Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, August 05, 1892, Image 2
— Yer sue-eigen stund Island, - Nebraska Deutschomeritautstee sauget tn Verlieh Bei dein großartigen und herzlichen : Empfang, welcher dem New-Vorm Ge- i sangberein »Arion« in der deutschen ( Reichshauptstadt bereitet wurde, hielt der Deutschamerikaner Richard Latzentneyeri eine sehr hübsche liede, welcher wir ( nach einem Speciallabelgramm der »N. Y. Staatsztg.«) folgende Stellen entneh men «Wir erscheinen bier als die Repräsen tanten der deutsch-amerikanischen Sänger und wollen Zeugnis-dafür ablegen, daß die Liebe und Anhänglichkeit für unser altes Vaterland im Neuen nie erlo schen, sondern sich sort und fort, mit un veränderlicher Jnnigteit betbätigen soll und wird. » »Wobl gilt heute noch das Wort des frühesten deutsch - amerikanischen Ge schichtschreibers, Franzbon Loeber, daß für den Deutsch-Amerikaner »Gerniania« die herzinniggeliebte Mutter, Columbia aber die verehrte Braut sei und bleiben solle.« »Die de. tsche Mission in Amerika ist eine tulturelle, sie ist eine Friedens-Mis sion. Die Deutschen betraten die Ge stade Amerika’s nicht« um dass Land mit dem Schwert zu erobern, sie kamen als ein selbstbewußtes Volk, ausgerüstet mit eisernem Willen, mit Fleiß und Rechtliap leit; mit starken Armen und geschulteni Können, um sich ein neues Heini zu grun den und mitzuhelsen an der Entwicke lung des überreichen Landes und seiner unerschöpflichen Hulssauellem und sie la men auch, um dein politischen und forta len Leben des vielgestaltigen National Konglomerats, aus welchem sich die ame rikanische Nation herausqebildet bat, die jenigen Züge des kdeutschen Charakters aufzuprägm welche die Welt ieit Men: schengedenken niit Recht bewundert ,,Unertneßliche Lönderstrecken, welche noch vor kaum einem balb n Jahrhundert der Civilasation verschlossen waren, bei nahe ganze Staaten, in denen man nor ' dient nur den Spuren des Wildes oder der Jndianer begegnete, sind heute durch den Schasfnngsgeist deutscher Ansiedler zu Heimstatten, zn blühenden Gärten ver wandelt worden. Die großen Wein berge in Ohio, Missouri, insbesondere Calisorniem sind unter der Händearbeit des deutschen Winzers erstanden und in manchen Gegenden, wo oon den reden utniränzten Hügeln deutsche Lieder in die fruchtbaren Thaler herniedertönen, knu tbet es den deutschen Wanderer so hei misch an, als wandle er dahin an den blühenden Geländen des sagenukntoobe nen, des vieluntstrittenen, des thener erkausten »Vaters Rhein«. »Wie die deutsche Arbeit, so bat auch deutscher Geist glorreiche Resultate er zielt, und mit Stolz blicken wir aus die Errungenschaften deutscher Musik, der Wissenschaft und Kunst, welche unsere Stammesbrüder im neuen Vaterlande anszuweism haben, »Aber auch der»PatriotiSnms schlug hohe Begeisternngsszlammem als die Union durch die Rebellion bedroht wurde. Eiuhnndertnndachtzigtausend Deutsche eilten zu den Waffen, um Blut und Le ben für die Abschaffung der entwürdi senden Sklaverei, für die Unverletzbar seit der von Menschenrecht und Freiheit durchdrungenen Staaten - Constitution nnd für die Erhaltung der untheilbaren Flor-reichen Union einzusetzen Die Na mender Führer, die Generåle Sigel, Mich, Schutz, Stabel, Steintoehr, Weber, Blenker und Anderer werden nuvergeßlich in dankbarer Erinnerung des amerikanischm Volkes sortleben. »So großen Anspruch aus Anerken der Dentschslmeritaner in dieser W auch haben mag« großer noch ist « Verdienst unt die Hebung und För demg des socealen Lebens Amerika’s. Es var den Turn-, Schüsens und Ge sang-Vereinen vorbehalten, die