Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, November 11, 1892, Image 9

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    senden-new
s er li n. Eiern-leeuen Ulbert Scha
ren-ein« welcher krieg-gerichtlich wegen Richt
erflillung der Wehrpflicht zu sechs Mona
ten Arrest verurtheilt wurde, ist vom deut
schen Kaiser begnadigt worden. Frau
Schumann-han« fuhr einen Tag nach der
Gefangennahme des Direktor-i nach Berlin
und lief- Kaiser Wilhetn ein Gnadengesuch
überreichen. Ueber dieses Gesuch ließ sich
der deutsche Kaiser genau infortniren nnd
daran erfolgte der Gnaden-tin
Die Kirchhofs-Commiifsion der Golgatha
Kirche, Gnaden-Kirche und St. Johannis
Evangelist-Kirche haben fich zusammenge
than, und flir ihre ea. 60,000 Gemeinde
slngehiirigen umfassenden Sprengel ein rie
siges Kirchhofe-terram aus der Gemarlung
Reinickendorf erworben.
Der Congreß der deutschen Hungenotten
ift durch einen Festgottesdienst in der Fried
richstadtlirche feierlich eröffnet worden. Es
soll in Deutschland über 2300 französische,
Lvallotiifche und idaldensifche Gemeinden ge
en.
Von den Pferden, die an dem berühmten
Distansritt zwischen Berlin und Wien theil
genoinnten haben, find 21 nnis Leben ge
kommen, 10 österreichische nnd ll deutsche
Es find im Man-en 209 Pferde an dem
Ritt bctheiligt gewesen.
Die Angewohnheit mancher Mutter, Kin
der vonr zartesten Alter in sich in das Bett
zu nehmen, hat in Berlin neulich ein Un
gilick zur Folge gehabt. Die in dem Hause
KasianiemAliee Nro. 10 wohnhaste Frau
Guttlorn hatte Abends ihr wenige Wochen
altes Töchterehen, um es zu beruhigen, zu
sich in das Bett genommen. Die Mutter
schlief datiiber ein nnd fand, als . fie am
nächsten Morgen um sechs Uhr erwachte. das
zarte Kind als Leiche neben sich. Sie hatte
sich im Schlafe wahrscheinlich umhergetvorfen
nnd dabei das Kind erdrückt.
Eine Probe ihres AgitatioitS-Eiserg haben
die Sozialdemokraten wieder einmal in
Rathenoto abgelegt. cis stand ihnen
dort seit Kurzem lein Saal mehr zu Ver
sammlungen frei; bei gerade sich darbieten
der Gelegenheit laufle kiirzlich einer der
»Genossen», der nicht nnvermögend ift, das
größte bliestanralionglolal der Stadt rnit ei
nem schönen Versanimlnngslalale2 Noch
dariiber geht allerdings der nenliche Zufall
in Zeit-» wo die Sozialdemokraten ebenfalls-,
weil sie keinen Saal in Versammlungen
bekamen, das Stadttheater ankansten, nni
es in ein Versammlungglotal nmznwans
dein.
Mtihlrödlitz. Die Ehesrau des
Stellmachermeifters Geister hat ihrem Mann
der sie zur Rede stellte, weil sie ihn beim
Amtzvdrsteher Bohde zu Jstherei als Trun
kendold denuneirt hatte, mit einer Sichel die
Pult-aber und Sehnen der linken Hand
durchschnitten und ihm ausserdem noch Wun
den am Kopf und aui dem Ritrten beige
dracht. iiieitilers Zustand gibt zu den
schlimmsten Befürchtungen Antasz.
ist l o g a u. Die vEinweihung der hier
neuerbauten Shnagoge hat unter entspre
chenden Feierlichteiten stattgefunden An
derselben nahmen die Spitzen dr staatlichen
und stiidtisthen Behörden nnd Körpers-hassen
sowie auch ZchulsLeiter nnd christliche weist
liehe Theil.
Göttin Der turztich verstorbene Tr.
Parti, der bekannte Tantesorscher, hat seine
gesammte werthvolle Tantebibliothet testa
mentarisrh der hiesigen Lberlausitzer Gesell
schast der Wissenschaften ver-nacht.
R a t i b a r. Der sriihre Gutsbesitzer
Franz Wanjel im Vororte Lssttdg, welche-.- in
Lbersschtdirtlau im Kreise thnit eine
grdßere Wirthsehast besaß, dort aber verarm
te und hierher iibersiedelte, hat seine iihesrau
und den der Mutter zu Ottlse eilenden lit
jahrigen Sohn erstvehen Er entslah nach
der That, wurde aber am nächsten Morgen
verhaften
Canth. Am its. Dezember d. J. sind
lw Jahre derslassem seitdem Feldmarsehall
Fürst Blüthen der im nahen Krieblotvitk
ruht, zu Rastatt geboren wurde. Die Vor
bereitung einer sotirdigen Feier des 150. Ge
burtstages des »Was-Wall Born-arti- tst
hier angeregt worden.
Ohlau. Der Arbeiter Rezingey der
im Verdachte stand, die Mai-te Falle aut
siatttvih ermordet und sodann in die Oder
gewarten zu haben, hat sieh im Gefängniß
zu Priest, wohin man ihn sur Untersuchung
überstihrt hatte, erhängt.
Stein a u. Im benachbarten Tauer
wurde die Wirthsehast des Stellenbesitzerd
thr durch eine Feuersbrunst eingettschert.
Bei dein Versuche, das Vieh zu retten, sind
die Frau des Besitzers und deren Schwestetn
den Flammen umgekommen
'-I»«»
Wesen. Schon seit Jahren strebt man
hier danach, mehrere der umliegenden Bor
orte unserer Stadt einstiderleidein Von
der Eingetneindung zweier tleiner Vororte
sBerdychowo und Pietrawiy hat inan ganz
neueurditth zwar desiuitiv Abstand gesinnt
inen. Dasilr wird aber die geplante Ein
verieibung der Vororte Jersttz lJerzyeeJ mit
Geudziniee, Wilda und St. Lazaeutt an
genblicklich seitens der betheillgten Achan-.
den um so eisrigee betrieben. Sobald diese
drei Vorurte der Stadt einverleibt wer
den, erhält Posen einen ganz bedeutenden;
Eintvohiterstnvachs. Zählt doch Jersitz liber!
