Deutschland
staunten-O
B erlitt. Der Kaiser ist soweit
wieder hergestellt, daß er sein Schloß
verlassen konnte. Jn einem geschlosse
m Wagen fuhr er mit der Kaiserin aus.
Das Denkmal, welches an der Stelle
des Uebetgangs des Max-scholl Vor
vätts über den Rhein in der Neujahrs
sacht 1913——14 in Caub errichtet wer
den soll, wird von Professor Schäfer in
setliu hergestellt. « Es besteht aus einer
Statue des Alten Blücher’s. 32,0()()
Mark find bereits gezeichnet, so daß die
Kosten gedeckt sind.
Der Gouverneur von Deutsch-Ost
Isrika hat eine Verordnung erlassen.
wonach sämmtliche innerhalb des deut
schen Schupgebiets angesessenen christli
chen Missionsgesellfchaften ohne Unter
schied der Nationalität für die von ihnen
eingeführten Gegenstände Befreiung vom
Einfuhrzoll und von der Verbrauchs
bis zum Betrag oon 1200 M.
« jährlich genießen
ji«-« « Der au ver philosophischeu Fscuitäx
H- « « der hiesigen Universität angestellte Pro
fessor des Sanskrit A. Weber, Verfasser
einer Sanstritgramniatik und mehrerer
selbstständiger Werke über Sansirit, be
ging sein 25iähriges Jubiiaum als
ordentlicher Professor und war aus die
sent Anlaß Gegenstand zahlreiche-:
Ovationen. Professor Weber steht im
68. Lebensjahr.
Dr. Bosse Staats-Secretär im Ju
stiz-Departement, wird, wie es heißt,
die Stelle des Eultusministers Grasen
Zedlitz erhalten. Der Oberhofmeister
Graf Eulenburg wird als Nachfolger
des General Eaprioi als Präsident des
preußischen Ministerium genannt.
Der Justizminister hat an alle öffent
liche Anlliiger im preußischen Staate
Bescheid gesandt, daß keine Klagen ge
gen Zeitungen anhängig gemacht werden
allen, bis nicht hierzu von der Regie
rimg die Ermächtigung ertheilt worden
sei.
Großsürst Sergius, Gouvernenr
von Moskau, und Großfürstin Elisa
beth, Tochter des verstorbenen Großher
zogs von Hessen und Enkelin der Köni
in Viktorie-, trafen auf der Durchreise
·er ein. Der Großfiirst befindet sich
mit seiner Gemahlin auf dem Rückweg
von der Beerdigung des Großherzogs-.
Prinz Heinrich hat das Paar im Namen
des Kaisers empfangen.
schiene-h
S p r o t t a u. BürgermeisterWefchke,
der in Folge Disciplinarverfahreus 13
Monate vom Amte suspendirt war und
vom Bezirksauschnß Liegnitz zur Amts
entsetzung vom Oberverwaltungsgericht
dagegen nur zu einer Ordnungsstrase
verurtheilt wurde, ist hierher zurückge«
kehrt und hat die Amtsgeschiifte wieder
übernommen.
R e ich e n b a ch. Wegen Ermordung
ihres Mannes und ihrer drei Kinder,
ist die Wittwe Berndt, Befitzerin eines
schönen Gutes in der Nähe von Schwein
niis, verhaftet worden. Die Frau soll
int Jahre 1888 ihre Angehörigen durch
Ursenih das sie in die Suppe that, be«
seitigt haben.
F r e h stad t. Ein hiesiger Fabrik
arbeiter war iin Herbst vorigen Jahres
von der Jnsluenza befallen worden und
lonutesich seitdem nicht mehr so recht
erholen. Er suchte Hülfe bei einer ini
Saganer Kreise wohnenden »tlugen
Frau.« Letztere behauptete, der Kranke
sei ,,behext«! Zugleich gab sie den Rath,
der Betreffende solle-sum seine Be
Fang los zu werdens-am anderen
argen ein altes Weib, das ihm zus
erst in den Wurf komme, mit einem
alten Besen gehörig durchprügeln.
Dieser Rath wurde prompt durchge
führt-; das unglückliche alte Weib aber,
das am anderen Morgen seine Behau
snng zuerst betrat, war-—seine eigene
Mutter; sie wurde mit einein Besen so
lange trattirt, bis Lsie niederfiel, dann
erst hörte der Unhold mit seiner Prü
ei ans. Die Mutter hat gegen den
wie gegen die »tluge Frau-«
stetem-g gestellt
» Hosen.
