Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, July 29, 1892, Image 3

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    Inland.
Die Schriftstellerin Frau Rosa T-rrh
copie, starb kürzlich in P i t t s si el d,
s.
Die New Jersey Oit Companh in
N eto a r t, N. I., ist von der Standard
Dil Eompany ansgetaust worden.
as öundesturnsest wird vom 21.
s 25. Juli nächsten Jahres in M i l
tp a u t e e abgehalten.
In W ob u r n, Mass. hat der Leder
fabrikatst Robert Ducan mit über nun-,
000 Schulden bankerott gemacht.
John Hegeltnann und sein Djiihriger
Sohn Wetter in C hi c a g o wurden
von einem Zuge überfahren nnd getöd
tec.
Aus Washington schreibt man,«
dasz Andreto White von New York als-»
Gesandter nach Rusztand werde geschickt?
werden«
Ler itaniniann Win. Watte- in an
P Into, N. Y» wurde wegen sustemati
schen Sehntnggelo von Opinm von Zoll
Ikg beamten verbastet.
« Der mit Steinen beladene Schooner
»Cherry Ameis« ist in M n Stego n,
Mich., unter-gegangen Die Mannschaft
wurde gerettet.
Das Hans von Thomas Gilron wur
de bei M i n o n ta, Pa., vom Blitz «ge
trofsen, wobei er nebst Frau und Kind
erschlagen wurden.
Jn N n a ck, N. Y» beging der be
I kannte Jas. Fist, von Garnergville
I Selbsttnord, indem er sich an einer Hun
delette aushing.
Der Neger Julian Mere1y, welcher
I in H a l le y, Art-, seine siebenjährige
Stiestochter vergetvaltigt hatte, wurde
kurzer Hand gelyncht.
Franz Vetta, der beruhmte Basso
Prosundo, welcher in Wirklichteit Lunis
Neumayer hieß, ist in Rive kside,
Tala» gestorben
- Die Erben des McCagg’ichen Nach
, lasseö in N etv Yo rl, der 81,2«»,«W
beträgt, sind über die Vertheilung des
Vermögens In Uneinigteit gerathen
Jnfolge der geringen Ernte bringen
seht in C a l i s o r n i e n Apritosen
wo, statt sonst sitt-» pro Tonne-; Pflan
tnen, die-sonst ssz tosteten, käu.
i
Ein Feuer zerstörte die Gebäude der
Viehhöfe in C l e I e l a n d, mit Aug
nahme des Hotele. Der Schaden wird
QIUWWU bis USWJW betragen ;
Chao. Croebn, ein Kaufmann ins
Nord Salem, in New York wur
de im Streit mit seiner Frau von dieser
durch einen Schuß todtlich verwundet.
Es wird gemeldet, daß der Prinz von
Wales die Weltausstellung in E hie a go
besuchen werde, nachdem er vorher eine
Ueberlandtour durch Canada unternom
mes.
Bei C levelan d, Q» fuhr der»
Schooner »Burnside« unterhalb vegs
Haseno aus ein Riss auf. Der Schleui
per»Gregory« rettete die Bemannung
des Schiffes, das bald versank.
Elvrre Hood, Tochter des Präsiden
ten Hood von der Western Maruland
Bahn in B a lt int or e, hat sich zufäl.
lig mit dem Revolver ihres Vaters ge
schossen und todtlich verwundet.
Bei dein theilweisen Einiturz einer
Trestle Brucke der Bedsord Belt Bahn
ward nahe Bedsord, Jud» Beet
Baruett von New All-any getödtet und
Lohn Rockley schwer verletzt.
Jn der Presdyterianer ( stirche an
Euklid Ave» in C l ev e l a n d saud die
Trauung von Maru Caru, Tochter des
Millionäre John Caru, mit dem Lieutes
nant v. Lutttvitz vom it. preustischen
GardesDragonerregiment statt.
Kapitalisten aus New York, St.
Louis, Kansas City und Aurora, Mo.,
beabsichtigen eine Eisenbahn nach der
berühmten Marmorgrotte, 35 Meilen
südlich von A u r o r a, Mo» zu bauen
und von dort ttach Mnuvhis, Tenn·
Cyrus W. Field hat kurz vor seinem
Tode seine Sammlung von Medaillen
und Gemälden, welche sich auf die Le
gung des atlantischen Kabels beziehen,
dem Metropolitan Kunstmueum in
R e to D o r k zum Geschenk gemacht.
Von J u n e a u eingetroffenen Nach
richten zufolge wurden 8 der an dem
Riot bei Chileat, Alaska, betheiligten
Jndianee verhaftet and unter der An
klage des Mordeo sammt 12 Zeugen
nach Juneau gebracht·
Zwei aus Pergament gedruckte und
schön eingebundene Exemplare ver de
molratischen Platioun von Chicago
wurden in Washington hergestellt, um
den Dem-n Eleveland und Stevensou
in N e w P t- et feierlich til-erreicht zu
werden.
