Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, August 19, 1892, Image 3

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    »
Inland.
Durch das Kentern eines Fähtbootes
in charleston, S. E» sind acht
sie er ern-unten
« er amerikanische Schooner »Wel
hartlei« wurde in Port Hawks -
b u r g wegen Verletzung der Zollgesetze
beschlagnahmt.
Ein heftiger Hagelschlag bat in K a
I a in a zo o, Mich., und Umgegend einen
schaden von etwa 50,000 Dollars an
gerichtet. Manche Hagcllörner waren
s Zoll lang.
Große Waldbrände wütheten in den
Betgen ans der Nordseite des American
Niver bei Sa c r a m e n t o, Cal., nnd
erstörten Wald nnd Weiden. Meh
rere tausend Acker find abgeknaan
Newton Ciapp ein Deputy-Collector
und Republikaner, erschoß in T a z e
well, Tenn» den Demokraten Gran
Claud, ein Mitglied der Legielatur in
Folge eines Wahlstreites.
Die Maschinerien der National Oel
tniihlen in P a r i s, Tex» wurden sammt
drei Viehwagen durch Feuer zerstört
Der Schaden wird aus Waooo ge
setzt-ihn Ue Werke waren seit mehreren
Jahren außer Betrieb.
Ein Personenzug der Gast-Tennessee,
Virginia å Georgia Bahn verunglückte
bei Nashville, Tenn. Lokomotiv
siihrer Bob Bogatt wurde getödtet, von
den Passagieren wurde keiner verletzt.
Der seitherige russische Gesandte bei
den Ver. Staaten, Herr von Strude,«
ist nach dein Haag versetzt worden·
Seine Stelle in W a slz i n g t o n wird
Fürst Canitacusene, jiniger Kanzler
der russischen Botschaft in Wien einneh
men.
Z. D. Hatton, ein Angestellter von
VieheW Barbierladen in N a s h v i ll e,
Tenn» wurde an der St. Clairstrasze
von einem einsahrenden Zug überfahren
und so schwer verletzt, daß er wenige
Stunden später starb.
Die Beamten der Farniere Alliance
in L e a r ne d, Rad-» erklärten, letztere
have beschlossen, den Stritern in Alliance
o viel Mehl zu liefern, wie sie brau
chen, so lange ihr Streit mit der Gesell
schaft dauert.
Col. H. Clay Kinz, kürzlich nach lan
gem Processe in Meinplsis, Tenn»
wegen Ermordung von D. H. Posten
znsn Tode verurtheilt ist von Gouv.
Bnchanan zu Zucbihausstrase begnadigt
worden.
Frank Martin, Superiniendent ini
Hadern-Departement des Zachihauseø
in Jesserson City, Mv., wurde
von einem farbigen Strasling, der un
ter ihm arbeitete, durch H schwere Wuns
den mit einein Gerberinesser ermordet.
Der Einstan einer Erdwand am
Iischhause an der Delaware - liiisle in
ver Nähe von E a m d e n, N. J, ver
schüttete mehrere Männer-, and einer.
derselben, John Roß, ivnrde als- Leiches
herausgezogen i
Die Neaerinnen Linie Fuls undi
Nellie Brodie geriethen in S :. L o n i Hi
mit einander in Streit, wobei Linie von?
ihrer Gegnerin dreimal gestochen undi
schlimm verletzt wurde. Nellie befindeti
sich in Haft. i
Oberst Lynian Guinniii, ein Visieran
der inexilanischen Bürgerkriege, wurde
in E hie ago von eineni Eleoaior zu!
Tode gequeischt. Die Leiche war furcht -
bar verstuniineli, das rechte Bein ivuroe
vom Rumpfe abgerissen.
In N e ro H a v e n, Conn» wurde
deriileiderhändler Jsrael Weinberger
unter der Anklage verhasiet, sein Ge
schäftslocal aus Spekulation in Brand
gefleckt zu haben. Der Mann wurde
unter tolxoo Bürgsehaft gestellt.
Ein Güterzug der A. T. F- S. F.
Bahn rannte bei T a ni p a d, is Meilen
von Denveiz Colv» in eine Auswa-.
schmis, nnd die Locomviive und 8 Was s
ensiiirzten in das Loch. Ein Auge-i
stellter erlin einen Beinbruch, zwei an
dere starke Quetschungen. Etwa 600
Fuß Geleise sind weggewaschen und der
Verkehr ist unterbrochen. i
Der Dampser »Nemora« branntes
bei S i. J g n a ce, Mich., bis zunii
Wasserspiegel nieder und versank. Capi s
) iaiu Voeburg und ein Wächter, die sich
allein an Bord befanden, entgingen mit
Inapper Mühe dem Tode, erlitten aber
beide bedenkliche Brandwunden. Der
Schaden beträgt 812,000, die Versiche
« rang ezooa
f Robert Greenrvah und John Small
wend, zwei geisteelranle Jnsaisen der
Marion Connty, Jud» Armen
. Farin, geriethen in Streit und Small
· j wvod schlug Greenwah mit einein sehn-e
f ren Stuhle todt. Greenwan war enoa
- 10 Jahre alt, und beide wurden als
harmless betrachtet.