« Nin Fischen in einein zugeseorenen
« Teich ist der zwölsjährige Fritz Kathner
isdersdii von Weonte aus eigen
tliche severunglückt: Ein großer
hatte sich an der Angel sestgebissen
its schnappte, als der Knabe ihn aus
- dont Loche im Eise heraus iehen wollte,
sich dessen Handgelenk« er Biß traf
eilte Urterie nnd der Knabe verblutete
. Als seine Eltern nach einiger Zeit
. suchte-, fanden sie ihn todt ans dem
B urk. Um sein Feld gegen den Be
such von Gänsen zu schützen, hatte ein
Lindwirth unserer Gegend vergiftete
caetosfeln aus-gelegt und wirklich gingen
daran süns Nachbnrgänse zu Grunde·
Die Eigenthümer derselben gaben nun,
um die Vergütung zu konstanten, einem
. Lärm und einer Katze Eingeweide und
lse der Gänse zu fressen. Beide
hie-e neben auch in Folge dieses Ge
nusses, och ließen sich die Herrschaf
ten nicht abschreiten nnd haben sich das
Fleisch der Gänse gut schmecken lassen
offen-seen
c b I i be e q. Ein Unterossizier
M zwei eine verließen kürzlich mit
cis-in Musehsst verneiheilten Sol
. Mit-, use sie nach Königsbach
« cis-inse- Mike-end der in vol
W we un nicht me weit von
Ie- sestinimgeoete, We einer der
die chupethiiee und ver
- esq- Wesen Der Unten-M
met te- n einein
MARTHE-Ist Mississ
Boden des Tonpe nnd dem Trittbeette
vor demselben ndspieltr. Schon hatte
der Strästing die Oberhand gewonnen
nnd war im Begriffe, den Untetossizier
von dem Trittbrette hinnntekzuftoßen,
als es letzterem gelang, sein Gewehr zu
fassen und dem Gegner eine Kugel
durch den Kon zu jagen. Das Geschoß
durchdodrte den Schädel des Mannes
durchschlug die Zwischenwand nach dem
nächsten Cdupe und verwundne dort
einen Passagier. Ein Militärgericht
gprnch den Unteroffizier von aller Schuld
ter.
Es ist hier ein Mann verhest wor
den, der aus religiösem Wahnsinn in
der letzten Zeit zahlreiche Glasscheibrn,
darunter solche von hohem Werthe, zer
trümmert hat. Er behauptet, ein En
gel vom Himmel sei gekommen, der ihm
gesagt habe: Rette deine Glaubens
brüder und bewahre sie vor dem sünd
haften Treiben der Schanlwirthschasten.
Wirs daher die verlockenden rothen La
ternenscheiben ein, zertrümmere die
Schausenster der Mastenverleiher nnd
—der Shnagogr. Diesem Befehle des
Engels sei er gefolgt.
M e m el’ Die Memelregulirung ist
jetzt endlich· vollendet. Schon unter
dem Großen Kursürsten begonnen, blieb
das Werk später in Folge ungünstiger
Verhältnisse liegen und erst 1872 wurde
es wieder ausgenommen. Nunmehr ist
es aus eine Länge von 64 Kilometern
mit einem Kostenaustvande von läMtls
lionen Mart beendet. Die Schi sahrt
ist dadurch wesentlich erleichtert und die
Ueterschwemtnungsgesahr bedeutend
vermindert
sen Irensem
K u l ni. In der Nahe der Stadt
kam es ans einem größeren Gute zu Ur
beiterunruhen. Der Administrator, bei
de Jnspeltoren, der Kutscher und die
Wirthin wurden von den Arbeitern
schwer mißhandelt Der Administrator
schoß endlich zwischen die aus dem Guta
hose zusammengelaufene Menschenmenge
und verwundete mehrere Leute. Die
Verwundung eines Arbeiters war der
art, daß er sich nach Kulm in’s Laza
reth begeben mußte.
Den Tod inmitten des Schulunteri
richte sand der 60iäbrige Lehrer und
Kantor Krüger in heinrichswa l
d e. Man kann sich den Schreck der
Kinder denken, als der Lehrer plötzlich,
von einem Schlagansall getrossen, todt
zu Boden stürzte.
Neunundzwanzig Jahre in einem hoh
len Baum gesteckt hat die Leiche eines
Mannes Rosowsli aus Blamudy an der
volnischen Grenze. Dersel.f e hatte 1863
in einer ausständischen polnischen Trup
pe gelämpst5 wahrscheinlich war er vor
den Versolgern in den Baum geslüchtet
und ist aus demselben nicht wieder her
ausgekommen Man sand erst vor Kur
zem das Slelett des Unglücklichen, das
noch mit Flinte, Säbel und Feldslasche
behängt war
Aus D anzig wird unter dem 4.
März berichtet: Der Magistrat ließ
heute früh, unt Arbeit zu schaffen, aus
den Rieselseldern Erdarbeiten beginnen.