Leftet Gale und W. C· Tumen Uns
sites und Buchhaltek der City Sauingø
Bank in N a s h v i l l e, Tenn» die vor
dreiWochen mit Als-zum Bankgeldern
durchgingem find in Mexico verhaften
worden.
Mit der Ernte in der Gegend von
Te r r y in Mississippi sieht ev schlecht
ans. Coniianter Regen hat Ueber«
schweminangkn herbeigeführt, Cotn und
Baumwolle sind fast ganz von Wasser
bedeckt.
Ja M o nt a no und dem fernen
Westen hat der jährliche Viehtranoport
begonnen. Die Not-them Pocific Ei
senbahnqeiellichait scheint die Zahl des
aus Montana, Jdaho und Washington
zu veriendenden Schlochwieheo auf 180,
000.
n Mo ntr e at haben New Dotter
Oe mpolizisten zwei Männer Namens
sama-l Vlonk und chailsey Roieuktans
unter die Anklage verband-z einen jun
c
i
Igen dansirer in dein Gebirge Pennsyl-!
vanien’s ermordet zu haben. s
Ein Dampstessel in der Gießerei von
Dayues ä Spencer in Richmond, Ind»
explodirte und tödtete den Maschiniitens
Hall auf der Stelle. Fünf anderes
Personen wurden verletzt, 2 davon wahrt ;
scheinlich tödttich· Das Kesselhaus wardi
zerstört. l
Albert Mitchell, der Kutscher eines
Expreszwagens der United Staates Ex- i
preß Co» in Havre de GraceJ
Martzland, ist sammt seinem Fuhrwerki
und Hätt-to in Baar, welche der Erste-il
National Bank daselbst gehörten, ver
schwunden.
Jn S a n J o s e, Cal., sind in Folge
des theilweisen Mißrathens der Obit,
hauptsächlich der Apritosenernte, die
Preise in die Höhe gegangen. Aprilos
sen, die vor einigen Tagen noch zu Bitt
vro Tonne zu haben waren, bringen
jetzt Mo und andere Lbstarten sind
ähnlich im Preise gestiegen.
In F r a ntfo r t, Ky, wurden in
Folge einer Explosion die Mauern des
Kapitals erschüttert und zwei Arbeiter,
Jim Sauvers Und OCamett Foree in
Stücke gerissen. Sie waren damit be
schäftigt, ein Quantnm Munition zu
vertan-tm als aus einmal die ganze Mu
nition explodirte.
Die von Wyandotte »ich C le
v e l a n d bestimmte Holzbarke »Nelson
Mille-« mit 425,000 Fuß Holz bela
den, rannte in der Nähe von Manistee,
Mich., auf ein Riss und ging unter·
Der Kapitän und dessen Familie, sowie
die dreizehn Köpfe zählende Bemannung
wurden gerettet.
Jn Folge des Betreteng eines Stol
len mit osfener Grubenlampe entstand
in der Ellangowan Kohlengrube bei
S h e n an d o a h, Pa., eine Gewerle
sion, tvelche den Bergman C. Mitchell
auf der Stelle tödtete, und 7 oder8
andere verstümmelte und schwer ver
letzte.
Dr. Scudder, Schwiegersohn des
Senator Gouv-, stieß sich in N o rt h
pok:,L. J» cis-en Dolch in die Brustf
und war sofort eine Leiche. Wegen?
Geisteegestdrtheit hatte man ihn im
Hause gehalten. Er aber enttatn sei
nen Wächter und vollbrachte im Wahn
sinn den Selbstmord.
Die Trade-s G Labor Asseinbly von
C hi e a go will gegen W. A. Pinlerion
tvegen Seitdens seiner Detettivs nach
Homestead die Anklage des Mordes er
heben, und Pinierion will die Anklage
der lriiiiinelleii Beleidigung gegen die
Beamten der Assembly anstrengen.
In H onst o n, Ter» stürzte ein Ge
rüst an einem im Bari begriffenen Hause
ein und vier Arbeiter, W N. Moore,
J. H. Godson, PM. Speneer und J.
Trallman, erlitten schwere Verleyungeih
Die beiden ersteren werden sterben. Ein
Knabe Richard Lucas gerieth unter die
Trümmer und wurde arg gequetscht und
zerschunden.
Morrio Allen Collins, der Präsident
des Selbstniöroer Clubs von D a l la s
Tex» welcher am 8. d. M. in Chicago
Selbstmord begangen hatte, wurde dort
ain Sei-user aus einem Scheiterhaufeni
verbrannt. Der Whitechapel Club vons
Chieaao, welcher die Ceremonien leitete,
sammelte seine Asche in einer Urne.
