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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (July 22, 1892)
Deutschland staumburd s erlin. Fünf Centner lebender Thüringer Steinforellen sind zu der Emphasel im Schlosse zu Berlin an ßlich der Anwesenheit des italienischen Königspaares bei einem Fischhändler in Crsttrt seitens des Hofmarschallamts bei stellt worden« Aus den militärifchen Depots in S p a n d a u wurden neulich 3000 Cent ner (etwa 30,000 Stück) Mauserge· wehre, Modell 71, und 3000 Centner Munition für dieselben in Kahne verla den und nach Hamburg«geschafst, von too die Ladung mittels Schiffs nach China transportirt werden wird. Unmittelba rer Abnehmer ist ein inländischer Kauf mann, der die für die preußische Armee überflüssig gewordenen Gen-ehre nebst Munition wahrscheinlich an die chine sische Regierung verkauft hat. P ot s d a m. Der Kaiser beabsich tigt, auf einige Jahre seine Residenz für den Winter sowohl wie für den Sommer in Potsdam aufzuschlagen. Hiermit hängt es zusammen, daß der Neubau ei nes großen Matstalles hinter dein Neuen Palais angeordnet worden ist. Die Ursache der Verlegung der Residenz sei darin zu suchen, daß der Kaiser sehr umfassende bauliche Veränderungen M Berliner Schlosses vornehmen lassen Freienwalde. Hier ist ein Denkmal für den Bolksdichter Karl Weise enthüllt worden. Reichstags Abgeordneter Oberlehrer Dr. Althaus hielt die Festrede. Er entrollte ein durch zahlreiche lebendige Schilderungen fes selndes Bild von dein Leben und Wir ken des Gefeiektem der von seinem sä. Jahre bis zu seinem Ende der Stadt Freienwalde angehörte; er gab aus dem reichen Schatz der Weise’schen? Dichtungen Einiges wieder und dankte Allen, die das Andenken an diesen edleni Menschen und volksthümlichen Sängers durch dieses Denkmal ehrten. Dannj fiel auf ein gegebenes Zeichen und unsx ter dein Gesang »Ihr Völker der Erde! kommt heran«, von einemMännersQuar-» tett vorgetragen, die Hülle von dem Denkmal. : Eberswalde. Der lljährigeE Knabe Richard Rißniann in Trampe lehnte sich aus dem Giebelfenster einess in Abbruch befindlichen Hauses und be-» obachtete die über ihm beschäftigten Aps heiter. Plötzlich stürzte eine Steinmafsel von oben herab und zerschmettern den Schädel des unglücklichen Knaben, so daß der Tod augenblicklich eintrat. Schlestem I Ob rlitz. Jn dem eine halbe Stunde entfernten Rauschwalde traf ein Blitzstrahl die int Betrieb befindliche Schlusser’sche Ziegelei und tödtete den daselbst mit Ziegelftreichen befchaftigten Arbeiter Winde, dessen ltjjährige Toch-) ter nnd den itn Alter von 13 Jahren stehenden Sohn. ; JnF a lk o so i tz wur der deimAlter vJ 96 Jahren verstorbene Veteran Adalbert slyszez unter zahlreicher j- Betheiligung beerdigt. Jn dem letzten Jahre seines Lebens war thfzez, der letzte Beteran Obetschlesiens, blind, taub, oft besin nunglos nnd fast stets bettlägerig. Seine Eltern errichten beide ein Alter von 105 Jahren. F r i e d l a n b. Nach einem heftigen Streit hat der Uhrmacher Sch. seine Fran, die einen Scheidungsproceß gegen ihn angestrengt hatte, erschossen. Der «te Schuß, tnit welchem Sch. sich sewlletlst aus der Welt schaffen wollte, ver ursachte nur eine leichte Wunde in der Wange. Landeshut. Die 14 Jahre alte Tochter des Schneidermeifters Reis, hier, wollte mit Petroleunt das Feuer anfachen, als die Flasche explodirte und das unglückliche Kind bald in hellen Lavinien stand. Rettung war unmög-» i L o s l a n. Die Standesherrschafts Lvslau (Oberfchlefien) ift von demi Grafen Eduaro von Oppersdorss an« den Grafen Hugo Henckel von Donners ntarck auf Siemianowitz verkauft wor M Die