Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, November 11, 1892, Image 8

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    F erx rl n.
si- Oprnen ans Ostafrita
Von O. Elfter.
iFDMkVUUSJ
III-e Oeffnung war in ihre Seelen ge
— , und stärkte sie fast noch mehr, als der
: - . U frischen Wasser-· Aber endlos
ists ersjteu ihnen doch der Weg zu dem
Welxmn Ufer des Strome-. Die Um
·Usi II Wische näherten sieh nur langsam,
Ist Wes fast bar den Blicken der Mar
- Ode- stets wieder zurückzuweichm und
·» Vers die Sonne bereits ihre Strahlen
« ichriigen Winkel auf die Ebene und be
" » e fast schon den Dunstkreis des westli
hotizrmtex Die Kräfte Walterz woll
" stünde wieder erlahmen, aber mit ge
mltiser Anstrengung seiner Willensurast
hielt er sich aufrecht und drängte selbst zum
rascher-en Marschiren. Endlich traten die
Umrisse der Büsche hervor. Bereits unter
sdied man einige hochragende Bäume. Tag
SM, bisher lang, dürr und gelb, ward
fest wieder frischer und saftiger, Unerschr
tm wurden sichtbar, welche alle nach jenen
Michen führten, und über den Häuptern
set Marfchirenden schwirrte ein Flug Was
sekhiihner dem feucht-en Elemente zu. Ein
snjrifchmder Hauch strich über die Ebene,
nnd seit lag vor den freudigen Blicken der
Miit-er der dunkle Wasser-spiegel des Sum
Oses rnit den vielfach verschlungenen Wur
zeln der Mangrovegebilsche und den breiten
Okättern der Sumvfpflanzen. Tausende von
Vögeln bevölkerten das Ufer, das mit dich
tern Gebüsch bestanden war, und durch die;
W hindurch schimmerte der silberne Lauss
des Stromez, der in raschen Wellen deml
Osten zaeiltr.
«Thalatta! Thalattals jubelde Enabolm
Wllkiirlich aus, doch Gehlsen rief li
Hand
,Berfleb’ nicht, was Sie meinen, Steine-l
rennt Engholnkl Aber wenn das nicht ver
Kingani ift, will ich mich an der Lberftange
del ersten Schiffes, das ich wieder erblicke,
anfinüpfen lasse-ni
Untrr der Führung Zuful erreichte man
das Ufer des Flusse-, der in dein tiefen
satte fast hundert Meter breit sich dabin
wälzte Ein dichtez Gebüsch trennte den
Fluß von dem Sumpf, der fich nur zur
Iegenzeit mit dein Waffer deffelben verband,
der dasnn alt gewaltiger Riesenstroni dahin
bcanfte, seine jetzigen Ufer weit überschwem
somd Ein guter Lagerplatz war bald ge
funden. Geblsens Büchse ichosz eine Gazelle
aus der Heerde, welche zum abendlichen
Tranke den Fluß aufsuchte, Zer entzijndele
ein mächaiges Feuer, und ehe die Nacht
tolljiinsdig bei-eingebrochen war, saßen die
drei Männer bei dein saftigen Braten nkn
das lodernde Feuer.
Arn anderen Tage setzten fie neuaeniirlt
unsd von neuer Hoffnung beseelt den Marsch
ain Ufer des Flusses entlang fort.
»Wenn wir den Lan des Flusses verfolgen,
so miiffen wir nach Bagamoyo ionimen,
fagte Engbolm »Es fragt sich nur, ob wir
den ziemlich breiten und reißenden Strom
durchfchwimtnen können over ob wir eine
Flut finden. ser ifl lein besondern
Eihwimmetxs
« «Die Furten,« meinte Geblien, .sind zu
weit unten, toir müssen, um fle zu erreichen,
noch Jggqlgng marschirm. Wie wär's,
W wir den Versuch machten, M Fluß
auf einem Floß In pasfitenl Altes holz
findet fich in geniigatver Menge hier, ich
Pill den Fluß zuerfr mit einer reine durch
nnnen nnd dann das Floß nachziehen,
Ilif dem Sie Und Zer mit den Gcivehren
tmd unserer Munition Platz nehmen können
Der Vorschlag wurde ausgeführt Ei
nige gefallene Banmftämme wurden nicht oh
ne Mühe mit den kleinen Handbeilen ihrer
Iefte entlleidet, dann feft aneinander gebun
den nnd in den Strom gelassen. Gehlsen
alt heftet-Schwimm« sprang in das Wasser
nnd gelangte glücklich an dag gegenseitige
Ufer niit der Leine, an der das Flon befestigt
vat. Auch die Ueber-fahrt ging glücklich von
kalter-, nnd man verfolgte jetzt. fo rasch es
ging, das Ufer ftromabmärtg, war man
doch sicher, Bagamoyo an ver Mündung
des Flusses za erreichen
«Wenn unt nur Buschiri nicht in den
sog kommt; er soll ja vor Bagarnoyo in
einein befeftigten Lager liegen,« meinte Eng
-holnr. sber glücklicherweise bemerkte man
nichts von den Infftlindischen, die vielleicht
M von Bagatnoyo abgezogen waren,
sie vergeblich versucht hatten, die
dortige deutsche Starion zu erobern.
Idee noch galt ei einen langen und an
strengend-en Marsch. Oede nnd verlassen
Var die Gogm, kein menschliches Wesen
« tsar zu fass-, keine Hütte, keine Palme oder
Me, welche die Nähe von bewohnten
Milch-stell angezeigt hätte. Da can dritten
Lege tauchten ain dsillchen horizonte einige
hochragend Bauer-Dämme auf.
,Palneen!« rief Gehlfen erfreut. Jetzt
wwirlnderblllbedeislieeres und ge
Wi
Jnimer deutlicher zeichneien sich die Pol-s
irren in scharfen Silhouetten gegen den kla
ren horizont ad. Jminer häufiger begegnete
Inn verlassenen Hütten und öden Feldern,
deren Beiiyer der Krieg vertrieben hatte.
