— -. . - ...... . -- For-illa Ein Roman aus Ostctfrita. Von O. Elster. ( FortsetzungJ «Buschiri den Salaain nahtSanchiki kommt-in den Waffen! Zu den Wassers-· So tönten die Rufe der aufgeregren Be döltermtg, während die kleinen Genua-Ute gertkmnnielnj rasselten nnd gellendes Kriegs geschrei erscholl. Vom Walde her bewegte sich Buschirig Karawane in die Ebene hin ein. Vorn eine seltsame Gestalt! Ein rie figer schwarzbrauner Sieger; an beiden Sei ten des Kopfes stehen mächtige Adlersflügel empor gleich riesigen lfselgohrem von den Schultern herab hängt ein Uöivenfelh pec lengestictte Bänder nnd Schnilre fließen von dem Körper herab, in den Händen schwingt er einen federgeschrniielten Speer nnd eine rasselnde Horna. Es ist der Zauberer nnd Vol-tanzen llnernuidlich springt, hüpft, nnd tänzelt er dem Zuge voraus. gefolgt von drei Trornnilekn, die anf gewaltigen Gotnaz lange Wirbel drdhnend schlagen. Fahnenträger mit wehenden Bannerm in die Koranfpritche eingesticct nun, folgen; dann aus milchweißem prunthaft ausge schirrten lfsel Buschiki ben Salaam in gelb seidenem Gewand, das Haupt von einein blauen Turban umwunden, iin liiiirtel einen prächtig blitzenden Maskotdolch, in der Sand eine lange, elfenbein- und silberver sierte arabisehe Flinte tragend. Ihm zur Seite reitet Said ben Sef, ebenso gut ge kleidet tvie Buschiri, aber nicht so start be waffnet; dann folgen die arabischen Krie ger, theilweis beritten auf starken Reiteseln, dann die Sklaven nnd Anhänger Buschiris aus den verschiedensten Stämme-i der Ein gebarenen. Da sieht man die Waniamtvesi, nett Speer, Pfeil und Bogen, die Waschensi, die Wasepuha und auch einige der wilden Masfaikriegee in vollem Kriege-schmuck, ans den Köpfen bunte Federbüschel, aus den Schultern die schwarstveisien dichten Felle der Kolobusasfem an hand- und Fussgelenken Feder-ringe, am Arm den mächtigen Schild ans der haut der Minder, in der Hand den gewaltigen Speer mit der blitzenden schau selfdrmigen Spitze. Den Beschluß des Zu ges machen die Lasttritger, die Weiber und Kinder-. So bewegte sieh der bunte Zug, ettva 500 Köpfe stark, auf Kisoktve m. Chidangilo hat rnit seinen Leuten var dein Dorfe Auf stellnna genommen, ans der Station stehen die Askaras unter ihren Führern, den drei deutschen Beamten unter den Gewehr-en nnd bei den litesehiitzen bereit, nnd ans der Mis sion- fressen Mr. Sampbell und Mr. Thom son die aufnereate Menge der gefliichtetrn Weiber und Kinder its dernhiaen Jetzt macht der Zug in der Ebene halt, und Vusehiri entsendet einen Boten sn lshis dangilo. Ter Hanmling von Kisoktve geht init dem Boten zuriiel nach Vusehirh und ein endlofes Schauri be,1iniit, während sieh die Leute in das sitt-as lagern. Endlich ist das Schaut-i beendet, und China-rann lehrt su seinen Leuten surii·k, die dann im Dorfe verschwinden Aber doin Lager Vusehiris lsst sich die Reitalt eines Reiters ab, der taseh Fu der Mission hinaustrabt. Es ist Said ben Ses, der Freund des Missioniirg camvbell -Wenn Seid den Sei zn mir kennnt.« spricht Mr. lkamvail befriedian »so hat es seine Gefahr-. Ich werde ihm entgegenge den« -Sei mir nearlith Said ben Ses« so rnst er dem Araber entgegen und dieser springt von seinem Thier, und sieh vernei gend erwidert er: .Jambo, fambo sann. fambo snaanaa!« kSei aegriifst sei herilieh aegrtifzt, sei aus das allerbeste negriilth Die beiden Männer ieliiittelten sieh herilieh die Hände-, dann iiihrte Mr. skainphell den sraber in das- Haus« sich mindere mich Soid,s nahm der Missioan das Wort· »daß Du mit Busehiri den Salaani wiedrnm Gemeinschaft aemaeht hast« Willst Du« wieder das slnehtoiirdige Gewerbe eines Silaverihtindlerä ergreiseti!« »Bei Allerh. mein Freund. let-, tderde es» nicht thun! Aber die Deutschen haben uns-« die Klilte arranbt, sie himkiren niit ihren Krieassthiffen sämmtliche bösen, unser han del lient darnieder, wir können unser Mien- ; dein nicht mehr beredet-them ohne hohen Full sn bezahlen. das darf so nicht sortaehenJ deshalb mlissen die Deutschen dieses Larth verlassen-· »Aber Ihr habt doeh mit den Deutschen Berti-dar adaesihlossen nnd die deutsche Me- · sellsehast erhebt doch den Soll ini Namen Eures reehtiniiskiaen Deren, deg Sultans von Saum-ari »Der Sttltan bat tan nett-Inst. wir wer den Uns selbst heilen « »Ur-l tvelche Weile7 Mit Wallennetmlt7« »Wenn die Temschen nicht exntniilliq ne ben. mich mit Wallennewetlts »Die Deutschen lind 1niichtia, Ihr werdet sie rächt benenne »«.inschalin! Jnschnllalw lWie Allnli tnitlts »Und richtet sich ikner Iiriea anch siegen unz. die sriebiichen Tiener Watte-ji« Mein. Alte sollt ttctbelteilint bleiben, wenn ka Mk Deutschen nicht nnterltiitzh nnd