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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (April 1, 1892)
Yer sinnigen send Island, · Nebraska sertilgmeg von"Ieldmänfen. Eine besonders für diev Landwirth: schast wichtige Entdeckung hat der be rühmte Bakteriologe Pros. Loefsler in Oreifswalde gemacht. Loessler beo bachtete, daß eine große Anzahl der zu Untersuchungszwecken im bakteriologi schen Institut gezüchteien Mause unter typhnscihnlichen Darmerscheinungen er krankte und in k«.rzer Zeit zu Grunde ging. Als Ursache dieser Erkrankung gelang es nun Loeffler, einen Bacillue zu entdecken, welcher sowohl auf HausH als auch aus Feldniause in hohem Grabes ansteckend wirkte Mäuse, welche mit diesen Bacillen geinipst wurden, veren deten in ganz kurzer Zeit. Eine veren dete Maus wurde mehreren gesunden Kameraden vorgeworsen, worauf sich diese sofort daran machten, dieselbe auf zustessen, wie es ja bekannt ist, daß Ieldmiiuse todte oder auch schwache unt kranke Individuen ihrer Art ausfressen Diese Eigenschaft, sowie die hochgradii ge Empfänglichkeit der Feldmäuse für iesen Bacillus läßt sich nun praktischl sitr die Landwirthschast oerwerthen Bekanntlich sind die Feldmänse in man chen Jahren eine wahre Landplage für viele Gegenden geworden, welcher ge genüber der Mensch ohnmächtig dasteht Alle Vertilgungsmitteh welche man bis her ersonnen hat, scheinen der massens haften Vermehrung jener gefräßigen Schaaren gegenüber wirkungslos zu sein Selbst das wirksamste Gift vertilgt; nicht alle Feldniäuse eines Ackers, wohlf aber regelmäßig deren ärgste Feindes also unsere Freunde, wie Fuchs, Jltis« Diesel, Eule, Bussard, Kriihe und eben so Rebhuhn, Hase und unsere Haus s thiere. Auch das Ausräuchern der Feldniäuse mittels des von Loefsler ent deckten Bacillus ist leicht durchführbar; man kann leicht große Quantitäten Kul turflüssigkeit herstellen, und mit dieserz Brod, Sämereien etc· inficiren, welche; man aus den von Mäusen heimgesuch , ten Feldern aussät Durch zahlreiche; Versuche wies Loesfler nach, daß an- « dere Thiere, wie Katzen, Ferkel, sing i bögel. Tauben, Hühner, Meerschweins chen und Kaninchen gegen die Bacillen unempsänglich waren, empfänlich waren « nur Haus-« und Feldmäuse. Es scheint also in dein neuentderkten Bacillus einj Mittel gesunden worden zu sein, mitj Hilfe dessen es möglich sein wird, der die Landwirtbschaft in so erheblichem« Maßeschäbigenden Feldmaus Herr zu werden Hoffentlich findet nun Herr Loessler oder Jemand anders auch noch einen Anti Ratten- UBacillus Den könnten wir hier in Chicago gut ge ; brauchen (Ch Z) : Der Schafzucht in Australien ist jetzt ein Aufsatz in ,,Zeribner’-"z Magazine« gewidmet, der nicht nur allgemein inter essant ist, sondern auch unabsichtlich die Thorheit der amerikanischen Gesetzgeber in’s rechte Licht stellt. Australien, heißts es da, zerfällt in einen äußerst fruchtbaren « Küstenstreiien, in welchem alle Obst und Getreidearten gedeihen, eine lehmige; Steppe, in welcher die Niederschläge sehr; unregelmässig sind, und die sich deshalb; nicht für den Ackerbau eignet, und endlich in die Wüste. Die Steppe sonst zu nicht gnt, ist das Paradies der Schafzüchter s Freilich gehört mindestens ein ganzeri Acker Land dazu, um ein einziges Schass zu ernähren, aber dafür haben die großen z Züchter auch 200,000 bis 500,()00 Acker m ihkem Besitz-. s Sie haben es gelernt, fich gegen die» Folgen der Dürre zu schützen, auch wennl dieselbe mehret-e Jahre hinter einandei f anhalt, und da sie jetzt auch das Fleischj ihrer Schafe in gefrorenem Zustande aqu den Markt bringen, so können sie trotz; derKaninchens und der Heuschreckenplagtzk tm des est bis mz den Tag dem-gen ! den Arbeitslöhne