Kansfume beträgt 1,632,000 Postu. P o f e n. Hier ist neulich die badi fche Commission zur Besichtigung der Ansiedlungsbezirke eingetroffen. Jng besondere ist die Besichtigung der würt tembergischen Unsiedlungen in der Pro vinz Pofen beabsichtigt, die darüber Aufschluß geben soll, ob in diesem Gei biete sur badische Augwanderungsluftige bessere Existenzbedingungen gegeben sind, als bei überfeeischen Auen-ande rungen. Crone a. B. Der in guten Ver hältnissen lebende Gutsbesitzer Tickmann Wilunneck bat sich erhängt. Wao den etwa 70jährigen, aber immer noch sehr! rüstigen Mann in den Tod getrieben, ists bis jeyt noch nicht aufgestan. G o rzn o. Jn unserem früher verv kehrsreichen nnd wohlhabenden Städt then gehen Handel und Verkehr neuer dir-II immer mehr zurück. Daran trägt neben der steten Auswanderung nach" Imrika vor allem die strenge Vewachung Der Grenze russischeeseits die Schuld. « setpeenkem Einen nachweisen-werthen Schritt zur der Landwirthsehaft unternimmt pk Malo-kein westpreubiichet Uh- Um die bönertichen Ve tndeu stand zu sey-» die Bor »He-M- mit witme s Saat-emin- in ÆM «- ermo- w genannter Verein denselben iui kommen den herbfte künstliche Düngmittel (Tho magcnehl und Sapperphosphat), sowie Saatgut (Roggen und Weisen) unent geltlich überweisen. Jn jedem einzelnen IFalle werden 2 bis 3 Centner Sauer -phoephat oder 4 bis 6 Centner Tho l)magmehl oder Roggewbezm Weizen saat für einen Morgen abgegeben, eine kurze und leichtfaßliche Anweisung wird beigefügt. Die Controlle der betreffen den Felder findet im Spätherbst diefes Jahres bezw. im nächsten Frühjahr durch die Wanderlehrer des Centralver eins statt. B ri e fe n. Eine freudige Ueberra schung wurde einigen hiesigen Bürgern zu Theil, indem ein von ihnen gespiel tes Loos der preuß. Staatslotterie mit einem Gewinn von 50,000 M. heraus kam. Die glücklichen Gewinner, ein Schneider, ein Restaurateur, ein Ge richtskanzlist, ein Fleischer und ein Kauf mann, erhalten Gewinnantheile von 2500 bezw. 5000Mark. Mit dem Kauf mann, der vor einigen Tagen den Kon kurs angemeldet hat, gewinnen auch zu gleich seine Gläubiger, denn nun ist es ihm möglich, seine Gläubiger zu befrie digen. Th · r n. Unter dem Verdachte des Landesverrathes ist der Maurermeifter Alberti, welcher auf dem hiefigen Eisen bahn-Betriebsamte als Hilfszeichner be-: schäftigt war, verhaftet worden. Der-( selbe soll staatliche Zeichnungen an aus-; ländische Behörden abgegeben haben. kommen-. E s a m min. Durch Zufall erseht-I sich der erst 19 Jahre alte Sohn bes. der Besitzers Wendtland mit seinemT Jagdgewehr. K o l b e r g. Vei der letzten Schäf fenwahl in Mohrow wurden auch Fran en zur Wahl zugelassen, Eine Wittwe Oito erhielt dabei 4 Stimmen als Schöffin. Dies war nicht die Majori tät, und so müssen die Frauen Mohrow’s wohl noch warten, ehe sie eine Schöffin erhalten. Stralsund. Seit dem Jahre 1889 ift die Schülerzahl beim Ghmnas sium um 34, beim Realgymnasium um 82 gesunken. (Das Ghmnafium zählte 1889 Ist-, jetzt 14R, das Real gynafium Jst-, jept 298 Schüler). Das bürgerfchaftliche Kollegium mußte daher die betreffenden Etat-Z um 11,6-50 M. erhöhen, weil die Einnahmen an Schulgeld fich um vorbenannte Summe niedriger stellen. Die Kriminalpolizei verbaftete im Haupt-Poftanit einen nach Beriibung von Unterschlagungen und Diebstahl aus Berlin flüchtig gewordenen Hand lungsgehülfen Ainzelmann Schleiwtssholstetm A lt ona. Der Raubmörder, wel cher in seiner Wohnung bei der Frau Schneehagen in der Hochburgstraße den Kutscher Dahl zu erschlagen versuchte, ist durch den Altonaer Polizeiinfpeltor Engel in Brenierhafen verhaftet wor den. Es ist