Es sollten 220 Arbeiter tnit Dampser
dorthin besördert werden« An der Lan
dungsstelle des Dampsers waren etwa
800 Arbeiter erschienen. Die Zurückge
bliebenen begingen daraus Ausschreituw
gen, die sich besonders gegen Bäckerladen
und Brotträger richteten. Auch wurde
ein Wagen mit Fleisch geplündert. Noch
jetzt sind zahlreiche Gruppen von Ar
beitslosen in Bewegung, die aber von
der Polizei ohne Mühe zerstreut werden.
Zentner-m
Stet tin. Schon seit längerer Zeit
war es geplant, sur Stettin, das bis
jeyt nur Löschvlähe besitzt, einen eigenen
Hasen zu schaffen. Jetzt richten sich
diese Bestrebungen sogar aus einen
dreihasem das ist also ein Wassergebiet
mit den daran grenzenden Löschstellen,
Bollwerk-« Quaiih Speichern, Nieder
lagen, Waarenhäusern und sonstigen
baulichen Anlagen, welche als Ausland
im Jnlande im Sinne des Zolltarisd
gelten. Das in Aussicht enommene
Freihasengebiet würde ein real von
49,436 Ar. halten, welches die sogenann
ten Möllnwiesen zwischen der Stadt nnd
dem Breslauer Vahnhos umfaßt. Zwi
schen der Stadtverwaltung und dem Ei
senbahnfiskus ist die Anlage des Busens
vereinbart, der darüber verabredete Ber
trag ist bereits zum Abschluß gelangt.
Damit ver neue Stich-sen aber zum
Irethasen erhoben würde, muß die
Staatsregierung insbesondere das Fi
nanzministerium, die Einwilligung er
theilen.
Die Dampser haben wieder ihre Jahr
ten eingestellt m Dass treiben so viele
Eisschollem daß etbst die Eisbrecher nur
schwer durchlommen können.
l S t a kga r d. Zur Verhastung des
Gesängnißinspectoks Wilhelm Wilhelm
ctheilt die »Starg. Ztg « mit: Der Ge
sängnißspector Wilhem am hiesigen Cen
tralgefängniß wurde aus Veranlassung
der Staatsanwaltschaft in Haft genom
men. Bei einer außerordentlichen Re
vision der von ihm geführten Gefängniß
Casse wurde ein Defect von 2000 Mark
neben unregelmäßigen Buchführung ent
deckt V lebte in geordneten Verhält
nissen. Er bezog neben freier Wohnung
ein Gehalt von Am Mark nnd eine
nicht nnekhebliche sixirte Tantieme von
den verdienten Arbeitslöhnen der Ge
fon enen Man nimmt on, daß die
ca desecte zur Mag von Spiel
lchnldeu verwendet sind.
samtnen
cum onn demo.ser Ueber den Berlon
demit dmvitde kul- des Großen
der Stadt Mundes-s ge
EÆ »W
Inittelalterlicher Kunst, wird dem »Dan
nov. Tot-ein« ans Osmdriick selbst
Rachstehendeö geschritbmt »Der Ber
lan des Kaiserpoeals, des schdnzteetn
Stückes unseres städtischen Rathssii -
fchapes, macht seit einigen Tagen viel
von sich reden und bringt die Dinger
schaft in große Aufregung Ein soeben
ausgegebeneg Cxtrablatt einer hiesigen
Zeitung meldet, daß der Verkauf seitens
der ftädtischen Collegien einstimmig ge
nehmigt sei. Der Käufer war hier ans
wesend, um den Kampf perfect zu machen.
Die Kaufsnnime von 250,000 Mark
nebst 4000 Mark für die Anfertigung
einer Copie sollte auf der hiesigen
Reichsbnni deponirt werden. Inzwischen
ist jedoch dem Magistrat eine Verfügung
des Herrn Regierungspräsidenten zuge
gangen, durch welche auf Grund des
Zuftiindigkeitsgesetzeg oer Verkauf unter
sagt wird.«—-Da der Pocal eine große
historische Bedeutung hat, so darf man
auch über Osnabriicks Grenzen hinaus
auf den Ausgang der Sache gespannt
cos
I Jn Wilhelntshasen explodirte
der Kessel des Kriegsschissed ,,Sieg
fried«. Zehn Mattosen von der Be
fatzung sind schrecklich verbriihr.
M e p p e n. Vor einigen Wochen ver
ließ der Wirthschastsvertvalter des
Krupp’schen ’Hotels, König, in einem
Ansalle von Berfolgungstvahnsmn seine
Wohnung und stürzte sich in der Nähe
des Schützenhofes in die Eins. K. hatte
sich vorher seines Rockes entledigt und
denselben ant Ufer niedergelegt, wag am
anderen Morgen zur Entdeckung des
Unglücke und zur Auffindung der Leiche
des K. führte. Der Verunglückte hin
terläßt eine Wittwe mit mehreren noch
unversorgten Kindern.
provin- Sachsen.