Geaen Abend traf man auf ein verlasseneg
Darf mit großen Bananengärten, und plötz
lich erklang in nicht sehr weiter Ferne ein
tounsderfamer Ton, der die Herzen der wei
ßen Männer mit tiefer Rührung erfüllte
mrd auch den braven Schwarzen aufjubeln
ließ. Aus den Lüften schien dieser bald
helle dald tiefe Ton zu kommen, Frieden
und siehe verheißend; hell und freudig, ernst
mid wedmütdig. Die Männer standen ent
Fiickt lauschend still; Engl-eint und Gehlsen
Iahnerr ihre hüte ab, und nnwillliirlich
Wen sie ihre Unde zum stillen Dani
sekeh denn der Ton, der so glückverheiiiend
II ihnen herüberdmng, es war der Ton
Ost Wes einer chrislichen Kirche, der
Mmchm Mission in der Nähe von Ba
Ums-.
W! jubelte es in den Versen der
Mist ani, nnd mit deiliigelten Schritten
echt m durch den Paimenhaim der dies
Muse Inhalt der »Im- algerietii- nur-L
spr.
» IS
Qersturm CHVUMUUNW
Wirt-, Oerr samerad, sind rnir Ihre
-W nd diejenigen Ihrer Begleiter will
W In de- nsCiten Tagen beabsichtige
U, siehtris Lager arm-steifem derselbe ist
M Wind da msiifen aiie tröste an
W werden« seu- Sie gewillt sind,
iso M Sie eine Lisette-W bei des
Sude-est- erbateeen Ihr sen-se Me
ftann ebenfalls alt Unterossizier eintreten,
stand siie Ihre-tschi wird sieh weht aneh ein
iPtae ji«-m
! Diese Worte sprach handtmann Wißmann
zs Walter Engholnt, det, wieder vollständig
; hergestellt, feine und seiner Begleiter Dienste
Ideen Reichscommissar angeboten hatte. So
groß und start hatte er sich die Entwickelung
der deutschen Macht an der Miste nicht ge
dacht, un so ersaenter war er, jetzt in Bagn
nroho eine krieg-tüchtige Truppe In finden.
Hauptmann Wiss-neuem den er von früher
kannte, erschien ihm ganz der geeignete
Mann, den Ausstand der Araber niederzu
toersen nnd das Land den Deutschen zurück
zugewian
»Ich dar-te Ihnen, Herr Dauptmann,«
lsprach er erfreut, indem er Wißmanns dar
tgereiehte Hand herzlich schüttelte, »daß Sie
s mich an dem Zug gegen Buschiri theilnehmen
’ lassen. Ins-er dem allgemeinere Wunsch, die
lsen Burschen für die vielen Grausamteiten,
,die er verübt hat, zu strafen, hege ich noch
Idas ganz spezielle Verlangen, einige Gesan
gene zu befreien, welche sieh in seinen Händen
befinden
-Ach, Sie meinen die engiisrhen Missio
nare und Mist Ellen Campbellls entgegnete
der Reichstornmissar. »Auch wir sind be
müht gewesen, sie zu befreien, schon vor
feiner Woche habe ich Botschaft an Buschiki
Egesandt und ihm ein hohes Lösegeld an
sbieten lassen, bis setzt habe ieh noch keine
Antwort erhalten«
Also sie leben noch, die Unglücklichen!«
rief Engholm erfreut nnd doch voll tiefe-is
Mitleids aus. »Da gilt es nicht zu saunien,’
nnd je eher Sie den Angriss aus Buschiris
Lager anordnen, desto besser wird es für jene
Unglücklichen sein. Nicht Luschiri allein ist
es, der sie gefangen hält: Said ben Ses,
früher unser Freund, jetzt unser erbittertster
Feind, hat die Mission überfallen und die
Englander sortgesührt.
»Ich habe davon gehört; man erzählt steh
da eine romantisehe (Hleschiehte...«
Noch ehe der Reichzkommitsar fortfahren
konnte, erschallte aus dem hose ver Stotion
ein tobender Lärm und unterbrach die Worte
Wißmonns. Dieser-, der Ich mit Engholm in
seinem Zimmer in dem massiven Hause be
funden hatte, trat mit Walter on das Fen
ster. Ein schrecklicher Anblick bot sich ihnen
var! Die Wache der Sudaneseu fällst-te over
schleppte vielmehr zwei blutend-, vollständig
erschvpste, beschmutzte Aslaris herbei, die
jämmerlich heulen-o ihre mit blutigen Til
chetn umwundenrn Arme zu dein haupt
rnnnn Würmeran empor-streckten —
»Beste« Bona,« schrieen sie, »von hat
uns vie hände obgehauen—Buschiri-—Sois
den Sei-Möge All-h sie verdammen !
Kraftlos brachen die Unglücklichen zusam
men, um die sich alsbald eine große Menge
der schwarzen Soldaten versammelte, heftig
gestikulirerrv und drohende Nase ausstoßeno
Auch einige cssiziere traten hinsa, und rasch
schritt Wißt-rann in Begleitung Engholmg
aus vie Gruppe zu-.
