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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (March 18, 1892)
Deutschland standen-ves. B e r l i n. Auf seiner diegiährigen Nordlandfahrt wird der Kaiser von Graf Eulenbnrg, General - Lieutenuni - gülsen und Dr. Giißeseldt begleitet sein. ie Fahrt wird zunächst nach dein Nord cap nnd von dort nach ngand gehen. Nach derselben wird der Kaiser den Ma ndvern in Schlesien beiwohnen Wie alljährlich um diese Zeit, so hat auch heuer wieder die preußische Regie rung von den einzelnen Landrathsäms tern nnd landwirthfchaftlichen Vereinen Bericht über den jeweiligen Saatenstand eingefordert. Die nunmehr eingegange nen Berichte lauten fast übereinstimmend dahin, daß der Stand der Wintersaaten zur Zeit ein vorzügliche-r ist. Generalconsul Edwards hat soeben einen Bericht über die Aue-fuhr des Ver. Staaten-Consularbezirls nach den Ver. Staaten für das Kalenderjahr 1891 aus gegeben. Gesamthussuhr 51,245, 106.08; eine Abnahme von 7,572,9715 gegen das Vorjahr. Die Gefängnisse Berlin’s füllen sich immer mehr in geradezu bedenklicher Weise und zeigen einen Bestand, wie er bisher noch nie beobachtet ist. Plötzens see init seiner Rummelsburger Filiale zählt 2162, das Moabiter Untersu chungsgefängniß 1380, die Stadtvogtei mit ihren Filialen 2100 nnfreiwillige Jnsassen. Albert Auerbach und Ernst Biester, zwei der Führer beim Aufruhr, sind zu Z und 6 Monaten Hast verurtheilt wor den Die Stadtgeineinde Berlin beabsich tigt, bei Biesdors eine neue Kolonie zu gründeii. Wie vor einiger Zeit die Ko lonie Wuhlgarten in Anlehnung an die neue Jerenanstalt der Stadt ans Lichten berger Terrain angelegt worden ist, so wird jeyt die neue K. lonie Herzberge åegründeh welche sich uiii die epileptische nstalt bei Biesdorfgruppiren soll Der Kaiser hat bei dein zehnten Jun gen des Schmiedeineisters Schmidt in dem Dorfe Brielow bei Brandenburg die Pathenstelle angenommen. Bei dein siebenten Jungen war Kaiser Wilhelm . Pathe, Kaiser Friedrich hat bei dein achten und der jth regierende Kaiser hat schon bei dein neunten Jungen Gevatter gestanden. Schtesiem B r e s la u. Jnsolge einer lebens gesährlichen Erkrankung des Herzogg von Ujest sind seine schlesischen Angehö rigen telegraphisch nach San Reino be rufen worden· Aus Gleiivitz trifft die Meldung von einer furchtbaren Feuersbrunst ein, die in der Sägmühle von Tanziger ausbrach und Millionen an Eigen thumswerthen zerstörte. Eine Depesche aus König shüite meidet einen heftigen Pockenausbruch an der russischen Grenze. S ch w e i d n i p. Ein verheerender Damms-euch ist bei Doinanze eingetreten Die Fluthen spülen mannsdicke Baume fort. Die Weistritz ist vollständig von ihrem bisherigen Bette abgewicheo. « Bei Waldenburg wurden aus ei nein Bergwerk in letzter Woche 54 : Dynainit - Patronen gestohlen. Neuns davon hat man wiedererlangi, wovon E drei bei einein Czechen, Namens Pistor, einein bekannten Anarchisten, gesunden I wurden. Schmiedeberg. In der Feld mark von Wüsteröhrsdprs wurden Theile der zerstückelten Leiche eines neugebore-i nen Kindes ausgefunden Von dems Thäter hat inan keine Spur. Oft-ernstem K ö n i g S b e rg. Uebereinenschive sen Unglückssall wird wieder vom Fri schen dass berichtet. Dariiach begab sieh der Besitzer Tokiier nebst seiner ver lobten Tochter und deren Bräutigam ohann Tuchel aus Pröbberau aus der einig über das Hasseis nach Brauns berg, um dort Einkäuse zur Ausstattung zii machen. Es herrschte an dem Tage ein so dichter Nebel, daß der Weg nur wenige Schritte weit zu übersehen war. Etwa eine halbe Stunde von der Neh ms entfernt, geriethen alle drei Perso nen, die