s Zer« gnzeigev g- .-........— .. .-.——...-...... stand Island, - Rebraskq. J« Sessraphte schwach. Es war im Juli 1870 —- so erzählt ein Mitarbeiter der »Straßb· Post« in einer »Erinnerung aus den Mobil sachnngstagen im Jahre ltsi7(")«. Ich wohnte damals noch im Elternhause, in dein 6 Kilometer von Saargemünd ent fernten baherischen Dörfchen Habkirchen. Ein kleiner Fluß, die Vlies, trennte uns von dem französischen Grenzorte Frauen berg. Die Unruhe und Besorgniß nn ter den Grenzbewohnern steigerte sich mit jedem Tage. Jmmer näher rückte die Gefahr eines Zusammenitoßes in unseren Gauen. Die Franzosen hatten bedeutende Streitkräfte bei Saargemünd znsammengezogem ihr-.- auf den Hiigeln jenseits der Vlies aufgestellten Vor posten machten sich ein Vergnügen da raus, aus jedes lebende Wesen, das sie» in unserem Dorfe oder in dessen Umge bung erblickten, zu schießen. Eines Ta ges, wir saßen gerade beim Mittage tisch, stürzte eine Nachbarefran todtbleich in unser Zimmer mit den Worten: »Herr M» wir sind verloren, die Preu ßenkommen.« Während wir ins Freie eilten, drang auch schon der anschlag einiger Reiter an unser Ohr. Es wa: ten drei preußische Dragos er, welche in stottem Trade auf uns zueilten ,,Sint Sie Franzosen ?« herrschte der Führer uns an. »Nein«, ent gegnete mein Vater, »wir sind Bayern; wenn Sie Franzosen sehen wollen, müssen Sie sich schon über jene Brücke bemühen, ddch rathe ich Ihnen, hier »zu. dletben, die Blicke ist von 25 franzö-;T sischen ,,chafseurs a pied« besetzt.«j »Vorwärts, Jungens-« rief der kühne« Führer,dem die Kampfeslnst ans den! Augen iprilyte, seinen Kameraden zu,j »er wollen die Franzosen einmal ins der Nähe betrachten !« und unbeküm Itert nin einen nochmaligen Warnungs rnf meines Vaters flogen die drei lecken Reiter in voller Rai-rieth den Säbel im Mund und den Karabiner in der Band, der Brücke zu. iSprachlos oor Schreck über eine solche Tollliihnheit, folgten wir mit den Blicken jenen unbe sonnenen Wagehälfen. Jetzt hatten sie die Brücke erreicht und wie der Wind faus tensie hinüber in das franzöiifche Dorf hinein. Der Knall einiger Schusse drang i zu uns« dann war alle-s still. »Die korn menmcht mehr zurück«, klang es fast gleichzeitig von den Lippen einiger Man nen Aber wer beschreibt unser Erstan nen, als nach Verlan einiger Minuten! die kühnen Reiter unversehrt wieder bei I Meintrasen Kaum hatten die fran-i ödsischm Chausseurs die drei Dragoner erblickt, als sie die ihnen anvertranie Brücke im Stich ließen nnd unter Zu rücklaynng ihrer Gen-ehre in wilder Flucht in die nächsten Häuser stürztenj nnd sich dort versteckt hielten, bis diei » jens« das Dorf wieder ver lassen hatten. Dieser Ueberfall mußte! gerächt werden. Am folgenden Morgen; rückten ein Regiment Jnfanterie, einigel Schwadronen Kavallerie und eine Ali-I theilnng Artillerie in unser Dorf ein;1 sie tranken das vorhandene Bier aus-? nnd marschieren dann bis zum nachstenH Weilchen Dorfe Bebels-heim Während z Offiziere und Mannschaften die einzel-; nen Wirthichaiten aufsuchten und alle; geisti enGeiränle bis auf den letzten! Tropsen vertilgten, begab sich der Fuh rer der Abtheilung mit zwei Adjutantens um Pfarrer des Dorfes und erkundigte ch, wie weit es bis zum Rheine sei. »Herr General-« war die prophetifche Antwort des biederen Pfarrers, »wenn Sie die Entfernung bis. zum Rheine nicht kennen, dann werden Sie den Rhein nicht zu sehen bekommen« Der General lächelte überlegen und bat um eine Karte des Platzes. Da der Pfarrer eine solche nicht besaß, wies er ihn an den Schul lehrer. Dieser war des Französischen mer wenig mächtig, so daß es eine ge raume Zeit währte, bis er herausbrachte, g baß die Herren eine Karte wünschten Er führte sie darauf in den Schul: faal, wo an den Wänden verschiedene Schulkarten, u. A. auch die Karte von Palästina, hingen. »A.), voila la carte du Palatinat!