13,000 Einwohner usw Wirt-« Wo. ’
K o i in a r i. P. Die Frau des Schrniti
demeisters und Stadtverordneten Milbrandt
hatte sich vor einigen Tagen durch Abschnü
den einer War-e an der band eine Blatt-er
gistung sugezugen Erst als schon der ganze
Inn geschwollen tr-ar, suchte sie einen Arzt,
aus, jedoch zu spät. Die irn Zit. Lebenssahi
ee stehende Frau ist unter silrchtetlikyen
Schmerzen gestorben.
S ch i l d b e r g. Der Lehrer Streblotv in
quitenthal hatte einen Oasen angeschossenx
als dieser nochmals aussptang, kehrte St.
die Iiinte unt, um den Oasen mit dein
selben den woraus zu machen. Dabei ging
aber die Flinte los und die ganze Schema
dung drang dem Schützen in den Unieeleib,
sd das ee nach wenigen Stunden starb·
Bengel-with Jtn Alter von 101
Jahren starb in Mietschlsto der Jnvallde
Wendt, ein geborenee Poninien Er hatte
en dont Freiheit-kriege gegen Rade-lernt
cheii genommen, wobei ihn in seindlichet
Schuh des Lichtes beidee Hagen beraubt.
W. trug sein Leiden bis zu seinem Tode init
geister- Iesebenbeit und me bis kniest ver
hältnismäßig essip
»Gut W die Mse M M
endgtiitigg M werden Die Vorarbeiten
sind bereits an einen Unternehmer verge
ben. Die Unkosten werden stoei Millionen
Mars nicht übersteigen.
Binne. Gegen den hiesigen polnischen
ISangerverein ist wegen unerlaubten Tragens
weisZrother Kolarden bei einem Vollksest Un
Itlage erhoben worden.
Osten-engem
l
s Heinrtehgtoalde Der Zijlihrlge
! Büreauvorsteher August Sehen-der hatte,
nachdem die Straslammer gegen ihn wegen
’tvissentlich falscher Unschuldigung eine sechs
smonatiiche Gesangniszstrase verhängt, aus
dringendes Bitten seiner Braut den Ent
schluß gefaßt, mit ihr gemeisam in den Tod
zu gehen. Aus der Nüasahrt von Tilsit
sollte das Vorhaben im Eisenbahnionpee
ausgeführt werden. Jeder der Liebenden
eruerte einen Schuß aus sieh ab, beide Ku
-geln trafen aber nur schlecht. Später wurde
an der Braut außer der Wunde in der
Brust noch eine Schußiouude an der linken
Schläfe festgestellt, die, wie sie bestätigte,
Schrader ihr auf ihr ausdriieltiehes Verlan
gen beigebracht hatte. Schrader wurde vom
Tilsiter Schimtrgerieht zu 4 Monaten Ge
fängniß verurtheilt.
- Tilsit. Jn Stalegirren brannte das
Kürschnermeister Ehlertsche Haus nieder. In
der dritten Etage des brennenden Hauses be
sanden sich zwei Lehrlinge und Ko is
Schirdes Kaufmanns Saphir-stein. h
rend der iiingste Lehrling und der Kommis
die Treppe hinunterliesen, hat der zweite
Lehrling die Treppe nicht mehr gesunden,
er sprang aus der dritten litage hinab, wo
bei er steh einen Beinhruch und mehrere
Rippenbriiche zutag. Der Kommig hatte
seinen Ueberzieher in einem Nebenraume
liegen lassen und wollte denselbn retten,
fand aber deim Zuriieigehen die e»khiir nicht
mehr und iam in den Flammen unr.
H e1)dekrug. Jn Winde-thing starb
der Altsitzer Kallwellis unter verdächtigen
Umständen, welche zur Leichenössuung und
chemischen Untersuchung der Eingeweide
Veranlassung gaben· Der Gerichtsdiener
mus; nun wohl das Vorhandensein von Gift
festgestellt haben, denn die Wirth-statt Kall
mellig, eine Schwiegertochter des Verstorbe
nen, ist unter Anschuldigung des tiiiftmordeg
neehastet worden.
O r te l 5 b u r g. Vom Schwurgericht in
Allenstein wurde der schon mehrmals bestraf
te Rausmann Simon Lichtenstein von hier
toegen Meineids und liiebkauchz einer sal
scheu Urkunde vor Gericht zu drei Jahren
vier Monaten Juchthaus verurtheilt. lkr
hat den Meineid in einem Civilprotesz we
gen Zahlung einer iiirlvsumme geleistet
B a r ten st ein. Ter Ackerblirger Kla
toitier hat unter Zuriicilnssuni von Frau
nnd Kind und vieler Schulden das Weite
gesucht. Man spricht von ittWW Mart,
welche er mitgenommen haben soll.
-."3«!1««Ie·e-i«.s,(. r
Da n z i g. Der Nentier Johannes Krau
se, ein gebotener Ungar, friiher Weinhäna
ler, ein sehr beliebtes Mitglied der Fried
richsWilhelni Schützert:Vriidersei)aft, welcher
mit großer Lpserivilligleit zur Wohlfahrt
dieser Schiilzengilde beitrug, namentlich auch
in dem Pakt die Zänle aus eigene Kosten
errichtet hat, ist im Til. Lebensjahr verstor
ben.
I Der erste Buchhalter der Raimund-Haupt
lasse Pietrzentlowgti feierte sein äujahrigek
Dinistsubilaunurlud diesem Anlaß ist ihnt
der Krotiectorden verliehen worden-Sein
äusähriges Tienstsubilänm feierte auch der
Küster an der Zosephizlirehy Heppner.
