavner Noth den Zeitenhiigel hinaus. Als- irh nach meinem Gefährten inriiciblictte -— hu! da sah ich gerade noch, loie er vom Oitumels : Lcean verschlungen tourde. Ei nen Augenblick noch, nnd Roß nnd Reiter waren mir auf immer verschiouudenl Jth hatte teineu Augenblick .«;eit, weiter nach ihm zn schauen, denn dag- nächste Ottier lonnte ich sein. Tie Wasseriuasse wälzte sieh mit der liteschwindigteit eine-J Schuellznges daher, und jede Zeeunrie verminderte den Abstand zwisclteu mir und der Vertiichtiiiig. ltiliietlieherweise erreichte ich jetzt eine Stelle-, ivo die Thalsehlucht sich erweiterte, der don nernde Strom gleichfalls breiter wurde und etwa-·- an Tiefe verlor. Aber noch immer fiihlte ich mieh ioie vor dem weitgcösfueten kliaehen eine-J beutegierigeu brüllenden Uti: geheuers, das ja nicht um sein Opfer be tragen sein will. Jetzt war das tsntsetzliche nur itoch wenige Fuß von mir entserntl Könnte ich nur mein armes Maulthier noch einige Fuß höher bergaufmärts bringen, dann hätte der Strom wenigstens keine Ver nichtungggetoalt mehr über uns! Ich stieß dem Thier die Spornräder tief in die Seite, es machte einen rasenden Sprung in die Höhe, —- aber in diesem Augenblick hatte uns das Hitnmelsmeer erreicht! Ich siihlte, wie das Maulthier den Halt seiner Füße verlor, s— da faßte ich in der Verzweiflung einen ilber mir hängen-den Busch, und mein Maulthier wurde unter mir davongerissen und verschlungen Da hing ich nun um mein Leben und mußte niich mit dem ganzen Ausgebot meiner Kraft anllatnmern, während meine Fiifze gerade lnoch die Oberfläche des tosenden Elementes berührten. Wenn nur der tückische Zweig halten wird! , , Lin einigen Momenten jedoch war die ;Wuth -det.i Sturmes gebrochen, und das Was isee fiel tief genug, daß ich mich auf meine Wüste lassen konnte, ohne zu versinietu dann Hat-bettete ich mich etwas höher nach einem svöllig sicheren Punkte, too ich bis auf die lOaut durchnäth wartete, bis sich die Fluth sverlaufen hatte. Fast ebenso schnell, wie der iSturtn getonttueu, verschwand er wieder. III-as ganze dauerte kaum länger, als ich zu sseiuer Erzählung gebraucht habe; aber in sdiesen wenigen Augenblicken war eine große, ltrockene Thalschlucht in einen rasenden Rie ssenstrom verwandelt, die Bergseiten waren Franz überschwemmt, Tausende und Tbertau: jseude von Tonnen Erde und Felsgestein wa lten thaltvärts gerissen, und das ganze An stlitz des Landes war geändert worden! Jch staut mir etwa vor, toie Noah aus dem Berge lAraeat. Aber so entsetzliche Minuten möchte lich kein zweites Mal durchmachen! s — Aus ileinen Stationcn und Halteitellcn herrscht beinnntlich meistens große Finsternisz, da die Beleuchtnnggaulagen daselbst nur mangelhaft sind. Größere Anlagen würden zu kostspielig sein, weil die Beleuchtung ja nur stir die kurzen Zeiten des Wachsab renH beiw. haltens der Zuge gebraucht wird. Diese Dunkelheit ist selbstverständlich seht störend slir das Publikum und Beamte. Der isteitkatechniler Krizil in Wien hat deshalb den Vorschlag gemacht, dass die Zilge das nöthige Licht selbst mitbringen sollen. Die Wagen erhalten eleltrisehe Beleuchtung; beim isinsashren der Züge in kleine Staiionen werben die auch außerhalb der Wagen be findlichen Lampen angesteckt, wag silr den ganzen Zug durch einen einsachen Oandgrisf im Moment geschieht, nnd nach der Aussahrt »von der Statian löscht man die Lampen ans eben dieselbe schnelle und leichte Weise wieder »aus. f Königin man von site ten-is betet f ; Die verwitiwete Königin Olga von Wür-; temberg ist nach langen Leiden zu Statt-» gart im Alter von fiebzig Jahren gestorben.» lliinigin Olga war als Großfürsten Olgal Nitolajewua von Russland zu St. Weins-l burgsals Tochter des Zaren Nikolaus des ersten und dessen Gattin Alexandria Fro dorotvna svorher Prinzessin Charlotte von Preußen und Schwester des späteren Kö nigs ron Preußen uusd Kaisers von Deutsch land Wilhelm der erste), am 11·»Sedt. 