ich komme in Tir, Inn Tir m seinen, detst Dn vnn mir nnd tmn Nitschiri ben Salaam nichts in liirchten beit ,.Jich imnle Tir. iind die Deutschen drit ben nni der Statinniss »Mir werden lie aussen-vern, Kiiotwe p rtinm n «Sie werden ich meiner-n ,.Tann tsserben wir sie minnen .Snid, Inst-, Ihr treibt ein aetiilirlichetz Spiel, nnd ich bitte Eich. Dich lern m bal ten tmn diesem nnnerechten Krieaet Bnlchiri iit ein Mel-est nenen seinen rechtmiiltiaen der-rn, nnd nsenn die Deutschen ihn besiegen und aelaneten nehmen, dann endet er ais UebelL das beisti. er stirbt eines seltimpslichen Todes an dem Malen-n «·.’inschailalt! Jnschallalil—--Jch habe mein Wort aeaeben. nnd ich kann nicht mehr In rtieitreten.—-Lel-e weibl, mein Freund nnd Dritt-en Du kannst sicher nnd rnltia hier wohnen. Salds Fretsnbschast schlitzt Dich und die Deinen lIr ichttttelte nochmals herrlich die den-d des Millionäri. dann liestiea er seinen Mel und tethe davon, der deutschen Statius ent IMM« Cln anderer Cmplanm als aus der sriedsertiaen Mission, ward ian biet-. Im Tour start-ten tlnn drohend die Mundnnsen meler Wchittte mtaeqem die mit hinterla dem dem-sinnen situi- Iemden ans ilmtt sPosten an der Pallisadenmauer nnd im Dose selbst lagette eine kleine Schaut schwarzer Diener und Sklaven, welche ebensalls mit lGewehren ausgerüstet waren. Aus dem stei Hternen hause der Station wehte die deutsche Flagge, und lriegerisch geriistet traten dem Araher Walter Engholm, Wolf und Gehlsen entgegen. Die sriedsertige Handelsstation war in den letzten Tagen zu einem kleinen Fort umgeschasien worden. Als Said in den Hof einritt, schloß sich lnarrend das That hinter thu, nnd der Araber wars einen scheuen Blick nach eitel -toiitts· Dann aber fand er seine würde »dolle haltnng wieder; ruhig und langsam stieg er ans dein Sattel nnd verneigte sich tief, die Hände iiber die Brust getrenzn Walter lfngholm trat ans ihn zu. Es zuckte seltsam in seinem Antlitz; zum ersten Mal stand er dem Vater Feridaiz als Feind gegenüber, nnd er ahnte, dass dieser Augen blick verljiingsiiszvoll slik ihn, siir die Gelieb te, wie siir ihr gemeinsamer- Schielsal werden würde. Er reichte Said die Hand. «vet gegruszt, card den Ses, tu meinem Hause-· sprach er. »Ich hoffe, dass Du als Freund zu mir lonnnst und als Freund wieder von dannen gehen wirst.« »Allah weiß es»e5 lamint aus Dich an, Frnndllng!« entgegnete Seid, ohne die Hand des jungen Deutschen zu berühren. »Ich lomme im Namen Buschiri ben Sa laams, ini Namen des arabisrhen VOW um Dir mitzutheiletn daß wir, vie Herren dieses Landes seit vielen Jahrhunderten, nicht dulden wollen, dasz die Deutschen dieses Land in Besitz nehmen.« »Dieses Land gehört nicht Euch. Wir haben es durch rechtmäßige, sriedliche Ver träge erworben und die Miste von Eurem Lberherrn, dem Sultan, in Pacht genommen Jhr seid nicht die Herrn des Landes, und Raum ist siir uns alle in dem Gebiete zwi schen den großen Seen und der Küste-« Martin ist nur sür uns in diesem Lande, und Jhr müßt ans ihm weichen oder wir zwingen Tuch dazub Jn den dunklen Augen Saids slammte es aus« Drohend suhr er fort: »Schon haben wir an der Küste die deut schen Männer vertrieben, auch aus dem Jn nern müssen sie fort, nnd wir sordern Dich aus, Kisolwe zu räumen und nach Sansibar zurückzukehren, oder ........ · »Halt, Saidl Sprich nicht toeiter!«- rief Lieutenant Engholrn. »Ich möchte gern Freundschaft mit Dir halten, denn ich weiß, Dein Herz ist gut, Du bist nur versiihrt durch Buschiri und die anderen Häupter der Nebellen. Noch ist es Zeit, zur Ruhe und Ordnung zurückzukehren, und ich verbürge Dir Deine Sicherheit und den Frieden! Jrh beschwöre Dich bei dem theilten Haupte Tei nes Kindes, lasz ab von der Verbindung mit den Rebellenx sie werden von unseren Was sen besiegt werden, und schmacht-aller Tod ist ihr Vor-T «Du hast mich bei dein theuren Haupt meines Kindes beschworen, bei demselben bauvte schwöre ich Tir, das-, ich dein geschlos senen Bündnisz treu bleiben werde· Jch bringe rTit Krieg oder Frieden-—-toähle!« .Said, höre Deine Tochter, mag sie Tir zu sagen hats Aus dent hause trat tief verschleiert eine weibliche Gestalt in arabischem liieioaudr. Aller Augen wandten sich erstaunt ihr iu; Niemand tot-site, iooher sie gelommeu. Nur Walter singholm tousite es, denn in der leh ten Natht war Ferida heimlich in ihm ne. lommen, um ihn von der drohenden Nesahr der Annähernng Buschirisz su unter-richten »Meine Tochter-wo ist sie-« »Dort lomint sie-es ist Teiue Tochter Jsu den Ftisien Zaids sanl die verhiillte sileitalt nieder. Dann aber hob sich der dichte Schleier, und der alte Araber sah iu das angstvolle und doch trot;ige Antlitz sei ueg Kindes. Wir der Schrei eines tu Tode getroffenen Wildes llanki es von den Lippen Zaum lsutsetit, alH sehe er ein tiiesvetist, taunielte er einiee Schritte s·uruel, die kleine toie al! ioehreno von sich streckend. Aber tiefer neigte sich seine Tochter zur lsrde nieder, bis ihre Stirn den Boden l)eriihrte. »llngluelielige, wie lomntst Tu in diese-G Hans-is- i »’Linter, ich lonute nicht anders-,- der mei- ( sie Mann hat mich zu seinem Weibe ne mucht ...... « siiu Wuthschrei entrang sich ans- der Brust des Arabers. Zuerst schien e-J, als Will-.