Der SeehnndssängersSchooner »So
phie Southerland« traf mit IOIW Fel
leninSan Iranciseo ein« Die
von ihm getroffenen Schooner hatten
folgende Fange gemacht: Bowyead
1700; Allice J.Ulger 15in); Rate nnd
Inne l200; E. C. While 70(). Vier
Mann der »Sonthetland« lagen bei der
Inlunst in Sau Franrieco wegen Meu«
tmi in Eisen.
In W a ldo, O» wurde der reiche
« sarmer Hart-eh Kenon von ieineni
f Sohn Oeorge durch vier Schüsse lödilich
verwundet Er mißhandelte im Rausch
seine hochbetagie Frau und dann seinen
sehn, als dieser seine Mutter schützen
sollte; woraus dieser ihn niederschoß.
Die alte Frau wird wahrscheinlich auch
- den
Ver fapitän eines Schiffes, das von
« sc in chile in New V orl ankam,
— rhiey er habe am W. Juni zwei
-k-s.-»3z
mächtige Eisberge von ra. 900 Fuß
höhe gefeheu. Uin 5 Uhr Nachmittags
waren neun und während der Nacht drei
zehn und am nächsten Morgen neunzehn
in Sicht.
Der Dauptschwimmer in Kansas,
Jesse Williamg, schwamm dieser Tage
auf dem Missouri von F o rt L ea ve n
w o r th in dem genannte Staate in fünf
Stunden nach Kansas City in Missouri.
Die Entfernung zwischen beiden Städten
auf dem Wasserwege beträgt etwa drei
unddreißig Meilen·
Will Graves, ein Handwerker, ver
führteAbends spät in der Office des
Brown Hauses in Ja cksv n, Miss.,
solchen Lärm, daß die Gäste nicht schla
fen konnten. Ein Reisender Namens
Lonelace vonMemphis kam herunter und
forderte Ruhe. Darüber kam es zum
Streit und Loneluce vhrfeigte Graves,
worauf dieser seinen Revolver zog und
Lonelaee erschoß.
Seth B. Stephens ward in O g d e n,
Utah, wegen Opiumschmuggel verhaf
tet. Es wurden 57 Kisten Opium im
Werthe von 82000 in seinem Besitz ge
sunden. Stesheng scheint der Führer
der Bande zu sein, welche die türzlichen
Schmuggel-Operationen von Vancouver
ausführtr.
Wm. B. Harriö, ein Arbeiter, der mit
mehreren anderen Leuten am neuen Odd
Fellow-Tempel in E i n c i n n at i einen
schweren eisernen Traghallen in die
Höhe zog, wurde von dem Griff der
Winde an den Kon getroffen. Er erlitt
einen Schädelbruch und außerdem wurde
ihm das Genick gebrochen.
Bei einem bei L o thair in Mont
gomerti County, Ga , abgehaltenen Pic
nic schritt Winnie Davis auf die auf
dem Boden sitzende Daish Johnson zu
und schüttete ihr den Inhalt einer
Flasche Vitriol ins Gesicht. Eifer
sucht auf einen gemeinschaftlichen Kur-«
macher war die Ursache. Daish Johns
son ist für ihr Leben entstellt und mag
das Augenlicht Verlieren.
Juden Bergtverken bei Joplin,s
Mo» kamen drei Unsälle vor. WalterI
Brown wurde in der Delph-Mine von
einem fallenden Steine erschlagen, und
Robert Calvin wurde bei einer Spren·
gung bei Webb City tädtlich am Kopfe
verwundet. Harry Woodward wurde
bei Cartersbille von einem schweren
Feløstück getrossen und schlimm verletzt.
Regenniacher Melbourne hat mit den
unter der Dürre leidenden Farmern von
B o u r bo n County, Kas» den Contrait
abgeschlossen, ihnen für 8590 einen hal
ben Zoll Regen zu liefern. Am Sam
stag will er feine Operationen beginnen,
und hat sich verbindlich gemacht,das ge
wünschte Resultat innerhalb 48 Stunden
zu erzielen.
