Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, September 16, 1892, Image 7
. F e ri il u. Cin» Roman ins-:- Osmirtso . Linn L Mftrt Durch die graugriine, von sast manness M Gras bewachsene Ebene schwankte der sarsch der Karawane die sich gleich einer gewaltiges-, schwor-en Niesenschiange ans de- ieemn sichtbaren schmalen Psade einher tsslitn Die schwarzen Gestalten der Trit «ger, touut neit eine-n buntfarbigen Lenden tttch delieidet, wantten osttnals unter der schweren Last der Ballen, weiche sie aus den Oasen und den Ködsen trugen; die armen Virtsrhen drohten unter der driittrnden Last nnd den schwiilen Sonenstrahlen cstasti Ia’s susamtnenzubrechem aber wenn sie er schsdst niedersinken wollten, dann tras sie ein sterchtbarer Blick esus deu grausamen Au gen ihrer Fuhren-, deren band drohend zur Peitsche oder zu der langen Pistole itn Gur tel griss, und tenchend und stiihnend Witten die schwarten Träger ihre Lasten weiter j Its see schamba card den seit-. i Die Fuhret der Narawane unterschieden Ich in Allem von den armen Negern, die Itst dem kostbaren Clsenbein autt dent Jn Ietn Isriicks beladen daherleuchten; wish krnd diese sich aus allen Stamme-I der ein gedorenen Regerrassen zusammensetztemboin edenholtschwarzen isongoneger bit zum schmutzigbraunen Suaheli der ·itiiste, ge hörten sene siirntlich den arabischen Rolle In. Stols und herrisch biitstettibreduut sen siegen aus dem gelben Antlitz hervor, beiches von detn weissen Gewande, das den Träger bedeckte, ebensalic gegen die gliihen: den Sonnenstrahlen geschützt wurde. Einige don den arablschen Führern trugen roth nnd diatt grstreiste Turbia-, während andere den! ssds mit dem rothen Fels bedeckt hatten-I Lange Fiinien hingen ihnen iiber den Rück-; eri; int Giirtel steckten Pistolen nnd breite Messer-; in der Hand trugen sie schwere Peit schen, die Schreiten der schwarseu Träger, und statt, wie diese, in Inst tu geben, ritten sie ans starren sndanrsischen lssein von grau et, gelblicher, ost ganz weisser Farbe. An der Sdihe des langen Zuges ritt ein besser, ais alle Uebrigen gelieideier und betvassnes ter Iraber aus ntilchweisxem Esel. Eine lieine, aber lrästig «rbaute, ioahlbeleibte lite Ialt sass ties susatnengesunlen in dem Sat tel; das gelblich braune Antlitz untrahntte ein dichter grauer Vari, der bis aus die Brust niederwalltex scharie schwarze Augen Ilitzien laii und tlickisch unter den lauscht gen, grauen Augenbrauen hervor; seine hilnde hielten eine lange, arabische Flinte, weiche aurr nber den Sattelinodi gelegt tun-. Vor nnd hinter ihm gingen einige Regen-, besser gekleidet, alr- die artnseiizten Träng nnd ohne die schnseken rasten derselben, aber mit Fiinte nnd Zäbti bewassnm sie schie nen die Leib-name des- Ruhms su bilden. Trn Schluss, des langen Zuges bildete wie derurn ein iserittener Liraiser tnit einigen be waffnete-i Nestern. Kein Mitten-u regte Erl) anl der sonnen durchgliihten Ebene, an deren chsrisont se doch sent eine leichte ttiisdetterhebung liebt-. dar ward, die non scitattisxeu Nationenbai nen getraut seinen. Tprt inuszte Schatten nnd Klibir herrschet-, unt- durtlzin schwankte setzt der Marsch ner Lettau-nur« Brettend heiste Weile sandte dir Eisnne von dem wollenlusen Dinrsl Its-leiser lieb til-sich eiuetn toeisigliihrnden Etalilsrliiide tilser der Ebene robuste- Iub einigen halb ausgetrockneten Stinwien sit-n ein eleilxalter Instit empor, der sich gleich einem unsichtbaren Gespenst schwer und athecnranbend aus die Brust der Marschirenden leiste. hier nnd da bieten ten am Weae die Gebeine von Menschen oder gesalleuen Thieren. Echonderud wand trn Ich die Schwarzen ab. sie wußten nur sit gut, dait diese Gebeine von sriiheren ita rawanen herrtihrten, von ihren nngiiickses iigen Bruders-, die iut Innern det- Landes, am Tanaanilas oder Vietoria See, von den Irabern geraubt, aus den Miirietten nach der Miste suiatntnengebrochen und von ihren Msndern niedergestlmssen waren. Lin eine Pflege der ertrantten oder schwachen Sllav ben dachten die are-bischen Menschenssgern nicht; wer nicht weiter konnte, wurre eins-Ich niedergeschosleu seist näherte steh die Karowane dein ds hentuge. Ein seischer Lnltzug seinen auf den sananenhainen den Erschiidlten ent gegen tu wehen und sie tu weiterer Most-» ansirengung onst-regen. Rascher eilten die Leute vorwärts, mit sehnsiichtigen Blicken-; In dein Schatten des Waldes hängend. s · Ins dein Griin der Bananenhaine ragtenj die Titcher einiger hittten hervor, zwischen-; den Hintern schimmerten die weisten Man-J ern eines dauset bestellte Felder, dir-se und Meis, wurden sichtbar: tnan hatte eine -Cchtoatnba- tein litehdsti vor sich, die ihrer« Ausdehnung nach m schliessen einem