Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, October 14, 1892, Image 3

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    Aus Paragnay. I
Zustande in lot-Irr Iüdqmetikanjfchen
Republit »nur Präsident
Minos-USE
Les sin. vom einfach-n Asvemk in
stum- isrliiam Etsllunu
unwisäswm.g.
Tag heutige Herr Paiakman·ø, feincI
Fumnchh Produktion l
nnd Handel. I
l
Der jetzige Präsident von Paraguay, Gou- I
solch i3«’). November 1890 bis st. Nodetnbcri
1894), hat sich vom Arbeiter zu seiner heuti- ·
gen Stellung emporgeschwungen l
Erst wurde er Schreiber bei einer Behörde, .
dann Abgeordneten Minister und schließlichs
Präsident. Eine hervorragende politisches
Rolle spielen noch immer der frühere Präsi- i
dent General Cabatleto ilsti2——ie386), sowie;
der Franzoieciiläbtönnnting Demut-, der un- ’
ter den Präsidenten Caballcro, Escobar und«
iiionzalez iaft beständig Minister gewesen ists
——-’stlu3 der iiiuhe eines langen Friedens wur- s
de Paraguan durch den biet-jährigen Revolu
tion3-Putsei) ausgeriittelt.
litnes Sonntags Ciri. Lttob 1891), als
die Ins-isten Soldaten Urlaub ha und sieh
nur ein-a g» Mann in der Kaserne befanden,
kamen die Verfchworenens—atles zusammen
gerechnst weniger als litt) Köpfe-Halt der
Pferdebahn dort angefahren, ichossen einige
der dor der Kaserne sitzende Lsffizixre iiber
den hausen und waren eben dabei, sieh des
alle Munitionsvorräthe und auch die Waisen
der tlrlauber beherbergenden Gebäudes Zu
bemächtigen, als der Kriegstninifter in fei
nem nahegelegenen Hause den Lärm und das
Schienen vernahm, herbeieilte nnd an der
Spitze der wenigen noch anwesenden Solda
ten den toiltiihnen Angriss turiicksehlug
Während die Verschwörer entflohen, las man
mit Erftaunen an den Straßeneelen ihren
hoehtiinenden Ausruf, der, wie das dort lib
lich ist, don der gegenwärtigen Knechtung
und der beoorltehenden Freiheit sprach
Tas daragnadifehe beer, das, während es
die Schlachten des Krieges gegen den Drei
bund Brasilien, tiruguan und Argentinlen
barfuß geschlagen hat, neuerdings mit Stie
feln ausneriistet worden ist, bestand tu Un
sang 1292 aus si General-»n, 16 Lbersten,
65 sonstigen Lffiiieren und 2700 Mann
Jn den Jahren ist-M bis ist-M sind die
Staatseinnabmen griff-er gewesen als die
Bisgaben S-it lKRit tämoft man, wie in
allen senen siidameriinnifehen Staaten, wo
während der guten Zeit die Ausgaben liber
msszig erhöht worden find, mit einem star
sen Fehlbetraa Tie tiufzere Schuld fielltsieh
sent auf vier Millionen flioldnesos nnd die
innere aui cine Million Wahlen-das Am
s Dezember its-sk- hat Warnen-an in London
mit seinen Gläubiger-i eine ähnliche Verein
barung aetroisen wi- liirilikh ilrnanamdie
Zinsen wurden siir die erst-n fiins Jahre ans
2 Prozent. flir die näeliftfvlaenden siinf auf
.'t Prozent und weiterhin auf 4 Proz-m her
abgesent.
Tag iltaoieraeld ist, obwohl nur site drei
Millionen Delos in Umlauf gesent wurde,
derart entwerth t, das-, man siir einen Me
tallpefo leih- eliatiierneioil erhält. Die Cin
suhr stellte sieh laws bei einer Ventillerunass
sissir von etwa -i-’-0,M« Seelen aui 2 nnd
Treldiertel Millionen nnd die Ausfnhr auf
li Millionen Padiernefos. Es werden
haudtsliehlieh Toback, Mate, Miter nnd
crangen ausgeführt Jn lebhaftem Aus:
schwang ist d«r chotba». Außerdem wer
den Zuelerrohr. Beis, Bohnen, siilxe Kartof
sein. istdniisse oder Arachiden, Baumwolle
und Kassee angebflantt. jin Anfang 1992
tiihlte man ABC-TM Stitcf Rindvleh, 100,000
Pserd«, ti't,000 Schafe, 15,000 Ziegen und
lUWt Schweine-.
eDie derieitige einiine Eisenbahnlinle Pa
ragt-ans, die sähen in Bot-es Zeit bis Para
guari stihrte und tilrslieh in den Besitz einer
englischen Prinatneselliehast iibergeaannen
ist, ift lMst bis Villarlea und lRfil bis Pl
rabo dem Verkehr ilbergeben worden. Sie
soll bis llillla sfnearnatlon verlängert wer
den und von da itber Posados im Millioness
Tetritorium Anschluß an das argentinifehe
Clsenbahnnen erhalten. Der scangresr hat
auch, leider unter Bedingungen, die, wenn
he sur Ausfiihrung lomrnem den Staat sehe
belästigen werden, die Erlaubniß runt Lan
einer Dahn von der hauptstadt Lisunefon
ers-ehl dem brasilisehen hasenvlatz Santos er-?
t ei t·
Trotz schlechter Reiten ist der don Lober(
unvollendet hinterlassene grohartige Reste-s
rungsplatz ausgebaut worden und auch sonn»
viel rur Vergrößernna und Verschönert-as
von Intention geschehn Man blant sogari
die Anlage eines allen Anforderungen deri
Reuteit entsprechenden Flufzhasen und die
Irrichtung einer ttnioersitiit.
Cfiu bot-geringerer Vettler.
