Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, November 04, 1892, Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Dräsoman aus Osmier
Von O. Elstet.
sFottsetzungJ
»«Jes·t ist ei Zeits« rief Engholny und
M W hurrah stürzten sich die drei
ten Männer in das Knäul der Araber,
. " ihnen den Weg in den Wald verletzten.
ci- sieatham wagen entkeimt-. Eng
; III- sah sich umgeben von mehreren Ara
M; et rnng mir einem dunkeiäugigen jun
set Krieges-? Jetzt wars er ihn zu Boden
IN wollte eben sein Messer in die Brust
ZU Feindes stoßen, ais dessen Lippen der
niespvolle Riesens: »Ferida? Ferida?«
Itschlstpstr. Engholm fuhr zurück und
M inne in dem tödtlichen Stoß. Wie
kais der Name des Mädchens aus die Lippen
des jungen arabischen Krieges-Si Diesen Mo
Mt des Zögerns benutzte der Urahn-, und
mit der Geschwindigkeit einer Schlange
entwand er sich dem Griss der Hände Eng
holuiz. Dann versetzte er dem Deutschen
einen Stoß mit· dem Kolben seines Geweh
tes, daß Walter zurücktaumeltr. Aber
Weiter hatte sich rasch wieder gefaßt und
nahm den Kampf von Neuem aus« Doch
Das war dasFTäuschte ihn das siackernde
Sieht der Feuet7—War es Wirklicheit?——
M mehr der junge arabische Krieger stand
tot ihm, sondern die weiße Gestalt eines
.Seibes —- Ferida’s dunkle, zornige Augen
Kisten ihn an, und ihre Hand hatte eine
streitaxt erhoben, um sie aus sein Haupt
niederschmettern zu lassen.
«Ferida«— —
-Ja, ich bin’3—Ferida?-—Dein Weib, das
Du verrathen-das Du betrogen-Rache
will ich für die betrogene Liebe-—Rache——
Rache sür Deinen Verrath.«
Die Streitaxt sauste durch die Luft. Rasch
bog sich Engholm zur Seite, so daß die
Schneide der Waffe nur seine Stirne streif
te; er straucheiie jedoch nnd wäre zu Boden
sestiitzy wenn ihn nicht jetzt zwei starke
Rade ersaszt hätten?
Wirthen-in das Gebüsch-Bana2« rann
te ihm sein schwarzer Diener zu und zog den
daibbesinnnngslosen in ein dichtes Magen
geßriippr. Ferida und der junge Araber
Abbe-Tals wollten folgen, doch da trachte die
Doppeldächse Gehlsens zweimal rasch hinter
einander, verwundet sank Abdallalz in die
Knien im Sturz sich an das Gewand Fai
U festklammernd, der selbst das Blut ans
einer leichten Stirntounde rann.
·Rasch, rasch? Fort jetzt, oder wir sind ver
» kirrnis rief« Gehlsen dem schwarzen Diener
Ingholms zu, und dieser zog seinen ver
sundeten Herrn tiefer in das Gebüsch hin
ein. Gehlsen folgte. Die Dornen zerris
sen thaten die Kleider nnd die Haut, aber fce
Ist-en sitt den Augenblick gerettet. Die
Mr schlugen hinter ihnen zusammen, die
wilden Krieger stürzten sich über die Beute
im Lager her und dachten nicht an die Ver
folgung der Entflohenen.
Iddailah aber kniete neben der verwundeten
Iekida nieder, die bleich und matt neben ei
Im Feuer saß, nnd fliifterte leidenschaftlich:
»Ich bringe Dir das Herz des Verräthers
»sich schwöre es Dir bei meiner Reini
Jn der Gefangenschaft
Jn Bagamoyo, dem Kustenplaß unweit
sder Mündung des Kingani, ging es seit ei
nigen Tagen lebhaft zu. Haupmann Wiss
mann hatte mit seiner schwarzen Garnison
Ue deutsche Station besetzt und rüstete sich
itt dem Art-griff auf das besestigte Lager
Mit-is, welches unweit der Stadt auf ei
Iet sanft anfieigenden Anhöhe inmitten eines
Vananew nnd Palmenhaines errichtet war.
Die deutsche Station war seit einiger Zeit
s bedeutend befestigt; das große steinerne bang
diente ais Hauptquartier sür Hauptmann
Liszt-rann und seine Ofsiziere, die Lager
Unser waren zu Untertunftsräumen für
die schwarze Mannschaft umgewandelt Die
Statian hatte bisher allen Angriffen Bu
schiris erfolgreichen Widerstand geleistet-, die
- Stadt Bagamoyo freilich war zum größten
Theil ein wüster Trümmerhaufen; die indi
Handleh welche vordem die Stadt be
Dbnt hatten sich nach Sansibar zurückgew
, und die Eingeborenen hatten der Mehr
zahl nach mit Buschiri gemeinsame Sache ge
macht Auch die Umgegend des Ortes war
Urch die Aufständischen in arger Weise ber
Mey die Gärten und Felder lagen unbe
W da, die Bananenbaine waren zum
Theil nmgehanen, kurz, der ganze Schrecken
eines biutigen, grausamen Krieges herrschte
in der sonst so schönen nnd fruchtbaren Ge
. Nur ein großes Geböft, zwischen
der Stadt und dent Kinganiflusse gelegen,
fand noch unversehrt da; die Waldernnd
IGärten waren wohl gepflegt, und grünende,
Mittagende Bananem nnd Palmenhaine
Angaben die toeisien Wobnhauser. Es war
»die trat-Wische Mission der «Freres Tige
Uevfch welche sich ntn die Kultibirung der
III-d und die Erziehung der Neger grosse
»Quiimse erwarb. Ueber hundert Regen
« Inaba-i nnd zweihundert Mädchen wurden in
M Wonzschnle nnterrichtet nnd erzogen.