»Was ist geschehenFWer hat Euch so
verstümmeltfs
«c- Bann-Bann,«——henlten die Armen,
-Bvschiri und Seid ben Ses haben es ge
than-es soll die Antwort sein ans Eure
Botschaft-sie schicken Dir durch uns ihre
Salt-ins- -— —
Die bewitleidenstoetthen Burschen konnten
nicht mehr weiter sprechen. Sie waren zum
Tode erschöpft von dem Blutoerlust und den
Strapazen der Flucht. L
.Tragt fie in das Lake-teilzu- befnhl haust
nann Wissmann und dann sich in Enthka
vendetib, illiii er for-: .Sle haben recht,
e eher wir diesem mordlniiigen Räuber dok
bandiverl legen, um so besser- -—— —-—
Ter Tag des Kampfes war get-zeugten
llm fritiyen Morgen landeten die Krieg-schif
fe -Leipzig«, »Frau-la- und Schwalbe- ein
Froeditionscorvs unter dem Coryetteneapås
tän Hirschberg, welches lich den Irnvoen Wiß
manns am Stationsdauie anschloß. Ein
Zug Pieris bildete die Vor-but, dann kam
eine Eomvognie Sudanesen mit zwei klei
nen Schnellfeuerianonen Und schließlich das
Gras des Entoz die Mattosenabtheilung,
die anus, die Islansnmwesi Und die übrigen
Sudanefen : lsmnrsagniem die von haupt
mann Wißrnann, Freiherrn von Graden
reutb und mehreren anderm berittenen Of
fijieren geführt wurden.
Ein fesselndes, farb«.dröchtiges Bild bot
die Truppe dat, als fie sich gegen sieben
Uhr Morgens in Bewegung setzte. Die ver
schiedenen Nationalitäten in ihren buntfar
bigen, ddantaftischen Coftürnen, die aus klei
nen feurigen Simon-Pferden teitenden Of
fiiiere, die deutsche Unteroffizierteupde, die
Matrosenabtheilung —--- umgeben don dern
Farbenfckymelz der trodifchen Nimr, wahr
lich ein wundersames Bild, das das Auge
jedes Beschauers entglitten mußtes- Die deut
schen Unteroffiziete trugen weihe Uniformen,
die Sudanesen gelbe Drillansllge mit dem;
rothen Fet, die Zulus leichte blaue Unifor
neen mit fchwarz-weifz-rotben Kragenftreifem
die Matteer blaue hemdem weiße Veintlei:
der und Strohhüte, die aus dein Innern
getomtnenen Waniamtvefi ibr buntes Na
tionaleostline, mit vielen Messingringen an
den Füßen und Armen, sowie farbige Til
cher urn den Kopf. Während die deutschen
Trupp-en mit Mausergewebren bewaffnet wa
ren, führten die Waniamroefi Speere und
Schwer-m sowie alte Gen-ehre aller Urt, unter
denen sich noch Steinschloftflinten befanden.
Ein eigenartiges Gefühl bewegte die Seele
Lieuteuant Engdolrns, der sich bei der ersten
Subsneseneonwagnie befand. Wllrde Inan
den mächtigen Bufchiri in seiner starken
Verfchanzung besiegen ibnnenf —- Sollte er
selbst rnit dern Leben bedeutsame-ern sollte
er feine Freunde, sollte er Ellen wiedersehen,
fie befreiens —- —- heiße Qluwelleu wallten
su feinem derzeit nnd fliegen bis zu den
Wangen und der Stirn anporl Wie würde
He ibu empfangeus Wurde sie lbae jemals
Zweibei- tbnneus —- D mein satt! Wie
Ybatte er damals sich von seiner Leide-ihm
lfo blenden lasen, fo ganz des lieblichen LU
chens drrgesen kbnuenl Doch es balf nichts,
sich immer nnd tin-er wieder tu die person
geubeit zu versenken. Jeyt biet es: Isr
tvsktsl BiMrtsl
Zuerst wurde in fsdlitber Richtung bis
sie dein vor kurzem erst von Qufchiri ans
nerasbeen Dorfe saule warf-hieb bin dort
bog ura- rechts ab in das Innere, send
fest begannen bei dein tust-breit der get-abn
tur Wege die Strapazen des Warst-es durch
die Wider nnd Stint-die siebet-feind
ftbrte der Marsch dnreb Passe-wilder und
seit fast Wesbobese Gras Wen
Cbeieeiy in denen leie- samn oder Jema
bsr bee- fesaenbes smeiesrablen sw
Dich M w ds- M s« f
senden auf der sit-W M die
Misaben des Lagers Unschirit clue
iuwfige Iiederung treu-m die deutschen
Truppen don dein Feinde. dels brittete
die Sonne auf diese-n Stolz ein dumpser
Geruch stieg von dein Sumpfe empor, der
dennoch passirt werden mußte. Bis zu den
Knieen versanken die Leute in dein Sumpf,
aber der Anblick des Lagers hatte ihre Kam
pfesluft angespornt, nnd jest lag man etwa
600 Meter von dein Lager entfernt in dem
hoben Grafe, um sich in erboten, ehe der
Kampf beginnen sollte.
Lieutenant Engboltn itand an der Spise
seiner schwarzen Truppe und spähte aufmerk
sarn nach dem Feinde biniiber. Nicht weit
von ihm hielt Hauptmann Wißt-rann, eben
falls die feindliche Stellung beachtend. Da
erschien plötzlich vor der Befestigung ein
Reiter auf weißem Esel!
»Bufchiri!« Engholm ertannte ihn sofort
wieder, und am liebsten hätte er sich ans ihn
gestürzt Auch Wißmann hatte den Anfüh
rer der Nebellen gesehen; er erhob seinen Re
dolder, der Schuß trachte, in langen Sprün
gen verschwand der Reiter in dein Walde.
Der Schuß aber gab das Signal zu der
Eröffnung des Feuers, das ietzt auf beiden
Seiten mit großer Heftigkeit entbrannte.