stih zu ihrer Sichecheit an den « hielten, in eine iiur mit lasen .Ischpllen bedeckte Eidspalttz und ehe ans ihr Geschrei Dülse herbeielte, waren muten. Die Leichen wurden zwi den Eijsihallen eingepreßt ausge pofergeselle Sieht-, welcher wegen Was der srandstistung ini könig lich-I We berhastet war, ist aus der Weisust entlassen worden. B a rt e n st e in. Zwei Schneider in « einem benachbarten Kikchdorfe hatten; sich auf einem Tanzvergnügen in ftartH angeheitectem Zustande um einer Dorf-z schönen willen erzürnt und schließlich ge- - Ihr-feist Der sich für den zumeist Be leibith hielt, forderte feinen Beleidi ger zum Zweikampf auf Säbel. Es wurden en gewählt, die den Kampf plas lten und zur festgesetzten Stun de weis-alte verpestete Schleppsäbel zu Stelle schafften. Als die beiden Heeren m der Nabel die Moebwaffen erblick ten, entsiel ihnen der Muth. »Mit diesen verflixten Dingen kann "man fich ja leicht per-wundes nnd eine Blutver if tnng zustehen-· sprach der» »Den-us pe des-er'« mbpt umlag die hand zur W die auch ebenso tapfer an sinnen-est wurde. - .- IMM. tti Is« ei treue END-M BUT-« -s chen ein Ehrendiplom der Stadt Leipzig erhalte-n Seitdem t. Oktober 1890 stand das Mädchen hier bei einein Theaterdirettor in Dienst, der aber mit der »Prätniirten« jetzt sehr trüke Er fahrungen machte. Das Mädchen ers hielt regelmäßig Geld zur Bestreitung der laufenden Wirthschastsausgabm entnahm aber die Waaren ans Credit und nnterschlug aus diese Weise an 400 Mart. Schließlich wurden die Gläubi ger ungeduldig und sandten an die Herrschaft Mahndtiese: diese wurden von dem Mädchen ausgesungen, ebenso spater bei den angestrengten Klagen die Vorladungen, Zwanggvollstreckungsbe fehle Ju. -s. w. Kürzlich erschien der Gerichtsvollzieher, psändete in Abwesen heit der Herrschaft ein Clavier und an dern Hausrath und schaffte alles fort. Nun erst stellte sich heraus-, wes Geistes Kind die ,,Prätniirte der Stadt Leipzig-« war. l Bredom Der Abschluß der Schisssbauanstalt »Vulkan« für das ab gelaufene Jahr gestaltet sich so befriedi gend, daß eine Dividende von 10 Pro zent in Aussicht genommen ist. Der Leiter des »Bulkan« der Geh. Kommer zienrath Schlutow war dieser Tage vom Kaiser zu einem Herrenabend nach Ber lin eingeladen. K ö s l i n. Die Kaufleute P. Arndt »und Otto Erdt hier haben das 4000 LMorgen große Rittergut Warnin bei Gr. - Tnchowi mit dem bedeutenden Waldbestand käuflich erworben und be sabsichtigem dasselbe zu parzelliren oder xRentengüter daraus zu bilden. Schleitvtgsyolstetm Kiel Der Senior der schlau-ig s holsteinischen Lehrerschast, Lehrer Cohrdt s in Crolau bei Kiel, der bereits Anfang Jder Alter Jahre das Töndernsche Leh rerseminar verließ, ist im hohen Alter von 97 Jahren gestorben Dem See - Cadetten Widemann ist in Anerkennung der von ihm am 7. Dezem ber 1891 ausgeführten unerschrockenen »und entschlossenen Rettung des im hiesi gen Hafen von S. M. Panzerschiss Friedrich Karl verunglückten Matrosen Döring die Rettungsmedaille verliehen worden. E l m S ho rn. Die Verhastung dec hiesigen GefängniszAusseherg Finte er regt hier Aufseher-. Nach der Minim lung mehrerer Blätter soll der Verhaf tete sich an weiblichen Gefangenen ver gangen haben. Finle wurde in einer früheren Landgerichts-Verhandlung frei gesprochen, obwohl 18 Zeugen die Schuld» des Angeklagten unter Eid belundeten." Nach der Freisprechung wurde der drin-? gende Verdacht rege, daß der Gefängniß- « Aufseher sich eines Meineids schuldig ge macht habe; da ein Fluchtversuch sehr. wahrscheinlich erschien, ist der Verdachtiges auf Antrag der Staatsanwaltschast ver haftet worden. ; Glückstadt. Auf Anregung