Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, March 18, 1892, Image 2
Yer Sei-zeigen M Island, - Nebraska J Reuntytere für Alaska-. Es ist wahrscheinlich daß sich der 52. Eos-steh noch während der laufenden Sipungsperiode mit dem Vol-schlage beschäftigen wird, in Alaska die Nenn-» thierzucht einheiinisch zu machen. Die Bewohner von Alaska befinden sich ge: nan in derselben Lage, wie die Lapp ländet Die Rauhheit des Annae-, die Ertragsunfähiakeit des Bodens weist sie namentlich während der kalten Jahress zeit an, ihren Lebensunserhalt einzig durch Jagd und Fischfang zu suchen. Häufig genug müssen sie dem Wilde auf weite Entfernungen nachgehem die Hütten müssen abgebrochen werden« Weiber, Kinder und alle Habseligkeiten werden auf Schlitten gepackt und der Stamm wandert, bis man eine ergie bige Fischbncht oder wildreiche Gegend entdeckt hat. Das einzige sich zum Transport eignende Zugthier ist das Rennthier. Ohne dasselbe wären die Normaden dem Verhungern ausgesetzt Doch das ist nur ein Theil seiner viel seitigen Nützlichkeit. Für die Familie des Lappen oder Jnnnit (der richtige Name des alaskanischen Esknnoj ist die wohlschmeckende nnd kräftige Milch des Rennthiers unentbehrlich Aus dem Fell des Thieres fertigt man die wasserfesten Wände der Jurten. sue dem breit verästelten Geweih wer den die mannigfaltigsten Geräthschaften gefertigt Aus Scham und Flechsen macht man Zwirn und Riemen. Aus der Haut gerbt man ein weiches und dauerhaftes Leder. Dabei ist das Rennthier sehr genüg sam. Im Winter scharrt es mit seinen scharfen Klauen zwischen Schnee und Eis Moos und Kryptogamen hervor, namentlich das bekannte Rennthier moos. Dieses Moos gedeiht gerade in Alaska ausgezeichnet und in großer Menge und gibt schon an sich Garantie genug für die Durchtointerung des nütz lichen Thieres· Der Congreßabgeordnete Henry Tel ler von Colorado legt ein großes Inter esse für die Errichtung von Versuchs ftationen für Rennthierzucht an den Tag. Auch will man seitens der Regie rung versuchen, Ackerbaustationen anzu legen, um zu ermitteln, welche Art von Getreide der kurze, aber heiße Sommer der Halbinsel zu zeitigen und für mensch liche Nahrung zu reisen im Stande ist. Bekannt ist, daß selbst in Jrkut5l, also demjenigen Theil Sibiriens, in welchem im Winter oft genug das Quecksilber Hefrierh selbst Weizen im Sommer zur eife gelangt. Natürlich ist das nicht unser Weizen, sondern eine aktlimatisirte Sorte, welche eben sich den abnormen klimatischen Eigenthiimlichkeiten ange paßt hat« Nach der allgemein aner kannten Theorie Darroing über Anpas sung und Vererbung ist übrigen-I anzu nehmen, daß alle unsere Geireidearten aus nördlichem Klima stammen. Daraus deuten mit Bestimmtheit ihre sparrigen, horizontal sich streckenden Wurzeln, die kaum Uz Zoll senkrecht in’s Erdreich dringen. Tiefer thaut nämlich im hohen Norden das Erdreich kaum aus, und um zu gedeihen, mußten sich die tot-net iragenden Gräser, aus denen der Mensch seine Nahrung zieht, anpassen. Daher die sparrigen Wurzeln unserer Geireide atten Doch zurück zum Rennthier. Gene ralpostmeister Wanamater verspricht sich von der Zucht derselben auch viel für den alaökanischen Postdienst Und in der That ist eine Rennthierpost auch die einzige Einrichtung, welche einem regel mäßigen Dienst während der Schrecken des arktischen Winters versehen könnte. Wie die »New York San« in einer wisig sein sollenden Besprechung an fährt, würden allerdings die Eis-gebore nen Als-Las diese Post wenig benutzen, da Correspondenz und Schreibkunst Qderhanpt unbekanntedinge für sie seien· Doch wäre diese Post von größter Wich tigkeit für die Verbindung der Behörden nnd