Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, October 14, 1892, Image 9

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    Deutschland.
sentedenvitrp
serlirn Es» darf als wahrscheinlich
bezeichnet werden, daß der preußiiche Land
tns spätestens zu Mitte November, wahr
scheinlich aber zu einem früheren Termine
einberufen werden wird. Dem Zusammen
trttt des Reichstages wird, wie verlantet,
etwa vierzehn Tage später entgegen-trieben
fein.
Gewitter haben kürzlich in vielen ländli
chen Orten der Mart Brandenburg Schaden
durch Bliyschlag angerichtet. In Tictolv,
Garlitz, Siena-v, uuv Flaum-, Lrtichaften
in Lfts und Akkithavellaud, entfachte der
Blitz tleineke Brcindr. Jn Päweiin dage
gen tourve durch Blitzschlag ein größeres
Feuer entzunv.t, durch welches die Gehaer
der Bauern worum Dahing, Schuricte uuv
Kobolitz niederbrimntcn Jn dem nördlich
von Frxeiach belegt-neu Lrte Nateh traf eiu
Blitzstrahl das Tomiuialnebiinve uud ästhet
te es (in, wobei tin Stück Vieh in den Flam
men den Tod gesunden haben Eine Jrnu
welche damit beschäftigt war, einen Pullen
lohnt-indem wurde von diesem lebe-ignor
siihklich verletzt. In dem königlichen Me
mantedepot Bärenllau schlug der Blitz in den
Hiernonteftalh welcher dadurch vollständig
niedetbranntr. Jn Iöbritz hat der Sturm
die Wink-mühte des Mühlenbesttzers Meiner
nmgeftlirzt.
Port-dam. Vor einigen Tagen ver
suchte ein Schulmäbchtm die cholera zum
-Schulsebioänsen- zu benutzen. Die kleine
Lügnerin schrieb bem Lehrer im Namen,
aber ohne Wissen ihrer Mutter: .Jeh kann
meine Tochter nicht zur Schule schicken, da
dieselbe an Cholera erkrankt ist.- Der
Srhiilborstanb verstaiibigte sosort ben Kreis
phhsilus, und dieser ermittelte natlirlich als
bald, basi ei sieh nnr um einen stechen
Schwindel handelte.
Lehns- Jn ver letzten Statut-eraran
ten-Sitzung wurde ber Bürgermeister Benseh
ein-s eine l2ishrige Periode einstimmig wie
bergen-Ihn
Ein in Berlin stubirenber junger Köl
ner ist jüngst in der Nacht im Schlaf um
ein Auge gekommen. Er hatte illa sein«-m
Bett ztvei Schlager hängen, welche er am
Dienstag Nachmittag In einer Fechtiibitng
benutzt hatte. Die Wasse siel in der Nacht
dem schlafenbenStubenten ansV rechte Auge,
- welches völlig aujlies. Aus den hlilserus
des so schrecklich Geiveekten eilten die Wirths
leiite herbei. ein Arzt wurde geholt, welcher
die Ueberslihrung nach ber Klinik anorbnete.
Allein das siege ist unrettbar verloren·
Kapelliueister Dr. Carl Mita, einer ver
silngsten und oielversprechenbsten Musiker
Deutschlands, ist als Kapellnieistee an das
K. Opernhaus in Berlin berufen worden.
Dr. Mark ist in dem größeren Berliner Illu
blikuiii hauptsächlich dadurch bekannt, dass
er die Cavalleria-Aussiihriingen im Lissing
theater unter Angeln Neiiniaun oirigirte
Dr. Mira ivar iuletzt liab—llnieister an der
Progr- Lver: er gilt allgemein schen sent,
trotz seiner 27 Jahre, siir eine Kornvbäe
seines Fachetz. Fur beiz Liseriihaiig, sowie
siir das ganze musikalische Leben Belius ist
die Veriisnng des berühmten Tirigenteu ein
großer Gewinn.
ccksleflen
hahiiait. Jiisolge d s zwischen dem
Magistrat uiio den Stadtverorvneteu herr
srheiibeii Konsliltz hat oer Beigeorbnete,
Bankier Fritz Meisn r sein Amt niederge
legt. An seiner Stelle ist oer titathiuaun
Paul Müller ziiiii Beigeorbneten gewählt
worden·
hirschberg. Zum Beigeordneten un
serer Staat ist oer Senat-r Oariuiig in titu
tha gewählt uno bestätigt worden.
Dauer. Zum Direktor unseres Ghin
nasiumI, an Stelle des Versiorbsnen Ir
Pollniauii, wurde der cberlehrer Tr. Mi
chael aus Breglau ernannt.
Nach langerrnt Leion ist der Kammer-:
here uno Maon a. D. Rittergiitsbesiizer
sehr-. b. Prittioitzclilassron aus Moisdori
im 77. Lebensahre gestorben.
W a l o en b u r g. Im nahen Ditterzs
baeh starb ganz plötzlich br Eisenbahnstai
now-Vorsteher Braus. Derselbe hatte vor
kurzem seinen Sohn in hambiirg besucht
und siihlte sich bereits uiiivohl, als er von
dort hierhsr suriiektehrtr. Trotz seines lei
benven Zustandet versah rr wieder seinen
Die-ist« bitt er am Montag Nachmittag so
krank wurde, dass er nach sein«r Wohnung
gebracht werben mußte, hier bekam er sehr
bestiges Erbrerhen u. s. to., und nach kurzir
Zeit schon trat der Iod ein. Als unmit
telbare Tobesursaehe toiro theils Choleriiie,
theils herzschlag angegeben.
Namslaih Dieser Tage stilrste der
hiesige Priestriiger Nie-let vom bit-schlag ge
trossen, todt zusammen
Neissr. Der Regierung-roth a. D»
und Generalbebolluiachiigte oer lsirasen Vu
go, Lazh und Urthur Oemteh von Donners
mark aus Carl-thos, cito Braunschioeig, ist
gestorben.
