« Ausland Brandenburg V e r l i n. Kaiser Wilhelm wird in diesen- Sommer eine Kreuzsahrt längs der nortvegischen Miste machen. Die Fahne des Fiisilier - Bataillons des Elisabeth Reginiente· ist auf Anord nung des deutschen Kaisers in der Ruh «tneehalle unter-gebracht worden. Diese alte Fahne ist deshalb durch eine neue ersetzt worden, weil sie zu sehr beschä digt war. Sie hatte der Truppe in vielen Kämpfen der letzten drei Fett-time namentlich im deutsch-französischen Krie ge, vorangetvein. Bei Le Vourget vor Paris fielen von dem Balaillon stimmt liche Offiziern ein Feldtvebel übernahm die Führung gegen den Feind. Bei der Uebergabe der neuen Fahne gedachte der Kaiser in seiner Ansprache an das Regi ment der Waffenthaten desselben in eh render Anerlennung. Ja Berlin haben zwei Brüder, Na mene Rump, der eine ein Zinser, der andere ein Schreiner, durch den Tod eines entfernt verwandten Mannes-, der in Rußland lebte, 17,()00,(i0» Rubel geerbt. Bertha Den, ein Dienstmädchen iu der Familie eines Metzgere hier, ist we gen einee schrecklichen Verbrechens ver haftet worden. Sie hatte einem unehe lichen Kinde dae Leben gegeben und um ihre Schande zu verdecken, tödtete sie das Stint-, indem sie ee in die Wurftma fchine ihres Herrin warf, wo das Kind in lleine Stücke zerhackt wurde. Das Verbrechen wurde von dem Mehger ent derlt, dessen eriahrenes Auge in drin Fleische kleine linochenstiickchen entdeckte. Er stellte eine Untersuchung an und ver anäaszte die Morde-tin zu einem Geständ m . Der Eifeninduftrielle Stumm hat seine Absicht ausgesprochen, Ausstel luugegcgenstände nach Chirago zu ien den, wenn ee fiir sicher gehalten werde, daß ltpuPp und andere große Eiseuindn ftrielle seinem Beispiele folgen. Tie liteuzkeitung fagt,dasz Fürst Bis mark der kommenden Sitzung des Land tagee beiwohnen werde. Schlesien. B reo la u. Jn Folge des plötzlich eingetretenen Thau-bettete und des an haltenden Regt-ne sind in verschiedenen Theilen unserer Provinz bedeutende Ueberschlvemniungen eingetreten. Aue Brieg wird berichtet, dasz dasz Wasser infolge des Steigen-Z der Oder eine Hälse erreichte tvie nicht mehr seit 40 Jahren. Die meiste Gefahr brachte eine große Eiöversehung an der Oderbriicte, wodurch die Oder alsbald iiber ihre Ufer trat und die Schiefzhauevorstadt mit dem stiidtifchen Turnplahe itber schwentmte.- In den atn Wasser gelege nen Fabrilen mußte man, als diesflnthen . in die Raume drangen, Alles an andere, höher aelegene Orte bringen. Von dein Horhrvasser wurden ferner die nahe bei Brieg liegenden Dorsschaften Rathau, Linden, Garbendors nnd Micheltvih be trossen: in letzterem Orte befinden sich sämmtliche Feldmarlen unter Wasser-. Jn Vrieg waren in kurzer Zeit die städtische Aue, die Feldniartcn bis zu den Daminen hin rechts und lian von der Oder in einen weiten See verwandelt worden. Ungeheurer Schaden ist anllsern, Wegen nnd Hause-in angerichtet worden. Menschenleben gingen nicht verloren. Das Wasser stieg bis ans 7 Me·er. In Rainslan wurde die Promenade und die Weidenniederung unter Wasser gesetzt. Auch hier ist der Schaden groß. Ju Sagan mußten infolge der Hochslnth alle am Wasser befindliche Mühle-i nnd Fabrilen geräumt werden. Tag Aue treten des Boberi und Brieenivslussee daselbst hat große Verlehrestoctungen herbeigeführt Jn Sprottan iiber schwemmten der Bober und die Sprottau Wiesen und Aecker. Jn Marllissa bei Görliy und in Laubau war die Hoch wassergesahr ziemlich groß. Der Queig riß eine Brücke sort nnd drang in die Häuser. Auch aus Hirschberg, Glas und Neisze sind hochwasserineldungem jedoch nicht gefährlicher Natur eingetrvf sen. Jn Breslau selbst erreichte die Oder 4,30 oder (),50 Meter über Ans userungshdhr. Heute wurde bereits ein