wohl-« habenden Mane gehören mußte. s Ter Führer der Lamm-one wandte isch zu einem Begleiter nnd sprach ,!Ieite vorm-L sthantetx brinx Snid ben Sei meine ««-Zaloan« und frnq’ inn, ob wir für diese Nacht auf feiner Senatan Rast machen können Der angeredete Araber spornke sein Thier In und irr-trete »der Echo-usw Sang den Se» enkneaen. Bald war er hinter der -Voma- szsrnbeckek welche das ganze Ve Iythurn umschloß, versehn-nutzen Die Karansane machte halt. Die Tes see legten ihre schweren Ballen nieder rsnd speisen Mr daneben erschöpft In das Gras Jeßt erst rannte mnn den erbärmlichen Zu Iaad dieser seinen recht bemerken. Män uet und Weiber, Iamn erwachsene Mädchen und Junatlnge, faioqarkleine Kinder hat ten Ue Ilques mir sich fortgesetzter-rn- Ih Iesehtt und elend lagen und saßen die Un slilckllchen umher-: einige, die stärksten Män ner, waren Infarnenqefesieles andere steckten Im den IIIer In schweren dolsrinaerh Oder ihre Muse waren sufnnnnecmebnndem II das He nur IleIne Schritte machen konn tes. Ihre schwor-en Körper trugen die III-Mem Spuren schwerer Ruchrlgungem ems- der Männer setqten sogar noch nis Iene Wunden, wein-e He Im Miva mir ehs een sent-ern empfangen haben machet-III seht fuufbundert Köpfe pshite diese Cllais Meinen welche von etwa man-te Irasj seen nnd hundert tm Vier-sie des Inter» » den- queen nnd Cuahellleuten bess » mäe wurde-« Mahnuan Clau CI in UW W. IMCM »M« aiee wohl eit- ls fiel use-n see Gran-il lautete see sum Im Opfer gefallen. Mast lenke währte es, so trat ver Oze liser der Geht-Ida mit dein Ihgesansten Onlajirls ans der Boma hervor. Mit ani gehohenea händen ging der Fuhrer der Karawane ihm entgegen. »Ein-I Dit, Said ben Sel, mein Bru-v der, nnd möge Allah Dir langes Leben verleihen!« io rief er dem Rshertretenden zu. Dieser erfaßte vie Hände des hetrn der Karanmne und sprach: »Salam, Salam! Buschiri ben Salaaml Sei mir gegrüßt! Woher kommst Tut Tritt in mein Haus und ruhe Dich aus von ver weiten Fahrt »Hast Du Raum für mich nnd meine Kotatpane iiir diese Nacht? Morgen ziehe ich weiter gen Baqnnmnm Aber Wichtiges habe ich mit Dir zu sprechen XII-in ein, Buichiri ben Salaami Mein han- ilt das Dei-rep ankhiri winlte feinen Leuten zu: die Sklaven nahmen ihre Lasten wieder auf und langsam setzte sieh der Zug aufs Neue in Bewegung, nach nnd nach hinter der Boma ve- iilehiiftes verschtvictdend. In nerhalb .der Schamba lagerte sich dann die Karawane in den Schatten eines Ba nanenhaines, während Wuschiri mit feinem Wirth in heilen steinernes Haus trat. Im Lager der Sklaven loberten bald die Flomi men einiger Feuer anl, nnd die lirschöplten erquickten lieh an getrockneten Bananen und etwas Dirir. welche Nahrungsmittel die Araber ihnen zutoarsenz Diese selbst wurden von dem Besitzer der Schamba mit Fleisch, süssen Erdiibselm Milch nnd Ba nanen bewirthet. Das Dank Sold den Ses’s toar ein ziemlich graste- steinernes, im Qual-rat errichtetes Gebäude, weiches allerdings nur ein Stockwerk hoch war, aber im Jn-? neren mehrere Mir-me besaß. Von dek« grossen halte ank, in die man durch die hansthür trat, in der sich der Heerd be sand, sührten verschiedene Thüren in diel inneren Gemächer der Familie Saids. Die halte selbst war geschmückt mit Terminen-« nnd niedrigen Sitzkissem an den Wänden hingen die Waisen des Hausherrn, Gen-ehre aller Konstruktionen, krumme arabische Sit-1 bel, Pistolen, Dolche, aber anch Speere, lieu len nnd Pseiie und Bogen. Vor dem» heerdq aus dem ein gastliches Feuer brann-« te, lag das grosse dichte Fell eines weissen Ochsen niedrige Kissen zu beiden Seiten nnd in der Mitte ein niedriger Tisch Hier liessen sich die beiden Araber nieder, with rend einige Sklaven Speise ttnd Trank und später den dampsenden Tschibul brachten-. s Schtoeigend rauchend saßen sich Vuschirl nnd Said gegeniiber. Die arabische Sitte; verbot eg, den illast zu sragen iibrr da Woher und Wohin, nnd so wartete Sald ben Ses geduldig, bis sein ibastsrennd iim selbst das Nöthige mittheilen würde. End lich nahm Buschiri das Wort: l »Ich komme von dem Tanaatiila-See, sprach er mit tieser. wahilantender Stimmr, »wi) ich reiche Ernte an lklsenbein gemacht habe« T »Und Sklaven dasu,« wars Said lächelnd ein« »Die himde wollten niir nicht sreiwiilig dac- kostbare islsenbein tnr Miste tragen, deshalb mußte ich sie Init istenmit dazu insingen Sie haben sich selbst ihr Schick sal bereitet »Ist viel Blut dabei acslosseniss »Tai Diirser brannte ich nieder, siinis hundert der schwarzen Hunde liegen erschla gen am Strande des Immer-timeng »Wai tviilsi Du mit den Silanen ma cheniss »Ich werde sie in Vagamotnt oder Sanft lmr ans den Marlt drinnen Ich inibe mei ne s)iindler, toelche sie weiter schassen