Wegen ein«-r Unzahl von Verbrechen gegen
die ciitliehkeit, veriibt act den seiner Obhut
aiiveiirauten Ikiiaben, wurde oer haust-am
dir Waisen: und Zwangs-EriirhiiugsJöln:
stali iu Wiltsehait, Lehrer Staat-, in einer
Zuchthaiiestrase von l» Jahren verurtheilt
S p r o t i a u. Als Rachsolger be- ver
Iorbenen Poiioirektors Pech ist b««r Haupt
mann Schreger von csterobe nach hier ver
letzt worden.
Postu
Poiesn Tet irnheee checpkiisident der
Brot-ins Pufen, mittl. Neh. Regierungs
katy Williaui Bakituw v. isiiimheiy bei-, tvie
schon Heimweh ani l:i. o. Mit-, in Ihun
Schwein gefiokbin iii, nat ein Alter von
77 und ein halb Jahren erreicht.
Zwei Soldaten, weiche an den Scheiben
stsnden in Kkoioichin in der Weihe von Po
fen mit Martin-i beschäftigt materi, wur
den bei ihrer Arbeit durch fehlgegsngene
Schiise ekschofleck Eine Untersuchung ver
Ungelegenheit ist angeordnet worden.
Das Iittekgut Gotte-, Kreis kin n, bie
det dem Denn v. ishlapotviiii gehörig, ist
Io- dek saflidieteonimiiiion site 32i),000
Mark in gerichtlicher Subhaitation erstan
den worden. Der Fläche-trauen desselben
beträgt 406 heciaill
Oft-ten heu.
Diefchqin Dei- Tikeftor der aufge
lssten Diesen-ver Ceesitseielschstt will-eint
Instit ist Wegen Unterschieds-us von-UND
sit-et sowie wesen settnss und VII-emi
febung von der Stutlammer in Insect
Im sit ficht Jahren Geistes-cis und fech
· -- .-. . «.· .
Jahren chrveklast sowie zu 3000 Mark
Geldbusie verurtheilt worden« Der Arbeiter
Ricolasetvsli und der Fischer Kiedrotvsti
Dur-den wegen Beihillse zu se 18 Monaten
Gefängnis-, die Frau des Kiedtowski zu
sechs Monaten Gefängniß verurtheilt
Königsderg. Der Geh. Regie
runasrath Professor der Chemie Neuknann
in Königs-berg, wohl der iilteste deutsche Uni- ?
versittttslehter, vollendete atn leisten Sonn
tag sein 95. Lebensjahr-. Jm Jahre 17 97
geboren, lümvste der seit einer Reihe von
Jahren im Ruhestand lebende Gelehrte als
Freiwilliger in den Befreiungglrieaen. Er
besindet sich verhältnismäßig noch geistig
nnd lörverlieh frisch.
Jttstervutg. Die Lisöhrige Dienst
magd Nntter nnirde von der -trasiaininer
lvegn Vrandstistnng zu drei Jahren Ne
siingnisi verurtheilt. Sie hatte ans Nache,
weil sie von Mitgliedern der Familie ihres
Brodherrn bilidiqt sein mill, ein Stallqe
Winde, in dein der Besitzer ein Mittags
schläschen hielt, in Brand gesetzt.
Tilsit· Vor einiger Zeit b..stellte ein
Landmann in einem hiesigen kaufmänni-l
schen Geschäfte ein Grabtreuz mit Inschrift
und Datum des Todestages. Da der Be
steller indessen das schon lange hergestellte
lilrablreuz nicht abholte, tourde er daran
erinnert. Vor einigen Tagen nun traf er
in dent Geschäfte ein. doch —er wollte den
Todeslag vom Kreuze abgemertt haben
Aus die verwunderte Frage des Kaufmanns
nach dem Grunde dieses sonderbaren Ver
langens tonrde ihrn zu seinem Erstaunen
die Antwort, dass ihm, dem Bestelley von
einer Wahrsagerin die Mittheilung gewor-»
den, er werde an dein Tage, welcher auf dem
Kreuze verzeichnet sei, iterben, da dieses nun
nicht eingetrossen, wolle er zwar das Mo-4
nument mitnehmen, doch den Todestag nicht
daraus haben.
Die Forellenzucht entwickelt sich in unse
rer Provinz überaus günstig. Es sind»
neuerdings in mehrere Flüsse Forellen ge:i
setzt worden. Besonders ergiebig toar der
Fang in der Rominter Beide. Der Mlth
lenbesitzer von Preszburg liefert den gesamm- «
ten Forellenbedars siir die hoftasel in Jagd
schlosz Nomintem
Nest-rennen
Thora. Die Wasserverhältnisse deri
Æchsrl silr die Schiffsahrt find in diesem
Sommer die denkbar ungtinstigiten. Jn
Folge der langen regenlofen Zeit ist der
Wassersland allmählig auf einen halben Me
ter unter Null heruntergegangen Dadurch
sind überall im Strornbette slir die Schiff
fahrt schwere Hintetnisse zum Vorschein
gekommen, wir Steinrisse, grosze Sand:
banke, und ganze Steinlager. Zu denselben
Jgesellen sich noch unzählige »gefahrliche Stel
len,« an denen grosze Baumstäntme oder
ESteine unter Wasser liegen. Tiselden
find von der Strombauvertvaltnng durch
Oiiger gelennzeichnet. Bei dem gegenwärti
gen niedrig n Wasserstaude könnten setzt
leicht eine Menge der Echiiiiahrtghinder
nisse entiernt werden; aber lsider iit der der
Strombauvertnaltnng daiiir ubermiesene
Fonds schon erschöpft- Wiirde man dazu
nieiters Mittel bereit stellen, so lönnten fehl
eine Menge Arbeit-r, welchen es an Beschäf
tigung mangelt, lohnenden Verdienst sin
den.
Löbau. Ter Brenner des Mutes Oa:
senberg wurde, lurz nachdem er sich mit s i
ner Familie zu Bett begeben, durch ein lite
toilter, aufgeschwle Kaum halte die 17:
jährige Tochter aus Befehl des Vaters Licht
gemacht, als sie durch einen Blitzstrahl ge
tödtet wurde. Dir Vrenner iit an den fin
szen gelähmt Nin in der Wiege schlafendesI
Kind blieb underiehrt. !