Fallen der einzelnen Flüsse gemeldet. Ost-Preußen Königsber . Unter detn Ver dachte, die Branderistung im Schlosse versucht zu haben, wurde der Töpfergei selle Eichler hier verhüten Die Siaatsanwaltschast seyte eine Beloh nung von 300 Mart tlr die Ermitt lung von Mitschutbigen aus. Nach der letzten Vollsziihlung betrug die Bevölkerung der Provinz Ostpreus sen am I. Dezember 1890 im Ganzen 1,958,663 Personen und zwar 9:td,plttd männliche uno Lug-mein weioua)e. Das ist gegen die Volkszähluug vou 1885, die 1,959,—l75 Seelen ergab, ein Herabgehen der Bevölkernngøzisser um 812 Seelen-»Ja der Druderei der Königsberger Hartungscheu Zeitung ist der Ausstand der Buchdructergeliilsen beendet. Die Gehilsen haben die Ar beit zu den alten Bedingungen wieder ausgenommen; ein Theil derselben konn te jedoch nicht wieder eingestellt werden, weil inzwischen ihre Pläne durch andere Kräfte besept worden waren. Allensleitn Der Vorschuß- uud Darlehnsverein veröffentlichte seine Bi- I lang laut Juventurausnahine vom :n.« Dez. Jn»Olciiva« werden ausgeführt, Unterschla unq der am 16. Juli discon— iirten Wessel 15,300 Mark. Ausrech nungssehler 10,000 Mk» Lausende un terschlnqene Wechsel 87,600 Mk» Ge stilschte Wechsel bei der Reiches-ans 29, 950 MI. Der Rendent des Vereins, v. Knvdelsdorss,, hat sich bekanntlich er schossm Westpreusz en. Danzig Die königliche Gewehr sabrii beging am Geburtstage des Kai sers die Feier ihret) 75jährigen Behe hener Dieselbe wurde 1817 aus der Apielbaum’schen Biichseninacherei einge richtet und stand zunächst unter Privat leitnng. 1853 ging sie in die Verwal tung des Staates über. 1855 bis 1857 wurden die jetzigen Hauptgebäude neu aufgeführt Die Skizze zu den hohen Schornsteinen von der Form des Nadel bohrers im Schloß des Ziindnadelges ivehrs ist von König Friedrich Wilhelm IV. entworfen. Wit, Wis, Mut-, 1872 und 1873 wurde die Fabrik durch Neubauten vergrößert. Im verflossenen Jahre beschäftigte sie 4000 Arbeiter, darin angestellt. Die Fabrik hat der Armee die meisten Gemeine 88 geliefert. Elbing. Durch Kohlendnnst san den den Tod der Eigenthümer Gvsoreki und seine beiden Kinder in Czerst, in Flatow der Arbeiter Fluß, in Marien burg der Arbeiter Schulz. « Der hiesige Geh. Kommerzienrath Schichau zahlt von einem Jahreseinkom men von i;»0,()00 M. jährlich 18,00() M. an Steuern und ist somit der Höchst besteuerte in der Provinz. Dirschan. Der alte Weichiel dannn in der Gemarknng Altweichiel soll abgetragen nnd der größte Theil der hierdurch verfügbar werdenden Erdmenge zur Zuschiittnng des soge nannten Drewsschen Loches verwendet werden. P o m m e r n. Stettin. Dem pomnierschen Jn santeriedtieginientNo.i;1 ist vom Lai ier ein Gemalde der Schlacht von Diion, in welcher das 2. Bataillon des Regi-l menw seine Fahne verlor, zugewiesen worden. Das Gemälde wurde durchi» einen früheren Feldivebel dest- Regiments überdracht. Hi olberg. Der Vorstand des hie sigenisraelitischen Cnrhospitalsz veröf fentlicht soeben seinen achtzehnten Ver ivaltimgebericht, welcher ein anschanli ches Bild der segenesreichen Thängleiti dieser Anstatt giebt. Im verflossenenl Jahre wurde-! lLii Psleglinge ausge nommen, die sämmtlichen Theilen mise res Vaterlaiidee, zum überwiegends größten Theil aber der Ksaiserresidenz Berlin angehören; unter ihnen befan den sich 47 staatliche-, in ihrer Entwicke lung«zuriickgebliebene, schivächliche stin der, die aus Antrag von Privatpersonen, von öffentlichen Rranlenhänserty Sehn-I len, Waisen - Erziehungeanstalten und Vereinen oder Feriencvlouien unentgelti lich verpflegt nnd behandelt wurden. tit; Patienten wurden geheilt, 55 gebes-. sert nnd 13 angeheilt entlassen. Die Einnahmen schließen mit 15,l l:3,t)-t M., die Ausgaben