berben martbeilovollen nnd natioistischen An schauungen der Amerikaner abzuschleifeu. i Der deutsche Gemüthsmensch- er rerstand es, das Samenlorn echt deutscher Ge müthlichieit in die breiten Furchen des Ulltaqslebens zu legen, ein Samenkorn, welches zur herrlichen Frucht ausgegan vgen ist. Die Deutschen sind es, die als Borkänipfer der persönlichen Freiheit in den Reihen der erleuchteten Amerika ner für das unveräußerliche Recht der individuellen Selbstftandigkeit und Selbstbestimmung in den Kampf eintra teu, und auch hier sind ihnen Erfolge be schieden worden. Schon ist die Morgen töthe der Aufklärung am politischen Dis-viel erschienen, bald wird es völlig tagen und Licht werden in den Staaten, in welchen es bisher die Macht die Jn eøleranz nnd des Fanatietnus geherrscht. sum Ists-. — du«-preise aus dem Zeitungsleben Es nie-»in M Rdädatåieoå einedr tägli settmg rn er ver Meaea itarbeiier trihelten eilig , Im Papier, als sich die Thüre öff M M ers sittlicher Mann eintrat, der nich des THE-Redakteur fragte. Der M- - W führte den Fremden zu Uns-ZU Dis M Wucher Ochs-art " MWJndmeranf »Mitte J men, unt-Ihnen einige Rathschläge zu geben. Ihr Blatt ist der Verbesserung sehr bedürstig Sie brauchen mehr Lo Fkalnotizem das Vermischte sollte in grö -ßerer Schrift gesth werden-und dann mehr Original-Demschen und vor Allem besserm Druck und stärkeres Papier. Sie bieten nicht genug Stoff und das, was Sie geben, iit nicht das Richtigr. Ihre Stellungnahme mit Bezug aus den MeKinlehsTaris ist absurd. Jch sage Ihnen das Alles, weil ich Jhrem Unter nehmen Erfolg wünsche, und ich spreche zu Ihnen als ein Freund. Ich selbst bin aus Jhr Blatt nicht abonnirt, aber ch sehe dasselbe glegentlich bei einem Freunde, und da eine Zeitung ein öffent liches Unternehmen ist, so sehe ich nicht ein, weshalb ich nicht ein Recht haben sollte, Kritik zu üben, genau so wie jeder andere. Jch persönlich verschmähe Niemandes Rathschläge, im Gegen theil, dieselben sind mir immer willkom men.« »Ihr Urtheil freut mich außerordent lich,« sagte der Redakteur. seinem Be suche eine Cigarre reichend. »Ich habe zwar längst gewußt, daß ich nicht voll kommen bin, jedoch sind mir meine Schwächen noch nienlals so klar und überzeugend dargestellt worden, wie Sie das gethan haben. Jch fühle mich ganz außer Stand, Jhnen meine Dankbarkeit gebührend dafür abzuftatten, daß Sie sich nicht nur die Mühe genommen ha ben, meine Fehler aufzufinden, sondern in so liebenswürdiger Weise mich auf dieselben aufmerksam machen.« ; Der Schuhmacher verließ das Redae T tionsziminer in gehobener Stimmune, und er war glücklich darüber, daß seine Vorstellungen ein so geneitztes Ohr ge sunden. Den folgenden Tag, als der biedere Mann des Fllopfsteineg aergdej dabei war, einen Stiefel feiner Ballen-l dung iuzusithrem erhielt er den Besuch des Nedacteurs. »Ich bin gekommen» uni Sie am einige Manch aunnertiant zu machen « begann derselbe. »Da ist zunächst das Leder, welches Sie zu Jh ren Stiefeln verwenden; es ist sehr schlecht, sodann find die Sohlen Zu dünn; und die Stiche viel zu weitläufig Eg; ist ferner ein entschiedener Fehler, geJ ringes Material zu den Absätzen zu ver , wenden. Jedermann klagt über Jhr Fußwerk; meistentheils sind auch noch; die Schäfte zu kurz und die Spitzen zu schmal. Und bei solchen Eigenschaftenj verlangen Sie ganz nnoerichenite PreifeJ Sie verstehen mich wohl ich spreche zu( Ihnen als ein Freund, weil ich Ihrs Wohl wünsche Ich verstehe zwar auch; nicht mehr von dtr Schuhwacherei, alef Sie von der Herausgabe einer Zeitung,; ader ich nehme ein großes Interesse an