ein vielfach, zuletzt mit 7 Jahren Zuchthaus, vorbeftrafter 40jäbs riger Maschinenarbeiter Karl D. R. Lehmann aus Magdeburg. Der Ber brecher ift gestöndig. Marne. Der frühere Landwirtb C. J. Zimmermann aus Dahrenwurth wurde auf einer Wagenfahrt durch das Scheuwerden seines Pferdes beim Her annahen des Eisenbahnzuges aus dem Wagen geschleudert und so schwer ver letzt,sdaß er bald darauf starb. F le n s b u r g. Dem Generalliew tenant Seyfried, bisher Kommandeur der 17. Division, ist die erbetene Ver setzung in den Ruheftand bewilligt wor den. JnNorderschnieaeby fand der 16jäbrige Sohn des verstorbenen Zie geleibesiper Jensen seinen Tod dadurch, daß eine Flinte, mit der er Kapen schießen wollte, sich von selbst entluk, so daß ihm die ganze Schrotladung mit dem Pfropfen in den Leib drang. Wi lft e r. Jni Kreise der Familie feierten die Eheleute Renmer Samuel Karftens und Frau in Krumwebl vor einigen Tagen das seltene Fest der dia mantenen Hochzeit. Die Ebeleute find Beide 83 Jahre alt und noch geiftig und körperlich frisch. dann-den H a n n o v e r. Die Anklage in der Welfencissaire ist gerichtet gegen 32 wel fische Clubs te. und 65 Personen, meist Vorstandsmitglieder dieser Gab-. Sie sollen das Bereinegesetz vom Il. März 1850 übertreten haben (vergl. vor No. ). He rrenha Usen. Mit der Auf hebung des über das Eigenthum des Herzogs von Ciiniberland in Hannover verhängten Senuefte.sift jetzt der An fang gemacht. Auf den Namen des ,,Herzogs Ernst August von Cumbers land zu Gmunden« sind vor Kurzem die zu dem hies. Gutebeziike gehörenden Ländereien in der Größe von 400 han noverschen Morgen in das Grundvnch eingetragen worden. D a n n e nb erg. Der gute Etmdz der Saaten hat sich dank der feuchinnir men Witterung nicht nur behauptet, son dern auch weitere Fortschritte gemacht. Am meisten Vortheil haben der Roggen, sowie die Kleeschläge, Biehweiden und Wiesen aus den herrschenden Witterungs verhältnissen gezogen. sei-ein Costa-. T o rq a n· Bürgermeister Horn, der ain 27. Oktober v. Js. hierselbft wesen Unmiie (weiI er seinen Söhnen 8000 Uer Stipendien ans den vom Ufer-atmen Stiftm Mu) is M- Doch-u Wust verurtheilt worden« war, wurde in er neuter Verhandlung, die das Reichsge richt anotdnete, von der hiesigen Straf tammer in Ueber-einstimmng mit dem Staatsanwalt freigesprochen, weil er bei dem Antrag auf Ueberlassung der Sti pendien an seine Söhne nicht mitgewirkt habe und weil das Bewußtsein der Rechtswidrigkcit sich nicht feststellen lasse. Mübl h a usen. Das fünfte thü ringische Vezitkgfchießen wurde durch einen Festzug an welchem sich außer den zum Bezirksverein gehörigen Schützen die Rat-fahren die Feuerwehr, die Schützen-, Turner- und Krieger-Vereine mit Fahnen betheiligten, eröffnet. Die Straßen der Stadt waren mit Fahnen ec. festlich geschmückt. N o r d h a us en. Fräulein Krieger von hier, Borsteherin einer Töchter-Er ziehungs-Anftalt, wurde auf einem Aus fluge nach Jlseld in der Nähe dieses Ortes, mitten im fröhlichen Kreise ihrer Pensionärinnen vom Sonnenstich getrof sen, so daß sie nach Jlfeld gebracht wer den mußte. Dort ist die allgemein be liebte Dame verstorben. settvhatem H amm. Zwei Arbeiter, einer aus Leipzig und der andere aus Dstpreußen gebürtig, geriethen auf dem hohen Ge rüst beim Neubau des Oberlandesge richte in Streit» Nach kurze-i, aber hef tigem Kampfe verloren Beide das Gleichgewicht und stürzten vom Gerüst herab auf einen Steinhaufen. Beide, die sich beim Absturz noch umschlungen gehalten hatten, wurden mit vollständig zerschmetterten Gliedern todt aufgeho ben und zur Leichenhalle gebracht. Jserlohn. Eine Falschmün,er