mit Matt Mark. Die Zahl der ordetitlichen Mitglieder desl Curhospitalø Vereins beträgt 7ii1, mit einent Jahresbeitrage von til5lt,5» M. Das Grundvermögen hat sich unt anni Mart vermehrt und beträgt 52,700 M» Schleervig Holstein Al t on a. Vor einigen Wochen stellte fich ein Knecht aus Berge-vors bei derl Polizei und verlangte in Haft genom meii zu werden, da er sich des Straßen raubes schuldig gemacht habe. Bei seiner bestimmten Behauptung sah man sich fchliefilich veranlaßt seinem Verlangen zu entsprechen und trotz des Fehlens von Zeitgen, besonders des angeblich Be raubten, Anklage gegen den Arbeiter zu erheben. In der Gerichtøiierhandliing trat nun der Fall ein, daß der Gerichts hof sowohl, tvie auch die als Zeugen vernvniiuenen Polizeibeamten sich iu die aufiergewohnliche Lage versetzt sahen, dem«Angellagten, der gern verurtheilt sein wollte, keinen Glauben tu scheiilisii·’ Er wurde wider Willen freigesprochen Für das Verhalten des Angeklagten, dem sehr wohl bekannt war, dasz ihn niit Rücksicht ans seine vielen Vorstrasen nur Zuchihausftrafe treffen konnte, kann nur der Wunsch maßgebend gewesen sein, durch seine Verurtheilung der Leistung seiner Wehrpflicht zu entgehen. « Hiel. Der siühere Consistoriab Präsidert, Mitglied des Siaatoratho Friedr. Moinmfen, ist aus der Reise nach Rom gestorben. Am 27. Januar feierte die «Schifser gilde am Kieler Hasen« in Laboe ihr 50iähriges Jubiläum. Die Gilde be-« stand im Gründerjahr ans 2« Schisietn rrreichte im Jahre 1865 ihren Hohe ptinkt mit ea. 130 Schiffen und besteht gegenwärtig ans stti Schiffen; die Ab I nah-ne ist der Verminderung der Segel schifssahrt zuzuschreiben Von den Grim dern der Gilde sind noch 7 am Leben, welche jedoch der See-fahrt Valet gesagt haben. Die Schiffe der Gilde habt-n In den verflossenen Im Jahren anfnrotdent I lich günstig gefahren; bet- Totaloellnft beträgt in der ganzes- sztn 4:,s»()» Mk und zwei Menschenleben i Hatt-toben ! Hannover. In Meppen habest zwei Scholl-laben einen Raubaniall anf einen Bauer ans Heft-ot- verübt Der Landmann war nach Meppen ge kommen, um einen Betrag von 2l0 Mark bei der dortigen Sparkasse zn be legen, verpafzte aber die Bittenuftnnben uqu mußte daher wieder tnit tent Gelde nach Haufe ziehen. Unterwegs wurde der Bauer, welcher iin Wirthshause fich des vielen Geldes-, das er bei fich trage gerühmt und dabei des Guten zu viel gethan halte, von den oielleickt zwölf Jahre alten Jungen überfallen und feiner Baarfchaft beraubt. Die ju gendlichen Rat-bei fallen bereits des fnderen Tages gesänglich eingezogen em. In Basinghausen brannte das Gehöst des Fuhrwerlsbesitzers Busche ab. Die Bewohner des brennenden Hau ses-, vier Familien, hatten vollständig die Geistesgegentvart verloren nnd standen rathlos vor dem Hause, anstatt die da rin noch befindlichen Personen zu ret ten. Als die Feuerwehr in die oderens Ränme drang, waren diese dicht initk Rauchwolten angefüllt nnd machten eins Eind ingen beinahe unmöglich Als Fenster nnd Thüren eingeschlagen wa ren, sah man siins Personen am BodenI liegen, die deretig dem Ersticknnligtoded verfallen waren. Sie wurden durch dte Feuertoehk in den nächsten Hiiusernl uutergebracht. Aerztliche Hlttse war zur Stelle, doch blieben alle Wiederbele bnngsversuche erfolglos. Die in den Flammen Utngetommeuen sind stimmt lich Glieder einer Familie, Schwieger mutter, Frau nnd drei Knaben im Alter von acht, sechs und drei Jahren. O s na b r iick. Hier wurde ein un getreuer Kausutannelehrling verhaftet,» welcher vor Monaten bereits zwei Quit- « tungeu im Betrage von 1000 Mart mit der Unterschrift seines Chess gefälscht und den Betrag bei der Osnattrücler Bank einkassiit hatte. Provinz Sachsen. H a ll e a. d. S. Dr. Fries, der