T h o r n. liine jugendliche Ti besbandr,J
bestehend aus acht Knaben der Mittelschuie
n. 2 Lehrlingen, ist es von der Polizei ent T
deelt worden. Die Jungen sind wiederholt
in die Scheibenlammern am Ramili uhause
der Zi. Kompagnie des-l Jttfaitterie:sliegi- ;
ments No. til durch das Reuiter eingedrun- «
g n und haben mehrere hundert scharfe Pa- (
tronen, Plahdatronem Pulver, lbeschosseiindl
Patronenhlilsen entwendt, die iie lheilgx
vergruben, thilz versteckten 63 iil ein
Wunder-, dasz sieh dabei lein llngliiel ereig-·
uet hat.
Jn Lstrotoilt brannten dreizehn Woming
bönde nebit den dazu gshiirigen Ställen und
Schelmen nieder. Achtzehn Familien find«
dadurch obdachlog geworden Der Schaden
iit erheblich, da di-- ganze lsrnte und auch
das Vieh mit verbrannte. Der Brand iitl
dadurch entftanden, dah lleine Kinder-, toel·«»
ehe mit Streichhölzern svislten, einen Stroh-. .
dienten ausleerten
V cmlllkcdh
Stettin. Hier sind bis setzt drei Ia
dessalle act der asiatischen Cholera amtlich
festgestellt« wurden. Ausgetreten ist iie sit-,
erst itt der Wolfsthen Zehntideinnhle bcii
den dortigen Arbeiters-« til-n Iuelehen der List
Jahre alte Arbeiter Wagner nnd dsr .'»-t
Jahre alte Arbeiter Illegelatu g starben sind.
Ferner ist die Schiffersrau Illuse vom Kahnz
st. Hid. Zwei an der asiatischen iiholera ge
storben. Der Kahn tst sogleich an das nn
tere Ende der Parnin nach der Motiv-Eta
tiott gebracht wardn Ta die bisherigens
Krankheit-stille stintnttlielt Personen betref-l
fen, die an der Lder beschäftigt waren, so
wird anaenatnitten, dafi das Waffe der3
Lder versetttht ist· Trotzdem wird ez noch
inttner genossen, wie man ftiindlieh am Oa
sen selbst von Beamten s-«l:-en tann. Nath
dent dass Auftreten der asiatischen lfhalera
hier eanftatirt ist, hat der Paliseidirettor
den Handl mit gebrauchten Kleidern, Bet
ten, Wäsche nnd dergleichen nnd ferner die
Abhaltung von öffentlichen Litstbarleiten
n. f. w., verboten. Es sind naeh tn hrere
verdächtige Criranknngen erfolgt, aber einl
Todesfall ist nicht mehr vorgekommen
Stola Eine lranle Förstersfran
griff in dr Nacht bersehentlith nach einer
Flasche mit Corbolsiinre nnd nahm itn
Glauben, es sei Medizin, eine grössere Men
ge tu steh. Unter entsetzlichen Qualen
starb die Frau alsbald an den Folgen bei-«
Vergiftung.
D a e r a w. Ein Banernhofbesiher hier -
hatte eintn bösartigen Onnd und tvollte ihni
durch einen Schuß tödten; dait Thier lief-«
sedoch in dett Stall und husehte in das dort
befindliche Strah. hier seuerte der Besitzes
auf den bund nnd tödtete denselben auch,
aber gleichzeitig lodette aus detn Stroh die
Flamme auf, welches durch den Sehns- in
Brand gesetzt war. Die Flamme verbrei
tete. Ich mltöchnelligkeit til-er das ganze Ge
hsft, erfasste auch das Rachbaeqrundstlitt,,
und trat umfassende- Iettttttaiarbeiten wur
den tu sit-pet- Zeit 18 Gebäude ein Ian der
stamm- tntd dasv Dem eines wende-.
Der letzte in Stettin noch lebende Ve-«
teran aus den Freiheit-kriegen, Steuer
Rendant a. D. C. U· Leopold, ifi im Alter
von 94 Jahren plötzlich am Gehirnschlage
gestorben. An seinem Leichenhegilngniß nah
men die hiesigen Kriegervereine mit ihren
Fahnen Theil.
coecawigiplptncm
S th le S w i g. Der Hotelbesttzer Corne
liui Ketelsen itn TesmereierenRoog war mit
seiner Familie ausgefahrem der Wagen kam
in der Dunkelheit dem Graben zu nahe und
warf ntn, wobei Herr Keteifen so unglücklich
unter den Wagen gerieth, daß er, b·vor
Oillfe herbeigeschasst ward, schon todt war.
Frau nnd Kinder blieben unverletzt
Lieutnant Johannsen vom hiesigen On:
sarsn-Reqiment Kaiser Franz Joseph von
Leiter-rieb lZehlegwiasdolsteinischeso Hirn iti
ist Von hier abgeritten, um ein n Tistanzi
ritt nach Wien auszuführen lFII soll sieh
angeblich nnt eine Wette mit Wiener Herren
handeln.
M a r n e. Nach einer unerträglichen spitze
während der letzten Tage entlnd sich nber
nnjerer Negend ein heftigeg Gewitter, unl
ehesz uberall großen Schaden anrichtete. Durch
Blitz entziindt brannten nieder: die Wohn:
nnd Ltiirthsehaitggebände des Hofbesitzerg
Nit. Menn tu Trennenntrth nnd das Wohn:
haus des Arbeiters W ih; ferner die Wohn
häuser des Schneiders Ltt, M. Erling und
Kontroleurg Oanssen In St. Michaeligdontn
die Thortnähect’iel)e Mühle und die Sühl’«ieite
Wirthichaft, fotvie das Wohnbans des Land
mannes Nil. Willers von Litertnoor nnd das
Wieelhorft’sche Wohn- und Wirthfchaftsge
bönde In lkddelaelerdonn
Jn Bliesdorf Greis Lauenburgf
brannten 7 Gebäude, darunter 5 Wohn
häufer, nieder; zu Linau fbei Trittau) das
Saus des iiiaftwirths Johann Marien-; zu
St. Michaelisdonn das Wohnhaug des Händ
lerg haufen; zu Neurniinfter die Hintergr
bäude des liiafiwirths Dreher-; zu Prieg das
Gehöft des Ortsvorsteher-g Borchert; zu Sie
benbiiumen fbei Krumniesset eine von den
Familien des Schithinaehers Wilh-r und des
Arbeitsmanns Jeffe bewohnte lliathe, wobei
der Ehernann Jeffen, zwei fein r fchlafenden
Kinder im Arme, in dern brennenden Haufe
den Tod fand; zu Weffeln, infolge Blitzfehla:
ges das Getvefe der Wittwe Peters.