Bundeöagenturen untereinander, Verbreitung von Zeitungen nnd allmäh licher Förderung der Bildung unter den - sit-gern zweiter Klasse, wenn man die W so nennen will. Wohlgemerlt " Ren diese nämlich nicht auf der Stufe aus ihre Reservationen beschränkten Indiana-, sondern sind den Bürgern der anderen Territorien durchweg ebenbür tig- , (T. E) An einem der letzten Nachmittage wurde in einem Kosthause in L o w e ll in Massachusetts die siebzehenjahrige Frau Edgar G. Drew Im Bett erschaf fen vorgefunden Neben ihr lag ihr fänfundzwanzigiähriger Mann mit einer Lugeltvnnde un Kopf; er lebte noch und war vollständig bei Besinnung, behaup tete aber nth zu wissen, wie seine Frau uder tödtlichen Schußwunde gekommen Es Drew soll sehr eifersüchtig gewesen ackson, Tenn» wird W. R. TM, der den Versuch machte, die Wjährige Tochter der Frau Charles Ostsee-I zu emaltigety als et von staal its-A dem Gefängniß neith Wschtiwerdes sollte, vom Bote et ARE-Ost hinhie Ieteidet vom Leibe ge Heu nnd er derart geschlagen, das Inst-muten veifelhaft ist ersarrison Dis-gut in Lebausn zuständi , manan smaeeasesimginqzeiy Am ersten März feierte der Staat Nebraska seine Silberhochzeit. An jenem Tage war es nämlich gerade fünsund zwanzig Jahre, seit der Knoten ge schlungen wurde, welcher Nebraska in unzertrennlicher Einheit mit den übri gen Staaten als gleich berechtigtes Glied verband. Das Viertel Jahrhun dert, welches verflossen ist, seit dem Tage, an welchem Andrew Johnson die Ein verleibung Nebravlcks in den Staaten bund amtlich proclamirte, hat Verän derungen und For-schritte- erlebt, von denen sich im Jahre 1867 selbst der be geisterste Enthusiast nichts- hätte träumeni lassen. Anna 1860 bezisserte sich die’ Bevölkerung von Nebrag.a ans kaum 28,()00 Seelen. Heute wohnen in der! Hauptstadt Lincoln allein mehr als dop-( pelt so Viele und in Omaha fünfmal1 mehr. Vor 25 Jahren betrug die ges] sammte Länge aller Eisenbahnen inj Nebraska weniger als 250 Meilen, heute beträgt sie 5400 Meilen oder nur 9()(.)" Meilen weniger als die Gesamintlänges der Eisenbahnen in sämmtlichen New; England Staaten. Nur sieben von denj 44 Staaten sind in diesem Punkte Nesj braska ,,über«. Und doch wird an al-» len Bahnen in diesem großen blühenden; Staate eifrig gearbeitet und Nebraska; dürfte noch vor Ende des gegenwärtigen! Silberjahres volle 6000 Meilen Eisen-I bahn innerhalb seiner Grenzen haben. Vor einem Vierteljahr-hundert standenl Jmeyr als zwei Drittel von dem Ge sammtgebiet Nebraska·s ans allen Land-z karten als die »Grosze Ameritanische ; -Wüste« verzeichnet Heute ist von einer « Wüste keine Rede mehr. An Stelle der selben findet man jetzt aus der Karte hunderte von blühenden Weilern, StädH ’chen und Städten Das RiesengebietI selbst gilt mit Recht als das Herz des großen amerikanischen Welschkorn Strei- s sens Als man das Jahr 1867 schrieb, beschränkte sich der besiedelte und bebaute Theil des Staates auf zwei Reihen Von Counties entlang dem Missouri Strom und einen schmalen Streifen in dein gro-; szen Platte Thal an der Linie der Union "Pacific-Bahn. «Gegenn)ärtig treiben zahllose Fariner und Ziichter in W or jganisirten Counties in allen Theilen dec « Staates Ackerbaii und Viehzucht. Im vergangenen Jahre wurde der Werth T des in Nebraska gezogenen Getreides und "Viehs auf 75 Millionen Tollars und die Producte der Fabrik-Industrien auf 35 Millionen Dollars veranschlagt· Mit anderen Worten: NebrastaNI Form-, Fabrik- und Mühlenproducte für das Jahr 1891 hatten einen Gesammtwerih von 120 Millionen Tollars. Das ist weit mehr, als der Gesammtwerth des-« ganzen Staate-Z mit feinen sämmtlichen Ländereien, Ansiedlungen und Eisenbah nen