Halle a.d. S. i:r schied der
außerordentliche Prof or der Medicin
B. liüßneh geb. 1852, nach längerer
Krankheit aus dein Leben.
Die ftädtifchen Behörden beschlossen
eine außerordentliche Bewilligung von
10,000 Mart zur Vertheilung von
Brod- ttnd Speiseinarlen unter die Noth
letdenden.
Der verstorbene Großindustrielle, Ge
heime Ktonitnerzienrath Schreiber in
N o r d ha use n, hat der Stadt eine
Schenlung von 50,000 Mart ausgesetzt,
deren Zinsen zu samenzwecken verwandt
werdensollen. Außerdem hat er testa
Ententarisch angeordnet, daß die zahlrei
Jchen mildthätigen Zuwendungen, die er
zu Lebzeiten aus den verschiedensten An
; lässen mit freigebiger Milde laufend
machte, den Betreffenden bis an ihr Le
bensende in gleicher höhe laufend wei
ter zu gewähren sind.
I Wie aus H a lle gemeldet wird, hat
;Geh. Medicinalrath Pros· Dr. Gräse,
Ider berühmte Augenarzt und Direltor
;der königlichen Augenllinil, sein wegen
Krankheit eingereichtea Abschiedsgesuch
aus Vorstellungen der Fakultät und des
Minister-z zurückgezogen, nachdem sich
auch fein Befinden wieder erfreulich ge
bessert hat.
Nach kürzlich erfolgter endgültiger
Entscheidung wird die feierliche Grund
fteinlegung zum Kaiser-Wilhelnt-Deul
malaufdetn Kyffhåuser am 10.
Mai d. J» dem Jahrestage des Frank
furter Friedensschlusses, erfolgen. Die
Feier soll sich einfach, aber würdig ge
ftalten.
Uesphalem
s Hörbe. Ein hiesiger Eisenbahn
;Schassner, Namens Mertens besuchte
sleythin seine Braut und machte mit ihr
seinen Spaziergang längs eines Baches
svvr der Stadt· Er drängte das Mäd
,chen, einen baldigen Termin für ihre
Hochzeit festzusetzen; als sie fich weiger
te, faßte er sie bei der Kehle und schlepp
te sie an den Rand des Wassers-; noch
malt- forderte er sie auf, zu sagen,
wann sie heirathen wolle; da sie sich
dennoch weigerte, warf er sie zu Boden
und hielt ihren- Kon unter Wasser,
trotzdem sie heftigen Widerstand leistete.
Ein Bauer hatte den Kampf zwischen
dein Mann und dein Mädchen gesehen
und eilte lefterer zu pitsez Meriens
ließ darauf ein Opfer los, zog einen
Revolver heraus und schoß sich durch
das herz. Das arme Mädchen wurde
aus dein Wasser gezogen und gerettet.
Wattenscheid Aus der Zeche
»Mit-um« wurden durch schlagende
Wetter zwei Bergknapppeu lebenöges
sährlich verleht.
Ein Breinfcr der Zeche »Mintttet
Stein« bei D o rtniu n d stürzte in den
Brensschacht hinab nnd blieb todt.
Münster. Reiche Funde an Al
tekthüinern wurden in einigen vor dein
Ssudtoigstyor angelegten Stint-gruben
gemacht. Man hofft die Gegenstande,
Urnen, Schwerter, Lanzenipitzen u. s. to.
für die Sammlungen des westfälischen
Alterthumsoereins zu erwerben.
Jn Lippspringe hat der Stein
mep Fürstsein zehnjähriges Kind er
brosseit, als feine Frau, mit der er
Steit gehabt und bie er zu tödten
dichte, sich durch das Kind zu schützen
suchte. Der Unnienich wurde sofort
verbaftet nnd entging nur mit knapper
Not? einem Lynchgericht. Die erregte
Bot Date-ge suchte ihn den Polizisten
zu entreißen, wobei ee zu einem Hand
Menge lam, in dein zehn Personen non
Beamten durch Säbelhiebe schwer
besteht wurden.
speise-entity
T . A der L ’
heil M WIMY mit spng
TM Wie-Wes- m VII-M WM
er .