nach Arabien nnd Verliert-« - »Der Siiavrnhandei ist seist niit großer iiiesaiir verbunden. Tie lfnglitnder nnd Deutschen wollen ihn nicht dulden und drein-gen den Zultan von Eansibar, ein lsies bot gegen den Silavenhandei sit erlassen. iirst iitrzlich haben die Deutschen dem Sul - tan die nante Miste abqeianst und wollen iie nnter eigene Verwaltung nehmen« s »Alle-it Ierselsntetterte die itnqliiubigkn spindel- ries tviitlsend Vitsrltirieiits. »Aber mir diirsen es nicht dulden, Zaid ben Ies, das-. die Deutschen unseren Handel zerstören Wir miisien uns verbinden, seit verbinden nnd die Weißen von der Miste vertreiben-« »Es tvird Vint lusten. Die Tentscisen haben qenmitige Mann- . Nilus dent Meere- allerdings! Aber in dass Land ltinnen sie mit ihren Zdlsåsien nieltt saliren, nnd ihre Soldaten lonnen unsere nliiiiende Sonne nicht ertragen. Wir wer den sie besiegen, toenn mir nnr einig lind. Das tonr eg, Zaid den Ses, long ich mit Dir besprechen wolltet Schon mit mehreren Wo lig istattlsalternt nnd Jnmbeg iTorsiilte stent ein der Miste lntbe ich Verbindung nn nelniipst, so mit Vioetnn Oeri von Sande-ich dem miirlstinen Ottttbtlinn der Wasednlsm mit Soliman ben Ses, dem Wali von Kon dutsche, mit Jgtnail von Windi, Ses lien Isa, Wali von Plieni, imstande-, dem Inm bi von Bannen-wo und manchen anderen. Alle sind meiner Ansichti lind im Innern des Landes« sildlich von hier, habe sei) Blindniise geschlossen mit dem Volke ber( Masiti, den Meint-es nnd den Muhman sie« stellen mir ihre Krieger Inr Vernimmst-« tvir tverden mit ihnendie Deutschen von f«er Miste bertreiben·« i »Allal7 möge Dir Sieet verleihen! Willst Tu auch die weißen Priester aus dem Lande treibenrs ; »Auch lie niiissen soet!-——San’ tnie, wie stehst Du mit den Deutschen in Kisoltve nnd den dortigen englischen Missionarenl Wie wen ink- vkm hie-· ne ten-inves- s Manne drei Stunden. Es besinden sich dort nnr drei deutsche Männer mit etsoa etvaneia Lille-ris. Aus der englischen Mis-l sion wohnt ein Priester mit seiner Tochter· nnd einem Gehülsen El sind sreundiiehel Leute« nnd wir verkehren irenndschqstlichz mit einander. Der Priester der zugleich ein1 nntee Medieinntann ist, hat meine Tochter-H vorn Tode neeettei durch seine heilsamen Urtneietth « s »Du toten selbst wohl noch ein Christi-« s .Vnschlki den Calaaml Du disi meinl Gast, nnd ich halte Dir viel tu Gute, aber wennan tman Du mich men- Said des-I Ces tot-d in den Glauben seiner Viller- ster den. Lille-h is Gott, nnd Modnnted ist sein prodhets I se denqte steh ties sur Irde nieder-, dasi seine Stirne snst den Boden beeiihrte, nnd quel- snseljiri verneiate sieh det dem Namen Illahs nnd seines Propheten End wallte Vieh nicht festerem-« saate er dann, »aber ich dnse diese deuedlerllchen Ihetsenl Isa- die deutschen und die Ing Wdee insssenee seligen entsee Sand ver-s »Wenn Du die Macht haft, fie in vertret ben, vertreide fie «Wirft Du mir helfents Qommft Du, mit dewaffneter Hand itu Namen Allahs das Land unferer Väter wie der in Besitz zu nehmen, ich werde nicht feli en.« »Ich komme, verlaß Dich auf mein Wort, so wahr Allah lebt!« sBeide versanken wieder in tiefes Schwei gen, während sie mächtige Dampftvollen aus den Pfeifen bliefen. Sie bemerkten nicht, wie fieh hinter ihnen eine Seitenthiir leise geöffnet hatte und das gelblich blaffe Antlitz einer jungen Araberin, halbverhiillt durch einen leichten Schleier, in das litemach lag te. Das Mädchen lauschte aufmerksam den Worten der beiden Männer Als von Ki focwe die Rede war, ieuchteten die dunklen Augen der fungeu Araberin auf; weiter neigte fie fich vor, um kein Wort tu verlie ren. Nach dem letzten Wort fehlon fie ge räufrhlos die Thiir und war verschwunden. »Es tft spät geworden, Vufchiri,« sprach nach einer Weile der Hanswirth, »kaß uns zur Ruhe gehen! Morgen aber ziehe ich irit Dir tnr Mitte, ich will felbft sehen, wie usi fere Angelegenheiten stehen« »Du bift mir willkomen in meinem Han fe zu Bagamoho.« entgegneteanchiri. Dann erhoben fich die deiden Männer, und Sold den Sef flihrte feinen Gaft in das Schlafzimmer, um sich dann felbft zur Ruhe in begeben. Tiefe Stille lagerte liber der Schaiuba. Bei den halbniedergebrannten Feuern schlie fen die zum« Tode erfchöpften Sklaven, und in den arntfeligen hüten die Bewohner nnd Sklaven der Schatnda. Aus den Ställen tiinte zuweilen das tiefe Brummen der Nin der, das Meckern einer Ziege oder das lite bell eines hundeQ Jn dem nahen Walde, welcher fieh an die Felder und Gärten der Schaniba aufehlot:. erwachte eben das nächtliche Leben der Tropen Hier lreifchte eine Affenfchaar laut auf, wenn sie fie von einem nach Raub ausge enden Panther erschreckt wurde; dort er klang das unheimliche, geilende Gelächter der Hyäne, aber alle die Töne derftuniniten, wenn aus der Ferne das dumpfe liiebkiill des Löwen, des Königs der Thiertoelt, her: til-erschallte lind iiber der tropifchen Welt wölbte sieh der dunkle Nachthimmel mit den unzähligen feiiiiumeruden Sternen in feiner ewigen, nnvergtiugliehen Pracht. 