Vor dem Berliner Poliieirichter wartet
eine bunte Herren-(iiesellsei)ast aus ihre Ab
urtheilung. To ist zunächst ein den« ver
eine rathe Kutscher-weite trägt, und sehr
wohlwollend die Anwesenheit musieri. .Oeug- ;
nen Sie.nicht, lisple,- redet der Richter inn.
nn, »Sie sind ja beim Betteln abgefaßt wor- i
den. Uebrigens werden Sie von der Vo-»
liseibelzörde Ihrer heimatb als ein Trun-!
sent-old geschildert-« . i
Linie neigte mild lächelnd das South
Den achte die Anschauungen meiner bei-L
weiblichen Behörde-I sagte er. .aber ich be-«»
dauern sie nicht theilen iu können. Ich will
den crt nicht schmähen- an welchem meine
Wiege gestanden hak, alm- die Heini-Urger
chen Anschauungen ...... « J
Waben Sie neben-M- i
»O- del-r Präsideni« dieser schroffe Aus-l
druck! Es wurde meinem Versen wonlihun,.
wenn siik eine handlung, die an und iiirs
sich nichts Ubifsllines bat, in die uniee Eh
eenrniinnern sein- roobl üblich sein kann ....... !
lei- meine, wenn siik den sehr rieb-sachlichen·
sit ver Ausnahme eines Darlehens ein an
deres, minder verletzenbes Wort auch von
Seiten einer hohen Inllagebehstde accep
tiri werden könne« .. «
»Sie wissen sci- nicht sei-Most sahns
»Ich We, dek- Irsfidenii Ich befinde
mich zur Zeit aserdings in etwas degradie
ten Berhiiltniffem nnd irh will nicht beitret
ten, daß ich, als ich einem Denn begegne
te, in dem ieh einen iniimen Bekannten ver
muthen zu miissen glaubte, auf den Gedan
ken kam, ihn um ein tleines Darlehen von
fünfzig ....... nun. fagen wir zehn Pfenni
gen anzugehen Dem Gedanken folgte die
Thai. Jch bedauere dies, denn ich hatte
mich in dem Herrn getäuscht. Es wies mich»
kiihl, schroff, ja, ich miiehte beinahe behaup
etn, brntal znrlick Nun, es giebt ja Er
klärnngen fiir ein folches Verhalten. Mei
leicht war ei- felbft nicht bei Kasse, und er
wollte fieh mir gegenlibcr ieine Blöße ge
hen. Aber war es großherzig, ja auch nur
gebildet aehanrs li, die Aufmerksamkeit ei- -
nes Schuhmann S auf mich zu lenkeni spöt
te er mich nicht feine Verlegenheit ruhig
eingeftehen können? Hätte er nicht fagen
können: Lieber, alter Linke, es thut mirl
l
l
herilich leid, aber die fehleehien Geschäfts
verhältnnifiq das Scheitetn Ver Wein-Aus
fiellnng .......
»Aber nun hören Sie endlich auf,» nn
terbriehi der Richter den Angeklagten Sie
wollen doch nicht im isrnft behaupten, dah«
Sie ein Tarlelven von zehn Pfennigen anf
nehmen wollten? Wlinfkhen Sie, bafz ver
here vernommen withi
»2’ieh veriichte darauf,« entgegnete Kipke,
»denn ich möchte den Herrn nicht beschämen,
Vielleicht könnte das Netanntwerden feines
eigentl)liinliel1en Verhaltens feinem Credit
Ahbrnch thun, nnd das wäre mir peinlich
Vitte, ver-urtheilen Sie mich wegen Bei
tein8, leh werde mich mit Wiirde in mein
Schicksal in finden wissen
»Noch eine Frage? Wie kommen Sie
denn in der rothen Weite?«
»Sie iit die Zuwendung eines einfachen
aber hochberzlgen Drvschenkiiticherg, und«
ich werde sie ftets mit Stolz tragen
Milh liiehelnd nimmt Herr Kivke fein Ur
ikseil das anf acht Tage Haft lantete, ent
gegen
Die neue MiliiårVorlage in
Deutschland.
Eine aus ossizieller Feder staniniende Be
gründung der neuen Militiirvorlage, welche
dem deutschen Reichstage unterdreitet wer
den wird, lautet toie folgt:
-Ter D eibund versugt mit Landwehren,
Terriloria ruppen etc. lider ungefähr eine
.Million Soldaten weniger als Frankreich
und Russland zusammen, und zwar nach
Abzug der Truppen Franlreichs in Aigier
»und Auslande in Aste-u Der-gleichen ist
der Dreibund der Zahl nach schwächer, wenn
matt nur die eigentlichen Feldarineen in
Betracht zieht. titechuet man nur mit der
treuen und sesten Wassenbriiderschast, in der
Deutschland, Lesterreiehiilngarn nnd Ita
lien zu einander stehen, so ist es sehr fraglich
ob Italien bei der Sorge um seine Küsten
an einen Kriege offensiv theilnehmen nnd
den Werth feines Beistandes über die Bin
dung einer Anzahl französischer Korps und
die Rittlendertung Lesterreichsllngarng hin
aus erstrecken konnte, und macht er- die po
litische und geogradhisehe Lage Deutschlands
höchst wahrscheinlich, das-, dieses Glied des
Dreihunde- die Oauptlosten eineJ grossen
europäischen Krieges toiirde tragen mirs
sen
Teziold mus; sich das Deutsche Reich, oh.
ne tlliictsieht daraus, daß es treuer Freunde
gewiß ist nnd dass leine unmittelbaren
Kriegt-zugefahren drohen, niilitiiriseh so start
machen, als es nur irgend lann, und da
raurz rechtfertigen sich nkeiter die vorberei:
tenden Arbeiten, die seit Jahr und Tag oh
ne ZmioanlitngetHiII mannigfachen prakti
schen Versuchen nnd erneuten Verathnngen
ans ein bestimmter- Ziel hin durchgehalten
morden sind.
itlns der Aufzählung der Oanptztoeele, die
verfolgt werdet-, ergiebt sich schon ein nie
sentlirher Theil des Inhalts der Vorlage.