" Wiens Fenster eusschli mnnd be
»Dein-stimmt
ingen. sei einein einzi en Danferdei
in der Fmstnttstraße sind allein 30
rpße Scheiben, O Z 50 Mart, zer
sprn ngen nnd außerdem hat die Luft
drnclag eine große, theuere Spiegelfcheibe
and der Umfnssung heraus in die Stube
geworfen nnd zertrümmert
K ö l n. Das Provinzial Gericht hat
die Majestätsbeleidigungs Anklage, die
lvvm Staatsanwalt gegen die »Kdlnische
Zeitung« bezüglich der Bemerkungen
über die Rede des Kaisers in Branden
burg erhoben worden ist, abgewiesen.
Johann Maria Farina, der Chef der
bekannten Tau de CalognesFirma, der
wirklich echten, ist im Alter von 55 Jah
ren gestorben. Er war der Enkel des
Begründers des weltberühmten hause-s
und saß auch un Rath der Stadt. H
Dieser Tage starb m Köln Deus der
letzte Rheinische Veteran aus den Frei
deitskriegen von 181.',3915 Gr F- l
Christen, im Alter von sechsundneunzig
Jahren ;
Jn Saa rbrücken wurde der bit-s
jährige Forster Kaufmann von Neuhauds
auf dem heimgang beim Schleifmiihler
Tunnel von einem hinter ihm kommen
den Eisenbahnzug überfahren und
getödtet.
peseussasam
Biesbadem Hier hat der de
rühmte russische Rechtshistoriler Friedr.
Georg von Bange, geh. ts. März 1802
in Kinn, die Vollendung des neunzi ften
Lebensjahre in verhältnißmä iger
Rüstigkeit gefeiert· Von allen Seiten
liefen die herzlichsten Glückwiinfche ein.
Fulda Ein trauriges Bild ju
gendlicher Verirrung von Schülern bie
tet folgender Vorfall. Verschiedene
hiesige Kaufleute glaubten in letzter Zeit
einen unrechtmäßigen Algang ihrer
Waarenbestände zu bemerken; es mangel
ten ihnen Gegenstand-e zum Theil von
hohem Werth, z. B. Uhren, Ketten, Re
volver, Portemonnais, Wein in Flas
»schen, Kolonialwaarem von denen sie
igewiß wußten, daß dieselben nicht ver
kauft wurden; auch Geld glaubte man
zu vermissen, allein es fehlte immer an
einem Anhalt, uin auf eine bestimmte
Persönlichkeit einen begründetenVerdacht
des Diebstahle wälzen zu können· Man
bisnachrichtigte endlich die Polizei, wel
che, wie der »dann. C.« mittheilt, nun
ein Hehlernest und ein förmliche-z Diebes
romplot entdeckte, das von fünf hiesigen
Bürgersföhnem siiinrntlich unter 15
Jahren, gebildet ist· Die fünf Ge
schäftelehrlinge haben die Diebstahle
eingestanden; es will aber jeder für sich
eine Verantwortung der rechte-widrigen
Aneignung nicht tragen, da immer durch
«Complotsbeschluß« jedem Kumvan eine
bestimmte böse Handlung aufgegeben
und die Beute als »Gemeingut« behan
delt worden sei·
Königreich-sechsten
D r e s d e n. Die Nothlage zahlrei
cher sächsischer Industriezweige, über
welche zu berichten swir schon wiederholt
Veranlassung gehabt haben, kommt in
besondere drastischer Weise zum Aus
zdruck in der neuerdings veröffentlichten
Muswanderungöziffer für 1891. Wäh
Irend nämlich in den vorausgegangenen
10 Jahren die höchste Auswanderungss
ziffer 2577 betrug, haben im Jahre
1891 nicht weniger als 4126 Personen
dem heimatholande Sachsen den Rücken
gelehrt, um sich jenseits des Ozeans eine
neue Existenz zu gründem
Wegen Majestätabeleidigung wurde
eine 17jährige Dienstmagd zu drei Mo
naten Gefängniß verurtheilt
Die sächsischen Turner haben die Ab
sicht, iin nächsten Sommer eine Turn
fahrt über Konstantinopel nach Griechen
land und der klein-asiatischen Küste zu
unternehmen uud auch die Stätten der
Schliemann’schen Ausgrabungen zu be
suchen.
C he m n i y. Wegen Verächtlichma
chung litchlicher Einrichtungen und Auf
forderung zum Ungehorsam gegen die!
Gese ist der Redalteur des sozialdemo
lrati chen »Beobachters««, der ehema-;
lige «stud. vhil.« Walther May, welcher;
we en Bethätigung seiner sozialdemolrasI
tis i Gesinnung von der Universität
Leipzi relegirt wurde, von dein Chem
nitzer Dandgerichte zu einer Gefän nist
strase von einem Jahr und drei onai
ten verurtheilt worden. Die Verhand
lung fand unter Ausschluß der Oeffent
liess-« Inst ·
Ihm-losem
W ei m a t. Aus Anlaß der am S.