2 Jst Kiste-we Kisoltoe im Lande Woge-, etwa zehn Ta gentärsche von der Miste entfernt, toar einer der wichtigsten Straßenlnotenptutste destiies bieteg der deutsch-ost-asritanischen Gesell schaft. Die Katawaneniteasze von Saat-a ni, Baganwho und Tat es Saletn nachdem Tanganitas nnd dem Vietoriacsee trutz ten sich hier; iiber Kisotnse siihrte auch der Weg,nach dem wichtigsten Handels-intui pnntt der- östlichen Asrisa, Tabora im Lan de der Wattiantwesi, deren Sultan Penta scharo ntit der deutschen Oanoelggeseltschast gute Beziehungen unterhielt. So hatte denn! die deutsche Gesellschaft beschlossen, in Ki: solnie eine Etation anzulegen, nnt jene han: del-straszen einerseit- gegen die nordlich isthnendeu tanberiieinzs Massan anderer: seitz gegen die von Enden andrängenden wilden Völkerschasten der Maslti, Mahehes nnd Mahenges »in set)ii.;ett. lingiische Mis sionöre nsohnten bereits seit längerer seit hier itt Kisoiwe, sowie in dem benachbarten Mamboia, nnd englische nnd stattziisische Missiousstationen sogen sich bis In dein lsser des Tanganitaseeeb hin, wo der Hauptsitz der englischen Missionggesellschaft war. Die Missioniike standen tnit den Ein geborenen von Kisotwe nnd Mamboia ans skenndschastlichem Fuss-J der Hauptling der Wage-go, ishipangilo, und der mehr nach der Kilste wohnende Heinptling Kingo oon Sitnbawene nnterstiitsten die Bestrebungen der deutschen und der englischen Missionäre atts mancherlei Art. Herrlich war die Lage Kisoltves. Aus einem nach Westen zu milstlg absalienden höhenrlieken der Usagaraberge gelegen, ge nos- akan von dort ans eine weite Fernsieht iiber das niedrigere, toellensörtnige Oiigeis land nach Westen zu, während sich im Listen und Norden die duntlen llsagaraberge mit ihren tiesgriinen Urmätdern, deren Schatten noch seines Menschen Just betreten hatte, austhiirmten Sastig griine Bananenhaine bei-retten die Anhöhe, ans der sich die deut sche Station erhob; etwas tiesee in den Wald hinein lag die englische Mission, deren Mitten und Felder sich den Abhang hinun terzogem um sich mit denen der Entgelt-tre nen tu verbinden, deren runde, tegelsörmi: ge bitten zerstreut ankssnsee det- Anhöhe zwischen Bananenstauden hervorlngten. E·n grösseres Geht-M mit einer starken Boma tsm geben, lag der deutschen Station gegenü bet aus einein siacheten dilgel dort wohn te Chidanglto, der Häuptling von Kisottvr. Nach Westen zu sentte sieh das Land immer mehd bis zum Gestade des Tanganita-Sees, den man ost bei klarem Wetter in der Fet ne schwimmen tu lsehen glaubte.. Einen wohlthuenden Gegensatz zu der sonnen durehgtiihten Ebene nach Westen zu, Uber der die Lust in stimnteender Bewegung schwer nnd binan ruhte, Wheten me Schatten des Waldes nnd die angenehme-» Kiihle der Berge in siisolnir. Tag sitt-nat war mild nnd welch, eine reine Lust nichte. hier. nnd des Nachts lithite sieh die sit-its stets so bedeutend ab, das-, es noch Mrir geses, wenn ans der isben sehon erdriielende hltse herrschte, hier oben ytstsi nnd seisch warnt Ein solch herrlicher eaen ruhte aneh heute ilber Kisotwt isrsriseht von dsin Tim- der Nacht stainen Baum nnd Strauch Ein milder nnd dneh liihlee Oaueh strich ans den Schluchten der iisagnraberge herllbee und persteente die leichten Nebeln-alten, die sieh in den Niederungen gesammelt hatten. Goldene Pfeile schosi die ausgehende Sonne ils-er die Ebene, während hier oben noch Al les int Schatten der hohen Wälder lag nnd nur an einzelnen Stellen das helle Sonnen licht durchdringen konnte. In den siitirten nnd ans den Feldern der englischen Mission nmr man bereits elsrig thstias die Missio nitre hatten als ersten Zweck im Anne, die Mngeborenen nu- qeeegelten Thiitigtelt tu eriiehens deshalb hielten sie diejenigen, wel che sieh an nnd bei der Mission angestevelt hatten, in täglicher Feldarbeit an. Und tressliche Resultate hatten sie schon enteilt Uns den Feldern nnd in den Gärten der Mission blithte nnd neiinte es, wie in den Mitten nnd aus den Feldern im heimischen Gualand. Neben dem Tobak wuchsen nie entotsltsschen Gewinn tinrtosselm Erbsen u. dergl. at. Ja, mit dein Undau von Obst hatte man sogar schon begonnen nnd durf te auf guten Erfolg hoffen. Das kleine, aus Brettern nnd Baumstäm men zufammengesiigte Haus, welches der englische M·issionlir mit seiner Familie de tvvhnte, lag halb versteckt in einem grünen, blühenden Bananengeblisch, aus dein