Volney Martin, ein reicher Former
in Crato sord sville, Jud» beging
Setbstneord, indem ersieh init einem
Rasirniesser den Kopf fast-vom Rumpfe
trennte. Er hatte iu letzterer Zeit so
stark getrunken»baß sein Geist gelit
ten hatte. Ehe er sich selbst uvnbrachte,
hatte er einen verzioeiselten Mordver
such aus seine Tochter unternommen,
doch war es derselben gelungen, sich zu
flüchten »
Während Charles Hadlock in derj
Nähe von O g d e n, UtahWeizeu dros J
kam eine Garbe, in welche eine Dyna
mitpitrone gestecktworden war, in die
Maschine. Die erfolgeude Explosion
zerstörte die Maschine und schleuderte
die Arbeiter nach allen Richtungen
Zwei derselben werden ihren Verletzun
gen erliegen. Von dem Verüber der
Schaudthat hat man keine Spur.
Der Präsident in Washington
hat die folgenden Herren zu Delegasen
zur internationalen Münzconserenz er
nannt, welche in einer der europäischen
Hauptstadte gehalten werdenwird: Die ;
Senatoren Allison von Iowa uud Joneg’
von Nevada, den Repräsentanten Mel
Creary von Kentucky, den General
Iraucio A. Walter von Massachusetts
und herrn Henry W. Canneron von
New York. ’
Es wird aus Council Groves in
Kansas gemeldet: Die Goodland Arti
ficial Rain Co» welche sich conttactlich
verpflichtet hatte, binnen vier Tagen ans
einer Fläche von 25 Quadratmeilen ei
nen Zoll Regen herbeizuführen, hat
ihre Siebensachen zusammen gepackt und»
sich davon geschlichen, da ihre Frist ab- ;
lief und sich während der ganzen vier
Tage lein Wollchen am Himmel zeigtei
Julius Clemens, ein Deutscher-, er
schoß in St. Joseph« Mo., Frau
Philomena Morgenthaler und jagte sich
dann selbst eine Kugel durch den stopf.
Vor einigen Wochen hatte er die Frau
wegen Vrandstistung verhaften lassen.
Sie war freigesprochen worden nnd hatte
ihn auf dthuou Schadenerfatz verklagt.
Dies scheint die Veranlassung zu der
Tragödiegegeben zu haben.
Als eine Gesellschaft von der Eooni
iagd zurückkehrte, tieg Wni.Greer, der
starkgetruken hatte-, in der Nähe von
Se ym ou a, Jnd., vom Wagon, wei
gerte sich, weiter zu fahren, nnd ver
langte von den« Anderen, sie sollten
halten. Als dies nicht geschah, fing er
an auf die Gesellschaft zu feuern, und
oerwundete den William Wilson tödt
lich, ten John Eil-man schwer und
Shotty Wilson und Looriy leichter. Auch
eines der Pferde wurde geschossen. Greer
ist entflohen und konnte noch nicht ge
sungen werden. »
JnErescent City im Gebiete
Oklahoma hat dieser Tage Eifersucht ein
junges Mädchen zu einer Blutthat ge
trieben. Kate Patterson glaubte Grund
zu der Annahme zu aben, daß ihr
Freier einem anderen ädchen großere
Aufmerksamkeiten erweise als ihr und!
begab sich, mit einer Doppelslinte be
waffnet, zu dessen konse, rief ihn vor
die Thür und scho nach ihm, dann
nahm sie die Mündung des geladenen
Laufs in den Mund, drückte mit der
großen Zehe ihre-s nackten Fußes den
Drücker ab und blieb aus der Stelle todt.
Der vermeintlich ungetreue Liebhaber
blieb unverwundet.
Die hübsche und leichtsinnige Frau
des Buchdruckers B. F. Thompson von
Chattauooga ging ihrem Mannel
durch. Er folgte ihr nach Springfieldf
Ohio,und machte einen Mordangrisf
mit einem Vorlegemesser auf sie, der
jedoch mißgliickte. Sie ließ ihn ein
stecken und ging wieder durch nach Dah
ton. Er folgte ihr; sie versöhnten sich
und gingen nach Cincinnati. Dort ließ
sie ihn vor sechs Wochen wieder sitzen
und kam nach Springfield wieder zurück.
Er fand sie dort am Sonntag Sie
zanken sich und er stach mit einemZMesi
ser nach ihr, sie jedoch nur leicht ver
wundend. Er schwört, daß er sie doch
noch umbringen werde.