«« rief einer der Lfsiziere aus, indem er auf diese Karte deutete Die Herren betrachteten sie eine Weile, rollten sie dann zusammen und nahmen sie mit, sichtlich erfreut über die werth bolle Beute die sie gemacht hatten. Versammeln und Perlen. Von den wirklichen Perlmuscheln hat man meist eine ganz falsche Vorstellung. Wir nennen im gewöhnlichen Leben ,,Perlmuscheln« bie ovalen, tief gewölb teth grünlich-rötblich schillernden Schalen Und glauben wohl, baß in den darin befindlichen Löcher-n die Perlen gewach A- mtd später ausgebrochen seien. findet man aber in solchen Mu » M, wie Marinepsarrer Wesenberg Besuch in seiner Schilderung der »Von » m Sanbalan auf Borsten-« ( im »Gla M«) näher ausgeführt bat, niemals und sie haben daher auch an nnd Stelle fast gar keinen Werth. da is ßch höchstens zur Fabrikation - , Perlmutterlnöpfe et nen. Di· M· Mlmuscheln sitt iemlick entd, wenig geweht-n Erz-m wtäßg . i t · W eine Mk m eine1 ’såpcq km da Ge- Seiie« san- die nsehel übers-M solche enthält, was aber nur bei eines seinen Prozentsatze wirklich der Fall ist. Doch sind auch idie bloßen Schalen schon werthvoll, da jnamentlich die Ehinesen aus denselben gar vielerlei lunstvolle Gegenstände bet zustellen wissen. Das Kostbarste der Perlmuscheln aber sind selbstverständ lich die Perlen, deren Werth durch ihre Form, Farbe nnd Größe bestimmt wird. Der Form nach gelten die runden mehr, als die eilig und unregelmäßig gewach senen; was die Farbe betrisst, so werden die grauen und schwarzen —- namentlich letztere sind sehr selten —- besser bezahlt als die gelben und weißen. Am meisten aber richtet sich der Werth einer Perle nach ihrer Größe und steigert sich ganz unverhältnißtnäßig dieser entsprechend. Vor Kurzem ist die Neupslasternng nnd Asphaltirung der Schillerstaße in Weimar, die sich in ungenügendem, re-; paraturbedürftigem Zustande besand, vollendet worden, und um diese-z welt-l bewegende Ereigniß würdig zu feiern,l ließ Herr Oberbürgermeister Pabst in· die Frontmauer des-Schillerhauses eine · etwa 1 Meter hohe und lz Meter breite mosailartige Gedenktasel mit der Jn schrift anbringen: »Aus Anlaß der gol denen Hochzeit J. J. K. K-. H. H. des Großherzogs Karl Alexander und der Frau Großherzoain Sophie ist im Som mer 1892 die Schillerstraße neu herge gellt worden. Der Gemeindevorstand C. Pabst, Oberbürgermeister. Der Gemeinderath L. Döllstädt, Gemeinde rathsvorsitzender.« Die Angelegenheit erregt in der Bürgerschaft großes und unliebsames Aussehen, um so mehr, ale der Oberbürgermeister zu seinem Vor gehen die Genehmigung des Gemeinde raths nicht eingeholt hat. Man ist be gierig, wie der zur Zeit aus Wilhelms thal weilende Großherzog, dessen pietät voller Sinn mit sast ängstlicher Sorgsal die Spuren hütet, die von dem Erden wallen der beiden Dichterheroen hier noch vorhanden sind, und der noch leine Kenntnis von oer ihm zugedachten et genartigen Huldigung besitzt, diese neue »Ausschntückung« des Schillerhauses aufnehmen wird. Der gestellte staune-. Vor etwa fünfzig Jahren war die heutige kleine Stadt Wandgbech zur Provinz Dolstein gehörig nnd jetzt, launt eine Stunde von Hamburg entfernt, bei nahe ein Vorvrt derselben, nur ein länd licher idnllischer Flecken. Das beträcht liche Gehölz, das heute zu einem Bisen viertel umgewandelt ist« dehnte sieh noch in seiner Ursprünglichieitsauz und iein Schatten bot Liebespärthem aber auch weniger romantisch angelegten Schnapps höhnen trotz aller Wächtertnühe häufig Unter-stand Allwöehentlich katn der Bote eineal Hamburger Handelehauses nach Wande beck, utn dort Beträge von kleineren Kunden dessele zu erheben und neue Bestellungen zu notiren· Es