Zer Zug-eigen s ww, · M « Werth der Asche. Holzasche, schreibt der ,,American Tigri culturist«, ist zu werthvoll, um ver schwendet zu werden. Jede Banernfw Initie sollte ihre eigene Seise anfertigen. Der Bauer bekommt seine Seife billiger, wenn er sie selber macht. Wo man das Seifensett nicht auf der Farm zu Nutze macht, wird es weggeworfen oder siir einen Spottpreis verkauft. Die ausge langte Asche ist als Düngmittel fast eben so werthvoll als die frische, wenn ee dem Boden nicht an Potasche mangelt. Wenn man den Pferden jeden dritten Tag einen Theelösfel voll reine Holzasche unter ihr Futter mischt, werden sie selten Pferde pulver brauchen. Bei dem Rindoieh wird dieselbe Menge gute Folgen zeigen. Man sieht öfters, wie Rinder und Schweine an Stellen, wo Reisig ver brannt worden ist, die Asche anstecken. Den Schweinen kann man etwas Asche unter ihr Salz mischen· Die Asche mil dert die übermäßige Säure des Magens nnd tödtet Würmer in den Eingeweiden. Holzasche ist ein werthvolles Düngniittel für alle Gewächse, insbesondere aber für den Banmgarten. Sie enthält alle Mi neralstoffe, deren die Pflanzen bedürfen. Der günstige Zustand und die eigenthüm liche Zusammenseng ihrer Bestandtheile machen ihren landwirthschastlichen Werth noch größer, als die chemische Analyse an deutet. Kohlenasche ist verhältnis-mäßig werthlos, aber Holzasche sollte nie weg geworfen werden. Auch der Garten und der Rasenplatz werden den Empfang der selben dantbar lohnen. stinken-bahnen m der Ver-. Staaten. Die Vereinigten Staaten, das Pio nierland der modernen Straßenbahn, haben 17,732 Kilometer Straßenhahn im Betrieb, davon 49 Prozent durch Pferde, 27 durch Elektrizität, 17 durch Dampf und 6 Prozent durch Nabel. Letzteres ist seit einem Jahre die bevor zugte Betrieb-Hart geworden. Der na mentlich in den letzten Jahren sehr in Aufnahme gekommene elektrische Betrieb hat die Zahl der ans den Straßenbahnen vertoendeten Pferde in einem einzigen Jahre —- von November 1890 bis dahin 1891 —- von 116, 795 aus Is, IM, also um 28,681 Stück, herabgemindert. Bis Ende 1889 waren in 476 Städten Straßenbahnen in Betrieb. Die beden- - tendste elektrische Bahn ift diejenige von Boston in Massachusetts, die im Ganzen 284 Meilen, davon 60 vermittelst Elek trizität betriebene, umfaßt. Die Bahn hat 312 Motorwagen und einige Ans hångewagem im August 1891 wurden aus ihr von sämmtlichen in Dienst ge wesenen Wagen 44,64A,000 -Meilen zu rückgelegt. Ja der Gebirgsgegend von K e n tn ck h lebte der sehr wohlhabende Far mer Shlvester Maxtvell mit seiner jun gen Frau, welche er vor drei Jahren ge heirathet hatte, in anscheinend sehr glücklicher Eh-. Bot einigen Tagen aber machte er die Entdeckung, daß seine Frau zu dein jungen Alex Bradn m tenerlaubten vertraulichen Beziehun en stand, nnd er schalt sie wegen ihrer ene unaufhörlich In einer der lepten Nächte tränkte sie das« Bett, in welche-n ihr Mann nnd ihr kleines Kind schliefen, mit Kohlenöh steckte es in Brand nnd verließ das hand. Bald tvar das aus ganz und gar in Flam inen einge üllt und Nachbarn sammelten sieh bei der Brandstätte, darunter befand sich auch Alex Brady. Nach ein paar Augenblicken ging er mit Frau Maxwell fort. Unterwegs wurden sie von einein bösen Ballen angegriffen, welcher der Frau den Unterlib anssehlitzte und sie spießte, so daß si einige Stunden später starb. Aas dein Sterbehett bekannte sie sieh zu der grausigen Mordthat. Unter der Veschnldignng, Barbur er worbet zu hat-end girrt-en in M a r i nette Henry un ones zum Procei an dein in dieser Woche beginnenden Terrain des Krrisgerichis verwiesen. ..-.-..—.. -,...