- eri sich aus die niedergesunlene liieitnlt seiner Tochter sttirsen, um sie zu seinialmenI dann aber ttiars er die Arme in die Lust und sanl dutntil stöhnend leblos zu Boden. »Vater! Vaterb Mit nnlvent Schrei iturzte icch Feridas ulier ihren Mater. Waltcr tsnulnsltn lniete nieder uuv holt neu Knvs nex- Lilien eninnr,i iletn die Stirn mit Wasser nasche-nen das ein Tienrr ihnt brachte Zehn-einend ilan den Wolf nnd itlehlsen ha. Jent erit innn ten sie sich so manchen Vorfall der letzten zielt nnd die wechselnde Etinnnuun ihres Etatianschess erliareu. Jetzt nsnsktcn lie auch- woher Lienteuant isnnholin stets die gestatten Nachrichten liber den Ausstand er halten hatte. Die Tischler Eaio lien Zeig war die Verrätherin ihres Volkes gewesen. Ter alte Mann laut langsam wieder sn sich. Wie geistegabiveseno starrte er umher; doch setzt erkannte er seine Tochter und sing l)alui. er erinnerte sich ver lenken Minuten, nnd Beide von sich stoßend, sprang er tuit gewaltiger Kraftanstrengung empor »Auch Tir, Fluch iiber Teiu Haupt. Nichtgnniedige, die Dn Deinen Vater, Dei nen lillaubeth Dein Volk beschimpst nnr verrathen hast!—--—Frieden und Versöhnung taunen nicht mehr herrschen zwischen tin-, ebenso wenig wie zwischen rneinem Voll und dein der Weißenl Fluch Tie! Fluch ifuch Alle-il Tat- Blnt. das in diese-n Kann-se vergossen mitti, es lonnne ans Euer Haupt, —-Allah tvird richten zwischen uns und ifuchis - Drohend streckte er die geballte Hand em por. Dann wandte er sich ab, bestieg sein Reitthier nnd ritt sinnt Thore. das ihm die Posten ans einen Wink lingholth össneten. Zitternd nnd bebend stand Ferida da, mit gesenktem Haupte den Fluch ihres Vaters anhörend. Tann alter richtete sich empor, und den Schleier gans von i rem haupte werfend, dass das helle Sonnenlicht ihr schö n edlei Antlitz voll beschien, sprach sie städ und seteelich: »Wie ich diesen Schleier von mir werse, so umse ich die Vergangenheit von meinem Leben abl Der verhttllende Schleier ist das Zeichen der Knechtschash der Unsreiheit——setst bin ich sret und kann jedem ossen in’s sage schauen. Ich nehsre setzt ganz zu Dir und Deinem haltet-— Cie reichte sngltolen die hand, ihn mit leuchtenden Blicken ansehend. stach einmal wandte Ich Seid sen Ces unt nnd ries noch einmal drohend und dumpf ,,Fluch Dir nnd allen Weißenb Dann schlossen sich lrachend die That-flü gel hinter dem rasch davon Reitenden Das Schicksal Feridas hatte sich entschieden· U Der erste Kampf. Die Nacht sanl nieder; eine sinstere, stür tnisel)e, rennerische Nacht, wie sie die Regen zeit der Tropen so oft mit sich bringt. Die Bäume des Urtoalch neigten sich unter der Wncht des Sturmes, der in den Kronen der llrtoaldriesen seine toildesten Melodien spiel te. Es sauste, heulte nnd psiss in den Schluch ten der lisaqaraberqe, als dritte sich die ge fannnte Thiertoeit der Wildniß zn einem Coneert ein Stelldieltein abgegeben nnd als wolle setzt eine der Bestjen die andere liber bieten in grausem Nehenl und wildem Mur ren. Ueber die Ebene sauste der Sturm und bog das wann-hohe Gras zur Erde nieder hier nnd da eine ans dem Metvirr eint-vera qende Palme lnickend oder die armselige Diitte eines Negers zerschmetternd. Jn den Bananengiirten von Kisalwe richtete er gro ßen Schaden an, aber an der Wohnung der Mission nnd der deutschen Station brach sich seine Gewalt, nnd iviithend umbrauste er die sestgesiiaten bät-see nnd die starken Pallisaden. Still war es in den menschlichen Wohnun gen und in dem Lager Buschirls drunten auf der Ebene. JTie lfinwohner saßen zu samtnengedritngt in ihren Htitten um die Feuerstelle und lauschten ans die wilden Töne des Windes, welche zuweilen von ei nem geklenden Schrei unterbrochen wurden, der aus der Brust eines geangstigten Thieres des Waldes zn kommen schien. Auch in der Mission fast man beisammen, tm sliistern den Gespräch die Ereignisse des Tages be sprechend. Ruhiger war inan hier gewor den, wußte man doch setzt, dasz die arabischen Horden die Mifsion nicht angreifen wollten. Aber um die deutsche Station hegte man ernste Sorge, denn ein Gerücht war von dorther gedrungen, dass Said ben Ses in vollem Zorn von derselben geschieden fei. »Der Bana mnssnnge der deutschen Sta tion,« so berichtete ein Neger, »hat die Toch ter Said ben Sef’s geraubt und weigert sich sie ihrem Vater wiederzugeben Said den« Sef hat geschivoren, sich in rächen und die Station des Bann inufsnnge zn Asche zn verbrennen.