war ein großer kräftiger Mann und eine beliebte Persönlichkeit Jn einein bestimmten Gasthause pflegte er einzutehren, ehe er den Rückweg zur Stadt antrat, was ge wöhnlich derJVorsicht halber vor Eintritt der Dunkelheit zu geschehen pflegte, da er, seine Richtung zu kürzen, durch das Gehölz wanderte. Eines Tages indes sen wurde Festner aufgehalten; es däm nterte-bereite, als er die Weinstube be trat, wo einige Bekannte des Boten schon anwesend waren. Nahe am Fensters sasz ein älterer Mann, wohl ein Hand werter-, der aus Arbeit durchs Land ging; er war sauber gekleidet und still in seinem Wesen en. Festner ließ sieh nieder, und bald ent spann sich ein heiteres Gespräch, das von einigen Gläsern Grog gewürzt ward. Aus die Frage eines Bekannten, ab Iestner sich nicht fürchte, ohne Waise mit einer größerm Summe in der Tasche gar Späiabendzeit das Gehölz zu pas sirety lachte dieser nnd meinte, er habe :sein Lebtag noch keine andere Wasse ge ;handhabt, als seinen Stock nnd seine nten Fauste; tnit denen hofse er auch l erner seine hant nnd ihtn anvertrautee jGut zu wahren. . Der Fremde hatte nach einiger zzeit der Aufwärter-in gewinkt und seine Zeche ;berechtigt, um zu gehen· Auch Festner ientfernte sich noch einiger Zeit. Ein Bekannte-r begleitete ihn ein Stückchen Weges-, dann blieb er allein und befand sich bald aus den verichlungenen Pfaden desGehölzes. Es war nicht ganz dunkel; durch die Baumkronen, die sich über dem Haupt des rüstig Dahinichreitenden wölbten, brach sich der sahle Schein des letzten Mondviertels Bahn und erhellte den Pfad. Tiefes Schweigen herrschte ringt-um« und doch hielt der Wanderer mehr als einmal den Fuß an; ihm war es vorgekommen, als rege es sich im ho hen Gesträuch, das sich am Wege hin zog, und irgend ein Wesen schleiche ihm ungesehen zur Seite. Sein Inruf blieb ohne Antwort; es konnte ja auch ein Wiesel oder Fuchs sein« Auf alle Fülle umfaßte er seinen derben Knotenstock festen Da brach p » lich eine Männer gestaltaus demDicki hervor, Brust ankrust staat-er dem Xitr den ersten Augenblick doch überras ten Boten ge genüber-. Es war der unbeariztete Gast ans dem Wirthshause. Sein erhobener Arm war mit einer Pistole beweist-eh . und dieMitndtms berührte sastdie Brust : des Bedrohtett Mit barschem Ton sor berte der Räuber die heraus abe des : Gelde-, das der Bote des u es L. mit sit e, them ' , ; KMMÆ Yes-Muts West-s- ers-Miss ! W m vi- nichtizikit ve- apu des Strolches und zugleich seine Hälf ,lofigleit der Mordwasfe gegenüber ein. iEr schlug einen buntoristischeu Ton an. ,,Hitr’, Bruder-' sagte er vertraulich, »wir wollen paltiren. Dein Unfall itommt mir gar nicht ungelegen, denn ich Ebrauche selber etwas Kleingeld nöthig, ;und mein Prinzipal ift ein Filz. Jch habe hundertundfiebenzig Mark bei mir· gieb mir die siebenzig und nimm den Rest. Bist Du’s zufrieden ?———Komnit’s heraus-« Fügte er hinzu, ,,niußt Du frei lich sitt den ganzen Raub stehen, wenn Du kein Judas sein willst.« »Topp!« meinte der Buschdieb, »her mit dem Beutel. Zähl« Dir die sieben zig Mart ab und gieb mir den Sack mit dem Uebrigen. Ich bin lein Spieloer-· derber.« Ohne Weitere-Z zog Festner den Beutel hervor und entnahm demselben die be anspruchte dumme. Die Mündung dei Pistole hatte sich nicht eine Sekunde ge senkt, der Räuber setzte zweifellos Miß-» trauen in seine Bereitwilligkeit, aberl dasselbe schwand, da der Boote ihm den Beutel reichte, den er mit der linken Hand empfing. »Und jetzt bleibst Du stehen, bis ich in Sicherheit bin,« befahl er Fest ner, »dann magst «Du Lärm schlagen und natürlich eine falsche Richtung an geben.