—. « Jn Ozart County, Mo, geriethen John Crnwiord und Nat Aldrich in Streit, der mit einer Schießeiei endete, wobei Aldrich erschaffen wurde. Sein Sohn Joe Aldrich fofgte Crawford in seine Wohnung und in einem Kampfe daselbst gelang ee ihm, den Mörder sei nes Vaters durch einen Schuß in’—3 Auge zu tödten. Joe wurde leicht verwundet und befindet sich jetzt mit zwei Brüdern, die seinen Theil an dem Kampfe nah men, im Gefängniß Die heftigen Regengüsse haben den Instit-tin so angeschwellt, daß er bei carlyle, Jll., mehrere Meilen weit alles its-liegende Land über schwemmt hat. Weiden und Wiesen iind Mt gän lich vernichtet und die Air Liue Be- n steht 6 Meilen von Carlyle W Wasser. 4 oder 5000 Acker Wei setland sind überschwemmt und fast ganz bettete-. ver fean sche Verein ,,L’Orphau geis« der Stadt New York m 24 spril in Tammcmy hell M dertiåheige Jabitänm der ist« eeiqnetee Weise » W Die zeßligkeit bestand aus WOWW Weg-e »e wiss-Es »i Jus Baume der Leidenschaft Novelle von E. L ohd e. Dhue zu antworten, verließ sie mit stummer Verbeugung den Saal, von Stratford’s tbeilnehmendem Blicke ge folgt, der sich nicht enthalten konnte zu bemerken: »Es wäre freundlicher von Jhnen gewesen, Manche, Sie hätten das junge Mädchen, dessen Kunst wir eine so angeneheme Stunde verdanken, nicht fort geschickt. Das Wetter hat sich inzwischen aufgeklärt, Sie hätten sie immerhin an unserem Spaziergangetheilnehmen lassen können, der nach dem regserischen Tage für Jeden ein Bedarfnisz sein muß.« Blanche erwiderte nichts in ihren Zügen aber malte sich ein mühsam ver haltener Unmuth. Auch Stratford war kverstimmt, so daß. als man jetzt auf brach, der Spaziergang von beiden Sei kten ziemlich einsilbig angetreten wurde. ! Um io lebhafter war die Unterhaltung Fdes voranschreitenden Paar-es. i Sernow glaubte vorhin schon eine aus ifallende Verstörtheit auf Fridckg Zügen sgelesen zu haben, und fragte nun nach idem Grunde derselben, Sie sah ihn mit einem langenBlicke an, in dein das ganze Weh ihrer Liebe zitterte. »Was mir fehlt, Felix? Die Scheide stunde naht, die verhängnisvolle die uns für immer vielleicht trennen soll, und Sie fragen noch ?« ) Er erbebte unter der Leidenschastlich zkeit dieses Tones. Ohne zu antworten preßte er nur die kleine Hand, die aus seinem Arme lag, sefter an sein Herz. »Was es denn sein ?« fragte er nach einer Weile. Ein Blick voll Schmerz und Leiden schaft traf ihn. Er verstand sie, seine Finger lösten sich von ihrer Hand, Alles, was er mit Stratss sord gesprochen, die Warnung des Freun des ging durch seine Seele: das Glück, die Ehre des geliebten Weibes stand aus dem Spiele, lag in seiner Hand; er» mußte start sein« stark auch siir sie. ; »Eines bleibt uns, Frida,« bob er! nach einer Weile tnit gepreßter Stimmei von Neuem an. Eines, was Niemand uns nehmen kann: die Erinnerung an schön verlebte unvergeßliche Stunden.« »Und gerade die Erinnerung macht doppelt fühlbar, wag man entbehren muß.« · »Sie kehren in ein Heim zurück, Frida,« versuchte er sie zu trösten, »das die Liebe holder Kinder Ihnen verschönt, während ich in ein einsames Haus komme, in dein leine vertraute Seele mich begrüßen wird, es seien denn die Schatten geliebter Verstorbenen die schon seit Jahren meine einzige Gesell schaft sind—« »Beneidenstverther!« brach sie in hes tiger Erregung aus. »Mit geliebten Schatten zu verkehren, welch’ ein glück liches Lbos gegen die trau-. ige Nothtvens oigteit, aus der Schwelle seines Hauses in dein Gefährten seines Leben den stem den, ungeachteten Gatten begrüßen zu müssen. Sei-now ergriss tnit leidenschaftlicheni Flehen ihre Hände. »Sprechen Sie nicht so trostlos, Frida, ich kann, kann das nicht hören. Wenn ;Sie wüßten, wenn Sie ahnen könnten, »was es mich kostet, so zu» Ihnen zn spreche-, um ich spreche- Ich. der sein ;Leben, seine Seligkeit hingeben möchte, Juni Sie glückiich zu machen.