einige hohe, schlanke Pan-ist hervor-ragten. Vor dem Hause befand sich ein Garten, delsen Ordnung und Sanderteit auf die Pflege weiblicher Haan hinwies. Das Haus selbst zeigte an der vorderen Front eine ol fene Veranda, an deren einfachen Säulen, ans schlanlen Palmenbäumen gebildet, sich blühende Schlingpflanzen empor-austeil Der Garten war mit einein Lattenzaun umgeben, dessen eine Seitenthiir in den Lief der Mission ficht-la woselbst fich das Schulha116, zugleich die Wohnung des zwei ten Missiotiärs, Miiter ThompfotiS, die Wohnungen der Angestellten und die Stal lnngen befanden. Vorn Hofe aus trat man hinaus in die litiirten tsnd Felder, denen sich die Hütten der zum Christenthnin belehrt-n (75«sgeborenen anschloffen. Die ersten Strahlen der goldenen Mor gensonne berührten Init verkläre-idem Rus se die Blumen des Gartens, als sich die Thiir des Missionghanses öffnete und die jugendlich schlanke litestalt eines Mädchens ji« Freie trat. Kanns achtzehn Jahre mochte die zarte Ajiäddieiierfcheinung zah len, die gleich den Vlninen des Mariens in herrlichster Jugendbliithe prangte. sfin einfaches, hellgranes Gewand ans weichem Wollstosl schmiegte sich in gefalligen Falten ntn die schwellenden Glieder-: Das blonde Haar nmrahtnte ein sanfte-» mit zarter Rö the überhatichtes Atttlih, ans dein die gro ßen loknblnniblnnen Augen fast ein tvenigf selxlvetmiithig hervorblictteti. Ueber den Arm, den der lose, halbweite Aerniel vom Ellbo-· gengelenl an frei ließ, hing ein großer gel ber Strohhnt, den eine einfache weisse Schleife schleierartig verziertr. f Das junge Mädchen trat an den Randj der Veranda und ließ seine Blicke über dies im Morgensonnenstrahle prangende Land-J fis-ask schweifen Hexer hob sich der ji«-s gendliche Busen, als atlxinete er mit tiefem Zuge die herrliche balsamische Lust ein, die von tausend Wohlgeriiehen durchzogen war-l Die blauen Augen des Mädchens erhielten einen schwitrmerischen Glanz. »Wie schön ist litottes weite Naturs« sprach die Juugsrau dann leise sliisternd zu sich. »Wie schön selbst hier in dem wilden Lande, wohin noch kaum ein Strahl von Gottes litnadenwort gelangt ist. Zuerst glaubte ich vergehen zu sollen vor Sehnsucht nach der thenren Heimath am ranschenden Meeresstrande, und jetzt, nach kaum einein4 Jahre slihle ich mich hier schon wie in der; Heimath Auch hier ist es schön, sastebens so schön, toie in meinem geliebten Et«g-’ land!« Sie stand nstch im iilnsehauen der erblii-» lttndeu Natur vers-traten all- fte durch den Klang einer männlichen Stimme erschreckt wurde-. s ,,lis«»od morning, Mi; tsllen!« rics es sröhlieh vom Zaune des iitartens her, und das gebräunte Antlitz eines jungen Lilith nesJ schaute lachend zu ihr herüber-, während ein großer Jagdhuud mit ntiichtigem Satz den Zaun iibersdraug und zu ihr eilte. »Er-heil Sie, Mist isllenm rief der junge Mann wieder, »mein Sultan will sieh sei: neu Morgengrusj von Jhnen holen, darf auch ich eintreten ’?« tsine satte Eliöthe iihersloa day lilesicht oeJ jungen Mädchens. Etiirmisch strebte der shuud an ihr empor, und Mis-. lsllendriirls te liehlosend den mächtigen liops dcsleie res gegen die Brust. Tauu ries sie dem jungen Manne zu: »Treten Sie nur immerhin ein, Mr. isngholnu Mein Vater wird auch sogleich erscheinen-« Ter junge Man-i iissuete die Thiir des litartens und schritt aus das junge Mäd: ehe-n ju, ihr die Hand zum lilrusze entgegen streckend. - Walter Engholm gehorie als Beamrer der deutsch-ostasrikanischen Gesellschaft an und verwaltete als ishes mit zwei andecen Beamten und zwanzig Astaris die Statt-m in Kisolwe. iss war eine prächtigetnanm liehe Erscheinung von etwa dreisiig Jahr-u; lustig blickten die hellbrauneu Augen aus dem wettergebräunten Antlitz hervor, das ein weicher brauner Bart umrahmte. Das dunklere« Haupthaar war sehr kurz gehalten, eber doch sah man das; es sich in tausendl natürlichen Löeichen ringelte. Nicht iiherl Mittelgröße, zeigte die schlanke lslestaltl doch Augdauer und große litensandtheit au;« die strasse, militäristhe Oaltung liess da-I raus schließen, dass lfngholm Soldat ae-j wesen war, und in der That hatte er toeth sehn Jahre in Deutschland als Lsslzier ge-· dient, bis ihn die Reise: und Silbeiitenerlnsu nach Lstasrika getrieben. Mit Wissmann; hatte er mehrere Reisen in das Innere ge-t macht, dann die Stelle als Stationsches bei der ostasrikanisehen lslesellschast angenom-« men und war seit der Begründung der N-» sokwestation hierher gesandt worden. s Gekleidet ioar lingholm in einen leichtern Vauntivolletiaimtg von blauer Farbe: ma inasehen und Schttiirschnhe aus rothgegerb tern Leder und ein leichter Korkhelm mit Nackensehleier vervollständigten den beque men Anzug. Ueber