1822 geboren und am 1:3. Juli 1846 mit dem damaligen Kronprinten Karl von Würmern berg vermählt. Noch der Sitte des raffi schen Kaiserhauses müssen auswärtige Für stentöchter, wenn sie russisehe Grosifllrsten heirathen, den orthodoxen griechischen Glua ben ausnehmen, russische Grossürstinnen, wenn sie andersgläubige Prinzen heirathen»l behalten aber ihren griechischen Glaubens bei. Die Ehe des wiirttembergischen Königspam reg blieb linderlos. s Als bildfchöue Vierundzwanzigjährige« hatte Olga im Jahre 1846 den um eins Jahr jüngeren damaligen württembergi-I sehen ltvouprinzen Karl geheirathet; im Jahre 1864 hatte sie tuit diesem den mürr teuibergischen Thron bestiegen, und seit dem iin thober vorigen Jahres erfolgten To de ihres Mannes lebte sie in Stuttgart in tiefster Zurückgezogenheit Jhr sechsund vierzigjähriger Aufenthalt im Württemberg tennzeichnet sich durch eine endlose Reihe gu ter nnd allgemein nützlicher Handlungen alsOtründung,Au-stattung uud sorgfältige Beaussiehtigung der Krankenhaus-eh Ret tungghäuser und anderer Wo-hlthätigkeits anstallen, sowie zweckmäßiger höherer und voltgthiitulicher Erziehuugsanstaltem sowie stille und unbeschränkte Privatwohlthiitig trit. Die Mittel zu diesem Wirken entnahm sie ihrem groszen aus Russland mitgebrachten Privatvrmbgen. Dabei war sie eine hoch gebildete und geistig sehr strebsame Frau· Jhr Watte stand geistig weit unter ihr und auch weil die Ehe kinderlos blieb, bot sie ihr wenig Befriedigung nga’«3 einziger Fehler war zu großer Stolz, den sie jedoch keineswegs dem Volke gegenüber zeigte. Dieser Stolz bewirkte, dasz weder ihr Mann noch sie jemals nach Errichtung des neuen deutschen Kaiserthtth Berlin besuchten. Zwar rollte in ihren Adern selbst Hoheuzollernblut; denn ihre im Jahre 1860 gestorbene Mutter, die Gat tin des Zaren Nikolaus-, war eine Schwe ster dei- liönigs nnd späteren Kaisers Wil helm des ersten, letzterer also ein Onkel Ol ga'sJ· Aber Liga’s Stolz liesz es nicht zu, daß sie glechsatn als Vasallin am Hofe ih res ehrwlirdigm Lheims sich zeigte Dess- Bär sm Adlern-drin »Ein drin Mai-r Miteiuiislten » »Wi? Ein Bär im Adlerhorstl Und den wollen Sie selbst gesehen und geschossen habe-ni .ckigenhändig,s entgegnete der Graf mit aller Gemlithsruhe. »Die Geschichte klingt allerdings unglaublich, aber sie ist wahr und darum die Erklärung sehr einfach!« Allen stand der Verstand stille, aber der Graf erzählte mit ernster Miene weiter: »Der alte Adler sieht drei junge Bären, die in einem unbewachten Momente sich auf einer baumfreien Lichtung herumtumtneln. Alle drei zugleich zu fassen nnd mit in die Liifte zu nehmen, ist ihm unmöglich. Er packt also den jüngsten beim Fell und bringt ihn seinen Jungen zum Adlerhorst. Statt ihn aber zu tödten, setzt er ihn lebendig in’3 Nest nnd fliegt rasch wieder fort, um den zweiten Bären zu holen. Der jun-ge Bär, nachdem er sich vom ersten Schrecken erholt, benutzt die Abwesenheit des alten Adlers-, um sden jungen Adlern zu importiren, in dem er einen derselben frißt. Wie er den alten Adler, diesmal ohne Beute, wieder tomiueu sieht, versteckt der junge Bär sich in »ei-ne Felsenspalte, der alte Adler aber meint, seine Jungen hätten mittlerweile den Bären sgefresim und wundert sich nur, daß sie noch zi)u«nger haben· Da er nicht bis fünf zählen kannte, entging ilym der Verlust des einen Adlers, den der Bär gefressen hatte, nnd alsbald machte er sich wieder auf, um Beute ; zu holen. Natürlich ließ sich auch diese wie « der der junge Var vortrefflich schmecken, und so kam es, daß er jeden Tag stärker und sgrößer wurde, während »die jungen Adler, ilber deren Appetit sich der Alte nicht genug wundern konnte, in der Entwickelung sehr zurückblieben Die jungen Adler fürchte ten fich, von dem Bären gefressen zu wr dn, usnd duldeten ihn darum in ihrem Ne ste, ohne ihn dem Alten zu verrathen; der Bär aber sah wohl ein, daf; für ihn ein Entrinnen ans dem Felsenneste unmöglich sei und dast, wenn er die jungen Adler ei nen mn den andern verspeisen wollte, der Alte es merken und keine Nahrung mehr zu tragen itvürdr. Darum entstand zwischen dem Bären nnd den jungen Adlern eine Art Freundscheftsbnnd, der so lange wahr te, bis ich eines Tages, nachdem ich den al ten Adler mit einer sicheren Kugel getödtet, das Nest aus-nehmen will und ibei den zim lich mageren Adlerjungen den fetten Bit ren im Horfte fand und erlegte ....... Sehen Sie, meine Herren, so kann es gehen!