bande, die schon seit längerer Zeit im Sauerlande ihr Wesen trieb, ist endlich in Dördel bei Jserlohn aufgehoben wor-» den. Man überraschte den Kleinpners K. Fries gerade in dem Augenblicke, als er sich wiederum seiner interessanten Beschäftigung hingegeben hatte. Fries konnte erst nach heftiger Gegenwehr fest genommen werdenz zugleich wurden Werkzeuge und zahlreiche Formen, so wie eine stattliche Anzahl sertiger sal scher Ein- und Zweimarlstiicle beschlag nahmt. Seit Wochentvnren diese ge fälschten Geldstücke in Lünefcheid, Plet tenbirg, Hagen u. a. Orten verausgabt worden, um keinen Verdacht für den eigentichen Ort der Herstellung aus kommen zu lassen. Mehrerei Hehler sind ebenfalls festgenommen. Knittelsheim Mit dem Se den des Tabalg geht es seit einigen Tagen in Folge der guten Witterung sehr rasch vorwärts. Auch kommen viele auswärtige Tabalbauer hierher» um ihren Bedarf an Serlingen zns decken, für welche 8—-——IU Ei bezahlt? werden. J Bochum. Ein Flügel des Bei« gischMiirkischen Bahnhofeg ist infolge» einer Gasexplosion abgebrannt. Bau ! inspektor Schmeding aus Esset-, Be ! triebsweklmeister Fernholz aus Bochuw und ein Arbeiter erlitten dabei schwere Verletzungen. Der angerichte Schaden ist bedeutend. ’ Abetupeovinp S n a r b r ü ck e n. Aus geringfügi ger Ursache stach ein Einjahrig Freitvil ger ins hiesiaen Dragoner - Regiment, Assesfor Dr. W., einen Gefreiten dessel ben Regimentg mit feinem Säbel in den Unterleib derart, daß die Eingeweide hervorbrangen, An dem Auilonnnrn des schwer Verletzten tvird gezweifelt Ncüh lheim u. d. Ruhr. Ter litt here Ossizier im 5. Dragonerreginient Hofgeiszmah jetzige Kaufmann Max Arez aus Mühlheim a. d· Ruhr, er schoß sich in den Kuranlagen zu Wieg den. E b e r f e l d. Die Stadtverordneten genehmigten mit großer Mehrheit das Regulativ für die beschlosseneBtersteuer. Demnach tvird vom l. Juli d. J. ab von dem im Gemeindebezirk Elberseld ge brauten Bier ein Kommunalzuschlag von 50 Procent zur staatlichen Br .u— steuer und von dem in den Gemeindebe zirk eingeführten, auswärts gebrauten Bier eine Gemeindesteuer von 65 Pf. für den Hektoliter erhoben. Durch den Gemeindebezirk nur durchgeführtes Bier ist steuerfrei. K o blenz. Lieutenant v. Salisch vom 28. Jnfanterie-Regimeni, der am 20. März d. J. den Kaufmann Wei mann im Streit erstochen hat, wurde zu einem Jahr Festungshaft verurtheilt. Der Lieutenant Lemcke vom selben Regi ment, der an der Schlägerei betheiligt war, erhielt vier Wochen Haft. Beide haben die Strafe aus der Festung Wesel angetreten. V o n n. Die hiesige Universität tvird im laufenden Sommersemtfter von 14053 Stud renden besucht, davon sind unt-z katholische Theologen, 107 evangelische Theologen, 3 ed Juristen, 825 Medici ner, 438 Philosophen Nach der Hei math entfallen 1349 Studirende auf Deutschland, 54 auf das Ausland. dessen-Rasian. W i e s b a d e n. Der Dienstmagd Thisteie Stern wurde für stOjiihrige treue Dienste im Hause der FrauWitttve Königeverger in Diez von der Kaise rin das Goldene Kreuz mit entsprechen dem Diplon verliehen und durch Bür germeister Geist in feierlicher Weise überreicht. Eini. Die Zahl der Knrfremdett hebt sich fest durchschnittlich täglich unt 170 — 180 und hat bereits vie Zahl 2876 met-n ; Frankfurt a. Ab Zur klfsaire er Its sä- da die Leiertvandåeät s Im g dis nd » se- in si- sich mai w im i sehr gedruckter Stimmung; das Ve wußtsein, seine ganze Familie in’s Un gliiek gebracht zu haben, lastet schwer ,an ihm. Seine Gefährtin Klotz macht ssich dagegen aus der ganzen Sache gar nichts wiewohl mit Recht angenommen werden muß, daß sie ( eine keineswegs so häßliche