Ihnen, weil sie so freundlich zu mirs waren. Ja, in der That, ich— ——« » Der Mann der Feder kam nicht wei ter. Der Schuhmacher hatte in feiner Wuth den Klopfstein ergriffen und eine nicht mißzuverstehende drohende Haltung angenommen. Unser Zeitungsntann er reichte die Straße begleitet von Pflic-i Inen, Hammer und anderem Geräth, welches ihm von dein erzürnten Schuster mit auf den Weg nachgeworfen wurden. Der biedere Schuhmacher beruhigte sich schließlich. schwur jedoch hoch und theuer, es dürfe ihm keiner dieser langohrigen Jdioten wieder über die Schwelle sont men, um ihn in seinem Geschäfte zu be lehren ——-—-———« payments-er. E rk a n n t. Bogirender Schauspie ler: »Wie freue ich mich, Sie kennen zu lernen, den Freund der Künstler-, den Förderer des Genius, den oft schon» .« Bankier (unterbrechend ): »Um wie viel wollen Se mer anpmapen ?« G n t hin ü ti g. Richter: »Schon wieder da, Haber-; Sie scheinen ja ein nnderbesserlicher Mensch zu sein!« — Angeklagten »Na, rieliren Sie noch einmal ein paar Jährle an mir, Herr Richter-« Die nächste Instanz. Stati onsvorstehen »was machen Sie denn für ern betrübte- Oesicht, Derr Profes - ist?«-—oweffst: »Ich M- MASSI beschkverden.«——6tationsvorfteher: »So schreibe-« ABC doch in unser Beschwer debuch ent. Falsch verstanden Vater: »Sie-list Du, mein Sohn, was Fleiß thut? Nathan ist tnit einem Hemde nach Berlin gekommen und jetzt hat er eine Millioa.« — Solan: »Gott der Gerech te! Waöthut er mit einer Million Hemden?« Er gesteht nichts ein. Ein Advokat vertheidigt einen Mörder-. Der Angeklagte gesteht sein Verbrechen und sder Richter schließt oie Debatte mit den i Worten: »Der Angeklagte ist gestand-ig. « «—- Wüthend springt der Vertheidiger aus und ruft: »Der Angeklagte ge. steht ein, aber ich. ich gestehe nichts em.« Schlimme Besserung. Frau: Irüher hat sich mein Mann alle Sonn tag einen Rattschan etrunlens hochwiirdem erdings, gute Fran! Er Hhat mir aber das Versprechen gege ben, dies nimmer zu thun« und das hat et wohl Ggehaltetkk Fran: Statis, hachwiiwem ehrlich! ander jth betrifft et sich halt dafür je M Eit- nglücklicher· »Es ist scheecklichl Gar keine Frei-W hab’ ich ans der Welt-san etnol zum Arbeitens« Sande rdare Frage. Gras Rm Garn-, so vermengt han«-« Veron: Ja, Taste gestorben, Geld " »M: W! MÆM L e b r e r (nnterrichtend): »Und so hat das Volk die Eigenthämlichkeit, Namen seiner scher mit gewissen be stimmten Prädikaten zu schmücken, die oie Eigenschaften der Nachwelt in knap per Weise veranschaulichen, wie z. B. Friedrich der Groß-, Philipp der Schö ne, Kabl der Kühnex nun sag’ Du mir einen andern solchen herrschet mit einein Beinamen.« —Erster Schüler: ,.Ludwig der Fromme.« —- Lehrm »Schön, nun Du.« —- Jtzig Kot-m »Gott der Ge rechte.« Ein pietätvoller Reise. , ....... Sie thun gar nichts, leben nur von Ihren Zinsen ?« »Ja. Schau’n SC Sie hätten sehen sollen, wie mein Onkel sich abgearbeitet hat, bis er das Vermögen zusammen-I gebracht — und da rul)’ ich mich jetzt; aus!« A n g e n e b tn e Aufgabe. A.: »Hier, lieber Müller, stelle ich Dir meinen sWarschauer Geschäftssreund Herrn Wi .roleleekoniszeslaw vor,——-Du bist wohl i so freundlich, die Vorstellung bei den Zübrigen Gästen zu übernehmen. B. (für sich): »Na, das kann lustig werden.« Wichtiges Orchesterniitglied. -—--—«Ich sag’ Ihnen, wenn mein Sohn nicht wär’, nachher könnt’ das ganze Orchester nix ansangenl« »So, ist der so musikalisch ?« »Nein, der steckt aber an den Musik pulten die Lampen an.« Die Eitelkeiteprobe Dame (die Probe aus die Eitelkeit der Männer machend): »Ach, wie schade! Terschön— ste Herr aus der Gesellschaft hat sich ei nen Fleck aus seine weiße Weste ge macht.