Auf der Rhede von Bagamoyo unter-ten
die Transportjchifftz welche vie schwarjexi
TruppenWißmannH hierhergeführt hatten.
Weiter hinaus aber auf bcnkwogendem blau
en Meere treujte die ,,Ueipzig«, vie mit ihren
weittragenden Ost-schützen nicht nur erfolgreich
in die Kämpfe an ver Rüste eingegriffcn hat
te, sondern deren brave Blaujactm auch
gar oft den Rebcllm zu Lande entgegenge
treten waren.
Auf dem weiten, von Pallifaden umge
benen Hofe ver Ztation wurde fleißin exer
kiett Ein wunderbare-· Anblick war es,
diese schwatzen Gestalten in ihren weißen
Uniformen nach dem Commando deutscher
Offiziere und Unteroffiziere marschieren,
Wen schießen und stutmlaufen zu sehen.
site prächtige Truppe bildeten die Summe
fempmpsgnienz jeder von ihnen war seit
sei-et frühesten Juseud an unter den Waf
fgt qewefenx sie kunnten kein anderes Hand
UID sli das des Krieges. Junge, kräf
Pwltes sah man unter ihnen, aber auch
erste-m Driegetz welche bereits in der
Mei, is cgypten oder unter den Englän
« M gedient hatten. Ernst und gewisenhcft
»so-käm diese Schwarzen ihren Dienst; als
Itsinget III-Komm verabscheute-u sie den
« Mu, nährend ihre kostet-den ein«
Izs che- Ifriits, die sitt-, dem Genuß
Mi- W um mie- ums-.
Wie- Iis bei den Sude-eint tm die
?
, use-c umc- sshm ve- Saus-.
TI» » mite- innuseu Verhältnisses-,
hUMmtmwsham
’ UMWOMVAM
« DOMAIN-stka
Ists-M Its- NUO II
WMWWF »m———-»————s
M W its-O Meere N in bildete
Tötisenmsessniaymtsiwew
tief in die Rache ihr Mlicher Mis: «Ku
sei cnsais Gsdtel Thtey und bat laute
Flatschen der hande, womit sie taktmüsig
ihre wilden Keiegttanze begleiten.
Seit die schwarzen Truppen Wißnianns
Bagainoho beseyt hatten, hütete sich Buschiri
wohl, nochmals einen singt-its ans die Stadt
zu machen, wußte er doch im Voraus, daß
er sich einer schweren Niederlage aussetzen
würde-e. Still lag er in seinem befestigten
Lager, etwa zwei Stunden von Bagamoyo
entfernt und unternahm nur ab und zu,
wenn ihm der Mundvotrath auszugehen
drohte, einen Raubzug in dag Jnnere oder
an die Küste. So hatte er auch in diesen Ta
gen wiederum einen Zug an die Küste un
ternommen und das den Deutschen freund
lich gesinnte Dorf Kaule nieder-gebrannt und
ausgeraubt. Dabei waren ihm auch einige
Leute Wißmanns in die Hände gefallen, und
diese wurden gefesselt gleich Sklaven im
Triumph nach dein Lager gesithrt.
»So werden wir alle Deutschen sangen
und zu unseren Sklaven machen!« brauste
der Jubelrnf der Krieger Buschirig durch
das Lager und drang auch in den entfernte
sten Theil desselben, wo Said ben Sef die
Hütten siir sich und seine Leute aufgeschlagen
hatte. Said hatte den Raubsug nicht mit
gemacht; er war zu stolz dazu, sich zum ge
wöhnlichen Räuber zu erniedrigen
»Ein Krieger Allahg bin ich,« sprach er
voll Selbstbewußtsein, «und will die Unglau
bigen aus dem Lande treiben. Rache zu
nehmen siir meine geraubte Tochter, das ist
mein Zweckis
»Die Deutschen sind zu stack, wir können»
sie nicht angreifen,«- entgegnete Buschiri.i
»Wartet( wir, bis Jehasi uns Nachricht von
Bann Her-i bringt. Mit ihm vereint können;
wir die Deutschen angreifen nnd besiegen.«!
Dies Gespräch der beiden Araberchess
fand vor der Hütte Said’"5 statt, indesz die
heimkehren-den Krieger sich in wilden Sieges
tänzen ergingen. Eine Weile sahen die Bei
den dein tollen Reigen der Krieger schweigend
zu, dann wandte sich Buschiti wieder an
Said ben Sef nnd sprach:
»Sage mir endlich, Said den Sei, was
soll mit Deinen gefangenen lkngländern
geschehen? Willst Du sie fiir immer in Dei
ner Sklaverei behaltean
Eine diiftere Wolle flog liber das Antlitz
Saidz das in den kurzen Wochen feit dem
Ueber-full Kispkwes sichtlich gealrett war·
«Wefdalb, anchiti den Salt-aku- erinnerst
Du tnich stets an jene Unglücklichen, die auch
das Andenken an mein verloreneg Kind wach
rnfeni Du wirft den Priester mit seiner
Tochter nicht erhalten, den anderen Mann
gebe ich Dir frei, und Tn magst mit ihm
fthurn wie Dir beliebi.«
. »Der eine Mann nützt mir nichts. Der
Lenglische Konsul in Sanfibar läßt mir für
Jsdie dtei ein hohes Lösegeld anbieten. Fili
ldas Geld könnten wir neue Truppen unwer
Eben, unser Geld nnd unsere Mittel find In
IEnde: es wäre das Befie. wir liessen die
fEngländer frei.
; »Meine-Up- rief Sald. »Ich will meine
Mache hellerm
Wiederum trat tiefes Schweigen zwischen
beiden Männern ein. Plötzlich zuckte es wie
ein Wetterleuchten über das finftere Antlitz
Saids.