« Erstaunt blickte Mr. tsatnpbell den Neger an. «Svrichst Tit die Wahrheit? Befindet sich die Tochter Saids in der Ziation bei den Teutschetti« »Ich habe sie mit eigenen Augen gesehen, mein Vater,« erwiderte der Schwarze. »Sie befindet sich dort und soll das Weib des Ba na mnffunge werden« Der Missioniir fchiittelte den grauen Kopf: dann blickte er voller Mitleid seine Tochter an, die das Haupt tief niedergebeugt, das Antlitz in die hände verborgen, dasast nnd schweigend den Bericht des Schwarzen ange hört hatte. Jent richtete sie sich empor: ihr Antlitz war bleich, aber ihre Augen waren thränenlos; mit schmerzlichem Lächeln sprach sie: »Es nicht recht von Mr. isngholnh dent Vater die Tochter sn rauben, aber ich ahnte, das-« eine wilde Leidenschaft des Mannes Herr erfaßt hatte. Ter llngliietliche hat sein eigenes Verderben heranibeschnsorem las-» nns in liintt beten, mein Vater, das; er die Uni glnetlichen dort in der Etatinn in seinen gntigen Echun niintnt.« »Er iit nicht werth, Mis; titleih daf; Zie ferner an ihn denken,« sprach plötzlich die ruhige, ernste Etinnne Mr. Thoinfons, des zweiten Missionars .,Vergesfen Sie den Mann, der Ihr Herz nicht in würdigen wuß te ....... « tss war das erste Mal, daf; Thonifon in diesem Tone in tillen sprach. lirftannt bliette fie den jungen titeiitlichenatk »Man-ihm Zie mir, Mist (illett,« fuhr dieser furt, »wenn ich vielleicht nupaffende Worte wählte, aber ich tann Sie nicht lei den sehen, Sie lind mir thener, wie eine liebe Zchtdeiter ....... « stillen sah iu ieiue bittend iiiis fie gerichte ten Auneiix sie sah, teie ei- iii seinem Antlit; siiiite: ihr llniniith deriihkiiand, sie reichte ihni die Hand und sprach: »Ja-h ineis;, das-. Eie iiiir eiii treuer Freund iiiid.« »Eiiliiii-,ie ich lebe, Mis; iiileii ..... « Lin iser Etiitiiiu ruitete iniin iiih ans den; iiiiireu « Ansiriss der Limber. Alle Posten doppelt beiets,t. Bei den lsleiehiitsen iteiudeii die iieitriiueucgiiuiisditiiteii Leute: die Tiener dei- Etcitiisii nein-en siiiuiiitlich niit iiletiiehren bennisinet nsiirdeiix Uieiitenaiit icnghiilin ge bist seht iiber snnssin nidhlbewassnete Man net, die beiden weissen Angestellten nicht init eingereehiiet. liiue ernste Eliinniiiuzi herrschte unter der kleinen Beiiihuiig iiin Jeder tinis;te, das-, es einen sianiiis aiis Leben nnd Tod galt. liinade niar iiaih diii isreignissen dez Tages bisii Zaid lien Ees nicht in er warten. Ferida sasi init ihrer schniarsen Sklavin Karakm derselben, nielehe sie einst iin Walde sast sterbend gesunden, in einein Nentach des «5iiitiiiii5l)aiise5, biin dessen Fenster aus sie die libene iiberblieken kunnte. Eie sah das Lager Vitsei)iri5: sie hörte die heulenden Tis: ne des litiegggesaiigecs der wilden tilennsseii ihres Vaters nnd schauderte siisaniinen, tvenn sie sich dergegeiitiiiirtigte, wag ihrer harrte, salls sie in die- Hände dieser Menschen siel. Von ihrem Vater hatte sie seht ieinen Schiin mehr su erhiissetn erbarinnngsloz wäre sie den rohen Leidenschasten der Wilden preis gegeben. »Lieb« sterben, als jenen in die Hände salieii,« sliisterte sie nnd breszte die Hand ans den kleinen scharsen Maskatdoleh, den sie in den Falten ihres eilen-andres trug. Karakm die schwarze Dienerin dont Tan ganikasee, kanerte zu ihren Flisren nnd sah init grossen angstvolleii Blicken zu ihrer Her rin ans Als der Abend niedersank nnd der Stnrin seine brausenden Melodien erschallen liess« verstummten die Kriegslledet der Arabes: dunkel nnd still ward es in deni Lager der Feinde, nur bin nnd wieder slaniinte ein Wachtseuer aus, das der Sturm nnd der fliegen aber bald wieder anslbschten Inzwischen sasi Lieuteiiant Engbolm mit den beiden Angestellten der Station zusam inen nnd besprach niit ihnen die Verthei bigimginiasiregeln Schtveigend hörten die beiden Untergebenen die Weisungen Ihre-s Einst an. Als Engbolm geendet hatte, trat tiese Stille in dein Gemach ein« Eine düste re, driickende Stimmung beberrschte die drei Mannen Geblsen nnd Wolf südliem dass Engbolm ihnen eine Aufklärung schuldig war-, doch keiner von ihnen mochte das erste Wort sprechen. Lientenant cngboim ging mit raschen Schritten iin Gemach aus und ab. Endlich blieb er ties ausseuszend sieben, i xfah Gehlfen und Wolf trübe lächelnd an und sprach: »Ich habe eine Dummheit begangen, nicht