Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, November 04, 1892, Image 3
--W Scheinen ans der Insel bannt wie dek til Vorbereitung zu sein. Die Gegner des Präsidenten Hippe lyte haben in der Stille « gekiijtel. Die Corruptiou der jetzigen Regie rung wirt- die Catastiophe beschleunigen Der Streit auss Oahti zwischen den An hängern der Regierung des Generals Hip polhte und denjenigen des Generals Magim gal hat seinen Höhepunkt erreicht und man nimmt an, daß bald eine Revolution gegen inpolyte losbrechen werde. Alle bedeuten deren Plätze aus Dami, mit Ausnahme von Jacntel, haben Mehrheiten sitt die liberale Partei gegeben und sie vegiinsligen die Be wegung des libenernls Magingat. Präsident Hippolhte kann seinen nächsten kiiathgebern nicht trauen Utiter den Mitgliedern des Cabiuets iit eine Verschmäknng entdeckt morden in Ver bindung mit den Flotteuoffiziereth Um hipdolyte zu stürzen ttnd Magingat an der Spitze der Regierung zn stellen. Es sind verschiedene Verhaftungen vorgenommen wor den. Ld die Verhafteten mit dem Leben biiszen müssen, hängt wahrscheinlich von den lsreinniisen der nächsten Tage ab. Die Ver schtniirer hatten die Absicht, die Flotte zur Meuterei tu veranlassen nnd dann die Schif fe den Feinden der Regierung ansinliefern Jn der Eintreibung der Zölle ist eine gross artige ilnterschlagnng aufgedettt worden, die Beamten Hippolyte’s haben die Gelder in die Tasche gesteckt nnd dieser llntitcmd hat die öffentliche ilnzusriedenheit vermehrt und den Wunsch fiir eine Amdernng Jidpsilsite hat bei England renionstrirt, das-, nns Jamaiea oie Ilievxilution siegen ihn angekettelt werde nnd die englische Regierung den ltntitifchen Jreibeutern Unterstützung nnd sitniitrliiqttng andinmen lasse. Der Partei des tilenerals Mngith fehlen aber die lilelds mittel, wodurch den Grilirten nui Jamaien die Möglichkeit einer litt-edition abgeschnit ten ist. hätte Maningat tileld zur Verfli gnnn, so iritrde die kiievolution schon längst ausgebrochen sein. par den Zeiten bei-· , El Iiasn meet war est-»so erzählt man uns-daß ein Bauer alljährlich dein Pfarrer eine sinhre Holz abzuliefern hatte; er erhielt dann nach altem Recht und Brauch Brot nnd Iläse vorgesetzt. An einem schonen Wintertaae lam denn auch ein Bauer ntit seinem Fu aus dem Psarrizdse an. cis würde eine gro e Unwahr heit sein, wenn man sagen wollte-, daß diese Psatrstelle zu den fetten Pfründen gehört hatte. Und ihr Inhaber hatte sich etwas ganz Besonderes zn gute gethan, da er sich einen großen schönen Limbnrger Käse aus der Stadt mitgebracht hatte. Nur Sonn tags lant diese Telilatesse aus die Tasel de Psarrherrm nnd sein und sittlich war das Scheibchem das er sich eigenhändig sum Nach tisch davon abschnitt, auch toar dieses erst ein paar-mal geschehen. Der Bauer nun hat richtig die Jahre ariiesert, hat sie eben abgeladen und tritt seist in die Stube Als er »Nimm Tags sagt, holt auch schon der Psarrer, nachdem er den tiirnsk erwidert hat, ein halbes Brot und den Limburger herbei und stellt beides ans den Tisch. Ter Bauer seist sich recht bedächtia nieder und beginnt ebenso bedachtia zu essen: der Plat rer steht neben detn Tische und silnat ein srenndlich Gespräch an. Sein lHast nielt nur manchmal day-, er ist selir beschlisliat, seine Mühle tnahli sleiszig einen Bissen nach detn anderen llein, nnd dem armen Pfarrer wird bald anast nnd bange dabei. Es trib belt ihm bald in den Fiiszen er trippelt nn ruhia umher, aber dag wird nicht bemerkt. Endlich lann er es nicht lassen, sn sagen: »Aber-, lieber Freund, das ist Limburaer Misels Der Bauer nickt verständniszinniq mit dem Haupte: »Ja, dat is hei, davor iit ick en vol-, nnd laut weiter. lsine Weile der nimmt man nichts, als das behagliche Ar beiten der gesunden Zähne, dann beginnt der Pfarrer wieder: »Der Mise lasiet dag Psund sechlehn Menschenl«—»T-at glöw ick gern, dat is hei vol wilrllich werth«, antwor tet der liauende mit nndeehohlenetn Beisalt Er lllsn sich die Leckerbissen nnn erst recht schmecken nnd schneidet eine dicke Scheibe nach der anderen ab, die aar bald hinter dein Gehege seiner Zähne verschwindet Nnn wird ei aber dem Psareer in aka, er saat Tchmeeserarissen iiber das last eriilllie Schla ssal seines Limbnraerlt »Lieb« Freund, der Kllse wird aber bald alle seini« Da trlistet ihn der aute Bauer mit den Worten: »Na, wenn he all is, denn bin iel aol satt Jn das Reich der Lüste. Während ver letzten paar Monate, so schreibt der Clevelanber Anseiger, sind ans unserem Lande wieder eine ganze ilieihe LustschissepUngliielttsriile gemeldet wurden. So lange es nicht gelingt, vie Lujtschisi fahrt wesentlich zu vervoiliotninnen, tvirb dieselbe unter allen Umständen ein sehr wan