»Du haft heute einige Leute des deutschen
Befehlslyaber in Bagamoyo gefangen
sptach er dann. «schicke fie mir her, ich will
ihnen Botschaft an ihren Herrn mitgeben,
damit er erkennt, was er für die Gefangenen
zu holten hat-«
.Jch werde sie Dir schicken-· entgegnete
Buschiri. »Wener Du dem einen von ihnen
Lein Schreiben an Bann Wißtnann mitgeben
willst, so mag er laufen, ich lege keinen
xWerth darauf, daß er hier zurückbleibt
; -Jch werde Bann Wißniann Botschaft schi
lcken,« sprach init dumpfem Ton Said, wäh
Irerrd es in feinem dunklen Auge grausam
anfienchtete, wie der Schein bluthrother Fa
ckeln. »Sende nur die Beutel-«
Buschiri entfernte sich. Said blieb ru
hig vor feiner hiitte sitzen. Der Abend war
berangebwchem die Wachtseuet des Lagers
lenchteten durch das Dunkel der Nacht, und
der Rauch und Dampf der Feuer deryülllen
die glänzenden Sterne des trodischen hint
mels. Auch Saids Leute zündeten Feuer
an; das größte derselben war an der Hütte
ihres herrn angefacht, nnd in mächtiger,
blnthrdtber Lohe schlugen die Flammen zum
dunklen Himmel empor.
i »Ein-tat inir Die weißen iskeicnaenen ixer
beil« rief jetzt Zaid einsam feiner Sklaven
fu. »Sie sollen sehen nnd hören, weiche Vot
schaft ich ihren Freunden in Baqaincsnp
schiefes-·
Tie Ellaven eilten davon, um den Befehl
iiiireg Herrn auszuführen
Jn einer lieinen dumpfigen Hutte, lic
wachi von den wilden Mafititrxegcrn sinds-,
lebten die ungluellicyen Missionare und
Ellen Cainpbell in elendeste-: Gefangenschaft
und qualdolljtek Einfatnleit. Kanns ein
freundlicher Sonnenstrahl scheute den kleinen
düsteren Raum, der nun ,jeuchiigieit triefte
nnd Nachts lalt war ioie ein Anlagen-Lilith
Kaum daß den Ungliicllichen gestattet war,
einmal am Tage oder am Abend reinere
und frischer-e Luft zu schöpfen, kaum daß itz
nen die allerndrhdilrstigften Speisen, einige
Bananenfriichte, eine Handvoll Reis oder
diese vorgeworsen wurden. Ja ftillee Er
gebung ertragen die Männer ihr Schick
sal, während Ellen sich anfangs vergebens be
mühte, Muth und Kraft zu zeigen, um die
furchtbaren Leiden der Gefangenschaft zu
ertragen. Jn der ersten Zeit hatten die
Männer lich vergeblich gefragt, wie die Ber
anderung der Gesinnung Saids mdglich ge
wesen war. Ellen Campbell wußte wohl,
weshalb Said so grausam gegen sie gehandelt
nnd auch ihr Vater ahnte bald die Wahr
heit.
,Gottes Wege sind unersorschlich« und
voller Dei-nich müssen wie ertragen, was
er uns auferlegt
So sprach er und sog voll Bewegte-is die
welnende Tochter an sein herz. Nach nnd
nach fand Esen Samt-des ihre fromme
Standhastiqkeit wieder, nnd nun war sie
ei, welche durch ihre nährende Sorgfalt
und ihr stets sich gleichbleiwa ers-unst
ulet Wesen die beiden Mauer ausrichteie
m Mete. sie bereitete, so gut ei schen
Mee, Ue wenigen speisen zit, W ihnen
tratst W, sa, ihr sauste-, seitde- Ue
sagst ein WW Men- M
schen umste- Ie der Jungfrau Plai, Denn
diesetde aus der hatte trat. Die Sklaven
und Suaheltleitte Saids zeigten allerdings
nicht die gleiche Ehrfurcht; sie hatten an den
Küstenorten und in Sanfibar schon öfter
solche weiße Mädchen und Frauen gesehen,
aber auch ihnen ging doch das Unglück des
jjungen Mädchens zu Herzen, so dass fie ihm
nicht hart oder grausam entgegentraten,
wenn fie auch die Befehle ihres herrn aus
führen mußten.
; Am heutigen Tage saßen die Gefangenen
vor der niedrigen Thür ihrer Dütte und
unterhielten fich in leisem, slüfterndem Ton
miteinander-. Ellen hatte ihr Haupt an die
Schulter ihres Vaters gelehnt und blickte
schweigend hinauf zu den leuchtenden Ster
nen, der Vergangenheit gedenkend und der
verlorenen Hoffnung. Ader die Sterne
ftrahlten doch mit sanftem, tröstlichern Lichte
in ihr gedrücktes Herz, dasz neue Hoffnung
einzog Ihr Auge ward feucht, und erleich
ternd verliert die Thriinen über ihre bleichen
til-geschrien Wangen hinab. Jhreg Vaters
Hand lag leicht auf ihrem Haupt; leise weinte
iie fort und fester schmiegte fie sich an die
Brust ihres Baterg·
In einiger Entfernung hatten die Mafiti
trieger ihr Feuer angezündet und kauerten
um die märniende Flamme. Unter anderen
Umständen hätten diese schwarzalilnfenden
triegerischen Gestalten, auf deren Körper die
Flammen in röthlichen Refleren sich wieder
spiegelten, wohl einen interessanten roman
tischen Anblick gewähren können, jetzt aber
erregten fie nnr Schrecken und Abscheu in ih
rer rohen Wiidheit.
Andere Geftalten traten an das Feuer
heran nnd sprachen mit den Mafitiiriegern.
Diese riefen nach der Hütte, vor der die
Gefangenen saßen, und die Neuhinzugeionk
menen schritten auf diese zu. Es waren ein
Araber nnd mehrere Suahelifllaven.