Eine sreudige Ueberraschung wurde
einem jungen, noch minorennen Pärchen
ausKentuckh in Portsmouth be
reitet, wohin sie durchgebrannt waren,
um sich trauen zu lassen. Der Richter
wollte ihnen keine Lizens geben. Als
sie noch mit ihm verhandelten, kamen
die beider-fertigen Eltern, dieihnen nach
gereist waren, dazu. Das erwartete
Gewitter entlud sich aber nicht. Die
Eltern hatten sich die Sache überlegt und
gaben dem Pärchen ihren beiderseitigen
Segen. Merkwürdig, daß deshalb die
beiden Familien die weite Reise mach
ten! Zu Hause hätten sie es bequemer
gehabt·
Während der neulichen heißen Zeit
wurde in Cincinnati der 64
jährige Stallknecht Henry Klare als ein
Opfer des Hitzschlages anscheinend todt
in das öffentliche Leichenhaus gebracht,
in einen Kühltrog gelegt, gewaschen
mit Eis und einem weißen Laken be
deckt. Als der Wärter Brunstrop, der
die Arbeit gethan hatte, in einem Ne
benraume seine Hände wusch, sah er,
daß Klare sich allmählich langsam erhob
und das Eis abschüttelte. BrunstrofH
rief den Verwalter Shaio herbei und
Beide halfen dem zum Leben Wiederer
wachten auf die Beine. Er wurde so
fort in ein Krankenhaus geschafft, starb
aber dort trotz geeigneter Pflege nach
fünf Tagen.
Seitdem sich der Congreß vertagt, ist
die Bundeehauptstadt, wie von dort be
richtet wird, thatsächlich von Beamten
verlassen. Staatssecretär Foster ist der
einzige antvesende Vertreter des Cahi
nets. Jin Weißen Haufe sieht in Folge
der Abwesenheit des Präsidenten und
seiner Familie und der Reinigung,
welche jeden Sommer in dem Gebäude
vorgenommen wird, Alles verödet aus.
Die Teppiche sind aufgenommen und ge
liiftet worden, die Möbel stecken in wei
ßen Uebersiigen und die Candelaber sind
mit Netzen bedeckt.
Als der nach Süden fahrende Ex
preßzug aus St. Louis bei W in s low
an demTunnel kam, wurde er von einem
dortigen Wächter angehalten. Derselbe
sagte, 12 Bewaffnete seien in einem nahen
Hause gewesen und hätten sich sehr ein
gehend iiber den Zug erkundigt. Der
Condukteur ließ den Zug nach Winslow
zuriickfahren und als dieser sich rück
toiirts in Bewegung setzte, sprangen drei
bewaffnete Männer, welche in Wiiielow
eingestiegen waren, ab und verschwan
den iin Gebüsch. Es wurde ermittelt,
daß eine Räuberbande geplant hatte,
den Zug ani andern Ende des Tunnels
auf einer hohen Pfahlbrücke anzuhal-»
ten und den Expreßwagen zu beraubem
Ein unternehmender C h i c a g o e r,
der Schuh-s nnd Stiefelhändler F. J»
Olsen, hat sich eine in Deutschland schon!
längst bekannte Maschine construireni
lassen, die eine Cornbination von Tri
cycle und Boot ist. Sonntag Abend
setzte er die Besucher des Douglas Pakt
in Erstaunen, indem er auf dem Ding
den Ogden Boulevard entlang, dann in
den Douglas Park und dort direkt in
den großen Teich fuhr. Ungefähr 4
Zoll vom Boden sind unter der Achse des
Fahrzeuges zwei luftdichte Behälter an
gebracht, welche Maschine und Reiter im
Wasser tragen. Die Speichen der Rä
der sind flach und vertreten die Stelle
der Ruder bei Booten. Das hintere
dritte Rad ist mit Blech umgeben und
dient als Steuer. Die ganze Maschine
bewegt sich im Wasser nicht schnellerl
fort als ein gewöhnliches Ruderboot,
das Fahren aus derselben soll aber mehr
Spaß machen.
Der Tod les sruncr in Ihmer weiht
ansassiqen Dr. Win. Nick Pindell inj
N e tua r l, N. J» erinnert wieder ein (
inalan die Joim Grimm-Tragödie in
Hause-Es Ferry listökx Als bei dein be
rühmten Pntsch Jolm Brown verwundet
nnd gefangen nach Harcesis Ferrn ge
drachtwnrde, erkannte ihn Niemand.
Die Aerzte Pindell und Byrne behan
delten die Verwundeten Dr. Byrnel
war taub und John Brotvn fliisterte
Dr.Pindell zu: »Sie erhalten von
Inir Nichts für Jhre Bemühungen, aber
wenn Sie mich lebendig oder todt an
Ilsissouri aus-liefern, so können Sie
83500 verdienen. Dr. Pindell schloß
daraus, daß es John Brotin sein
müsse, er theilte seine Entdeckung dem
General Leeniit, welcher jedoch daran
zweifelte und der Ansicht war, daß
Brown entkommen fei. Dr. Pindell
behielt John Wedan Revolver zum
Andenken.