bis herige Snbdirettor der Franle’scheu Stiftungen, ist zum ersten Direktor der selben erstaunt worden. M a g d e d u r g. Die Menl,Klaiten und Lungenseuche wiithet iu dem Kreise Wanzlebem 21 Ortschaften sind verseucht. Ortgsperre ist vielfach angeordnet. Die Geldsatnuilung siir das Friesen Denktnal itt Magdedurg, dessen Modell bereits att127.Sept. Hitz, dein hun dertjiihrigen Geburtstag Friedrich Frie seng, feierlich geweiht ist, haben jetzt ein Ergebnis; geliefert, welches die Augiiih rung in Granit und Erz ermöglicht. Das Denkmal soll ttach dettt voin Vitd hauer Ernst Habs jun. entworfenen Modell ausgeführt werden. Als Platz siir das Denkmal sind die Anlagen itt der Nähe des ltriegerdeututals an der Attgttstastrafze in Aussicht genommen. E is l e b en. Der seit Jahren schwebende Prozeß des Tischlermeisters Berges hier gegen die Stadtgemeiude wegen des durch Bruch der Wasserlei: tung verursachten Einsturzes seines Hauses ist ietzt votn Reichegericht zu Gunsten des Ftlägers entschieden und die Stadt außerdem zurTragung der Kosten verurtheilt worden. Erian Das Bürger - Schützen torps stellte erst jetzt fest, daß dae durch dae txt. tuitteldeutsche Bundesschieszeu entstand-sue Desieit 17,000 Mark be tragt. Viel Theilnahme erregt hier der Selbstuiord des augefehenen Bierbraue reibesitzersz nnd Stadtverordneten Bran diss. Derselbe erichosz sieh auf dein Felsenkeller, auf derselben Stelle, aiifder vor einein halben Jahre sein einziger Sohn sich tödtete-. Westphalen. M ii n sie r. Schweres-« Unglück traf einen ljofsniingovollen jungen Mann, Avvtbeiergehiilien von hier, der gegen ivartig in Wejel eiiijiihrig dient. Er war Abendg, als er iiiit einer Petrv leiiuilainve zum Abort ging, gestürzt; die Lampe ervlodirte iiiid dass brennende Oel ergoß iiih iiber die llleider des-: Vi daiiernswerthen Tie auf seine Juni iuerriiie heibei eileiidsu Hatteleiite san den ilni in hellen Flainisieik Naclideui letztere geliisrht waren, brachte man den« Zitnververleiiteu ine« Laiaretl). f Tie; Aerzte zweifeln an feiner Ilieitniig ; Wette r a.d. R u h r, Zwei junge Männer, li; nnd l? Jahre alt, unbe ; schalten in jeder Beziehung, Arbeiter ini einer Miijd«isiii-iiiiibril, beide von ihrenl Meiiterii gelobt als strebsaine junge Leute, beide Sohne braver Eltern, giii j gen nachdem Mittagessen statt zur Ar beit in den Wald und erhängten sieh an einein Baiiniast. Kurz nachher wurden die Leichen gefunden. Sie hatten den Strick uber einen Ast geworfen und dei seit beide Enden je zu einer Schlinge gemacht. Man steht vor einein Näthiel und Niemand kann den Grund der graiienvollen That auch nur ver-nu then. Winden Tr. Schlüter in Lieg— nitz, ein Sohn Miiideii’e, ist von tin Bewerbern zuni Leiter der hiesigen Töchterschiile gewählt worden. « P a d e r b o r ti. Ein unbekannter Wohlihäter hat dein Bottisaziiioverein· litt-Juni Mark zu Gunsten latholijcher «Waiseiihäiiier« und Kontmunilauten Anstalten überwiesen. Nheinvrovinz. i A a che n. Das Urtheil gegen den Paitergesellen Anton Dossing ist jetzt vorn Kaiser bestätigt worden. Dossing hatte iiii Frühjahr thil den Vöckeriiiei ster Weiter erschlagen nnd dessen Ehesrau schwer verwundet. Da er auch Descr teur beo 53. Jnianterie Regiinento war» so wurde er vorn liriegsgericht in Münsj ster abgeurihetlt und dort wegen Todt-! schlage, versuchten Todtschlago, Versuchs der Erpressung in zwei Fällen mit 15 Jahren Zuchtliaus nnd Entfernung aus dein Heere bestraft. i W e r d o h l. Bei Ehlhausen sind in der liochgestiegenen Lenne zwei junge Leute von ltl nnd 17 Ja ren ertrunlenj Bei dem Orte führt eine so enannte Pangebrücke über die senkre, ie ein-; ttlrzie, als sich die Leute ans derselben befanden; ein Dritter, der ebenfalls