Beim Nachenfahren auf dem Dela
wareslusz bei Gl oucester, N. Y»
wurden Frau Matthew Murray und
Fräulein F. Gallagher durch die Wel
len, die ein vorüberfahrender Dainpser
anfwarf, erschreckt, sprangen aus, verlo
ren das Gleichgewicht und stürzten ink
Wasser. Die Strömung risz sie fort nnd
beide ertranlen.
Ein stsjähriger Anstreicher Namens
Jamea McClooley in W i litt i ii gt o n,
Del» wurde über die von seiner Gelieb
ten, der 24jiihrigen Mabel Bolingold
gezeigte Kälte so erbost, daß er ihr eine
Kugel durch den Hals und sich selbst «t
in den Kopf jagte. Der Mann liegt
iin Sterben, das Mädchen befindet sich
in kritischem Zustande
Dieser Tage erhielten mehrere Be
wohner von feiide rso n iii Nord
Carolina an ie adressi te Briefe, welche
vor siebenundzwaiizig Jahren zur Post
gegeben worden waren. Als sie iii
Norsoll in Virginien ankamen, trugen
sie die Briesinarlen der Coiisörderirten
Staaten und konnten wegen der inzioi
schen erfolgten Unterwersung der Süd
staaten und der Aenderung der Regie
rung derselben nicht weiter befördert
werden. Die damalige Postineisterin
Vetsy Reatn hatte sie bei Seite gelegt
und sie blieben in ihrem Versteck liegen,
bi- sie vor wenigen Tagen unter alten
Papieren gesunden und ocu rtorcsmten.
zugestellt wurden. zsu den legten-n ge
hörte der damalige Lieutenaut J. C.
Cooper jun., der von seiner Muhme-,
der seyigen Frau C. G. Ellwt in Nor
solt, einen Brief erhielt. Er hat ihn
übrigens mugelsend beantwortet.
Jn Netlelbauy, Jud» sand
kürzlich die Dioctplinar- Untersuchung
gegen Rev· J. L. Sevrtnghauo, den
Pastor der deutschen Methodistettlirche,s
vor einem aus Kirchenvotständenzusam
mengeseyten Uonmnttee statt. SevringJ
baue wurde unlängst zu uW Schaden-l
erqu verurtheilt, weil er sich gegen
Sophia Beckntann eine Ehrenltünlung
zu Schulden kommen ließ. Nachdem
das Untersuchungs - Kommittee drei
Stunden in Sitzung war und eine große
Anzahl ugen verhört hatte, gab es
die Ents idung ab, dass durch den Pro
zeß und das Urtheil des Gerichtshoses
In Iloyd County nichts zu Tage geför
dert worden sei, was den Charakter des
Jnkulpaten schädigen konnte. Gerügl
—
wurde Sevinghans, iveil er die clögerin
nicht instruirte, die Untersuchung durch
das KirchmsKommittee abzuwarten, ehe
sie klagbar wurde, und weil er sich durch
eine unbedachte Aeußerung viel Unan
nehmlichteiten bereitete.
Sieben Aldermen von T o led o ir
Ohio sind wegen Bestechlichleit durch die
SpezialiGrand-Jurh in Anklagezustand
versetzt und stinf davon sosort verhaftet
und unter se 81000 Bürgschast gestellt
worden. Auf die zwei Andern wird
noch gesahndet. Die betr. Boodler ge
hörten zu einem »Ning« und wollten
von der »Pluto Oil Companh« für die
Annahme einer städtischen Ordinanz
worin der genannten istesellschast die
Erlaubniß ertheilt werden sollte-, in ei
snigen Straßen Röhren zu legen, 8500
per Mann haben. Der ,,Ning« bestand
im Ganzen aus els Mitgliedern, welche
auch die Absicht hatten, die »Paragon
Oil Company« und die »Aephalt Pa
ving Company« um sl 1,»»» zu schritt-—
sen. Die Namen der Angeklagten Sie
ben sind B. O· Manchester,Geo.Doner,
John Daily, Frank C. Tanner, R. P.
Swaine, Chae. Neuendors und W. J.
Hall.
Die Ossiziere des der Washingtoner
FischereiCommission gehörigen Dam
psers Albatrosz haben gegen Bezahlung
von 8150 und der Fracht für das
Smiihson’sche Institut in W a s h in g
t o n eine grosze Seltenheit, nämlich das
Gerippe einer Seekuh, erworben; es ist
bereits von den Commandeuranseln in
dem westlichen Theil des Beringsmeei
res nach Washington unterwegs-. Das
Gerippe ist beinahe ganz vollstä«idig, je
denfalls das beste seiner Art, welches
jemals in eine Sammlung gelangt ist.