« Sie schauerte bei seinen Worten u santnien nnd schmiegte sich enger an i n. »O. ich Weiß- ich verstehe Alles! Felix sgädttns gibt es nur eine Erlösung, den Er nickte. »Aber auch diesen letzten Freund de- Menschen dürfen wir nicht anruseu. Sie gehören dein Leben, Frida, gehören Ihren Kindern« Sie antwortete nicht, sondern hüllte; sich nur sester in ihren Mantel. ,,Lassen Sie uns heimbehren!« sagte He dann niit tonloser Stint-ne. Stratsord,detn die heftige Münster schüttemng, deren Beute die Liebenden waren, nicht entging, suchte durch den Vorschlag, eines gemeinsawen susflu es sur den nächsten tagesåe von dein quü - den Gedanken der bestehenden Tren nung abzuziehen-. Man tant überein, sntorgen nach dein Oießbach zu sahren und !dort, unt die Beleuchtung der Fälle ntit Bequemlichieit sehen zu tot-nea, eine Nacht zu verweilen. I Es war ein heiterer, aber ichwuler IMorgen, als man das Dampischifs be Iftieg. Die zwei Kammerzofem deren IDicnite die Damen nicht entbehren mach I ten saßen piaudernd auf dem Vorderdeck Frau v. Beriow und Baron Sei-now Iichritten eben vom Hinterdeck her, ohne Iidrer zu achten, an ihnen vorüber, um Iunter der Kommandobriicke wo augen blicklich Niemand sich befand, in erregte-n Gespräche zu stehen. »So ift es denn wahr, nnwiderstehlich wahr-« srngte Sei-now mit verhalte-ice Stimme, »die Scheidestnnde naht ? Bann erwarten Sie den Gemahl?« »Dami? Lesen Sie selbs.« Dabei reichte sie ihn- tnit einein seltsam sor scheuden Ausdruck einen zerknitterten Iris bein. See-now entfalten ihn mit zitternder Hand. Wie eine Ahnung kam ed über ihn, daß sich ject eine entscheidende Stunde seines Lebens nahte. Ein Ne bel legte sich ihm vor die Augen, ais er Las: »Meine liebe Zridai Eine Michiebsare Oesschüftssache tust mich nach der Residenz Einmal cui dein häusliches Zauberkreise,der me Du seist, vix eisernen Irnmi Mk wide tust-ve « 1 i noch W zu sehen nnd D Wicht-Ist W der S die Poe zn lasse zu fesseln I ple- itnd den zärtlich nach der Mütter vertan-enden Kindern zu Jnführen Jn den ersen Tagen der emmenden Woche hoffe ich bei Dir in Jnterlaken zu sein. Also auf Wieder iehen. Nimm die dahin die herzlich sten Grüße von Deinem Getrenen. Sei-no faltete den Brief langsam wieder zusammen ; »So bald schon! kam es mit fast tin-I hörbarer Vtimme von seinen Lippen l »So bald schon in die Nacht, in dass Elend « wiederholte sie. Stumm ftarrten Beide eine Weile ins die dunkle Flnth hinein, dann plöplicht richtete Frida sich aus ihrer gebengtenl Stellung empor, schaute ihm fest ian Auge: , Felix, es ist unmöglich ich kann es nicht! Kann nicht in das Hang mei- i nee Gattes zurückkehren Es ist main-H ich bin Mutter. Doch man zwang michs an die Seite des ungeliebten Mannes-J toeil meine Hand der Kanspreig für diel Rettung meiner verschuldeten leichtsin nigen Brüder, meines Vaters war.« »O Frida, märe das nie geschehenh Ließe sich die Vergangenheit zurück kaufen-« »Sie läßt sich nicht zurückkauiem Aber ich habe ein Recht, mich daran zu erin nern, daß man meiner unersahrenen Jugend Gewalt angethan hat, dasz ich, bevor ich Mutter wurde, eine Seele hatte, die man gewissenlos tödtete. Und mehr noch, ich fühle, daß ed ein Ver brechen, eine Unmöglichkeit für mich ist, mit der Liebe für Sie im Herzen an der Seite des ungeliebteii Gatten weiter zu leben, ein Verbrechen gegen ihn, der mir vertraut, gegen mich, in der Alleg, wag Gutes und Wahres in mir ist, sich gegen isolch’ ein Leben der Lüge empört-« Felix schaute zu Boden: ein heftiger Kampf malte sich aus sei-ten Zügen. »Frida, wag sprechen Sie ?