»Macht Euch derein- rief der Araber den
Missionaren zu. »Ihr sollt zu Bana Said
ben Sef kommen!«
Ellen schreckte zusammen. Was hatte
man mit ihnen vors War die Stunde des
Todes gelomnteni Wollte Said seine Dro
hung wahr machen und sie tödten? »
Komm, meine Its-htm- sprach ernst der
Missionatz »wir dürfen hier keine Furcht;
zeigen, auch hier stehen wir in Gottes hand
———Was will caid ben Ses von unsi« l
»Der Bona Wissniann hat Boten Cum-;
wegen gesandt, er bietet ein Lösegeld an,4
Ihr so t selbst hören, welche Antwort SeidI
ben Se giebt
Neue Hoffnung beseelte plötzlich die Her
zen der Gefangen-m Man hatte sie also in
Bugamoyo nnd Sansibar nicht vergessen l
»Jetzt wird Alles gut werden, Campbell,«t
flüsterte Thomson seintn Genossen su. »Die
Araber werden nicht wagen, uns zu tödten,!
sie müssen die Rache Englands fürchten. « z
Inmitten der Suahelisttaven begaben sich
die Gefangenen zu der hütte Saids Die-Z
see saß noch immer nor der Thur seiner Woh- ;
nung an dein lodernden Feuer. Ring-um«
aber im Kreise standen seine Krieger nnds
bewaffneten Sklaven, und aus dem Platzi
vor ihm tnieten zitternd zwei Islaris ans
der Wlsnnanm Team-H die Vuschiri heute:
bei Kaule gefangen genommen hatte. Saft-«
den Ses winkte den Gefangenen zu, näher
zu treten
Stolz aufgerichteten Hauptes trat Camp- s
bell auf Seid zu und sprach:
»Es ist gut, Seid ben Ses, daß Tu«
endlich die Vernunft über Deinen Zorn und
Deine Rache siegen läßt. Man hat Dies
unrecht gethan, ich gestehe es ein« aber nichts
wir waren daran schuld, daß Deine Tochter-s
Dein Hatt-I verließ ...... i
«
»Echtveige!« rtes erziirnt Egid dem MII ;
sinnst zu. »Auch Tu imt Teincu trngieri .
schen Worten nnd Teinc smsche Tochter mit
ihrem verrätherischetn Lächeln sei schnitt-, rsaszs
meines Kindes Herz verfiixxrt :r-Urde, abfu-;
fallen von ihrem Vater und Altahs Tusiiri
sollt Ihr diszem so trat-Je Allah trink-« I
Mitte Tini, Zaid ben Zei,« nalnn setztz
Thoussnu das Wort, »das-, Tu nicht tin-H
tands stroseride Hand sithist. («s«-ieb Uns stei,s
nicht wir sind eg, die uiit Euch Krieg sieh-I
ren, sondern die Tentirtfen ...... - s
»Ihr seid Europäer« ntiie dir Istntsgyetyi
und unsere Feinde trsie sie! Kreuzen nicht«
Eure Schiffe zttsjnttnen mit den deutschen
an unserer Küste-, unsere Tdanz rsersixxgendi
nnd mit ihren schweren Neschnrzen unseres
Dörser zerstörend? Eunlänrer rder Tsetttsetses
alle Weißen müssen dies Land verlassen!
oder sie sailen unserem Schwerte ;qu Lvserki
---Da, seht hier! Bann Wisxniann in Bann-!
moin hat sür Euch ein reicht-S Lösegeld ans i
bieten lassen! Ich verschmäht die Neichthiinters
der Weißen-Durch jene Sklaven werde ichs
den Weißen eine Antwort senden!« !
..So gestatte, Seitd- sante Tamtibell vor-»
tretend, »daß auch wir den Boten unserer
seits ein Schreiben mitgeben ..... «
»Die Boten werden keine Hände mehr
haben, um Dein Schreiben sit til-erreichen,l
wenn sie nach Bogantono kommen-m
»Was willst Du thun-?
Ein teuflische- Grinsen zudte urn das
Antlitz des greifen Art-deri.
.Du wirst es sehen, Priester!—- Auf, er
greift die Sklaven, die hunde, welche sich
nicht scheuten, in die Dienste des weißenMam
ne- zu treu-M
Ein Dutzend schwarze Fäuste streckten sich
nach den unglückttchen Sushelis aus« die
sich heulend unter den gewaltigen Griffen
wandert.
»dem ihnen die verkärherischen Hände ad,
mit denen sie gegen uns, ihre Brüder-,
kämpfte-r ..... -
-Said den Sef ..... «
Camddell wollte auf den Art-bee, der
fest hoch aufgerichtet dastand, zustttrzen und
feine band ergreifen Doch Seid stieß den
Priester zurück und rief:
-Bektidre mich nicht, Du christenhund,
oder bei Utah Da erteidest dasselbe Schick
fcl wie jene dont-Vorwärt-, vollführt
met-en Befesti
sin schrecktichet Schauspiel-waltet Ent
sqen verbarg Ellen ishr Antlitz an der Brust
iste- Bstersh der Ich cnch abwenden tun
die cis-! der Urtthchen nicht zu fchen.
sitt rothe- M beleuchten-r dte lodernden
Mem dte Ins-state handlung- diesen
ten fW Iniseend Inst walten sacht
W empir; die Mut-wen Ime sich
tss unter des rothes Wiens-w ein
MMM Mit-M ni. einer-das Æt
Mitt- mm nd m Nimmst-I- des
tnrd m W Melu- dte mit-Mut
Esset-sit m M ist«-, m Me
IUM e der Its- ins Ast-i W
Its-Stil MI sitt M TM is
zum Lager hinaus
Oeulend vor windenden Schwert ent
slahen die Beritlimmeiten in das Dunkel
der Racht·——Obnmitchtig lag Ellen in den
Armen ihres Vater-, der fie mit hulfe
Thomsons tief erschüttert nach der kleinen
hätte, ihrem Gefängniß, zuruekbrachtr.