« »Das ist llar,« meinte Feftner la chend. »Aber hör-P Bruder,« fuhr er fort, »einen Gefallen mußt Du mir zum Abschied noch thun. Sieh’, ed glaubt mir am Ende Keiner ohne Beweise der Wahrheit, was mir begegnet ist, und mein Prinzipal hält mich für einen Lügner, der selber das Geld eingefuckt bat. Weißt Du ’ioas? Schieß mir durch den Rock, und geh’ dann ruhig Deines Weges-. Sollt man Dich an halten, so verlaß Dich auf mich, ich habel Dich nie gesehen. —- Thu’tz Bruder,« fuhr er bittend fort, »es kostet mich lonft meine Stellung, und ich habe sechs Kinder.« Dem Buschklepper mochte das Argu ment feines Opfers, das ihm fo leichtes Spiel machte, einleuchten. Er erklärte sich einverstanden, und Feftner breitete einen Flügel feines Rockes weit aus« der mörderifchen Waffe als Zie: zu dienen. Mit einein dumpfen Knall entlud fich Pistole, die Kugel hatte ein Loch in den Stoff gebohrt uud das Futter verfengt, aber in demselben Augenblick packten die mächtigen Fäuste des Beraubten den überraschten Schützen, dafz ihm Hören und Sehen verging. Er fiel zu Boden, und nuu that der Knotenstock, den Fest ner nicht ohne Grund als guten Schutz gerühmt, das Uebrige. Halt-todt ließ er den geprellten Räuber liegen, nach dein er demselben natürlich den erpreßs ten Beutel wieder abgenommen hatte, und eilte nach Wandel-ed zurück, den Verbrecher dingfeft machen zu lassen. Schon bald begegnete ihm eine Wächter paroftuille, welche den unvorsichtigen Schützen in Gewahriarn brachte. Man erlannte einen gefährlichen Dieb in dem selben, aber Feftner war lange Zeit ein gepriesener Held in Wandebeck und fein Haus lohnte reichlich die Geisteogegew wart des treuen Boten. Dao BeegitIZeFJnfdie derztbäs Usfcsie Jn München führte kürzlich der be rühmte Arzt.Gebeiniiath o. Ziemlsen, in der medieinifchen Klinik einen Fall von plötzlich auftretender Hei-termin rung vor, wie er bemerkte, zu Nutz und Fromen feines Auditoriurns und auch weiterer Kreise. - Ein junger Nord deutfcher, welcher noch nie einen höhe ten Berg beftiegen hatte, machte niit einein Fremden eine Tour auf die Zug fpitzr. Der Aufftieg fand fehr rafch ftatt,ebenlo nach einigem Aufenthalt der Abstieg. Am Abende desselben Tages bemerkte der betreffende junge Mann Anfchtoellung utn die Entschei ließ sich jedoch nicht abhalten, ain folgen den Morgen wiederum eine fehl forcirte Tour mitzuinachem die ihm allerdings Jschvu fehr fchwer fiel. Arn Abende des zweiten Tages tsat nun bei dein - itienten Erbrechen ein« iio Uebrigen fü lte er sich aber noch wohl. Arn drittenT Tage snbr er nach München zurnck unds bekam so heftige Athetnnoth, daß er nnrs noch mit größter Mühe über die Treppev steigen lonnte. . In den folgenden zwei Tagen legte er1 Efich nicht die nöthtge Schonung aus, seines Beschwerden mehrten sich rain und er( sah sich veranlaßt, das Krankenhaus aus: l zusnchem Hier wurde akute Herze-mei-; terung lonstatirt in Folge allzngroszerj nnd ungewohnter Muskelanstrengungs bei einem sonst gesunden Organismusu Später trat Wassersucht, Athentnoth,l Schloslosigleit ke. ans und der Kranke lag wochenlaug schwer darnieder-; doch erholte er sich später wieder vollständig Geheimrath v. Ziemssen warnt des halb alle Dienjenigen, welche bei grö ßeren Anstrennngen leicht hnzllopsen bekommen, oder Bergsteiger. welche längere Zeit keine Tom-en mehr gemacht, haben, besonders Neulinge im Bei-stei gen, mit einer schwierigen Partie zu be Rnnem nnd tätli, jedenfalls die nöthigen uhepansen einzuhalten, wenn sie sich nicht den größten Gefahren aussetzen wollen« Auch warnt er, beim Ausstieg größere Ilüsstgleitstnengen zu sich zu nehmet-, da dadurch her Erschbpsnng des Pers-muten erschrangsgemltß nur Bor chnb geleistet wird. Die künftige Seht-te er statten Mutter-. ZWieweitsbitDn eigentlich Inst dein Pro essor Immeer «W3 esoe pss K Du Dis s, .Wzmwjatn der Ie END-« Owsusiischeb Uebereinstintntung. Birthim Bevor Sie einziehen, muß ich Ihnen be deuten, duß es bei mir Brauch ist, daß die Zimmermietbe immer prompt bezahlt wirdi Studiosim Ganz meine Idee. . . . entweder pünktlich oder gar nicht! Unerwartete Wendug. Er (am Bahnhos zu ihr): Jin vergange nen Sommer hast Du sast iede Woche aus Earlsbad dringende Vriese utn Geld an mich gerichtet; — nicht wahr, liebe Entmu, diesmal wirst Du. . . . Sie (einsallend) : Telegraphirenl Normalarbeitstag. »Sie lie gen aber mindestens acht Stunden täg lich in der Kneipe!