« sagte er. »Kann ich aus Ihre Klagen detin etwas Anderes Antworten,als dag Eint-: »Was Du auch beschließt-st. Geliebte meiner Seele versiige ganz iiber mich. Mein Leben gehört Diel« »Es-ein« o Felix, ich nehme sie an, die Gabe Deines Lebt-net Zieht mich mein ganzes Sein doch zu Dir hin, nnd koste te es meine Seligkeit, ich kann nicht an-— derw Und mit einem unendlich siiszen hin gebenden Ausdruck lehnte sich ihre schone Gestalt an die seine, einen Augenblick ruhten die Blicke Beide-r wie verloren in einander; dann sich besinnend trat Ser noio einen Schritt zuriick »Doch wie,wie? sliisterte er. »Wie das Verhängnisz von uns abwenden ?« »Ich überlegte es in der letzten schlaf losen Nacht,« antwortete sie hastig in sie berhaster Erregung »Sieh’ dorthin-« und sie dentete mit ihrer schlankenHand aus die gegenüber liegenden Bergrethem »dort liegt Wiens Gegen Abend sährt die Post von dort nach Alpnacht Wir eilen über Luzern mit der Gotthardbahn nach Italien. Ein berborgenes Platz chen wird sich leicht finden, das mich aufnimmt, bis die mir angeschmiei deten Fesseln fallen, und ich frei bin und vor aller Welt die Deine werden kann.« »Frida, lgeliebtes Weib, « sagte er, ,,welch’ ein rückender Traum! Ach, er ist zu schön, titn wahr zu werden. « »Nicht wenn wir den Augenblick zu bennpen verstehen- st Du den Muth dazu, mein Geliebter « »Du fragst noch? Sprich, ich ge horche, und forderst Du den Tod von mit-b ich werde ihn gerne erdulden siir D« !« »Q, sprich nicht so! Nicht der Tod« das Leben, ein glückliches-, seliges Leben winkt unsi« Er lächelte, doch das Lächeln war ein trübee,ztveiselvolles. War es nicht doch nur ein berückendes Traumbild, das sie Beide lockte? Konnte sie denn durch den Bruch mit Allen-, was dein Menschen heilig und thetier ist, in Wahrhein ein Glück gewinnen, wie Frida’s Phantasie es sich so verführerisch tin-malte? Andere Personen näherten sich seht, Frida erifs den si -. des Geliebten und. Beide schritten schweigend zurück, beut hinterdeik zu. Dort saß Blanche und liest sich von dein Onkel die Ortschaften und Berg upter nennen, die bei der Fahrt ficht . rtniirden. Ihre Aufmerksamkeit war indessen nur gering, und et war natür lich, daß Stratsord’s A en mehr nnd mehr das Antlis der be cheiden hinter ihrer Gebieterin stehenden Marie suchten, Ideren froh belebte Zuge das ganze Sirt Ege- ausdrucktem das ihr die Fahrt über W See bereitete Ein fröhliches Jodleraiiartett von vier frischen Schweiserdirneu begrenzte discla tmnteitdenani In des lett lich steil nasse-ne Weit-:- gis-i s tutei rohe betet mit seiner ante edehntenl ende, seinen Mone- iind eranden W, nnd die umIlieihiiMltirtichte M IIM W lass die W T s. Brüt Schwüle leistete über der Natur-. in- Laut war rings zu hören, nur des Wasserfalls Rauschen und Brausen tönte einfchlåfernd in das Ohr der in i ten Bin-merkt der Siefta pfle enden "ste des viels. Nur in dem Zimmer von Miß oben-'s war eine ver alpustm halb ais-Mach sie brauste die tille und Einsamkeit dieser Stunde, meinen km Moe en von ihrem Bruder empfangenen B zu beantworten. Er lautete- »Hie fchuerzlich ist es wir, mei III-Oder Frei, Dir aus Deinen Hilsgrans VII-· MUI II Masska I hanllenichdiesteisenach km unWliegt noch o sernvon mir, wie im Insange ja vi eicht noch sernerz denn zwischen »mich und meine Hoffnungen ist ein neues inderniss in» der Gestalt einer kleinen h enden Gesell-: schasterin getreten, die herzlich undedeuss tend, dennoch Onkel Reginald’s regees Interesse zu erregen scheint. O, guter Fred, daß