und troy häufiger» Striies der wandernden Schasscheererx inmer noch ansehnliche Gewinnste ma-1 chen. Ja- Gegenfape zu den amerikan l i schen Biehziichtern, die ihre Heerden in en Winter-n einfach veriomnien lie , lassen die australischen Schasziichter« in dürren Zeiten jedes schwach werdendel Uniterfchaf sorgfältig ver-pflegen und die - der natürlichen Nahrung beraubien Län- s nier künstlich ausziehen. Sie lassen ihr-J riesigen ,,Stationen« durch erfahrene; Männer beständig abreiten, und sobald anch nur eine Spur von Krankheit unter! derdeerde bemerkt wird, werden die statt-I ten Thiere abgesondert oder getödtet und s die esupden mit oerdoppelter Aufmerk ·t behandeln Aus diese Art ist dies W ganz ein-gerettet und die Dussäules wirkte-i Fuss-tin Ridenwsn fler s« isten a e appet« « stsd die Schm- eraibt durch-l fchnitilich 6 Pfund der besten entfetteten und gereinigten Wolle auf jedes Schaf. Nicht selten kommenVließe vor, die iin Naturzustande 30 Pfund wiegen. Ein-. zelne Schafzüchter verdienen 8500,000 das Jahr. Jin Jahre 1890 wurden in Australien 1,600,000 Ballen Wolle im Oefarnnitwerthe von 125 Millionen Dol lurs gewonnen! Wo übrigens der Boden so gut ist, daß er drei oder vier Schafe auf den Acker ernähren könnte, wird er schon für den Ackerbau nutzbar gemacht. Diese Thais-sehen erklären zanenüge den der Wollpreiie auf dem Weltwarttr. n einzelnen Landestheilen der Bei-. Ytat-ten konnten Schafe wahrscheinlich sit demselben Erfolge Meiste-. werden« « . . inMralieI, wenn sogleich- Sorg " » W Wede. — I Die smse see onst-m " Die »Petite Republiun in Paris hat die verdrießlichen Stunden der Ka ibinetslrise durch eine schnurrige Ge-. schichte zu erheitern gesucht. Sie hat einen ihrer Redakteure zu dem in Poissh wohnenden Herrn Prevot du Haudrah Igeschickt,«welcher behauptet, mit Hilfe sdes Edison’schen Phonographen und HMikrophons die Hühnersprache erlernt zu haben. Um den Redakteur von der Zuverlässigkeit seiner Entdeckung zu; überzeugen, machte Prevot du Haudray. mit demselben einen Spaziergang in der! Umgegend. Sie sahen vor dem Hofe Eines Bauernguts einen Hühnerschwarm unter der Führung eines Hahns, der in diesem Augenblicke ein schallendes »Ei kriki« ausstieß. »Bist-en Sie«, sagte! Brei-oh der Hohn sagt: »Es ist schönes Wetter!« Jn der That schiendie Sonne. , »Wir werden«, fuhr unser Philologe fort, »diesen Schreihals Lügen strafen, zuerst aus französisch, dann aus hühne riseh.« Und mit einer Stentorstimme riefen »Es regnet.« Die Hühnerge sellschast scheute, durch diesen Lärm er schreckt auf, fuhr aber dann fort, ruhig nach Körnern umherzupicken. Prevot zog nun ein kleines Instrument aus der Tasche, das er in den Mund steckte, um die Kehltöne des Dühnergeschlechts bes ser nachzuahmen Er stieß einige Töne aus, die dem Redakteur unverständlich blieben, nicht aber den Hühnern. Diese sahen besorgt den Himmel an und schie nen sich zur Flucht anzuschickern Der Hahn aber, der sich schnell von der Lüge des Philvlogen überzeugt hatte, ging diesem mit anigerichtetem Kamme und Zorngeschrei zu Leibe. Prevot wich seinem Schnabel aus und sagte: »Sind Sie nun überzeugt ?« Aber wir wollen die Gesellschaft beruhigt-n Ich sage ihnen in der ühnersprachez »Wer will Mais,vortr lichen Majas-« Sogleich nahmen Hahn und hühner eine andere Haltung an und umdrängten glucksend den Gast, um die willkommne Spende entgegenzunehmen "" Frauenstndtmn in Seuf. Man schreibt aus Geni: Gemäß dein afsiziellen Bericht belaust sich die Zahl der hier studirenden Damen in diesem Semester aus 86, während die Gesammt zahl der hier Studirenden 757 ( 586 Jnskribirte, 200 Hörer nnd 21 Denti— sten) beträgt. Von diesen 86 Frauen gehören leine der theologischen