oie Schulter hing eine leichte Doppelbiiehse und eine kleine Patro nentasehr. »Wuilen Sie schon so sriih in den Waid, Mr. tinghoitnP fragte Mien, indem sie den Raps des Hundes streichclte, der fish dicht an sie schmiegte »Es giebt nichts fiir mich in thun ans der Station,« entqeqnete Walter linghoins »Mein Colleer Wolf besorgt den Garten, icolleae liiehisen hat«-, Ktiche nnd thos, da will irh einmal sehen, ob icli nicht einen fas tigen Braten unserer Speisetannner zufüh ren kann-« »Und siirehten Sie steh nicht, so ganz al lein den Wald fn durchstreifeniss »Bahl Die Ugogolente sind friedliche Männer, nnd von den Massai nnd den Ma slti hat man seit langer Zeit nichts gehört. Sie scheinen ihre Ranhfiige seit der letzten Ziichiigntm, welche wir ihnen angedeihen lie heti, eingestellt zu haben.---Aber da ist ja Ihr Vater —- Good morning, tny dear Mr. Campbell-—hotv are hont« »Ich danke Ihnen, Mr. lkngholnnStlnn so fktih onst Aber man iatin’ii Ihnen nieht verdenieni Ein herrlicher Morgens-« Mr. Campbell, der erste Missionar «.n Ktsotwe, reichte dein sttngen Deutschen freundlich die hand. Es war eine stkasse« hagere Gestalt mit ernsten, fast nimmer-voi len Gesichtssiiqe nnd scharfen, großen, gean en Augen, denen man Energie und Willens-I kraft des Charakters ansah Das dichte graue Haar lies- eine hohe, wie ans Eis-til gemeifzelte Stirn frei, unt den festen Mund hatten sich strenge Falten gezogen, aber straff aufgerichtet war die Gestalt; alle Noth,« alle Sorgen, alle Mühen seines entbeh-»l rungsvollen Lebens und seines schweren Be rnss hatten ten Nacken des Mannes ebenl sowcnig zu beugen gewußt, wie den starken,· frommen und gnttegsiirchtigen Sinn. i »Wie gehts, Mr. Eiigholni? Haben Sie Nachrichten von der Küste-« ,,Nur erfreuliches Die Gesellschaft hat die Verwaltung der Miste vom Sultan dont Sanfibar gepachtet und wird in nächster Zeit ihre Stellvertreter in den Wissens-läh- « e« in Anits und Wirt-en einsetzen Man fragte mich, ob ich nicht auch lieber an die Küste wollte, aber ich bleibe lieber hier n den Bergen nnd in den schattigen Wäldern « »Den Aufenthalt an der sumpsigen, hei ßen Miste möchte ich auch nicht mit meinem jetzigen Wohnort vertauschen Aber, Mr. tsngholnh glauben Ste, dass die Uebernahc me der Ktiste seitens Ihrer Gesellschaft ohne« Störung des guten Einvernehmens mit deni Eingeborenen sich vollziehen wird?« »Wer-halb nicht?« fragte erstaunt der jun ge Deutsche »Die Walig des Sultans bleiben im Amt; die politische Zugehörlgteit der Küste zu Saus-bar wird nicht angeta stet; unsere Beamten erheben nur den Zoll-« »Das ist es eben, was die arabischen Hitndler so erbittern wird! Diese sind es, welche sich als die eigentlichen Herren des Landes fühlen, und wenn Sie deren ab srl,uel«chem Sklavenlnndel entgegentreten, werden Sie die Unzusriedenheit derselben bald zn spüren haben-« »Aber man darf texts diesen entsetzlichen Menschenbandel nicht dulden-« »Gewiß nicht, Mr. Engholni. Aber es gährt und brodelt in rer arabischen Bevöl kerung, ich habe gestern Vriese vom Tanng nikasee bekommen, weiche das Schlimmste besilrchten lassen-« »Sie sehen zu schwarz, mein lieber Mr. Campbags Ein lautes Geschrei vom Dorse her rn terbrach die Worte des jungen Deutscheii., Einige Diener der Mission stürzten eilig herbei nnd riesen »Bana! Banal therrl Herrl) Eine gro sze Sklaventarawane naht sich Risokwelss ,,(5ine Sllavenlarawanei —Da sehen Sie Mr. lcanipbelh wie nöthig es ist, dass wir diesen araliiselsen Menschensägern dasz Handwerk learn! Lassen Sie mich der Ka rawane entgegengehen!« »Thue es nicht, Bona!« sprach warnends ein alter Neger ans Kisolwr. »Der Füh-« rer der Karawane ist Buschiri ben Salaani, eng Bagainono, der eiefiirchtetste Sklaven-« nandler an der Kiifte. lfr hat hundert wohlbewassnete Leute bei sich, was willst Du als einzelner Mann gegen hundert litewelire unsrichtenst Sieb, dort zieht die Karawane dnreli die libene l)eraul« ! Durch die sonnenbeschienene Savanne zog sich gleich einein ungeheuren schwarz-u Wurm die Karawane Vuscl)iris. Tie un-l gliielseligen Sklaven waren jetzt, wo man titl, dein bewolintereh Tlieil des Landes näherte, meistens aneinander gefesselt; nur einige Weiber nnd die Kinder konnten frei einberaeliem aber Alle trugen schwere Bals leis aus dem Mitten und den Klipseii. Die Araber aus iliren itiirlen Cirlin die Waisen in den Händen, begleiteten in beiden Zeilen nen Fing-, an dessen Sinne Vuseliiri mit nach einein besser bekleideten Araber ritt lfeurtseisnng smng Jutetseiiante littnueruugen an iliichald Ttiagueng Jugendzeit werden ausJ dem Nach las; Fcrdiuaud Praxierky des Nil gestorbe nen Lundouer vFreundes des Künstlers-, in einem soeben erschienenen