«——»Jch habe eben? den Normalarbeitdtag schon eingeführt: acht Stunden bin ich verheirathet, acht Stunden schlase ich und——acht Stunden bin ich Mensch!« E r st a un lich. Herr: ,,Verdatninte Hitze! Geb’ ’nial da hinein, Johann, und laß Dir schnell ein Maß Bier ge ben. (Nach einer Viertelstunde zu dein aus dem Wirthshaus tretenden Kut scher): »Wo bleibst Du denn so lange —-wo hast Du denn das ANY-Kut scher: »Ja, wünschen denn der gnä’ Herr auch ein Maßl?« Man schreibt aus Paris: Jn der letzten Sitzung der Alademie der Medi zin führte Professor Poirier zwei von ihm gebeilte Personen vor, an denen er sehr schwierige Operationen im Gehirn vorgenommen hatte. Der erste Patient batie sich eine Kugel durch den Kovs ge schossen, sich aber nicht getödtet. An den Zuckungen der Gliedmaßen, dem unregelmäßigen Puleschlage und der zeitweise stockenden Attnnung erkannte Dr. Poirier, daß die Revolveriugel in der vierten Gebirnhdblung sitzen mußte. Er zögerte nicht lange, öfsnete die Zchä deldecke, entsernte das geronnene Blut, zog die Kugel von sieben Kalider aue der Gehirn-nasse hervor und verband die Wunde. Das Zacken der Glieder hörte sofort aus, der Krante konnte wie der sprechen nnd die linke Körperseite, die vollständig gelähmt war, ist gegen märtig nur noch schwach. Der zweite Kranse litt an der Fallsucht und alle Heilversuche mit Brom blieben erfolg los. Dr. Pairier behaudelte den Pa tienten, der über unerträgliche Kopf skbnierzen klagte, indem er abermals die Schädeldecke össnete, das Gebirn unter suchte und ein entdecktes daumengroszee Geschwiir wegichnitt Seit acht Mona ten bat der Patient seinen epileptischen Ansall mehr gehabt, und besindet sich sehr wohl. — Frauen, die sich zu belsen wissen,giebt es in Hosstedde bei Dortniund. Dort hatten die biederen Ehemänner nach be tanntem Muster eine geschlossenen Ge sellschaft gebildet, welche bald über 300 Mitglieder zählte, und in der es recht lustig herging. Als Kastellan sungirte ein Mauer-, welcher sein Haus den Zwecken des «Vereins« eingeräumt battes Das Treiben wurde den »bes seren Hälften« schließlich zu bunt, und· sie entsandten kurzer Hand eine Tepusj tation, welche die Behörden über diej Einrichtung der geschlossenen GesellichasH ausllärte. Die Folge war ein aus 100 Mart lautender Strasbesebl wegen un-: besugter Ausübung der Schanlwirth- i schast gegen den ,.Kastellan«, welchesz vom Schössengericht und setzt auch voni der vT---traslannner bestätigt wurde. Diei »Weil-er von Hosstedde« triumphiren ob « ihrer gelungenen Rache. » W Eine Zahlung der deutichen Turm-r schass hat stir den l. Januar Ist-se statt gesunden. Nach den eingegangenen Be richten ist die Zahl aller im Bereiche von Deutschland und Deutsch-Oesterreich bestehenden Turnvereine von 47i33ini Vorsahre aus 5081 gestiegen. Davon gehörten zur deutschen Turnerschast ins gesatntnt 4519, die sich aus 3841 Vereinsorte vertheilerk Der Zuwachs beträgt an Vereinen 2Fj7, an Vereins orten 238. Die Zahl der Vereinsaw gehörigen über Ist Jahre ist in der deutschen Turnerschast um 25,:t20 ----:6, 6 Prozent gewachsen und stellt sich aus 447,046 Mann. Die vier Berliner Turn aue zählen 7048 Mitglieder, und zwar ie Turnerschast 2442, der Turn ratb (29 Vereine) fes-eh die Turnges ineiude 1128 