im Jahre 1867 Heldenmüthtge Frauen. Es war im Jahre 1472, als der Her-I zog Karl der tiuhne von Burgund die Stadt Beanoais (Hauvtstadt des iran zösischeiiDepastemenig Eises mit großem» Heere belagerte Tie Beivohnerschasi bot ihm aber Trotz, und so entichloß er sich die Stadt zu iiiirmen Schon iva i ren die lampsgeübten Burgunder bis zu den letzten Verschanzungeu vorgedrungen » und unter der Bürgschast die grtsszte4 Verwirrung ausgebrochen, als ein Weib »aus der Menge emportaucht und sich deni Fliehenden entgegenwirst. Zorn sprüht aus ihren Blicken, Verzweiflung ver-« stärkt ihre Stimme. »Ihr flieht?« rnst sie, »habi Jhr denn keinen König, habt Ihr keine Kinder mehr? Ihr IPflichtvergessenen flieht ich allein werde mich vertheidigen!« Die Angerusenen stutzen und staunen. Sie kennen die; ;Frau, es ist ihre Mitbürgerin Jeannie Fouaet, genannt Hachettr. Muth lehrt in die Herzen der Fliehenden zurück.i Sie solgen der tapferen Ansührerin nnd stürzen aufs Neue dein andringendenj Feinde entgegen. Aber dreimal zurück i geworfen, sliehen sie in VerwirrungT abermals in die Stadt zurück. Verge bens sucht harhette sie aufs Neue anth seuern. Unter Heulen und Wehklagenl eilen die flüchtigen Frauen nach den Kir chen und suchen mit ihren Kindern Schutz an den Altaren nnd in den Grüsten i chette aber verzagt noch immer nicht. « ie besteigt die Kanzel und rast: »Ihr winselt, too hr handeln könnt? Die Furcht überla et den Männern! Etgreist die Waffen, die sie sortwarsen. Wenn isie Weiber sind, so laßt uns Männer sein. Wer ein Herz hat, der solge mir !« Und von Streitwnth erfaßt, rassten sieh Edie Weiber aus, jede sucht einen Speer und, hachette an der Spitze, dringen sie Intit Ungestüm dein Feinde entgegen. iDieser staunt nnd gerath ins Wanken Schon war die Mauer erstiegen. Eine lbnrgmidische Fahne war ausgepflanzt nnd sollte den Schaaren benSieg ver W Karl der Sühne selbsteg stand dabei, unt sie init seiner Las-j- zu decken. Ae Urst- ue irdischen sprach-. Die einst im notdwestlicheu Winkel swtschlands weit. verbreitete· friesif OM iß heute m auf san Sp i -- , » inseln zusammmgächww, kie««- vsI »Was und ie das Ca» landes. Daß wir eute ganz genau ü " diesel ben unterrichtet sind, genau die noch sriesisch s rechenden Menschen Olden buth na KopszahL Alter und Woh nung kenner ist das Verdienst der von Dr. Paul Kdllmann geleiteten Volks zählung im Großherzogthum vom l. Dezember 1890. Die Hauptergebnisse der von Kollmann in der »Zeitschrist sür Bolkslunde« ausführlich dargestell ten Untersuchung faßt ein Bericht in Nr. 8 des »Globus« folgendermaßen zu sammen: Die wangerogische Mundart des Frie sischen ist im raschen Aussterben begrif sen· Sie beschränkt sich aus die in der Zerstörung begriffene Jnsel Wangeroge und auf die Auen-anderer von derselben, die bei Varel aus dem Festlande sich an siedeln. Während Wangeroge schon früher start unter den Fluthen zu leiden hatte, wurde Weihnachten 1854 und am Neujahrstage 1855 das aus der West seite liegende Dorf von den Wogen ver nichtet; eine große Anzahl der Einwoh ner verließ die Insel und gründete die Kolonie Neu - Wangeroge bei Varel. Wangeroge selbst, welches 1855 noch 342 Köpfe zählte, war 1864 auf 82 Köpfe zusamniengeschrunipst. Erst mit der Errichtung einer neuen Badeanstalt in geschützter Lage im Osten hob sich die Bevölkerung wieder, bis sie 1890 auf 221 Küpse gestiegen war; diese Ver mehrung, durch einwandernde Platt deutsche kam aber nicht der friesischen Sprache zu gute. Auch Neu-Wangeroge hat sich nicht besonders entwickelt; es zählte 1861 bereits 132 Seelen, war aber 1890 auf 85 zurückgegangen Die alten, aus der Heimath mitgebrachten Sitten gingen