ich DirNe gestehen muß, trotzs aller Mühe, aller aufgewandten Lied den-würdigtest finde ich nicht veus Schlüsselzu dem Herzen dieses Man-s nee, der meinem Fühlen und Denkens völlig fremd ist« Wir verstehen uns nicht, und ob wir uns jemals verstehen; werden, das ist zweifelhaft, so langej wir in dieser deutschen Gesellschaft uns-» befinden, in der diese-Z sentimentalens Latone-, dessen romantische Liedern-l schickte sich hier vor unseren Augen im l mer zweifelhafter entwickelt und alle Gels danlen des thenren Freundes Reginadl völlig einnimmt. Doch sitrchte nichte, noch bin ich nicht besiegt, nnd da leider all· unsere Hoffnungen aus die letzte Karte gesetzt sind, werde ich mit allen mir erreichbare-n Wasan fortfahren, um die Gunst dee spröden Onkelg zu wer ben. Vielleicht wäre es einfacher, ich enthüllte ihm unsere Lage und appellirte an seine Hilfe, auch ohne ein näherte Recht an ihn zu haben, als das der Ver wandten--vielleicht! Doch das bleibt uns ja ale letzter Versuch immer nach. Vorläufig denke ich noch andere Mittel zu Hilfe nehmen zu können. Für heute lebe wohl, tröste die Mutter und hade Geduld!« Nun überlas sie noch einmal das Ge schriebene, und saltete den Brief dann langsam zusammen. War sie in ihrem Innern in Wahrheit so ruhi , wie man dem Ton dieses Briesei na schließen konnte? Kannte sie doch nur zu genau die üble Lage des großen Handlungs hauseg, dem ihr Bruder vorstand! Ihr Vater hatte es verstanden, die Spekula tion im höchsten Maßstabe zu betreiben und sein Vermögen von Jahr zu Jahr zu vergrößern, obwohl die Fundamente zu dem Gebäudeseineg Reichthuntd nicht aus solidem Grunde standen. Als aber der Tod ihn mitten aus der Arbeit gerissen und seinem einzigen hinterlassenenZohne, einem in Luxus erzogenen Lebemann,die Ausgabe zusiel, den von seinem Vater ausgerichteten Bau weiter zu fordern und zu beseitigen, da fingen die Stiinen des. selben bedenklich zu schwanken an, und das reiche Handelghaue stand nach weni gen Jahren schon am Rande dei- Nuing. Nur ein bedeutendes Zufluß von Kapital lonnte den Fall noch aushalten. Wie aber dieses Kapital herbeischaffen? Der Gedanle, durch eine Geldheirath sich zu helfen lag nahe, da Frederic sowohl wie Manche bisher sich noch zum Eingehen einer Ehe nichthatten entschließen können. Jeyt fielen der Mutter Gedanken aus Neginald Stratsord, ihren reichen Vetter, als Gatten sür Manche. Blanche sand sich nicht ungern bereit, unter dem Vot wande einer Studienreise den csnlel selbst auszusuchen, um den dem Vater lande entflohenen Vogel einzusangen. Brachte ihr diese Reise doch zugleich Ab wechslung in das unter dein Drucktoachi sender geheimer Sorge immer unbehag licher werdende Leben daheim. Daß sie ihre Absichten erreichen würde, daran hatte sie laum gezweifelt. Die derwöhnte Schönheit dachte nur die Hand aus strecken zu dürsen, um dieselbe voll freu digem Entzücken ergrissea zu sehen. Vrch schon nach ihrer ersten Begegnung mit Stratsord begriff sie, daß dieser Mann allein durch ihre Schönheit nicht zu ge winnen sei. ilber endlich auch dieses Ziel zu er reichet-, schien ihr nicht quåi schwer vie Marie Feldheim, die wider Willen ange nommene esellschasterin, zum neuen Stein des nstoßes site ihre Wünsche wurde. Diese Nebenbuhlerin in der Gunst des Oheims aus eine schickliche Weise und sobald als möglich zu entsee nen, darüber grübelte sie seht, als sie nach beendetern Schreiben in den Lehn stuhl zurücksinlend ihren Gedanken ich hingab· Zur selben Zeit stieg Stratsord nach kurzer Mittagsruhe den längs des Was sersalled in bequemen Windungen aus wärts sührendes Weg hinaus. Trau merisch schaute er von derben Fall über spannenden Brücke aus das Spiel der Sonnenstrahlen, die in dein zu Atome-n sich aufldsaiden Elemente zahllose Regen bogen formten. Aus dein Farbenspiele des Wassers laudte er die Augen des jungen Mit s sich entgegen lachen zu sehen, in deren llaie Tieseersich so gerne oersenlte. Von sreundlichen Bildern nmschtoebt, setzte er seinen Weg sort zu einer der« oberen Dante-» plus dieserl weilte gleich ihm ein Einsamke, der regungslos in die stürzendeii Wasser schaute. »Sernow!