Alle Schützen dürfen sich auf eine ge
nußreiche Begebenheit freuen und vor
bereiten, nämlich auf ein internationa
les Schützenfest (das erste in den Ver.
Staaten), welches nächstes Jahr gefei
ert werden soll. Der Chicagoer
Schützenverein, der über ein Vermögen
von 8100,000 versügt, beabsichtigt, wäh
rend der Aussiellung des nächsten Som
mers ein solches zu arrangiren und für
diesen Zweck einen Fond von 825,000
aufzubringen. Alle volljährigen iSchü
tzen des Jn und Auslandes werden
zur Betheiligung eingeladen werden.
Die Schießregeln des westlichen Schü
tzenbundes werden maßgebend sein und
Büchsen unter Kaliher vierzig, amerika
nisches Maß, und solche, welche mehr
als 20 Kugeln aus’s Pfund schießen«
sind zulässig. Die Preise auf der Kehr
scheide, Königscheibe, Columbus- und
Ring-, Stich-, Volks-, Mann- sind
Creedmoorescheibe, laufen von 8500 bis
850. Die höchsten Preise sind der
RGO-Preis der Columbus-Ringscheibe
und die große Columbia-Medium auf
der Kehrscheibe
Der seit 17 Jahren mit nur kleinen
Unterbrechungen schlafende Hermann
Harms zu Ut i c a, Minn., der von sei
ner Frau aus der Farm des Herrn Bag
man unter den schwierigsten Umständen
gepflegt wird, ist seit einem Jahre neu
lich wieder einmal aufgewacht. Vor 17
Jahren wurde Harms, damals in Illi
nois lebend, von einem heftigen Fieber,
verbunden mit entsetzlichen Kopfschmer
zeu, ergriffen. Als ihn das Fieber ver
lassen hatte, trat der hypnotische Zu
stand ein, dem er seit der Zeit unterwor
fen ist. Jn der ersten Zeit wachte er in
kürzeren Zwischenraumen auf, doch wur
den diese Ztvischenräume immer seltener
und treten jetzt kaum einmal im Jahre
ein. Harms ist ietzt 45 Jahre alt. Er
heirathete 1863 und fünf Kinder ent
sprangen der Ehe, von denen der älteste
Sohn im Alter von 12 Jahren sich auf
schreckliche Art das Leben nahm, indem
er sich einen Strick um den Hals legend
und diesen an den Pslugstcrn bindend,
sich zu Tode schleifen ließ. Der Frau
sind Anerbietungeu gemacht worden,
ihren schlafenden Mann zur Schau zu
stellen, aber sie hat diese Anerbietungen
abgewiesen
Den Bewohnern Australiens, die von
der Fianinchenplage so bitter heimgesucht
worden sind, ist jetzt durch die Einfüh
rung von Fiichsen eine neue Sorge er
wachsen. Eine australische Zeitung
klagt dariiber, daß die Füchse sich schon
iiber ein weites Gebiet verbreitet haben
und sowohl siir die Lämmer, wie für
die Hühner höchst verderblich geworden
seien. Sie erlangen in Australien be
deutendere Größe und straft als in
England, und das InildeKliina ist ihrer
IVerinehrung sehr günstig. »Für Alle,
die einen Thierbestand zu verlieren ha
ben,« sagt der Verfasser des Berichts,
»mus; es sehr entmuthigend sein, sich
einem neuen, durch gedankenlose oder
selbstsüchtige Pirsonen rings-führten
Feinde gegeniiver zu sehen. , Wenn nicht
Ibatd euergiich Schritte gethan werden,
lso tanu nichts die Ausbreitung der
Füchse iiber das ganze australische Fest
land verhindern.«
Marktverichte.