Das Thier wurde von der Bering’schen
Expedition im Jahre 1741 entdeckt,
scheint aber seitdem aus-gestorben zu
sein, denn seit 1854 ist keine lebende
Seekuh mehr gesehen worden. Ausge
wachsene Seeliihe erreichen ein Gewicht
von 3000 Pfund und ihr Fleisch hat fast
denselben Geschmack wie Rindfleisch Das
Thier erreicht eine Länge von etwa drei:
szig Fuß nnd einen Umfang von zwan
zig Fuß, hat einen kleinen zahnloien
tiops und eine zolldicke, wie Bauinrinde
rauhe und so harte Haut, daß die Jäger
sie mit Aetjten durchschlagen mußten
Nach der Nordwestküste von Nordame
rila bestimmte Segelschifse pflegten bei
den Connnandeur - Inseln anzulegen,
unt dort neue Vorräthe von frischem
oder eingesalzenem Seeiuhsssleisch ein
zunehmen. Schon vor acht Jahren
iandte dass Sniithsoti’sche Institut den
Dr. Steineger nach den Eominaudeur·
Inseln, um nach einein vollständigen
Gerippe einer Seekuh zu forschen; er
fand aber nur eine Menge einzelner
Knochen vor, aus denen fchlieszlich das
Gerippe zusammengesetzt wurde, welches
gegenwärtig im Stnithson’schen Institut
gezeigt wird.
Die Südsee-Jnsel Sangir
Soll durch etn dem-even unterge
gangen sein.
Der am 17. Juli in Sndney, Neu
Siid-Waleg, eingetroffene Dampfer
»Catterthun« brachte die Nachricht, daß
auf der Insel Timor, als er dieselbe
anlief, dac- Geriicht im Umlauf war,
daß die Insel Sangir in Folge eines
Erdbebeno nntergegangen und ihre ganze
aus 12,()»« Menschen bestehende Be
völkerung umgekommen sei. Der
»Catterthun« fuhr nieilenweit durch
Massen vultanischer Trümmer.
Die Wahlen in England.
Gladstone wird tm Parlament 42
Stimmen Mehrheit halten«
Von den 670 Mitgliedern des Unter
hausee des englischen Parlamenteg sind
nunmehr 6037 gewählt und damit ist die
Wahleompagne praktisch beendet. Nur
North tierry, Tipperary und die Orkuey
Jelande haben noch zu wählen. Diese
drei Distritte gelten ale sicher für
Gladstone. Bis jetzt haben die Coiisers
vativen ttH Stimmen; die Opposition
Hätt Mit den obigen drei Stimmen
wird also Gladstone iiber eineMajorität
von 42 verfügen können. Zwischen Par·
nelliten nnd Anti Parnelliten tatn es in
Tipperary zu einer fürchterlichen nächt
lichen Stauferei. Mehrere Personen
wurden oerleyt und viel Schaden an
Besiythnm angerichtet.
Ein dehnbar-ed Stadt-schien E
l
»Texa«3 Vortuarte« schreibt: Diel
zahlreichen Masti- von Dallais san Au
tonio, Galoeston nnd .Lwniton, welche
sich zum Besuche ionlsrend der Mandner
Woche in der Hauptstadt aufhalten, sind
natiirlich alle nielsr oder minder erfreut,
einmal eine grössere Stadt in Texas
selsen zu können Dao Stadtgebiet
Austino erstreckt sich einige 20 Meilen
weit zu beiden Seiten des Flusses lsin
auf. Allerdings sind es nur 15 Fuss
breit Landes auf beiden Ufern voin
Wasser entfernt, welche auf dieser Strecke
als Stadtgebiet ineorporirt sind, aber
dafiir besin dieses Gebiet die grosse
Merkwürdigkeit, dasz ed, je nach dein
Wasserftande des Flusses, stets seine
Grenzen verändert, und was heute noch
Eounty ist, kann, wenn der Fluß bio
auf 15 Fuß heraufsteigt, morgen Haupt·
stadt, übermorgen Fluß, am nächsten
Tage wieder »Ein) of Austin,« und am
darauf folgenden Ta e wieder Tounty
oder Prairie sein. ir möchten wohl
fressen, ob es noch eine solche Stadt in
Amerika oder in der ganzen Welt giebt,
von der kein Mensch jemals sa en kann,
wie laws sie eigentlich ist. n diese
Wer würdigkeit hat weder der Stadt-(
rath von Auftin beim Entwurf desi
Thomas, weder die Legislatur bei Er
lassnng des Charters, noch Gouvernem
Ho g bei Genehmigung dessele ge
da t, und uns selbst wäre es entgan
gen, wenn wir den obengenannten klei
neren Städten des Landes nicht bewei
sen müßten, daß Austin die größte und
merkwürdigste Stadt in Tean ist«
welche ihre Grenzen nach jedem starken
Regen beliebig ausdehnen und bei
Trockenheit wieder einziehen kann. Eine
Karte vom Stadtgebiet Austin würde
auf dem Papier wie eine zwanzig Mei
len lange, dünne Schlange Init einem
eckigen Ropfe aussehen, jedoch kann
solche nicht hergestellt werden, weil
solche grufze Papierbogen nicht angefer
tigt werden können, nnd weil außerdem
bei hohe-n Wafferftande die Fiarte gaan
falsch sein müsste-.
i
l
Sechzehn Verschwörer
Werden von einem vnlgarischen
«rieg'ogericht verurtheilt
Jn Sophiu, Bulgarien, hat am 20.