haisigeg Unternehmen bleiben-, sonderbarer Weise aber ist iie qerabe in unserer Zeit mit allen bisher erzielten Verbesserungen tnit bedeutend mehr iingluckgsilllen verinlipst, als seither-! Die ersten Lustsehisse waren bie ge lungeniten soweit bie gliteiiiche Rückkehr zur» Mutter Erbe in Betracht kommt. Jnr Jashre 1870 noch lonnte ein Geschichtgs schreibee der Lttstsehisssahrt seltsteklen, baß« bis dahin, iin einem Zeitraum von 87 Jan-s ren) nnk M Personen nachweile bei Lust-i ballonsUnsiillen ihr Leben verloren hittect,s -—seitbein ist aber reichlich das Doppelte ble- s set Zahl umgekommen Die Wittragöbien sind nicht nur absolut sondern auch ver hältnis-mässig zahlreicher geworden. Besanntlich liessen die Gebriiber Mont soisiee am z. Juni 1783 den ersten Lust ballon aussteigen, von welchem wir liber haubt kreisen. sie bedienten sich noch ein faches durch Feuer erwärmter Lust, unt den Hallen zum Steinen sie bringen«-sein sehr geschrliehes Verse-tren, das indes keine nen- l neu-wehen Wespe-u im amph- hat-s te, allerdian au« nicht sehe leinqe ln In- » W blieb. Noch irn selben Jahre slillte M « M M diske risse-Irdis- Probe fahrt- Wit; doch bebaut-Orten sich die Val lons seines System-, die «ci)ariieten,« lmd die »Montgolsieren« mit erhitzter Lust, lan geee seit nebeneinander. Die erste sreie Lustsahrt naternahtnen Pilatre de Rozier ten-d der Marquik d’ArlandeZ im Oktober 1783 mit einem von Moutgolsier gebauten Ballon, welcher eine itiallerie siir Mitrei sende hatte; sie stiegen sit-W Fuss hoch und die Welt war ganz ausser sich über das Re sultat. Ehe das Jahr 1784 verslosz, waren schon beinahe 100 Lustsahrten gemacht wor den, ohne daß Jemand dabei umgekommen war! Eine der letzten Fahl-ten toar die denk wiirdige von Charles und den Gebr. Robert, die erste, welche unter wissenschaftlichen Be obachtung-en erfolgte; es wurde dabei eine Höhe von mehr als 11,30l) Fuß erreicht. Mit der Zeit ging man nicht nur in die Hö he, sondern auch immer mehr in die Weite. l785 machte der große Lustschisser Blan chard tnit Dr. John Jesfries von Voston eine besonders gelungene Lustsahrt von England nach Frankreich. Aber der ifrsolg machte allzu liihn, und bald darauf ereigne: te sich der erste große Ungliickssall Der schon erwähnte Pilatre de Robert ’nnd Romaine Laine machten den tollkiihnen Versuch, mit einer Kombination des Heiß lnst- und des Msserstofsgas:Ballong iiber den britischen Canal durch die Lust zn se geln; aber das Wasserstossgas gerieth durch die sur Erzeugung heißer Luft bestimmte Vorrichtitng in Brand und die Ungliieilichen stürzten Zwist Fuss hinab ans einen Fels an der französischen Kiistr. Blanehard starb 1800 infolge eines Sinnes bei der Mi. Lustsalsrtx seine nicht minder liihne Gattin, die ihn meistens begleitet l)atte, setzte die Lustsahrten ans eigene Hand als Erwerbs Zweig sort, bis auch sie lRlsi bei ihrer 67. Anssahrt den Tod fand. Fenerwertsiörder ervlodirten gerade als sie ausstieg nnter ib rem Lttstschifi, nnd der Wind trug das Feu »er in den Vallom welcher platzte; die br -n)egne Lustschisserin wurde aus einem haus daeh zerschmettert! Tier bekannte englische Lustschisser Greene machte in Zie; Jahren ilidlt Aufsahrteng er ist istoeiinal in das Meer gestürzt. Einen be deutenden Namen machte sich der amerila: nische Luftschifser John Wisc, welcher von "Zt. Lonig nach Oeitderson, N. Y» (1150 HMrilrn wem in etwas nber il) Stunden sing, also etwa eine Meile in der Minute segelte- Wao die Hohe betrifft, so brachte is Nun rsr Lussae leite-l aus i:i,«»» Jus-, und Inn-gr- spater aus ·.«-',i,»»0 Fuß, itn Jahre ’i;-«i«.« aber nbertrasen itiiaishcr und isortoell alles Dageweiene, indem sie 37,000 Fuß stiegen, oder sieben Meilen iiber die Erde! Lebende Vögel, die man aus dem Lastschiff wars, sielen wie Steine abwärts und sollen nahezu sechs Meilen weit gefallen sein, ehe sie sich in der Atmosphäre behaupten konnten Was nun die besonders Zahlkeichen Un gliictssälle der neuesten Zeit betrisst, lo sind dieselben Hauptsächlich aus die wahnwitzige häufige Anwendung des Fallschitnies und des Tradezes Zu Schanslellmmgsweeien in Verbindung mit der LustballonsAnssahrt zuriictzusiilzrm Schon der ältere Mont qolsiek hatte den Fallschirm erfunden, aber lediqiich, damit sich der Lustschisser im Falle eines ungiinitigen Ausnangeä der Fahrt vielleicht noch retten lönnr. Aus die Benutzung Zu Schaustellungen ist allerdings schon Manchan verfallen; indeszx ist nirgends in solchem Maße davon Gebrauch l gemacht worden, wie bei uns in den letztenI Jahrzehnten- Trolk der vielen Menschen«-( unser-, welche Fallschirtn und Tropez unter solchen Umständen schon gefordert hoben, und. wodurch schon manche iocale Behörden