wahr, Kameraden, das ist Eure Meinung? Sprecht es offen aus, Jhr verurtheilt mein Verhaltens-« Wolf zuckte mit den Achseln, doch Gehlseu vermochte nicht länger zu schweigen. »Bei meiner armen Seele, Lieutenant Engholm,« platzte er heraus, »Sie haben sich da eine schöne Zuppe cingebrockt. Glaubte Sie wahrhaftig auf einem andern· Kurs mit Ihrem Oel-zur und nun müssen Sie sich in vie gelbe Araberin verlieben? Ging es denn gar nicht anders« »die-mein Zur seid ein braver, braver Bursche, nnd Euer derbes Wort nehme ich Euch nicht übel. Wie das Alles gekommen, erlasit iiiir, es lfueh iu erzählen; aber das Eine glaubt mir- daß die Tochter Said ben Sess freiwillig zu mir gekommen ist und auch uiu Schutz gebeten hat gegen ihren Va ter und ihre Landsleute. Sie ist eine Chri stin in ihreiii Herren nnd möchte ihres Le bens uiid ihres Glaubens entfliehen. Sollte ich sie zuriieliveisen?—Jch hatte die Absicht, sie nach Sansibar zu senden, Ihr, Gehlsen, solltet sie dorthin bringen, dort mochte sie in der Familie eines Freundes von mir so lange bleiben, bis ieh sie als mein Weib heimholeii konnte: die triegerischen Ereignisse aber traten zu rasch ein, und jetzt ist keine Möglichkeit mehr vorhanden, sie nach San sibar zu senden.——Die ganze Küste befindet sich in hellem Aufruhr, die meisten Küsten plätze bereits in den Händen der Rebellen, nur Bagainoyo und wenig andere werden von uns iioeh gehalten. So müssen tolr denn das unglückliche Mädchen bei uns behalten, um sie zu schiihen gegen ihre fanatischen Stammesgenossem Seid Jhr nun zufrie den ?« " Er streckte den beiden Kameraden die Hän de entgegen· Kräftig schlug der alte silehlsen »ein nnd auch Wolf legte seine schmale JRechte in die Sand Winters j »Ich stehe Fu ihren Diensten, Engholm,« sentgegnete Wolf. »Ich begreise Jhr Verhal Jten dollloinmen, nachdem ich die schöne Fri jda gesehen. Sie können ans mich zählen sstäsch danke Ihnen, Wolf! Und Ihr, Gehi i »Der idenier hole die beiden Schrittes Alles ilar zuni iilefechh Licutenant Eng hoiiii! Auf den alten itsehlseii können Sie sich verlassen, ioic ans sich selbst! Drei Hnrrahs siir dtie schöne Ferida!« Lächelnd und leichteren Herzens driiette iWalter lingholin deii Kameraden die Hand. J wegen Winternacht lieh die Gewalt des thuruieiZ nach. Tie Regenwolken verflogen Hund ein driichtiger Ziernenhiiumel iriiilbte isich iiber die ieiichte liede. coeli und leuchtend sstriihlte daz tiriichtige Sternbild des siidlicheu JKrenseis hernieder niid uiiioillliirlich dachte JFerida an die milden Worte des LiJiissionar5, Hat-J dieser ihr bei der Betrachtung des Eiern Hbildezk die Leidensgeschichte des Stifters der zchristlicheii Religion ersähltr. Neue Hofs jiiniig uiid neues Vertrauen zog iii ihr ein ’sainesJ Hers. » Truiiteii ans der Ebene lenchteten jetzt idieoer heller die zahlreichen Feuer in deui Lager ViisctiiriTJ auf iiud aufs Neue ertön "ten die wilden -lirieg5gesi«ini·.ie. Bei dein röthlichen Scheine der Flammen sah man »den Zauberer uiid Vorteinser uiiiherfdriugeu, gefolgt von den grell heraiicsgepunten Ne italten der schwarzen Krieger. Zuioeileu hiirte inan auch sern den heuleiiden Ruf: »«.Illlah! Allali!« Bläulich iisard es todtensiill iiii Lager-: die tausenden Krieger iraren iii deiii hohen tstrase derschkunndeii, uni- die Lagersener brannten noch fort, niii die die eingehiillten Gestalten der Weiber nnd Ziladeu lauerteii. »Sie riisten sich zuni Aiigriff,« sliisterte Lientenant liiigholin seinen beiden Unter gebenen zu, iiiit deueii er die Bewegungen der Feinde beobachtete Ein spaniinngsisolter Augenblick trat ciii. Lille Mann standen auf ihrem Posten, in den Händen die isTeiiiehriy die Blicke hinan-J gerichtet in die dnulie Nacht, durch iiielelie das Sausen desJ noch iiinuer starleu Leiindes tönte. iiiiie halbe Stunde niochte iii diesem gespaniiten Warten vergangen sein, als plötz lich ein gelieuder Schrei erllaiig, dein dou allen Zeiten ähnliche Eliuse autidorteieii. Aus deii Schatten dec- Waldes sprangen die duns len Gestalten der schiiiarsen Krieger, Zwischen denen gespensterhaft die weihen liteidiiudr der ihre-her ichiiiiiuerteii. Auch in dein hohen lsirase tauchten die Feinde auf: rings niii rie Italiou hatten lie einen lireis gebildet, der sich enger uud enger iiisainineusrhldh « .All« »Ihr-in auf Teil! Alle Mann klar zum («s'ieieel1t!