unter, und der Verkehr tnit dem nahen Bael gab der plattdeut schen Sprache die Oberhand. Die sta tistischen Erhebungen zeigen uns daß von den 221 Bewohnern Wangeroges 1890 nur noch zwölf das Friefische als häusliche Umgangssprache benutzten,174 redeten platt und 35 hochdeutsch· Aber fast nur Erwachsene reden sriesisch; aus der Insel befindet sich nur ein einziger, noch nicht 15iähriger Knabe, in der iesti ländischen Kolonie kein einziger junger Mensch, der friesisch redet. Damit ist aber das Schicksal des wangerogischen Friesen besiegelt. Weit besser sieht es in dieser Bezie hung im Saterlande oder Sagterlande aus, das zu dem oldenburgischen Amte Friesoythe gehört und im Bereiche der fchweer zugänglichen Hochmoore liegt. Aus einem dünenartigen Sandriicken in nerhalb des Moor-es liegen die friesischen Dotier, zu denen erst ini Beginn deg Jahrhunderts die ersten Straßen gebaut wurden: bis dahi« wa. die Verbintung mit der Außenwelt nur zu Wasser, aus der Sateremes n öglich Die ursprüng lichen Gemeinden des Landes sind die Kirchspiele Strucklingen, Ramgloh und Scharrei, zu dem die theilweise später entstandenen Törier Utende, Botlingen, Bolelesch, Hallen und Neu-Schand ge: hören. Hier hat sich noch, wie in der Sprache, in Sitte undTracht, viel Altes erhalten, wiewohl plattdeutsche Sprache und Art auch diese Friesen benagen. Die altfriefischen Namen werden seltener, wiewohl erst dem Zwange weichend, seit 1826 feste Familiennatnen allgemein wurden. Das nur 46 Quadratmeilen große Ländchen zählt 3372 Katholilen und 843 Proteftanten —- letztere einge wanderte Moorkolonisten.. Die Zäh lung von 1890 ergab in Bezug auf die Sprache, daß von den 4215 Bewohnern des Saterlandes 2471 friesisch, 1788 platt- und 23 hochdeutsch als Familien sprache redeten. Also drei Fünftel ( 58.4 o. H.) der Saterländer sind noch Friesen. Doch oertheilen sich diese un gleich; wo fremde Einwanderer austre ten, beginnt das Plattdeutsche unt sich zu greifen. Doch reden in der Gemeinde Scharrel noch 87,4 v. H» in der Ge meinde Rainsloh noch 89,2 v. H. frie sifch, und hier wird auch die Sprache aisf die Kinder vererbt. Jn Strucklin gen sinkt das Friesische ans 45, 2 v. D» in NewScharrel gar auf 12, 7 v. D. Uever Klimawechser. Die Frage, ob unserll lima einer lang samen, aber stetigen Veränderung unter liege, ist durchaus nicht leicht zu beant wol-ten Denn es ist nicht genug, tvie wohl Mancher denkt, die Temperatur der Lust fleißig zu beobachten, nach gewissen gleichmäßig begrenzten Zeitabschnitte-n das Mittel daran-Z zu ziehen und diese Abschnitte dann unter sich zu vergleichen Manche andere Faktoren sprechen hier noch mit. Vor allem ist die Erdwärnie zu berücksichtigen Es ist immer noch eine ossene Streitfrage, worin diese eigentlich ihre Quelle hat. Nührt sie lediglich von du« Bestrahlung durch die Sonne her, oder entstammt sie der inne ren Wärme des Erdinnern? ? Wie bekannt, galt es noch vor kurzer HZeit als ein unumstößlicher Glaubens ; satz, daß der Erdtern in glühend flüssi jgem Zustande befindlich sei, daß diesem sflüssigen Erdinnern, dein sogenannten sldcentralseuey gegenüber die seste Rinde Tsich nicht anders verhalte, als die Ei sschqie zum Dotter usw Eiweiß, daß vie nach außen strahlende Wärme dieses Centralseuere, die Bewohnbaeleit unseres Planeten ermögliche. nnd daß die Vul lane gewissermaßen die Sicherheits ventile dieses Gluthkessele bilden. Durch Messungen der Temperatur an Vertiefungen deecedobersläehq aus heut W des Meeres, iit Vergl-Jersey in den Wasschichten deecebirge sind jedoch diese aus der platonischen Theorie neuere-me m ve ais III s» f im Kur soviel steht fest, daß die oder-. Im Wesen der Erdrinde