ixijiemoirentnerh »Waguer tuie ich ihn iauute,« verdiseutlieht. »Wir erfahren darin auch etwas iiber desJ linuitlers erste Liebe. Ltkaguer stand da. uialI an der Zcheidegeeuze zwischen Knaben-— und Erinnrung-Halten Seine von ihm mit litdeusehastlicher Jartliehleil geliebte Schine iter Luise versehrte iu Freundschaft mit Lcah Tanid, der Tochter eine-:- Leidziger stirbst lausmanu5. Ta iu dem Hause viel Musil getrieben wurde, saud auch der junge Mich ard bald Zutritt nnd verliebte sieh in das schöue Mädchen. lsin junger Hollauder Na mens Miters tuar dazu augerseheih die aus-» leimeude Flamme zu erstieien. Beide, die sich im Tabid’sei)eu Oause eines Abends tra sen, spielten Klavier-, der Dilettant gut, Wagner bekanntlich schlecht. Ter junge von dem Dilettanten geschlagene Musiker machte seinem tilerger ob der Niederlage in beleidi: . geudeu Worten Lust. Nach einigen Tagen schrieb ihm die heimlich Geliebte, nach der eigenartigen Behandlung, die er Herrn Mhem ihrem zuliinstigen - lttatteu, habe angedeihen lassen, sei eg wohl sur beide Thei le das ;-stiti«ägliel:ste, loenu er, Wa-.11I--i«, fort an daJ David’sche hatt-J meiden walle Fliirzlieh verlor der in Nenendors bei Muts-denn wohnende Fabrikant J. gelegent: lieh einer Fahrt nath Berlin sin Portmaus naie, in welchem sich eine nicht unledeutendc Summe Gelder-, mehrere Stadtlutl,nsahrtar-v teu nud die Marlc einer Färberei besauden. Da Herr J. befürchtete, dass ein· unehrliehek Finder ans litruud der Marie- einen Anzug, welchen cr zum Waschen gegeben, abhaleu toiirde, eilte er sosort in das ist-umwind totr der Färbereh um die Mitrle siit nn-l githig erllaren tu lassen. Zu seinem lfri staunen wurde ihm hier der gesaminte Jus» halt des Piirteitiitttiiaie’«, mit Ansnalnne« des baaren Neides iiberreicht uuo dain noch ein Brief, der kurz both-r in der Färberei eingetroffen war· Das Schreiben lautete wörtlich, tvie folgt: »Als stelleuloser Kaus tnenu hatte ich das Glück, ein Partemous uaie mit Juhalt zu sindeu; den Inhalt, wo runter sich eine Marke von Ihnen befand, sende ich retour nnd bitte, dein Verlierer der- Poi·tenioniiaie’s dessen Namen Sie ia wohl gen-ist gebucht haben, Einliegendes zu überwinden Den Betrag in Baue habe ich behalten; sage hiermit dem Verlieren wel cher ihn gewiss missen kann, meinen Dank. Achtungsvolli Ein anständiger Finder-« Veilincr Platten susolge wird demnächst lu Oserltn eine Gan-»seh. Ansstellung, und mai viel untsangmebey als sie bei der leh teu Pariser Weumiszstellnug stattsaud, er ösinet werden« Aug Matt dasilr ist das 12 Morgen grosse Terrain an der Stadtbahn steil-»in Zoolvgischet Guten gewonnen wer den Die Erdssnuus der Ausstellung soll Anfangs September ersolgm Die Eisenbahn wichen Jerusalem und hie-ist« ist seht vollem-ca und teas kürzlich m erste Zins von Fess- ixi fiel-Masern ein. Alter-m peretiessmismh Eine vereinswissenschastliche Name-studi giebt Dr· W. Bade in der »Frkf. Zig.« um Besten. Während ein bedeutungsvoller Ge danke oft nach Jahren kaum ein paar Un hänger gewinnt, giebt es Vereine, die in tur zer Zeit ein Land übe-wuchern, nur weil et was »ltlitnbim» daran hängt. Saßen da z. B. am 24. Oktober 1878 in Ostvin Schu ntann’g Wirthschaft zu Zwickau ciu Dutzend Männlein an ihrem Statnmtisch und mach ten Witze, so gut sie konnten- Einmal hieß eg: Mann-Hi Der Witz muß angenagelt werden!« Der Wirth nimmt die Redensart nach Eulenspiegclart und holt Hammer und Nagel herbei. Der Nagel wird eingeschla gen; da zu erwarten steht, daß noch mehr gn te Witze die Einschlagnng weiterer Nägel nöthig machen, einigt man sich, dass die Nä gel zuletst ein Kreuz bilden, und daß zum Hacntnerschlag nur die zugelassen werden sollen, die bei jedem Hieb 10 Pfennig für die Armen opfern. So entstanden die ,,tttsenzbriider:Tiscl)e.« Bis März 1886 wa ren deren ZW geworden, aller-meist in Sach sen, mit 2s5,()»0 Mitgliedern; 1884 sollen t;-i,»()» Mart fiir Unterstützungen aufge bracht sein. Tie Namen aus alter Zeit sind oft darum so schlecht, weil sie nicht zur Unterscheidung zu dienen brauchten. Jn kleineren Lrten genügt auch jetzt noch der natürliche Name, z. B. -,(Siesang-Verein«. Wer aber in einer größeren Stadt einen neuen wesangveretn griinden will, braucht eine lebhafte Phantasie, nm einen neuen Na men zu entdecken· Jch will eine Anzahlseb tenere Bezeichnungen aufführen, die alle von« sächsischen Vereinen thatsächlich gebraucht werden; Max Moltie’S Adresszeh der stich sisehen Vereine iLeiptig 1891) ifi eine reich haltige Quelle. Neben den ersten Dirigem ten leihen oft Komponisten den Titel, wir finden Mozart-, Bach- nnd Mendelssohm istesangvereinw aber auch andere Männer sind brauchbar-, z. B· der heil. Paulus, der heil. Lukas und der unheiiige Anakreon Aus der Pflanzenwelt begriifzen tvir »Im tnergriin,« ,,(Edeltveiß,» »Alpenrose,« »Vat W-« »Nicht-« »Blume-,« «Gritner Zweig und ,,(kichenhain.