ver anlaßt worden sind, Derartloes als Selbst mordversuch» überhaupt zu verbieten, ist die Zahl der lustier Wagehälse noch immer im Annehmen Netzen wir doch auch einer Weltansstellnng entgegen -q-0UI-Utsc Allen-« Tie Ver-· ciaotin fleiin setzt dot der Cin lfnhcnng eures neue-n Puflsnfletn-5, ndcr dessen spuluscnen wenn viel fuc nnd wider nennt-« Juli links-. Lnsz da und duu .diatc Ber slsotlntsfy Mc die zi«otfigczogsn.,.ett fis der suec-en Jugend utc iiitiseile dcentfnisfcn ind fgen, liegt uns-l auf der Panz-, ndce cinc nn »parte1lui)e eins-cy- iunn nnin cisi gewinnen, Jtdcnn dieses Hisfient ini Uligitneinen nnd Junge-te Jelt beteue- ltn mai-ge sein unt-d. Laut der iltkzlnis getroffenen Versugnnzx des lsjencraixldnntcijtecs xivanacnnlek ncnssens "also die »Oui«-Elfter in allen sonnen studiert nnd zwing, in denen die Blier durch Post »in-ten defokocrt weidet-, iesp., das slllniefr. rungsiysteln herrscht, auf ljlinchen der But- z get Posilastcn an den Hatt-Wurm derselbe-W eindringen tasfen. ists isctkzt, daß die Ber sngnng auf .·l,»»»,·n)U Belfuitsnngen intt Lande teintdendung findet. Ueber zwei saizre hat ei genommen, nni die Prnfnngenj l i dct verschiedenen Systeme, welche eine Diom niifsion adopiirte, der Will-leistet Ban Cott von iiieto Wort weiland, vorznnehg men· Es geschah dieses in Washington nndf St. Louis. Jn St· Lonis nrnrden in zolgei des neuen Systems vier Mai mehr Briefe in : den an den häuseen angeht-achten Kästen de- f ponikt, tvie früher in die Briefläften auf den l Straßen. Was das neue Syfieln anbetrifft,s so wird die Anbringung von lBriefiiiften an; den Hänfern geschehen, sobald zwei Drittel der iiicundeigentlfiiniek in einyn gewissen· District damit einverstanden find. Die Ko s ftcn werden nur eikea is siik den Kastean betragen und dann werden keinerlei weiteres islediilzren von den Hauseigenthiintem ver langt nie-den. Die betreffenden Kästen wer den in den Kostämteen sue Vejichtigung aus- « gefteiit, nnd die Beamten haben Anweisung erhalten, die Einführung derselben in feder Weife zu befördern. DieTenigen tiirilndeiz genthlitner, welche die neue Methode an ihren 2 häutet-n einfiitfken wollen, mtiffen den ihnen paffenden Kofien onswäiilen nnd, toie bereits oben bemerkt, dafiie befohlen. Durch die neue Methode soll das System der dieetten Ablieferung der Briefe nicht eingestellt wer den, es handelt fich vielmehr darum, das Dei-antun der Briefe zu erleichtern. Die Idhoinng der Briefe aus den hanstiiftenl foll in derselben Weise geschehen, wie es setzti üblich ifi. ! i Jesuitenqu »Von-sein« MmsMinM, nie-m fie etwas reicher ge worden find, alt ihre Nachbarn, ihre eigene Manier, sc des-sit zu delisien; diese Ma nier is sedoch sit-um eine viel weniger odftosendq ais se bei Isoe meian Weisen Die Kett-Wie hoben, ebenso wie andere l Wi, W sie get-ist rieth keinen W chnaster tat. bemerken-W ist s. O. der brauch der coeli-saugenden si toaschissindianer in Britisch Columbia, in glinstigen Umständen ein sogenanntes »Bei-i lateh« zu geben. Diese günstigen Umstände können sehr bescheidener Art sein, sodaß das « »Potl-ateh» ost den ganzen Gewinnst ver-! zehrt,—aber ein bischen Spekulation ist ,,allcweil dabei-, nämlich politischer Natur-. Da ver Loch-fang in Brinsch Eoiumbiai dieses Jahr ziemlich spärlich angsiillt, soi wird man heuer wenig von solchen Potlatches zu sehen bekommen; voriges Jahr waren diese Aeuszerungen des indianischen Klein prohenthums allgemein im Schwunge, da. viele Siioaschis mit dem Lache-sangen guten( Lohn verdienten ssie arbeiteten nlimlich le-l diglich siir Conservengeschiiste) und deshalbi am Schlusse der Saison mehr ,,englischei Linsen- in den isnpsersarbcnen Händen hat-s ten, als sie gewohnt waren. Einer dieserj brachteeg z. V. aus 1400 Tollarsz er ließi sich dieses Geld ans einmal aussahlem ging« hin nnd sauste acht Mnsteten und ein Dut zend Kistrhen Zivieba(l; den ganzen Rest des; Geldes, etwa 1200 Dollars, legte er in De ’ eten an Dann ries er alle Jndianer zusam- i men, die er erreichen konnte, und lnd siei ans eine bestimmte-: innde an einen bestimm ten crt ein Die Decken wurden ans einem Felde ausgebreitet, das swei Morgen großi war, der Zwieback wurde auszenherum als Jmhisz hingelegt, nnd die Musteten wurdeni in der Mitte ausgestellt. i Als nun der große Augenblick gekommen« schritt der sreigebige Jndianer durch dass Meer von Decken hindurch ans die Musketeni in, stieg ans einen Kasten Und hielt eine Re de, die länger als eine Stunde dauerte. Am Zihlusz derselben nahm er eine Muskete nach der andern nnd zerbrach sie über dem Ka sten; dies sollte bedeuten, dasz jetzt alle mind schast zwischen den Jiidianeistämmen siir immer ein Ende habe, nnd daher