« le Fremdläuderei der Wiener Ariftotratie. Auf der Wie-net Theater-Ausstelluug durf ten vie Bauern-Schauspieler von Brixlegg in Tyrol---—turztoeg die Brixlegger genannt ----il)r nationales Schauspiel Andreas Hofers nicht aufführen. Sie waren dorthin eingeladen worden und man erwartete mit Spannung die Ausführung jenes großartig laugelegtcn Volksstllckes. Damit würden fie lfich und dem Lande gewiß Ehre machen, dach lte man. Mit regem Anthcile fah man da her den Berichten til-er den Eindruck des Ho fer:Dkamar, aufgeführt durch fchlichte Leute ;au5 dem Volke des Oeldem auf die Wleuer l entgegen· l Welche Enttäufchung aber, als nian der luahim dafz »Audrea"5 Opfer-« gar nicht zur Darstellung gelangte, foudcru dafür ein gänzlich unbekanntes tlägliches Machtvert: »Die Tanzlektion auf der Alter«-, das nur durch das flotte Singen, Zither-schlagen und Schuhplatteln der Mitwerienden vor einem gänzlichen Mißerfolge zu bewahren war, und sogar noch Beifall zu- erringen vermochte. Daß den «Brixleggeru« unter folchen Um ständen iu der Presse im beften Falle nur eine freundliche Erwähnung zu Theil wer den konnte, ist begreiflich. Aber warnt ben die »Brixlegger« den Andreas J nicht gespielt? Diese Frage derartigen heute zu beantworten. Wenige Tage ihrer Abreise nach Wien traf von der Dir-I tion der Theater-Ansstellung ein Brief MS gezeichnet von Franz Jenaer-, worin til wörtlich heißt: » »Von der Ausführung des Stückes »An-— dreas Hose» mußte aus lolalen und politi schen Uriinden ans Anordnung des M Vizepräsidenten (Baron Bousrgoing) Abstand genommen werden« ,,-Also Andreas Dosen- dars in Wien ans politischen Gründen nicht gegeben werden« sagt das ssTiroler Tageblatt«. Ob der stan zösische Gesandte im Namen der großen Nation Verwahrung dagegen eingelegt hat« wissen wir nicht, sicheren Quellen nach solle« asber so hohen Einschreitens gar nicht bedurst haben, sondern ein anderer Sohn Frank reichs, der aus seinen Besuchgtarten eine tnehrzartige Krone führt« nnd sieh bei Gele genheit einer klingenden Unterstützung an die darüber hocherfreute Ansstellungslasse einen gewiss-en Einfluß auf die Entschlie ßungen der Direktion vorbehalten hat, soll diesen Einfluß zur nochmaligen hinrich tung des Andreas Hoser benutzt haben. Ra che ist süß, besonders so heldenhastel Daß die Fremdländerei, die Anbetnsng von Allem, was nicht deutsch ist, bei sdem hohen fürstlich Metternich’schen -Genevalstabe erste Tugend, die Verletzung eines franzö sisch parlirenden Wesens das höchste Staats verbrechen sei, wußte der Einsichtige schon längst; und so konnte es nicht Wunder neh men, dasz dein ,,Andrseas Hoser« aus »poli tischen Rücksichten-« der Eintritt in Wien ver sperrt wurde. Es soll dieser Vorgang nur gekennzeichnet nicht bedauert werden. Besser, daß unser National-Helsd nicht mit jenen Brettern in Verbindung gebracht wurde, wo kurz vor her Madame Nejane aus Paris, die «Muse der Fridolität«, ihren Cancan unter dem Beifall der «besten Gesellschaft-« getanzt, den abgestumpften sinnlichen Kitzel der Lebewelt tnit nnbeschreiblichen srivolen Kunstmitteln in nuverhiilltester Weise ausgeftachelt hatte. Ja, dies Weib, ganz Französin, lvar slr die Ansstellung geschaffen, gegen sie konnte we der Fürstin Metternich noch der Herr Bise prästdent etwas ans lokalen, geschweige denn politischen Gründen einwenden; sie pahte toie sür die Ansstellung erschaffen. Was wollte der plumpe tiroler Bauernsührer in dieser so noblen, zartfiihlenden—, Parfümirten Welt! Und dann war er ja—,,horreuri—— ein Feind der Franzosen gewesen!