und der Rechts-Fakultät an; auf die übrigen Fa kultäten ver-theilen sie sich wie folgt: Lettres ( Philosophie) 9, gleich 20Pros zent der dieser Fakultät Angehörenden, Sciences (Naturwissenschast) 21 (24.4 Proz-N Medizin 56 gleich 2—-t.5 Proz» also fast ein Viertel der Gesammtzahl der Medizin Studirenden. Die Zahl der Studentinnen hat also in Geni, das nach vor einigen Jahren bedeutend hin- « ter Zürich und Bern zurückgeblieben ; war, bedeutend zugenommen nnd macht ! heute schon 11.2l Proz» der Gesammt zahl der Studirenden aus: in Bezug aus die Zahl der Jrncnatrikulirtn be läuft sich ihre Zahl aus 16 Proz. und bezüglich der Studentenzahl der drei Falultäten, in denen allein die Frauen vertreten sind, aus 21 Prozent, also aus etwas mehr als ein Ianstel der Ge sammtzahl Diese Zahlen beweisen deutlich, wie sehr das Frauenstudium im Wachsen begriffen ist, und thatsächlich studiren heute in Gens allein schon so viele Frauen, wie in den Jahren 1884 —85 in der ganzen Schweiz. Ward bei der Lauduug verhaften HülissBundesmarschall Bernhard in New York hat wieder einen guten Fang gemacht. Vor einigen Tagen war er von Salomon, Dullon ä- Sutro, den Anwålten des deutschen Generalronsus lats, beauftragt worden, aus den Kauf-I mann Fritz Haagen zu iahnden, der in Jnsterburg, Ostpreuszen, beträchtliche Fälschungen verübt haben sollte Seit dem ihm der Austrag zur Habhastmachs ung Haagen’s zugegangen war, hielt der Hülfs·Bundesmarschall aus allen hier anlomnienden Dampsern Umschau, ohne eine Spur des Flüchtlings entdecken zu können. Sonntag Morgen fuhr er mit dem Zollkutter nach der Quarantäne und bestieg dort den schon am Samstag Abend auö Hamburg angelangten Dampfer »Amalfi·« Er hielt unter den 364 Zwischendeckspassagieren des selben eifrigst Umschau, konnte aber Niemand darunter finden, welcher der in der Depesche gegebenen Beschreibung Haagen’s entsprochen hätte. Bernhard machte nun bekannt, daß er einen laus männisch gebildeten Mann zu engagiren suche, der eine Stelle als Correspondent bekleiden könne, und es meldete sich da raufhin sofort ein sehr kräftig gewachse ner Mann mit blühender Gesichtsfarbel und einer Höhe von wenigstens 5 Fuß 8 Zoll. Obgleich die in der Dem-sehe angegebene Beschreibung durchaus nicht« mit der Erscheinung übereinstimmte, war« Muth-Marschall Bernhard doch über-s ugt, in ihm den Gesuchten gesunden zuj Toben, und er sagte ihm aus den Kopr zu: »Sie heißen Fritz Haagen und kom-; men aus Jnsterburgl« Der Mann ge-? M dies auch ohne Weiter-es zu, als aber der Beamte ihm erklärte, daß erihn wegen derin -nsterbur verüb-» denksle verha ins , qu er ch auszureden und stellte das i Mst gelegte Verbrechen mit ng : M in Mede. Alb Mars angelangt har, brachte Marfchall Vern hard dann seinen großen Gefangenen nach den- Lndloto Str. Gefängniß In YHaagenU Besitz fand DeputtyMarschall Bernhard eine Menge Papiere, darun ter einen Paß, einen Börsendericht von Carl Landsherg aus Berlin, welcher zu dem Schluß zu berechtigen scheint, daß Haagen zu spekuliren pflegte, eine auf seinen Namen ausgeftellte Mitgliede larte desGesangsvereinH,,Liederfreunde« aus Jnfterhurg und eine Empfehlung an Fritz Sternderg in St. Paul, Minn., wohin Haagen sich begehen wollte. Lesers-ethische seist-traten als Jagdlieshaver. - Vor einigen Wochen schilderte ein anglo-amerikanische Wochenschrtft die Sportliebhabereien der geirönten Häup ter Europas. Namentlich den Jagd ausflügen des Kaisers von Desterreich wurde eine ausführliche Beschreibung zu Theil. Daß auch unter dem hohen Oes sterreichischen Adel St. Hudertus zahl reiche und passionirte Jünger besitzt, geht aus einer Wiener Correspondenz hervor, die wir hier folgen lassen. Es heißt darin: »Das Beispiel