Unaufbdrlich tnatterte das Gewehr-teuer von
den Pallisaden nieder, aber die schwarzen
Trupden nnd die Matrosenabtheilung lie
ßen sich nicht mehr zurückhalten- Mit don
nerndern Hure-ab und lautem Kriegsgeschrei
ftiirtnte die ganze Linie auf die Verschanznng
in Die Vallisaden wurden niedergerissen
oder übertlettert, und ein niörderifchet Nah: »
kampf, ein grimmiges Oandgenienge ent: i
spann sich innerhalb dez Lagers. Wie eine
sgeheyte Intilopenbeerde entflohen die Ara
ber nach den Linsgängen des Lagers zu,
welche sich jedoch bald veritapften —- Furcht
bar tviitbete das Feuer der binterlader in den
dichten Reihen der Feinde, die tannt noch an
Widerstand dachten. Die Zulus nnd Mani
anitveii verbreiteten sich piiindernd durch
das Lager. und bald loderten die Hütten in
Flammen anf. Heulend stürzten sich die
Araber aus den brennenden Mitten, unt den
Geschossen der Deutschen oder den Speeren
der Waniarnweti zum Opfer in fallen. Par
don ward nicht gewährt, was sich nicht durch
die Flucht in den Wald und den das Lager
nmgebenden Busch retten konnte, ward un
barmherzig von den wilden Kriegern Wiß
manns niedergesnetzeln Mitleidig legte sich
eine dichte Rauchwolie iiber den Kaindsplan
und verhüllte die blutigen Seenem die sich
auf demselben abspielten.
Lieutenant Euglmltn war einer der Er-"
iten gewesen, weiche in das Lager eindrangen
Zein Herz pochte zum set-springen —- jetzt
mußte es sich entscheiden, ob er Ellen Camp
bell noch einmal wiedersehen, ob er sie retten
sollte, unt dadurch wenigstens einen Theil
feiner Schuld gegen sie abzutragen Er
itiirtnte durch das Lager, begleitet von sei
nem Diener Besu. Von den zueüagekehrtem
durch Said deritiimineiten Aglarig hatte
er sieh enau die Laae beschreiben lasen, dort
hin eilte er, unbeiiintntert unt die Schiiise
der Araben weiche ihm aus allen Hütten,
Zeiten nnd Schludswinfeln entgegentrachten
Tie Arabee wurden von den nachstiirtnenden
Sudaneien den hinteren Ausgangen zuge
drängt, dadurch trard der nördliche Theil
des Lagers tiernlich frei, aber dort in iener
Ecke, wo nach der Beschreibung der mißhan
delten Reine-is das Laaer Saidg sich befinden
mußte, ballte lich ein hausen Uraber nnd
Maiitikriener zusammen
Ach Menne Said ben Sesls rief Zeit
seineen deren II, »den an der Sdiye seiner
Krieger sieht erl
.Vdrtvarts, vortoartz,« leuchte Engtzolay
»daß wir nicht wieder zu spät sont-neul
Einige Sudanesen hatten sich thn ange
schlossen, und tnit wildem Muth und
verzweislungzvoller Wnth wars sich das
kleine spanian atti die überlegene Macht der
Traben Ein wüthendes handgentenge ent
spann sich. Von allen Seiten sah sich Eng
holnt umringt von den Speck-N dst MINI
Said erblickte er niebt mehr-, er war zwischen
den hätten verschwunden Ilber er durste
ihrn dieses Mal nicht wieder entrinnen! Er
durste nicht zum weiten Mal seine Gesange
nen sartschleppen in die Wildniß! Wieder
wars er sieh ans die Feinde, da trachten von
einer anderen Seite Schüsse —- Gehlsen mit
einigen Sndanesen eilte Engl-plus mit lan
tent hart-ab zu hilse, nnd die Maiitiirieger
zerstoben nach allen Richtungen hin. Der
Weg zn den hätten Sait« war stei. Ins
einer derselben erschallte lautes Jammer
geschrei — Seid ben Ses silirzte hervor,
die Malt eines weißen Weibes nas- seh
ziehend —- ztvei weiße Banner verfolgten
ihn — tangere mit ihm —- der stehet stieß
einen von ihnen nieder —- da stsmte Ing
hplnt heran —- er hatte Ellen catnpbes nnd
ihren Vater erkannt —- Tlmnson lag be
sannngtlog ani Boden, die M durchbohrt
von dein Vald- Gewi
,,Jch komme, Ellen! Ich kommeis rief der
junge Deutsche und schoß einen Araber nie
der, der sich iinn in den Weg stellte. Dann
ftiirzte et auf Seid zu, ergriff den Mantel
des Fiiehenden und warf ihn mit gewalti
gem Ruck zur Erde
«Gieb das Mädchen frei, feiger Räubers
rief er. Aber Satt-D Kräer waren noch nicht
erfchöpftz er sprang wieder empor.
Ein Du bift ei, Verfiihrer meines Kin
desP fchrie er in höchster Wind- .So fterbt
denn Leide zufomrnen -—-- Da und die Dirne
yirk -—«
Er schwang feinen Teich, um ihn in die
Brqu Eisens, vie ohmnöchtig in feinem Arme
lag, zu bohren, doch in beknfeiden Augendiick
fchmetterte der Kolbmfchlag einer Büchfe auf
fein Damit nieder und streckte ihn zu Boden.