Person, wie iie früher ge schildert wurde) auf den mehr all-z phlegmatischen Charakter des Jäger ei inen großen Einfluß ausübte und ihn sdurch raffinirte Koletterie Jvollständig dirigirte Bisher soll die Defrauda tion, wie erst nach dem annähernden Revisionsabichlusfe der auswärtigen Rothschild.ichen Kontio festgeftellt wer den konnte, an J Mill. Mark betragen. Königreich Sachsen. OberwiesenthaL Im nahen Holzbacher Revier ist der Förfter Eulen stein von bisher unbekannten Wilddieben erschossen worden. P e g a n. Wegen schwerer Mißhand lung eines Soldaten wurde der Unter wachtmeister Donath verhaftet und nach Borna transporttrt. Crimmitschan In einemnahen Gehölz hat sich ein Husar mit dem Sa belriemen erhängt. Der Mann soll sei nen Eltern Jgegeniiber gesagt haben, »er werde sich wegen schlechter Behand lung im Dienst« das Leben nehmen. ! L e ipz ig. Hier wurde der 2(). deutsche Aerztetag abgehalten. 19 Verei nen mit über 1(,),000 Stimmen waren durch 104 Delegaten vertreten. D r e s d en. Die fiir einige Millio nen »uf der herrlichen Brühl’schen Ter rasse erbaute neue königliche Kunstaka demie geht auch in ihrer innern Ans stattung jetzt der Vollendung entgegen. Dieser Prachtbau ist nicht nur äußerlich im vornehmen Geschmack gehalten, son dern auch feine innere Einrichtung be friedigt alle jene Forderungen. die heute an eine derartige Lehranstalt gestellt werden« Die Kunstakademie nimmt ei nen Raum von etwa 3l3,000 Quadrat iuß ein. Gro ßdrebnitz. Das dem Fleis scher H Kühn zugehörige Wohnt-ans; nebst Schenne wurde ein Raub der Flam- ’ men; das Feuer war in der Scheunei durch das 15jähr. Dienstmädchen Weid ner ans Rache angelegt worden. Die Thäterin ist in Haft. Ihm-many R ud o l st ad t. Die rndolftädtifche Regierung hat angeordnet, dass die alte Burgrnine auf dem Kysshäuser, um fie vor Verfall zu schützen, frisch gesagt und geklatnmert werden soll. Der zu erdau ende neue Burgsaal wird nach einem Ent wurfe des Architekten Brand Schmitz in Kreuzgewmden nufqeführt, seine Länge isx aus :.·- Fiifz lusstisnxny Gemälde und Team-: Izu-n kosten den sttzsfhänsersagen entjpredzeik C- ne Hat-Te rund mehrere hundert Personen ausnehmen können, ferner werden Logirzmnnerz eine Ver kaufshalle nnd Stallungsräume für 24 Pferde hergerichtet. Eine Fernsprech leitungsverbindet das neue Burghaus mit mehreren Orten der Umgegend. Das Turnfest in Ge r a vorn 16.—— 18. Juli wird großartig werden. Am Festzuge rechnet man auf eine Betheili gung von 7000 Tut-verri. Der U» Kreis zählt gegenwärtig 17 Gaue und 442 Vereine mit 33,322 Mitgliedern. E -- -.--.. S o n n e b e r g. Die Geschäftslage der Spielwaarenindustrie, für welche Sonneberg den Hauptpunkt bildet, ist zur Zeit wenig günstig. Aus den Haupt avianzxeb sten Amerika und England stoctcn die Auftrage. Es ist nämlich herkömmlich, daß im Frühjahr die Ge sschästsvertreter aus Amerika in Sonne :berg ankommen und ihre Bestellungen lsiir den Herbst ausgeben. Sie sind nun sbeuer ausgeblieben, während die Sonne sberger Geschäftsvertreter, welche die Aufträge aus England einholen, über sehr geringe Kauslust zu klagen haben. Trägt in Amerika die Zollgesetzgebung die Schuld an dein Verzicht aus Bestel klungen, so liegt in England die Ursache sin der Ausstandobewegnng Die Spiel waaren bilden für das Thüringerwaldi gebiet den Haupterwerbozweig, und wenn der große übsap fehlt, so haben die armen Bewohner am meisten darun ter zu leiden. Gräsentonna Der berüchtigte Einbrecher Gaisenhainer ist in das hiesige Zuchthauo eingelieiert worden. Er war seiner Zeit aus genannter An stalt entsprungen und hatte dann von Berlin aus dem Hauskneister