der regie renden Familie hat zudem in den leh ten Jahren das Bedürfnis wachgeru-. sen, ferne Länder zu besuchen und überJ eigene Reiseerlebnisse Bericht zu erstat ten. So hat auch Graf Ferdmand Trauttmansdorff, der ,,Sicger von Man-ji te Earlo«, in einem interessante Buche seine Jagdergebnisse aus vier Weltthei · len mitgetheilt, die sich bis 1889 aufl mehr als 60,000 Stück Wild belieien. Jn Amerika war der Graf 1887 mit dem Grafen Ernst Hoyog jun., und da mals gelang es den beiden Jägern auch die verschiedensten Wildarten, den »Wa piti«, das «Muledeer«, die »Schneezie ge« und das »Bergschaf« in mehreren Exemplaren zu erlegen, io daß Grafj Hohos im vergangenen Jahre abermalsf hossnungssroh eine Jagdreise nach Aa nada antrat, die hauptsächlich-dem Wa piti (Eervns ranadansis), dem ,,Ell«, wie man es dort nennt, galt. Es ist dies ein Hirsch niit colossalem Geweih, dessen Stangen ost 8, 9 Zoll Unisang haben und 60 nnd mehr Zoll lang wer den, bei einem Gewicht bis zu 20 c’tilo. Unter allen hirschen ist der ,,Elk« der gesährlichste, denn er gebt, krank geschos sen, sofort den sich ihm nahenden Men schen an, wie die beiden Jäger damals ans persönlicher Erfahrung erzählen konnten. Die Erzählung, welche Gras Dom-A der vor einigen Tagen von sei ner großen Jagdreise zurückkehrte, ini Jockenclub über seine jüngsten Jagden in Canada zum Besten gab, war aller dings weniger romantisch, sie wirkte aber aus die Hörer sehr erheiternd, denn der unternehmende Jäger hat, wie das N. Wiener Tageblatt mittheilt, ans sei ner monatelangen Reise —-- vier Reb hühner geschoss·n. Von Hirschen hat er kein Haar gesehen, nur an einer Stelle fand er, wie die Waidinänner sagen, die zurückgelassene Visitentarte eines Em. Für den Betroffenen ist dieses Jagdre sultat tragi-toinisch, aber es hat doch sei ne ernste Sache. Englische »Schießer«, nicht Jäger, vernichten in allen Weltthei len die eingeborenen Wildarten und wie mit dem Was-im so geht es mit dein Büssel; Käugernh nnd Elephant sind die nächstfolgenden, nur werden den les teren die unsoirthbaren Urwälder Asri las länger vor gänzlicher Vernichtung ! schicken, während die anderen drei be-» reits ans dein Anssterde-Etat stehen. Der Aufs-hingen sctusctiliue.s Manche Leute freuen sich, wenn sie ein stolz ausgerichteteox mit dem Kon schla gendeo und mit dem Maule schäumendeo Wagenpferd erblicken, und rufen voll Bewunderung aus: »Was ist das für ein schönes, feurigeo Thier!« Aber das Kopswersen und Schaumen ausgesetzter Pferde während des Steheng ist nur ein Zeichen von Pein, nicht von Muth. Das Schlagen mit dem Kopfe ist die einzige Bewegu die solch ein nnglück licheo Thier morgen kann, uin die einge zwangten Genickinnelr.n zu rühren und den trctnpiartigen Zustand ertraglieher zu gestalten. Der Aussatzzügel vermin dert des Pferdes Stärke, bringt Kranl heiten hervor und bereitet unablässige Schmerzen, beschädigt das Maul und verdirbt das Temperament Wir glau ben, dasz die meisten Pferde fortan ohne Aufsakziigel eingespannt wurden, wenn diese Thatsachen bekannt wären. Der Aufsapzügel wird desto unheili voller, je kürzer er geschnallt und je schwerer die Last und beobachtet man ein diesenMarterzügel trag-noch mit ganzer Kraft ziehende-e Pferd, so sieht man, wie bei jedem Nopfnicken ein Widerstand gegen den Zügel ausgeübt und das Maul des Thieres gezerrt wird. Es ist eine wahrhaft reformatorische Ausgabe, den Sachverhalt weithin bekannt zu machen. Fort mit dieser blödsinnigen Modeteus feteil Schafft dein Pferde Erleichterung unserem nüylichsten Thiere, dad ohnehin noch so viele Vertehrtheiten und Roh heiten zu dulden hat Ein englischer Fachschriftsteller, Ed ward Iordham Ilowere, sagt: Jch würde lücklieh