Nacht-mit raffte er Ich empor, da traf ihn
vie Kugel ans ver Biieisfe Mifens, er warf
die Arme in die Luft nnd ftiirzte mit einem
geltenden Schrei todt nieder. s-— —- —
Der Kampf war zu Inde. Ueber dem
Lager wogte und nieste vie Isuchwoike der
Ihren-senden Dimen, weiche die suinirieger«
jin wilden Tänzen umringten. Lauf-end und
fpiiindertw verbreiteten fich die Woniamioefi
und Zuius durch das Lager, während ldie
besser disziplinirten Sudanefen unter der
Will-rang ver weihen Offifiere die Pallifsven
niedern-Mem diefeiben aufeinander fchichieren
und anziinvetem Wie mächtige Scheiterhau
fen flammten die trotenen Stämme auf,
weit hinaus in das Land den Sieg der
Deusfchen bekundend
Reben der noch immer betont-tiefen Illen
kniete Enghoiny mit ihrem Vater haust-D
fie wieder in des Leben versetzt-rufen Der
zum Miick nisx ichs-er verwendete Wien
tue auf einer Inst-see Hebetietiiber fein
Mcht sutie ein Wei. trübes Ost-ein —
feine Unzen hinse- feintfschtis an ver se
ILeidenschaft vergefsen habe, daß ich Sie ver
- rathen habe —- v kommen Sie nur, nicht hier
M sausen-k- is vix-Matte- W
Fest shob ein tiefer Seufzer Ite M
Ellen-. Ihre Ungern-innern neckten-lang
sam hohen sie sich —- gras nnd verstört schan
ten vie Kuge- nnrher —- ein Schauder rie
selte durch thrn Körper —- hvch hist-lich
trafen ihre Blicke das Antlih und die he
sorgten Augen Enghoimg —- eine jähe Udthe
flammte in ihren Wangen ans —- fliisternd
bewegten sich ihre Lippen: .Triiume ich —
o last mich weiter träumen — —- und
wieder schiofsen sich ihre Augen, asher ein
giltckseliget Lächeln blieb ans ihrem Antlitz
zurück
,Ellea,« sittstette leidenschaftlich diente
nant Enaholnr. «Sie träumen nicht — es
ift Wirklichkeit —- Sie find gerettet — be
freit —- Ellen, Ellen! — Ich war es, her Sie
befreien durfte —- o lönnten Sie mir ver
Fällen«-»
Allinahlich schien das Bewusstsein Elleni
zurückzulehrew Jetzt richtete sie sich fith ein
pok, strich die wirren haare aus der Stirn
sah Engholm mit verstörtem Bild an and
sprach langsam und wie im Traume: «
«Sie —-— Sie hier? —- Wie iommen Sie
hierheris
»Kommen Sie nur, Ellen! Dich erzähle!
Ihnen Alles Jhr Vater weiß schon die lite
ichichte meiner Schuld und meines Unglücke
——aiich Sie sollen lie erfahren, Eilen, unt
auch Sie werden mir dann sicherlich verzei
den-«
«Verzeihen«i!
«Verseihen, daß ich Sie im Rausch der
ist der Let, wo ich Ihnen sagen kann, wie
nnsäglich ich Sie liebes-·
»Engholm!!«
Sie sprang empor und ftarrte ihn an.
Aber nach und nach wurden ihre Züge mil
der nnd weichen ein triihes Lächeln huschte
über ihr Antlitz, dann schlug sie hie hsnbe
vor ihre Augen, und heiße Thriinen periien
durch ihre bleichen Finger, während ein we
hez Schlitchzen ihre Brust durchbebtr. Dann
wandte sie sich in ihrem Vater und schlang
die Arme um feinen Nacken, has Gesicht an
feiner Denkt verbergend
»Meine Dich aus, mein Kind,« sprach sanft
der Mission-sc Blatt wird nun Alles zum
Besten wenden.« —
16.
Auf einer der tleinen Jnfeleheiy welche
die Bai von Sanfibar umgeben und die
selbe zu einein solch vortrefflichen hafen ge
stalten, erhob sich die weiße, schimmernde
Van des englischen Großkaufknanns Mr.
Eotoard Burton, der hier auf dent wellen
umranschten kühlen Eilande tnit seiner Fa
milie während der heißen Monate zu weilen
pflegte, fern von der nngelunden und er
stickend fchwiilen Luft Sanfibarg. Mr. Ed
ward Burton war das Protothp eines eng
lischen litentleinan und Oandelsherrn, stolz
auf sein Vaterland, stolz auf dar englischen
Namen, stolz auf die Größe seines handels
hause8, das seine Schiffe nach allen Theilen
der Welt entsandte, und eisersiirhtig auf jedes
andere Volk, welches England, wie er zu sa
gen pflegte, ..in das roloniale handwerk
hineinpfufchens wollte. Tadel war er sedoeh
guthmiithik hatte eine stets olfene spand
fiir Armuth, Elend und alle wissenschaftli
chen Interessen, welche fiih auf die Erschlie
siung Afritas benogem In seinem Palaste
in Sanftbar hatten sämmtliche englische For
scher, welche an der lkrschliefzung des dunklen
Welttheiles sich betheiligten, die gastfreund
liehfte Aufnahme gefunden, aber auch die
deutschen Reifenden klopften nie vergebens
bei ihni an; toenn er ihnen auch nicht in der
generöseu Weise wie seinen Landsleuten ent
gegenkam, so stand er ihnen doch M Rath
und That sur Seite bei der Autriiftung
ihrer lfxdeditionew Besonders fiir die Mis
Ionstblitigleit hegte Mr. Varian, dank der
frommen Sinnesart seiner Gattin Met.
Mart-« erhöhtet Interesse Co hatte er fiih
sofort bereit erklärt, das hohe Lösegeld flir
die ini Lager Buschirii gefangen gehaltenen
Mission-irr zu etlegetr Its dann die deut
schen Trudben diefe befreit, hatte Mr. Bur
ton in srofinsitithiger Weise einen Theil des
Lösegeldes den haspitälern tibertpiefeiy in
denen die iin Kampf verwundeten Krieger
gepflegt wurden; die befreiten Missionare
feldft hatte er jedoch auf die Bitte feiner
Gattin in sein eigenes hour genommen.
Mille Ellen Camobekl, mein lieber Ed
ward,« hatte die würdise Dir-. Marh ge
sagt, Jana unsere kleine Cdith Interrichtem
der sehr ehrenwerthe Ur. Campbell wird fet
ete Tochter darin nuterfiiiseeh und Mr.