I h or n. Alb die Erweiterung der hie
sigen Festutiggroerle mit allem lriser betrie
ben wurde und dabei Tausende don Arbei
tern lohnende Beschäftigung fanden, da ent
wickelte sieh aus den Vorstadten und in den
benachbarten Orten eine fieberhaste Panther
tigleit. Die zestungsbauten haben ausge
hbrt, die Arbeiter haben anderweit Ver
sdlenst gesucht, die Wohnungen stehen leer,
und die auf Spekulation gebauten Häuser
kommen nach und nach zum Zwangsme
J lauf
Briesen. In feierlicher Weise hat die
Einweihung unseres neuerbauten Rathhau
seg stattgefunden. Die Honorationen der
lStadt vereinigten sich nach der Feier zu ei
lnem Festessen in Darrij hotei.
f Marientverder. Der Ober-landes
.gerieht5:Präs-dent Wilh. Eltester ist auf der
stliiiclreise aus dem Bade in uerlin im hause
IseineL Sohnes im Alter von 73 Jahren ge
istorberu Genau vor einem Jahre hatte er
sein Misährigei Dienstsubliäuni gefeiert, bei
Zweleher Gelegenheit ihm das Ehrenbiirgen
frecht unserer Stadt verliehen worden war
- Konih. hier feierte der hoslieserani
Michaelis mit feiner Gattin die goldene
hochzeic Die Einsegnung des Juden-era
reg, das sich grosser geistiger und körperli
cher Frische erfreut, fand in der evangelischen
Kirche statt, wobei der Pfarrer Vammer
demselben eine Prachtbibel überreichte. Beide
Eheleute sind hier geboren, in derselben
Kirche getauft und getraut, auch ihre sieben
Kinder sind an derselben Stelle getauft wor
den«
Arm Ost-Im
Pyrih. Der seit 21 Jahren in der
isioganstalt beschäftigte 555 Jahre aite stät-ti
sche iiinzarbeiter Henseh welcher an Rhea
inatismus litt, machte seinem Leben aus
Verdruß iiber sein Leiden durch Erhöngen
ein Ende. i
In iii o i i n o w entstand aus zwei Stei- !
im, in ver Woliweberstrasze und ans deri
Wiei, wettet-, das während sstitndiger Dauer
7 Hofstellen in Asche legte. Brandstistungl
scheint zweifellos aus beiden Stellen vorzu
liegen.
Aus dem stiidtischen Gute Freien
lande hat ein Feuer die erst vor kurzer
Zeit vergriiszerten Wirthsehastzgebiiude total
zerstört
Jn Kösiin wurde der Nendant des
dortigen Vorschußvereins, Braasrh, verhaften
Es werden ihm mehrere Vetruyisiiiie und
Meineid zur Last gelegt.
Kessievmiasdotftein
F i e n s b u r g. Der Inhaber der hiesi
gen Papiersabrit, D. R. Waither, in frühe
ren Jahren durch seine deutschpntriotische
Thiitiqieit weit bekannt und qeachtei, ist im
hohen Alter von 84 Jahren gestorben.
In der Dinkenissenanstnit starb nach jahre
innqen Leiden der ais deutscher Patript und
nicht weniger sit hervorragde Landwirth
in weiten Kreisen beten-sie sriihere cost-e
siizer von Liebchen G. Hi. stete, in seinem
Mitglied des konstituirmden Diesing-hei
steinischen Landesrersammlung nnd später
die Dauptseele »de- sogen. passiven Wider
standes gegen die Dimen.
heil-e. Der langsiihrige Steuereinneh
mer, Rentmeister Peters, wurde aus seinen
Wunsch in den Ruhestand versetzt und ihm
sgleiehzeitig der Titel als Regierungsrath ver
siiehem Als sein Nachsolger ist der Rentmei
sster Luszmann aus Blankenese ernannt.
» Plün. Die zwölssiihrige Tochter des
.H1isenbesitzers Schneekloth in Brodersdors,
»welche mit Zwischensabren beim Einheimsen
Ides Getreides beschäftigt war, gerieth so un
lglücklich unter die Pferde, dass der Tod au
fgenbliellich eintrat.
Eckernsörde. An Stelle des nach
Wiesbaden vorzogenen Rechtsanlvaltes Lotz
»ist der Kaufmann Karl Rathgeu in Erlern
isörd »zum vorstehenden Direktor der Eckern
ssördnllappelner Schmalspnrbahn gewählt
und ministeriell bestätigt morden
Wesselburen. Dieser Tage wurdel
shier mit dem Bau der lfleitricitiitswerie von (
HSeiten des Hauses Siemens nnd Halste in"
iBerlin begonnen: die Anlage soll schon am
ji«-n November d. J. fertig gestellt sein·
»
; ' -;-».;..s-c«’««-cc
i
»
S i t t e u s e n. Durch Joh. Müller aus
.Brauel wurde in der hiesigen Kirche das
’lange verloren geglaubte Altarbild, welches
»die Brüder Caspar und Diedrich v. Schulte
lim Jahre 1606 geschenkt hatten, an der Rück- 1
-srite des Altar-es gesunden, UebertünchungT
»und Schmutz hatten das Bild bisher als
schwarzes Brett erscheinen lassen. Nach er
Ifolgter Reinigung zeigt das Bild die Kreu
Jzigung
l
, Northeinr. Unsere Stadt ist ver
gangenen Monat von einem verheerenden
sBrande heimgesucht worden. Das Feuer
thatte in den zum guten Theil mit Ernte
vorrtithen gefüllten Häusern bald eine
mächtige Ausdehnung genommen. Es war,
,wie verlautet, durch spielende Kinder zum
LAusbrttrh gekommen und hatte, dont starken
Lstwinde getrieben, bald die sämmtlichen
"F)intergebäude der breiten Straßen und der
dtifteren Gasse bis zum Marttplatz ergrif
fen, so daß bald die ganze Ostseite des
HMarttes bis au zwei häuser ergriffen war.