sein, wenn einst ans mei nem L stein die Worte ei egraben Its-II m Eil-Mi- Ist-Ei » e zur end des Wicht-, oferdeanslenden Ins-? asztigels beigetragen haben « summte set-breche- ain set-u desi Distichon-erstand ·uevkk erhgeschmqckiheicm, weiche mit der aufkommenden Frömmelei in Ber bindung sieben, berichten die »Grenzbo ten«: Vor kurzem brachte eine Zeitung eine Probe von der Art, wie in den Lese büchern die bekanntesten Lieder sür Mädchenschulen zubereitet werden. Da ging zwar auch das Mühlenrad in ei nem kühlen Grunde, aber nicht mein Liebchen war verschwunden, das wäre doch gar zu anstoßig gewesen, nein, der Onkel war so gütig gewe sen, für das Liebchen einzutre ten, und batte sich aus dem Staube gemacht· Leider war nicht mit Igetbeilt worden, ob er Treue versprochen Fund einen Ring dabei gegeben habe. . . . ySelbst an Liedern, die von dein stärkerm EGeschlecht auf Gvcnnasien und Real schulen gelesen und gesungen werden sollen, nimmt man Veränderungen vor, die eben so geschmacklos wie unnüy sind. Jn dem sonst recht guten Ehorbuche, von Sering, königlich preußischem Muside rektor zu Straßburg, steht das prächtige Lied »Soldatenabschied« von Hoffmann von Fallersleben, oder vielmehr nach Hoffmann, denn der Dichter würde sich sehr wundern, wenn er sein Kind in die sem Auszuge säbe. Lieblich singt zwar die Nachtigall bei Sering wie bei Hoff mann, aber der vorsorgliche Pädagog läßt sie nicht vor dem Hause des Lieb chens ihr Lied anstimmen, sondern schickt sie vor Vaters Haus. Sang und Schall ist verklungen, und das Lieben -— nein, nicht das Lieben. die Freude ist nun aus« Der arme Junge, dessen einziqe Freude es war, mit dem Vater zu plaudern, wenn die Nachtigall dazu sang! Warum er dann freilich in zweiten Verse alle Liebe in sein Bündel schnürt, damit Niemand etwas davon merke, das be reist man wieder nicht, denn daß er feinem Vater gut ist, kann er doch Jedem sagen; aber es geschieht eben viel Unbe greislicheg. Jetzt wundern wir uns schon nicht mehr, daß der junge Krieger auch noch den letzten Vers übernimmt, während der Dichter hier das Mädel zum Worte kommen läßt, der Vater ist wahrscheinlich zu gerührt. »So reich mir denn noch mal die Hand, herzliebster Vater du, und bitt sür mich im fernen Land, wenn du dich legst zur Ruh.« Die großen Schüler, die das echte Lied glücklicher Weise kennen, lachen über die Versuche, sie vor Schaden zu bewahren, denn sie hat-en doch schon von ganz an deren Dingen gehört, als von der Sol datenliebe. Und die kleinen? Die wis sen auch schon, daß Brautleute einander gern haben und daß Lieben kein Ver brechen ist. Also mehr Achtung vor un seren Dichtern und mehr Oerständniß sürJdie Jugend !« l Das «mtttetalteettche« Nürnberg Man weiß, daß Nürnberg die einzige grosy Stadt Deutschland-J ist, die bisinj die letzte Zeit zum grönten Theil ihres mittelalterliche Reichestadtbesestigung er H halten hat. Nunmehr soll eg damit« anders werden; an verschiedenen Stel-l len ist die Niederlegung theils in Aus-; sithruung begriffen, theils geplant, fo! daß das frühere einheitliche GesanimtsY bild arg zerstört wird. Jn der Bür gerschast ist die Stimmung getheilt, eine Anzahl will freie Bahn für den Ver kehr, ein anderer Theil der Bürger will aber keine Niederlegung der Thore und Thürme, weil gerade die einzig in ihrer Art erhaltene Stadtbesestigung die größte Anziehungslrast für die Fremden ist und deren weitere Erhaltung also im Interesse der erwerbenden Bürger liegt. Das moderne, nachgewachsene Nürnberg hat nichts Sehenstverthes an sich und die Tausende und Abertaufende von Fremden, zum Theil aus den entfernte sten Ländern, wollen das ,,alte« Nürn berg, das historisch-merkwürdige, bese hen und bewundern. Jn