14.
»Ich kann nicht mehr, Gehlsen——laßt mich
liegen und rettet Euch felbst——laszt mich nur,
oder wenn Ihr mir eine Gnade erzeigen
wollt, so jagt mir eine Kugel aus Eurer
Buchse durch den Kopf.....«
So sttibnte Walter Engholm und sank
kraftlos in das dürre Gras nieder, das
ringsum in unabsehbarer Weite auf und ab
wogte
.Zum Henker-, Lieutenant Engholm
schwatzt nicht solchen Unsinn!« rief ärgerlich
det alte Geblfen. »Ava hoch, Herr. Sind
wir so weit gekommer werden wir den
Kingariiflusi auch noch erreichen, und dann
sind wir gerettet. Vorwärts —- vorwärts,
kommt, ich trage Euch noch ein Stück Messe
Der alte kräftige Matrose wollte Eng
ifolm auf die Schultern laden, aber auch er
hatte sich zu viel znaemutheh er brachte den
schweren Körper nicht mebr hoch, tvar et
doch selbst durch nvchenlange Strapazen bis
aufs Lenker-sie erschöpft.
Es gebt nicht, Gehlsen—-—laßt mich allein
und rettei Euch ..... «
»Nonsenfe, nty boy, wie die Englander
sagen,« versuchte Gehlsen zu scherzen. »Ich
its-erlasse Euch nicht hier haben wir fa ein
wenig Schatten unter diesem Torngeftriipp;
das wird unser Nachtlager geben, haben ja
schon schlechter geschlafen, und morgen friih
gel)t’s niit frischen Kräften weiter-«
ifr schleppte den vollständig erfchöpften
Kameraden in den spärlichen Schatten des
Gebiisches, bettete ihn dort auf rasch zufam:
mengerafftem Laube und setzte sich felbft
neben ihn nieder in das Gras.
Sehn-einend, in dumpser Verzweiflung lag
Engholtn da, während Gehlsen, die Büchse in
der Hand, aufmerksam umherschaute, ob er
nicht irgend ein Stück Wild erblickte, dessen
Fleisch ihren rasenden Hunger hätte stillen
können Aber todt und öde lag die Stebbe
vor seinen Blicken: nicht einmal ein Geier
oder ein Nabe, welche doch sonst stets ilber
diesen weiten Gragebenen schwebten. Seuf
zend lehnte sich der alte Mann zuriick und
rieb die von dem Staub nnd den blendenden
Sonnenstrahlen schmerzenden Augen.
Ruhelos gejagt und gehelzt wie das Wild
der Ebene waren die drei Männer nach jener
Schreckensnacht. Jn den Dickichten des Ur
waldes hatten sie sich oersteelt gehalten, um
nicht in die Hände ihrer Versalger zu sal
len, die ast unmittelbar ihnen aus den Fer
sen gewesen waren. Gnade hatten sie nicht
zu erwarten von diesem Feinde, das fühlte
Engholnt sowohl als auch (kthlsen. Die
Rache der Tochter Zaids forderte ihr Blut,
und doch sann und grübelte tingboltn der
geblich nach, weshalb zerida ihn mit so
grausamer Wuth verfolgte. Er sagte sich
wohi, daß sie in gewisser Weise Grund ge
habt habe. ihrn zu zürnen, denn nachdem
der Rausch der Leidenschaft versiogen, hatte
sein herz nur zu ost wieder das sanste Bild
lillenå gedacht, aber wie konnte Ferida diese
innerliche Trenlosigleit seines Herzens wis
sen? Niemals hatte er ihr gegenüber von
Ellen gesprochm, und sest entschlossen toar er
gewesen, das Wort, welches er Ferida ge
geben, zu halten und sie zu seinem Weibe
zu machen. Wohl hatte er eingesehen, daß
er das Glück seines Lebens dem lurzen Rausch
der Leidenschaft zum L«t)ser bringen werde,
aber er war entschlossen zu diesem Opfer,
er witrde Ferida niemals verlassen haben,
nachdem sie um seinetwillen Vater und Hei
math verlassen. So bildete dieser plötzliche
hast Feridas, die Umwandlung ihres gan
zen Wesens ein unlösliches Nathsel sile ihn,
und nur die Worte Gehlsens warsen einen
leisen Lichtschirnnter aus die Betveggrllnde
des veränderten Charakters der Araberln.
»Wie Sie irn Fieber lagen,« sagte eines
Tage- Gehlsen zu Engholm, »hdrie ich, dasz
Sie dster den Namen Ellen Campbells rie
sen; möglich, das deshalb schon die Eisetsucht
der wilden Katze erwachte, möglich- dass Sie
noch im Fieber weitere Geständnisse gemacht
haben, die der Tochter Saids anzeigten.
dasz sie doch nicht allein Besitz von Jhretn
bergen genommen hatte-«
»Aber iet- schnnjre Eitth (llel(·ii«en, daß tei
nerlei Verhältniss zwischen niir nnd Ellen
medcll beste-in
»Weil, ich glaub’ es schon, aber Das kannte
inan Ihnen ja an r-e:i klugen ansehen, das
Eie sich bei der Viel-e zu Fcritm nicht gtucL
lich fiii)l1e:i.«- -
Jn dein iirwatde nnd den Schluchten der
Berge von Uscnuha hatten die Finchtlinge
wenigstens nicht Hunger und Durit gelitten.