des Fischereipächters Joh. Mohr hierfelbst, der sich um die Erfolge der künstlichen Störzucht sehr verdient gemacht hatJ hat der deutsche FischereiVerein in sei ner letzten General-Versammlung be schlossen, hier in Glückftadt eine Central Station für künstliche Störbrutzucht zu errichten. Sämmtliche Nebenstationen, bis auf die in Altona; welche sur gele gentliche Fälle beibehalten werden soll, werden aufgehoben. Auf Antrag hat unsere Stadtoertretnng einstimmig be schlossen, das für die Brutanstalt erfor derliche Wasser unentgeldlich aus dem städtischen Wasserwerl herzugeben Hauen-ver Z t a d e. Am 1·;. v. M. beging der Cavitän des Tatnvserz ,,Concordia« von ver Stade Altlander Tampsschifs sahrtgi«(desellschast August Ritzen festlich det- Tag, an welchem er vor s-» Jahren in den Dienst der Gesellschaft getreten war. Ritzen war zwischen der Mundung der Elbe und Hamburg überall bekannt und bei Jedermann geliebt. Zur Feier des Tages wurden dem Jubilar von allen Zeiten Beweise der Achtung und Liebe entgegengebracht; die in dein bie sigen Hasen liegenden Schiffe hatten rei chen Flaggenschniuck angelegt. Das größte deutsche Staufsahrteischiss ist in Ge e st e ni ii n d e voin Stapvel gela1·sen; es ist ein Vierniaster von :«» Fuß Lange mit 6160 Tonnen Gehalt. O s n a b r it et. Der Verlauf des Kaiser-Potalg, des schönsten Stückes unseres städtischen Rathssilberschatzes, soll seitens der stiidtischen Collegien ein, stimmig genehmigt worden sein« Der Käufer war hier anwesend, utn den Kauf rechtskräftig zu machen. Die Kaufsnms me von 250,000 Mark nebst 4000 Mars für Anfertigung einer Copie sollte auf der hiesigen Reichsbank deponirt werden. Inzwischen ist jedoch dein Burgemeister eine Verfügung des Herrn Regierungs präsidenten zugegangen, durch welche aus Grund des Zuständigkeitögeseses der Verkauf untersagt wird. Billerbeit Der seitdem 31 Dez. b. J. auf Reisen sich befinde handelsmapn Nessus-Inn von hier, von dessen spat-losem Verschwindet- kurzlieh Mit-« M- ist NUM« W aus e tv . s see-Inmi- bes bei-Ver vor, so daß ein Verbre es ? imp- iu der Wespe »Ist- eism . tief Atti-d liest W dein er im November lssss Enkurs ge macht, alsdann eine Mtersuchung ltoegen betrügerischen Bankerottt einge sleitet nnd der Angeklagte nach achwa inatlicher Untersuchungghast entlassen Zwar, nunmehr seinem Richterspruch ent «gegensab. Die Geschworenen befahten kdie Schuldsrage wegen betrügerischen jDanlerotts unter Versagung der mil :dernden Umstände Der Staatsanwalt beantragte 5 Jahre Zuchthaus. Als sich in diesem Augenblick der dicht vor dem Angeklagten siyende Vertheidiger erhob, um an den Gerichtshof einige Worte zur Milderung der Strafe zu richten, wurde er durch eine heftige Be wegung Rißmann’s gestört. Dieser hat te ein bis dahin verborgen gehaltene-J Dolchmesser herausgezogen und sich die-i ses in vier blitzschnellen Stößen nahe: dem Herzen indie Brust gerannt. Laut-: los brach er zusammen und das hervor-H auellende Blut färbte die Anklagebantj Da nur noch die Verkündigung des; Strasmaßes übrig blieb und die große Lebensgesahr nicht ersichtlich war, wur de, wie sich später zeigte, einem Ster gebenden das Urtheil von 2 J. Zuchtbaus sprochen. Nachdem sich der in Dämme rung gesunkene SchwurgerichtsiSaal ge leert hatte und der kaum noch leise Atbmende aus die Anllagebank gelegt und entlleidet war, konnte der herbeige rusene Arzt nur noch geringe Hoffnung geben. Der Berurtheilte verschied aus dem Wege nach dem Krankenhaus-e Er hinter-laßt eine Frau und drei Kinder in bitterer Armuth. Jm Ha rzge birge herrschenschwe re Schneesturm und viele Unglücke-falle werden gemeldet. Ein