gewisser maßen eili Reservoir sue die Aufspeiches rung der Sonnenwärnie bilden welches die Atmosphäre als schützender Mantel, wie die schlechtleitenden Wände eines Eisschraukeg, umhüllt. Je tiefer. desto mehr gleichen sich die schroffen Wechsel der Witterung aus, bis dann in einer gewissen Tiefe eine das ganze Jahr gleichmäßig bleibende Tem peratur herrscht. Darauf basirt, wie Je dermann weiß, die evnserviiende Wirkung der Kellerräumr. Annäbernd steht jeder gute Keller auf der mittleren Jahrestem peratur des Ortes. Die perennirenden Pflanzen gehen dieser mittleren Jahres Temperatur nach, vorausgesetzt. daß nicht ein gar zu schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter stattfindet. Dage gen ist fiir die genugsamen Gräser-— und dazu gehörenfa auch unsere Getreide arten-----nnr die Sommer-warme maß gebend, welche ihre sparrigen,flacheanr zeln selbst noch aus der kaum auf zwei Zoll Tiefe aufgethauten Erdrinde Sibis riens zu sangen verstehen. Mit Eintritt der Kälte ist das Gras bereits erstorben. und sein reichlicher Samen, der mit bei spielloser Widerstande- und Lebenskraft ausgestattet ist, sorgt für die Erhaltung der Art. Nach den Beobachtungen des Wetter Bureaus in New York scheint allexdings in den letzten Jahren die mittlere Jahres Temperatur in inerklichem Steigen be griffen. Capitän Dann hat dafür fol gende Tabelle zusammengestellt: Man sieht, daß von 1885 bis 1891 eine stetige Erhöhung stattfindet, mit Aus nahme des Jahres 1888, welches einen Rückschlag von beinahe einem Grad gegen das Voriahr aufweist Das bedeutet einen Wärmeverlust von-' 365 Grad während des ganzen Jahres. Es scheint, daß das neue Schaltjahr 1892 es seinem letzten Vorgänger nachthun will, denn die an dauernde Kälte der ersten drei Monate kann nicht verfehlen, selbst wenn wir in diesem Jahre einen heißen Sommer er leben sollten, den Wärmeüberschuß des letzteren bei Aufstellung der mittleren Jahrestemperatur erheblich zu reduziren. Eswäre übrigens verfrüht,aus derartigen Schwankungen allgemeine Schlüsse her leiten zu wollen. Die Periode der Beob achtung ist viel zu kurz dazu. Natürlich sind atmosphärische Einflüsse von größ tem Einstusse aus das Gedeihen der Pflanzenwelt, insoweit dieses aus der Entwickelung der Blätter, Blüthen und Früchte beruht. Was ein nasser und kalter Frühling an der Obstblüthe ge sündigt, vermag der schönste Sommer und Herbst nicht gutzumachen Ver heerender Raupensraß ist stets die Folge regenloser Somnierperioden und milder Winter. Es ist übrigens bemerken-Z werth, daß in der gedachten Periode die Wärniezunahme nicht durch größere Sommer-hüte sontern durch geringere Winterkälte bedingt war. Die Sommer waren eher kühl und ie« cht zu nennen. Americas Meisterschützenbrüder. llnter den Zchiinengeiellschaiten die seg« Lande-Z genießt wohl kein MngIed einen soweit verbreiteten Ruf tote der in Neto York ansassige Deutschamerila ner Gue. Zimmermann Bot 25 Jah ren war es das erste Mal,-das; derselbe eine Büchse in die HandL nahm. Er holte sich damals eine-n Speisen Don ei nem Baume· Drei-zehn Jahre später erschoß sich Herr Zimmermann den ersten Preis, eine kleine goldene Medaille, und 1884 erst holte er sich in Baltirnore ver schiedene werthvolle Prämien; ein Jahr später erregte der Schütze die Aufmerk Esamleit des Ex - Präsidenten Grober jClevelaniz der den besten Kernschuß HZimniermann’s, den dieser bei einem jPreisschießen in Washington that, be )tvunderte. Jn Boston errang »Garn die »Championship« von Amerika, wäh rend er sich 1886 zahlreiche Könige-mes daillen erschoß; ebenso erwarb er sich das SohmersPiano aus det »Deutschen Hospital Fair«, 1888, und besiegte den Schuhen