auf der Brücke war und in’s Wasser sieh konnte gerettet werden« Die Vernnglück ten sind ans Selscheid gebürtig Das Holz der Brücke tvar stellenweise morsch und faul. Duisburg. Die inmitten der Stadt gelegene Bnller’sche Blechwaarens fabril, srülter von Rath’iche Zuckerfai bril, ist ein Raub der Flammen gewor den. Früh um« )11hr brach das Feuer ans nnd bedtoltte ernstlich die in der Nähe liegenden Gebäude, namentlich die benachbarte Tabatkiahrik. Gegen Abend war die Gefahr glücklich beseitigt Die Gebäude sind vollständig anggebrannt C o l) le n z· Das st. G. Reg Köni gin Augustn soll von hier nach Berlin verlegt werden, sobald die in Moabit tm Bau begriffene Hinserne fertiggestellt ist· Lb Coljlenz Ersatz durch ein ande res Regiment erhält, ist noch unbe stimmt. Heffen:Naffau. H a n a u. Ein Abenteuer erlebten kürzlich die Poftfchaffner eines Perio nenzuges. Mit dem Zuge wurde in einem Käfig ein Affe befördert. Die vielen Briefe waren bereits ordnungs mäßig fortirt nnd in den dazu bestimm ten Fächern unterm-bracht Da mochte es dem Affen mit einem Male zu enge in feinem Käfig werden, denn er benutzte, wie die ,,Heff. P·« erzählt, einen Augen blick, als Niemand im Postwagen war, um ans dem Käfig zu kommen. Das Aefflein sprang nun in die Fächer und warf alle Briefe auf die Erde und ver i lichte, nachdem die Postwagenthür geöff Inet inks Freie zu gelangen, wurde aber san einein Bein erfaßt, zurückgezogen und Hin feine Gefangenschaft zuriickgefiihrt Die angestellte Verwüstung war jedoch nicht fo leicht zu beseitigen I K a ffe l. Der Colporteur Rennert von hier, der bei feiner Einlieferung in das Polizei Gefängniß den Gefangenen Wärter Zieinhäufer, einen ruhigen Be amten, durch mehrere Messerstiche tödtete nnd dann verschwand, wurde bei Oele hausen an einem Baume erhängt aufge funden. Allein Anschein nach hat Ren nert fich schon am Tage nach der That den Tod gegeben. F r a n lfn rt. Ein fast ht) Jahre alter Weber, Namens Stockhaufen, der in Hefer lebt, hat von der mer« kaniichen Regierung durch die Frankfurter Bank 15,··)W Mart als Anerkennung für im Unabhängigkeitsz - Kriege (181·i —-« 2l) geleistete Dienste erhalten. Er foll der einzige Veteran aus jenem Kriege in Europa sein. it önigreichsSachfen D r e s d e n. Ein Enkel von Gothe’s Freund Keftner und der Charlotte Rest· ner, gebotene «Lotte« anf aus Wehlar, welche durch ihr Verhältniss zu Goethe der deutschen Literaturgefchichte ange hört, ist hier gestorben. Leipzig. Auch das alte Biblio theiøgebaude, der Rest des normal-gen Doininikanerklostereizn St Pauli toird dem in der allernächsten Zeit beginnen den Nenbau deiJ hiesigen llnioersitatzges bandesz zum Opfer fallen. Dieer Ge bäude stammt ausJ der lslriindungszeit des Klosters- nnd ist 12—t() durch den Erzbischof Ltkilbrand von Magdebnrg eingeweiht worden. Bedauerlich ist es, dasz tnit dem Abbruch dieses alten Ge blindes auch die werthvollen Wandma lereien vernichtet werden, die aus den Jahren les-« biiis 1515 stammen und zu den ältesten ttmsstdentmaleu Leipzige gehören. tllian beabsichtigt nunmehr, da eine photographische Aufnahme dieser Wandgemiilde in den dunklen sit-enz gangen gan; unmöglich ist, dieselben ab: zuzeichnen und später durch Stich zu vervielfältigen Zitta u. Eine Falschniiiniergesell schast ist hier entdeckt worden; der Gurt lergehiilse Faltkinaini, sowie dessen Frau nnd Bruder sind verhaftet worden. M i t weid a. Aliz der Techniker noch, welcher das Techuituiu besucht, seiner Wirthin seinen Revolver zeigte nnd uktarte, richtete er in dem Glauben, daß der Laus leer sei, im Scherz seinen tltevoloer gegen seine Schlafe. Der Zu fall wollte, daß er sich iu der Stellung des Revoloers geirrt hatte. Der Schuß ging los