« Alle Herren blicken erschreckt aus ihre weiße Weste. Jin EiferderErzählung.—— Alter Maer »Feldzugserinnerungen auffrischend«: »Und in diesem Augen blick. nieine Herren, hörte ich einen schrill pseisenden Ton in der Luft und schon flog inir auch eine Granate dicht an inei nein Pferdelopf vorbei. . . .« Ein g eg a n ge n· In einer Gesell ichait äußert ein Kaufmann, daß er eine Schuld von zweihundert Mark ausstehen habe, die er fast fiir verloren halte. Gerne wollt’ich,seste er hinzu, dem die Hälfte geben, der mit-I einbrächte. Jch bringe sie ein! rust ein lustiger ,,cand. jurie.« Nach einigen Tagen kam der ans gehende Advolat wieder zu dein Kans nianne. Jch habe die mir versprochene Hälfte glücklich eingebracht, sagt ers-nun sehen Sie zu, daß Sie auch zu Ihrer Hälfte kommen! Zur Farbenlehre. Sophie (zii ihrer Freundin ): Ach, had’ ich mich neulich wieder beim Kammerzialrath ge langweiltl Neben tnir saß ein junger Lieutenant, der noch so grün war, daß er beständig roth wurde.« Einsacher G rund. Richter: »Also Sie wollen sich von Jbrem Manne scheiden lassen? Was können Sie für einen Grund angeben ?« Frau: »Wissen Se, »ick lönnt’ tnir anderweitig recht jnt verheirathen l« Physikalische Erscheinung Ledrer: Müller, wenn Sie während ei nes Gewitters den Rücken einer Kaye treiben, besonders gegen den Strich, was springt Ihnen da in die Augen« « Schüler: Die Kape! B or Geri cht. Aber, Derr Richs ter, warum krieg’ ich denn für die zwei gestohlenen Gänse better zwei Wochen nieder ais voriges Jahr? heiter sind die Gans doch viel billiger-! ; Gaunerstolz. Richter: Siege sben an, tin betrunkenen Zustande die That ausgeführt zu haben? Das glaub’ ;ich Ihnen einfach nicht! s Ungklagten Warum denn nicht, Herr «chter? Glauben S’, ich hats wich fangen lassen, wenn ich nüchtern ge wesen waret D r o b u n g. Schmupiger Bettler kzunr Hausbeten): »Wenn S’ mir nik chenken, dann lehn’ ich ntich a’ paar Frank- an Jbr frisch angestrichenes aus.« Erbabenes V Urbild· Jn itruktionszoffizierz »Die Schildtvache darf den ihr anvertrauten Posten unter keiner Bedingung eigenmächtig verlassen. Mertt Euch das nnd nehmt Euch ein Beispiel an dem römischen Krieger in Pompeji, der während des furchtbaren Ausbruchs des Vesnvø vor der Woh nung des Stadt - Konimandeurs Wache stand nnd von glühende-in Aschenregen überschüttet wurde· Voll Pflichttreue blieb der brave Soldat instratnmer Hal tung auf seinem Posten, bis er endlich siebzehnhnadert Jahre später ausgegra ben wurde !« Der sank-le Drittens-http Seit einigen Tagen waren Komö inandver. Soeben hatte der komman birende General den zur Kritik ver sammelten Ossizieren in längerer Rede Heine Ansichten über bte Tagesleistung entwickelt und erwähnte dann znkn Schluß, daß er nächsten Tag ’tn·al sehen wollte, ob die Kavallerie, was nn Kriege von ihr verlangt werden kenne, im Stande fei, ohne dürfe von Bronn ren eine haltbare Brücke zn ich agen. Er bestimmte, daß die l. Esladron des o Ulanenreginients nächsten Morgen gele entlith der Uebung an einer noch näher n bezeichnenden stelle eine Brücke zu Inn- »s jedoch ein höchst verbltissteb Gesicht da zu, denn ihni war die Sorte von Brüäeih die seine Eskadron zu schla gen im Stande war, nur allzugut be lannt —- er ritt nicht darüber, soviel »war ihm klar;—da er nun aber dicht jvoe der Beförderung zum Major stand, so war ihm die Sache keineswegs gleich gültig. Doch, »was befohlen wird, wird gemacht!