« sjuiternieith berichtet-euer Stroh arten. Die einzelnen Stroh-einen zeigen in ihrem Werthe und ihrer Gedeihlichkeit sur die ver schiedenen Thierarten manche Unterschiede. Jn dem Stroh der Sonnnerhalmsrüchte stellt sich das Nährstoffverhältniß günstiger-, als in dein des Roggens und des Weizeng Zugleich ist erstereg weiche-r nnd besonders gilt dies vom Gerstenstroh, das aber auch wegen seiner großen Neigung, Feuchtigteit ansnzichen, leicht verdirbt. Haferstroh be sitzt einen eigenen bitterlichen Extractivstoff nnd ist sämmtlichen Thieren angenehm Und gedeihlich. Man· verwendet es aber am met-. sten siir Pferde untd Schafe. Bei Minderu ist indeß gut eingebrachtes Haserstroh un bedingt vorzusiehem weil es so günstig aus die Milcherzengung wirkt. Bei der Füt terung sehr großer Mengen von Gemen nnd Haserstroh entsteht jedoch leicht etwas bitter sehniectende Milch Außerdem sollen Pferde nach dein Genussereichlieher Mensgen von NerstenstrolY tocnn nicht gleichzeitig Heu init gesiittert wird, nach praktischen Erfah rungen, nicht selten Koliten sich zusichert Tag Stroh der Winsterhalmfriichte ist wesent litb schwerer verdaulich und das des Roggetts zugleich auch das harteste von allen. Nichts Hdestoloeniger erweist eI sich bei richtigenr Verfahren fiir Pferde als durchaus gedeih lich, ja es vermag sogar eine träge Verdau ung unverkennbar zu heben und zu beleben.· Nur muß man sich davor hüten, von Ha serstroh plötzlich zum Roggenstroh überzuge hen, tvesil es dann sehr leicht zn unangeneh nien liolilansällen kommt. Für Kühe ist Weizenstroh, vorausgesetzt, daß es etwa in derselben Reisezeit gejchnitten wurde, ent schieden dem Roggenstroh vorzustehetr. ; Jn deni Winterqnartier der Huntingschen ;«JJleiiaget-ie in New Castle in Pennsyl vanien verursachte neulich der Ausbruch ei neg Löwen aus seinent Reisig-e großen Auf ruhr. Jn einer »der letzten Nächte hörte· der Thierbändiger Marc Monroe, welcher in ;dem Raume schläft, in welchem sich die Kä "fige der wilden Thiere befinden, ein furcht ibareg Brüllen von dem Löwenitifig her. jifr fand bei näherer Besichtigung die eiser lnen Gitterftäbe desselben auseinander gebo »gen und zerbrochen vor nnd mitten in dem Man-me stand einer der größten Löwen der Menagerie, mit dein Schtveife in kampflu stiger Haltung wiithend uniherpeitschend. Monroe zauderte einen Augenblick, als er den Löwen eine Bewegung machen sah, die er ais ein sicheres Anzeichen von Gefahr er lannte. lsr lief so schnell ihtt seine Beine tra gen konnten, davon, ergriff in dein nächsten kliauine ein Zchiireisetn machte es in dem geheizten Lfen giiiiheud nnd griff damit den Löwen an. Aller iibrigen Thiere und selbst »der iilephauten bemächtigte sich eine shochgradige Aufregung nnd brüllend und schreiend drängten sie sich in den Ecken ihrer iliafige zusammen, während der Löwe dro ihend seinem Angreifer stand hielt. Als ser die Wirtung der Schläge mit dein glit !hen»den Eisen empfand, machte et jedoch iliehrt nnd zog sich trotzig hinter die Gitter Heines Käfigs zuriick, wo er sich an verschie ideueii Stellen deg Körpers schwer versengt niederlegte und mürrisch eine Gelegenheit zur Rache abwartete. Diese fand sich noch im Laufe des Tages-; als Weorge Bishop gedankenlos dicht an dem Käfig vorüberging, streckte der Löwe seine Tatze zwischen den "(ilitterstäben hinaus und riß ihm Fleisch nnd Muskeln vorn Sehenlel ab. Das böse Thier soll seist verkauft werden« Wie aus Kallutta geschrieben wird, wurde vor einigen Tagen ein Panther erlegt, der seit mehreren Jahren in einer sehr bewohnten Gegend hauste unid den Schrecken »der Einge boreneu bildete. Das Thier hat nämlich in den letzten drei Jahren nicht weniger als 60 Kinder, 40 Frauen nnd etwa 15 Män ner zerrissen, des enornieu Schaden-, welchen der Räuber dem Vieh zufügen gar nicht zu gedenken.