Juli der vor einem Kriegegericht ge
führte Piocefz gegen sechzehn Verschwö
rer, denen oie Ermordung des Finanz
ministerg Beltschew am 27. März 1891
zur Last gelegt war, seinen Abschluß
gefunden. Vier der Gefangenen, Mila
roff, Poioff, Gheorjiew und Karaguloff
wurden zum Tode verurtheilt. Sieben
andere wurden zu folgenden Strafen
verurtheilt: Beletoff, fünfzehn Jahre
Gefängniß; Dwudfvff, Bobekoff und
Lieutenant Wassiliew jeder neun Jahre
Gefängniß; der frühere Ministerpräsi
dert Rsaraveloff fünf Jahre Gefängniß;
Kitantschem drei Jahre und Stacoff
sechzehn Monate. Lepakvetz wurde
verurtheilt, nach Verbüßung einer fünf
jährigen Haft hingerichtet zu werden.
Die anderen Gefangenen wurden freige
svrochen
Hinbøposten
Kommen über Sanftvar aus
Deutsch-kftafrtta.
Eine dem »Verliner Tageblatt« aus
Sansibar zugegangene Depesche besagt,
die Eingeborenen von Unganhembe hät
ten gegen die deutsche Herrschaft revol
tirt. Die Meldung ist wichtig, da iin
Falle einer Revolte die EinfuhrStation
Tabora bedroht fein würde. Der Be
richt wird theilweise durch eine vom
deutschenAntiSklaverei-Lotterie-ComiteT
erhaltene Depesche bestätsgt, dahin lau
tend, das; die vereinigten Truppen von
Tab.ra und die Expeditionen unter-Graf
Schweiuitz und Hauptmann Spring
kürzlich das befestigte Dorf Qnitaro,
das dein Hänptling Silti gehört, ange
griffen und nach hartem Kampfe, in dein
drei Deutsche getödtet und acht Darun
ter auch Graf Schweinitz -- verwundet
wurden, einnahinen.
Marktverichte.
chicasm
Winterwrizen ........ . . .. . . Eil-Ho
Sommerweizen. . . . ...... 72- -7:3
Roggen .............. . . . . · 630452
Hafer......... . · III-Mk
Gerste . . . . . ............... :k()-5«
Corn ............... . . .. Yes-Mk
Kleesaamen ..... .. . . . . . . ki.«»—7.()()
Timothyfaamen .......... 1.20—1.:3:3
Flachg ...... . ................ Um
Timothy heu ....... . . . 7.()»—12.»()
Prairie Heu ......... . . . . 8.5()—9.5()
Hileie ...................... 12.0()
Middlings ........ 11.25
Kartoffeln ......... . .......
do neue per Faß ............ 1.25
Bohnen . . . . . ............... 1.75
Zwiebeln per Sack« . . . . . . . . . . 1.25
Eier.....· ................. .. H
Butter, Creamery. . . . . . . . . . . DIE-:
Butter, Dairy.............. «14--1!
Käse, Cream..............· 89442
Käse, Schweizer ...... . . ..... Usls
Stiere ........ . . . . . . . .. 1.45—5.:35
Kühe und Heifers ..... . . . 1.:35—2.8(I
Schweine ..... . . . . . . . . . . 5.()0—i; 00
Schafe . . . ....... . ...... :3.()(,)«5 75
Lämmer 5.1()—6.25
stilwauter.
Winter-wetzen .............. 74 - Mk
Zommerlveizen ............. 723 »M
Roggen ................... im ins
Hafer ................... Mk Umi
Gerste :;5--i;t
Cum IHJUH
Heu, Timothy .......... (;.W--12.5«
Heu, Prairie. ..... 1().()()--1 l.(·()
Hoper .................... 25 27
Kartoffeln ................. 15-—:3;’)
Butter, Creamery ........... 17 W
Butter, Dairy ......... . . . . . H -17
stiij Cream ....... . ......... H «
Eier ................... -1«I
Stiere ........ . ........ 2.15 --4.()(I
nahe .................. 1·«.-5 2.:35
Schweine. . « . .. ..... 5.4(I--5.75
Schafe ...... .. . . . . .. . .. :z.5»—4.25
Lämmer..... . .. 3.5()—4.75
Ismnavoui und Ci. Haut.