« Zu rief der alte lilehlien und eilte die Pallisaden entlang, die Aglariäi nnd anderen Bewaffnete-n der Ztation anzufenern. Jetzt trachten die ersten Schiisse voni tlualde her. Tie Kugeln schlugen pfeiiend in die tIlallisadenwand ohne Schaden anzu richten. »Nein ihnen eine "5altte,« rief Lieutenant linghulni Nehlsen Zu, der die Front nach dein Walde zu lteiehligte. während Wolf die lseiden lslesctnitze atn liingange lontntandirte linatternd nrasielte die Salve in die dunl:. le Nacht hinaus. lsin Wnthgeheul der Ara lser antwortete, und dann begann ein tolles Jener der Feinde-, das aber wirkungslos an der Valliiadenwand alsprallte Plötzlich ver itunnnte das Feuer wie aus ein gegebenes Eignall Ueberall tauchten jetzt die Gestalten der Feinde ans und itlirntten, die Wafer schwingend, gegen dasJ Fort. lfin wohlge zieltes Feuer der drei Deutschen und der ge ulsten Aslarig empfing iie, nnd mancher der ltlngreiser wälzte sieh stöhnt-nd ant Beiden. sieht donnekten auch die Kartätschen der bei den lileschlitze ans den Feind, der sich gerade ins-r dein Eingange-that zu einein dichten Haufen zusatntnengeballt halte. liin furcht bares Wehe: nnd Wuthgesehrei ertönte, dann verschwanden die Angreiser wie Spreu im Plinde nach allen Richtungen hin. Verge Ieng, das; die Araber die schwarzen Krieger anieuerten, unt sie nochmals gegen die Ver sehansung zu führen, vergebens, daß die Ara ber muthig Stand hielten und die Station aus ihren fileloehren beschossen, die großei Menge der schwarzen Krieger war nicht mehr tu bewegen, nochmals anzugreisen, sie fluch teten in den Wald oder versteckten sieh ini den Nebllsehen und dem hohen Grase. ; Aber aueh hier waren sie nicht sicher vor’ den todt dringenden Geschossen der Deutschen. llnaufhdrlleh prasselten die Kartlltschen in die Gebüsche und in die Mragbllseheh und das Kleingewehrseuer knatterte und rasselte tvie ein hagelschauer aus die Gebüsche und den Waldiaum nieder. So gewaltig halten sieh die Arabendie Wirkung der deutschen Waisen doch nicht gedacht! Der ganze Hau sen der Angeelser flüchtete in Verwirrung zur Ebene zurück. way-« L g Aber die Wirth und die Moedluft der wil den Krieger waren erweckt, und konnten sie ihre Leidenschaft nicht an dem festen Fort Der Deutschen anslasfen, so sollte das wehr lese Dorf und die englische Missionsstatiou dafür büßen. Plündernd und werdend, seugend und brennend fiel die wilde Horde über das unglückselige Dorf her. Wehegc heul der Eingeborenen ertönte; bald schlugen die Flammen ans den armseligen Hütten empor, und ein blutig rothes Flainrnennieer breitete sieh über den unglückseligen Lrt aus. »Die Bestien!« nmrnielte Gehlsein »Sol len wir herunter-eilen, Herr Lieuteuant, und ihnen die Lust ani Rauben und Pliindern vertreiben ?« »Wir find zu schwach gegen sie. Kaum vierzig Mann haben wir zur Verfügung ge gen fünfhundert ..... « s »Herr Licutenaut,« rief ietzt herbeieilend Wolf, »die Feinde greifen die Mission an!« »L, die trenlosen lHallunteni Versprachen sie doch, mit dem Missionar Frieden zu hal ten!——(siehlsen, Jhr bleibt zur Betvachung des Forts hier. Wolf, Sie folgen mir mit fiinsnndztvanzig Mann, wir dürfen die Mis finnare nicht in die Händ-: Bufrhiris fallen lassen-s- Vortoärts !« Jn eiligcm Lauf ging es durch den Busch nach der Mission, von der fchanerliches Ge heul herüber tönte. Jetzt schlugen auch schon die Flammen ans den lsiebäudeni Hülfernfe erfchallten—-«·fluchcn, höhnisches Gelächter-! »Von tvahnsinniger Angst gesoltert, eilte lfngholm weiter. Er sah schon die zarte Ge stalt Ellens in den Armen der toben Krieger ——er fah schon den greifen Missionar mit gefpaltener Stirn blutend am Boden liegen —— er verwünschte die Vertrauensfeligkeit Caniphell5, der ihm nicht in das Fort gefolgt wars er verwünschte sich selbst, daß er nicht energischer daraus bestanden! »Vorwärts, Leute! Vorloärts!« tief er, nnd es klang ans seiner Brust toie der Schrei eines gehetzten Wildes. Jetzt hatte man den Vorgarten der f»Pf sion erreicht, in dein eine dunkle Masse )in nnd her flnthete, nin das brennende Haus auszuraubem »Fener!« eommandirte Engholm, und die Schiisse krachten, die liteschosse sanften in die Menge, die sich heulend den neuen Angreifern z noandte. . «Vorwiirts—snmrsch niarsch!— HureahL -—.c)nrrah!« i Mit dem Säbel in der einen, ncit dem. Revolver in der anderen Hand fprans Eng holm anf die Feinde ein. Wolf folgte, die Astaras stürzten nach, nnd ein blutige8, hinigesxs Handgeinenge entspann sich. H Tie kleine-, vortrefflich anszeriislete Trnsspe der Deutschen drängte die Neger immer wei ter in den Hof der Mission hinein. Furcht har tniitheten die Fenertvaffen unter den Schwarzen, die fast nur init Speeren und Kenlen bewaffnet waren, da die Araber nnr z wenig am Kampfe auf der Mission sich be- » theiligten. Jetzt widerstanden die Schwarzen nicht länger den Geniehren der Deutschen; ; sie flohen davon, ihre Todten in der brennen den Mission zurücklassend (Fortfetznng solgt.) tfsin Nieseiiwerk. Ter große