« so lautet ein alter Grundsatz in der deutschen Armee und Rittmeister Kracht von Reinsall hielt ihn so gut er’e konnte. Als am nächsten Morgen die vorer wähnte .E·sladron zur Uebung aus« rilclte, mußte einem jeden, der genauer hinsah, an der Queue derselben ein älterer Unterossizier durch sein ganz miserables Reiten ausfallen. Derselbe hielt sich bei starkerer Gangart nur mit äußerster Muhe im Sattel und machte ein verzweifelt klägliches Gesicht dabei. Doch als die Eeladron an die Stelle lam, wo aus höheren Befehl die Brücke geschlagen werden sollte, da zeigte sich, daß in dem lllanenunterofsizier doch mehr steckte, als man nach seinem schlechten Reiten hätte vermuthen kön nen. Er war eigentlich die Seele des ganze-i Brückenschlagesz bald ordnete er hier etwas an, bald half er da, und alles dies, ohne daß er sich sonderlich bemerkbar machte. Allerdings passirte ihm hierbei merkwürdigerweise einige male das TMalheuy über seinen langen Schleppsäbel zu stolpern! Als die Brücke beinahe vollendet war « es war gegen Ende der Uebung -— er schien der Korpslommandeur per sönlich, war sichtlich erstaunt über die meisterhaste Ausführung und befahl, nachdem sie sertig war,das Passiren derselben seiten-s Jnsanterie, Kaval erie und zuletzt sogar Artillerie Nachdem die Truppen obne Unfall de filirt hatten, wuide zur Kritik geblasen. Dieselbe wurde zu einem Lobeehtzmnus für den Rittmeister und seine Esladron und wenn Se. Excellenz bei Bespre chung der übrigen Sachen mal stecken blieb, fing er immer wieder bei der Brücke an. Der Rittmeifter war der Held des Tages und, als er nach been» detec Kritik von allen Seiten gratuli rend und fragend umringt wurde, da lächelte er nur schmunzelnd und meinte: »Was befohlen wird, wird gemacht!« »Auf dem Nachbauseritt aber erzählte er einem guten Freunde, der sich dar iiber halbtodt lachen wollte, ,,gam, im Gebeimen«, daß ihm ein liamerad von den Pionieren aus der Klemme gehol sen habe, dessen besten Unterossizier er sur diefen Tag in lllanenuniform ge fleckt habe. Jtn nächsten Winter gelegentlich des Kriegsspiels, tem auch der komman dirende General beiwobnte, behauptete einer der mitspielenden Offiziere, der eine Kavalleriebrigade zu führen hatte, mit dieser eine Brücke über die Weichfel schlagen zu können. Se. Excellenz meinte aber, daß er den Brückenfchlag nur dann als gelungen zugeben könne, wenn in der Kavalleriebrtgabe die Eskadron des Rittmeifter von Reinfall sich befande. Dabei lachelte er dem betreffenden Nittmeifter, der auch zu gegen mal-, höchst bedeutungsvoll und mit dent Finger drohend zu. Ob die Geschichte von dein famosen Brücken schlag auch schon bis zu ihm gedrungen war?l Unser Umfles stieicfchis. Dein »Louiöville Anz.« entnehmen wir die nachstehende Schilderung des vor einigen Tagen in Philadelphia von Stapel gelassenen neuesten Kriegsschif fed der Bereinigten Staaten, das in der Taufe den Namen »Columbia« erhielt Die ,,Eoluntbia« vereinigt in einer bis dahin noch gar nicht erreichten Weise die beiden Hauptvorziige eines tüchtigen Kriegsschisses, nämlich Festigkeit nnd Schnelligkeit Nach dein Eontraet bat die Cramp’fche Firma ein Schiff zu lie fern, welchs iin Stande ist, in hundert Tagen die Reife um die ganze Welt zu machen, ohne neue Kohlen einlegen zu müssen» Die·,,5ol«untbsa«s ist— 490«Fuß lang unv 24 Jus tief. Zor Organ ve trägt 7,3»01onnen, während ihre Ma schinen 20,500 Pferdekräfte besitzen. Es foll ferner eine Normalgefchtvindigleit von wenigstens 21 Knoten ver Stunde entwickeln, doch hosst die Firma, die das Schiff gebaut bat, daß dasselbe noch viel schneller den Occan wird durchfurchen sonnen, fo daß die »Columbia« that fächlich das fchnellfte Fahrzeug