Grunner seine Gesangenkleidung geschickt, später sogar von Zürich und Hamburg seine Photographie Literatur-. Ein junger Landmann zu B o r b e el xsuhr ein Fuder Heide ein nnd ries beim Absteigen von dem hochbeladenen Wa— sgen nach unten, ob sich Jemand in der sNiihe befinde. Als keine Antwort er ssolgte wars er die große Forle mit der er die Heide aufgeladen hatte, aus die Erde. Ein entlicher Schrei ertönte-« er hatte mit der Forle seine eigene sSchioester getroffen, und die langen Zin len waren dem Mädchen ties in den TKops gedrungen Der Zustand der jSchwerverletzten ist hosfnungolos. s Weil-icon Mitdein Versandt des Raseneisensteins, welcher bidlang aus dem Hensed’schen Lande gewonnen ist« hat man jetzt begonnen. Es werden inder Regel wöchentlich 6——8 Wag ons nach den hüttenwerten der Ge ellschast »Phönix« in Westsalen über sandt. Itslessurh Gestankes-s Wiss-se ’ pappen a ri un eine dasteht-stehende M - Welch-na schine. Der Brandstiftung verdächtig ist ein Arbeiter vom Lande, welcher daselbst seinen Jahrmarktsrausch aus schlafen wollt-. Neustrelitz. e-««)er flir die Wiß mann’fche See - Expevition gewonnene Dr. med. Roewer von hier hat in Nea ,pel an Bord des Postdampfers »Reichs tag« die Ueberfahrt nach Ostasrila an gen-ten. L u d w ig S l u st. Der Hauptgewinn sder Neubrandenburger Pferdelotterie, bestehend in eineJEquipage mit vierPser den, ist dem hiesigen Handelsmann Fink zugefallen. Auch der zweite Gewinn kam nach Ludwigslust, und zwar an ei nen Handlungsgehülsen dem-land. Das Theater aus Helgoland soll, nach einer Entschließung des Minister-s des Innern, hinfort nicht mehr den Namen »Königl. Theater« fuhren. Jn’s Leben gerufen von den souverainen englischen Gouverneueren, ist es unter preußischer Regierung eine Institution der Land fchast und beißt von jegt ab ,,Subven tionirtes landschaftliches Theater aus Helgvland. « Hier fand dieser Tage die Vermåh lung des Regierungsraths Dr. Kelch»F. Mitglied des Ubgeordnetenhauses, mit Fräulein Helga von Aschen statt. Dr. Kelch verwaltete die Insel bekanntlich bis zum April v. J. als taiserlicherF Kommissar; die Braut ist die einzigeF Tochter des verstorbenen Ehrenleibarz F tes der Königin von England, HosrathF Dr. v Aschen, der sich um das Seebade von Helgoland große Verdienste erwor-F lben hat ; saverm M ü n ch e n. Jricht durch die Presse ging, der bayeri- l sehe PrinzsRegent habe für Ehaltung der Ruinen der Rietburg eine namhafte Summe gespendet, hatten wohl viele Bayern keine Ahnung von jenen Trüm mern. Die Rietburg oder Nivvenburg liegt in der Nähe des Dorfes Noth aus einem hohen Gipfel des Hardtgebirges, zu dessen Füßen die «lönigliche Van Ludwigshöhe sich sefindet. Die Er bauung der Nietburg fällt in das lis. Jahrhundert Dort hausten gefurchtete Herren. Als im Jahre 1255 König Wilhelm oon Holland in Worms weilte, machte seine schöne Gemahlin in Beglei tung des Grafen Waldeck einen Ausflug zu Pferde nach dem Trifels Da über fiel sie in der Nähe von Noth der wilde Herrnann von Rietburg mit riefigem Volk und gab sie erst gegen Lösegeld frei. Zur Strafe wurde die Burg bald daraus zerstört. K iss i ng er. Die baherische Post verwaltung hat angeordnet, daß auf der Saline während Bismarcks Aufenthalt, ebenso mie zu Zeiten, als der Fürst noch Reichskanzler war, ein besonderes Post und Telegraphen Bureau für ihn einge richtet wird. M e o s b a ch. Die Eheleute Boden steiner wurden verhaftet wegen Ver dachtes der Brandftistung am eigenen Anwesen. B ei l u g r ei s. Der seit Kurzem hier privatifirende vortnalige Stadt schreiber Probst von Geisenseld wurde wegen Vergebens in Amte verhaften F re i si