leine Jllu ten mehr henöihigt würden Mitilertveile war der Zwiebael ungefähr aufgegessen wor: den. Aus ein gegebenes Zeichen nahten die Jndianerineiber von allen vier Zeiten eilig, nnd Jede nahm nicht nnr ein Paar Decken, sondern so viele, wie sie tragen konnten. In wenigen Minuten war seine einzige Decke mehr iihrig. Das war ein cchtes Potlatch. Der Spen der machte iich dadurch sehr beliebt, und wenige Tage dar-auf wurde er zum Unter hiiuptling seines Stammes gewählt-wie er auch erwartet hatte. Allerdings schiitzte ihn das nicht davor, vielleicht schon in wenigen Wochen gänzlich ,,abgebronnt« zu sein und einen Sack Mehl auf Pump laufen zu miss sen. Ein anderer junger Jndianer, der nur über 150 Dollars zu verfügen hatte, gab ein Potlatch, indem er auf einen Heufchober stieg, eine Rede von einer Stunde hielt und dann das Geld, das in in lauter Silber-lin aen bestand, ringsum seinen Stammes-genos sen zumars Vnut Oisiiier wen besser-arbeiten Man erinnert sich, so ichrcibt das Neue Wiener Tageblatt, noch jener fensattonellen Affaire des ehemaligen F)usaren-Overlieute nanks liarl German-h welche vor mehreren Jahren die Lesfentiichleit beschäftigte. Her mann hatte im Jahre lssfeine junge Dame aus guter Familie gel)eirathet; die Ehe des jungen Bootes war aber nicht von Be stand, er traten ernste Zerwitrfnisse ein. Herntaun wurde eines Tages wegen eines schweren Verbrechen-z an feiner Frau ver haftet und vom Landgerizht Wien zu einer längeren Freiheitsstrafe verurtheilt. Sei nem Vertheidiger gelatig es jedoch nach träglich, eine Untersuchung feines Geständ znitandes zu veranlassen, waran Hertnann für geistesgeitiirt erllrirt wurde-, Dieses litntachten der Aerzte hatte fiir Oenuann die wohlthtitige Folge, daß das Urtheil des Landesgerichts aufgehoben und das Verfah ren gegen ihn eingestellt wurde. Oermann tourde der Laitdesxflrreuanstalt ubergebeu, entwich jedoch aus derselben und sliiehtete uarh verschiedenen Jrrsahrlen nach Nerli-h um llul Brot« tinlenberg itu Wegen-· sahe zu den slliiener Aerzten als vollkommen intetimunzisfiihig bezeichnete-· Aus iiiruud dieses-. Nutaclneng itellte Oermann vom Ausri laude aus das Begehren unt linttuiiudiguith er ging nach Meig, liess sich dort abermal-: uutersnehesh da aber dte islutachten der ein: imsnonnneueu Sachverständigen widerspre tlieud usarcu, so ist noch bis heute die Ent ssheiouug des- Wtener ilandgeriehtss iu iktvii saeheu liber das Begehren Oelntann’s nichts gesalit worden. Nunmehr hat seine Frau; belaa Feuctmde Oeuuamh die mittler-weites ihre liiroszjährigleit erlangte, die Klage ausl tshetreunung beim isivitgerieht eingebrachti Zie begehrt, da beide Natten, die vor Sehliei i szuug oer tihe latlioliseh learn-, sieh heil Zehlieszung derselben isousessinusios erklärt hatten, völlige Trennt-g und stittzt ihr Be gehren aus die Thatsaehe, das-, sie seibit vou ihrem Matten eitler strasbaren Handlung we gen angrseigt wurde, die er begangen nnd wegen ttseleher er auch verurtheilt worden war. lieber die von Dr. heinrieh liilaser im Namen der Frau überreichte Klage saud aut LI. v. M., die Tattsatzuug statt. Der Kurator hertttattti’5, Herr M. (sirlluhut, itellte sedoeh bei derselben das Begehren um Vertagung, dass ihm der Aufenthalt Der mauu’g, der angeblich Oasenarbeiter einer norddeutschen Hafenstadt sein soll, unbe lannt sei. Das literirht tnillsahrte diesem Begehren und vertagte die Verhandlung aus dem Fi. d. M. Hoffentlich gelingt eg, den Ausenthalt hermantsis in ernireu, womit die Geschichte einer Ehe ihr von der Frau so sehnlich ertvartetes Ende finden tvilrde. Ilbert Futter-, einer der Morder des ehe maligen Nationalobgeordneten Motgan, welcher im Monat Juli ic Mississippi aus einem Zuge der Illinois Central-Bahn während der Reise zu dem demokratischen Nationaltonvent ermordet wurde, hat sich im Gefängnis- in Volly S vtings in Mis sissippi, wie man glaubt, das Leben genom men, unt dem Galgen w entgehen. Nach der Behauptung der Gesangnihbeatnten aller dings soll er einem schleichendem Fieber er legen sein. Chai. Miller in Naeine stürzte von einem 25 Fast hohen Gerlist in Dauleh Bros. mroeerielaben herab nnd spiesite sieh mit Arm und Bein an den Fleischhaten im Le den. Seine Verletzung ist leben-geschich Stylbllith e. »seiner heutian Preis leaeln gebührt die Palme dem Schweben-, welche demselben in Malt eines Schwei serltlses zu Theil mitbet Ja det. Presse, anf:det Bühne nnd im Roman ist der originelle selbstherrliche ame rikanische Richter vom echten »milden, wollt gen Westen-« noch heute eine beliebte Figur-, und unerschöpflich ist der Anetdotenreich thuin über ihn. Die Phantasie des Dichters und des fensationghungtigen Correfponsdem ten hat zwar