den Kreisen der erwerbenden Bürgerschaft ist man deshalb voller Befürchtungen, wenn die Zerstörungöpläne zur Ausführung kämen, weil der bielang stets steigende Fremdenzusluß alsdani sehr nachlassen und Alles sich nach Mothenburg ob der Zauber, dein letzten Rest des Mittelal zacterb in voller Erhaltung, zuwenden Jwürde. Schon deute verstehen es die illiothenburgeiz einen riesigen Fremden veetehr in ihre Mauer-spitzen zu leiten. Die Regierung in München will ihrer seits die alten Stadtmauern von Nürn berg erhalten wissen und hat früherel Anträge des Magigrats schon wieders holt abgelehnt, die auf NiederreißungJ ausgingen. Jeyt soll die Gürtelpartiek am Bahnhof fallen« während die baue risthe Regierung nur die Niederreiszung eines cheiles der Anbösehung zugeben will. Der Eindruck dei- alten Nürn berg ist für den ankommenden Fremden so überrafchend, daß man den lebhaften Wunsch hegt, diese Partie möge bestehen bleiben. Zur Zeit werden die gegen-« seitigen Interessen lebhaft in dieser hvchwithtigen Frage besprochen, auch sind nteänwings Bürgnversammlungen ge p ni. l Vor einigen Tagen rannten ein Gü terzug mit daran gehöngtent Personen tvagen und ein mit Kohlen beladener Ia ans der Monongabela Eisenbahn dem etwa 70 Meilen bstlith von UheeliiW s. Bieg» gelegenen seit-sonnt gegen einander. Der tragen mete- ms Mc Was « U es M «beansten. g Matten M- U. CCW Ia- tn den staut-en unt — puenmftfcheQ - Zugeständnis· Fräulein: »sehr zahle ich schon zwanzig Sommers-« Herr: ,,Glanbe ich gern; in den leh ten zehn Jahren haben wir sast leinen einzigen Sommer gehabt !« A u s der S ch u le. Lehrer-: »Karl, was verstehst Du unter einem weitläufi sgen Verwandten ?« . ) Schüler: »wenn man einen Vetter hat, der Postbote ist !« Gelungene Rache. Schloti bauer Umn Fenster hinaus): »Da geht unser g’strenger Gutsherr mit seine nob len Gäst’ aus d’ Jang Dem möcht’ i’ gern an Streich spiel’n siir die achtund vierzig Stund’, die er mir wegen den lumpigen g’stohlenen Hasen ’naus’pelzt hat !« CZu seinem Weib): »Du Alte, geh’ ’naus und wünsch’ ihna an’ recht» schöna gut’n Morg’n!« V exirsrage. Was ist bei einein Eisenbahnunglück nach besser als Geistes gegenwart? Antwort: Körperliche Abwesenheit SchwäbischeJdvllr. »Vaterle, ischt’s Kindle au brav?« — »Joa, ’s ischt brav!««—».f)ascht ein was gede?« —-»Joa, ’S Lutschbeuterle han i ein gebe !«——»Vaterle, was ischt denn des dort us dem Erdbode ?«-«—»Deö ischt’s eringstöpsie!« —- »Noi, Vaterte, des ich ja IS Latschbeuterle!« — »F der Donner, do han i dem Eint-IRS hekings töpsle gebei« Ein Pilosoph. Frau: »Aber, Mann, die Bank ist ja srisch gestrichen —---steh’ doch schnell ans !««-—Mann ; »Wo zu? Jetzt ist’ ja doch zu spät.« Ein sonderbarer Svafk »Ich habe meiner Frau am vergangeii nen Valentin-Abend einen guten Sreich gespielt,« sagte ein gut bekannter Klub ntann, der nicht gerade wegen seiner Ge scheidtheit frei herumläuft. »Mit-flich? Was war es?« trug der kleine Berti-. ——,,Jch veranlaßte reinen Kammer diener, einen großen, starken Menschen, gerade so wie ich, am Abend in dem dunklen Haussiur zu stehen und sie zu küssen, so daß sie glauben sollte, ich sei es gewesen.«· ----- Well, was hat sie ge than?« ---»Nichts, mein guter Junge. Sie kam lachend in mein Studirzitnmer und rief: Why; Ochs-, ich wußte gar nicht, daß Du zu Hause seiest !« N och genügean Onkel: »Von den letzten fünfzig ;Gulden, die ich Dir gab, wird auch wohl nichts mehr da sein?«——-Nesse: Dho, drei Briese hätte ich Dir noch schreiben tönnen!« IT in d e r m u n d. Großmutter: »Das ist hübsch von Euch, Kinder, daß Ihr Eure kranke Großmuter besucht. Sehe ich nicht bleichaus?«s— Eise: »Ja, ja, Dein Gesicht ist so weiß wie Papier.