October d. J. italisindenden goldenen
Hochzeit des Großherzogs und der
Großherzogin soll dem Jubelpanr eine
vom ganzen Lande dargebrachie nnd
dem Wohl des ganzen Landes dienende
Ehrengabe überreiche werden: eine
lStiiinng für Genieindepflege im Groß
herzogthum. An der Spide des zu die
sem Zwecke zusammengelreienen engeren
Ausschusses sieht der Oberkamtnerherr
Fels-. von Rotenhan Die weimarische
Künstlerschaft plant die Veranstaltung
»eines die bedeutsamsten geschichtlichen
Ereignisse der Fürstenhänier Weitin und
Dranien darstellenden großen historischen
Feslzuge«.
Eisenach. Die bei der vorjiihei
gen Uedeeichwemmung hinweggeeissene
Wertsdriicke ist durch eine neue, aus
Eisen construirle eesesi worden, welche
kürzlich der öffentlichen Benutzung über
geben winde. here von Drei-fe, Sati
nendesiser in Wilhelmsglilcksbrunm
hatte zwei Drittel der Wellungdkolten
(19,060Ml )ildeenpmnceu, während das
aIdeee Drittel ans Staat-mittelst dei
:sttitm wede. -
eilief-er das Ieue Luthees Denkmal file
tät-feilen Milde-ei in
Mel lese WAIseiUWen,»
Berlin der idealsten Aussassnus zu ge
stalten gedenkt. Nach dem Entwurf
steht Luther aufrecht da, thatktäftigen
Ausdrucks-i den Zügen, die Bibel mit
beiden Händen an das Herz drückend.
Um Sattel des Denkmalz sind drei Re
liefs angebracht; das eine zeigt Luther
ale sksofierfchükey ein anderes zeigt ihn
als Junker Geotg und auf dem dritten
erscheint er als Uebersetzer.
Freie städth
H a m b u r g. Der Central- Ausschuß
der Damburger Bür eroereine hat eine
Eominission niedergeth um eine wür
dige äojiihrige Gedenkseier an das große
Brandungliick von 1842 vorzubereiten.
Un Bord des nach Haiti bestimmten
Postdamosero »Colonia« nahm die
Hasenpolizei in Folge eingegangenen
Anzeige eine Durchsuchung der Ossizievs
Logie vor und sand da Waffen, Patro
aen und Seidenwaaren, im Werth von»
AUJOO Mari, verborgen, welche über-i
seeisch eingeschmuggelt werden sollten.!
Drei Ofsiziere wurden aus Antrag der
Packetfahrt-Direktion verbastet. Die
»Folonia« ging unter anderer Besahung
tt . Z
Zur Weltauostellung in Ehicago be-»
absichtigt Carl Hagenbeck mit seinen;
dressirten Raubthieren eine Reihe von«
Vorstellungen und zwar während der
ganzen Dauer der Ansstellung zu ver-H
anstalten· Hagenbeck wird zu dem Zweckj
in Ehicago einen eigenen Zirkus erbau (
en lassen, der etwa 6000-—7000 Perso
nen sassen soll.
L ti b e ek. Senator Dr Kulenkamv»
Vorsteher des Baudepartemento der
Stadt hat dem Senat Plane zur Her
stellung einer Verbindung zwischen Elbe
und Trave mit einem Kostenanschlag
im Betrage von 18,000,000 Millionen
Mart vorgelegt.
Herr Qualen, der Bürgermeister von
Travem und-, hat Selbstmord be
gangen, nachdem entdeckt worden war,
daß er die städtische Tasse um 35,000
Mark bestohlen hatte.
sauern.
M ü n ch e n. Die Prinzessin Amalie
älteste Tochter oeS Herzoge Karl Theo
dor, hat sich mit tem Herzog Wilhelm
von Urach verlobt. Prinzessin Amalie
ist am 24. Dezember 1864 geboren
Herzog Wilhelm von Urach, Gras von
Württemberg, am Z. März 1864 in
Manaeo geboren, ist Rittmaister ini
UlanensReginient Köni Karl No. 19.
Gegen den von hier sitchtig geworde
nen Bankier Eugeu Pfleiderer ist wegen
Unterichlagung ein Baitbesehl erlassen
worden«
Kigingen Der Maler Peter
Wahner von München hat sich hier er
schossen. Als Grund werden Nahrungs
sorgen angegeben.
Aue Furcht vor Strase hat sich der
lb Jahre alte Hasnerlehrling Ganzen
miiller von B issi n g en, Bez sslmt
Nordliogen, welcher einen kleinen Dieb
stahl verübte, durch den Münchener
Schnellzug übersahren lassen, so daß der
Kot-s vom Rumpfe getrennt wurde.