« ries er überraschi,! dem Freunde entgegentretend, doch er . schrecken hielt er inne, als er in des nun Ausschauenden bleiche, seltsain erregte Züge sali »Mein Himmel, Sei-now? Was ist Ihnen? Sie schauen sa ans, als wenn die Geister der Tiefe zu Ihnen hinausge stiegen mai-ein« Sei-now schreit sichtlich zusammen bei dieser Unrede5 doch er saßte sich bald iiiid suchte einen scherhasien Ton anzu schIIFM — . . . . » nd wenn ich nun wirklich die Gei ster der Tiese an etiisen hätte? Leider lassen auch die Gei er den Menschen ohne Anton aus seine Fra eiil« »Ich für mein The l,« sagte Strac sord, »Wie alle Fragen an das Schick sal übwlaupt file nüßiq. Man handle stach M und Gewissen nnd til-erlasse »das Inder- der VW.« I Die ist is vi- cavnime umk li M«« lachte See-ot- etwas ge iW » wer sich Indesse- Jsdet es idem hat-« warf Stratsord ernst ein. Sei-now warf einen A endlick einen etwas forschend scheuen lick aus den Freund, der seinen Arm ergriff und mit ihm den Rückwe einschlag. Eine Weile f ritten Beide schweigend nebeneinander her; dann plötzlich blieb Sei-now stehen, und sich zu Stratford wendend, faßte er dessen Hand und preßte sie heftig in der seinen. »Ur-i Eines bitte ich Sie, Stratsordi Wie es auch lonimen möge: beut-theilen Sie mein Thau nie nach dem äußeren Schein, wie ungiinstig derselbe auch sein mag, sondern seien Sie überzeugt, daß eine unabweisliche Nothweudigleit allein, eine Rücksicht nicht auf mein, sondern auf das Glück eines anderen, niir um vieles theurereu Wesens dasselbe lenkte« Mit steigendem Erschrecken schaute Strutford ihn an : »Ungliicklicher Freund, was haben Sie vor? Jetzt sagen Sie mir Alles!« »Achten Sie ein Geheintnisz, das nicht das meine is ,« entgegnete Senow ernst· »Wiirde ich sonst vor dein Freund schweigen? Die Zeit wird kommen, wo Sie Alles erfahren, wo ich offen Ihre Freundschaft um Rath und ilfe antu fen werde, bis dahin, bitte i Sie, Ge duld zu haben.« Noch ehe Stratsord etwas zu erwidern vermochte, hatte Sernow seine Hand los gelassen und eilte dem durch die Bäume des Gartens schon sichtbaren Hause zu. Das Herz voll ahnungsvollem Bangen foi te ihm der Freund. an hatte für den Nachmittag einen gemeinsamen Spaziergang nach einein nicht zu fernen Aussichtstempel geplant, als aber die festgesetzte Stunde schlug, fanden nur Stratford und Mifz Noberte sich an dem verabredeten Zusammen tunfteorte vor dem Hotel ein. Marie, die Blanche dieses Mal zur Begleitung aufgefordert, glaubte indessen mehr den Wünichen ihrer Gebieterin zu ensprechen, wenn fie,eine nöthige Arbeit vorschiihend, zurückblieb, und Stratford, der bei ihrer Weigerung zugegen gewesen, hatte seiner seits keine Einwendung gemacht, weil er den feinen Takt des Mädchens iin Jn nern niir billigen lonnte. Marie zu sin den hatte cr also iiicht erwartet: doch überraschte ea ihn aufs Höchste, daß Frau v. Berlow und Sernoiv fehlten. »Frau v. Berti-w laßt uns bitten, vors aiiegeheii,« beruhigte ihn Blasichr. »Frau Enden, ihre Kaininerfrau, brachte mir die Botschaft.« »Aber Sernow ?« wars Stratford noch immer zögernd ein. »Baron Sernow ?