Trotz aller Bemühungen fing der Thurm
»der Oauptwache Feuer, und da zugleich
der Wind nach Südoften umsprang; so kam
das Herbft’sche Haus mit seinem bedeutenden
Weint-erringen und damit zugleich Mühlen
itraste, Stubenftraße und Neustadt in die
größte Gefahr. Untervessen war aber auch
schon Olilfe gekommen. Am frühesten war
die lttöttinger Feuerwehr am Platze. 32
Häuser standen in Flammen und stürzten
zum Theil schon trachend zufammen, da
gelang es, des Brandes itn Thurme der
Hauptwache Herr zu werden nnd damit eine
Llieiterverbreitung zu verhindern. Unter
defsen war auch aus lstottingen ein starker
fing Jnsanterie unter t."ietiteiicititv d. d.
Busche angekommen und griff träftig mit
ein« Am Freitag Morgen 8 Uhr ertönten
die Feuersignale von Neuem. Trotz aller
Elsachsamteit brach das Feuer in den bislang
verschnitten Schelmen des Schlachtermeifters
Friese und der Wittwe Bertling an der
Breitenstrasze wieder aus und äscherte auch
diese Gebäude ein· Obgleich der Wind wie
der heftig wehte, gelang es doch den noch
am Platze befindlichen Feuer-wehren, den
Brand zu meistern, so dass weiteres Ungltiet
derbiitet wurde. Tag Ungliick trifft Nort
heim sehr hart, da von den verbrannten
Gebäuden nnd deren Inhalt nur sehr wenig
versichert war. Von den ausniefrtigen Feu
ertvehren hat sich die tktitttingerv die auch tu
erst zur Stelle war, besser-cis ausgeteichs
net. Leider hatte sie a«-«') einen Verlust
zu beklagen. Vom Ein-schen der Gebäude
drang einem silbttinger jkeitertnann ein Feu
erhaten in den Unterleib wodurch derdMann
schwer verletzt wurde. Ferner wurde am
Freitag Morgen ein Maurer durch einen
fallenden Ballen verletzt. Im Uebrigen sind
Verluste an Menschen und Vieh trotz der
großen Ausdehnng de§ Brandes nicht in
beklagen.
’ Hechten Sachsen
l sei-sen Jm 75. Leb-wim- smko hikkj
der GyninafialsProfeffor a. D. Friedrich
Hieronymus Müller. lfe war als ältester;
Sohn des bekannten lieberselzers llassischrri
Schriften des Alterthumä, Prof. Hieronymus !
Muller zu Nanntberg a. S. geboren, be-(l
suchte das Ulynnnifinin seiner Vaterstadt,s
ltuolrte in Halle Philosophie. loar Lehrer am·
lösnlglichen Marienstiftg-lflnmnastum zu
Stettin, dann Adfunkt in Echulpsorta, seits
IRS-S Lberlellret und Professor am Romua
sium fu Zein, nnd siedelte nach seiner er
betenen Pensionirung nach Kissen über
Freiburg a. U. Der Augfchusz der
deutschen Turnerschaft hat beschlossen, mit
dem Bau der projektirleu Nuhnieghalle über
Zahn-, Grab nnd der Erinneruugsturnhalle
hierfekbst im Frühjahr 18513 beginnen zu
lassen, Bis dahin sollen die bezüglichen
fileldsannnlungen in den Turuvereinen fort
gesetzt werden.
halle. Die Errichtung eines »Volk
ntamnTenhnalM vor dem Eingange zur
chirurgiichen Klinik wird nunmehr der Ver
wirklichung entgegengeführt Die Auf
stellung soll noch in diesem Herbst stattfinden,
und als Tag der Enthullung ist der Ne
burtztag Volkktiantt’s in Aussicht genom
men. Das Denkmal wird nach dem Ent
wurf des Bildhauer-s Volttnann in Rom
ausgeführt und zeigt die Gestalt des be
rühmten Gelehrten nnd Arztes in Ueberle
den-große
Afcherslebem Jm nahen Reinstedt
vertdnndete der hofmeister Mlngrem den
Wilderer Held tödtllch Jener wollte diesem
das Gewehr und einen frisch geschaffenen Oa
sen abnehmen, aber Oeld setzte sieh fnr Wehr,
und in dem steh entspinnenden Kampfe mach
te dee hofmeifter aus Nothwehr von seiner
Waffe Gebrauch
Iluf dem Vahnhofe zu N o r t h e l m wur
de der Lolotnotivflihrer Brandenburg von
hier, alt er auf die sieh eben in Bewegung
fetzende Maschine aufspetngen wollte, von der
Lokomoter gegen etne Wand des Maschinen
schupW gedrückt nnd so schwer an Kon
und Brust verletzt, daß er nach kurzer Zelt
starb.
WI--vaIl-Is
M ll n ft e r. Der erste Lehrgang für Kna
benhandarbeit wurde im Kramer-Amthause
durch den Landrath v. Schmedding eröffnet
Von 150 Angemeldeten wurden 70 zugelassen
——Jn der Nähe von dohenllsmburg und bei
Schallemllhle wurde je eln Rottenarbelter
vorn Zuge erfaßt nnd getödtet-Ja de
m e e wurde die Leiche elnes Fabettardeiters,
die itn Wefttger Walde aufgefunden worden
set
var, ans Irr-them der stumm-ais
schaft ausgegraben nnd untersucht, weil man
ein Verbrechen vermuthet.
Bochunr. Der Andrang zum Bergfach
ist zur Zeit wieder sehr start. Für die Auf
nahmeprtisung in der hiesigen Bergschule
hatten sich 150 junge Leute gemldetz die
Anstalt kann aber iur wenig über 100 Auf
nahme gewähren.