Der städtische Zolleinnahmer Joses
Ebenhöch, welcher im 6. Jas.-·Regiment
den französischen Krieg mitmachte, war
in der Schlacht bei Sedan durch einen
Schuß am rechten Fuß schwer verletzt
worden. Die Wunde konnte, troh wie
derholter operativer Eingrisse, nicht ge
heilt werden und vor einiger Zeit machte
sich die Amputation des Beinee noth
wendig. Trotzdem die Operation glück
lich verlies, ist ietzt doch infolge Verglich
mung der Tod eingetretten.
Im Lazareth des Gefängnisses in
Amberg ist der bereite vor einiger Zeit
sälschlich todtgesagte Biemarck Attentä
ter Karl Kulltnanu gestorben.
Räumung-O
St u tt g a r t. Aus dem Lande lau
sen von allen Seiten Nachrichten ein,
die ziemlich gleichlautend enormen
Schtteesall melden. Aue Marbach be
richtet man, der Schnee liege sast 2 Me
ter hoch und erschwere den Verkehr un
gemein; im Filöthal und aus dem Schur
wald liegen solche Massen, daß die Kin
der in einzelnen Orten nicht zur Schule
gehen konnten. Aus Vaihin en a. E.
schreibt man, daß die Bahns litten nur
mit größter Mühe die Vertehrowege
ossen halten können; gleiches wird aus
der heilbronner und Plochinger Gegend
gemeldet. Im Schwarzwald sieht es
natürlich erst recht schlimm aus, wie aus
Berichte-i aus horb und mehr noch aus
Freudenstadt erhellt, wo der Schnee über
2 Meter hoch liegt. Auch aus Ober
schwaben und von der Alb liegen zahl
reiche, das Gleiche besagende Meldun
gen vor
U ra i l ø l) et m. Jntolge der ver
schiedenen Brandnnfalle wird seit dein
letzten Brande jede Nacht unsere Stadt
von der Fenerwelir nnd Biirgertoache
bewacht; es werden dabei alle Winkel,
Ställe, Scheuern und Gebäude in en
geren Gassen besichtigt Wegen Ver
dacht-s der Brandstiftnng befindet sich
der frühere Kaininfeger Erbardt in Uns
terfuchungshaft.
heidenheiin Der Bote Wag
ner von Söhnftetten hatte der Beerdi
gung einer verwandten Frau hier an
gewohnt und kehrte nach derselben ini
Gasthof zu Rad ein. Während er noch
scheinbar ganz heiter beim Glas Bier
fas, sanl er plötzlich zum Schrecken der
anwesenden Gäste vom Stuhl herab.
Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein
plbpliches Ende gemacht.
Ehingen. Jagdvächter Mayer
von Weitersteußlingen wurde auf einer
von ihm in der Gegend von Tiefenhülen
abgehauenen Treibjazdmoon einem
Fagdgenossem dessen hc sich ent
ad, io lchtoer verwundet, daß er hoff
nungslos darniederliegt.
Liebelsberp Dieser Tage fei
smfskievkswschcek dahier ieiueu wo
,0eburtstag. Die Gesundheit bei Ve
tJagäen läßt Aussicht auf noch mehrere
a re.
sites-.
Karlsruhe Die elf landwirths
fchaftlichen Winterschulen wurden von
258 Schülern besucht, und zwar zäh
len: Bühl 36, Eppingen 26, Freiburg
W, Karlsruhe 18, Ladenburg 45, Meß
kirch 12, Müllheim 19, Offenheit-g U,
Tauberbischofgheim W, Billingen 16
nnd Waldshut 16 Schüler-Die Wein
ernte des Jahres 1891 ist amtlich auf
30,1:39,000 Heltoliter geschätzt Sie
übersteigt den Durchfchnittsertrag der
letzten funf Jahre um Z,0()0,000 und
ist nur um 900,00() Hektoliter geringer,
als während der fünf Jahre 1882 bis
IHACL
)
f
)
)
Auf seinem Stammschloß zu Do
naueschingen starb im Alter von
72 Jahren Fürst Karl Egon Fürsten
berg, das Haupt des Gesammthauses
Fürstenberg. Er war erblicheö Mit
glied des preußischen Herrenhause0, der
württetnbergischen Kammer der Stan
des-Herrn und der badischen Ersten
Kammer, preußischer General der Ca
vallerie »a la suite« der Armee und
General-Adjutant des österreichischer-«
Drdeng vom Goldenen Blieb. Jus
Jahre 1844 vermählteer sich mit der
Prinzessin Elisabeth von Reuß ält.