Postwagen, der gestern von Goslar absubr, hat seinen sBestintmungSort nicht erreicht und man »glaubt, daß er im Schnee stecken geblie T ben ist. i Vesphatem M ii n st e r. Abeling, der vermuth liche Mörder der Antalie Wanders, ist hier noch heftiger Gegenwehr verhaftet worden. Er gesteht, daß sein Name Abeling sei, destreitet jedoch, daß er die That begangen habe. Jn B u r g h o rft bei Münster erschoß sich det Fabrikant Neubert; in seiner Kasse wurde ein Manto von :3()(I,Wlt Mark festgestellt. Soeft. Das benachbarte Hofgut Bettinghausen ist vollständig abges brannt; zahlreiche-Z Hornvieh und allein 30 Schweine sind dabei umge kommen. Bock-unt Geh. Commerzienrath Baare giebt bekannt, er habe bei dem Justizntininister beantragt, die Vor-un tersuchung gegen ihn schleunigst zu er öffnen, damit er sich rechtfertigen lönne. Dortntund Der Zeitungsbote Tölle aus Kirchlinde hatte von einem Bergmann für 27 Mark eine kranke Kuh gekauft, deren Fleisch zum mensch lichen Genusse thierärztlich verboten war. Gleichwohl verkaufte der gewis senlose Mensch das Fleisch zu dein Preise von 25 bis 30 Pfennige das Pfund an zahlreiche Familien. Die Folgen waren entsetzliche; dreißig dies vierzig Perso nen erkrankten unter der Vergiftungser fcheinungeu; eine Wöchnerin mußte den Genuß der giftigen Fleischbriihe mitdent Leben bezahlen. Das Gericht erkannte aui eine Gefangnißstrafe von 15 Mona ten. Wickeda. Seit dein SO. Januar d. Ist-war der Mühlenknecht Lenze aus Brenten spurlos vers wund-en Man hatte sein Fuhrwerk am Ufer der Ruhr stehend aufgefunden. Hut und Peitsche des Mannes lagen daneben, und ntan nahm, da Jusztritte zum Ruhrufer hinabstih·rten, en, daß ein Selbsttnord vorliege. Inzwischen hat es sich heraus gestellt, daß ein Raubmord vorliege, und daß die Selbstmordsfvuren sor fällig hergestellt waren, unt den Berda t ab zuleniem Zwei junge Leute aus Wirkede find bereits als der That verdächtig ver hastet worden. Ida-problem Köln, Papst Leo XllL hat dein upttnann und Kompagnieches im 40. egintent, hrn Selntar Kruse tn Köln, den Orden vorn ht. Sylvester verliehen. Die Auszeichnung ist alt eine Anerkett nung der Verdienste des Genattnten tnn die Ausbildung des katholischen Milii tärsKirchenchors zu betrachten. Kpbl enz. Zwei hiesige Militärs Unstklapellen beabsichtigen, während der chicagoer Wstellnng dort Coneerte zu geben. Die dehtirdliche Erlaubniß zu dieser Reise ist zwar noch nicht hier ein getrossetn doch hofft Inan, daß dieselbe nichtvers agt werden wird, da die deutsche Mag-allein Anschein nach detn ge Mm seht aüustia st sinnt ist. K r e u z n a ch. Ein in Wiejbaoen lebender Herr hat seiner Geburtsstadt Metienheitn 50,0»0 Matt für wohlthäs tige Stiftungen vermocht. Düsieldorf. Jn der Verhand lung var dem Schwurgericht gegen den Paudlanger Johann Kloniich aus Ditt en, der angetlagt ist, Fräulein Maria Hat aus Düllen ermordet zu haben, tout e Klanisch wegen des Verbrechens der Nothzucht, des Diebstahts und des Mordes zur Todesstrafe und zu 5 Jah ren nnd 4 Monaten Zuchthaus verur theilt Der Angeklagte nahm das Ur theil ruhig ani. » Itzt-ZU Die Ctagttroerwaltnnhg hat zur W unge uren ssen ein« außerordentlichen credit von 1000 Mark bewilligt ; Stil-nach Im nahen Tiefen ;thsl fand zwischen einem Einjtthrtgs FRAUqu des in Satt-brüsten sann I see-den W. Jniantettesstestntents W und einein praktischen Arg t ein M Dvell Mm Der Arzt erhielt einen Schuß durch das Bein. Wörtliche und thåtliche Beleidigung war bi- Veranlas fsung zu dem Zweit· ampf gewesen« ! Hessenssnsam I Frankfurt a. M. Jn den vor Jsährigen Briefmarkenfülschungen machte die Polizei in Höchst a. M. nachträglich eine