« lächelte Manche ein wenig spöttisch. »Bester Onkel, mei nen Sie wirklich, er werde Frau v. Berlow allein gehen lassen? -- Sie wissen doch, die Beiden sind unzer trennlich.« Vielleicht wäre es doch besser, auch wir warteten noch, Blanche, der Himmel sieht außerdem so drohend aus, dass ein Gewitter zu fürchten ift.« »Beste mehr Grund, daß wir unt be eilen,« ineinte Manche Der Portier d.s Hotelö, der das Zögern der Fremden beobachtet hatte, trat jetzt näher-. G»Die Herrschaften können getrost noch einen Spaziergang unternehmen,« sagte er, »ich kenne das Wetter hier; einSiiind chen dauert es wohl noch bio zum Anas bruch, wenn es überhaupt heran-sammt Ost auch vertheilt ein plöplich sich auf machender Wind das Gewölk wieder gänzlich.« »Gut denn,« wandte sich Stratford, nachdem er dein freundlichen Manne dankend zugenickt, zu Manche, die be reits ungeduldig eini e Schritte vor wärts gemacht hatte, »Ja mag ed gewagt WM « Ziemlich schweigsain schritten Beide aus dein sanft aufwärts steigenden, Juni Theil durch üppigen Waldwuchs führen den We dahin. Höher hinauf lichteten sich die Saume, bis lie endlich auf einem Plateau gänzlich aufhörten· Die Bank, die dort auf halbem Weg zu dein Papil lon alsbtuhepnnlt für die hinaufsteigen den angebracht war, gewährte einen ziemlich weitreichenden Blick über den zurückgelegten Weg. Stratfard spähte hinab, doch war Niemand zu sehen. Manche, die Unruhe Sttratford’s be merkend, fragte nicht ohne einen Avslug von Sartabmus: »Was fürchten Sie, Onkel Reginaldk Sind Sie etwa zum bitter Ihr-ei Freundes gesenkt Ich glaube, er danlt Jhiien Ihre Sorge gar zu wenig-« »Da mögen Sie Recht halten« Manche und doch halte ich es iiir eine Pflicht. di tnir die Menschenliebe wie die Freund schaft in gleicher Weise auferlegen, itber idn zu wachen-« Manche konnte ein spöttisches Lache-in nicht unterdrücken Ohne dasselbe zu de achten. feste Stratsord seinen Weg for-. Endlich war der aus schrossee Felsspitze hart am See empotragende kleine Rund tempel erreicht, staunend nnd bewundernd stand Siratsord vor dem weiten Pano Jratua, due sich vor seinen Blicken aus Ibreitete Weit über den snmmgdgrünen kSee schweiste sein Blick die zu den Brim fzer höhen mit den zahlreichen zerstreut .an den Abhängen liegenden Häusern und ider Bergstadt Brienz, die, wie an den Felsen gefleht, einem Vogelneste gleicht, so wins und klein erscheint sie gegen die wilde röße ihrer Umgebung Doch inuch wenigen Minuten schon wandte er sich mit, neu aufsteigender Sorge wieder seiner Beqleiterin zu, die gleich ihm still schweinend in die Landschast schaute. »Lassen Sie uns sosoet wieder ans IW,« feste er, aus den Himmel deu ten, til-r den jage-de Wollen hie-siegen »Das Gewitter lanimt nnn M « « nnd ist näher als wir glaubte-As « kin Windstoß sichr, seine M stati end, über den See We en weiß anfschäumend an bes- « der Felsen sich brachen, während in · Ferne das Rollen des Donners wurde. Beschleunigten Schrittes man abwärts. Immer heftigerhs der Sturm, Laub nnd Aeste von Zweigen der Bäume schüttelnd, in , die Vögel änglich flatternd ihre R , suchten. Näher schon grollte der Denn-g Btitze zuckten herab, die büsiere LCM schast fiir Momente mit grellent L« eiiiittend; aber noch war kein Dies « tropien gefallen, als Blanche anfathm ani Arme Stratsord’s das BestibuLdk Hotets betrat. ) Dort stand Frau Enden, die alte D Hierin Frau v. Person« mit ängstli HBlicken den Ankommcnden entg ;sehend. R . »Die anadige Fran ist nicht mit »nen?« fragte sie angstvoll »Sie Hinit dein Herrn Baron fortgegangen, iJhnen zu solgen.« »Was-wird es sein ?« slüsterte Bla Hin englischer Sprache Stratsord zu, , ;Abenteuer, wie Aeneas und Dido es be Monden-« T Um StratfordisMund zuckte es bitter-, J »Auch in solchen Augenblicken nnr Spott Hund Ironie !