Thomsou wird sieh hier bei unt eher von fel
ner Person-dana, die sa sum Gluck nicht
sehn-er ifi, erholen, als in dein Nazareth z
Catrsbar.« «
«Du hast recht, nty daritttg,« hatte der"
reiche Handel-herk, der seine Frau uno sein
zwolsiayrjges Tochterchen Erlty innig liebte,
erwidert, nnd so war er gelotnrnem daß
Wiss Ellen jetzt die Gouvernonte der jungen
Edtth Burton war und Mr. Campbell nnd
Mr. Thomson sich ans dem herrlichen Lond
sis Mr. Burtoni von den Strapazen nnd Ge
sahren der letzten Monate erholen konnten
Ein herrlicher Fled Erde war das von
den blauen Wogen umrouschte Eiland, das
sich nur wenige Meter über dern Wasser
spiegel erhob und in der Mitte zu einem
enoo 60 Meter hohen Oügel onstieg, aus tmn
das weiße schimmernde Lands-any Simoni
zhotne genannt, zwilchen Palmen und Bo
’nnnen hervorleuchtete. Tons dem seuchten,
tropischen Meeresllitno glich die Insel eines
herrlichen, qortenälmlichen case. Das Ge
stade toor geselnnlttlt mit zierlich gefiederten
sosuarinem deren Zweige ties in das llare
Wasser tauchten. Jn üppiger Fülle gediehen
in den Pslonznngen des reichen handels
herrn und der Bewohner des kleinen Wes-!
ehens one nördlichen User der Insel simtntsH
Hin-rot- und Dattelbilnnte, Coeospolrnen
nnd san-nen· Die Oetoitrznelten, der rothe
Messer-, die Inein- ttnd die grossen Port
blldenden Dranges-deine ersiillten die Lust
mit bolsornischen Wohlgerlichem Im Schot
ten riesiger Mangobilume lagen die diltten
der Eingehn-know welche aus ihren Feldern
sei-, Var-unert, Moll nnd Erdnllsse bauten,
während Tomnrinden, Melonen nndCusos
wol-Innre die ilpplqe Gartentvildnlß der
Insel oeroollstsudigtem Sold rauschte ein
solzer Stett-net mit der englischen Fluge
ans Solsel vorüber; bokd trenste etn deutscher
Oriessdmnpser mit der schwrsswdßsrothen
Manne das Meer: hold schwebte eln elesontes
Gegelschlss gleich elnetn Schwert mit ge
sehtoellten Flttlgen vorbei, hold ein llinkes
Inderboot oder eine lchtoerslllllqe aradlsche
Amt mit ils-ern großen dreieckigem senel
und dem schwale nach hintenllber seltequ
Jus Isi
fes-est als vie riet-see bitt U ihr
mit voller beeilt-seit entschlos- rtnd auf
das Weer erklärten, se nicht wieder
zfortleffen «- tot-Inn
i »Aber wenn mein Vater wieder auf eine
Station in das Innere geschiitt wird, man
Eich ihn doch begleitenis
, -Hiein, das haben Sie durchaus nicht
.nlithig, Mls Ellen,« entgegnete lebhaft Edith
IBurtom indem fie fich zärtlichan die tiltere
Freundin schmiegte. «Sie dürfen uns nicht
T,tvleder verlassen. Jch fnhle mich fonft so
seinfam Jch håbe mit so oft eine Freundin
fund Schwester gewünscht, fest ift mein
IWirnfch erfüllt, und Sie werden ficherlich
mit Ihrer neuen Freundin zufrieden fein
f Mit großen bittenden Augen sah das Kind
»in Ellen empor, welche es lebhaft und sätt
jlich in die Arme schlofz und liißtr.
i »Wenn mich mein Vater nicht nöthig hat,
bleibe ich von Versen gern bei Ihnen,
Epith
anelnd umarmte Edith ihre Freundin,
dann ftitrmte sie davon, ihrer Mutter die
frohe Botschaft zu bringen
Ellen blieb allein in dem Gartendadillon
sur-lieh Jhre triiumenden Augen schauten
hinaus auf die wogende, schautnende See,
die ewig bewegte und doch erhaben ruhige,
unendliche Fläche
Lange Zeit ruhten Ellens Augen auf dem
reiivollen Bilde. Dann aber wandten fich
ihre Augen seufzend ab, und ihre Blicke
suchten unwillkürlich den westlichen thorizont
zu durchdringen, wo ein dunkelgesilrdter Ne
belftreiien die Nähe der feftllindifchen Küste
anielgtr. Ein Monat war vergangen,
seit sie fene Kiifte verlassen, hinter sich die
Schrecken und die Gefahren der Wildniß,
hinter lich die Leiden der barbarischen Ge
fangenschaft »und die blutigen Greuel des
Krieges. Nur einmal hatte fie seit der lie
ftiirmung von Bufchiris Lager ihren Be
freier, Lientenaut singholm, wiedergesehen,
als er sie auf der ilihede von Bagamoho
auf das Schiff gleitete, das fie nach Sanss
bar bringen sollte. Stumm nnd schweigend
hatte er an ihrer Seite geftnnden auf dem
Deck des Dampiers, stumm und schweigend
ihr die Hand zum Abschied gereicht und, als
fie ihm nochmals gedanit für feine thatlröfti
ge Hilfe, triibe lächelnd gesagt:
»Nicht doch, Mifz Hier-! Sie lkaben mirs
nicht zu danken. Ich that nur meine Pflicht
als Soldat und meine Pflicht Ihnen ges
geniiber· Denn ohne mich wiirde Sold ben
Sei Sie nicht fortgesiihrt haben, Ich bin
schuld an allem ilnglliet.s
Da hatte fie sich ein Herz gefaßt in fra
gen: »Was iit ans Ferida geworden, Mr.