und die Strenge-essen schast 637. - Der auf der Pulverfabrik bei Hanan beschäftigte Schlosser Alt versuchte sich seiner Ehefrau zu entledigen. Tie Frau ließ ein Gericht Bohnen, das sie essen wollte und an welchem fie einen wider lichen Geruch bemerkte, ärztlich unterfu chen, wobei fich herausstellte, dafz die Bohnen Kupfersänre enthielten, und der Genuß nur eines Löffele genügt hätte, den Tod herbeizuführen Bei einer ussuchung wurde eine Dosis dieses iftes efunden. Au: ebenfalls be schlagna mten Briefes geht hervor-, daß fAlt eine Liebeeverhäktniß mit einer Dienstumgv unterhielt. Er wurde übri gens bereits verhaften Ein kleines Mißverstän « n i ß. Richter: »Entfchließen Sie sich meist Ihnen lieber, zwei Tage Hof over zehn Mark?«——kknqekka ter: »Da thäs ich fchon am die zehn ark bi no y« if Ein junger Doktor eühmte sich einem alten erfahrenen Arzte gegenüber feiner Gelehrsamkeit und faste, daß er fchon über 1000 Leichen feztrt (aaeeinander sefchnittey habe. Der alte here lächelte nnd bemerkte : « lanbe da c, ÆMM »t. ist- sic , Qeahtkeeeeismedeie leicht tu seiten »Ja, wenn es doch ein Mittel gabe, tun die Hunden nnd Verlepun en,tvelche durch die Drahtsenzen oerurs werden, leicht zu heilen.« So sagen viele Far mer und Biehbesiper und haben ganz recht, denn der Schaden ist ungeheuer, der ihnen jährlich dadurch erwächst, daß sich das Weidevieh, besondere die Pferde, im Stacheldraht verlehem Viele werth volle Fohlen wie auch Pferde werden da durch für immer ruinirt oder zeitlebens zu Krüppeln gemacht. Wohl mancher wird sich freuen, wenn er sieht, daß der artige Wunden und Verletzungen leicht zu heilen sind. Aber nicht durch Ge heimmittel oder Salben, die man in der Apotheke für theuree Geld kauft, sondern doch ein einfaches, leicht herzustellendeg Hausmitteh das neben der großen Heils kraft noch den Vortheil hat, daß ee nichts kostet. Die Herstellung ist folgende: Jn ei nen gewöhnlichen Topf legt man eine Handvoll Haserstroh und eine Handvoll von dem aleliiisekraut oder ,,cheese weed« bekannten Kraut, das in fast jedem Hof raum sich findet und als Unkraut ange fehen wird. Dies wird tüchtig eekocht, daraus durchgeseiht und in die Flüssig keit ein etwa l Quadratzoll großes Stück »caftile foap« (Eaftilseise) gelegt und aufgelöst Die Brühe wird nun heiß gemacht und die Wunden damit gewa schen, und zwar zweimal täglich. Tas retus wird ein Blatt auf die Wunde ge legt und ein reines Stück Leinenzeug darüber gebunden. Weiter ist keine Be handlung nöthig Jn jeder Wirthfchaft ist ia eine hand voll Haferstroh zu haben· Dasiiäsekraut, von Vielen auch Hosenknöpfchen und im Englischen »Cheese Weed« genannt, ist wohl auch Jedermann bekannt. Es hat eine lange Pfahltvurzel, an der Erde entlang kriechende Stengel mit etwa dollar-großen, fast runden Blüt-ern Die Blüthe ist weisslich und nach der Bliithe entwickelt sich die Frucht, die rund, weich und vom Blüthenkelche eingeschlossexs ist und große Aehnlichkeit mit einem Käse hat, daher der Name. Die kleinen Käse find nahezu so gron und rund tvie ein Centftiiek. Die-z Kraut in ini Sommer gepflückt und für den G rauch im Win ter aufbewahrt werden. Cafttle - Scife ist in jeder Apotheke iur 5 Centestu ha aen. Das sind die Bestandtheile diafee »Geheimmittelo« und die Herstellungs weise, wie oben beschreiben, ist ebenfalls teicht und einfach. Die Brühe sollte, wenn fertig, an eis nen kühlen Ort (in den Keller) gestellt und jedesmal soviel wie nöthig zum Waschen der Wunden herausgenommen werden. Die Hauptsache ist, die Wun den täglich zweimal niit der heißen Brühe zu waschen, d. h. so heiß, als es erträglich ist, was der Fall sein wird, wenn man den Finger nach wird darin halten können. Es ist nicht nöthig, zu viel von dieser Flüssigkeit zu