Manches hinzugetragen,i aber das Meiste ist doch ursprünglich der Natur abgelauschk, und noch heute kann man da und dbrt solche weltausstellungswlirdige Rechtssprecher antreffen, denen man, was auch der Nechtsgelehrte tiber sie denken mag, jedenfalls nicht nachsagen kann, daß sie auf den Kon gefallen sind. Tean hat noch in seiner spätromanttsehea Zeit einige Nichter Lriginale gezeitigt, weiche der Nachwelt nicht verloren gehen sollt-en. Unter diesen sei hiermit eines Deutschen, des iliichters Preu s;er, besonders gedacht, über welchen neuer dings erzählt wird: Zur Zeit, als nach Fort Caucho im Couu-s ty Tom Nreen eine Abtheilung Bundestrup- T pen gelegt wurde, erstand auf der anderen Seite des Flusses das Städtchen Sau Ange lo, das bald einer der ,,interesfantesten« Plätze seiner Art wurde. liiäntbler nnd sineipwirthe bildeten hauptsächlich die stän dige Bevölkerung, aber daneben sog stets ein zahlreiches »Rindslii1nmel«- Element zu« nnd ab, siir welches der sechsliiufige Revolver so wichtig war, wie das tägliche Brot, und mindestens ebenso viel gebraucht wurde, wie Nabel und Messer. Einen Friedensrichter mußte man aber auch l)aben,--und zwar nicht wegen der -Zchießaffaireit, die sich meist »von selber-« erlediglen, auch nicht wegen der Pferdediebe, welche der Richter Wnch allein, und swar sehr schnell, absertigte, aber im merhin sur viel kleinere Händel. So kam Richter Vreusier zu seiner Würde-. lsr war ein lurz und stiimmig gebauter Teutone,; mit kleinen, stechenden grau-en Augen, wel che ebenso lebhaft von Fröhlichkeit, wie voni Jorn funkeln konnt-km im Uebrigen eins Mann non Vers und liiefiiLn In der Ali-J leaung det- Nesetses hatte er eine wahrhaft bewundern: werthe isouraae nnd tlrfpriinglichleit. Ta hies; esJ auch: ,,!tieim’ dich, oder ich fres; dich» Zein! Wort und sein urwtichiiger Ajteuscheuvetc ! stand waren das höchste Gesch. lsines Ta ! ges sprach er eine arme Frau frei, welches verhaftet worden war, da sie ein Stück Epecki aestoblen, und acacn welche iiberwiiltiaendel Beweise vorlagen Jemand rief ihm zu: »M, Richter-, das aeht nicht: das ist gegenj das lUesetslss Da fuhr der kleine Richter voni seinem Etuhl aus, schlug mit der »aust auf das Pult und sprach das grosse Wort: «an Deiwel lBesen! Gerechtigkeit brauche merk« Damit war der Fall entschieden. Bei aller seiner massiven Grobheit war er ein grundguter Kerl. Mehr als einmal verurtheilte er einen armen Teufel wegen unordentlichen Betragens zu einer Geldstrafe, bezahlte dann selber die Strafe nnd gab dem Vorurtheilten noch Geld, daß er weiter-kom men konnte Einmal wurden ihm Zwei vorgesiihet, die sich gründlich vermabelt hat« ten: dem Einen war der Kovs mit einem Haudbeil ansgespalten, der Andere hatte ein Lbr in wenig und seine NaseJonnte nur mit löilse eines breiten Pslasters ihre Stel lung behaupten. Der Richter hörte beide Parteien theitnehmend an, und als er sand, dasz der Streit durch ein gegenseitiges Miß verständinsz verursacht worden war, entließ er Beide tnit den waruenden Worten: ,,.ltnlnnit mer aner von Euch noch entol, steck« ich eu sor e ganze Woch in’-,3 Loch-» Dann mußten sie sich noch die Hand geben und nebst den Zeugen eins niit ihm trinken. Welinde Aufregung verursachte eines Ta ges in der Ansichlnng die Kunde-, dass ein gelehrter, geschniegelter und gebügelter jun ger Anwalt ans dein Lsten gekommen sei, nni sich hier niederzulassen. Man war neugierig, von wem er den er sten Prozeß kriegen würde. Zwei Com voys bekamen miteinander Streit iiber das Vesitzrecht ans einen Sattel, und sie wiirfeli ten daknm, welcher von Beiden den Anwalt haben sollte. Der junge Utechtspriester wur de dann -eugagirt, nnd vor iiversiillien Hause sand die Verhandlung statt. kliichter Preu sxer hinter seinem Pult sah feierlicher, alI gewöhnlich ans. Der frisch ans dem Kollege gekommene Anwalt sass vor einein Tisch, hatte einen ganzen Hausen titeseisegbiicher vor sich ans geschichtet nnd viielte sietnlich unsicher drein. lss war eine grosse Anzahl Zeugen in ver i:elnneu; als das Verbot endlich Juni Ab schlusi gekommen war-, lsielt der Anwalt eine seingedrechselte Ansprache im Interesse sei nes tclientety und als Daupttrunips verlas er schließlich eine Entscheidung des ameri lanischen Bundesvvergericists in einein ganz gleichartigen Fall. Dann setzte er sich mit einem siegesgewissen Lächeln nieder, wäh rend der Vetlagte sehr vernichtet aussah. Jetzt er hob sich aber der gestrenge kleine Richter nnd sagte init einer selbstbenntsiten Antoeitätsmiene, welche sogar einen Ober bnndesrichter sprachlos gemacht liaben wlirde den gelehrte-n litriinschnaliel aber völlig zu Boden schinetteete: »Die Entscheidung is nir, ich rnle se: der Andere hat gewunne.