Linie und hinterliißt zwei Kinder. die
Prinzessin Amelie, geb. 1848, und den
Erbprinzen Karl Egvn, geb. 1852, 1981
vermählt mit Dorothea von Tallehrands
Perigord ,Tochter des Herzogs Ludwig
von Sagan·
Heidenheim. Eine hiesige arme
Frau hat neulich in einigen benachbar
ten Landorten einen hiesigen Mann, der
sich bester Gesundheit erfreut, ,,zur
Leiche gesagt-« Der Betreffende saß
gerade beim Mittagessen und ließ sich
dasselbe trefflich schmecken, als einige
schwarzgetleidete auemärtige Verwandte
irre Zimmer traten, die selbstverständ
lich sehr erstaunt waren, den Todtgesags
ten ant Tische essend zu finden. Die
Frau hatte der Geschenke wegen, die ein
Leichen-niager erhält, den Lebenden für
todt ausgegeben, wird dafür aber em
pfindlich bestraft werden.
dessen-Darmfladt.
Mainz Lieutenant Kiefer ist zu
einem Jahr Festungestrase und zur Ent
lassung verurtheilt worden wegen Miß
handlung von Soldaten.
Componist Schäfer hat soeben einen
Columbus-Festmarsch fertiggestellt, wel
cher bei der Weltausstellung in Ausfüh
rung kommen soll.
S e l i g e n ft a d t. Eine hiesige Ein
wohnerin wollte ihr Feuer dadurch ener
gischer in Gang bringen, daß sie Petros
leuin auf die Kohlen schüttete und dann
von unten das Brennmaterial anzüns
dete. Hierdurch erplodirte das Ganze
und versengte der Frau haar und Ge
sicht.
T r a i eHa rlo ff. Durch die in
der Nähe des Ortes befindliche Braun
iohlengrube werden die Grundbesitzer,
wie auch diejenigen der Nachbarorte,
dadurch geschadigt, daß das Ackerland
fortgesetzt bebauungeunfähiger wird.
Gegenwärtig sind über 50 Prozesse bei
dent Landgericht Gießen anhängig und
tiefe Zahl wird sich bald vermehren.
Man gedenlt, eine Petition wegen Ab
änderung des Berawerlgesetzes an den
Hessischen Landtag zu richten.
Elsas · Lothrtngeth
Metz. Eine im Gefängniß in Un
tersuchunshaft befindliche Frau hatte
sich kürzlich auf irgend eine Weise Betro
leum zu verschafsen gewußt und aus der
Gefängnißrapelle einige Kerzenreste ent
wendet. Als ihre Mitgefangenen den
Schlassaal verlassen halten« schlich sie
sich in diesen zurück, goß das Petroleunr
aui ein Bündel lt«leidungestüete, unter
die sie die Kerzenstücke gelegt hatte und
zündete den Haufen any Eine krank im
Bett liegende Mitgefangene hörte das
Knistern des ausflackernden Feuers und
schlug Lärm. Dem eilig her-zukommen
den Dienstversonal gelang ee glücklicher
Weise, die drohende Gefahr zu beseitigen.
Straßb urg. Zum Nachfolger
des verstorbenen Professors Dr. Ten
Brinl wurde Professor Dr. Alois
Brandt in Göttingen von der philoso
phischen Fakultät der Kaiser-Michelle
t?
Universität getvaylt. Dr. Brandt, der
den an bereits angenommen hat, ist
einer der bedeutendsten Kenner der eng
lischen Literaturgeschichte nnd war ans
diesem Gebiete in hervorragender Weise
literarisch tltätig Seine Hjttptwerle
sind: «Cvleiigde nttd die englische Ro-v
mantil« nnd «Darstellnng der mittel
englischen Literaturgeschichte«.
Die Liste der in dett deutschen Reichs-s
landen verbotenen französischen Zeitun
gen tveist nicht weniger als 77 Namen
aus. Darunter befinden sich von bekann
teren Pariser Blättern: La France,
Paris-, Justiee, Lanterae, Cri dtt Pen
ple, Radieal, Evenement, Revanche,
Rappel, Pettt Journal, Jntransigeant,
Soir, Voltaire, Antorite nnd Gazette
de France.
DiePhiladelp iaerUntersttits
znn its-Gesellschaft für ie nothleidenden
Rassen beabsichtigt, noch eine, also eine
dritte Schisssladnng Lebensmittel nach
Rnßland zu schicken, nnd ei ist ihr von
der »Jnternatie-nal Navigation Cont
pann« der Dann-set ,,Connetnangh«,
welcher atn 20. April abgehen soll,
unter denselben Bedingungen zur Ber
sitgnns gestellt werdet-, wie die »Jndti
ana.«
Jn Copnr d’sllene in dahe
den die verschiedenen Silbergrn bei
ther beschlossen, ihre Arbeit am t. April
weidet ans-W
H