« -—Friy(einsallend) : »Wie lin i ir t e H Papier.« Vallgespräch Herr: »Mein! Name ist Mauerl« Dante-: ,,Sehr an—i genehm, ich habe mich lange daraus ges ! sreul, Ihre Bekanntschaft zu machenspz -- Herr lgeschineichelt): »Ja der; That?«-—- Taute: »Sie sind nämlich. gerade der siinfunhwanzigstc Mauer «in« meiner Belanntschast!« Der Zeit angepaßt »Wa rum erlauben Sie dem jungen Mann Sie zu besuchen? Seine Konversation ist ja schrecklich trübselig und langwei-« lig,« sagte neulich e ne junge Dame zu. einer anderen. »O, das weiß ich; ich ermuthige ihn aber auch nur während der Fastenzeit.« Er will es einholen. Mrs. Magg: »Warum trinlst Du denn so viel Whisley jetzt?« Mr. Muggs: »Gegen die Grippe, meine Liebe.« Mrs. Magga: Basl? Du hattest ja die Grippe schon vor einem Monat.« Mr. Phing Ganz richtig, meine Theuerez damals wußte ich aber noch nicht« daß Whiekey gegen die Grippe gut sei !« So gleicht’s sich aus. Bille teur: »Das eine der Kinder ist doch älter wie acht Iahrel«——Mutter: »Al lerdings, els; dastir ist das andere nur süns!« haarsärden »Sagen S« mir, Herr Doktor, schadet das Haarsärlsen nicht dem Gehirn?«—Dottor: »Ja den meisten Fällen schadet es nicht t, weil Leute mit Gehirn es nie ver suchen-· Auch ein Kompliment Ge richtsrath (eine Wohnung desichtigend) : »Drit, die Wohnung ist ganz reizend; sie gefällt mir und ich werde sie miethen.. WHier gedenke ich zu sterben.«--—Hausi herr: «Wird mich außerordentlich steu en, Berr Gericht-rath« Er hat Recht. Gast: »Heda! Herr Wirth! Da sehen Sie einmal die Suppel Daß einmal in eine Suppe eine Fliege hineinsallen kann, das ist eine Möglichkeit; aber daß Sie mir die Sappe mit einem Schaden serviren lassen, das sind’ ich denn doch ein bis chen u starkl«——Wirtd: »Ich will Ih-. nen soagemdaö mir ein Schalk eigent lich viel angenehmer ist, als wie eine Fhleieay denn den sieht man doch viel e « Moderner Junge. Vater »Nun, Fripchesh möchtest Du nicht auch· Ianitan sem, wie Dein Onkel und Iiei HLeute herum desehlen ?« —- Fripchen ifnachdeullichy »O, nein, ich wußte mir i chon Bessere0.«——sater: .»Well?«— « : »Ich mochte lieber Mann n, und Dich und» Vntel und Alle das machen sehen was ich Wschte.« Kurze serbunq. cr: Fettn leitt. ich liebe Sie wahnsinnis.«-—Cies (llilil): »Bei Sie nicht s en.«——sr:; » us, pos, . nnd» WTI « »Es-W — Meinet«——-Sie’(gerührt): »D, Thea .eer, auf ewig bitt ch Dein t« Streng gewissenhaft. Ein« Knabe hatte eine Fenster cheibe ein e worsen. Der Vater ries: Böser Bu , die Fensterscheibe kostet 1fl. und prügelte den Jungen tüchtig durch. Als der TGlaser die Rechnung brachte lostete, die IScheibe nur 80 tr.; da sagte der Knabe Z»Vater gib mir 20 kr» die Scheibe kostet nur 80 tr. und Du hast mich für 1 fl. ges "· hauen.« Nicht dasselbe· Gastirender Schanspieler: »Nun, was werden Sie über mein heutiges Auftreten schreiben P« «--s-—Kritiker: »Ich werde der Wahrheit gemäß tonstatiren, daß das Theater hab leer tvar.«---—Schauspieler: »Ach, thun Sie ntir das nicht an! Schrei ben Sie lieber: Das Theater war halb voll!« s Zttr Lttttur'«lsei Schaum-beer manche-. Der Johannisbeerstrauch liebt Lehm und Mergelboden, gedeiht aoer auch sehr gut aus allen Mittetbbden, wenn dieselben bei Dürre im Frühjahre und Sommer nur nicht zu viel auf-trocknen Letzteres hat starkes Absallen der Blüthen und Becken im Gefolge. Gut ist es, wenn der Boden im Herbste tief gelockert und die obere Schichte mit kurzem Stalltnist start gedüngt wurde. Der Pflanzung im Frühjahre ist der Vorzug zu geben, denn die im Herbste gepflanzten Sträucher frieren im Winter leicht aus. Muß im Herbst gepslanzt werden, so sind die Sträucher etwas anzuhäuseln und ist sür guten Wasserabzug des Winters zu sorgen. Im Frühjahre