« Aus der Tonwelt sind genommen »Andante,» »Allegro,« «Canta te,« ,,(7eho,» ,,(k-anon,» »Tonica« und »Stimntgabel.« Die Einen stimmen wie ein »Bienenstoci,« die Anderen fliiftern als »Zepht)r,« die Dritten tnurtneln wie »Ap potrene,« und in Wollenbutg heulen sie gar als Vertreter der ,,Nubia.« Wir fin den auch eine ,,Strohiapelle« und »Sei-we denfänger«: die Einen singen uns immer »Vorwärts« entgegen, Andere »Er-list Gott!«. noch Andere plandern »Unter uns-G die Tu gendhaftesten rufen »Heitn«! Die Kegelbrtidek schießen jedoch von ai ien Vereinsttanien-(krfindern ohne Zweifel den Vogel ab. Die physiologisch-pshcholo gische Monographie iiber die Einwirkung des Aegespiels auf Phantasie und Humor harrt zwar noch ihres Verfassers, aber dass diese Einwirkung änskerft frnehtbrittgend ist, iiinnen toir leicht beweisen. Wir finden un ter den Tresdener nnd Leipziger Kegeiiinbs eine »Meine Fantiiie,« ,,Familie Schulw eine Familie Pantpe,« anch der ,,Perusche Adel« ift vertreten. Als Vereinsgenien die nett »Vi5niarck,« ,,-sJageniteei,« »Riibezahl," der »Vatienbergct·« nttd eine »Jule,« deren Fantiiienttantcn nicht genannt wird. Wir finden in diesen Klubs ,,lkiandintn,« ,,Fit3,« ,,.c)innnr,« »Dorftoriei,« anch »Wnpiizitiits nnd gar ,,iiiedefreiheit.« »Nur ruhig!« heifit hier die Lofnng, Schwamm drüber-« dort: beides ift berechtigt, denn es fehlt nicht an ,,Xiiiinhim,« ,,Mumvtt;,« ,,siiadau« nnd ,,-(it«ach.« Neben einer «Vrutnntochsia«und einer »Sei-iiigsiiatterie« finden wir zu un unszssprerhlicher Freude tunl) den berühmten aiteu nnd schon recht unkenntlich geworde nen »Tngcndhttnd« wieder-. In Dresden giebt es Unter den Kegiern ,,J’feitfiecie,« ,,-sianttihaien,« »Locieniäppe,« ,.Ltisiige Hol :e1«,« ,,.c)ol;schinder,« »Mutten,« .,’)’aehitoattd ier,« »Natnenlose,« ,,kiiiinber,« Minnen und Titanhheine,« »Sandhafen,« »Voiintonde,« »Wo!ienfchieiter,« auch eine »Lustige nnd traurige Sau-« Die Leipziger sind nicht besser, denn sie sind »Viitikerle,« ,,Trehiöp pe,« »Nun Männer,« ,..c)iihne,« «.iialibiii tiae,« ,,-iiiatnntersiieie,« »Kohoide,« »Moti iet,« »Papnenheinier,« »Patentkoriser,«»Vech briider,« ,,Qttaier,«- ,,Nattcn,« «Naitensän ger,« ,,S·rigehiicke,« ,,Schuster«. Ueber die Zunahme der Gen-sen in den deutschen Alpenlande-m schreibt ein WaiduiannJ Man must ein oder das andere »ti«-etncsriegeln« mitgemacht haben, um von »du Nkösze des Standes an liientsibild den richtigen Begriff-zu gewinnen. Lb itn Vitkcriseheu .i«)oci)gebit·g-r. in dent sieh der der zeitiae Stand an stiricielntild ans li),()i)0 Stils-I besisscrn soll, iai benachbarten Tirol oder in Zalibnrascimn in Steierntarl oder Hart-tun in jeden-. del genannten Alpen lander hat sich der Stand an dieser Wildart nn- Tausende itssn Stiieien et«l)iii)t, nament lich aber in einseinein im weitesten Maße artdndirten Jagdqebietun In Steiernukk nsnrten int Jahre ieM can lsititi liientsen altgesclnssseth ins-Ei irrt-its LIIitL Im Salz iinrgichen stiea det« Abstitnst von bit-it aus ca. Wut In Tit-at nnd iiicralberg betrug die Itlbichnszsiiier in sriiinsrsxt Jahren kaum iiber HW derzeit unt-d in dein letztgenannten Aliuniande, das erst Iei;t der Allgemeinheit ersclslrssen ist, tin i«tt(t«teitder Theil diesks Ahjnnsiesi erzielt, mälnend in Tit-di selbst eiis sdlelier non mit-in ihliti Stint erreibt wird Jn Mit-niest, das itn tiianten einen Filiclsenrantn vnu i(),ki7:i Qlint.besiizt, be lies stei, die iiiesatnsntstreeie an iiientstvild im Juni-: Wo aus tiTti Stiich im Jahre 18838 aber schon aus IM: aus den iiievieren de« liirasen Lobi-ou totnnsl es iliatsächlich vor, dass aus einer kliebsagd pliiiziich liientsen den Schiitken aniausen: su» ties ziehen diese 4u Thal nnd ·nel)nten int Walde zeitweiligen lsiustand Se. löngl. Hoheit Herzog Erni tu Sachsen Eodneg-tiiotl)a, die Fürsten Schwarzenberg, Gras Akko, Gras Wilczel, die iliaurisee und Lungaaet Jagdgesellschast u. a. m. diirsen zu den eisrigsten Hegeen von litemstvild nnd zu den größten Freuni den der liiebirgssaid gehören; sie bringen betntsg deren Hebutg höchst bedeutende mai terielle Opfer, die site die betreffenden Ge biete eine reiche Einnahmequelle bilden «.s."nri) einer Meldung aus Jlgau ist die Untersuchung wes-t- eines vetiibten Ueber salles deutscher Turnus durch « hiibmische tiilagatbeitee tn Stil-ten bei Deutschl-nd ein gemn ne tu butt- iestqetnny vat- sein« ist-n den deutschen Tutnetn leichte Verteilun gen erlitten hätten. Die sicdelssithret und vier aIheilneiztuet en des Ausschreiimi sei-U verliestet nnd dem GeriGtUWMW " « Mi. -