Ihre Büchsen verschafiten innen täglich eine
Jagobeute nnd zahlreiche Bäche vurchströinten
vie waldersiillten Schluchten. Aber als sie
den Adalo veriafien hatten. geriethen sie in
eine dürre Eteppe, die bald zur vollständigen
Wüste wurde. Tie Feinde freilich hatten ihre
Spur verloren, und sie konnten in sinnlicher
Sicherheit weiter inarfchireiu aber jetzt tau:
erten ihnen Hunger und Turft und vie glü
Hhendm Strahle der Sonne als Feinde auf
Haus nnd erfchöpften bald ihre Kräfte. Ve
ionders Gngholnh noch angegriffen von der
eben überstandenen Krankheit nnd aufs Neue
»durch die Streitaxt Ferivas verwundet und
senkt-»spie, schleppte sich muyjam soc-. ismwevck
lmttfite Zer, der starte Sndanefe, oder Geht
sen ihn tragen, doch auch diesen Beiden
verfagte die Kraft nach tagelanget Wander
ung durch die tvafferlose Wütte, und feg
lagen die beiden Weißen erschöpft in dem
dünnen Schatten eines bat-nisten Kanns-ge
istlich-eh während Zer ftch aufgemacht hatte,
um nach Waffen sei es auch nur eine san-pfi
ge Mütte- tu such-II
«Wasser, Wassers-« feuchte lfnaholm. »Mir
brennt ver Gaumen, als hätte ich brennendes
Blei im Munde. Kommt Zer noch nicht
zurückt
.Geduld, Lieutenant Engdptm ee wird
scheu kamt-teu. Dort in der Ferne nach
Essen sit sehe ich dunkle, wellenförmtge cr
hebunsesy as fcheinen mit ist-titsche su sein:
Mit das der Fall ist, fp ifi auch Wasser
in der IM, und wir find gerettet. Muth
met Wid. Inst-dient Denkt bann, daß
din- slen samt-hell aus den danken der
gethe- Mfte befreien tust-«
Einst Ostia ist M nicht Wen, es
koste M anders und ieset set-aiment—
sie- Jir tobt recht, Miso-, nich lett san
iu, III schaff duf san be- M sticht
yet-M seit sit deutlich Ue Use-Ies
.U stati- Ie W su erkenne-.
.It sit-I sit stillt Im staut-se
W M
list nahe staunten M Uertt Nr M
das ein frischer Nasid-na- tns wissest-W
Will-san- hob Engbolin sieh auf den II
bogen empor.
,Jhr könnt recht haben, Gchlfen. Mir
ift,. als kühle ein frischer Luftzna meine hei
ße Sitten
»Na-it einem alten Seemann, dem die
Winde aller Meere die Nase umweht habenl
Das ist die Seebrise, welche nnd begräbt-—
und da kommt Zer surilcki herr, tvir find
gerettetis
Im raschen Laufe tani die duntle Gestalt
des Sudaneien daher. Gehlfen sprang empor
nnd winkte mit der hand, aber schon hatte
Zesu die beiden Weißen erblickt, und einen
freudigen Schrei alt-stoßend, ftiirzte er her
bei.
.Waffer, Herr, viel Wassers-« iauehzte er
und schwenkte die vvn Fruchtigleit triefenden
Feldslaschen in den Händen. »Da, trinke,
Herr-, nnd auch Tit-—trinle-—trinle—es ist
Wasser-, helles, llares Wasser!«
Er reichte jedem der beiden Weißen eine
Feldflasche, und mit gierigen Zügn sogen
Engliolm und liiehlsen die erqitielende Flüs
sigkeit ein, während der Sitdanese sie rnit
freudeftrahlenden Augen betrachtete. Der
brave Bursche, dessen frühere Kleidung nan
noch in wenigen Fetzen um seinen Körper;
hing, war ilber und über bedeelt mitSchlamm
nnd Schmutz. Er mußte bis an der Brnfts
im Sumpf und Morast gesteckt haben, ehe
er den köstlichen Labetrunk des frischen Was
ier gesunden hatte
Endlich setzte Mehler gesättigt die Flasche
ab nnd dein Schwarzen die Hand reichend
sprach er:
«Das hast Tn brav gemacht, Zefnl Aber
nun sag nnd wo nnd wir hast Du das»
Wasser gesttndenis ·
1
Dort hinter den Bilschen,« ertpiderte ders
Sei-warte lachte, daß man die ganze Nei
he feiner blendend weißen, großen Zähne
sah »Dort hinter den Bilschen befindet
sieh ein großer Sumpf mit Manarovebük i
sehen bewachsen. Aber der Sumpf zieht sich
südwarts und bildet das Ufer eines schönen
großen Stromes ans dem ich das Wasser
geschöpft habe. Und viele, viele Fahrtenz
von Wild habe ich gesehen, herr! Büssel«
Hund Mazellen—und den Mangeavesnmpf besj
völlern zahlreiche Vögel. Ich bedankte, mei
ne -elinte nicht mitqenomnien zn haben, ich
hätte sonst gleich einen Braten iür uns mit
gebracht ..... «
-S-agt’ ich Euch nicht,- wandte sich Gehi
sen an Engholtn »Es iit der Kingasnh
der dem Meere zusliestt. Wie ist’s, tdnnt
Ihr bis dahin noch marschiren?«
»Der Trank hat mich gestärkt,« entgegnete
Engholnt »Ich dmle, wenn ich mich auf
den Arm Zesus teilne, wird es schon gehen.
»Zesu, mein braver Bursche, lommen wir
glücklich nach Sansidar, dann will ich mich
dankbar ille Teine Treue beweisen
-Kommt, tommt,- mahnte Gehlsen. Eis
zum Abend müssen wir am Kinnani sein-«
Die drei Flüchtlinge machten sich auf den
Weg unter der Führung Zein’5.
tFortsetzung solgU
Das gerntanische Nationalrnuseum zu
Nürnberg hat wiederum eine Reihe wichtiger
Erwerbnngen zu verzeichnen, u. A. die große
nnd bekannte Autographetisamtnlung, welche
der am :t. August v. J· zu Berlin verstor
bene ehemalige Chemiler Dr. Theodor Wa
gener der Anstalt vermacht hatte. Diese
Sammlung enthält gegen lll,0»0 Antliata
vhen berühmter Verzie, Natnesorscher, Ma
thematiler, Chetniler, Reisender u. s. w.