braucht man sich nicht nut der Pslanzung zu übereilen. Die beste Pflanzzeit ist zwar sobald der Boden bearbeitet werden lann, doch darf man bei reichlicher Bewasserung auch noch im Mai pflanzen. Jnt tehten Jahre pflanz ten wir eine verspätete Sendung erst um die Mitte Mai, als die Sträucher schon grün waren, und hatten doch leinen Ber lttit i Die Anzucht erfolgt aus Senkern oder Steckbolz, auch durch Theilung nicht zu alter Büsche. Steckholz——junge Triebe. aus sechs bis acht Augen eingestupt und sofort beim Abnehmen in die gewünschten Längen unten wagerecht geschnitten — kann noch jetzt geschnitten werden, wenn das Wachsthum noch zurück ist. Die Steckholzbündel werden bis Mitte oder Ende April in schattiger Lage in Sand eingeschlagen und mit Tannenzweigen beschattet, damit sich vor dem Aus pslanzen aus und neben der Schnittsläche jenes lnorpelartige Gewebe bildet, wel ches der Bewurzelung vorausgeht Das Auspflanzen geschieht in 5 Zoll Abstand bei I« Zoll Reihenentsernung auf san digem huinusreichem Boden. Die Beete werden mit verrottetem Dünger oder Laub bestreut, damit sich das Land locker seucht und rein erhält. Nach JH Jahren im Herbst oder nach 2 Jahren tm Früh jahr hat manGebrauchopslanzen Bewuri gelte Senler und getheilte Mutterstdcke werden sofort an Ort und Stellegepflanzt. Ein Abstand der Sträucher von 5 bis 6 Fuß, im Verband gepflanzt, hat sich am besten beweier Jn den ersten Jahren können Strauch bohnen als-s Zwischeniruchte gebaut wer den, selbstverständlich vorausgesetzt, daß die Lage durchaus frei, nicht beschattet ist, sonst erntet man wenig und saure Früchte-. Aus kräftigem Boden ist dieser anfänglich nur rein und locker zu erhal ten, später fällt diese Arbeit von selbst weg, da der Boden genügend beschattet wird. Dankbar sind die Gesträuche für Stallmistdiingung im lHerbst oder Winter, sowie jederzeit für flüssige, namentlich für Düngung mit Seifenlauge, welche die thierischen Schmaroher der Johannis beersträucher vern-chtet. « Jn Silverh Plare, La» herrscht die größte Aufregung über die That des farbigen Predigers Monroe Scott. Trotzdem derselbe verheirathet war, liebte er eine junge farbige Schöne lei denschaftlich nnd wollte sie zu seiner Frau No. 2 machen. Obgleich dieselbe nichts von ihm wissen wollte und auch ihre Verwandten feiner Passion energifch ent gegentraten, machte er doch verzweifelte Versuche, seine Absichten zu erreichen. Als Alles vergebens war, verfiel er in maßlose Wuth, ermordete sowohl die junge Farbige wie feine rechtmäßige Frau und entfloh dann in den Wald. Ein Volkshaufen verfolgte ihn dorthin, um ihn zu lhnchen. Als er keinen Aus weg mehr fah, jagte er sich drei Kugeln ans feinem Nevolver in den Kopf. Iatneo Gallagher, welcher wegen An grisso zu its-jähriger Zuchthausstrafe ver urtheilt ist, und der Neger Butler, der Einbrecher und Dieb, beide von Detroit, sind ano dem Zuchthause entsprungen. Sie kletterten aus das Dach der Küche, und von dort mit Hülfe eines Brettes ans das Dach des westlichen Flügelc Ans irgend eine Weise verschassten sie sich einen Strick, den sie an einem Vor sprung befestigten, und so den Boden er reichten. Gallagher wurde sofort wieder eingesungen und befand sich innerhalb der nächsten Stunde schon wieder in Hast, aber Butter flüchtete sich in den Wald. Die Gefängnis-bravsten sihen ihm aus den cken und feine Festnahnte wird mit Si rheit erwartet. Während der Abwesenheitdeo Vaters ughes brachen Diebe in die katholische t. Josephsktrche in Louis iana, Mo» ein, stehlen den silbernen Leich, tranken den ilbendinathtoein und er brachen die Armenbttchse, welche die Sammlungen von zwei Wochen ent selt. ’ « DerMnbr wurde ain so. ä ,· MA, aläie Mkstnhbrlrt werd-I