« So e verbliisste Gesichter hatte man schon lange nicht inehresaesislien Wahrscheinlich war dies der einzige Fall in der Geschichte der Ver. Staaten, in welchem eine Entschei dung des Bundesobergerichtes von einem Friedensrichter ,,overenlt,, worden ist. Juni ttnpitct tin IFlnwpasnnksrtei. Hin den verbretheristischen Lebensmittel dcrsälsehungen, die utn schnöder Gewinnsucht willen deriibt werden, gehört ohne Zweifel die Milehbersiilsehnng, und bei der Verbrei:. tung von Krankheiten und Seuchen, nament lich unter der Kindertvelt, spielt diese Ber salsehnng eine besonders berhängnitzbolle tltolle,--s—-nteist mittelbar, indem die Ernäh rung der akuten Würmchen durch solchen Mischtnasch schwer beeinträchtigt wird, nnd see daher allerlei Krankheiten und Leiden nnsteckender nnd nicht ansteckender Art viel leichter zur Beute sollen, theils auch nnntits telbnk durch Verwendung von Wasser, das Seuchenleime enthält. Könnte festgestellt werden, wie viele Kinder allein in den ante rilanischen tilrnsiitädten durch gepantsehte Milch schon gemordet worden sind: der Beth lehentitische Kindermord tvlirde vermuth lich dagegen als eine Kleinigkeit erscheinen! Vor Kurze-m ging ein Artikel ilber Milch versiilschungen im Westen, mit besonderer Besugnahme aus die Weltausstellungsstadt, durch die Presse; richten wir diesmal unsere Blicke nach dem Osten, wo man wenigstens etwas silhlbarer gegen einen Theil der Schuldigen einschenken - Foigende Miicheilnngem die noch ais sehr unvollständig betrachtet werden immerhin aber lehr-reich sind, so weit sie-gehen, sind dem Jahresbericht des Staatsmeiereieow missärs von New York entnommen. Eine sehr« gewöhnliche Milchversiilschitng,s die man mit dem bestehenden Gesetz gar nicht erreichen kann, besteht in der Vermischung von chhmmilch mit einem gewissen Pro zentsat; abgerahmter Milch; dieses Prodnkt wird natürlich als reguliire Rahmniilch ver kauft, und wenn die Rahmmilch von Hause aus gut genug ist, und die Versälschung nicht zu toll betrieben wird, sinkt die Milch nicht unter den vom jetzigen Gesetz vorgeschriebe ner Mindestgehalt herab; daher kann selbst bei der besten Aussicht nichts dagegen ge schehen. Ost aber wird dieselbe, schon ver fälscht-e Milch in anderen Händen noch ein mal gepantscht, ehe sie den Consumenteu er reicht, nnd daraus sind ainlisante Misihek ligleiten zwischen den verschiedenen Klassen von Pantschern entstanden. Denn Diejeni gen, welche die zweite Pantscherei machen, sind, ,,entrjistet« darüber-, wenn sie selber die Milch nicht rein bekommen, und so ihre ei gene Chancen, die Milch ungestraft zn fäl schen, vermindert werden. Ein (iirosz-Milchereimann hatte die Un dersrorenheit, zu mir zu kommen und sol gende Erklärung abzugeben: Er verkause Milch im lizroszen und im Kleinen in Proof lhn; manche der Farmer aber, von denen er Milch erhalte, ersrechten sich, die Milch schon mit Wasser zu pantschen, ehe sie dieselbe an ihn abliefern-—und er fürchte, daß, wenn er selber dann noch zu je 35 Quart reiner Milch zwei Quart Tiinsser thue ssoviel gestand er ausdrücklich zin, das Produkt nicht mehr die gesehniäszige Güte habe, er also vom Meie rei:is.ommissiir oder vom illesundheitsrath verfolgt werden könne! Taher toiinsche er ge gen den Betrug seitens der-Landwirthe ge schützt zu werden, um seinen eigenen Betrug gegenüber seinen Kunden mit Sicherheit be treiben zn können Ein anderer Milchereimann lieferte seine Milch an einein Bahnhof ab. Der Agent merkte zufällig, daß die Kannen alle nicht voll waren und wollte von dem Manne, der sie ihm übergab, eine Erklärung darüber ha ben. Dieser antwortete ganz naiv, er habe vergessen, die entrashmte Milch hinzu-zuschw ten; er lehrte sofort zu der Milcherei zu rtiel, tain dann wieder und machte die Kan-. neu voll-jedenfalls niit dein Stoff, wel-. chen er erst vergessen hatte. Jch bin zu derI Ueberzeugung gekommen, daß bei vielen» Verfälschnngen eine Entdeckung höchst sxhwie- - rig ist, da sich der Schwindel hinter geschlos senen Thtireu abspielt und dem Gesetz man ches Schnippchen geschlagen werden kann Soweit die offiziellen Mittheilungen, zu denen eine landwirthschastliche Zeitung be merkt: kUm die weitreichenden Wirkungen dieser beharrlichen Fälschnngen beurtheilen zu kön jnen tzu den genannten Pantschereien kom imen noch allerlei andere mittels billiger itkhentitalieiy obwohl dieser Brauch an west ilichen Plätzen häufiger zu sein scheint, als ian öftlicheni, betrachte man die Sache ein wenig fiffertnäßig Nach sorgfältiger Schätzung werden täglich nach der Stadt New York allein 5000 Kannen oder 200,000 f Quart Milch don der «(s,reameries Exchange« »gesandt. Nehmen wir an ttdas sehr niedrig gegriffen