der Welt und int Stande fein würde, die moder nen Prachtdatnpfer des Norddeutichen Lloyd, der Hamburger Gefellfchaft und ;det EunardLinie mit Leichtigkeit einzu ;holen. Zehn mächtige Kessel liefern »den Dampf für die gewaltigen Maschi nen. Letztere find drei an der Zahl· Jede von ihnen feyt eine Schraube in Bewegung und zwar find Mafispinen tvie Schrauben völlig unabhängig von einander-, so daß man nach Belieben Hine, zwei oder alle drei in Betrieb letzen ann. Von den drei Schrauben besindet sich je eine an jeder Seite des Steuerruderi und die dritte über demselben. Ein Pariser von V bis 4 Zoll Starke be schützt den Leiv dieses furchtbaren See riefen. Bei der Amirung der »Komm bia« hat tnan von den fchtveren und un gefchickten Kanonen großen Kalibeed ganz Abstand genommen. Auf dein B befindet fich ein ein igeo Szdlligei Geistig. Außerdem ift as Schiff mit vier szdlligen und acht itzdlligen Kano nen, fotpie Init 18 Schnellfeuer · Oe W -U· Michimsselchåeæ si « " M I costs-desse m« · « - Y« stät- W P — ten als auf möglichst schnelle« Feuern gelegt. Auch tm Uebrigen ist die Uns-i stattung des neuen Schiffes eine ganz ausgezeichnete. Besonders schön, lustig und bequem sind die für Offiziere und Mannschaften bestimmten Quartiere. Selbstverständ lich ist die »Cvlumbia« electrisch beleuch tet. Sie kostet Onkel Sani allerdings einen hübschen Batzen Geld, denn die Craknp’ iche Firma erhält nicht weniger als is2,725,000 für das Schiff, allein dafür haben die Ver. Staaten jetzt auch ein Kriegsschiff, welches gam, einzig in seiner Akt dasteht und welches im Falie eines Krieges den ganzen Seebandel des Gegners lahm legen würde, da es jedes Handelsschiss einholen, gleichzeitig es aber auch mit jedem Kriegedampfer aufnehmen kamt. Blum-net Fünf (Aus dem Eingatifchen.) »Ich saß in der vormärzlichen Zeit beim Sperl in Wien,« erzählte ein Un gar im Kreise von Bekannten, und rauch te gemiithlich meinen ungarischen Toback, von dem ich mir soviel mitgebracht hatte, als ich während meines mehrwöchents lichen Ausenthalteg »in Wien zu ver brauchen gedachte. Jch hatte den Tabacksbeutel aus den Tisch gelegt und ed währte nicht lange, so trat ein Herr an denselben heran, nahm neben mir Platz, rühmte den guten Geruch meines Tabacks und bat um die Erlaubniß. sich davon eine Pfeife stopfen zu dürfen. Gern erlaubte ich ihm dieses und er er goß sich in Lobpreisungen über den guten Toback Ungarns und fragte hierauf ganz harmlos: »Haben’ö viel davon mitgebracht?« »Je nun,« erwiderte ich arglos, »so viel ich davon zu verbrauchen gedenke, ein paar Psund.« » »Ja, horen’s, dann muß ich Sie bitten, mit mir zu gehen, ich bin bei der Polizei angestellt und muß Sie anzei-’ gen. Wo wohnen’—3 denn ?« ! »Im Gasthof, iin weißen Fuchs NH 4 ; wenn es uothig ist, muß ich Ihnen; allerdings solgen, und Sie mögen sich! dort von der Jdentiiiit meiner Person überzeugen, denn ich weiß schon genug von Eurem gottverdammten Spind system.« Damit stand ich auf und ging mit ihm fort, nachdem er meine Pieiie und meinen Tabacksbeutel in Beschlag genommen hatte. Unterwegs fiel mir ein, daß ich Nr 4 statt Nr. ä, die ich bewohnte, als meine Zimmernummer angegeben, dieser Umstand schien mir indessen so geringfügig, daß ich es nicht der Mühe werth hielt, ihn zu verbes sern. Gerade tdies sollte jedoch der Sache eine eigenthümliche Wendung geben. Als ich mit dem Spitzel die Treppe hinausstieg, sah ich an den Mie nen des Kellners, daß er die Eigenschaft meines Begleiter-s kenne. Als wir den Korridor erreicht hatten, aus welchem sich mein Zimmer befand, ries ich den Kellner herbei und sagte zu ihm: »Ich habe dem Herrn hier erklärt, daß ichhier Nr. 4 wohne. Sigen Sie demselben, ob sich dies so oerhält.