P a der h o r n-. Auf dem hiesigen Bahn
hofe fuhr ein von Soest kommender Gitter
zug in ein mit Wagen besetzteg (.ileleis. Zehn
Wagen wurden zertrümmert und mehrere
andere erheblich beschädigt. Lokomotivfüh
rer und Heizer erlitten ungesährliche Duct
schungen. Das Unglück wurde durch fal
sche Weichenstellnng herbeigeführt.
M ii n ft e r. Ein geheimnifzvoller Be
snch wurde in der vorletzten Nacht dem hiesi
gen Krömereiamthause abgestattet, dem
Versamnclnngslotal der iIJtiinsterischen
Kansinannsgilde im Mittelalter, in welchem
ietzt eine grössere historische Sammlung nn
ten-seer cht ist. Der Einbrecher hat in beiden
-tockmerlen die Thüren gesprengt, stimmt
liche clinlte und Schranke erbrochen und
durchstöbert, hat aber, so weit fich bis jetzt
erkennen lässt, nichts mitgeben heißen. Es
wird hier die Vermnthnng ausgesprochen,
das-, die nächtliche Visite dem seiner Zeit viel
genannten »Lntherl)neh« gegolten habe. Die
ses nwar aber zufälliger-weise einige Tage
vorher an anderer Stelle niedergelegt wor
den
W«1e3n7-tovkm
K ö l n. Hier hat man bei der Anlegnng
einer Straße nahe unter der Erdoberfläche
vie Ueberreste eines römischen Hauses gefun
den nnd bloßgelegt. Den interessanteften
Theil der gefundenen Reste bildet eine Bade
Anlage, von welcher der aus Ziegelplatten
auf starker Betonunterlage gebildete Boden,
Ansiitze der Seitenwände einer ovalen Ba
detoanne und die Wasserzufiihrung5- und
Ableinngs--lianäle tebenfallg aus Ziegelftei
nen hergestelltt noch wohl erhalten sind. Jn
der Nähe des Badcranmes wurde außer eini
gen Haar-tadeln aus Elfenbein eine sehr
schöne, aus Golddraht iiberaug geschmack
voll hergestellte Oalskette sowie die Münze
eines christlichen römischen Kaisers gefunden
l Bei den ielusfchachtungsarbeiten zu· dem
Neuban an der Ecke Malzbilchel und Müh
lenbach ftiirzte das Gewölbe einer Senkgrube
ein, wobei zwei Arbeiter, welche gerade auf
dm Gewölbe standen, mit in die Grube hin
i abftiirztein Zwei Arbeitsgenossen, welche
den Vernnglliekten Hiilfe bringen wollten,
wurden durch die ansströmende Stieklnft
betäubt und sanken ebenfalls in die Taefe.
Alle vier Arbeiter konnten nur als Leichen
aus der G rube herborgeholt werden
s Nachen. Unter großer Theilnahme
wurde hier der Rentner Nerhard Nehm,
einer der verinögendften Biirger der Stadt,
tzu Grabe eleitet. Als junger Zimmerge
sellc kam er vor vaelen Jahren aus feiner
Oeiuiath Langerwehr nach Aachen, tvo er zu
nächst Zehnbtarren für den Bau der da
«nials im lfntftehen begriffenen Eisenbahn
linie tllachethlköln herstellte und sich dadurch
Lein tleines Vermögen erwarb. Damit
griindete er eine Eisenbahuldagenfabrik.
HZväter warf er sieh ausschließlich auf die
Nrundftiietfpekulatism nnd erwarb umfang
sreidie, damals noch tviift nnd unbebaut lie
gende Hläehen im Osten der Stadt, die sieh
bald mit Häusern nnd Straßenziigen bedeck
ten. lss entstand das sogenannte »Nehm
!vie1tel«, das feinen Begründer zum reichen
JMann machte Bis an fein Lebensende blieb
er feinen einfachen Lebensgewohnheiten treu.
ils-r starb im ,,Katharineninftitut«, einem
von ihm errichteten nnd naeh seiner verstor
Ibenen Frau benannten Krankenhanfe in
«t?lstenet.
I S i e g b u r g. Die Einführung don
Fdrei Arbeitsschichten in der königlichen Ge
sschofzfabrit dahier hat die vZahl der Arbeiter
bereits auf 2000 und mehr gebracht und die
letzte l-:t tägige Auslöhnung erforderte ettva
»Mein M.
N e u n k i r eh e n. st Verlaufe eines
Streites wurde der Hiittenarbeiter than von
dem Bergmann Auguft Groß durch mehrere
wuchtige Diebe mit einer eisernen Schaufel
erschlagen. Außer lflroß wurde aueh dessen
Schwiegervater, der pensionirte Bremfer
Berg, verhaften
OFIOOJINACAIL
Fulda. Dem hiesigen Oberbürgermei
fter Franz Rang wurden dieser Tage, wo er
eine dreißigjährige Dienstzeit in diesem Am
te zurückgelegt hatte, was noch keinem feiner
Amtsvorgänger beschieden war, aus diesem
Anlaß im Rathhaufe von den ftädtischen
Beamten Glilcktniinsche und Abends von der
ftiidtifchen Kapelle ein Stündchen darge
bracht. Herr Rang tvar bekanntlich in den
ersten Legislaturverioden auch Reichstags
abgeordneter für den Wahllkeis Full-a
Schlüchtetmlilersfeld
F r a n k e n l) e r g. Betreffs einer kürz
lich verbreiteten Nachricht iiber dort unter
nomtnene woldgräberei wird von zuverlässi
ger Seite mitgetheilt, daß ausweislich der
Akten des sätaatsarchivs in Kassel vor 1000
Jahren iui Dorfe Oaubern ein Goldberg
werk bestanden habe, nnd daß auf Anord
nung der königlichen Regierung in Kassel
an dieser Stelle wieder Nachforschungen statt
finden. Ein dort niit »,ii,ei Leuten seit Au
gust l. J» besehäftigter Obersteiger sei auf
alte Bergwrrlganlagen geftoszen und habe
alter-, dein Ebenhol; gleichendes Ausbauholz
von außerordentlicher Festigleiy sowie Erfe
zu Tage gefördert. Auich hätten schon wie
derholt Bergräthe an Ort nnd Stelle Proben
dieser Erje fiir weiteren Untersuchung ent
nommen, von deren Ausfall es nttn abhän:
gig sei, welche weiteren Schritte in dieser
Angelegenheit geschehen würden. Die Orte,
wo die Bergleute eingeschlagen, heißen
«(sloldlante« und Lingen, woher das alte
Zprllchtoort rührt! »An Oanbern in der
Lingen, da ist noeh Gold In finden; wer es
aber will haben, ninsz tief nnter der Erde
nnd sdem Vasfet graben-« Das Dorf Hau
bern vertvankt dem Vergwerte seine Entsteh
nng nnd hiefz ursprünglich Hauern.