lachen, da sie bei längerem Ausbeivahren sauer wird, und dann nicht mehr zu gebrau chen ist, sondern frisch hergestellt werden muß. Gewöhnlich bekundet das Thier Schmerzen beiin Waschen zum ersten Male, später aber nicht mehr und bald zeigt sich eine gesunde Entwickelung und Aussehen der Wunden. Eine bange Viertelstunde. Ein peinlicher Zwischensall hat sich, der »Post«’ zufolge, vor einigen Tagen des Gelegenheit eines größeren Mahle-s in einein Berliner vornehmen Hause zugetragen Der Wirth« ein leiden schaftlicher Sammler von Alierthümern, zeigte eine werthvolle Miinze, die, wie er behauptete, nur noch in drei Stücken aus der ganzen Erde vorhanden sei. Die Münze wanderte von Gast zu Gast herum, kehrte aber zu allgemeiner Ver wunderung nicht zu ihrem Besitzer zu rück. Der liebenswürdige Wirth suchte mit der Bemerkung, daß sich die Münze beim Uusräunien schon wiederfinden würde« die Gesellschaft zu beruhigen. Die Stimmung aber, die vorher bereits sehr animirt gewesen war,·tvollte trotz des reichlich espendeten Champagners nichtwiederlegrem Immer und immer Hivieder wurde gesucht, bis einer von den Anwesenden den Vorschlag machte, daß siininer je zwei von den Gästen sich ein ander untersuchen sollten, da die Münze leicht in einer Falte der Kleidungsstücke shasten eblieben oder in eine Tasche ge rutscht ein könne Dieser Vorschlag sand allgemeine Zustimmung und schon war inan ini Be ariss. denselben zur Ausführung zu brin Igen, als ein Herr lteidebleich sich erhob, imn iür seine Person gegen eine Durch snchung Verwahrung einzulegen Tie Wiciunglann man sich denken. Der Wirth sprach sich nun ebensalls ge gen eine Durchsuchung aus und versuchte aus alle Weise die Aufmerksamkeit seiner Gäste von der peinlichen Angelegenheit abzulenlem Aber wie Gewitterschwüle lag es über der Gesellschast, die Spei sen,die von den Dienern ausgetragen wurden, blieben unbetithrt, die Blicke Alle-e waren scheu aus den Herrn erichtet, der vorhin gegen die Durchsu nng Einspruch erhoben bitte. Endlich, nachdem schon von ver schiedenen Seiten der Wunsch nach Aus hebung der Tasel rege geworden war, trat ein Diener in’s Zimmer, in der Band die verhängnisvolle Münze, die, zwischen zwei Tellern liegend, in der Küche gesunden worden war. Wie von einein schweren Alp bestem athntete ein Jeder aus. Die Münze tvar gesunden, nnd zwar in einer Weise, baß seoer Verdacht ausgeschlossen er schien-. Bat aber kennte den deren tvvelnvjn säue- isinsvmä vers-teil ben? Dad Mitbsel ldste sich bald. achdein die erste Aufregung vorüber war, klopfte der Betreffende an sein IGlas, zog feine Bitt-se aus der Tasche itnd entnahm ihr die nämliche Münze, I die der Wirth vorhin als so a sßerordenti lich selten gepriesen hatte. Aue höflich Ileit hatte er verschwiegen, daß aiich er eine solche besitze Wenn mans sie als Ibei einer Untersuchung tn seiner Tasche gesunden hätte, so wäre er ohne Zweifel in den Verdacht gerathen, sie entwendet Izu haben. »Sie können sich denken,« fügte er hinzu, »daß die eben vergangene Viertelstunde die schrecklichste meines Lebens gewesen ist. Und malen Sie sich Inur aus, was aus mir geworden wäre, wenn sich die verlorene Münze nicht wiedergefunden hatte l« - Aitfwärts laufender Fluß. Unser Land befin ini Mississippi ein Naturwunder in mehr als einer Hinsicht. Vielen dürfte es auch noch nicht bekannt sein, daß die Mlndung des Mississippi drei englische Meilen höher liegt, als seine Quelle. Das beißt, Minnesota, wo der Fluß entspringt, ist dem Mittel punkt der Erde drei Meilen näher, als der Golf von Mexiko. Beides hängt mit dem Charakter und den Bewegun gen der Erde zusammen. Bekanntlich ist die Erdkugel an den beiden Polen abgepkatten Die Ab plattiing ist bedeutend genug, daß der Durchmesser der Erde von