« »Ja, wohl,« sagte der Kellney mir einen bedeutsamen Blick zuweriend, »der Herr wohnt hier und sein Name steht in unserem Fremdenbuch als durch einen Paß legimirt verzeichnet.« »Gut, so offnen Sie das Zimmerl« sagte der Spipel »Ja,« erwiderte der Kellney »das ist für den Augenblick nicht möglich. Jhr Kamerad, Herr von Techew,« sügte er daraus hinzu, mir wieder einen Blick zu wersend, »hat den Schlüssel mitgenom men.« Jetzt sah ich. woraus der Kellner hin auswollte, Techow war mein Zimmer nachbar, mir befreunbet und sah mir ähnlich, so daß wir zuweilen mit einan der verioechselt wurden. Jch beschloß daher, sogleich aus die Komödie einzu gehen und zu versuchen, ob ich mich da durch nicht vor der mir drohenden Strase von ein paar hundert Gulden retten lbnntr. »Sie sehen, daß ich vollständig legitimirt bin,« begann ich daraus mög lichst barsch u dein öpiyeL «Verlangen jSie nun noch etwas ?« " »Ich müßte eigentlich Ihre Effelten untersuchen und den Taback wegnehmen Da ich indefz Ihr Geständnisz habe, so will ich weiter lein Aufsehen machen und das Zimmer nicht öffnen lassen. stellver, Sie stehen für den Herrn ein.« »Jawohl,« erwiderte die er, »sotveit wir dazu verpflichtet sind·« Der Spitzel ging und ich blieb mit dent Kellner zurück. »Na, hören’5,« sagte dieser d«raus zu mir, »Sie sind da in eine böse Patsche gerathen, ich will Ih nen aber heraushelfen Tbiin Sie, was ich anenisagr. Herr von Techow reist morgen früh ab. Von da ..b sollen Sie wieder here v. B. sein und lasset« sich nur durch nichts irre machen. Wir wollen dem Spitzel eine Nase drehen. Jch lann das verdammte Gisindel nicht leiden, das auch uns arme Kellner zu Schnsten maazm möchte-. Wir sind von der Polizei a bängig und diese sucht uns für ihren Dienst zu gewinnen.« Am Taqe daraus kam der Spitzeh unt Herrn von Teochw aus die Polizeii zu führen. »Fa, da bedanre ich,« sagte ihm der see nee, Herr von Teochw ist heute früh mit dem ersten Dampfboot nach Pest gereist. Wir hatten tein Recht, ihn ansztthaltett.« s »So-« antwortete der Spitzeh »nnn dann wollen wir uns doch erst davon überzeugen-« nnd trat in das Kasseezinp mer,inwelchentich mit anderen Gästen saßnndenlsis meinen Ka ee trank itna Mite- Mmchtd « s sitt « ist-« . IX ., ., « -- Nteisestæig sei-P« W ich den Prliziften so ruhig wie möglich. »Was ich will? Sie auf die Polizei führen, Herr von Techow « »Sie irren sich, « sagte ich darauf, » mein OName ist B ,« rief er aug, »Jhre Verstellnnq X soll Ihnen nichts hetfen. Kellner. wer " ist der Herr 9« »Herrv. B ..... «« lautete die tit wori desselben, welche den Spiyel etw stutzig machte, aber doch nicht aus d Text brachte. I »Welches Zimmer bewohnen Sie?« , »Nmnmer« « « ) -« ) »Hm, « bruinnite der SpitzeL »Kellner ist dazrichtig ?«« »Jawohl,·« erwiderte dieser, »Mei- ist xdas Fremdenbuch Ter Herr wohnt in INmnnier 5 und Herr von Techow, der - « Num siner 4.« z ,,)cun, das wird sich auf der Polizei aus-weisen Inmitten-Z nur mit « sagte der Eint-cel. f » cun,« fuhr ich darauf mich zornig stellend sort, »ich werde mit Ihnen lgehen, aber Sie sollen es empfinden Ilernen, was es heißt einen Ungar un Iberechtigt auf die Polizei zu führen. Bassama, Sie sollen es noch schwerbe - Hreuen « « Als ich nach dein Polizeiamt kam, sah ich aus dem Tisch, an dein ich Platz neh iiien mußte, meine arme confiscirte Pfeife und meinen Tabacköbeutel liegen: «K-eiinen Sie die Pfeife ?