Die Zwei-le sinds l. Vermehrung der aus
gebildeten Trudvem 2. Versiingnng der
Feldarrneh J. Befestigung der Wehrlrast,
insbesondere dnreh neue Kadre3.
Mit einer jährlichen Rettuteneinstellung
von lththli Mann ist die Leistungsfähig
leit Deutschlands bei Weitem nicht erschöpft
Tie Nelrnteneinstellung Franlreiehs rnit ei
ner an 10 Millionen Mir-se geringeren Be
völkerung tvnrde nach dein Gesetze von llIWl
aus Dzllxwl Mann veranschlagt: die Zahl
mag allerdings nach anderen Erfahrungen
zum Theil aus dent Papier stehen« Der
deutsche Friedenspräfenzftand soll also ent
sprechend der großen Zahl von sungen Män
nern, die. obwohl lriegstilehtig, allsährlieh
zur Ersahreseeve kommen oder liberstlhllg
bleiben, erhöht werden. Schon die Ein
fllhrung der itoeisahrlgen Dienstzeit bei der
Jnsanterie würde gestatten, del gleicher Rele
denetiraseniltsrte ivle higher die saht-licht
Relrntenzahl beträchtlich zn erhöhen. Jn
dessen erscheint der Zeitpunkt zur Ditrehsilh- J
rung des iiirundinttes aetnmmen. daii alle
Wehrsiihigen eine irieassmsitiae Angbildnnn
erhalten. Ja der Zahl der Illiebrpilichtiqetn
die im Frieden bei den Fahnen zu halten
sind, soll sich der Reichstag, entsprechend der
Dauer der Voltgsdhlnnass und Walslperios
den, ans silns Jabre binden.
Das Mitel zur Veriiingung der Feldari
niee iit die stoeisödrige Dienstzeit der Jn:
santeriiten. In Verbindung mit der til-:
lsöhung der Friedengpriisens ermöglicht sie
es, dass im Mobiltnachungssalle eine viel
grölkere Aninhl ausgebildeter Soldaten im
lrieggtiichtigsten Alter vorhanden sind, nnd
nicht so bald aus die älteren, silr einen Feld
Zug minder tauglichen Leute der Landweiir
zuriieinegrissen werden musi. Der Streit,
ob thatsiichlich oder gesetzlich stoeiiiihrige
Tienitieit, ist grösstentheils mllszig und ganz
verkehrt die Meinung, als könne die Regie
rung den hintergedanten haben, nach den
Metirbetvilligunnm des Neichstaaes unter
Umständen einseitig znr dreiiäbrigen Dienst
seit oder sum gegenwärtigen System zurück
iulebrem nachdem die Dienitieit des Jn
santeriiten durchschnittlich W ein halb Mo
nate beträgt. Dann toiirde sie mit dem
Mittel auch den Zweck preis-Jedem
Die Regierung ist nur gegen eine Wende
rung des flet. 59 der Utichgdersassung, der
benimmt, dass seder toehriiiliige Deutsche
sieben Jahre, und zwar die ersten drei Jahre
bei den Fahnen, dem itehenden Leere ange
hört. CI wird aber im Rahmen des vor
geschlagenen Ouinguennats nicht an Bitt
gerschasten daslie lebten, daii in Wirklichkeit
die Entlassung aller Jnsanteriiten nach dem
zweiten Dienitsahre und damit die Erleich
terung der betssnlichen Dienstpflicht des
einzelnen sur Tiniantetie autgehobenen
Mannes sur iestsehenden lliegel wird. Der
-——
Gedanke der Beritingung »der Fekdarrnee bat
die srtiheren Bedenken gegen die abgekürzte
Dienstzeit, als könne ste zur Sehn-schaun
der Diseivlin im Heere führen, überwinden
helfen
Daii sie die sonstige Tüchtigkeit der Fuß
truppen, die Güte ihrerteehnischen Ausbil
dung nicht beeinträchtige, dagegen Vorsorge
zu treffen, ist der dritte Hauptzweck der Vor
lage. Allgemein wird anerkannt, daß klir
zere Augbildunggperioden Mehrausgaben
siix Ausbildungspersonah Vervollkommnng
der Exerzleo und Schiefzpläne etc. nöthig
machen. Was die Regierung fordert, wird
»zum Theil unter der Schätzung bleiben, die
vor zwei Jahren General Vogel v· Falcken
stein anstellte, im Ganzen aber ungefähr an
tm Millionen Mark heranreichen. Neue
Kadreg sind bestimmt, die Mannschaften,
die nur zum Arbeitsdieust aus-gehoben wer
den, die sogenannten Nonvaleurg zu ber
einigen und im Kriege besondere Funktionen
zu übernehmen Die Einrichtung bezweckt
vor Allem, die dolldienendrn Mannschasten
non allen Verrichtungen zu entlasten, die
mit der kriegsmöfzigen Ausbildung nichts
zu thun haben, und so die ausschließliche
Verwendung der abgekürzten Dienstzeit auf
die militiirischr Erziehung zu ermöglichen-«
Man berichtet der Vossiseheu Zeitung aus
Berlin: Bei Planirunggarbeiten aus dem
städtischn Rieselgut Vlankenselde wurde
der Eliaud einer großen Urne angegraben.