Ideutscher, englischer, italienischer, niederliim
bis-her nnd anderer Nationalität des lä.
bis tit. Jahrhunderts, außerdem eine nicht
unbedeutende Ansahl Antographen sonstiger
berühmter Persönliei)teiten, namentlich unse
res Jahrhunderts Unter ihnen befindet sich
eine Reihe hervorragender Seltenheiten. Fer
net gehören dazu noch gegen Anti) Vorttaits,
so daß die Portraitiantmlung des Germani
»schen Museum-, die schon iiber LIMle Blat- :
ter Jåhln ebenfalls eine trefsliche Bereicherung «
erfährt. Außerdem sind noch zwei hervor
ragende Werte der Buchdruckertunft zu nen
snen. Das erste ist das sogenannte iKatha
:liton«, eine im Mittelalter seht beliebte und
»die! get-tauchte gramatisch - lexitaliiche Com
pilation desv Toniinitanermiinehs Johannes
de Ball-is von Genua, das im Jahre ists-l
von Guttenberg in Mainz gedruckt wurde
und durch die itolze Schlußichrist berühmt
ist. Die Thom, mit denen dies Buch ge
druckt wurde, gingen nach dem Ableden
Mitarbeer in den Besitz von Rilolauz’
Bett-termian in Cltville liber. Das letzte
Buch, zu dem diese Thpen verwendet tout-den«
ist ein 1469 erschienenes lateinisch- deutsches
Vaealntlarium, das noch seltener-, als das
.Katholiton« in. Auch hiervon tonnte das
titeemanische Museum ein Exemplar ern-ers
den. Außer diesem befindet sich in Deutsch- l
land nur noch in der Tarmstlldter Biblio-«
thet ein Exemplar
Vlieie in·ii Utaturiebem Der Singschwon
iit nicht nut reizvoli durch ieine iiicitalt
und durch seine edle halt-ing, sondern auch
durch ieine sonderbare Summe it: reinen,
llakmvollen Zittern ifr läßt dies-The bei
allen Gelegenheiten its-ern Fee klingt wie ein
Klage- und Warnung-rat Am meiiten
teiqt iich dies bei itertctn Frost, wenn das
Eis jedes flachcre Gewitter bedeckt und die
Schwäne keine Nahrung mehr finden tön
nen. Dann versammeln iie iich tu Hunderten
nn Stellen, wo noch oiienes Wasser iit und
eriiillen die Lnit mit melancholiichetn Klage
geichret, das nmn in stiller Nacht meiiens
weit hört. Manchmal tlinqt es wie Glo
ckengeläuh manchmal wie Wink-hartem aber
harnmniicher und vielitirntnig abgeituitz es
bewegt den Hshrer mehr als Töne aus tod
tem Metall. Dies iit dann die Verwirkli
chung der alten Lege-the vom Schweinen
neianeh denn nur in oft iit es ihr Todten
lied, das iie singen, bis ver Ounner iie voll
itiindin entlrtiitet rat nnd iie iliee letzten
Athemziiae that-» Der Winter iit itie den
wilden Sehn-an der nrbßte aller Schrecken
Beariindete Furcht. Frau Millier
izn ihrer Frei-»Hm- -Wenn die Cholera
kommt. iiircht’ ich mich am meisten iiir mei
nen. Mann, wer-inn- iiir mich.«——sieenndins
»Wenn-n kennt Er iit is ielir ewige-West
Mtlliert »so das wohl. aber die Leute fegen
ee sei such ielie choleriids
Sie trsIet ils-. Ebers ruscht dem
Veine Ums-, IM- ieit W ihr den neetts
tosen Sein set-Wen dem-»Ich. se trse
Ich its-» Im seit-.
warmer Sitz-es
It if Mem-chi- Dee Lärm des singe-«
if verhallt, das ordeitsstsde setlin Ubert
läßt sich der Inde, dein schnse einer Innre
von treuen Wächter-n vertrauend, die spit
hend durch die Straßen wandern.
Da ertönt vom Wasser her ein dnmdser
Fall und ein Vilserus dringt durch die Nacht.
Der Wächter eilt nach dem Kanal und sin
det am Geländer einen Mann, der melancho
lisch in die dunklen Flnthen blickt.
»Der is man sat, det Sie lonimen,« wen
det sich der Mann an den Beamten; ,da tön
nen Sie sa man sleich runtersteisen an meine
Olle russholen.«
»Wie,« tust der Wächter entsetzt. ,,Jhre
Frau ist in den Kanol gesalleni Und Sie
stehen so gleichgültig dahei, ohne auch nur
den mindesten Rettungsversnch zu machen?«
.Ra, Sie aber oochts rust der Andere,
»geiritnlt til-er den vortourssvollen Ton des
Beamten, »der sehen Sie sa doch, det ick da
nich runter kann, indem ick doch sternhagel
mäßig besoffen hin, wobei ick die Bilanz
verlieren könnte. Ner, Manneeien, — un
denn am Ende sar noch Wasser schlucken
Brett
»Aber Mann, wo ist sie denn hineinge
sallenis
»hier, an dieser Stelle. Jck hatte ihr
ussgewicteli und wollte mir ihre seliehte
Ziese heim Mondschein impriisen, da kutschte
sie mir aus die Hände un plumpste rin in«'t
Vernsnieien. Na, Sie haben sa woll den
Plnmvs sehiirti Ja sitrchte man nur, det
se ganz naß geworden is, un die Scheide
wird man ooch ’nen iehörigen Knor, weg
haben. Wissen Se, det is ’n schwerer Schlag
sor mir» un morsen is serade ihr Geburts
tag, wo se sich so sehr drus sesrent hatte.
iin ich ooch. wie Sie sehen, denn iel bade
mir sa schonst prönnmerando delneipt. Ader
det is man so: leen Glitt is vollkommen,
un man soll den Marien nich dor’t Ieich
stiiek loben ....... Ld ick die Feiertoehr ruse7....