Thieaqm
Winterwcizen ............... 64—79
Sommerweizen ............ 74— —8»z
Roggen ................... 5()— W
Hafer ......... . ......... soz— tziij
Getste ..................... Its-Zu
Corn .................... 45—54Y
Kleesaamen ............. 5.5()-7.W
Timothysaamen .......... 1.27—1.34
Flachs ....................... 1.()2
Timothy Heu .......... 9.()0—13.U()
Prairie Heu ..... —. . . . . . 9.()0-11.50
Rleie ...... . .......... 11.25—11.50
Middlings ................. 11.75
Kartoffelnper Bushel ......... 80—85
Bohnen .................... 1 85
Zwiebeln per Faß ........ 2 (I0— 2. 25
Eier» . ........ . .......... 15H— 16
Butter, Creamery ........ . . . 18—24
Butter, Dairy ..... . ........ 14— 17
Käse, Trennt. . ........... .7j—10
Käfe, Schweizer ...... . . ..... 11- -12»
Stiere ..... 2.—00500
Kühe und Heifers ....... . 1 25— Z. (I5"
Schweine.......·...... 5..75—6 171k
Schafe. ..... .. . ..... 300—6. w
Lämmer .......... . . . .. 4 '-30- 6. 90
Weißkraut per Ernte. . . . . . 1. 50—9. 00J
Süßkorn per Sack ......... 75— 1 00
Erbsen, getrocknete ........ 1 60— 1 65
Aepfel, per Barrel ........ 2. 50 3. W;
Wassermelonen per Hndt. 15. W— 25 .()01
Hühner .................. 10--12j
Hähne ........................
Eulen ..................... 9 11
anteys ..................... 12
Gänse per Dutzend ....... :3.0()—6.()«)
Wuchs .................... 15—25
Honig ..................... 6 10
Talg ...................... 3k4
Wyiskey .................... 1 15
Minompplls und si. Paul.
Weizen .......... . ......... 73s82
Roggen ........... . ....... .. . 63
Hafer ............ . .. . . Izu-Lisz
Gerste .......... . . ....... 38-—48 s
Cpsfn ........ . ............ 3H——48
Mehl . . ................ 2.95—4.4()
meie .................. 8.75—9.00
Heu, Upland ........ . . . . 7.00—8.()0
Heu, wildes . . . . .. . ...... .
Butter, Creamery. . . . . . . . . . . 18—21
Butter, Dairy. · . . . . . . . . . .. . 14-18
Guts-h DMOIIM
Stiere................. 2.75-5.«00
nahe1.ou-:z.25
Schweineiosssssisosssss Zi55-5.80
SchafeOIOIIsiitsisssoot soöoszöpoo
Lämmer ·Isioisiss·ooss
Böse Erfahrungeni
Machten einejAnzahl«Ameritaner, die
nach Costa Rico ausgemau
dert waren.
Sie MUßtM sich mit der Axt einen
Weg durch die Wildniß i
bahnen.
Dürftige Nahrung nnd Malqria ver
schlimmertrn das Loos der Be
danernswerthen.
Ueber recht traurige Erlebnisse be
richtete Wm. A. Morrocv, ein Pennsyl
vanier, der dieser Tage mit der 11jäh
rige Gertrude Atwood von Worcester,
Mass., nach letztgenannter Stadt zurück
kehrte, und zwar von Costa Rica, wohin
sie mit noch anderen Ansiedlern vor et
wa 3 Monaten durch die central-ameri
canische Land-, Colonisations- und Berg
werkgesellschast von Hornellsville, N.
Y. und Hornella, Costa Rica geschickt
waren.
Die Colonisten, erzählten sie, hatten
sich ihren Weg durch die Wildniß nach
der in Aussicht genommenen Stadt Hor
nella mit der Axt bahnen müssen. Als
die «Stadt« erreicht war, wurde die
Klärung des Landes durch Regen ver
zögert und nachdem sie einige Wochen
den Unbilden der Witterung ausgesetzt
waren, erkrankten die Colonisten an
Bergfieber und Malaria. Die Nah
rung bestand meistens aus Cerealien und
alle-«- Wasser, was zu Trinkzwecken ge
eignet war, war der in Gesäßen gesam
melte Regen. Jndianer, welche die An
siedler nach dem Platz führten, errichte
ten primitive Hütten Die Krankheit
griss weiter um sich und Gertruds Vater
starb vor zwei Wochen. Morrow, des
sen Gesundheit erschüttert ist, brachte
das junge Mädchen nach ihrem früheren
Heim, wo sie jetzt unter ärztlicher Be
handlung ist. Die anderen Colonisten
können nicht wegen Mangel an Geld zu
rückkonimen und deren Zustand ist nach
Angaben der Zurückgekehrten bedauerns
werth.
, iNcucr Grcnztrnbcl.
Der alte Revolnzzer Garza machtl
wieder von sich reden.