und traf den jungen Mann augenblicklich, daß er sofort todt zu Bo den fank. st. gedachte iui Oktober sein Jiigetiieur-Exaiiteii zu machen. Zw i ck a u. Unsere Stadt wird eine elettrische Straßenbahn mit oberirdifcher Leitung und Verbindung mit dein indu striellen Vordrten Caingdorf und Wil kau erhalten - T h ii r in g e n. C o b u rg· Jn dem sachsetpeoburgii schen Dörfchen Grattstadt lbei Rodach) wurde die Rttjährige Dorothea Murther unter zakslreicher Betheiligung der Krie ger- und Militär- Vereine zu Grabe ge tragen. Als vor der für Deutschland verhängniszvollen Schlacht von Jena und und Auerstädt am H. Oct. 1806 das preußisch stichsische Heer bei Jena lag, erblickte Dorothea dort ini Feldlager unter Kanonendonner das Licht der Welt. Sie erinnerte sich der Zeit der Zeit der Befreiung Deutschland’s von französischen Joch sehr lebhaft und er zählte noch in ihrem hohen Alter mit großer Begeisteruug von den Tagen der Schlacht bei Leipzig usw. Anfangs dieses Monats waren 40 Jahre verflossen, seitdem der Gärtner Nudolph in Neuss bei Coburg im Dienste der Familie Rückert steht. 15 Jahre lang hat er dem Dichter Fr. Rückert als treuer Diener zu Seite ge standen An h al t. Jn Großmühlingeu ha ben die Arbeiter Zimmerschen Eheleute, die erst seit einigen Wochen verheiratth waren, während der Nacht infolge der eingeathmeten Kohlendünste ihren Tod gefunden. D ess au. Jn Folge gewaltiges Eisstopfung beim Eisgange der Mulde ninrdeu mehrere am Strome gelegene Straßen unter Wasser gesetzt. Bei ser nereni Steigen des Stronies droht den Anivohnern große Gefahr« Oldenburg. O ld e n b u rg. Jn nicht mehr als sieben Wochen ein Theater schaffen, das in seinem Innern den Größenverhält uissen eines mittleren Bithnenhanses ent spricht und sich in seiner inneren Auss stattuna in nichts von einein solchen sun terscheioet, dieses Kunstwerk hat nian in Oldenburg fertig gebracht. Noch jftehen die rauchsetuvarzeu Ruinen des» Iabgebrannten großherzoglichenTlJeaters, und bereit-Z am 7. Februar konnte man ein neues, allerdings nur provisorisches Theater iuit der Ausführung der »Min na von Barnhelui« eröffnen. Ein fin diger Architekt ist der Erbauer des stiinstteiiipelg; er stellte die Wände na-j tiirlich aug Holzioerk her, versah sie aber zu beiden Seiten mit feuersicherenk thsdielem die Decke stellte er ebenso aus Gth her. Die Bühne und Gar deroben wurden durch sogenannte Ra bitzssche Wende gesichert. Ein Dutzend Maler schwanan die Viuiel und ver zierten Tecke und Wände mit Dekoratio nen, welche bescheidenen Ansprüchen ge nügen. Der Raum bietet 840 Sitzplätzq d. h. nur 50 weniger-, als das abge brannte Theater aufzuweisen hatte. Auch an einer Hoiloge fehlt· es natürlich nicht. Die Theater Connuisfion hat das Ge I bande vorläufig auf zwei Jahre für :50, tun) Mark gemiethet. Man hofft, daß dann der geplante Neubau eines Thea xtere fertig fein wird. Der Schlächter Karl Schröder in Ostenburg war vord dem Mohrmann’ scheu Wirthshause todt aufgefunden· l Der Verstorbene hatte zwei große Löcher zim Kopfe, eins an der Schläfe und eins auf dem Scheitel, von Stichwunden her-— .riihrend. Zweifellosz liegt hier ein Ver brechen vor, und es wird erzählt, daß Srlfröder am Abend im Hanke’schen Saale gewesen ist und dort mtt ein paar Soldaten Streit bekommen hat. F r e ie S tä d te H am b u r g war die erste Stadt tm deutschen Reiche, welche sofort nach dem Ableben Kaiser Wilhelms I die Errich tung eines Reiterdenlmals beschloß und auch die erforderliche Bausumme von :tt)t),00t) Mark bewilligte. Es wurde seine Eoncurrenz atra-geschrieben nnd ein IModell angefertigt, ——aber seit jener Zeit »schlummert die Angelegenheit, weil man ·" sich über diePlatzfrage nicht einigen kann. Der Sentt