ist), es kämen im Durchschnitt nur J Quart entrahmter Milch auf die Kanne, so hätten tvir also täglich 25,000 Quart oder 625 Kannen von diesem Schwindelstoff al lein. Das ift ein geradezu ungeheuerlicheg liebeli Das Gesetz des Staates New York sollte so geändert werden, daß der Händler ebenso strafbar wird, wie der Former, und der erforderliche 9-Ititidcstgel)alt der Milch höher angesetzt wird. Man bedeute namentlich, was obige Zif ifern in bedeuten haben, wenn eine solche tStadt in einer Zenchengefahr schwebt, oder ianch nur in einer für Kinderertrantnngen günstigen Jahreszeit! Mit den italienischen Biihuen geht esJ bon Jahr su Jahr schlechter- Das Nazione Theater in tiiom ist nach 4 Ausführungen von Flototoz ,,5el)atten« geschlossen worden; der Direktor ist durchgegangen, sodasz Per sonal und Beamte das Nachsehen haben. Mit einein Tesirit von LtWW Lire hat da: Teatro Zannazaro zu Neapel sein Dasein beschlossen; in der neu erössneten Arena tiiaribaldi zu Livorno endete die Freude nach wenigen »Liorstrllnugen. Tao Theater zu isatania steht bor dem Zusamtnenbrtnh; in Biareagio und ttlsti sucht man vergeblich nach neuen Unternehmern. Jn Bologna wird die große Votthtilme, das Teairo Brunetti, schon seit längerer Zeit zuut Preise bon lTitWW Lire zum Flaus auggeboten Von den Probinzialstädten scheint einzig Pelor-ein gute lileschäste zu machen, woselbst sur Zeit nicht weniger alI sechs Theate gleichzeitig spielen. Dein standalliisternen Publiiunt der tier lisehen Hauptstadt steht ein besonderer Genuss bevor: Ter Seheidnngsprozesz tilladrogheni »stasehag, oei Leibarzteg des Sutt.ttis, gegen seine Fran. Letztere, eine ehemalige Ttngel tangel:.iietlnerin, hatte ihrem verliebten Herrn Nemahl wiederholt Hörner ausgesetzt, aber stets von Neuem Verzeihung erlangt. Auch diesmal wiirde sie wohl mit blossen Vorwiirsen davongetotnnien sein, htitte nicht der Eultan ein Ijlachtwort gesprochen und seinen Leibarzt vor die Wahl gestellt, ent weder seine Frau oder seine Stellung aus zugeben. Der kluge alte Herr entschied sieh siir ifrsteres und hat sieh bereits getröstet: wenigstens behauptet man, dasz er die sesche tortutlente Dante die man setzt stets an seiner Seite sieht, zu heirathen gedenke, sobald das Patriarchat die Bande, die ihn an seine Frau- fesseln, zerrissen haben werde. Unter den Tataren des Gouvernements Saratoto ereigniete sich jiingst eine Begeben heit, die man aus enropiiischetn Boden kaum siir möglich halten sollte. Unter den VII-; tiatie: Tartaren im Bezirk Malmuick herrscht « noch immer die Sitte, ihrem Stammesgottcs jährlich ein Menschenopser darzubringen Dieses Jahr schleppten sie einen Bauerni Namens Matunin sort und hängten ihn bei den Beinen an einem Baum aus. Dann schnitten sie ihm den Hals ab, aber wohl weislich nicht ganz, öffneten ihm den Brust- · last-n und rissen ihm mit den Händen dass Vers heraus. Schließlich begannen sie um das mit dem Blute des Opfers beschmierte Götzenbild zu tanzen. Das Oberstaatsgericht von J da h o batl lereid sitr verfassungsmäßig erklärt. Danach! sind die Marmonen bis zu einer Abände rung des Gesetzes von der Theilnahme onj den Wohlen ausgeschlossen ; "th UIJOIOU III Uf « MI- , . ist allgemein bekannt. Napel-ou W Siegesgöttin vorn Brandenburg-r The-r genommen. Als nun Jashn einmal mir« gen Turnern durch das Brandenburger M ging, fragte er einen Knaben: «Wo ist M « Vinokia get-lieben und was denkst Du Dir dauert- Der Knabe gab zur Aktipr »Die Franzosen haben die Bictoria geholt iund ich deute mir nichts dabei.« Schw, gab ihm Jahn eine derbe Ohrfeige M sagte ihm: »Nun denkst Dus ein anderem-h daß Du helfen mußt, daß sie von Paris wiederkommt, und wieder aufs Brandenbur-— ger Thon-« An der Richtigkeit der Ohrfeige sahns zweifelte man bisher nicht. Fr. III-O ster, Jahns Zeitgenosse und tnit ihm persön- « lich bekannt, erzählt sie in seiner Geschichte der Befreiungglriege, Treitschke gedenkt ihrer in seiner deutschen Geschichte und noch visi andere bis in die ueueste Zeit sprechen von der Ohrfeige als thatsächlich ausgetheilt. Du wird dsie Anetdote in der von Straub- her aus-gegebenen «Jliustrirten Reise-Zig.» (No. tW siir einen ,,Treppentvitz« erklärt. sJahtk hab-e dem ihm vertrauten Freunde Wilhelm Liibect erzählt, die ganze Geschichte berwhe ans Erfindung Tenc steht aber ein anderes Zengniß schnurstracks gegenüber. Jn der »(««)artenlaube« 1856 No. 32 und 33 berichtet der Schriftsteller Wilhelm Künstler, der in Nanmbnrg a. S. lebte und mit Jahn viel verkehrt hatte, in einem Aussatz: »Ehe Fahrt mit dem alten Zahn-« auch tiber die Ohrfei ge. Jahn hatte ihm von derselben erzählt, ihm auch denNamen des liteohrfeigten ge nannt, eines gewissen Dietrich, eines träu merischen aber sonst ehrlichen li"aitzes. »Wenn Eie aber künftig die Geschichte uaeherzählen,» fügte Jahn seiner Erzählung hinzu, »wir sie sich wirklich Zugetragem so reden Sie aber weder von einem Narrenstreich noch vosn einer Uliaulschelle, sondern von einer echten deutschen Tarhtel, denn Dachtel kommt von »denten«, ist also keine gewöhnliche, sondern eine ,,DenksOhrseige-. Sie ist trvar)usiuutg. ————— i ccin Jlachtltld ani: ten-« kausncr Lebt-ich Das «’«Ii. W· Tgbl.