n g. Die landwirthschast liche Centralschule Weihenstephan ist im laufenden Sonnnerseniester von 56 Schü lern besucht. Ismene-keep L udwi g s bur g. Laut den soe ben ausgegebenen Bestimmungen für die Herbstmanover beim württembergischen l13.) Aruieeeorps findet die große Kaiservarade am 20. September bei Ludwige-barg statt. Am sel. Semvtber manövriren die beiden iviirttembergi schen Divisionen gegen einander in der Umgegend von Ludwigsburg unter Lei tnnd des loniniandirenden General-s v. Wäldern. Am U» Liz. und «e4. Sev teinber find die Raiserinanvver des wurttenibergischen Armeecorps gegen das badische fl-! ) uördlich von Stutt gart. Vom 22. zum th. und vom Lis. auf 24. ivird das ganze Armeeeorps bi waliren. J Stuttgart. Der als Giiiistling Ides verstorbenen Königs Karl von jWürttemberg bekannte vatbeaterMai ischinerioDireltor Georges, ist letzter fTage von Stuttgart nach Hannover ’übergesiedelt, wo er sich ein dauo kaufte fund fortan als Rentier leben dürfte. sAulaszlich seines Wegzuges bemerkt die »Neckarzeitung«: Man schätzt das Ver mögen, welches er von Stuttgart weg nimmt, und das itun durch Scherlungen und testacnentariscbe Verfügung des verstorbenen Königs zu Theil gewor iden ist, einschließlich der Villa in Fried lrieligluf n auf —t - WWJW Mark. jAußeivuu bezieht Georgeo noch eiue le fbenelängliche Pension von IUW Marl.i ; Wie man hört, schwebt noch eine Klage, die Georges gegen die Hoflainmer an Jgestrengt hat als Entscbadigung für ’ilim, wie er behauptet, verbriefte le benglänglicheg Wohiiungerecht in dem »in den Anlagen erbauten neuen Delora !tiong-Gebäude, welches der Volleniundk ;,,Gevrgenäum« nennt. i M u nsin g e n. Jn Eichstättten wurde der Gemeinvepsleger, der vorge bracht hatte, der ganze Inhalt der Ge meindelosse nebst eigenen Gelder-n sei ihm über Nacht aus seiner Schlafstube von unbelannter Hand gestolen worden, we gen Verdachts Wer Unterschlagung in haft genommen. sue-. « B ü che n a u. Hier hat sich an einein der lesten Tage ein schwer beste-geni tverthes Ereigniß zugetragen. Nachdem Born-im s die Ehefran des Landwirtlpsl Lea old noch von hier im Ilter von; 40 been nach kurzer IIer gestor i fis-« wac, hat sich dieses selber Mittags in seinem Hause erhängt. Derselbe war schon seit längerer Zeit geniüthskrank und hat seine That im unzurechnungsi sähigen Zustande begangen. Das eheliche Leben der Genannten war ein gutes und mag gerade die gegenseitige Zuneigung der Ehegatten dem geisteskranlen Manne Veranlassung zu seiner That gewesen sein. Fünf Kinder blieben als Waisen zurück, worunter ein Zwillingspaar von 5 Jahren. te a rlss r u h e. Bekanntlich hat Frie drich der Große als Kronprinz aus ter Reise mit seinem Vater von Ansbach nach Wesel sich nach England flüchten und diese Flucht vom Dorfe Steinssurt, Amt Sinsheim in Baden, wo übernach tet wurde, ins Werk setzen wollen. Der Plan wurde verrathen und der Kron prinz verhaftet. Die Scheune, in wel cher derselbe übernachtete, das sogenannte Lerchennest, nach seinem Besitzer Lerchen genannt, steht heute noch und dieser Tage wurde aus Veranlassung des Ortspsarrers nnd d«s Bürgermeisters eine Gedenltasel an dem Gebäude ange bracht mit der Inschrift: »Hier blieb aus seiner Flucht vom 3. bis 4. August 1730 Friedrich der Große dem Vater lande erhalten« S e cke n he i m. Ein 10iähriger Knabe, Namens Seit-, erschoß beim Spiele mit einer Vogelslinte ein noch« nicht schulpslichtiges Kind. clsaßssvthringem Straßburg Die Stadt hat mit einem Kostenaufwande von 800.00() Mk. einen Hasen zur Ausnahme von Rhein schifsen erbaut. Jüngst ist das erste Schranbendampsboot der Rhein- und