wünscht die Aufstellung des Denkmal-z auf der Reesendammshrücke und die Bürgerschaft auf dem Rathhaus imarkt. , B r ent en n. Die bremische Bür gerschaft hat beschlossen, auf einen vor liegenden Vertrag mit Siemens F Haløte in Berlin für die electrische Be leuchtung Brunett-Z einzugehen. Die Gesauiuukosten der Anlage, einschließlich "der Gebäulichkeiten, find auf 1,t)0(),0t)() IMark berechnet. Der Capitän Jüngst vom Schnell dampft-r »Havel« feierte jüngst das Fest seiner hundertsten Reise über den Ozean· lEr erhielt vomNorddeutschen Lloyd 5000 Mark. Der deutsche Kaiser verlieh ihm den ltrouenordeu it· Klasse. ( L ü b e ek. Im Dezember v. J. rette- ’ ten die beiden Fischer Peter und Johann Jarchau aus T r a v e m ii u d e with-. rend eines Sturmes mit eigener Lebens J gefahr lzwei Berufe-genossen, deren Boot getentert war. In Anerkennung dieser braven That verlieh der Senat iu Liibeck den beiden Fischer I die Medaille fiir Rettung aus Gssf .l,s.. B a h e r n. T ü b in g en. Jn den Anlagen deet Kaiser WilhelmThurmes wird eins Biøniarck Monumeut in Gestalt eine-Esi gewaltigen Findliugblockes aus demi ISchwartzwald errichtet werden. Auf dem Block wird eine Marmortafel niit -ehrender Inschrift angebracht. l Speiser· Vor zwei Jahren war Pionier Mohr von hier, trotz seines Leugnens, von den Geschworenen schul dig erkannt worden, in Hambach einen Privatier ermordet nnd beraubt zu ha ben Vor wenigen Tagen hat jetzt «Mohritn Zuchthanse auf der Massen burg, als ihm der Tod seiner Mutter gemeldet wurde, ein umfassendes Ge iständniß abgelegt. l L a n da n. Aus Furcht vor Strafei er hatte einen Unterossizier, der zu ; spät in der Kaserne eintraf, nicht ge meldet—--- er schoß sich in der Jnfanterie -Exereie1l)alle niit seinem Dienstgeivehr sder Ges reite Schleppe der 7. Koinpag » nie der 18. Jiis.- Neginieiits, ans St· » Jngbert gebürtig. Jiingst verungliickte die l 3jiil)rige: IGürtlerstochter Lechner von G r o n a u bei O st e r m ii n ch e n dadurch, daß sie ans ihrem Heimwege von der Schule beim Passiren des Kronanersteges in die hochgehende Attl fiel nnd in den Wellen Hierschtvand Aus das Geschreis der übrigen Schnlkinder kam der 22jährige Bauersohn Niedermaier von Kronau herbei, begab sich ins-s- Wasser, um die Vernnglückte zu retten, wobei er eben salls in den Wellen seinen Tod sand. Jn D i etfu r t, Mittelstanken, hatte der Ziziährige Hüttinger ein Verhältnis mit einem Mädchens da Letztere das Verhältnis löste, schoß der Bursche ans dem Rückwege von einer Hochzeit das Mädchen in das Genick, sich selbst m den Mund und sprang hieraus in die Alt mith Aus die Hilfernse des Mädchens4 CI kamen Leute herbei, die den ttinger aus deni Wasser zogen. Es i wenig Hoffnung aus Erhaltung seines Lebens vorhanden, während der Zustand des Mädchens kein lebensgesährlicher scheint. Wurttemberg Stuttgart. Dem Professor Dr v. Baur an der hiesigen technischen Hochschule ist vom Könige von Preußen der Rothe Adlerorden verliehen worden. Oberpostrath v. Böltz beging mit sei ner Gattin im Stadtgarten die Feier der silbernen Hochzeit; zum Festessen waren 90 Personen vereinigt. Dein Director der hiesigen Reichs banthauptstelle, Simon, wurde vom Kaiser der Titel eines Geheimen Regie rungsratheg verliehen; es ist dies eine außerordentlich seltene und daher um so beniertenswerthere Auszeichnung, welche dem sehr verdienten Beamten zu theil wurde. . . M ii h l h ei m a. D. Ertrunlen ist hier der zehnjährige Sohn des Barons von Enzberg beim Schliitschuhlausen auf der Donau. Ein Versuch, den Verun glückten zu retten, der sofort unter dem Eise verschwand, endete beinahe mit ei nem zweiten Ungliickssall. Pliezhausen. Die gegen den Maurer Carl Bayer von hier wegen Morde-Z erkannte