Main3· Der Präsident des Verwal
tungsrathes der Dessischen Lndwlgsbahn,
Commerzienrath Franz Wertter,t feierte
auf seinem Weingute zu Hochheiny feinen
W. Geburtstag Werner gehört seit 1848,
also seit den ersten Zeiten des Bahiibaues,
detn Vertoaltungsrath der Gesellschaft an,
frllher als-« Vicepräsident und seit 1889 als
»in-at sich noch der besten
Gesundheit und Geistesfrischr.
Marburg. Der Privatdoeent Dr.
phil. Wolfe-ang, v. Oettingen von der hiesi
aen Universität hat einen Ruf als ordent
lichet Professor fllr Kunstgesehichte an die»
Knastalademle in Dilsseldors angenommen
and see-see ein i. besseres-er sie "
Stadt verlassen.
« wenige-ach Cayfem
L ichtentannr. Einen Selbstmord
hat der lsfährige Bergarbeiter Rindel aus«
:..-is isr Lykanaisnng begangen. Derselbe
fuhr seinen hochbetagten Großvater mittelsts
ledandwaaen zu Verwandten nach Eos-pers
griin. Wenn der Weg bergab führte, setzte
sich Rindel mit auf den hinabeilenden Wa
gen unid lenkt-e denselben von dort aus« An
»einer sehr abschiissigen Stelle verlor er aber
sdie Herrschaft über das Gefährt; in seiner
sAngst sprang er vom Wagen und liesz den
Eselben mit dem hilflosen Greise den Berg
ihinunterrasem Der Wagen schlug um, der
iAlte stürzte heraus und blieb aus mehreren
Wunden blutend liegen. Jn seiner Ver
; ziveiflnng begab sich Rindel nach dem nahen
Eisenbahndamm und wars sich vor einen
»gerade von Weidau kommenden Güterzug.
Der Ungliielliche ist sofort getödtet worden,
aber der Großvater lebt noch und hat mehr
von seinem Schreck als von den unbedeu
tenden Wunden zu leiden
; F r ei b e r g. Der lsiährige Tapezierer
lehrling Theodor Ebert, der seinem hier
itoohnenden Verwandten 900 Mart in Gold,
ieinige Bergmannsthaler, einen Ring etc-,
aestohlen hatte und den man nach Amerika
Jdnrchgegangen wähnte, ist in Chemnitz fest
; genommen worden. Der jugendliche Flücht- ;
.ling hatte die Bekanntschaft eines anderens
Hiäjährigen Tcugenichts gemacht, hatte miti
ihm die ganze Nacht hindurch gezecht unds
war schliesslich von seinem neuen Bekannten
jin ein dorting Gasthaug geschafft worden.
sBeim Abschied nahm dieser jedoch seinem
jSchlitzlinn die Baarschaft in Höhe von 500
Mark, die Uhr ete., mit. Da der kühne
Griff bemerkt worden war. wurden die zwei
snetten Brüder festgenommen.
Dresden. nützlich versuchte ein Ar
beiter-, dessen Ehiefrau getrennt von ihm lebt,
in die Wohnung derselben einzudringen,
sum sieh mit ihr zu »verständigen.« Durch
frühere Erfahrungen gewitzigt, wies ihn die
fFrau ab, worauf er plötzlich in der Wuth
iseine Schnapfsflasche aus der Tasche zog
sund nach dem Kopfe der Frau schlug, so
idaß die Flasche in Stücke zersprang. Hier
,auf entfernte er fich eiligst. Die Frau hatte
mehrere heftig blutende Löcher im Kopfe und
mußte verbunden werden. Jhr Ehemann
aber wurde später in einer Schnapskneipe
Ybetroffen und sofort eingesteckt.
sm«-"ii-s.nassv.
s
I
I Weimar. Der Hofwagem in dem die«
jbeiden Königinnen der Niederlande am 13.
Ith-, die Reise von Weimar nach Arolsen
"1narl)ten, ist unterwegs in Brand gerathen.
Königin Wilhei.nine gab das Alarmsignal,
i worauf der Zug auf offenem Felde hielt und
kdie Königinnen sich zu Fuß nach der Sta
ition Eisenach begaben.
, M e i n i n g e n. Mit FlaggenschmueL
igroßein Zapfenstreich und Dankcsgottesdienft
»begriifzte unsere Stadt di Geburt des ersten
Enkels de§ herzogs Georg aus der Ehe des
Priruen Friedrich mit der lilräfin Adelheid
» zu Lippe-Biesterseld in Kassel. Da Erb
Iprinf Bernhard keinen Sohn but nnd der
Tniichftälteste Prinz Ernst nicht ebenbürtig
iverinählt ist, ruht die Hoffnung auf einen
ldirekten Thronerben zunächst nur auf Prinz
iFriedrich Diese Hoffnung ift nun erfüllt.
l
Wo t h a. Hier schweben zwischen den
Inhabern der hiesigen Brauereien und kapi
-talträftigen Interessenten dem Abschluß
jnahe Verhandlungen, welche bezwecken,
Isänimtliche Brauereien zu einem gemeinsa
snken Unternehmen zu vereinigen.