« erzählt das folgen-de traurige Geschichten: Die Waehmiinner stehen auf der in nächt liches Dunkel gehiilltcn Straße, aufmerksam gemacht durch ein lautes, erregtes Gespräch, das zwei Personen miteinander führen. Ein Mann nnd eine junge blasse Frau sind es, die nun das Amtsgebändc betreten. Der Mann fragt mit ringendem Tone nach dem polizeiiirztlichen Funktioniiiy der auch rasch sur Stelle ist« »Herr Doktor,« beginnt der Fremde, dessen Vegleiterin die Hände ringt, ich komme in meiner Bedriingniß zu Ihn-eit, meine Gat tin hier-»und der Mann macht eine be zeichnende Haudbewegung nach der Stirne-— «ist Ihrer lHilfe bediirftig.» Theilnahingvoll blickt der Beamte die Urt gliictliche an—-ihr lilesiihl trägt den Ausdruck des tiefsten Seelenschinerzeå Der Watte dämpfte seine Stimme zu vei nem FliifternJ »Sie war schon in einem Je renhause und wurde als geheilt entlassen Jetzt ist das schreckliche Leiden wieder zum Angbrnck gekommen. Jch habe heute furcht, bar gelitten ............ sie wollte mich aus dem Fenster stürzen ....... sie hat Alles l« Die fnnge Frau unterbricht ihren Gatten, sie will sprechen, der junge Mann jedoch eilt »auf sie zu nnd streichelt ihr liebevoll die Wange-. »Sei ruhig, Du Ärmel-« fleht er sie an, und dann erzählt er dem Arzte weiter die Lebensgeschichte seiner unglück liche-n Frau. lsndlich ist er fertig und jetzt nimmt sie das Wort. »Herr Doktor, glauben Sie mei nem lstattin nicht; ich bin gesund, aber er ist krank. Jch habe heute furchtbar gelitten...... er wollte mich ans dein Fenster stürzen, er war schon einmal im Jerenhause. Jch habe ihn aus dein Jrrenhanse gegen Reders über nommen: eine Zeit lang war er ruhig und still, seht ist er wieder so böse geworden, und ich bin meines Lebens nicht sicher.« Der Arst weist nicht, woran er ist. Beide sprechen vernünftig, beide bezeichnen sich gegenseitig alLs irriiunig und rufen gegeneim ander ärztliche Hilfe in Anspruch. Der Arzt giebt den Wachlenten den Auftrag, das Ehe paar iui Auge Zu behalten, und heißt die Beiden einen Augenblick warten Nach iutzer Weile tihrt er wieder zurück. T ie polizeilichen Nachfrhlngebiieher haben ergeben, das-; die Frau Recht hatte. Der malte ist· ii·rsiunig. Der Arst ordnet den Tranziport des Jrren auf die psychiatrische -liliiiit an, die Fran- nimmt kurzen traurigen Abschied von ihrem ungliiitliehen Gatten und entfernt sich, leise weinend. Die stiidtischen Vuligsehulen in Rttßland sollen aus der isatuniuualvetwaltnng aus geschieden und der Beaufsichtigung der Re gierung unterstellt werden. Durch diese Re form wird die polizeiliche Aussicht, welche die rnssische klicgiernng iiber die höheren Lehran stalten iin Reiche del-hängt, auch auf die Bürgerschule-n ausgedehnt, wodurch das Vischen Volksbildung, welches Alexander der Zweit- seinen Unterthanen angedeihen ließ, im Oandnmdrelsen beseitigt sein dürfte. Tie Berichte dou dreizehn anieriianischen lsnnfnln in Deutschland ergeben, daß der Werth der Aus-fuhr nach den Ver. Staaten von dort in den Monaten Juli, August Und September d. J. sieh auf S15,510,ti00 be laufen und den der Ausfuhr in demselben Zeitranrne des vorigen Jahres um Q3,000, Mit überstiegen hat. Diese Zunahme ist der dermehrten Zucieeangsnhr zuzuschreiben, tnelehe friiher durch den amerikanischen Zu eiertruft gestört nun-den mar. Die diesiährige liietreideernte im Groß hersnathum Baden hat nach den bis Ende August reichenden amtlichen Berichten im Ganzen an lKörnern einen guten Erfolg geliefert. Der Strohertrag ift iiber deme. Dukehschnittsertrag geblieben. Von den ein selneu tiletreidearten sind Speli, Roggen, Weisen nnd Mischfriiehte gut gerathen, wäh rend die Sommerfriichte infolge der Trockens heit weniger gut gerathen sinds immerhin ist der Ertrag an Nerste als ziemlich gut, an Hafer weniger iiber Durchschnitt m be zeichnen. Der Raps hat etwas mehr als einen Mittelertrasg ergeben. Die bisherige Futterernte kann als etwas iiber dein Durch schnitt steh-end betrachtet werden. Die deu ernte ist ziemlich gleichmäßig autgefallenz der Menaeertrag an Nenerfuttee hat nirgends den Mittel-ertrag überschritten Im Ganzen erscheint der Ausfall der Futterernte in der oberen Landesgegend etwas günstige-, als in der unteren.