drinne-ver
Aus Göttingen wird der Tod des
berühmten Rchtgaelehrten Professor v. Ihr
ring gemeldet. Rudolf v. Jhering, geboren
ltckllsi in Aurieh, hat an den Universitäten
Berlin, Basel, tlioltoch Kieh Giefieth Wi n
und feit 1872 iilöttinzien gelehrt. Das Werk,
das feinen Ruhm benrilndete, war der »Mein
des ritrnifchen Rechts auf den verschiedenen
Stufen feinr Entwicklung-« Aus feinen
zahlreichen übrigen Buehern heben wir noch
besonders hervor: »Der Kampf um«- Recht-«
nnd die ,.Juri5prudeni im täglichen L-ben«.
Jherinq verstand eg, feiner fonft als nüchtern
verfehrieenen Wissenschaft einen b sondern
Blieif der Tarltellung zu leihen. Tiefe Na
tut-nahe fiihrte ihn auch zur vollgthiiinlieh n
Vehandlnna von Tagesfraaem die mit sei
nem wissenschaftlichen lilebiet in Verbindung
gebracht nserden konnt-n. Feine »Bei-misch
ten Schriften-« und ,,(t'-efainntelten itlnffähe«,
darunter besonders- fein .,F)unior itn Rechts-,
find auch fiir ein t«:aietiviil-liiiirii ine Quelle
der Unterhaltung und Beiel,ruiig.
S a l i to e d e l. Am öftlithen lfnde de;
Tot-fes Viffnni fteht eine einiachr Kirche aus
dein l:l. Jahrhundert. Ter ist« Pean hohe
Thurm hat vier herlmrfpringende ifdpfeilen
die l» Rufs iinctmdrat ftarl find. Ti
Ilirehe wurde inlent iksttl, alfo vor Tim- Jnh
ren, im Innern erneuert. An der Weftfeite
des Thnrtnes fleht «in ist«-jähriger linheik
der innhl seines Weichen sucht« Zein Stamm
ilt iiber Maittieisttiiifaim, feine Zweige halten
die aanie Weft- und Nordfront des Thur
nieJ sammt iscipfeilern und Trich vollstän
dig bedeckt nnd ragen iiber das-« Thurtndarh
hinan-. ,
Die Ztevpenhtihner, die nor einigen Jah
ren an deriehitdenen Lrten Norddeutsch
landg attftraten, scheinen ist der liteaend von
Ha r b u r g fich aliliniatifirt und dort ne
briitet -,n haben· Am T. d. Nits. leurde in
der isheftorfer F«ldntark ein Volk angetrof
feu
hi l d e s h ei ni. Ter Planverwalter
Tietie dmu Vetriebsamt in liaffeh welcher:
zur Nvilion hier verweilt, wurde fehler
riirhelnd iIn Lonirhaug des-« hielineu Bahn-»
hofs im Bett vorgefunden, die Luft war mit
Lenrhtgas gefchnsiiimert, bei dem ifrkranltenl
wurde Leitehtaasv ralftung feitneftellt. Der
Schmerleidende wurde in’g itädtifche Kran
kenhans Kehre-ihn fein Zuftand läßt das
Schlirninfte befllrehten
Provinz Indien«
N o r d h a n s e n. Neulirlt tödttcn aan
der Vretlenbariter Flur im iiilitzieioe Heil
Jciger beim Onienieineixen dass jiingile Kind
sowie di isLiiiltrige Tochter des Arbeiters
Nodehard und Derlunnnelen vier andere Lin
der dessessJeiL
lisine Soldnlenansirilrettnng nsird ane
Witten ds rg gemeldet· Tort gerieth im
Saale eine-J Listnles ein migetrnniencr At
tilleriit mit tsitnlnten in Streit nnd drang
mit gexogenetn Eabel ans diieihen ein,
lmtrde aber tmn der Ueberan entnmisnet
nnd ltinnngnensorien Ter Mann holte nnn
ans ein r benachbarten liiainoirthirtmft Ka
tnernden herbei, mit denen er, ettna i» Mann
itari, in den vom Wirthe gehaltenen Saal
drang, tvo sie tnit getegsnen Zälseln Möbel
demolirten nnd auf die »Wie mit der Trn
hnng eindrangen, daß sie Alles todtschlagen
nsiirdeth wenn innen der End-i ihres Mr
memden nicht ausgeliefert wurde Die an
ineienden liliiite wehrt n sich mit Vierfeideln
nnd Stliblen gegen die ifindringlinge nnd
nnr mit großer Milbe erklang es einigen
Antv senden. den Streit beijnlegen
Volle, a. d. S. Der Professor der
orientalischen Sprachen, Tr. August Miilier,
iit gestorben
E i I le b e n. In der Ernst-Miene nahe
Eisiben wurden si Bergleute durch Fels-:
massen erschlagen
Ueber den Verfachtlgarten auf dem B r o
cken berichtet Prof. Peter in Göttingen in
der Univriitittlchronitc Da die-nebenein
terung der angepilaniten aipinen und ari
tischen Kräuter, diejenige der aus rauhen
Gebieten namens-alten Dolzgewitchse eine feitr
befriedigende geweier boten diesultnr n auch
während des Sommers 1891 ein erfreuliches
Bild. Die meisten Sinn desto-ten sich äf
tia, einige iseten ilch spontan aus und Fan
den Nachweis-O ist wurden etwa 200 Num
mern Krautdflaneen und mehrere hundert
Radeibiiisee aussepstatnb such die per-.
- — -.-... . - -..«.«-. -.- .- —
suche mit einzelnen Gartenpflanzen unv·
Felvfriichten wurden fortgesetzt nnd ergaben
wenigstens theilweise crmuthigenve Resul
tate .