Rudolstadt. Vleulich feierte das
. sogenannte ,,Fliet’tränjchen,« ein vor 50
«T3ahren don einigen Damen rer Stadt in
sder Absicht gegriiudetes Kraniche-h in re
nglnliiszigen Jusaininentiinfteu allerlei noth
wendige Kleidunggstiiele und Bedarfsge:
zienstände fitr arine und bediirftige Leute
sanzusertigen, sein 5tljähriges Jubiläum.
slks sind in diesem Jahre in solcher Weise
’l()ti.sl Frauen unterstiilzt worden.
) Apolda Der überwiegeud sozialde
sinolratische Gemeinderath in Apolda hatte
’,zur Feier der goldenen Hochzeit des groß
s herzoglichen Paares still) Mart ftir eine kunst
lleriseh ausgestattete Gliicktvunsch- und Hul
digungsadrefse und 140Mart fijr die beim
Feftzug zu stellende Musik bewilligt. Zur
Ueberreiehung der Adresse war außer dem
sBürgermeister noch der Vorsitzende des Ge
imeinderathL est Sozialdemokrat, gewählt
worden.
, Ists-entnim
O l d e n b u r g. T -r zum Antan ol
denburgischer Pferde sei: mehreren Wochenl
hier anwesende Ameritaner Courch hat jetzt
seine litntäufe beendet und beabsichtigt dem
nächst wieder zurückzukehren Der fremde
Händler hat laut O. A. etwa 9 werthvollel
Hengste, 20 Stuten und eine Anzahl Fohlen
zu hohen Preisen ungetauft nnd soll ein
Theil dieser edlen Thiere auf der im nächsten
Jahre in Chicago stattsindenden Wie-Haus
stellung zur Schau gestellt werden. Herr
Courch war dieser Tage in Antwerpen, um
dort einen Dampfer zum Transport der
Pferde zu- chartern.
U u te r h a i n s d o r f. Anleger Pen
tert hatte sich am 2. April d. J. beim Spa
zierengehen eine Cigarre angezündet, das
noeh brennende Streichhölzchen weggeworfen
und dadurch einen Waldbrand hervorgerufen,
durch welchen dem Gutsbesitzer B. ein Scha
den von 6l),00l) M. entstanden ist. Penkert,
welcher deshalb sich vor dein Landgericht
Platten zu verantworten hatte, wurde wegen
sahrlässiger Venndstiftung zu zwei Wehen
Gefängniß verurtheilt.
Passow. Zu dem hier abgehaltenen
Rendezvons von Kegelbriidern hatten sich
160 Theilnahmer aus Schwerim Wisinar,
titrevegtniihlem Schönberg, Rehna und Gabe
buseh eingefunden. Aus dein veranstalteten
Preigtegeln ging als Sieger Maler Gilbert
von hier hervor, dem der l. Preis, ein Teui
selaufsatz, vsuertannt wurde; den 2. Preis,
eine Fruchtschale, erhielt Kaufmann Pöltosru
N eustrelitz. Hier hat ein Kaufmann
sein Dienstmädchen unter Vorausbesahlung
des halbjährlichen Lohnes sofort entlassen,
weil eg auf sein Geheiß den vom Bräutigam
aus Hamburg erhaltenen Brief nicht ver
brennen wollte
Schtverin. Der -(itelderbeschuiunter
richt ist mit Genehmigung des Ministeriums
obligatorisch geworden.
Auf der Paulstraße wurde der im vorigen
Jahre in den Rwhestand getretene Oofmussi
tug heim-ich Bose vom Schlage getroffen und
starb, bevor ärztliche hilfe sur Stelle war.
Der Verstorbene was Dirigent des Max-schall
Sänger-ebbet
Oliusler Joachim hinrichs aus Gr e b s,
ver sev- tvtt . . ,
stan litt, wurde Ins der W
mark im Martin-Land alt Leiche «
fanden.
Freie Städte.
Bremerhaven. Da- lyiesige Seeamt «
verhandelte über iden Zusammenstoß, der um«
4. August, Abends zwischen 6 und 7 Uebr,
auf hoher See zwischen dem am 2. Ang.
von New York nach hier abgegangenen
Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd
»Saale», Capitän Richter, mit der von Dud
lin nach New York bestimmten notwegischen
Barke »Tordensljöld«, Capitän Eilertseih
erfolgte. Die »Saale« rannte mitten in
das norwegische Schiff hinein und blieb
glücklicherweise solange darin steck-en, bis des
sen ganze Mannschaft auf den Lloyddampfer
hinübergellettert und gerettet war. Dann
ging die «Saale« mit voller Kraft rückwärts
und kam dadurch von dem Schiffe wieder
frei, welcly letzteres sofort auseinander-barst
und binnen vier Minuten sank. Nach der
ansgedehnten Zeugenverneshmung fiillte das
See-Amt den folgen-den Spruch: »Der Zu
fainmenstofz ist dadurch verursacht, daß der
Schnelldampfer trotz nebligen Wetter-B mit
nngeminderter Geschwindigkeit gefahren ist
Die Barke trifft kein Verschulden. Die
Maßregeln auf Seiten des Dampfers »Stra
le« nach dem Zusammenston namentlich das
umsichtige Rettungswerk, verdienen lebende
Anerkennung-«
B r em en. Der Norddeutsche Lloyd, die
größte aller Nhedereien der Welt, ver-fügt
iusgesamnit über 196,000 Pferdekräfte, tin-d
es mag vergleichsweise angef«hrt werden, daß
das gesammte deutsche Heer in Friedens
zeiten nur 100,000 Pferde besitzt. Jene
»I)Jiaschinenpferde« verzehren im Jahre 16
Millionen Zentner Kohlen im Werthe von
3 Millionen Dollars. Mit der sich hieraus
entwickelnden Rsiefenlraft umkreisen die
sämmtlichen Lloydschiffe nicht weniger als
126 Mal im Jahre unseren Planeten. Um
diese Maschinenpferde im Gange zu erhalten,
beschäftigt der «Llohd« ein Heer von 1700
Heizern und Kohlenziehern und 478 Maschi
nisten; 1400 Makrosen nnd 1"M sonstige
Vedienungsmannschaften find auf seinen
Schiffen thätig, die von 75 Kapitänen und
207 Offizieren geführt werden. Das ge
sammte Personal des Lloyd beläuft sich auf
AMO Menschen. Der Lloyd verbraucht im
Jahre rund 3 3s4 Millionen annd Fleisch;
900 Ochsen kommen lebend auf die Schiffe
und werden unterwegs verspeist. 11s2
Millionen Liter Bier, iiber 36,0i-0 Flaschen
Champagner und 200,000 Flifchen anderm
Weines werden jährlich ans den Floydsehiffen
konsnmirt.