Die daraus seitens des Mörkischen Museuins
veranstaltete Ausgrabnng hat ergeben, dafz
es sich um ein der altgermanifchen Zeit an
geliöriges lilrabgefäsk von ungewöhnlicher
Grösse, nämlich us lkentimeter Durchmesser
und its cientimeter Höhe, handelte, welches
ungefähr 1 Meter tief sehr sorgfältig in ei
n« linkerbettnng ans kalkigem Ton einge
graben worden mar. liier Inhalt des lite
fiisies bestand zunächst ans eingesviiltem
Sand, den Scherben der zerdriiekteu Zwiel
fchale nnd einigen Steinen, worunter auch
messerartige Feuersteinsdlittr Weiter
unten wurde die lfrde thoniger und aschen
lfaltig, auch Stöckchen Kohle lagen darin,
und die Masse war ziemlich fest Zusammen
geballt!: Knochenrefte aber, wie sie sonst in
germanischen likriibern als ileberrefte der
Mel-rannten Leichen immer deutlich erkenn
bar lind, kamen nicht dor. Nachgrabrtngs
versuche in der Umgebung ergaben Zwar
bin und wieder in derselben Tiefe llrine
Scherben von lirnen, aber keine weitsten
Gräbern Der Refund deutet darauf hin,
daß es sich um ein »Kenotapb« band-it, ef
nes jener schen öfter beobachtete-n Gräber,
welche mehr smnbelisch flir in der Fsrne Ge
storbene angelegt morden sind.
Eine Bande der rauberischen Apachethtdi:
anse befinden sich in N en - M er i e o ans
dein Krieggpiadt Jn der Nähe von Ring
ton am Rio Anitnas liberiielen sie dieser
iton atn iiiio Linimas itdetsielen sie diirser
ans J· Waller, einen der beiden Weißen,
seltossem deiien Psrd ttnd Hund nnd durch
löcherten seinen Hut. Sein Neiäinte Franl
States ist leit dem lieber-satte v-«rschtvunden
nnd man befürchtet, daß er erntordet worden
iit. Eine zahlreiche Mannschast tnssn Weißn
dnrchichtoäkmt das Land, utn alle Gruben
arbeitet nnd Rartner vor den Indianern tu
trat-neu Mem aianbt. daß diese Indianee
zu vers lden Bande gehören, von welcher in
der vorigen Woche berichtet wurde, daß sie
tnsn Merieo her mordend nnd Pliindernd in
nördlichek Richtung weiter-lieh n. Schon seit
einiier Zeit hat ein Ausstand der Apochran
dtaner gedroht
Ang dein südiichen is- a i i f o r n i a nsird
berichtet: T r sogenannte Zatton Zer, des
sen öde-J Betten im Sommer vorigen Jahre-·
infolge veg lieberströtnens dss isoioradu
Flusse-J in oie sittioradonniste mit Wasser ge
stillt tonrde und von dem man hoffte, das
er dan end bestehen bleiben u·erde, ist ietn
niieder vollständig derdnustet und iivvigeg
Wiesengras schntiielt das mehrere Quadrat
nteiien große Terrain, welches im vorigen
Jahre von abwechselnd Ei bis it) Inst tieser
schwach salzig schmeckender Seeslnth bed ctt
mai-. Dies iit ein von der Natur selbit ge
lieseeter B ioeig, das; die sogenannte Wiiste
völlig enitursähig ist und dicht bevölkert
trerden kann, toenn dort ausreichende Was
seesanintelbeckn angelegt nnd auch ander
tneitig siir Betviissernng gesorgt tvied
Ter ans Alatzea in Z an F ra ne i s e o
eiitgetrossene Tantvser Vertha bringt Nach
richten von der riesigen Iagdbente, welche
der Wallsischiatssr r Mai-h D. Hume gemacht
hat« nieiche vor dritthalb Jahren ans dein
spaien von Zan Franeigeo nach dent nördli
chen ifismeee ausgelauien war. Er hatte
acht nnd dreißig Walliische gesangisn, von
denen er eine Ausbeute an Rischbeim Thran
u. s· to. im Wende von Nil-unt gemacht·
Davon entfallen aus dn Antheil deg Ka
pitäns Tillen sit-unu- nnd ans den eines je
den Matt-essen se LLWUL Der »Hu-ne« hat
die leiden arltischen Winte- an der Mündung
des Maelentiessilnsseg tugebracht, tno der sta
vitiin siir das Wohl seiner Mannschast die
beste Fürsorge getroffen hatte. Von dem
Robbenichliiger Hean Tennis ist die Nach-.
richt eingetrossen, daß er 2485 Seehnndss
sekle erheutet hat, welche siir seden daran be
theiligten Jäger einen Gewinn von Mino
abwersen werdet-.
Die unscnuige Gewohnheit, Schusztoasssxn,
die site nicht geladen gehalten werden, aus
Menschen anzulegen, hat in der Nähe von«
M o r l i n in Texas wiederum ein cvser ge
sorvert. Wut. Moore und seine lilattinJ
waren in Striit gerathen, und Letztere bat
ihren Mann, er möge eine Pistole, die er
in der Hand hielt. bei Seite legen. Um zu
beweisen, daß die Waise nicht geladen war,
legte Moore dieselbe aus seinen 12 Jahre al
ten Sohtt an und druckte ab. Ein Schuß
trachte, und der unglückliche Knabe stltrzte
todt zu Bad-In. Meere wurde verhastet.
Michael Meigniauu aus B r o o i l t) n
hatte ans originelle Weise die 19 Jahre alte
Marie Stoiiinger in einer Heirath mit ihm
zu veranlassen gesucht. Marie ist erst drsi
Monate im Lande nnd steht bei einer Fami
li- irn Dienst. Meigmann hatte Mai-ietz
Veianutschast gemacht und sie durch die Dro
hung tu veranlassen gesucht, ihn zu heira
then, daß er nach amerikanischem Gesetz ein
Mädchen, mit weichem er bekannt geworden
sei, durch die Gerichte zu einer Heirath zwin
gen könne« Marie bat im Lee Abram-Poli
zeigirricht um Rath und erhielt den Bescheid,
dase sie keine Zwangiheirath zu befürchten
habe. "
Ein Böricn - Coup
Soll die nenliche Garznchvolntionk
on der Grenze armeka
fein.