Engholtniss
Kragen Sie nicht-, hatte er mit schmett
lichem Ausdruck in feinem Antlitz erwidert,
-die Tochter Said«s ifi zurückgekehrt tu ihren
Stammes-genossen, fie hat mich verlassen-—
.Verlaiien?!
lsfnrtiehung folgU
Arbeiter in Rufst-san
Ein Mosianer Fabritant hat gegenüber
einem Berichteritatter des Jägers-, Deren
huren erliiirt, daß es in Russland überhaupt
leine »Arbeiter-« im westeurapaischen Sinne
gehe, und daß daheroauch von der Bildung
einer Arbeiterpartei leine Rede sein könne·
Der russische Arbeiter-, so iiihrte dieser here
aus, sei ein Baker« der jährlich im Früh
jahr oder herdst sein Dorf verläßt, um sich
durch Arbeit in den Fabriten etwas zu ver
dienen. Dieser Bauer sei sehr sanft, sehr
naiv, unwissend wie ein Kind, könne nicht
lesen beqreise nicht, und gebe sieh mit dein
Just-irden, was er habe
Der russische Arbeiter braucht nur etwas
Wodias (Brannttvein), unt insrieden zu
sein« So verdienten seine Weber 4 Nabel
is Markt wöchentlich, die Frauen 2 einhalb
Kreisel nnd die jungen Arbeiter unter 20
Jahren 45 Kopeien (90 Pia-) täglich. Nie
mand bellage sich· Die Leute führten eine
gemeinsame Wirthschait, was den Männern
l( und den Frauen 8 Kopeten täglich taste.
Dasiir erhalten sie zwei Mahlzeitem Kalil
serppe und Fleisch Morgen-, Grüne Unend
und Schwarzbrod naaz Belieben. Sie ar
beiten 13 bit lä Stunden und-Niemand
beklagt Ich darüber. Unsrer-dein erhielten
die Irlseiter Wohnnna nnd Licht. Jtn va
rigen Winter hatten sich viele erboten, ist«
Essen allein sit arbeiten. Striies seien
verboten
Die großen Fabriten müßten monarchisch
geleitet werden, wenn fie blühen sollen. Es
leimen allerdings Mißbrüuche vor
Jn den meisten Iabrilen seien die Wert
fiihrer gezwungen worden, unter Strafe der
Entlassung, Leim Strafen zu I« Kopelen tag
lich zu verhangen, so daß die Arbeiter am
Ende des Monats nichts verdient hatten;
man habe sie außerdem gefwnngen, alle
was fie brauchten, oon der Fabrik zu laufen,
wobei ihnen die Waaren doppelt nnd drei
fach angerechnet t:·erden, und wenn der Ar
beiter nach sechs Monaten die Fabrik verliess,»
habe er von seiner Arbeit nichts weiter ge
habt, als schlechte Nahrung. Tie Frau,
welche im Dorf geblieben war und den Mann
erwartete, damit er die Steuern bezahle,
habe nicht begriffen, dast der Mann mit lee
ren blinden beim lam. So sei es allgemein
gewesen und ans diese Weise hätten die Fab
ritantert Millionen verdient. Nachdem aber
vor ( aber s Jahren Fabrilinspeltionen
eingeführt worden seien, sing man an, sich
etwas sit mäßigen.
Die Strafen werden setzt sum Betten der
Arbeiter verwandt. Revolutionare gäbe ee
unter ihnen nicht« nnd wenn einer einmal
anfreisende sieben halte, ersah-e es der Di
rektor sofort. Eines Tages sei ibat gemeldet
worden, das ein Arbeiter in seiner Fabrik
Gefchichten vorlese, in denen Gott lscherltch
gemacht werde; er babe sich das Werk brin
gen lasmx es seien Danks Uetainorpbosem
in’s Insifche iibersetn, gewesen! Eine Frau
bebe einmal eine Mitarbeiter-in als Nil-ill
ftbt denn-isten weil skdosen trage. Die
ser Fabritant beschwor übrigens deren htt
ret, feinen Namen nicht zu nennen, mit dem
hinzufligent »Wir lind nicht in Frankreich
biee ..... « Viefelbe Erfahrung machte deer
dnret auch im Gouvernement Tala. Man
bat ilin bringenb, keine Namen Ia nennen-—
da Verdachte-innerem Untersuchungen Ue
beerpackmngen und Siblrien die Folge tos
een. Die dauern klagen darüber, daß die
Steuern in hoch nssren nnd daf- bei der
Aufhebung der Leibeioeuschaft dein Gutsbe
stzer viel in viel, den Bauern aber In wenig
Land eng-theilt worden lei. —
J
snes ænnieeslaseseies - «
»sp.
Schon ists LIMva Mk Es
Streit liber die Frage, ans welcher Insel
eigentlich ask U. Oktober 1492 Solon-ists
das mächtige-Licht erblicte nnd am solgen
den Tage landete. Diese Streitsrage ist
auch ietzt anläszlich der vierten Sileularseler
der Entdeckung Americas ausgeworfen wor
den. Welcher Jnsel soll die Ehre, der ersten
Landungkplass des ttihnen Entdeckungfreisens
den gewesen zu sein suettannt werdens
Ohne Zweifel ist es eine ider BahamaQ
Ader su den Bahamat gehören hunderte von.
Eilandem von denen manche einander sehr
ähnlich sind und der Beschreibung, welche Co
lumbus in seinem Iagebuch von der Jnsel
San Salvador giebt, in gewissen Beziehun
gen entsprechen. Die Spanier selbst sind
schuld daran, daß wir keine zuverlässige Ue
berlieserungen llber dieses Ereignis besitzen
Denn alle diese Jnseln wurden von den
Spanietn bald entdöllert unsd die unglück
lichen Eingeborenen weggeschlevpt, um in
später entdeckten Bergwerten ihr Leben zu
vertranern· Spanischerseits werden die
Inseln auch nicht neu colonisirt, und die
englische Besetzung stillt erst in das Jahr
Its-Jst Lange Jahre hindurch glaubte man,
aus die Autorität von Washington Jrving,
Alexander Hnnrboldt, nnd Anderer ziemlich
allgemein, die Insel, welche von den India
nern liiuanahani und von Columbus Sau
Salvador genannt wurde, sei das jetzige
Cat Island gewesen. Manche nahmen in
dess Marignana, Andere Attooodt lieh oder
Samena, wieder Andere Grund Salina
feine der anls Jnselnj an· Noch im vo
rigen Jahre sprach Rev. Edtvard Everett
Oale im Namen der gelehrten Mauritani
sehen Antiauarischen Gesellschaft-« in seinem
Schreiben an den Marineminister Trach«
worin er vorschlug, am 12· Oktober 1892
ein Fahrzeug an der Calitnibug-Landiingz
insel ansahren su lassen, die lieberzeugnng
aus, daß Atwoods Keh endgiltia als diese
Insel identisizirt worden sei. Jn der neue
sten Zeit jedoch hat eine andere Ansicht, die
schon vor beinahe hundert Jahren einmal
Jansneldrochen worden war, die Lberhand ge
wannen und scheint sieh auch in behaupten
Tarnaeh ist Watlings Island, das etwa
M Meilen ask-südlich von Cat ngand liegt,
die gesuchte und sozusagen zum zweitenmal
entdeckte Insel. Mnnoi hatte bereits itn
Jahre 1798 aus dieselbe hinaewiesen. Spli
ter traten auch Becher-, Peter-mann, Veschel,
Daniel nnd Masor seiner Meinung bei.