dttiagara:Tttttitel, an dessert Bohrnng seit etwa L« Jahren ein kleines Heer don Arbeitern thätig ist, geht nun sieht lich seiner nahen Vollendung entgegen. Am -l. thober lett-« wurde der erste Spatenstieh gethan nnd schon am —t. Lttober 1892 wird der granitenc Felsen, der seit Jahrhun derten die Wasser deiJ Wiagara gewaltsam zurückgehalten hat, itt einer Länge oon tjtthtt Ins; dnrrhbohrt sein. lss werden dann nnr noch litt-« Rus; Nestein zn dnrchsprengen sein, tnn dass dtiiesenwert zn vollenden. Tie Unternehmer sind schneller tnit der Arbeit fortgeschritten, als sie erwartet hatten. Zwei Schichten von se tm- Mann arbeiten unans geset-,t an dem gewaltigen Werte· HW Psnnd Thnamit werden täglich zn Spren gnngen verwandt. TaLJ Thnamit wird den Baunntcrnehmern in gefrornem ZU stande geliefert nnd in eigen-J dasiir geban ten Kiihllagern ansgestseiehert Wenn eIJ gebraucht wird, wird eiJ in einem eigenen Nebiinde vorsichtig ansgethant, welches we gen der gefährlichen Ltteration weit ent fernt von allen anderen Anlagen ist. Tie Oihe liefert warme-:- Wasser. Die Arbeit welche setzt noch tibrig bleibt, ist ein Kinder stiiel inr Vergleich zn der schon vollendeten. Taö Vassiih in weleltem sieh die riesigen anbinen drehen werden, ist länglich nnd je sl ktiiider stehen znsammen. Der sitadschacht wird if« Ins-, non der Oberfläche bis- Zn dem Punkte-, wo das Wasser hinabsällt, sein. TaLJ Wasser fiillt lllI Ins-, tief hinab· Der» (8«anal, welcher das Wasser ans dem Flusse in die Radschacht fiihrt, ist tiber 100 Ins-, breit nnd daEJ Wasser wird 12 Inst tief in demselben stehen. Dieser lianal ist schon halb ausgegraben. Fiir die Anlage von Fabriten ist in nächster Nähe des Ttittiiels» wenig Platz. Aber Siiiesendtwamos werden die entstehende Kraft 3n Nnhe machen. Vor einigen Tagen sano in Uitnogez ein Rede annier statt. Zwei den besten ttle sellschaftslreisen angehdrenden Tatnen hat ten sich sn einem Sprechdncll heranggesors dert ttnd bestimmt, das-; diejenige als Sie gerin betrachtet werden nnd den lslsrenpreis ——rin goldener- Papagonenschlos3«-—erl)altcn solle, die im Stande sei, innerhalb einer fest gesetzten Zeit die meisten Worte zn sprechen. Tie beiden weiblishen ishantdions sollen ohne Unterbrechung- drei Stunden lang gespro chen haben. Tie jiingere Taine, die under heirathet ist, brachte esJ anf Ich-Find Worte: sie wnrde jedoch von ihrer Partneriin die, da sie berheirathet ist, ihre Stiedegewandoeit je denfalls dnreh fortgesetzte (83ardincnpreoigten griindlich trainirt hat, bei weitem überholt: die liebenswürdige Stirecherin gab nämlich nicht-weniger als Z«tti,«0« Worte von sich nnd gewann somit den Matth. Anf welche Weise die Worte gezählt wurden, wird nicht . gesagt; dagegen melden die Berichte, daß sämmtliche Männer-, die dem Schanspiele beiwohnen wollten, vor Schreck die Flucht ergriffen, als der tliedestrotn wie ein dran-T sendet Gebirgsbach dahinrollte nnd kein En de nehmen zn wollen schiert Der Schandpfahl spielt in der finnischen Rechtspflege noch immer eine Rolle. An diesem Ueberbleibsel mittelalterlicher Justiz« standen neulich, tvie aus Oelsingfots berichtet wird, gegenüber dem Gefängniß aus Ska tudden Vormittags zwei Personen, Man und Frau, die wegen Kuppelei zu diese-. Strafe und zu dret Jahren Zuchthaut ver urtheilt worden sind· ---. , , - ! lifi n Denkmal für den Erst-speiset Fahrt-antis. f Ju Karlsruhe ist der Urundstein zu einem Denkmal für den Erfinder des Fahnen-eh Freiherrn Draig v Sauerbrouu, gelegt wor den· Dasselbe wird aus den Mitteln des deutschen Radfahrer-Vundes auf einem :Platze der Krieg-Straße, nicht weit von dem »ehe1ualigen Wohnhaus des Freiherrn von Trais, errichtet werden. Herr von Draig war ani Ill. April 1785 in Karls-ruhe geboren und ist dort ant 10. i Dezember 1851 gestorben. Er war der Sohn deg badischen vJustizininisters von Drai5, von Haus aus Forstntaun und als Forsttueister pensionirt worden; ebenso ent liesz man ihn von seiner liamnierherrm Stelle, da er sich durchaus nickt zum Hos inann eianete. Er war ein ersinderisches (llenie, und 1817 erfand er das Zweirad, das nach ihui deu Namen » Traisine« er hielt. i Sie nun-de aber nicht durch die Räder, vermittelst der Fußtrast, wie jetzt, in Be wegung gesetzt, sondern die Räder wurden »durch das aluoechselnde Anfstoszen der Füße auf die iirde bewegt, während der Fahrende ebenso wie jetzt ini Sattel auf einein Gestell zwischen den beiden Rädern saß und sich vorn gegen ein Literholz anstennute. Die Drei sine war also eine Art Lausinaschine, wel che das Laufen durch ihre Räder beschleu nigte. Man sand damals diese Maschine sehr ko misch, außerdem war ihre Benutzung durch