Geldlrnte suchten Bunds der msxis
canifchen Regierung zu
intwerihcm
Und ·beitachen (s)akza, daß er durch
einen Putich die Gemüthcr
tcnnrnyigr.
Ein Brief aus Mexico an die «Picaysne«
in New Lrleaus gibt folgende sensationell
ttiiigenden Aufschlusse über die tiirzlichen
Schwierigkeiten an der Grenze. Ein ame
ritanischer Capitalist ist Autoriiat stir die
Angaben. «Jeizt«, da tue ganz-. suche alt
geworden ist« will ich zzhnen sagen-, »H; die;
einzige Revolution, die siattgesuii.e-i .,.tte,i
in den sciungeii ausgefochten wurde. »i« »
za hat s.i«i.--«.»-.— tiLitirt und stand auch ai.
sdck Vpiqc i'-«.u itiiurll Schallt Lciisis ihr
er ain Fluß aus uno ad ziehen ließ, um bin
Eindruck heruorzuruseih er bei-füge über ei
ine größere Macht« usorei cr nie einen Au
Egriff auf einen mini«iro.sii. unternahm.
;Ebensowenig mordete due-« raubte e-. Er
Izahitc fu- Aiie5, wag ik i-.i..m. Jch sehe
;Euch alle ungläubig, wenn Ihr aber etwa
lzuriirtgreifen wollt, so werdet Jhr Euch er
« innern, daß die mexitanische Regierung 882,
.()00,000 Bonds in Deutschland unterbrachte.
IEin großes Syudilat, darunter zwei Ame
Iritaney sah viel Geld darin, und wollte die
»Bondg entwertheii, und da eine Revolution
kdas sichirste Mittel schien, dies zu bezwecken,
sso trat man mit Gar-zu in Unterhandlung
seinen Putsch in Szene zu setzen. Er toar
. gerade der richtige.hlltanti, den man brauchte
i tir wurde mit Geld versehen und machte sich
l an«s Werk.
l Zuerst gründete er ein kleines Blatt, in
Odem er Diaz und besonders seine Finanz
dolitik angriff. Als die Frucht reif schien,
.legte cr die Feder nieder und gürtete das
Schwert uni. Falscher Alarm wurde in der
Flliepublit geschaffen· Die Agenten des Shir
sditatg in New York und San Fraiieisco
I griffen die Sache auf. isorrespondcnten
'wurden aii die Front gesandt, um Revolu
stiongnachrichten zu senden, wenn man aber
ibre Berichte priift, so wird niiin keine rin
zige Erwähnung eines Engagements finden
sTruvpen wurden auf beiden Ssiten des Nio
littrande ausgestellt und er- entftand viel
Tronidetengrschmetter. Alle Blätter flossen
.bon iliedoliitioiiZ-Verichten liber, uiid das
AZundilat lachte sirh in’5 Fätistchem Die
Worispeisiy die es ausgeworfen, wurde gie
rig verschlungen. Die Inhaber der Bands
wurden ängstlich ttnd warfen sie in den
jMarkt Diaz und seine Partner machten
m-l";reie Millionen durch den iconzn Natür
lich bezahlten sie lltarza alle Aiislagcii, die
iibriaens im Verhältniss zu dem lslcwinn
nur unbedeutend waren.
Rändern-essen in Italien
-
Mailand, ;-. Sept. Die Unsicherheit im
Verlehrszlisbiii der komischen Probinzeii nnd
iii Eiciiirn greift täglich irriter iini sieh: lies
berfalle mit beiiiasfneter Hand nnd Bei-atr
biiiigcn selbst unmittelbar vor den Thore-n
ttinniri waren iii den lehteci Wochen teiiie
Ecttenheiten, uiid die Anstrengungen der
tiiegiei-iiii-»i, dem liniisesen zu fteuern, haben
bei der iiiirze der Zeit noch keine greifbareii
tsrfolge hervorbringen toiinrii. Ter »Wer
severaiiza« wird hieriiber alt-J Palermo ge:.
schrieben: Tie allgemeine Aufregung iiber
die steten Iliiiiibereirii und iirpressungen hat
sieh noch iniiiier nicht gelegt. Von der Fa
milie ds sortgesihleppten Zaiigiorgi haben
die Vanditen bis seht «i»«« und fu«-« Lite«
erpref;t, aber fie verlangten weitere l-i,»«»
Lite, welche die keineswegs wohlhabenden
Annehiirigen nicht auszutreiben vermochten.
Inzwischen nieldct jedoch der Telegravhiin
terin sitt-J . ans-· Ti«iiuaiii, das-, eg gelungen
sei, niit Diilfe von Pultzeiiiianiisihasten und
ssarabiiierie den llieiiiiigeiien zii befreien,
der an einein schwer zugänglichen Punkte
der stiliste verborgen gehalten worden war.
Jetzt ist er zii seiner Familie, die ihn schon
tot-I geglaubt, zurückgekehrt, Die beiden
Räuber, die ihn bewachten, find ergriffen
worden. Weis deii Baron Spitaleri betrifft, ;
wurde der Priester der Baroiiiiy lsianrioJ
als der Theilnahme an deni Verbrechen ver: j
diirhtig festgenommen; derselbe ist bis setzt;
wenigstens nicht wieder aiif freien Fuß gecs
ietzt. Im Laufe der Woche treffen auf der’
Insel Sieilien ziir Verstärkung ein Batails
tun Infanterie und ein Bataillon Versag-i
tieri, ein, ebenso find l« Bergsalerie von!