H a m b n r g. In einem Hause des Grü
nen Sood, das wegen seines entsetzlich schmut
zigen Zustanch von den Bewohnern polizei
lich geräumt werden mußten, wurden bei der
Desinfizirnng 60,000 Mark in einem Win
kel gesunden. Die Bewohner-in hatte bis
h» m.-mssn-llnterstiilxnng bezogen!
Anstatt-sing
Friedrichshafem Vom deutschen
Fischereitag in Friedrichsyafen erzählt man
sich nachträglich folgenden gelungenen Scherz:
«Eiue Prinzessin ließ sich diejenigen Regie
rungsräthe nnd Oberamtmänner besonders
vorstellen, welche auf dem Gebiete der künst
lichen Fischzucht sich hervorgetljan haben.
Nachdem die Prinzessin mit einem Oberamt
manne, den sic persönlich kannte, auch über
dessen Familienangehörigen sich unterhalten
hatte, wurde ihr vom Hofmarschall ein
weiterer Lberaintinann dorgcstellt. Diesen
fragte die Prinzessim ,,Sind Sie auch ver
h-eirathet?« »Leider! Königliche Hoheit, sogar
sehr!« war die laute Antwort. Mit allseitig
wahrnehmbar-er lintriistung wandte die Prin
zessin sich ab. Hinter-her erfolgte Aufklärung
dahin, dasz der Liber-«sitmann schtverhörig
-toar. Er hatte verstar-»en: ,,Sind Sie (Jl)r
Bezirks auch v e r h a g e l t?« ur« darauf
die richtige Antwort gegeben: »Mit-sei sogar
sehn-«
S t u.t tg a r t· Der ioürttembergische
Thierschiitzverein hat in seiner jüngsten Sit
zung bezüglich des Distanzrittes beschlossen:
l) die Erklärung abzinieben, dasz der Verein
das Vorkommnis bedauere, nnd daß er wün
sche, daß es sich nie mehr wiederhole, 2) mit
der Verbsandsleitung in Köln in Verbin
dung zu treten, um eine gemeinsame Behand
lung der Sache anzubahnen.
Jn G r o sz h a n s e n fand eine merkwür
dige Hochzeit statt. Der Bt«äni.«am ist
ist-li, die Braut 1824 geboren; beiden wur
den die Ehehälsten schon dreimal durch den
Tod entrissen, so daß jedes derselben mw
zum viertenmal einen Ehebund schloß.
ngibt r «
M ii nehen. Das situste Ghinnasium ist
ini Entwurf sertiggestelit. Es ist ein im
posanter Bau iuit einer sich anschließenden
Turuhalle und einein sreistehenden Haus als
Wohnung siir den Neiton Hinter das Ohm
uasiuin kommt ein großer, freier Platz, wel
cher zuin Turuen, Spielen und eventuell its
Winter init Wasser übergossen zum Schlitt
schuhiansen sieh eignet. Der Bauplatz, wel
cher bereits Eigenthum des Staates ist, be
findet sich an der Ecte der Beethovenstraße
und Kaiser Liidiiiigsplatz. Sobald der nächste
Landtag die Mittel betvilligt hat, wird mit
deni Bau begonnen, der im Herbst 1894
oder zu cstern 1895 bezogen werden kann.
Die Frau des Lber - Fahnensehmiedeg
Franz Xaver Vuchner verspieite in kurzer
Zeit beim Börsenspiel das gemeinschaftliche,
etwa 14,00() Mart betragende Vermögen
hinter dem Rucken ihres Mannes, der erst
Kenntniß davon erlangte, als die Frau,
um zum letzten Neste des Geldes zu gelangen,
den gerade verschlossenen liteldhehälter aus
sprenate. Zum Spielen an der Börse be
diente sie sich des Wechselstubenbesitzers Otto
Jos. Jnihos, den nun Ober-Fahnenschmied
Vuchner aits Herausgabe der 14,000 Mark
eintlaate, weil seine Frau ohne seine Erlaub
nisz speiulirt habe. Nach ri«len Verhand
lunan nnd Vertagunqen wurde endlich ein
Vergleich dahin erzielt, dasz Jtnhos 6500
Mart in monatlichen Rateu zu 1000 Mark,
die letzte zu 500 Mark, heraus-zahlt
K r a n zb er a. Weizen achtzehn Verbre
chen wider die Sittlichkeit verübt an Schul
mädehen unter 14 Jahren, hatte sieh der 46
Jahre alte verheirathete Lehrer Ludwia Ne
aele, zu verantworten. Neaele, der die sämmt
lichen strasbaren Handlungen während des
linterrichtg im Schulzimmer, woselbst sich
Knaben und Mädchen befanden, beruhte, gab
an, er sei ost derart nerviig, dasz er nicht
wisse, wag er thue. Sachverständiaer k.
Direktor Dr. Grasheh erklärte Neaeie zwar
sitr nervenleidend, jedoch site vollkommen
ziirechntinassähia. Der l. Staatsanwalt be
antragte R Jahre Zuchthatts. Das Urtheil
lautete aus 3 Jahre Gefängniß nnd 5 Licht-e
Ehrverlipst .