F. W. Hossele in einein drei stiindigen Schnellschießen unt die meisten »Stil« Eyes«, indem Zimmermann sittl, Hossele 325 Augen schoß. Um die Meis sterschast der Welt und entwin- hat bis jetzt noch kein Schilde die Herausforde rung des wackeren Schützen angenom men, welcher schon im Jahre 1889 den berühmten TissanysVecher in Creedmore errang· hannover,Bremen und Berlin waren im Jahre 1890 nicht minder Zeu gen der Leistungsfähigkeit Gue. Zim mermann-L der über 5300 Preise, davon 100 goldene Medaillen, 12 Himmeln 24 Becher-, silberne Lorbeerkranze, Uhren Ketten Medaillons, Waffen, Taselauss söye und zahlreiche andere Trophäen be sitzt. Ehre und Geld scheinen aber nicht immer and in Hand zu gehen, denn all’ diee Preise, welche einen Werth von etwa i8000 repräsentiren, kamen dem Meister-schützen aus mindestens M),000 zu stehen. Die Familien der vor einem Jahre in N etv D r l ea n e gelhnchten Italie ner werden vor den Bundesgerichten die Stadt aus Bezahlung von je M,000 bis 050,000 bei-klagen, so daß die Ge sammvSchadensorderung QM,000 er reichen wird. Die Familien derjenigen reib-Ofen Italiener, welche amerikani che Bürger waren, nehmen an dein Prozesse nicht Theil. Die Klage mai r UILW der einidhri en ker Flnsdastttln Oe when- seatleuleu st- d- dus We- W »Wel- Ie nnnbt mer-. - tian In -—« »J« erlitt-sinnt Ir SMHUMTOCII U n z ü s lich. Baron: »Was mei nen Sie, Meister, kann ein anständiger Mensch mit dem Rock noch gehen?«—— Schneider-: »Jawohl — aber Sie nichtJ Herr Baron!« Offen. Dame (beim befreundeten Rechtsanwalt): ». . .Eine Frageloftet doch nichts?«-—?lnwalt: »Nein, nberdiej Antworts« l Geschminlt Ida: »Im-est Duj nicht, Einma, daß die Frau Kwommer ( zienratlz heute wieder ganz ungewöhnlich jugendlich nnd blühend aussieht?« ’ Emtna:·,,Na ja s « ihremAeußcten so einen gewissenAnftrichj zu verleihen!« G e g e ns e it i g. Theater-Direktor: »Ich engagire Sie vorläufig für ein Probegastspiel !« —— Sol-anspielen »Be vor ich einwillige, bitte ich um einen Probevorschusz l« Ein guter Handel. Eine Bäu erin verkauft an den Viehhändler Veit zwei fette Kühe. Da Veitl kein Geld bei sich hat, droht das Geschäft nicht zu Stande zu kommen — es sei denn, daß Veitl Bürgschaft stellen könne. »Gut,« sagt Veitl, werd’ ich hier lassen die eine Kuh als Sicherheit !«—·Die Bäuerin ist zufriedengestellt und läßt Veitl beruhigt mit der andern Kuh abziehen. l Mißverstandener Blick. Be merkst Du nicht, Eise, wie der Herr uns gegenüber verliebte Blicke nach mir sen det?« — »O ja —-—- jedesmal, wenn die Bratenschtissel an Dir ist !« «»Heda, daß Jhr mit den Weinflaschen aus der Kirchweih. Wirth-! zvorsichtig umgeht; die lassen sich nicht: zusammenflielen wie Eure Kopr Rücksichtsvolt Dame Czu dem’ aufzunehmenden Mädchen): »Sie zö-’ gern ja ausfallend, mir Jhre Zeug-. nisse vorzuweisen!« — Mädchen: »Ja, nur aus Rücksicht, gnädige Frau. Ich; möchte die Herrschaften, die mich alle 8» Tage wechselten, nicht gerne blamiren!« B o s ha s t. Sonntagsjägen ,,. . . Wie, ich soll schießen?. · . . ’g ist ja gar nichts da!«-·-Förstcr: »schießen S’ nur zu, ob was da ist oder nicht — Sie tref-« sen ja doch nix« J Unterofsizier (zu den neuen Einjahrigen): »Wenn es Ihnen am« Anfang in den Gliedern weh thut, so’ merken Sie sich, daß das der Uebergang vom Civil zum Militär ist!« Auch eine Stellung. A:»Was treibt denn Ihr Einil, dem es früher so schlecht ging P« —- Mutter (deren Sohn eine reiche Partie machtl: »O, der ist jetzt sehr zufrieden —— in einigen Tagen tritt er seine Stellung als Schwiegersohn an!