Rom dorthin abgegangen. Hoffentlich wirds
die Bevölterung dir Regierung zur Wie-l
verhekstcinmg ver iiffeuiiichen Sicherheiis
biilfreiche Hand leisten. Aus Palermo ists
der Kaufmann triuaniiele Labarbara ver:’
schwiiiigen, man besiirchtet, dasz er eine grö- »
siere Summe Neides bei sich trug. Ein
t«’-utsbesitzer iii Bagheria, Namens Mangiois
ne, erhielt einen Trohbrief, worin AMIWJ
irire von ihm verlangt wurden. ikr zeigtes
ihn der Polizei utid es wurde ein gehet-s
»wer Uebertoachungsdienst eingerichtet. Ale
die Erbreffer sich an dein von ihnen bezeich- s
neten Orte einf.inden, entspann sich ein
tiamvf zwischen ihnen und den Carabinieri,
der mit der Flucht der ersteren und der Ver
wiindnng eines tiiiterofsiziers endete. Aus
ikatania wird unterm s. d. geschrieben: Jn
der benachbarten Gemeinde Biagrande begab
sta- eine Nituberbande am hellen Tage in
das Haus der alten nnd begtlterten Frau
llllatanh band sie nnd ihre Dienerin, raubte
20.000 Lire in Geld und Schmucksaehen und
entfernte sich alsdann mit der grössten See
lenriihe. Die aefamnite Presse dringt da
rauf, dasz solchen Zuständen, die sie als
Schandfleck sitt Italien bezeichnet, so rasch
wie milglich ein Ende bereitet werde
—Mute Ausredr. Ein Baron, der
gern etwas Gutes trank, hatte um andere
Liisterne abzuhalten, auf seine Jaqdflasche
das Wort »Mit« setzen lassen. Eines Ta
gek- ubertaschte er seinen Bedientsn, als die
ser einen tüchtigen Zug aus der Flasche
that. »Kerl,« rief dst Baron, »kannft Du
nicht lesen? Siehst Du nicht, baß hier Gift
steht?«
»Ich wollte mit dem der-n sterben,« into
work-te der Dirne-.
Humoristischec.
Das Wunderkind-. »Sie sind doch
so ein eingesteischter Autograpbensäget—ha»
ben Sie denn auch schon von dem berühmten
Geigenvirtnosen, der setzt hier eoncertirt,
»Nein, von dem ist leider keine zu kriegen
—-d-:r kann noch nicht schreiben!«
Ein verzweifelter Fall. Nun,
Herr Doktor, sagt ein Client zu seinem Bet
theidiger, dem er ebm die Bettugssache vor
getragen hat, derentwegen ihn das Strafge
richt belangt, was meinen S’ jetzt dazui
Hm, hin, hni, entgegnet der Rechtsanwalt
kopfschüttelnd, da spukt«5! Wenn ich den
Fall noch so juristiscy auffasst-diesmal ists
wirklich ein ganz ordinärer Schwindel!
Un b ei an nt. Dame: ,,.iiennen Sie
die Braut von Messiiia?«
Herr: »Nein, ich habe gar seine Bekannten
in Italien-«
B e s ch e i d en. Richter: »Hu Ihnen der
Angeklagte die Ehe versprochen?«
.Datne: »Nein, nicht cinnials die Freude
hat er mir geinael)t!« «
Z e h r b e r n h i g c n d. Beamter: ,,(5kst
miiisen Sie den Beweis der Zahlungsnw
sähigieit Ihr s Echuloners und von seiner
Absicht der Ltkaareuoerschieppnng erbringen,
ehe wir einschreiten iiinneniss
(««,:(jii!)iger: »Er ist aber doch ein notori
schr Luth, seit vorgesiern über alle Berge
into ich verliexe dann Alles-«
Beamter: »So wird es allerdings kom
men, aber Sie genießen dann doch wenig
stens d-n Vortl)eii, die nöthigen gerichtlichen
Formalitäten ersiiilt zn haben!«
Ein Unverbesserlieher. »Aber,
Mann, denkst Tu denn, wenn Du alle Nachts
erst tun 12 Uhr ans dem Wirthshans heim
kehrst, gar nieht an die Zukunftss
»Doeh, liebe Gattin, ich freue mich schon
wieder aus morgen Abend!«
Störung der Ordnung, Tu,
pumpe mir doch zehn Mart!
iftzlugenblicilieh kann ich aber mit dem
besten Will n nicht«
Hin, fatal; nun habe ich den Posten schon
gebuehti
Selbstverrath. Kellner (in einem
Gast, dein er ein Glas Bier gebracht): »Ent
schuldigen Sie, mein Herr, heute am Sonn
tag wird gleich bezahlt!«
Mast literblüfsm »Ja....darau"f war ich
nicht vorbereitet!s«
Das Schwinden der Flitter
to ochen· Sie: »Hier an dieser Stelle
hab’ ich Teine Bitte gehört, John. Denkst
Tn nicht mehr daran?«—John: »Meine
Theu re, es giebt Dinge, die ich weder ver
gessen, noch mir vergeben tann.«
lf i n gute r S o h n. A.: »Du könn
test aber schon lange absolvirt haben!«
! B.: »O sit-aber ich fürchte stets, das;
smeinetn Altsn in Folge der übergroßen
sffrende etwas passiren könnte!«
A e r g e r l i ch. Arzt (3u seinem Stell
vertreter): »Na, Sie hab«n ja während mei
sner Abwesenheit schon gewirthschaftet, meine
jganze itnndsthaft ist sntsch. Jahrelang
hatte ich mir ein n schönen Status von
Kranken erhalten« Beim Antritt meiner
Jerienreise bertrante ich Lehnen sämmtliche
Pati nten an und Sie-Sie heilen mir in
H Tagen die ganze tsäesellschaftsp
N n r r e e ll. Run, sagt der Richter znnt
Zeugen, Eie hören, der Beilagte bdauert,
Sie aeprngelt su haben, nnd bietet Ihnen
oreiszig Mart Schmerz nsgeldk Sind Sie da
tnit sttfriedtnt
Nichts da! rnst der Jenae. Fiinssig Mark
tnill ich ich hah’ meine seite Preise!