wichtige Entdeckung Bisher war es nicht gelungen, den Stein ausfindig zu machen, auf dein der Adler der Fal sifikate gravirt worden ist. Erst jetzt gelang dies· Der Adler wurde in einer Ihöchster Druckerei gefunden und mit Be schlag belegt, ebenso die Farbe, mit der die Marien gedruckt waren. Der Erzoersaiidt aus den Gruben der Lahngegend hat in letzter Zeit so bedeu tend abgenommen, daß sei- Beginn der vorigen Wache zwei Erzgüterziige aus fallen. Auf dem hohen Westerwald greift die Grippe immer meer um sich. Die Sterblichkeit ist namentlich unter älteren Leuten sehr bedeutend. Jn dem Kreis: städchen Westerburg ist die Hälfte der Einwohner erkrankt, und im Kirchfpiel Kropvach fanden in einer Woche 28 Be erdigungen statt. Die Krankenkasse-i sehen sich genöthigt, die Rücklage anzu greifen. E as f e l. Jm Schlosse zu Wilhelmös hohe werden sent bereits Renovirungen in größerem Umfange, namentlich im sogenannten Kirchenfliigel vorgenommen für den diessiihrigen Aufenthalt der kai serlichen Familie. Der verstorbene Apotheke-.- Glasner hat seine große Münz-, Stein- und stu vferstichsSammlung und zur Erhaltung derselben ein Kapital von 20,000 Mart der Stadt vermocht Der Mörder des Gefängniß Aufseher-s Seinhäußer, der Colporteur Rennen, der neulich aus dem Gefängniß ausge brochen ist, hat sich erhängt. Seine Lei che wurde an einem Baum im Walde bei Ehlen gesunden. Königeetchscachsem D r e s d e n. Bei der letzten Land tagswahl im Königreich Sachsen war der Socialist Wilh. Liebknecht, der schon von 1879 bis 1886 dein iachsischen Landtage angehörte, wiederum als fäch sischer Adgeordneter gewählt worden Jn Folge des gegen diese Wahl erhobe nen Einsprucheo war eine Commission mit der Prüfung der Gültigkeit von Lieblnechts Mandat beauftragt worden und diese Commission hatte dann nach erfolgter Prüfung die Ungültigleitsers llärung beantragt. Da Herr Lieblnecht auf die Seitene des Direktoriuing der Kammer an ihn gerichtete Anirage, ob er sein Mandat freiwillig niederlegen wolle, verneinend antwortete, so hat ihn die Kammer jetzt durch formellen Be schluß des Abgeordnetenmandats für verlustig erklärt und zwar aus dem Grunde, weil Herr Lieblnicht der seinen Wohnsitz in Preußen und zwar in Ber lin habe, in Sachsen überhaupt nicht wählbar sei. Gla u ch au. Bankier Müller, der des Meineidg in Verbindung mit seinem Banlerott angellagt war, ist schuldig befunden und zu acht Jahren Zuchthauo verurtheilt worden. Z i t t a u. Der Getreidehändler Nich ter in Dittersbach hat viele Landwirthe um erhebliche Summen geschädigt. Ge fälfchte Wechsel über l»»,u()0 Mart und Schulden von 500,000 Mart sind fest gestellt; die Bücher sind in größter Un ordnung. Richter hat sich in Dresden entleibt. stecktenbtum S ch w e r i n. Die Schwester Kaiser Wilhelms I. und Grpßtante des regie renden Kaisers, die verwittwete Groß herzogin Alexandrine von Mecklenburg, begann am W. Febr. ihr neunzigstes Lebensjahr Oliv Tochter der Königin Luife ist diese ehrwürdige Seniorin des Hohenzollernhaufes am 2:t. Febr. 1803 eboreu. Mit 19 Jahren ver-mahlte sie sich mit dein Großherzog Paul Friedrich von MecklenburgssSchtverim dem Groß vater des regierenden Fürsten, und ist Wittwe seit 1843. Großherzogin Ulexandrine ist die älteste aller fürstli chen Frauen. Geh. Iinanzrath E. Moeller ist, vom Schlage getroffen, plöhlich gestorben. Moeller hat fast 50 Jahre im Eisen bahndieust gestanden. W i I In a r. Jn Robertödorß Dom OL Wienapsiedeutim feierte das Büb ner Orükmacher’sche Ehepaar das Fest der goldenen Doch eit. Von Sr. k. D. dein Großheron angte als Jestgeschent ein Bild desselben an. Die Einwohner schenkten dein