Weizen...............».. 7()—792
No gen (59-—7()
Ufer 27—3()1h
erste.................·.. :Z()—48
Cis-U 35—42
svcehl.................. 3.0()—4.40
Kleie..«............. 9.50—10.0()
Heu, Uplanb..«........ 7.0()—9.50
Heu,wilves...«...... . 4.00—6.00
Butter-, Ereamery........... 16—20
Butter,Daity.............. 12—17
sonthpsnsm
Stiere................. 2.00—:z.26
Kühessssssist·isssotsi 2-00-3-25
S weiMssssoooosssiso 5.45—5-77j
S fest-sti·osssssstos
Lämmer sIIIOOQOOOOOIOO
—
" Der Preuss-nd
Eine Iagdepisode von Abdnllah Aga.
Der Wirth vom Rathgleller in Rahm
gen hatte zwei Passionen: Die Jagd als
erste und die zweite die: Seine Stamm
gäste recht gründlich auszuziehen Da
diese zugleich die Nätzinger Honoratioren
waren, so wäre das immerhin eine ge
fährliche Leidenschaft gewesen, hätte es
nicht nur dieses eine Wirthshaus in
Rätzingen gegeben und wäre das Bier
des Josias Schwesle nicht gar so siifsig
gewesen.
Die meisten Sträuße im Honoratio
renextragemach des Rathstellers focht
Josiaø mit dem kleinen aber pfiffigen
Schullehrer und mit dem langaufge
ichossenen und im Besitze deg- sehnen-ig
sicn Schnurrbartesz ans zehn Wegstunden
im U«nirei-«4 sich befindenden Herrn Ad
jnnlen ans. Mit denLetzterenkam er
sedoilj immer schnell wieder in oie vollste
Harmonik-, denn sie waren treue Jagd
lmnpane; der Lehrer intd er aber waren
noch mehr als- nngleicb artige Pole,denn
sie zogen sich nicht nur gegenseitig an,
sondern auch aus -—- und das ost hanc
oiichenl
Aber kürzlich hatte er den kleinen Leb
rer sehr empfindlich gekränkt. Denn,
wie alle Weisen vom seligen Socrates
her, hatte auch unser kleiner Bakelregent
eine Xantippe daheim, die schon ost über
das Biertrinlen und Kneipengehen und
über das Herrenstiibchen ini Rathkeller
im Besonderen gekeift hatte. Und da
war nnn an einem der letzten Abende der
Wirth Josias Schwefle an den Honora
tiorentisch gekommen, mit einer hellbren
nenden Laterne in der Hand und einem
io recht pfiffigen Lächeln aus dem feisten
Antlitz.
»Hallol)? was- soll’s mit dem Licht-l
spender ?«« rief der Adjutant und der klei
ne Lehrer fügte hinzu:
»Der Herr Josias will nur zeigen,
daß es uns auch einmal »hell« kommen
kann. Haltet Euer Lichtlein nur hoher,
Gevatter Schivesle, so etwa in Kopf
höhe-——Euer Oberltübchen möcht’ von
dem Licht da weidlich profitiren——denn
’g dunkelt da droben, nicht wahr, Ge
oatter?«
Die Anderen hatten lustig ausgelacht,
aber der Josias Schwefle hatte nur
gleichmüthig mit dem Kopfe genickt:
«Sollt Recht haben, Magister Alles
witser aber nun kommt!«
«Wohin?«
,,Heim! HFür Euch brennt hier die
Laterne-W
Und als die Versammlung mit offenem
z Munde aufhorchte, fuhr er fort:
i ,,Möcht’ Euch eben l)eimleucl)ten, das
mit’s Euch von anderer Seit’ nicht zu arg
passirt!«
»Wie wär’ denn das ?« gab das Leh-(
rerletn zurück, indeß die Anderen, den
Stich nierkend, gar unbändig lachten.
»Eure Frau war heut’ bei mir,« gab
der Josias zur Anttvort——,,sonst hätt’
sie Euch immer heimgeleuchtet, wenn Jhr
aus dem Rathkeller kämet, jetzt wär’
ihre Wissenschaft am End’—«nun möcht’
ich Euch heimleuchten, sonst passirt’ s mir
von Eurer Frau Eheliebsten. Und da
mir außer Hagelschlag, Brandschaden
und Mäusefrasz nichts ärgeres, als das
lönnt’ passiren, so erhebt Euch nur —
Feierabend muß ich jetzt doch bieten —-—
und lonimt, daß ich Euch heimleuchte!«
Der Adjunet, der Bürgermeister, der
Apotheler und der alte Landdoktor lach
ten schier unbändig, aber der kleine Leh
rer war bös geworden. Hals ihm aber
nicht, denn der Josias setzte ihm den
runden Hut auf den Kopf, schob seinen
Arm unter den seinen und geleitete ihn
hinaus, bis vor die Rathskellerthiir, wo
der kleine Mann sich losmachte und mit
einem: »Wartet Jos ias, den Spaß ver-:
gess’ ich Euch nicht eher, eh’ ich ihn tvett i
machen kann!« in die dunkle Nacht hin
auseilte.