Vjtisigliiclte BetoeiSstiltrttttg.
Professor: »Was? Ties r Sessel sollte sechs
hnndett Jahre alt sein .- Nicht tniiglitl).«
Antitsnitätenhiindlerz »Aber
ich bitt’ Eie, dreissig Jahre hab« ich ihn
selbst schon.«
N ii n st i a.-— Lnleh »Nun, Petri, wie ge
siillt Tir (in r neuer Lehrer?«
Behi: .,Raina5! Ter ist alle drei Tage ———
iranl!»
ts i n M a t a d s r. Junge Dame: »Was
halten Sie denn dort am Finger, Herr Asses
sor? Tag sieht ja tnie eine Wunde aus«
Assessert ,,llnbedentend, gnädiges Fräu
lein. litniag mcrchaerieben bei dem ewigen
——Vtrlolmngstingwcehsel!«
It e n a ch d e m. Lieutenann ,,Ne.i3ende5
Fräulein, lann heute unmöglich Zeche bezah
len, Alles im Jeu v-«rlnren· Nehmen Sie
Herz in PsandLM--Biissetdame: »Den Me
daillenfarm —sel)r gern!«
Tienstnsädchem ...... Sind gnädige Frau
aberkslänbisehZ
Taute: Weis hat das hier Zn thun?
Tinitniiidehenr Weil Sie halt seit dem
Herbst nieine dreizehnte Herrschaft ioiirenl
Ter zärtliche Natte. Fran:
»An-ißt Tu, Männe, ich inöchte«doch dein
Vereins sur Reuerbestattnng beitreten, die
Sache hat meine ganzen Ehiniiathieein
Manu: »Aber, Cur-, dct ioirste inir doch
nicht zu Leide thun! Denn kann ick Dir
nachher gar nich bi«gies3e11!«
Im Case. A. tliest in der (-5eitiing):
In Hamburg haben sich die Erlranlnngen
vermehrt.
B: Ah, toie sehreelliehl—- —-·liellncr, schnell
einen lkoginic.-»-Lie—5 weiter·
A.: Lin der Umgegend Hainlnirg’s sind
ebenfalls schon Fälle beobachtet.—
B.: Donnerwetter, also auch schon?
Keil-ter, noch einen (cognae.—Weiterl
Auch eine Krankheit- Konnnt da
dieser Tage «,n einein rsnoinmirten Arzt
während der erinationsstnnde ein Fremder
nnd erzählt, er sei ans Magdelnirg gebilrtig,
Oandtvrler von Verus, habe in Hamburg,
Vreslan und Berlin gearbeitet n· s. to.
Aber das interessirt mich Alles nicht, nn:
terbricht der Arzt, was sehlt Ihnen?
Stiefel fehlen mir noch, erwiderte der
Fremde·
Der humane Arzt soll auch diesem Uebel
abgeholsen haben.
J m is o ll e g. ........ Also meine Herren,
eine Magnetnadel kann durch sehr verschie
dene llrsach n abgelenit werden, z. B. wenn
ein Gewitter, ein Nordlicht oder ein Erdbes
ben am Himmel steht!
Uncrgriindlich. »Zum besserm
Verständnis tverde ich Ihnen meinen Vor
trag noch erklären!«—-—«Bitte. Herr Profes
sor, dei- ist nicht nöthig, wir haben ihn wohl
verstandenl«—»Arroganter junger Manns
Mitten Sie sich’5, mich versteht überhaupt
kein Mensch
Begilndeter Stolz. Dienstmanm
»Na, Aujnst, mai siehst De denn heite so von
oben Wahl Halte det große Log setvonneniss
—Droschlmlutschet zweiter Klasse: »Nee,det
«
nich. Aber ick bin heite bestraft woM ·
drei Matt wegen-In tufches Jahren-«
Entschwunden bin ich Deiner Rache
Du alte Schachtel, beeser Drache,
Du inieietige Weiberfeei’! -
Tu wildes Afrika-Kamesl,
Kannst jetzt nich mehr mich matdern, aus
len,
Und mir nich mehr mein Geld vorzshlety
Kannst nich mchr ans ver Gneibb’ mich
holen
Und mir zu Haus den Gobb versohlen,
Kannst nich mehr machen gleich Mahnu,
Wenn ich nach hiibsehen Mädchen schau’!
Jetzt sann ich treiben, ums ich will
ian frag’ nich erseht Dich Krokodih
Bin Dich, Xandibbe, endlich los-—
W eß Knebheheiy nee, ’s is zn famos:
Du hist derhe1n-s-- ich bleibe da
Im Freiheit-stand Atnerigai
Peter Rnevvajem
sreiheitsittlicher siichsiseher Ehemann.
Die kurze Rede. Der Bürgermei
ster einer kleinen Stadt betvillkomnmete den
durchreisenden Liberpräsidenten mit folgen
der Anrcde: »Z:vei Dinge haben stets die
hier dnrchreiscnden Großen belästigt, erstens
nämlich die Fliegen, und zweitens eine lan
ge Anrede. Vor dem Erster-en möge Sie
Gott schützen, vor dem anderen will ich es,
indem ich meine Rede schließe!«
Aus einem Manöverbries.....An
dritten Tage bekamen wir Fühlung mit
dem Feinde nnd Speck!