Pol zu Pol 28 Meilen kürzer ist, als der 'Aeaua tordurchinesser. Mit anderen Worten: Jeder von beiden Polen liegt dein Mit telpunkt der Erde 14 Meilen näher, liegt also soviel tiefer, als der Aeauator. Vom Nordpol nach dem Aeauator sind es, die Erdoberslache entlang, 6000 Meilen. Der Mississippi, der nach dent Aeauator zuläuit, ist von der Quelle bis zur Mündung etwa 1500 Meilen lang, also den vierten Theil jener Strecke. Dabei begreift er auch etwa den vierten Tlieil des Höhenslinterschie des zwischen Nordpol und Llequator in sich. Das wäre etwas mehr-, ale drei Meilen; indesz ist das Gebirt, welches der Mississippi bewassert, durch dullai niiche oder ähnliche itriiite etwas geho ben worden. Aber wie ist das Aufiviirtelaiifen des Flusse-Z möglich? Auch seine Erklärung liegt in der Anfangegeschichte der Erde verbot-nein - Als meinem Zeitalter. an welches fich »die ältesten Leute« nicht mehr er innern lonnen, die Sonne unsere Erde von ihrer Oberfläche abgefchleudert hatte, ioie einen Waffertropfen von einein fich rasch drehenden Rade, wurde die Erde eine riesige Kugel von gluth flussigent Gestein, die, während sie durch den Raum rollte, fich allmälig abliihlte und dabei einfchrutnpfte. Dieses Ein gehen erhöhte die Schnelligkeit, ebenso wie z. B.:ein Stein,der an einer, fich all mälig unt den Finger eines Jungen » windenden Schnur im Kreis herninfliegt Jsich mit den« Auftoinden der Schnur im Jnier schneller bewegt. s Sobald nun die eentrunieflüchtige straft so grofz geworden war, daß sie die Schtoerlrait iiberwog, schon eine große Masse ootn Aequator der Erde hinaus fund wurde unler lieber Mond. Diese Jeentrunisfliehende Kraft behielt noch immer Macht genug, unt die Mittel linie der Oberfläche-, den Arattalor, et » was aus-zuweilen So geschah es, daß der Erddurchinesser in der Querrichtung etwas langer wurde, als der von Nord nach Süd. j Und diese CentrtnnoFluchtlraft hat snoch jetzt nicht ganz aufgehört. Gerade Ewie dieselbe die anderen Erdftoffe, als Hsie noch bildsanier waren, nach dem IAequator hinriß, fo zieht sie noch heute idie flusfigen Stoffe auf der Erdoberfltiche Iin derselben Richtung. Solcherarl swird die Schwerlraft theilweise liber ,-tuunden, und fließt der Mississippi drei iMeilen aufwärts bis nach dem Golf von Mexico. Würde irgendwie die Drehitng der Erde verlangsamt, so würde wahrschein lich die Strömung des Mississippi all mälig träger werden, und endlich würde sich das ganze Mississipoithal sammt den großen Binnenseen ineinen großen inländischen See verwandeln, durch welchen der Golf von Mexico seinen Weg nach dem Nordpol suchen würde. leiinie die Drehung der Erde anz zum Stillstand, so würden die eere des Aequators ihr Bett verlassen und nach den Polen zu schießen, nnd dann käme wohl nördlich vorn Breitengrad von Posten die ganze Erdlttgel unter Was er. Jn Grund Na p id S in Michigan wurde dieser Tage ein verlüderter ehe maliger Berichterstatter der »Wafbing ton Bost« Namens Patrick Ryan als vollwichtiger Schwindler abgefaßt und eingesperrt Er zab sich iiir einen katholischen rief-er aus und trug auch priefterliche leidung. Sein Vergehen bestand darin, daß er auf den Namen Bischofs Faley in Detroit in Michigan Geiälfchte Checka qui-gab. Er gestand ein, dieses Spiel schon drei Wochen lang getrieben zu haben. Jn Musteyon war ee ihm in zwei Kaufiäden gelungen, derartige werthlose Ehecke iür gutes Geld unterzubringen imd in Grund Napida versuchte er ed noch einmal, um sich damit Reisegeld zu verschaffen, blieb aber damit hängen. Ja N e v a d a, Mo» stürzten zwei Ziegeigebäude an der Mann-Straße su iammen. Der Evaducteur Franc Meade, der in einem immer der oberen Stock werte schlief, üezte mit den Trümmern in die Tiefe und wurde auf des stese getödtet