Anstennnen der Brust an jenes Ouerholz sehr anstrengend. Aber Herr von Drais ließ sich durch keinen Spott beirreu. Er selbst war noch itn hohen Alter gesund nnd robust und machte init seiner Draisine, womit er etwa 4 biss) enqlische Meilen in der Stunde zurück leaeu konnte, niit Kavallerie- Lffizieren zu Pferd siegreiche Wettfahrten zwischen Mann heim nnd Heidelberg· Niemand war fester von der großen Zu kunft feiner Erfindung überzeugt und nahm die scherzende Mittheilung des Schreiber-B dieser Zeilen, daß der Kaiser von China ein NeiteriRegiment aus ,,Draisinen« errichten wolle, als puren Ernst. Er hat sich in seiner Voraus-ficht iiber den Werth seiner Erfin dung nicht getäuscht, die wirklich setzt schon beim Militärdienst eine Rolle spielt. Nur mußte diese Draisine erst der Art durch den Engländer Knight vervollkontm net werden, wie sie jetzt im Gebrauch ist un ter dem Namen Veloeiped oder Fahr-Rad Humor in Anstalten-. Ter »Hannover’sche Courier« hat aus Zeitnngs - Annoneen folgende Blumenk sen gesammelt: «Ehrenertlärung! Jch neh me die seither verbreiteten lügenhaften Ge riichte gegen Arnalie P. zurück und erkläre sie fiir ein schöne-» mittelalte«5, ehrenhaftes und unbescholteneg Frauenzimmer· Lberlaat 27 a werden Hiihncraugem Bal len, soloie lleberbeine nach Maß ausgear beitet. Wegen lirantheit der Frau wird zu so fort eine andere oder ein Mädchen in Mo natgdienst gesucht titesuchtz isin dornehm und gesund aus sehender Herr, um den »geheilten Patienten im Wartesaal eines Arztes darsnstelletn Reisende, welche geneigt sind, die sämmt lichen Jllilitiirtnche der preußischen Armee nebenbei mit auf die Reise Zu nehmen, wer den gebeten, ihr Adresseu nebst Bedingungen »3ub X W Z« abzugeben. Jn Laugensalza sind in der Enggasse No. zu vertauseiu acht Zentner Sechswoehetu lartofscln, neun Meter Spalier und zwei Epalierthiiren, ein großes Faß mit eiser ueii Reisen, sechI Volmenstangen, eine Hun dehiilte, Rnnlelkerne nnd verschiedene Ge mlisesiilnereien, alles keinlsähig. Warnung. Das Gerücht, ich hätte eine Frau mit zwei lebenden Kindern, warne ich einen Jeden, solche-J treiter aussnsagen oder zu verbreiten, da ich solches aufs Strengste gerichtlich verfolgen werde. Daß ich solche gehabt habe, lengne ich nicht, aber lasset sie ruhen. Rosen: nnd Vluluenstäele in jeder belie bigen lttriiße sind tsin·riitl,lig nnd werden auf Wunsch angefertigt. Milch nnd Vadelnrortl Nach selbstge nrusteu Erörterungen ist der Lrt München bernstors reich an Zauersldsf ltnd Etieklu«ft, Wir illl Heilung siir Lunge nnd Leber und ziersehnng deiJ Blutes außerordentlich ergie big. tsz werden hierdurch geehrte Restes tauten aufgefordert-« Tie älteste Oelgoländeriw die Wittwe Ettenje Lorenzelh ist in ihrem stil. Lebens jahre gestorben- Tas Gefolge bei der Be erdigung war ein sebr großes, weil die Ver storbene bei allen Oelgoliindern und auch bei vielen Badegäiteu geehrt und beliebt war. Eie ist unter dänischer Flagge ge boren, hat den grössten Theil ihres Lebens unter englischer Regierung verbracht, nnd ist seht unter deutscher Herrschaft gestorben. Ueber ein hersnchtes NebulbewAttcntaU trine ehemalige Lehrerin der italienischen Schule in Rhados hatte das Answllrtige Amt wegen Verleihung eines andern Po stens oder eitler Entschädigung wiederholt behelligt. Jn der Annahme, das-, ihre An gelegenheit von dem Sektionsches Passera abhänge, drang dieselbe in dessen Kabinet ein und suchte ans denselben swei Revol berschiisse absufenern Die Sehltsse versag ten. Die Thiiterin wurde verhaslet. Jucken Hirsch, friiiier Agent der »Preß News«, seit einiger Zeit aber .liorrespondent fiir lTliicagner und New Borler Zeitungen, wurde in T e n v e r von der Pliiiabelpisiaer Zchanspielerin Linie liionzale5, welche z. Z. dort ein lsngagenient liat, dnreisgepeitscht Hirsch hatte einen Groll gegen die Schan spielerin nnd kritissrte sie in etwas unzartet Weise in seinen Zeitungen. Als dieselben in Tenver anlangten und Mike stinnzales die Artikel in litessclst bekam, lanste sie sich eine Peitsche-, womit sie Hirsch, als sie ihn traf, bitrcitbliintr. Masor Ellis, der ausf der Kanton’schen Faun in llnion Konnt-, chin, wohnte, waeiite in der Montag Nacht davon ans, dass er einen Schlag in sein Gesicht erhielt nnd das Blut ljerabrinnen fühlte. Er tief seiner Frau us, Liebt zu machen nnd sprang aus dem Bette. Sobald seine Frau ein Streich hole angeiiindet hatte, sal) er einen Mann in der Thtir stehen, mit einem Revolver in der Hund« Ein Schuß fiel nnd die Kugel streifte EllPs Kopf: eine zweite Kugel ging durch sein Heini-, olme ihn zu verwunden. lsr sprang aus die Tbiir Fu und schloß sie »Der Mordbube entkam unerkannt.