hochbetagten Paare zwei Le el. huw Freie sQue P a m v u r g· Wohl an 15000 Per sonen wohnten oem Begräbniß des so cialdemoltatifchen Führers Neitner bei. Hunderte von ioeialdemokratilchen Fah nen flatterten im Winde und das Osab wurde von Blumenstücken vollständig bedeckt. Reimer hatte sich ertränkt, da et sich einer KehlsopfOpesalion unter-— ziehenlvlltr. Der Besitzer der Dampfkormnllhle nnd Mehlhändler Ladiges in L o ck st e dt ist verhaften weil er bedeutende Massen Mehl mit Sand vermischt haben foll. Auch der Werkflihrer nnd ein Heide-, welche der Beihülle befchuldigl werden, sind festgenommen In B r ein e n wurde der mit del-Regi Inenlseasse durchgegangene Ziem. Kran verhaften Er hatte sich schen eln Zwi lchenstillet für New York seltsqu nnd erns. gewöhnliche Arbeits eine-. In seinen Taschen fand man Hast-toten ne der dshe von 18,000 Mart «-»--»- -Æ-0M-W usw-, spimo -»-s--.-----s Das-is vettdi seist-er m Norddeut schen Lebt ists-ach ges-blieben Untersuchung der bei der nsel Uight gestrondeten Eide- nach reiner-haben zurückgekehrt Er hat die Ueber-zeu gnnggew men, baß der Kapiteln Dei necke es verunglückten Damvsers von jedem Tadel freizusprechen nnd daß ge gründete Hoffnung vorhanden sei, den Dampfer demnächst wieder slott zu machen. sayerm M ü n ch e n. Der in weitesten Krei sen bekannte Volksschriststeller und Dia lettdichter Hofrath Maxinxilian Schmidt der Bei-herrlicher des baierischen Wal des, beging am 25. Februar d. J. seinen «(,;0. Geburtstag Das Gärtner-platz nnd das Boltstheater haben dem Judi lar zu Ehren zwei seiner beliebtesten etolksstiicke ausgeführt, während die Hei mathsgemeinden Eschach nnd Fürth im Wald Ihrem Landsmann das Ehrenbür gerrecht verliehen haben. Die Abgeordnetentammer genehmigte einstimmig den Gesehentwurf betreffs Uebernahxne der staatlichen Zinggemähr für 7,889,000 Mark Anleben der pfeil zischen Bahnen sür Bahnhofserweiternm gen. Für weitere sechs Millionen An lehen zu gleichen Zwecken hat bereits die Regierung aus eigener Vollmacht die Zinsgewithr übernommen. N ü r n b e r g. Bei anhaltendent Schneefall treffen die Eisenbahnzüge mit mehrstündiger Verspätung hier ein Die Pferdebahn stellte heute ilnen Be trieb ein. Der Anebacher Postzng hat sich im Schnee festgefahren. S pe y e r. Eine Felsenmasse fiel in der Nähe von Sveyer anfdas Eisenbahn geleise, wobei sieben Arbeiter, die Neva raturen am Bahnbett vorzunehmen hat ten, verwundet wurden. Die Amberger »Voltszeitnng« mel det vom in. Februar: L e o p old s reuth, im bayerischexi Walde 3773 Fusz hochgelegen, ist theilweise dies zu den Schotnsteinen verschneit. Die Le bensmittel-zufuhr ist schwierig. In Niedertauskirchen ( Oberbavern) starb dieser Tage Pfarrer Wolfgang Miihlbaner, früher Cercmoniar an der Domkirche zu Münchean einem Schlag -slusse. Als eine Gerichterommission den Vermögensbestand ausnahm, fand man zur allgemeinen Ueberraschung bei dem arm geglaubten Pfarrherrn ist«-, .«»« Mart in bayerischen Staatsobliga stionen in einem gewöhnlichen Lasten vor. Ein Testament soll nicht vorhan den sein. Baden. K- a r l S r u h e· Die sechs dem Cen trum angehörenden Mitglieder der Schulcommission lehnten es ab, unter der Leitung Tr. Kiesere an den Arbei ten der Conimission theilzunelnnem Die zweite badische Kammer hat 250, 000 Mart fiir die Erhaltung des Hei« delberger Schlosses bewilligt. In B a d e n-Ba d e n wirdzu Ehren der verstorbenen Kaiserin Augusta ein Denkmal errichtet. Es soll 2(),000 M. kosten. F re i b ur g. Der gefährliche Ein brecher Otto Gergbacher von Manibach, welcher seiner Zeit aug dem Gefängniß in Delsberg entsprungen und in Con stanz wieder verhaftet