Seit dein Tage briitete unser Lehrer
Rache-, nnd die sollte auf dem Gebiete
en Tage treten, anf welchem Josiae
Schwefle ani alleretnpfindlichsten zu tref
fen war. Sein Jagerrnlnn sollte jäls
lingS geknickt werden. Dazu ntnszte er
sich freilich dec- Adsnneten Hilfe ver (
sichern, nnd dieser, der selbst einen der
ben Zpasz liebte, sagte solchen gern zu.
Nun zerbrachen sich beide die Kopfe, wie
es anzustellen sei, dein Josiass einmal ein
rechte-:- Ttiaidinannsteits zu bereiten. s
Da stand eine-J Frulnnorgeno derf
kleine Magister sel)r betiiibt anf detns
Hofe seines kleine-Z Hangleins nnd schaute-f
toelnnutlsgvoll ans seine Geiz nieder, die
immer so fette, schöne Milch znnt Mor :
genkafsee geliefert hatte nnd nun verendetJ
vor ilnn lag. Walsrscheinlich waren einige »
giftige Kräuter in’sz Futter gekommen.
Aber während er noch den Verlust liber-;
dachte, kam ilsm ein Gedanke-, der flugs
allen Aerger von ilsni bannte nnd ilsnn
init der Rache an dein kliathekellertoirtbi
zugleich die Aussicht ans einen köstlicheni
Feiertagszbraten erwirkte. lind schnelli
lief der kleine Mann aus dem Haus nnd
in das des Adsuneten, mit dein er eifrig
verhandelte, bis der Letztere rief: »Topp,
wenn der Streich gelingt, zahl’ ich eine
Rund vom Besten. Jch will l)elsenl«
Am selben Mittag noch war’s zwischen
dem Adjuneten und dem sofort bereiten
Josias Schwesle abgeredet, am Abend
noch auf die Pürsch tu gehen und einen
jungen Rebbock in die Rathgkellerküche zu
liefern. Beim schönen Nachmittag schrit
ten die Beiden in stolzer Jägertracht denn
auch dem Reviere zu, nicht ohne vorher
erst brav einen ans die Binde gegossen zu
haben. Zum Ueberslnß hatte der Ad
«unct ein Fläschlein vom besten nnd
ichärfsten Kirschwasser im Ranzern ein
Getränk, das er weither verzog und das
auch des Josias geliebtes Magenelexir
war. das wußte er.
wis
Der Abend kam heran und das M
brach herein. Und siehe, ehe es noch
ganz finster wurde, hatte eine Kugel and
dem Rohre des Josiaö das erwünchte
Ziel gefunden: einen stattlichem feiften
Rehbock, dem der Jofias schnell die Beine
zusammenband und ihn dann auf den
kräftigen Rücken warf, um fo mit ihm
heiinzuziehen.
Natürlich war der glückliche Schuß
durch einen tiefen Schluck aus der Kirsch
wasfer Flasche belohnt worden.
Dicht vor dem Dorfe Rätzingem wo
die Haide an den Wald stieß, lag ein
Hügel, leicht mit allerhand Büschen be
setzt, vor dem eine natürliche Rasenbank
zum Sitzen einlud. Dort nahmen auf
des Adjunitcn Mahnung, hier.erft noch
einmal auszuruhen und einen guten
Trunk zu thun, die Beiden Platz. Der
Josias liefz seine Rehbockbürde hinter sich
gleiten und-labtesich so oft andern Kirsch
wafser, mit dein der Adjnnet heute selt
saniertoeise so freigebig war, daß er end
lich lallmd meinte, es wäre doch gut, daß
sie bald daheim seien, denn die schwere
Bürdean dem Rücken habe ihn müde
gemacht.
»Schlaft ein Viertelstündchen l« meinte
der Adjnuct --- »bequemer findet Jhr’s
heut’ doch nicht mehr! Bei Euch sind
sie heute doch Alle versammelt, um das
Ergebmß unseres Jagdzuges zu schauen,
da wird noch manches Glas geleert wer
den, ehe es Ruhe für Euch giebt!«
Er hatte kaum ausgesprochen, dizeig
ten ihm fchon einige gurgelnde Schnarch
töne, daß der Josiaø feinem Rathe schnell
die That folgen ließ. Da rauschte und
rafchelte etwas in den Büschen, ein kleine,
dunkleGestalt, etwas-Schweres hinter fich
herschleifend, wurde sichtbar und hantirte,
nach leise mit dem Adjunct ausgetausch
ten Worten, hinter dem Josias herum,
um dann, wieder etwas Schweres hinter
sich herziehend, in den Büschen zu ver
schwinden.