« dachte er, und die Kam Jtnerfrau noch näher zu sich mittlern-« -sragte er leise: » aben Sie kein Ahnung, wo die Herrschaften verweil Könnens-« Sie schüttelte den teon und brach nie Schluchzen aus« »Das fskzitnmer der gnädigen Frau ist verschlo en, und der .Dberlellner sagt, er habe den Ineni Knaben, der ihr Gepack trug,z Baron mit der gnädigen Frauä un « See heruntergehen«sehen.« »Zum See ?« Stratford verfärbte sich unwillkürlich« Hastig winkte er dem Portier herbei. Eine Ahnung stieg in ihrn auf. ( «Ging ein Dampffchiff vor Kurzem von hier ab?« Der Poriier verneinte das. »Die Herrschaften werden einen Noli-z genommen haben, unt wie sie bea ( sichtigten, nach Brienz hinüber zu fah ren.« »Noch Vrienz?« fuhr Stratford aus «und in einem Kahne «bei solchem Un itietter!« »Die Schiffer unten sind ziemlich sicher.« Stratford erwiderte nichts; er fürch tete nicht fiir dass Leben des Freundes, sondein fiir Zdie Ehre, fiir das Glück zweier Menschen, die in einem Augen blick der Leidenschaft das Alles mit toll liibnem Muthe ureisgabem Draußen fing während dessen das Wetter mit peitschendem Hagel u. Regen sich zu entladen an, Blitz auf Blitz zuste, und grollend fuhr der Donner mit tiefem Widerhall über die Berge hin; alle Ele mente schienen entfesselt zu sein und führ ten vereint einen wildenNeigen auf. Da wurde eine Thus im oberen Stock heftig ausgerissen und der Wirth des otels 1tam mit verstorten Zügen die repp ;herabgeeilt. i ! i i i l i i i »Sogleich Leute zum See hinunterl« lrief er schon von oben her· »Ein Boot mit mehreren Personen ist in Gesicht Jch beobachtete es eben durch mein-s Fernrohr. Der Wirbelwind treibt es rückmärts.« Stratford hatte einen Moment wie erstarrt der heftigen Rede des Wirthes gehorcht. Dann trat er rasch entschsssks aus denselben zu. »Es sind Freunde von mir, die inco fahr schweben. Ich werde niich den Leuten, die Sie hinunter-schicken an s schließen Während der Wirth und Stratford die Leute zur Eile antrieben, scheulelce der Rachen tnit Felix und Frida aus dein sturmgepeitichten See; der Schiffer, ein robuster Mann, kämpfte mit Anstrengung all’ seiner Kraft gegen den mächtigen Wogenschtoalt, Felix lenkte das Steuer-, während Frida den Regentnantel dicht unt sich gefchlun en, die Kapuze. dessel ben bitt halb in as Gesteh gez en, ihm gegenüber fass, dao bleiche, oon ein Re slen überfluthete Antlip ilun mit einein usdruck Alles vergessender Liebe zu e lehrt, als fühlte sie nichts von der Un s haglichleit und Gefahr ihrer augenblick lichen Lage. I »Hei-ex rief der-Schiffer jetzt, ,,lenlen "Sie um; wir kommen nicht hinüber, n»nd können allen Heiligen danken, wenn wir noch heil wieder zurück an’s User ! gelangen.« Frida inhr ans, sie faßte tramvshast die Hand dee Geliebten. i »Nicht zurück, aus Bamherztgkeit, s unt unserer Liebe millen, nicht zurück, Felix!« »denn-n Sie um, herr, oder wir sind » Alle dei- Todes!« schrie der Schiffer wieder. Noch fester hing sich Frida an des Ge liebten Arm, ihr Auge leuchtete durch die diimnterige Helle im Schein der nieder zuetenden Blitze ihm mit unheimliche-n Glanze entgegen. »Wenn es nicht möglich Ist, zusammen »in leben, so laß uns zusammen sterben, Felix!« »Das wäre Frevel, Frida l« Mit gewaltsamerslnstrengnn wandte er das Steuer; Frida’ö Hand ag noch immer ans seinem Arm. »Sterbenl« wideeholte sie, nnd ein irkes Lächeln flog über ihre bleichen Lip pen. »O, es witre Gnade, Seligkeit, sterben mit Die-« gest W «In P a rk c it h, Utah, wurde Fräu lein Oraee Finqu von ihrem Onkel Trottman ersMen,tvorans lesterer sich selbst das Lebt-» nah-.