Usestplmten
Bochum Die vom Regierungs-Präsi
denten angeregte Gründung eines gemein
niitzigen Banvereins fiir Arbeiter-Wohnun
gen hat hier recht ilihle Aufnahme gefunden
Der VerwaltungsAusschan beantragte ein
fache Ablehnung, weil hier ,,wenig Sinn«
dafiir sei. Schließlich wurd: die Sache einer
Kommission überwiesen
Der an Stelle des verstorbenen Oberbür
germeisterg Bollmann gewählte Erste Bür
germeister unserer Stadt Hahn, bisher Bür
germeister in Nordhausen, ist durch den Re
gierttngsprilsidxnten Winger aus Arnsberg
in sein neues Amt eingeführt worden«
Her f o r d. lsin iu der Credenstraße im
Hause des Maurerneeistsrs Ziestrath ausge
brocheneg Schadenfeuer hat 6 Häuser sammt
allen Nebengebäudeu eing«"äschert. Es find
hier iu den letzten 4 Wochen nicht weniger
als 17 Häuser außer ein-r großen Anzahl«
von Scheut-n und Ställen, sowie eine Sage
miihle niedergebrannt. Trotzdem auf die
Ermittelung des oder· der Thilter eine Be
lohnung von 300 Mart ausgesetzt, welche
seht städtischerseitg auf 800 Mart erhöht
worden, ist bisher nichts ermittelt. Für die
Schuld des unter dem Verdachte der böswil
ligen Brandstiftung bei dem letzten großen
Feuer tierhafteten Mauretmeisterg Niestrath
fehlt bisher feder Beweis.
P a d e r b o r n. Mehrere Provinziab
nnd Lolalblilttcr melden übereinstimmend,
daß bei den militiirischen liebungen in der
Senne eine Anzahl Soldaten ermattet nie
dersanken und in dag Paderborner Gar
nisongsLaeareth gebracht werden mußten.
Aus dem Transvort ist einer der Erkrank
»ten gestorben. «
h il rst e l. Tie hisige Glasfabrih Hugo
jKrliger est iso» Nonemandit-(ssesellschaft, ist
Hirn Wege des öffentlichen Ztvangsverfahrens
»von dem iljieistbietndem Kaufmann Drotte
iin Nectlinghausem für 50,.'3539 Mark erwor
s ben worden.
Wieden bru cl. Die 12jährige Toch
ter des Haarspinners Grsou Steinberg goß
Petroleum in die brennende Kochtnafchinr.
Alsbald fingen die Kleider des Mädchens
F-«iier, welches die llngllictliche am ganzen
Körper entsetzlich verbrannte· Nach sechs
aualoollen Stunden gab sie ihren Geist auf.
Minuten-orien
Elberfeld. Die Kunde einer eigen
thütnlicheu Testainentggefchichte kommt aus
blicke-wagen bei Viemseheid Der dortige
katholische Pfarrer ist dor einiger Zeit ge
storben und hat fein großes, nicht unbe
trcichtlicheg Vermögen der Kirchengemeiudel
vermacht. Tie Vertvandt n des Verstorbenen,
die nicht begiitert find, drotestirten gegen die
Testamentsoollftreetimg unt der Begründung,l
daß die Qandlunggueeise des Todten eine
Verletzung der Pflicht in sich schließe, die ein
beniittelter Mann gegen seine materiell weni
ger gut gestellten Angehörigen zu bohachten
habe. Tieser liiusnrnch ist insofern von lik
folg gen-rieth als die staatliche lileuehmiguug
zur Annahme des Verniiichtuisses der sitt-il
cheugenieinde nicht ertheilt morden ist.
Ter si« Jeahre alte ftelleulose Kellner Jer- s
dinand Lrhand und dessen lslelielite, dies
lltjährige Rahrilarheiterin lsornelia Gran
deratl), unternalnnen in den Verscltöttertitig5
anlagen an der Vaustraske einen Zelbstmords
versuch, indem sie auz einer Flasche Salz
säure trauten. Zie wurden bald nachher
laut stiihneud tmn Vorübergehenden gefitni
’den. lsin schleunigst herlieigernfener Arzt
gab den Lehrnsutiiden geeignete litegenuiittel
ein nnd brachte fie so weit tu sich, daß sie
1n’5 ftäotisrhe Krankenhaus- geht-acht werden
konnten. Jhr Zustand giebt tu Veforgnissen
’teinen Anlas-. mehr: wag die beiden tu dem
Schritt getrieben hat, ist noch nicht bekannt
N i e d r r b r ei s i g. Vom isobletttssiöls
ner Localeuae wurde ans dem Vahnlibergang
in der Nitle des Orte-c- ein Reiter iiberfahren
und sammt dem Pferde sofort getödtet.
S t. Wen d e l. Eine mertwilrdige Na
tur-Erscheinung seigt sieh iu der litemartung
und Umgegend des Dorfes Wieselbach, wo
selbst augeublictlieh alle Lbsthäume in vol
ler Blüthe stehen. Tie Ursache dieser eigen
artigen tsrscheinnng ist das am M. Juni
libir dein Dorfe uiedergegangene furchtbare
Oagelnietter, welches die Bäume in ihrem
Ttiachsthunr dermaßen zurückbrachte, daß sie
leiue Blüthen nnd Früchte trieben. Erst
ieht unter den Strahlen der warmen Herbst
sonne holen sie das nach. Für die Bäume
ist diese sdiite Blüthe von großem Nachtheihl
Oesseeistftnssam
F r a u s f u kt a-. WL Wahrend tut do
riaen Jahre tn Frankfurt a. M. lllf Waa
r»als tielterobst tritt ZDTHW ist-unterwe
nnht nnd etioa l,t;·-«,«»« Mark Werth au
l«n.,ften, betratft ine Zahl der von den dor
ttxxeu Most-ineinleltereien bisher angelauf
ten War-sanns- tht felzt sihon l.’-til. Tie
Ieisltereien besehaftiaen von Jahr zu Jahr
unlr Leute nnd die Zahl der Keltern toäasst
tiissntlieh tsiue Plepfeltoeiulellerei f. B»
die tnt Vorfahte nur Tkp Personen beschäftigt
hatte, hat ihr Personal itt dieseni Jahre auf
knj Personen vermehrt. litue Wiese von ei
ttinen Morgen lintfatta, die utit eitler 7 Ruft
hohen llHtfiiunnna versehen ist, ist hoeh ntit
Tier-seht aller Art anaefnllt Auf attderen
Keltereien liefen tiieht minder aresze Aepfel
inasien. Tie Bist-rathe des Vorfahres sind
fast erschöpft· Frankfurt hat int Laufe des
Jahres bersandt list iLikaaaonI Abseltoeitt.