wurde, ist dieser Tage von der Straskammer in Freiburg abgeurtheilt worden. Demselben wurde im Ganzen die bescheidene Art-i zahl von nur 22 Diebstiihlen, 19 vollen deten und t versuchten, It-; schweren unds 4 einfachen, zur Last gelegt, die er theilt-; in der Gegend bei Müllheim und List-; rach, theils ins Cliaß und der angren-? senden Schweizsveriibt hatte. Jn Heiters heim stahl er beispielsweise 3000 Mt., in Stetten beiLörrach Ltäuo Ml.; auch die Städteltandern nnd Säckingen ver schonte er nicht. Im Elsasz brach er in Rixheim ein, wo er ebenfalls mehrere tausend Mark mitnahm; in der Schweiz übte er sein Handwerk in Aesch, Liestal und Mönchenstein auf-. Für diese 22s Diebstahle wurde ihm eine Gesammtsj strafe von 15 Jahren Zuehthaue zudik- « tirt. Vor seinem Ausbruche aus dem s Gefängniß in Deleberg wurde er in der Schweiz zu acht Jahren Zuchthaus verurtheilt, welche er in Delsberg ab fipen sollte. :tciietmnbees. Stuttgart. Daß die Schwaben gar trinkbare Leute sind, beweist eine Trechnunä des statistischen Lande-amti über den onsuin geistiger Getränke in Meint-ers Danach werden jährlich durchschnittlch 3265, 815 Moliter Bier,1,099,173 Heul. Obst-nost, ate, 835 sent Wein und 99, 759 Hint. Branntwein konsumirt, ,inökzesainnit also 4 ,811, 583 Dektoliter geist ge Getränke. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen 241 Liter mit 67 Mart Kosten. Nach dem Durchschnittdeinlontmen eines Wårttembergers berechnet, verschlingen die Nuiq aben für geistige Getränke 17, s pct» alsa beinahe ein Fünftel des ganzen Jahreseinkommen-. u l M. Wegen UUHMVTOVCUUTJCH wurden Bauer J. Friesinger aus Blit tingen und dessen Dienstmagd Katha rina Wciler vom Schwur-geruht zu 6 Jahren 7 Monaten bezw. 6 Jahren 6 Monaten Zuchihaus verurtheilt. Die Beiden hatten versucht, die Ehelrau1 Friesinger duzrh Phpsphor, welchen fiel dem Kassee beigemischt, zu vergifien.; Die Frau trank von dem vergifteten; Kassee, spie aber das Genossene in IolgeI des widerlichen Geschmacks sogleich wie-! der aus, und lain deshalb mit einem leichten Unwohlsein davon. Die Ver handlung ergab, daß die Weilen die in unerlaubiem Verhältnis mit ihrem Dienstherrn lebte, Bäuerin werden wollte und deshalb auf die Beseitigung der chefrau ausging. Der Ihrr-kaum der Hi mit seiner Frau in Unfrieden lebte; seit die Weiter ins Haus lam, hatte den« Mordplan gutgeheisiem Heilbron n. Wie die Nektar-zei tung meldet, hat die Kreistegierung m Oberbürgermeister-s Hegelmeier vom Amte des Stadtvorstandes ausgespro « chen. Thüringen. Der weimarische Landtag ist auge gangen worden, die Civilliste des Gros lhergogs um :10,000 Mi. d. h. aus 990, 000 Mark zu erhöhen. In der Be gründung wird aus das Sinken des Geldwertle hingewiesen und. Vertrauen ausgesprochen zu dem »wiederholt be tbätigten Geiste der literechrigleih Treue Ludwigsbnrg die Suspension des i und Dankbarkeit gegen das großherzogs ( liche Haus« Für den armen Weber des Thüringer Waldes bat ein in Gotha gebildeies Contite mit bestem Erfolge Sammlun gen eingeleitet, die zur Hebung des außerordentlichen Nothstandes —-bei täglich Ist-—- löstündiger Arbeitszeit der ganzen Familie werden wöchentlich b bis 7 M. verdient-««verwendet werden sol len. Bis jetzt sind aus ganz Deutsch land und dem Auslande bereite über 17, Wo M. eingegangen. Eisenach. Die im Thüringen Walde l 2 Stunden von hier gelegenen Kupferschieserschiichte bei Eppichnellen, idie frnlier sehr ergiebig waren, in den ssuer Jahren jedoch verlassen wurden, ssollen wieder zugänglicu gemacht werden. ,Tie bereits ootgenonunene Untersuchung Idee tiupterschiesers bat das Vorhanden ssein reat ansehnlicher Mengen Kupfer