« wurde ich gefragt. »Ich habe viele solcher Pseifen in Un garn, wo sie gebrauchlich sind, gesehen,« erwiderte ich, »aber ich kann nicht sa eit, daß ich gerade diese besondere Pfeife leniie.« »So, haben Sie nicht diesem Herrn hier gesagt, daß Sie mehrere Pfund Taback bei sich führten ?« »Das ist ein Jrrthuni. Jch babe den Herrn nie gesehen. Er muß mich mit semaiid Anderem vermechselt haben-« »Wie heißen »Sie?« »Von B. . . »Siiid Sie legitiniirt?« » »Ja wohl, bier ist mein Paß « überreichte dein Polizeidirettor meine Papiere dieser-sah sie durch und wars einen zornigeii Seitenbliit auf de Spihel »Wie verhält sich die Sache?« fragte er darauf den- ZuiyeL der nun seiner seits Llllesz sagte, was er zu sagen hatte und dabei blieb daß er mich beimS Spert abgefaßt habe Ter Polizeidireltor schickte nach dein stelliier des Gasthofeb und fragte iin nach meinem Namen. »Herr v B» « sagte dieser. Jetzt war der Sviyel blamirt. »Herr, « fuhr der Direltor aus, »in-is haben s da siir eine Verwirrung ange stellt! Wissen is, Sie verdienten, daß ich Sie gleich aus dem Dienst der Poli zei entließe, und iiehmeiW sich in Acht, daß Sie nicht noch einmal solche Sachen machen Und Ihnen, mein Herr,« wandte er sich zu mir, »find wir eine Abbitte schuldig. Nehmen S nicht übel, daß wir Jhneii solche Ungelegenheiien verursacht haben.« »Ich will mich darüber hintvegsehem Iivenn e nur Andern nutzt und derart ge Jial sche und unnüye Denunziationen ab i T i i R ( gestellt werden« erwiderte ich. Der . sPolizeidirettor gab sich daraus noch die großie Mühe, mir zuversichern, daß es Durchaus nicht die Absicht der Wiener Polizei sei, das Publiluni zu behelligen, ssonderis nur dae zu thun, was ihr vor geschrieben sei und zur Aufrechterhal tung der Geiehe diene. Damit entfernte »ich mich. Draußen auf dem Korridor kam inir der Spihel nach und sagte: » bren’i, Sie haben ihre Sache gut dur eftihrt Herr. Noch jetzt würde ich daraus schwö ren, daß Sie’s find, den ich beim Spetl " getroffen und obtvohl ich meinen Wischer erhalten habe, hat S mir doch Swfl ge macht und nicht um hundert Gulden möchte ich die Komödie geben, die ich eben mit angesehen habe. «-— »Gut, « sagte ich, »so gehen’s zum Nestron und erzählen g ihm, daß er’s aus’e Theater bringt, « lachte und ging fort. Werts-volles Grundetsemyttm. S Das theuerste Stiick Grundeigenthum in Chicago diirfte das an der nordwests lichen Ecke von Tearborn und Madis ionstraße belegt-ne sein, auf welchem sich ein Theil des Jnter Orean - Gebäudes - erhebt· Tiefes Ecke-Grundstück,welches nur zu bei im Fuß niißt,1ourdeim Jah re inw von Win. W. Danielø an H. D. dtoiiliaat siir III-Thom- veriaust, oder « tschi-»Hu per Quadratfufz. Bald da rauf wurde es an das Jnter Oceans Syndiiat auf im Jahre verpachtet aus Grund einer Werttzschiitzung von est-W- X, »w, zu fünf Prozent dieses Wertheö, oder sein«-W per Jahr. Diese Werth ichiiyung wurde damals-schon als eine ganz enorine angesehen, und man wollte 4 nicht recht daran glauben, daß das Grundstück wirklich zu einem soichen H Preise verkauft werden könne. Dies ist is ietzt aber thatsächlich geschehen. indem Herr Marshall Field mit Heirn Kohl- s saat einen Kontrast abgeschlossen hat, wonach er das Grundstück site den reii F von 0200,000 übernimmt Wel to- » lossaier Preis dies ist« ertennt man, 4 wenn man berechnet, daß danach ein Akte Land i10,890,000 kosten würde. Wollte Herr ield den Preis in Silber- « dollars beza len, "so müßte er das Grundstück-Zier«Mal damit bedecken) zgz Ja useinte und Beet stob- mitl Oilz p; vertm liickten bei einer Kahn iaW an em La e Butte Les Mart-, indem der Kahn um chlu . Wut-Mül ler hörte ihre VI smfe m W ist«-Wi «