Tatsou qinaen Tit Waaaong nach Deutsch
land nnd ills Liliaggong nach detn Auslande-.
Tte tnontentanen Oanptabsahqebiete sllr
Aehseltoein sind in erster Linie die tiirkischsn
Oaiettplötze« ferner Athen, Tennanslns7, Aben,
lsapstadh Valtitnore, Ehr-rieth New York,
Sau FraneiSeQ Wut-not- Ahreåh Calentta,
fa selbst von Pesina sind Bestellunan ein
gegangen und essektnirt worden. Frankfurt
hat sitns bedeutende und 46 kleine Kellereietn
doch selbst consnmirt es aber den kleinsten
Theil des gebrauten Aepfeltveins. Die
Gualanden die lanae Zeit vom Obsttvein
nichts wissen wollten, fertigen seht an, sich
silr das Getrank in intersssiren Jn London
aiktn est zur Zeit bereits zwei Franksurter
rtevsels esnlokalitiitem die glänzende Geschäf
te »Na -«. stlns der Ansstellnng zu Chieago
hist-s- t..- femnttnkker Aepfelweln durch die
Fuss-I Adam Nackleg vertreten sein. Die
www sslknien haben sich dazu noch nicht
mtsenkossitu Der Werth des jährlich in
Frankfurt ertenaten Aepfelweins belsust sich
aus etwa 10 Millionen Mark. Der Aepfel
tvein redet beim Wohlstan der Stadt-tue
sentlich mit. Inssallend ist. dast seit Anfang
dieses Jahres dee sepselwein auch an sitt-st
kleben cssen Eingang gesunden bat. Lat
fee Wilhclm hat auf feiner Sommer-reife
mehrmals Frankfurier Aepfelivein getrun
ken. Er muß dem Kaiser gemundet haben,
denn es wurde nachbrftellt. Andere Fürsten
find dem Beispiel gefolgt und haben Probe
deftellungen demacht. Vom Aepfelweinhan
kssl leben in Frankfurt 1190 Personen, aus
f«.,·ieleich der großen Zahl derer, die indi
telt (z. B. Wirthe) hier davon leben.
Wie§ b a den. Der ,,N. C.« berichtet:
Ein Hamburger beauftragte einen hiesigen
Agenten telegraphifch, ihm in einem hiesi
gen Hotel eine Wohnung von 7 bis 8 Zim
mern zu niiethen. Der Agent sprach in fast
allssn Hotels vor, wurde aber, da es sich um
eine Wohnung für eine li«,)aml)urgcr Familie
handelte, iiberall abgewiesen. Er benaehrich
iigte hierauf den Hamburg-: Herrn, der das
ran telegraphirie, er möge in einem Privat
haufe die verlangte Wohnung niiethen. Auch
das gelang dem Agenten nicht, worauf er
kürzlich ein drittes Telegramm erhielt mit
oer lalonifchen Weisung: »Kaner Sie eine
Villa.«
Frau von Kolemine, liiräfin von Ranrad,
macht ans dem Bad Kössn bekannt, daß die
jitngft in verschiedene Blätter iibergegangene
Nachricht von ihrer Vermählung der Be
grifndung entbehr«
.
Iwmgretch Sachsen.
Meißen. Von den altehrtvürdigen
Baudenimälern vergangener. Jahrhunderte,
die sich noch in Meiser und dessen Umge
bung vorfinden, ist wieder eins derselben
dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen.
lfg war dies das ehemalige Klostergeböudes
in Zseheila, welches zur Regierungszeit Bi-i
schof Benno«5 von Meißen erbaut worden
war. Zscheila bildete in früheren Zeiten ein
Kollegiathift im Bisthum Meißen, zu!
diesem gehörten früher außer den Städteni
liirofzenhaim Elsterwerda, Ortrand und Ra- »
deburg noch 48 Dorfschaften der Umgebung.
Wegen hochgradiger Baufälligteit mußte
jetzt das alte Klostergebäude abgetragen
werden
Mitttveida. Jn einem Haferfelde
an der Flurgrenze RöszchemLauenhain fand
man die Leiche des 24 Jahre alten, aus Ber
lin gebürtigen Technikers Hagelberg, der sich
an dieser Stelle mittelst Karbolföure vergif
tet hatte. Der aus einer stidischen Familie
stammende strebsame junge Mann machte:
vor ca. 2 Jahren viel von sieh reden, als er, s
seinem Wunsche gemäß, nachdem ihm der
Geistliche Religiongunterricht ertheilt hatte,s
in der hiesigen Kirche getauft wurde. !
Frei barg. Die Bevölkerung Frei-«
bnrg’g betrug Ende Juni 29,312 Einwoh
ner; die lsitnvohnerzahl ist seit l. Dezem
ber 1890 nur um 61 gestiegen.
B a n tz en. Dem hiesigen Landständlschen
Semiuar steht in diesem Herbste ein beson
derer fkreudentag bevor. Es findet nämlich
den BR. und ZU. October die Tkpsährige Jn
belieier statt. Das Zeminar langte in seinem
llmiange in deti letzten Jahren längst nicht
mehr ang, weghalb ein bedeutender Erwei
terungsban vorgenommen werden mußte.
Derselbe geht jetzt der Vollendung entgegen,
nnd soll mit obiger Jubelfeier die Einwei
hnng verbunden werden.
B i s ch o f S w e r d a. Der hiesige Schuh
tnacherineifter Karl Enar beging iin Februar
d. I. sein Isttsiihriges Biirgerjubiliiuim zu
Ostern das Ist-jährige Meistersnbiläum und
setzt sein Ztijährigeki Sel)iit-,enjubiläuni. Oel-r
Knar, ein Mann von altem Schrot und
Korn, ist noch heute, troh seiner 77 Jahre,
frisch nnd wohl. ssr hat viel erlebt und
steht bei Alt nnd Jung in Vischofgwerda in
Achtung.