Der mexicanische Geschäfte-träger in
Washington legte dem Staatssecretär
eine Depesche des Präsidenten von Me
xico vor, in welcher dieser sagt, es ver
laute, daß die Revolutionäre unter
lGarza sich längs der Grenze in Webb
LCountrx Texas, von neuem organisiren,
wes-halb er bittet, daß die Austiierksatn
s keit der Regierung der Ver· Staaten aufs
das Gerücht gelenkt werde. Das Kriegs
departement hat eine sofortige Untersu
chung angeordnet. Von Rio Grunde
City wird gemeldet: Bundegmarschall
Frick und seine Gehiilfen haben viers
weitere Anhänger des Jnsurgentensüh
rercz Garza verhaftet. Sie sind mexi
scanische Biehtüchter und der Verletzung
I der Neiitralitätegesetze der Ver. Staaten
sangeklagt Der Buiedeszniarschall schrei
jtet der-halb wieder ein, weil sich das
Gerücht verbreitet hat, daß Garza zus
dem Zwecke nach der Grenze gelomniens
sei, seine revolutionäre Bewegung von
Neuem zu beginnen.
Die Lage in Moroeeo
Saugt an eine sehr bedeiitliche zu
werden.
Der Lon. oner ,,Times« ging aus
Tangier folgende Depesche zu: Die
Truppen des Sultans sind den ausstän
digen Angherites nicht gewachsen gewe
sen. Die Rebellen unter der Führung
von Hanion haben die Truppen geschla
gen. Die Letzteren befinden sich aus
voller Flucht, von den Ersteren verfolgt.
Dies hat selbstverständlich große Erre
gung hervorgerusen und alle Europäer,
welche an der Küste entlang wohnen,
eilen zur Stadt, um sich in Sicherheit
zu bringen. Jn Tangier selbst organi
siren sich die Europäer um sich zu ver
theioigen, wenn die Rebellen die Stadt
stürmen sollten.
Der Planet Moor-s und seine Mon
e.
Der Planet Mare- ist der Erde au
genblicklich näher, als seit 15 Jahren,
als Prof. Halt zu Washington dessen
kleinen beiden Satelleten oder Monde
entdeckte-. Und erst in 19015 tvird er
dieselbe Erd-sahe erreichen.
Ueber-all auf allen Sternwarten und
ganz besonders aus dem Lick - Obferva
toriuni auf Mount Hamilton bei San
Franciseo sind die Astronomen in voll
ster- Veobachtung, und werden es den
ganzen Monat August hindurch bleiben.
Das Lief-Fernrohr hat 700 Durchmes
ser und bringt den Stern in eine Beo
bachtungenähe von 5(),()()() Meilen.
Er steht jetzt noch tief am Horizont,
was zufolge der Atmosphäre seine Beo
baehtung noch unsicher macht. Aber fei
ne beiden Monde sind bereits durch ein
zwölf-zottiges Telestop zu erblicken und
durch ein 36szölliges genau zu bestim
men. Prof. Asaph Hall zu Washington
beobachtet den Planeten seit dem letzten
II. Juni. Er fand defsen Achse und
die Bewegung seiner beiden Monde un
verändert und seine früheren Berechnun
gen darüber vor 15 Jahren bestätigt.
Die parallelen Streifen auf dem Pla
neten die Prof. Scharparelli entdeckt
hatte, und die man wegen ihrer Regel
W, ; - spi »F
x ;
»
mäßigleit für künstliche Anlagen M
lich für Kanale hielt, gebaut von. ow- « —
nünftigen Menschenähnlichen Wesen,
sind dies Mal gar nicht sichtbar. Von
den beiden Satelliten bewegt sich der ei
ne innerhalb 24 Stunden dreimal um
den Planeten. Der eine ist nur 4000
Meilen vom Mars entfernt und hat nur
8 Meilen im Durchmesser. Der größe
re hat einen solchen von 20 Meilen und
eine Entfernung von 12,000 M.
Vom Mars aus gesehen werden sie
etwa fünf mal kleiner erscheinen wie der
Vollmond von unserer Erde aus geseh
en. Jhre Rund-Bewegung ist so schnell,
daß der innere Mond von Westen nach
Osten zu gehen scheint. Noch hat man
keine besonderen neuen Ergebnisse durch
die Beobachtungen erzielt, hofft aber da
rauf in den nächsten Tagen. «
Auf der Sternwarte des Harvard
College stellt man keine Beobachtungen
an, da Prof. W. H. Piclering von dort a
und seine Gehülfen jetzt zu Arequipa,
bei Lima, in Peru befinden. Dieser
Platz wurde zufolge seiner Lage, seines
Klimae und seiner Atmosphäre als ganz
vorzüglich für seine Beobachtungen von
Prof. Pickering ausgewählt·
Die Beobachtungen auf der Lies
Sternwarte in Californien wurden durch
bewöllten Himmel und leichten Regen
m der Nacht vom 1. aus den 2. August
gestört. Bis jetzt hat man dort absolut
nichts Neues entdeckt, wie Prof. Edward
S. Holden telegraphirt, der alle popu
läre Aufregung und Jdeen und Vor
schläge von irgend welchen Kommunika
tionen mit etwaigen Bewohnern auf
dem Mars für Uebertreibungen der Un
wissenheit erklärt, welche ohne jeden all
gemeinen Nutzen und nur der wahren
Wissenschaft schädlich wären.
Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt,
daß eine reiche Dame eine große Summe
der Akademie der Wissenschaften zu Pa
ris hinterlaser hat, um Versuche zu sol
chem Verkehr mit den Mars-Bewohnern
anzustellen. Der berühmte Pariser
Astrouom Flammarion ist zwar der An
sicht, wie schon früher ein anderer Astro
nom in Holland, daß man durch große
erleuchtete regelmäßige mathematische
Figuren, Kreise, Quadraten, Dreiecke-—
vielleicht etwaige Mars-Bewohner zu
ähnlichen Zeichen bestimmen lönne.
Solche Figuren müßten aber eine ge
waltige Größe haben, würden sehr kost
spielig werden und deshalb sei es rath
sani, die Gelder jenes Vermächtnisses
für erreichbare astronomische Zwecke zu
ver-wenden, anstatt für jene chimäris
schen.
(Phil. Dem)
Der ungeladene Hochzeitsgast.
Kiirzlich wurde in Wien eine glänzen
de Hochzeit gefeiert. Der Beamte S.
G. führte die reizende Tochter Adele
des Prioaten M. B. zum Traualtare
und eine sehr elegante Gesellschaft hatte
sich zu der Feier eingefunden. Vor der
Absahrt lzur Kirche verfammelten sich die
Hochzeitsgäste in den Salons des Pri
oaten und unter ihnen befand sich auch
ein befrackter alter Herr, der die Eltern
der Braut und das- .Brautpaar beson
ders lebhaft beglückwünschte, obgleich
sich diese an Namen und Stand des Ga
ste-Z nicht zu erinnern wußten. Der
Brautoater wurde an den Herrn erst
wie-der erinnert, als dieser gemuthlich
beim Hochzeitsmahle saß und mehrere
Gäste neugierig fragten, wer denn ei
gentlich der alte, fortwährend Anekdotens
erzählende Mann sei. Der Brautvater,
da er den fremden Gast nicht durch eine
direkte Frage um Namen und Charakter
beleidigen wollte, beschloß, durch vor
sichtigesz Ausholen des unbekannten Be
kannten zu erfahren, wer er eigentlich
sei. Er näherte sich dabei dem Gaste,
welcher sich jedoch plötzlich erhob und
——verschwand. Eine Weile später konnte
der Hausherr die Gesellschaft durch fol
genden, eben eingetroffenen Brief er
heitern: »Mein Herr! Zerbrechen Sie
sich meiner Wenigkeit halber nicht den
Kopf. Sie kennen mich so wenig, wie
ich Sie noch vor wenigen Minuten
kannte. Jch habe eine Wette geschlos
sen, im Zeitraume von zwei Monaten
in drei mir völlig unbekannten Hochzeits
gesellschasten nubehelligt zu verkehren.
Heute habe ich die Wette gewonnen, denn
auf die nämliche Weise, wie bei Ihnen,
wohnte ich der Hochzeit der Tochter des
Obersten T. und jener des Realitäten
besitzers Freiherrn o. B. bei. Wenn
mich nicht meine Freunde davon abge
halten hätten, würde ich vielleicht auch
bei den Bismarckschen Vermählungss
seierlichteiten anwesend gewesen sein.
Jcb bitte Sie um Verzeihung, und da
mit Sie nicht nachträglich Angst haben,
ich bin kein »mauoa.s snjet«, sondern
ein rechtschaffener, jedoch trotz meines
Alters stets zu lustigen Streichen aufge
legter Mann. Also nichts für ungut.
Der unbekannte Hochzeitsgast.«
Die Trauerzeitjnn griechischen Alter
thnm war bedeutend kürzer als bei uns.
Jn Sparta dauerte sie nur zwölf Tage,
in Argus und Athen einen Monat, und
auch in den übrigen Staaten währte sie
höchstens vier bis fünf Monate. Die
Trauerlleidung war schwarz oder grau.
Eine Leichenrede scheint in Griechenland
während der llafsischen Periode nie für
eine einzelne, sondern immer nur für
mehrere Personen zugleich gehalten wor
den zu sein« am häufigsten am Schluß
eines Krieges für alle diejenigen Bür
ger, welche während desselben gefallen
waren.
Durch den Zusammenbruch eines Ge
rüstes in A l le g h en y, Pa., sind die
Klempner John O’Day und John Bell
aus 135 Fuß herabgestürzt und wurden
tövtlich verletzt. O’Day wurde vor
Schreck tobsüchtiq.