snnd auch Silbeks ergeben. » Ei i en berg. Jn einer hies. Re Istauration wurde der 74jährige ehema flige Vitctcrnieister Büchel, welcher seit zeinigen Tagen von seiner Frau getrennt flehte-, erlinngt ausgefunden. · i J l m e n a n. Der Fleischertneister HKubn von hier wurde zu 4 Monaten JGesangnis;, 100 Mi. Geldstrafe und Iz ijährigem Ehrenrechtoverlust verurtheilt, Itoeil er das- Fleisch von einem »bräune kranken Schweine-« verkauft hatte-. l s usw Ostens-em T h o r n. Die Weichfel fällt weiter TEH ist noch nicht festgestellt, tvo sich in lRußland die Eiestvpfung gebildet hat Befeitigt ift sie noch nicht. Bei Grau denz stellten drei Eiebrechdainpfer we ldesi- niedrigen Wasserstandes die Argen ein. Der jetzige Frost hat das Eis so dicht gemacht, daß es nur schwer gelingt, die Masse in durchbrechen Sollte Hoch wasser und erneuter Eisgaug eintreten, jfo ist die Niederung sehr gefährdet wenn es nicht zuvor gelingt, die Stopf ung zn beseitigen. Danzig. Jtn Stadttnuseum wer den verschiedene tvertbvvlle Geaenftände vermißt. Es fehlen sieben alte goldene Münzen, nnd neuerdings sind noch acht silberne i theilweise vergoldete) Löffel ans den Jahren lMIh l7»(t, 17t)3, 1765 und 7755 verschwunden. Die Löffel sind zum Theil Prachtstiieie der Danziger Goldschrniedekunft aus der Hansazeit Ferner sind ein silberver goldeter Bucketbecher, ein sogenannter Brautdecher, ein versilberter Janiyai becher und ein altes Schmuckkästchen, mit nachgebildeten Edelsteinen ausge legt, in jüngster Zeit entwendet worden. Von dem Diebe fehlt bie jetzt jede Spur. V Vetter-reiche · W i en. Der Kriegeminister ordnete an, daß ihm die Militärgerichte die in den lebten Jahren wegen Mißhandlnng der Mannschaften erfolgten Ver-urthei lungen vorzulegen haben »Was-Herren baue hat ein Gesetz über die Entschädi gung unschuldig Bernrtheilter angenom men. - s- Prinz Egon von Thurn und Ta xis, Onkel des regierenden Regens-dur ger Fürsten, Oberstlieutenant, Mieglied des Magnatenhausee, ist hier im Atter von 70 Jahren gestorben. P r a g. Der jüngst verstorbene Zu ckerfabritesDireltor Friedrich Schmidt vermochte der Gesellschaft zur Förderung der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur iu Böhmen lt)0, 000 Gulden. —Jn Klinck bei Könige-that wurde der dortige Genieindevorsteher ermordet auf gefunden Der Thater ist ein dortiger Grundbesitzer, dem eine Schanltonzefston entzogen worden war. Jn Wien starb die einst viel gefeierte tlltistin Nosa Efyllag, 58 ahre alt, in äußerst dürftigen Verhältni en Leise-edited L ureni b u ra. Die Kammer hat einftininiig beschlossen, die Wittwen- und Waisen Pensionen fofart uin mindestens Zu Prozent zu erhöhen. Die Regierung erkliirte fich damit einverstanden Dar nach wurde der Antrag eingebracht, die Halfte der bei Jniniobilienoerkäufen zu enträchieiiden itprozentigen Negiftrii rungsegebiihren » den Gemeinden nach Maßgabe der Höhe ihrer Auflagen zu überweisen Der PoftsCoinniis H. Glöferner von hier ist, wie von Berlin gemeldet wird, allbort oerhaftet worden. Von den de fraudirten Geldern, die fich zum Ge fanimtbeteag von 16,000 Mark erheben follen, fand fich bei ihm kein Pfenni mehr vor. Dasselbe hat er zum Thel verfchleudeet, zum Theil ift es ihm wie der gestohlen worden« Koetfchette, 17. Feb. Dein Werke der le ten Schneetage hat die ver gangene Na t die Krone aufgefeht Bei furchtbarer Milte brachte ein Schneesturm folche Massen von Schnee zur Erde, baö der Verkehr gehemmt ift und viele Kin der nicht zur Schule kommen können. Die etfiqkalte Luft von heute zeigt ftik das zähe Leben des Schnee-, der einen längeren Wohnst. auf unseren Fluren sit I behaupten gedenkt.