Der in der ganzen Lausiti und selbst in
weiteren Krisen bekannte eineritirte Liber
lehrer limil Bache ist gestorben.
Thurm-um
Jena. Tin einer Miihle Zu Tröbnitz
bei dttoda ertrantten vor turiein nach dein
Mittagessen elf Personen, von welchen eine
am nächsten Tage starb. Die chemische Un
tersuchung der Speise hat ergeben, dasz sich
darin eine grösiere Menge Arsenit befunden
hat. Wie das tiiist iti die Speise gelangt
ist, hat bisher trotz untfassender Nachforschun:
gen nicht ermittelt werden töntten.
Altenburg. Die lsrben des Varons Kon
stan; v. JaeobiHsiloest werden vorn hiesigen
liltntsgericht gesucht. Derselbe war Anfangs
dieses Jahrhunderts Besitzer Von Lumviti
und hinterlegte am ist-Dezember let-il an
tilmtsstelle sein Testament. Bis jetzt haben
die lsrben nicht ermittelt werden können,
nnd wenn bis inm l. März lRM sich seine
erbberechtigten Verwandten gefunden haben,
so wird in gesetintäsiiger Weise mit dem Te
stament verfahren werden.
liiothm Die Muster:Opernvorstellunc
gen, die aus Anregung des Herzogs von
Sachsen-lsobnrg-l1'.sotha in liiotha itn Sout
mer lRM stattfinden sollen, werden auch der
modernen deutschen Luernrombosition durch
Veranstaltung eines Preisansfchreibens Rech
nung tragen. Die Summe von 5000 M.
ist siir die beste einaetige Lver ausgesetzt, die
noch nirgends ansgefiihrt sein musi, deren
Gattung aber ganz der Wahl des Compos
nisten iiberlassen bleibt. Von der genannten
Zumtne sind tswi Mark flir die Musik, instit
Mart iiir den Tert bestimmt. Die Werte
sind bis sum i. Mars lKlisi an Dr. sfduard
Tetnveltem lsoburg, tu senden. Das Preis
richteramt haben libernomment Streiter lVerE
sittl. Schnch sDresdeii), Neinecke sLeittiigi,
Levi lMlincheuQ lsloldmart und Jahn
lWient
M ein in g e n. Deut Lehrer Wiegand,
tvelcher klirslich sein Isisiihriges Amtsfubic
läum feierte, gingen von dein Dichter herrn
szofrath Rudolf Vanmbach zwölf Flasche-i
edlen Eieilianerweines qu, begleitet mit fol
gender Wldmnngc »Er labt Dir dag Heri.
macht flammende Wangen, und stärkt Dich
zum Kampf mit den wilden Mangan
quttnfmwetq.
B r a u n s ch w e i g. Von einem tragi
schen Geschick ist ver brannselnoeigtsche Kann
ntekherr nnd C-·re1«nonie1mteister Freiherr
Wools von Bettl)eint:Veltl)eitn betroffen
worden. Er l)atte»ant, Donnerstag seine
Venniiljlnng mit der Nräsin lsharlotte v.
d. Schnienburg-Wolssbera gefeiert und da
raus seine Ooelneitgreise angetretein Aug
Leipsig traf nun vie teleakaphische Nachricht
hier ein, daß Herr v. Vsltheim in der Nacht
unt l lihr dort am Herzschlag gestorben ist.
Herr v. Vettheim war 52 Jahre alt nnd be
reits einmal verheirathet. In den Alter Jah
ren war er Attache bei der deutschen Gesandt
schast zu Constantinopei.
Der stingste, das vorige Jahr nmsassende
Bericht der Handelskannner site das Herzog
thum kann ein erfreuliches Gesammtbild nicht
entwersenx Die Kaustrast liess nach, die Kon-’
turse nahmen sast um ein Viertel (gegen
1890) zu, die Ernte war schlecht, die Preise
» «-Af W
lsticgety der hagelschlag fügte dem Lande
einen Schaden von kund drei einhalb Milli
onen Mark zu, die Industrie arbeitete ohne
Gewinn, der Absatz stockte, das Kapital hielt
sich zurück
Bok mehreren Jahren hieß eg, ein Nach
lonnne des alten Geschlechts Wolfenbüttel
Affebnrg wolle die Asseruine von der Regie
rung anlaufen und in Stand setzen. Der
lian kam nicht zustande, doch hat sich in die
scnc Jahre eine Assegesellschaft gebildet, wel
che die Ruine frcilegen lassen will. Die
diegjährigen Axbeitcn sind bereits so weit
gefördert, daß eine klare liebst-sieht Über den
Vanplan der Burg, welche vier Höfe hatte,
gegeben ist. Tie Burg wurde NOT-also
nor 400 Jahren-von den streitbaren Man
nen der Stadt Braunschweig in Trümmer
geschlagen
....«
Anhalt
Dessau. Ueber die allgemeine Ge
schäftslage des Jahres 1891 bemerkt die
Handelgtainnier für das Herzogthum An
halt in ihrem Jahresbericht: »Die fortge
setzt wachsenden Preise der nothwendigsten
Lebensmittel brachten zwar der Laudwirth
schaft grosze Vor-theile; da aber das Geschäft
nicht einen gleichzeitigett Aufschwung nahm,
sondern in viilen Zweigen verflaute, so wur
den die steigenden liietreidepreise von der
Industrie uiir als eine Last empfunden, die
mit den anderen, von der neueren Gesetzge
bung verursachten zusammen schwer genug
drückte. Ganz allgemein wurde deshalb ge
wünscht, daß die neuen Handelsvertriige,
über deren Verhandlung und Abschluß fast
das ganze Jahr 1891 hinhing, eine Herab
minderung der liletreidezölle bringen mäch
ten, nnd als man beim Bekanntwerden der
Verträge gegen den Jahresschluß diesen
Wunsch erfüllt sah, trat eine sichtliche Er
miithigixng ein.«
Das herzogliche Staatsministerium be
absichtigt, dem nächsten Landtage eine Vor
lage zu nnterbreiten, in welcher die Ver
ftaatlichimg der Polizei in den fünf Kreis
städten Ballenstedt, Berndurg, Cöthetn Des
san und Zerbft beantragt werden soll.