Aber wat hilft det Alten« Ussieweicht tvird
se sa nun doch schon sind, un ioat soll is
denn da mit ihr anfangen?« Der Macht
mann hatte bei diesen Reden seine Fassung
allmählich wieder-gesundem war es ihm doch
llar geworden, daß es sich nicht um den
Verlust eines Menschenlebens, sondern ver
muthlich um den eines Bildez handelte. Er
sreuiicher Weise wurde seine Verninthnng
denn anch alsbald beitätigt. »Ja, ick hatte
ihr verssrösiern iassen,« sagte der traurige
Verlusttriiger, ,,ihre Photographie nadierlieh,
in drei Viertel Lebenßjrösse, un dann hatte
irt ihr inrahmen lassen, meine Olle, un eene
Vinmensirlande um ihr rnmgetvitlelt, dat
nn Allens recht nett aussah. · Un det liegt
nnn da nnten in dem ollen Lautmacht-konnt
Wissen Sie 1oot, Dcrr Nochtratht Ja siehe
drei seosze Ratt-häufen wenn Sie da unter
taitchen nn meine Olle rnss holen..,... Nich?
Na, denn nich, denn mag sie man lisen
bleiben. Schleifen Se wohl, herr Geheim
rath.«
Der Man i hatte sich kaum zwanzi) Schrit
te entfernt, als er schon wieder dke Aufmerk
samleit des Wöchterg auf sich lenkte· Er
war liber einen Steinhaufen gefallen und
hatte sich eine starke blutende Rtßtnunde an
der band zugezogen. Der Wächter itlbrte
ihn zur Sanitiiiswache, wo man dem »Pa
tienten« einen Verband anlegte und ein
Fläschchen mit Bleiroasser mitgab. Aui der
Straße traf er wieder mit dem Wächter zu
iummen, dem er sich dadurch erkenntlich
zeigen wollte, daß er ihm das Mein-aster
iläiclichen in die Hand driicktr. Der Beamte
lebnte dankend ab, und nun wurde er zu
einem Nordbiluser eingeladen. Aber auch
diese Einladung wurde von dem Wächter
reiufirt, wodurch der unglückliche Nacht
ichmärmer in eine solche Aufrenung gerieth,
daß er zu ichimdien und zu toben begann
und nun entschieden verlangte, daß man
ihm das Partrait seiner Gattin aus dem
Landwehrlanal heraushole· Er mußte zur
Wache gebracht werden. wo man Mkitelltr.
daß man es mit dem Schneider Richard W.
zu thun hatte
Der Mann hatte sich nun wegen Beam
tenbeleidigung zu verantworten. Als er auf
ver Antlagebant Platz nahm, erhob sich tm
Zuschauer-kaum eine kleine, rundliche Dame
und fragte: .Deri ia sprecken i«——,,Was wol
len Sie permi- iragte der Betstunde-—
.Jel bin die Frau zu ihm un wollte man
blos sagen, dat det der beite Mann don der
Welt is, der leene Flieje ’n haar krummen
dhut, viel toeuiier eenen anjeitellten Beamten.
Ja mochte man blos b!iten, ihme bei die
dheiere Zeiten nich so hoch zu nehmen, denn
mit det Manteluilhem det is ietzt doch mirs
·—---etzen Sie sich nur« wir werden ia sehen,
was die Verhandlung ergiebt-«
»Wenn ick lieuen zn ville usi die Lampe
sesoisen habe-« verantworlel sich der Ange
licsnie, »denn bin icl lieu Mensch nich mehr,
sondern im Jejentheil der eeene Schim
panle, so del ick mir nachher selbst ins-, Je
sieln suncken löunte. Denn det is so eene
Astenschanbe, tvo let mir an’n Vorabend
von’n Jeburtstaa von meine Jattin, wo
sie doch so’n bravet Weib is, wovon sich der
iden- Jetichtshos persönlich überzeisen
tann,-—wo ick mit da bevtinlen kann, dat
ick the Jemiilde tn’t Wasser schmeiße, wo
sie doch so schön jedenssen war, bat ick the
sast nicht wieder erkannt hätte. bete Je
tichieiiots, wo so etwas passiren kann, da
muß man doch sagen: der Mann hat von
nischt sewusit, der Mann hat im Suss se
laselt solglich it et unschuldig von Rechts
wesen Der Mann wird steisespeochen mit
Kostenveesütnng. «
Da vie Zeugen bestatigtem dass der Ange
klagte allerdings stoel atmen-unten war, so
trägt der Gerichtshof seinem Neuegestihl
Rechnung und erkennt nur aus eine Geld
strase von 30 Mark.
»Siehste, Manna-· sagt die Frau Schnei
deemeisiee zu ihrem Gatten, «va haste man
wieder zu tnabbeen dran. Aber setzt be
sinne Die uss Deine Menschenwtirde un last
det Jetrinte sind, det it ntscht sok Seite ankn
anstandisen Mittelstanve ...... «
Wiegen »Fuchsvkelteeei» sind zwei Stu
denten der Lehiahsllnioeesitst in
Pennsylvania, W. I. Murren von Unnapoi
cis und s. S. copella von Philadelphia aus
aettosten und mehrere andere aus ltngeee
Zeit eeleqtkt worden det- von ihnen tn
grausamer Weise seanaite Macht« tote
Ideal-am J. Vater von Lins, Pa.
In Morgen Tot-nun Jud» tout-den
tin-i beutlspte Schutze verspürt. Js- sae
tttvise altes-ten die Unser in ihres WI
vefem sonst-et Schaden tout- Uer nicht
angerichtet