Mitleidig. »Na, warum siennst Du
denn wieder, Du Dämlack?« —- »Ach, ich
jannnere blas iiber den armen Ochsen, der
wgen so einem kleinen Stück Fleisch ge
schlachtet werden mußte
Beniitste Gelegenheit Aus ei
nem öffentlichen Plane kommt c- zu einer
sehr erheblichen Schlägerei. Die Polizei
erscheint, die Gcndetme nehmen mehrere
Verhaftnnaen var. Ein Advokat, mit Ak
ten nnter dein Arme, kommt gerade des We
ges; er stürzt sich mittsn unter die Menge
nnd ruft: »Nix zu vertheidigen, meine
Herrschaften!?«
D r n ckf e h l e r. Die höchsten Herr
schaften haben bei der gestrigen Tritde
263 Treiber verwundet.
Jn der Verliebtheit. ,Wie
ftcht"5 mit der Maibowlc, Lisi7«
,,iiileich ist sie fertig, gnä’ Frau-ich muß
nur noch den Wachtmeister hineintyun!««
G e m ü t h lich. Richter (3nnt Zeugen-.
Wie viel Uhr war es wohl, als Sie Jhrcw
Knecht bei Ihrem Fenster vorbeihnichen sa
hen und ihn anricfen?
Zeuge lsnm Angeklagten): Na, wie viel
wikd’s g’wesen s«"in, Johann?
Jm Restaurant. A.: »Du, zahle
siir mich mit; habe mein Poetemonnaie
vergessen!« —- B.sspiittisch): ,,Hni, sehr leid
thnt Dir das wohl nicht?«-—A. (eisrig): »O
doch, Tn könntest dann wsnigstenö sehen,
daß ich immerhin nicht in der Lage wäre,
Zu zahlen!«
Aus der Kinderstnbr. »Um Got
legwillen, Kinder, was-J macht Jhr? Wie seht
ihr an5?«
»Aber, Mama, wir spixlen ja Thier-ban
bigerl Das Ofenthiirchen ist der Löwenta
chen ---da stecken wir die Köpfe ynein!«
S t o szse n s 3 e r. Jniigges kle sder dazu
kommt, toie eine Frau ihren Man mit
Echliiaen traktirtl: Jetzt bin ich aber wirk
lich froh-, das-, ich stets so ·n Mangel an Da
menbekmtntschaft hatte!
Auf Flügeln der Liebc. Braut:
»Aber-, lieber Adolf, Tu kommst ja ohne
Pferd»
Bräutigam lben soeben sein Pferd abge
woran »ii ber Schatz, ich starb vor Sehn
sucht nach Tit nnd bin meinem Pferde vor
alt-accilt!«
N n r der V ii rie: Erster Börsianer:
»Was rathen Zie mir zu kansen?«
Its-eitel- nsnf den alten lieberziehcr des
Rragcnden zeigcnoj: ,,(kinen neuen Ueber
;i l)c!«.«
Ui i ch t c am p et en t. Schütze znin Zie
lcr: Sie sollten doch die Blicken in Jhrcm
Jicisland angbessern, sonst werden S’ wahr
haftig einmal erfcl)osscn!
stielcrt L, das geht mir gar nichts an,
das iit die Sache vom Herrn Echiilzen-Vor
stand!
ti· in A n g c b o t. «i."lllerbing5«, meint
der tin-irailignermittch ,,miissen Sie, wenn
Sie diese Tame lolinschen, anch ihre Mutter
in’-:« Lan-J nehmen Z«
»Ach-« rnst der Freier-, »möchtcn Sie die
nicht als Probijion behaltentl«
L a k o n i sch. Hoscht dann sehn widder
Tot-seht, Philipp?
Vice, noch!
V i e r u l) r. Stamnigast: »Wie spät ist’s
denn, Rasen-«- siellneriin »Es-est li) Seidel,
Oerr («'-erichtsratli, drei haben S’ noch zu
trinken
»Mus» Au Leeteur-.-—-Verdächtig aus-s
selsender Gast: »Herr Wirth, l)ab’n S« uix
zu lesen dal«
Wirtin Vielleicht das deutsche Reichsstraf
gesetzbuch grsallig2s
Wechselseitige Angst. Frau
Densel: »Warum kommen Sie nicht ’mal am
Abend Zu uns, Frau Stutjeli Sie hadersiss
ja tser«sdroel)en?«
Frau Stuneli »Mein Alter geht Abends
nicht gern aus, weil er immer miid’ ist, und
allein will ir nicht zu Haus bleibeu—-et
ättastiat fiel)!«
Frau Huneh »Sie haben doch ein«
Dienstmädchen Z«
Frau "5tiit;el: »Ja, aber wenn die mif
ihm allein bleibt, ängstig« ich mich!«
Ihre Entschuldigung. »Aber-,
Lina, Sie haben ja gar kein Feuer im herds
Da lanu ja das isssen nicht lochenl«
»Natürlich, aber auch dafiir nit so leicht
anbrennen!«
Es fragt sieh: warumsi Alte «
lette: lstz ist noeh gar nicht lange her, dass
sich zwei Männer fast um mich geschlagen
halten«
Freundin: Ich weiß es; das war der
Staatsanwalt und der Vertheidiger im letz
ten Prozeß.
In dem Rounth C oele in Tennessee ma
chen sich Weifzkappen wieder sehr mausia.
Mehrere der angesehensten Faeener fanden
dieser Tage an den Thüren ihrer Wohnhäm
see Zettel angeheftet, in denen sie aufgefor
dert wurden, das Cvounth binnen zehn Ta
gen zu verlassen, tvidriaenfalls es ihnen
schlecht ergehen würde Anderen Häusern
statteten sie sogar Besuche ab und fchossen
vielfach durch deren Fenster-. Vermuthlich«
wird die Bande nächstens einmal mit bluti
gen Kliper heimaeschickt werden.