Jm Herrenstübchen war schon Alles
Versammeln Bis aus den Lehrer. Da
kam dlkieh mächtige Schweißtropfen auf
der Stirn: Erbabe einen Spaziergang
gFMCcht UJId sei nun gelaufen, entschul
digte er sich. Alsbald war das Gespräch
in vollem Gange und natürlich drehte es
sich am den Adjuncten nnd den Josiass
und ihre eventuelle Jagdbeute,
DR «l)allten dröhnende Schritte, und«
MIt heißem Kopf, aber triuniphirendem
Lachelm gkfvlgt vom Adjuncten, trat der
Rathekellerwirth herein, hob sich das
Thier mit den zusammengebundenen Fü
ßen vom Nacken nnd sagte, indem er ed
niederlegte, stolz:
· »Na-fichmtt Euch den Nehbock an
em Copttalthier, wies so reicht nie
vor’s Rohr kommt!«
Alle drängten sich vor, :.ber plötzlich
hallte ein einstimmige-Z fürchterliches Ge
lschtek bUkch den Raum. Ntir der kleine
Magister schrie: »Mörder! Mörder
meiner armen Geis! Mir ist sie heute
Morgen entlaufen-und Jhr schießr sie
als Rehbock ?«
»Teufelsspuk!« fuhr der Jäger auf.
«Hab’ ich nicht den Rehbock getroffen und
ausgenonmien.« schrie er den Adjuncten
an. «Hiers der war dabei, der kann’s
bestätigen !««
Aber der Adjnnct schüttel«e den Kopf.
»Ich wußte wohl, Josias——aber Jhr
thatet mir leid-s«s-als Jäger und Freund
—---’;Z war richtig die Geis, die Jhr ge
schossen habil«
»Verb. . !« brüllte der Wirth und
stürzt-! ab, uin sich an diesem Abende nicht
mehr sehen zu lassen. Erst als er wenige
Tage daraus erfuhr, daß der Adjunct
längst vor seinem Jagdzuge in seinem
Hose auf eine todte Geis ein Gewehr
probirt, nnd als man im Dorfe erzählte,
am Festtage sei’s bei dem kleinen Lehrer
hoch hergegangen, man habe dort einen
Rehbraten verzehrt —-—- durchschaute er
Alle-tu Wie er sich dann rächte,, davon —
ein ander Mali
Der Rosenparrfbei Nizza.
Ju einer französischen Fachschrift für
Gärtnerei findet sich eine interessante
Mittheilung über einen sog. Rosenpark
bei Nizza Es ist dies eine förmliche
Rosenfabrilh welche ein auszgedehntes
Gelände an den Ufern des Var ein
ninnnt. Der Besitzer arbeitet fast ans
fil)lii·s;lich ans Gewinnung von Winter
rosen, die abgeschnitten in ganz Europa
abnehiner finden. Da dass Zilima von
Nizza au sich nicht warm genug ist, so
hat er Treibhäufer angelegt, die 6000
ttleviertineter bedecken und die Winter-—
rosen liefern. Daneben werden natür
lich unzählige Frühjahre-— nnd Sommer-«
rosen im Freien gezogen oder auch in
den Warmhänsern, deren Seitentvände
alsdann entfernt sind. Das Glasdach
schützt dann die Stöcke vor den Gewit
terregen. Vom 15. Dezember bis 15.
April versendet der Besitzer, Herr Mari,
täglich an Wo Dutzend Rosen. Einige
sind von erstaunlicher Größe-. So er
reichen die Paul NeronRosen beinahe
12 Centimetet Durchmesser. Die mit
Rosen bepflanzten Flächen haben eine
Ausdehnung von 4 Hektaren und es
wird heraiiogerechneh daß jeder Hektar
einen jährlichen Reingewinn von 1.()- bis
12,»u« Frau-so abwirft.
A us dem Regen in dieTrau
fe. Haushalterim »Herr Pichler, Sie
haben gestern wieder viel Rothwein ge
trutiten, ver Arzt meint aber, er bekommt
Jhnen nicht.«
Herr Pichler: »Was-te ich deshalb
weine Frau verlieren, damit Sie mich.
tyrannisiren sollen P«
Graver Cleveland hat Robert Lon
eoln O’Vrien vom«BostonManufeript«,.
einen 27jährigen jun en Mann, der
aus Abington, Ma ., gebürtig ist«
zu seinem Privatseeretttr ernannt.