Todesstrase ist durch Entschließen des Königs in lebens längliche Zuchthausstrase verwandelt worden. Baden. M a n n h e i in. Theodor Hirsch und sein Sohn Ludwig, Theilhaber eines großen Tabakgeschäfts find wegen Wech selfälschung verhaftet worden« Die ge fälfchten Papiere waren bis zum Betrage von 100,0()0 Mark. K a r l s r u he. Ein neuer Schulge setzentwurf ift soeben der Kammer vor geleat worden. Jn demselben bleibt die Sininltanschule erhalten. Mit kei nem Worte ist an dieser Errungenschaft geriittelt. Das Gehalt des Lehrers wird künftig aus der Staatskasse be zahlt und richtet sich nach der Dienstzeit. Das Anfangsgehalt ist von 920 aus1200, das Höchstgehalt auf 1800 Mark festge setzt. Letzteres wird durch regelmäßige Zulagen von 1W Mark erreicht. Die tltuhegehälter erhöhen sich für Z- der« Lehrer von 10(n), für k- von 1300 auf 1545Mark. Das Wittwengeld steigt von 390 Mark auf den Mindestbetrag von 408 Mark nnd kann die Höhe von 618 Mart erreichen. Hier starb dieser Tage der General konful a. D., Legationsrath Theodor v. Bunsen. Er war als der jüngste der fünf Söhne des Gelehrten und Diplotnaten Christian Karl Josias v. Bunsen, am Iz. Januar 1832 in Rom geboren. Jn F r e i b urg in Br. ist Gisbert von Vincke, der jüngste Sohn des be rühmten einstigen Ober-Präsidenten von Westsalen, und der Bruder des Parla inentariers Georg v. Vincke, der in den 1850er und IRWer Jahren der hervor ragende Führer der Alt-Liberalen war, gestorben. H ei d e lb er a. Zum Prorektor der Universität für die Zeit vom l. Avril les-Sitz bis l. April l8953 wurde der Pro sesfer der Theologie Dr. Adalbert Merx gewählt. Hefsen-Dartnstadt. W o r ni S. Die Reichstelegraphem Verwaltung wird in nächster Zeit die Städte Wonne und Mannheiin telepho nisch verbinden. Die Leitung wird über bayerischeg Gebiet geführt nno berührt die Städte Frankenthal und Ludwige hafen. Leider ist eine Ziileitung seitens der baheriichen Behörde in den letztge nannten Hnndel und indiistiiereichen Städten nicht beabsichtigt. Dein Vorha ben der stieirhsztelegraphen Verwaltung steht indess baherischerseits nichts im Wege. Der Reblaucs Curfus, der von Herrn Geh. Regierungsrath Jaud eröffnet wurde, ist bis jetzt von 38 Personen be sucht Eine jugendliche Diebesbande wurde kürzlich, wie die hiesige Zeitung berich tet, durch die Polizei hier ausfindig ge macht. Es sind dies Schultnaben von li) bis 14 Jahren, welche in letzter Zeit fortgesetzt aus Kohlenösen in den Abend stunden mittels Uebersteigens Kohlen gestohlen und dann förmlich damit Hau sirhandel getrieben haben. D a r in st a d t. Der Seeondeleute nant im .l. Großh. Hess Jnfanteries Regiment No. 115, Freiherr von Otven, hat sich in seiner in der Zeughaugstraße gelegenen Wohnung erschossen. Giesen. Vor der hiesigen Straf kantnier werden sich die 15 Schüler des hiesigen Gymnasiums und des Real gt)innasiiinis, scherfweise «Schillers Räuber« genannt, wegen Diebstahl-Z zu verantworten haben. Lnx uinbnrg. E rp e l d i n g. Mit Freude be grüßen alle hiesigen Eigenthümer die Nachricht, daß tvir eine steinerne Brücke über die Saner erhalten sollen, tvodtsrch unsere jenseitigen Liegensehasten fast das Doppelte an Werth gewinnen wer den, ferner würde durch die Brücke fet Ortschast Bürden, der ganzen Gemeinde Butseheid bis Heiderscheid der geschäft liche Verkehr ntit der Stadt Dittirch un getnein erleichtert Nun aber sind die Ansichten der Jnsasien Erpeldings ge theilt bezüglich der Stelle, wo die Brücke erharrt werden soll. Die Hälfte der Eigenthümer wünschen die Ueberbrückung am oberen Theil, du andere in der Mitte des Dorfes-. An beiden Stellen ist das Fundament gleich günstig, sintemal das Wasser unmittelbar über die massiveu Felsen fließt.