« Die kleine Ethel hat niemals früher einen Frosch gesehen. Neulich entdeckte sie einen zusallig in ihrem Blu menbeete. Mit vor Aufregung getöthei tetn Autlih schrie sie: »Mamma, Mam niaks Komm schnell hierher; hier hiipst seine Geldbörse mit vier Bei Jnen herum.« i Zweifelhaftes L ob. »Tarfich Ihnen noch eine Cigarre anbieten ?« ---« ; »Danke, eine ge.iiigt.« K a thedei blüthen. Geschichte Kaiser Julianus warselten krank. Wenn er aber krank wurde, war die Krankheit immer todtlich.—--Latein: So grausam verfuhr man mit Roseius Contödus, daß man ihn nicht einmal in Nom bei grub, so daß er sich anderswo ein Grab suchen mußte. »Nil desperandunrc Er: »Bei meiner Seele! Ich habe in mei nein Leben bereits alle Erfahrungen durchgemacht-—biö auf das "ngen.« Sie: »Kränke Dich nicht; das ann noch immer kommen-« Gegenstand der Debatte. Aug Stettenheim’ö »Wespen«: »Wen grüßten Sie soeben ?«—»Das ist Herr Kehl, der bekannte Dauerredner des Ab geordnetenhauses Erst gestern hörte ich ihn in der Kammer sprechen-« «Woriiber ?« —- »Ueber anderthalb Staat-ein« D ie L ü g e wird nicht schöner da durch, daß man sie auf den Grabstein nieiszelt. B escheiden. Spaziergängei znin Bettler: »Wie geht«-.- Geichäsi«.-« Bett ler: »Schiecht; habe gestern nur 33 Saus verdient; reicht nicht einmal siir eine Einirittsiarte zur Ausführung des ,,Lobengrin«. Wie o ft! Frau ldie in einer Zei tung eine fensationelle Mordgesdiicbte liest): »Ach, Tn lieber Gott iin Hini mel, das ist ja ganz schrecklich, wie oft heutige-gings ein Mensch umgebracht wird!« Jni Antiken liegtder Werth. Fräulein: »Das Bild gefällt inir ganz und gar nicht; ich sehe zehn Jahre älter daraus aug, wie in Wirilichteit!««- Pho tograph: »Nun eben, Sie wollten doch etwas Daiierhafteö!« Erste« Gemeindeinitglied: . »Ich meine, wir sollten Pastoc Thirdly’s Salair erhöhen.« Zweites Gemeinde initglied: »Um Gotteswillem nu« das nicht! Er ist ein so gewissenhafter Mann, daß er sich dann verpflichtet fühlen wür de, noch längere Piedigten zu halten.« Wie man vorwäris kommt. Blinken: »Wie ist es diesem Narren de chappin elungen, in die Gesellschafts keeise der ierhnndeet Miit-ringen ?« Winter-: »Gebt Kaum ienee hatte früher bei einein Mitgliede ans dein Halse des tin von Gale- e dient. Die nndert halten« da des Damigean in ihre Kreise auf Wams-sekuwa —«- I W e n n Du zu viel Geld hast — is griinde eine Zeitung! ,,J ch bin nicht gegen die Sonn taggtube«, sagte ein Freidenker neulich: »was ich jedoch verlange ist, daß man das Gesetz dann auch auf die anderen Tage der Woche in Anwendung bringe.« Mes. Snaggz beklagte sich, daß sie keine Bibliothek besitze. »Schau mich an, meine Liebe«, rief ihr Gatte ihr tröstend zu, »bin ich nicht eine ganze Bibliothek, Diltionaire nnd Encyclvpäs dia ?«— »Ja-C erwiderte seine Gattin mit einem bösen Blick auf ihn; »aber in K a l b is l e d e r gebunden.« Aus dem Berliner Volksleben. Folgendes Stimmungsbild aus einer Berliner Wärmehalle geht durch die Berliner Blätter: Es ist gegen 8 Uhr Abends. Die Wärmehalle m der Jeru salemstraße ist dicht gefüllt, der scharfe Nord-Ost treibt mehr Vorübergehende als sonst siir einigeMinuten in die schüt zenden Räume, aber vorwiegend sind es doch Bassermann’sche Gestalten, die hiei Zuflucht gesucht haben und bleiben, bis der Saal geschlossen wird, und die wohl dauernd das eigentliche seßhaste Stankzis publiktnn der Wärmehatle ausmachen werden. Es sind zumeist Leute, die nichts so sehr scheuen, als die Arbeit, die lieber Finger und Durst über sich ergehen la en, als das; sie einen Spaten ergreifen, um ein paar Stunden beim Schneeschippen ,u helfen. Es sind die Vagabnnden der Großstadt, die vom Nichtsthun leben. Sie sind bald it diesem, bald in jenem Theile der Stadt unerschöpflich in der Entdeckung neuer Hilssauellem und nur