Seeschifsfahrtzgesellschast in dein Hasen vor Anker gegangen. Sämmtliche dor tige Zeitungen seiern diesen Moment als einen Wendepunkt in dem Handels verkehr Straßburgs. Schlei that Zur Heilung einer Armwunde war einem hiesigen Taglöh ner eine Jootinltur verschrieben worden. Jn Abwesenheit der Eltern gerieth de ren dreijährigeg Sohnchen an das Flas chen «nnd trank davon, wodurch es sich an Mund, FRacheiihöhle und Magen derartige Verletzungen zuzug, daß es bald darauf eine Leiche war· M e V. Den Bemühungen der Poli zei ist es gelungen, die beiden Burschen, welche angeblich die Wjijhrige Stricke-tin Maria Hollandrr in die Mosel gestürzt haben, sodaß das Mädchen ertranl, zu ermitteln und zu verhaften. Es find zwei in der stonservenfabrik von Moist rier beschäftigte Arbeiter von ts« bezw. 22 Jahren. Sie behaupten, da« Mäd chen habe sich freiwillig ino Wasser ge stürzt Ter Versuch, das Birlwild in den V o g e s e n einzubürgern, ist dieses Frühjahr ausgeführt worden. Zunächst wurden st Hähne und 12 Dühner aus Schweden bezogen und von Alberschwei ler aus auf dem Großniann ausgesetzt Da unser Gebirge in Bezug auf Höhe, Minia, Waldbestand, Bodenbeschasseni heit nnd Nahrung den Lebensbedingun gen des Birkwildes entspricht, so ist ges gründete Hoffnung vorhanden, daß der Versuch, dieses edle Wild bei uns ein heimisch zu machen, gelingen wird.——— Gegenwärtig ist man mit der Ausarbei tung dei ungeheuern Holzmassen beschäf tigt, die letztes Frühjahr bei einem ge waltigen Wirbelsturm in den Vogesew waldungen zu Boden gerissen wurden. Ein großer Theil dieleo Holzee geht nach Frankreich; eine bedeutende Menge wird auch nach Altdeutschland abgesth werden, wo die Vorurtheile gegen das Vogesenholz zu schwinden beginnen. cesterreich. IJ Wiens Nach einer amtlichen Zu sainmenstelliing beträgt derzeit die An zahl der Tabakllleintrafilen in ist-ster reich 72,574, jene der Großverichleißet Wis, wozu noch 35 Verlaiifer von Ta bal- uiid Cigarien Specialitäteii hinzu zurechnen sind. Den aiiegewiesenen höchsten Briittoertrag von nieer als 4000 fl. werfen blos tm Nleintrafilen ad, während nicht weniger als 42,120 Trafilen die lleiiisten Bruttoertriige bis zum Betrage von 50 sl zu verzeichen haben Der Tabalconsum selbst ist im Steigen begrisseii, vloo einzelne Sorten von Tabal und Cigarren haben Min dereiiinaynien geliefert K l o st e r g r a b· Hier versuchte kürzlich ein ledeneniüder Tagelöhner aus eine geradezu drollige, siir die Gei steggaben des Mannes äußerst bezeich nende Weise seinem Leben ein vorzeiti ges Ende zu bereiten. Er schluckte eine Portion Schießpulver und goß demsel ben ein Qiiantum Branntwein nach, in der Meinung, das Feuerivasser werde das Pulver zur Explosion bringen« Da sich diese jedoch nichi entstellen wollte, schüttete er noch eine derartige Menge Schnaps iii sich, daß er sinnloö betrun len wurde. Als er den Rausch ausge schlafen hatte, waren niit diesem auch die Selbstiiiordgedanlen entslol)en. Ruinvurg Vor Kurzem wurde im Walde ini nahen Niedereyrenderg der 29 Jahre alte Ziegelstreicher Jos. Niedel, zustandig nach Neuelirenberg und in Waldecle wol)iil)aft, irschosseii aufgesiinden. Es waren ihm zwei Schusse von der Seite in die Brust- und Bauchgegend eingedrungen und bei der gerichtlichen Obdultion der Leiche wur de festgestellt, daß sich 57 Schrotlörner in seinem Körper befanden. Bei den Erhebungen, die vom hiesigen ezirw gerichte über den Fall gepflogen wur den, wurde der Deger Grünwald einver noinmen, welcher den betreffenden Wald ultderwachen hatte, und der Hegee ge ftond, die zwei Schüsse gegen Fiedel ad geg geben zu haben. Orüntvald wurde Haft behalten