Aber noeh immer blieb es eine bloße Mei
nung, die nur bei Wenigen Anklang sand
Dag werthvoliste diesbezilgliche Beweismates
rial wurde vor einigen Jahren von Gover
nor Male geliefert, der während seines
Amtstermins mehrere Untersuchungs-Reui
sahrten Zu diesem Zweck nach den verschie
denen Inseln unternahm. Er liess lich von
einein Slijsenseiehner begleiten, welcher die
Umrisse der besuchten Gestade auszunehmen
hatte, während die Gattin Blale’s fertige
Bilder nach den Seenerien malte. Das
Echiilsbnch von lkolmnbns in der hand,
priiste der Governor die darin gegebenen
Beschreibungen an seidern einzelnen Punkt,
nnd zunächst aul negative Weile, indem er
lich überzeugte, daß keines der anderen Ci
lande gemeint sein lonnte, stellte er sest, dass
Watlinaz Island die Colurnbuz-Jnsel ge
wesen sein müsse-. Nur aus diese lonnte
lkolunilms Angabe bei genauer Priisuna be
Joaen werden, namentlich wag den große-a
ne Bodenbeschassenheit. das umgebende Ko
See inmitten der Insel, welcher ein drittel
des ganzen Areals einnimmt, die völlig ebe
rallenriss nnd die vorsprinaende Spitze bei
Graharnls hat-bot betrisst.
Seitdem haben auch Andere, so nament
lich O. Cronatn dasselbe Gebiet durchsorscht
nnd lind zu denselben Schlüssen gelangt·
Alle-n Anschein nach wird dieser Ruhm bei
Wattings Island verbleiben, da auch eine
voriaes Jahr vom .lkhieaao derald« ans ei
gene band abgesandte Forschunatekvedition
zur Ueberieuanna kam, daß die erste Lan
dnna von Columbus aus dieser Insel statt
sand. Das genannte Blatt giebt sich Wilhe,
den Rubin sitt diese Feststellung einer wenn
auch schr wahrscheinlichen, doch immer noch
nicht liber allen Zweifel erhabenen Tbatsache
siir sich allein in Inst-euch zn nehmen, und
dornit die stachelt die Ervedition, die vom
Einean here-id- ansaeschiett wurde, nicht
ganz vergesse, bat er dasilr Sorge getragen,
daß an der wahrscheinlichen Landnnasstelle,
oder doch so nahe wie möglich, bei derselben,
ein Darin-as errichtet wurde, welches den
Iulnn und die Verdienste verliindet, welche
das Henannte Blatt sich sitt die Feststellung
einer weltgeschichtiichen Thatsache erwarb,
til-er welche seit 400 Jahren die Gelehrten
uneinig waren.
Ist-due Arrest-filen
Vcsn Jeit ju« Zeit ruft irgend ein Fach
mann nttt der Versicherung, daiz dir Weich
heit immer weiter herunterlomme, gelinde
Gruieln hervor, das lich jedoch lehr rasch
zu verlieren pflegt. So hat liirzlich aui der
Sitzung des britiichen Reuter-ereilte in
»iiilaL-gmo ein Redner sehr ichariftnnig aus
geführt, daß man, ie hbber man in der Mat
tnna der belebten Wesen und in den Stufen
der lkioilisatlon hinaufsteige. deito mehr
Aranlheit und hilfloiigleit findet
Tie niederlte T-l)ierilisse. iagt er, hat be
kanntlich eine wunderbare Leben-: und
Selbittiyeilungtlrait Man reine einem
biet-til ein Glied aus, und lolort wird ein
anderes Tåliir wachsen; dabei leidet das
Thier offenbar seinen Schwert, und fein
allgemeines System iantrnt nicht in Un
ordnung. Bei den niederen und lreilebenden
Thierarten gab es immer nur lebe wenige
Mantbeiterh Sowie die Thiere aezilbmt
und besser gehalten wurden, nahmen iie eine
Masse Krankheiten in lich auf· Gerade lo
liebt et mit den Menschen. Die gefundenen
Menschen sind die völlig wilden. Jede Stille
der Kultur bat neue Krankheiten, iotvie gan
ze Eonfltinationen van Leiden erbracht Die
Zutunlt iolrd noch viel ärger werden«
Ein Arzt der nur feinen Patienten genau
lennt, wird ein elende-r Stümper fein: er
muß die Vorfahren des Patienten, väterli
cher unid mittterlieberseity attl viele Genera
tionen wettet kennen, ebe er weih, was dem
llnqliickllchm iIblt. Die Menschheit gebt ei
ner völligen Durchlnchuna und dililoilateit
entgegen. Das ili der Segen der Kultur-.
Goldene Wiss-aber nur iilr die Ierstel
Ita, tslr wollen’l abwarten. Der deet
Doktor rnsae aber nicht in trill- iroblockanz
denn wer wels, ob es nicht bis dahin die
Menitbbeit nrit ihrer »aus-Ineina- silbqu
allicklich la weit gebracht bat, das die sinnst
der setzte vdllia übeeilltslg lein wir-di