von einer Furcht beseelt, der Furcht vor dem Arbeitshaus se. Das Gefängniß nehmen sie unter Umständen mit in den Kaus, selbst das Zuchthaus jagt ihnen leinen zu großen Schrecken ein, — aber das Arbeitsbaus, huh! Da sitzt einer von ihnen an der Ecke der langen Bank, die Arme aus die Kniee gestenimt, den Kops in den Hän den und blickt stumpfsinnig vor sich hin. Aus dem Gewühl tritt ein Anderer aus ihn zu, tippt ihm anfdie Mütze undsagt: ,,Ju’n Dag, Pauleken, na sonnste Dir ooch en bieten? Ei wird draußen im mer zuchiger, un hier is es mächtig mol lig. Haste da nich noch ’n Plätzchen us Deinen Diivan?« Der Erste rückt et was bei Seite, und sein Freund läßt sich neben ihm nieder nnd betrachtet ge mächlich die Gesellschaft. »Seht sein hier, Paulelen Sieh-nah da ist sojar Eener mit ’ne Pelzmiitze, wenn er da man leene Motten rinlriegt! Wo jehsie denn heute Abend zu Balle 'D« »Ich habe mir bei Trajonermiillern uf Wng besuch angemeldt: weeszte, der Mensch hat mehr Jliick, wie Ferdinandi Der is jetzt Wachter us«"n Holzhof in W. und paßt us, dat ihm Keener wat eindrägt. Gestern Mittag sah ick ihm, wie er vor seiner Holzvilla pronienirte. »Jun Dag, Herr Jeneraldireltor« sagte ick, »haste über Nacht nich «·n lleeneø Cabinet steif-« Na, er winkte ja erst Schippen und sag-· te: »Emil!« sagte er, »Du deswegen komm man morjen Abend, denn tannste in meenen Salong rennen.« Na, ick habet denn ooch anjenommen.« »Ich jehe heute Abend nach der Wollanlstraße. Aber weeßte, Pauleieu, ick hatte wohl so·n lleenen Jie,jer. . . .« ,,Aba,« lacht Peuleien und wühlt in der Westeutasche. »Na, denn komm man!« und die Beiden Iziehen ab zur nächsten Destillr. Wie urch Mittheilnng aus«- allen Theilen des Staates T e xa s festgestellt wird, hat die Kälte und Frost-Periode des Januar, io sehr diese auch über das herlötnmlieheWintekntaß herausgegangen war, weder die Saaten und Obstgiirten, noch den Biehstand so schlimm geschä digt, wie nach den ersten, unter dem Ein druck des Schreckens gegebenen Berichten befürchtet werden mußte. Selbst der Verlust an schadlos heruntlausendetn Ranch Vieh im NordwestsDistrikt ist ein verhältnismäßig leichter gewesen« Nur iu den Rio Grunde Counties, wo eine über viele Monate reichende Dürre die Weide nahezu gründlich ruinirt hatte, sieht es nach wie vor überaus traurig aus, und nur wenn jetzt eine schwere, anhaltende Negenszeit dort einstwe, Hlönnte einem Massensterben des Viehes sdort noch vorgebeugt werden. Jn der Nat-e von Stanton, Ten ;nessee, wurde ein nächtliches Attentat auf einen Personenzug der Louiøville G NasbvilleBahn gemacht. Unmittelbar Jehcs der Zug, der zur Zeit volle Fahr-ze Tfchwindigteit hatte, die lange Balken Tbriide dftlich von Stanton erreichte, be ! merkte der Losomotivenfüyrer eine Ver zsperrnng auf dem Oel-ists; es war aber Izu spät, den Zug zum Halten zu brin Igen Die Lotomotive entgleifte, der I Lotomotivenführer wurde ist-geschleudert kund die mehr als 50 Passagiere wurden sdurcheinander"«geriittelt. Man hatte Ischtoeie Balken auf den Brückenstützen sauget-tacht und mehr als 2 Fuß über tdas Geleite emporftehen lassen. J In Fluten ce, Sin Carolina, Iward L. W. Tolbert, Grünber der Jn Yteknationalen Vereinigung der Maschi Enisten im Streit mit zwei jungen Bur Ischem C. P. Beringer und W. P. Be tingee mit Namen, erschlagen. Die That kam daher, baß C. P. Beringer nachgejagt wurde, daß et über Totbeew Tochter böse Nachreben geführt habe, weshalb Tolbert den Jungen mit der Peitsche am Samstag Abend gezüchtigt site. Ja der Pia seen Monate-in Mitte in E e n t r a lia, a» stürzte der Graben arbeiter Frank Eheial 300 Jus tief in Iris-n Schacht und wart- total zerschmet