O idem-um«
O ld e n b u r g. Auf der Ofternburg—
hat der Staat durch in den letzten Jahren
iiergenomniene Erhöhungen des Wiesenter
rains in der Nähe der Cäcilienbrüele II
Vanplähe gewonnen, die er nun zu verkau
fen gedenkt. Dieserhalb hatten in letzter Zeit
bereits 2 Verkaufsteriniiie stattgefunden. Jn
dem dritten Terniine wurden auf alle
Pläne liiebote abgegeben und bei 5 der Zu
schlag ertheilt. Die Kaufpreise fiir diese
sticniidstiiete belaufen sich auf 5010, 4480,
Mit-, 2700 iind 1200 Mart. Auf diesem
Terrain wird nun demnächst eine neue
Straße angelegt werden.
Lberstein. Lberhalb der Stadt an
der Straße nach Baumholder, aiif dem soge
nannten Oalbinond, fand man auf einer
Ruhebank ein Liebespaar vor, das sich durch
lsyanlaliiini getödtet hatte. Man erkannte
in ihnen den liioldschiniedsgehilsen August
Porger ans Nahbolleiibach und die Emilie
Wittman aus Oberst-tin beide im Alter von
Ist bis 24 Jahren stehend. Sie hatten sich
zusammen nnd dann an die Bank angebun
den: zwei geieerte Gläser lag-n neben ihnen.
W a r t e n b n r g. Das wichtigste Be
weisniittel gegen den Mörder der 14jährigen
lshristine Seht-öder in Achternineer, den
LJeiicrmann Albers aus Jeddeloh, ift jetzt
herbeigeschafst worden. Die liiendartnerie
fand das Messer des verhaftstew die That
lengnenden Albers IW Schritt von der
Etelle entfernt, wo dem iingliieilichen Mäd
chen dir iiidtiiclie Stich in den OCTS beige
ltracht worden ist. Albers hat die That aus
kliache gegen die Brüder des Mädchens ver
iiiit.
if n ti n. Der gegenwärtige V-«stand der
anwesenden Vadegäite in den Orten Hass
iriig, Seligelieiitt, Klein : Tintmendorfer
itrand nnd Niendorf an der Ostsee stellt sich
insgesamtnt auf 1l525 Personen.
In A h r e n s b til beaing das Ehepaar
Wiss-im das Fest der Diamaitthoehzeit: das
selbe erhielt daiu vom lslrosiherzog ein Ge
schenk von 100 Mari.
Meckieiivuta.
zur die Schiiloerhäitiiisse in Meitlenburg
ist ein iieiierliches Vortoiiiiiiniß recht bezeich
iieiid. tiine adelige Taiiie hat ihrem Lehrer
verboten, Linisahg Briefe ti. s. w. in der
Schule anfertigen zu lassen, da dergleichen
Tiiige den Schnierii zum LIiaehthcil gereich
teii. lsg hatte sich nämlich auf dein Gute
der gedachten adeligen Dame einig der Hof
niiiocheii iiiit ihrem Schatz entzweit, ihm ei
nen groben Brief geschrikbeii und dafiir
alsdann eine Tracht Priigel erhalten. Hätte
das Mädchen nicht schreiben geieiiii, so hätte
is teiiissn Brief geschrieben und auch keine
Priigel empfangen, so fehlon die »gniidige»
Frau sehr logisch, deshalb sei eg besser, wenn
die Kinder in der Sehiiic das Schreiben
nicht erieriiten. Tiefeiiie Dame hat auch
den geographiseheiiUnterricht iu ihrer Schule
untersagt, so dass der Pastor die von ihm
der Schule iidergebene liarte voii Deutsch
land aiig dr Anstalt wieder hat entfernen
iniifsen. Man sisliie es laiini glauben, dafz
so etwas irgendwo iniv deiiifeheii Vaterlande
noch niiigiich wäre.
W i g in n r. Von einein Uliecklenbnrgey
d r noch Australien ans-gewandert und dort
in großem klieiehthnni gelangt ift, war die
Ennnne nun stumm-» Man ausgesetzt wor
den Zum Zweite einer tnohlthätiaen Stiftung.
075 soll ein .cliiiderhofpital acarimdck wer
den, fiir basJ inan als Arzt den hier anfas
finen Dr. Hitbernmnn in Aus-ficht genommen
hat. issg fvll bereits das Sang der Frau
Tr. Knien in der Mecklnlnnsqerftrafie für
das Fonfpiml ungetauft worden fein.
N en ft r ei i ti. Tie ifrtiteftatiftit des
tilrofiherMitlnuns Mecilenbnrgistkelili fiir
das iftatsjahr Mtl —- 92 wsift folgende
Micteerträne nacht Es wurden geerntet
l?,4Rl Tonnen Weitem 232«535!) T. Nonnen;
«ng T. Hierin-: 22,ll79 T. Hafer; Tit T.
Vuchweiztnz 23538 T. Erbsen; 1736 T. Boh
nen: 3172 T. Wickem 1762 T. Lupinenz
7.«l,9Rl T. Kartoffeln: 15120 T. Raps und
Rilbfetn Unter den Kartoffeln waren ein
einhalb Prozent tranke.
Wi. ,renb neulich in der dentfchslntherifchen
Kirche in Bremen in Indiana der Or
ganist ikleorg Wambsaans znm Gottesdirnft
die Orgel spielte, fah er zn feinem grössten
Schrecken eine etwa zwei Fuß lange soge
nannte Mlleh-Natter aus einer Orgelpfeife
auf die Tafien gleiten. Anf ein ihm gege
benes Zeichen hob Philipp Stockinaer, der
in der Nähe stand, das Thier mit einem Ta
fehentnehe auf und warf es auf den Fußbo
den. Wie das ebenso muntere, wie harmlose
Thierchen in die Degen-fette gekommen ist,
ift schwer su erkläre-h