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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Feb. 12, 1892)
Brandenburg Berlin. Der33.0ebnrtsta Kai ser BRUNO wurde in. der ii lichen Weise im ganzen Reiche-gefeiert Früh am Morgen empfing der Kaiser die Glückwünsche seiner Familie und später die der Generalitäh der Minister, der übrigen hohen Beamtenwelt und der andwärti en Diplomaten· Jm Lust garten rden die üblichen 101 Kano nenschüsse abgeseuert. Vor den amtli chen Gratulationen wohnten der Kaiser und die kaiserliche Familie dein Gottes dienste in der Schloßkapelle bei. Sämmt liche Schulen waren geschlossen und an den Gymnasien und anderen höheren Lehranstalten wurden Festseiern veran staltet. Abende- war die ganze Reichs hauptstadt bic in die enlegensten Winkel tlluminirt· Un dem im Weißen Saale stattfin denden Bankett nahmen von auswärti gen Fürstlirhkeiten Theil, der König Wilhelm Il. von Württemberg, der Kö nig von Sachsen, der Großherzog von en. Nach dem Bankett versti ten ich die Herrschaften zu der Galavorkiteb lung im Königlichen Opernhausr. tiaiser Wilhelm hat dem Präsidenten dess« ;’-ieichstages, von Levetzotv, das Prä dikat »Ercellenz« und dem Kultusminis ster Graf v. Zedlitz und Trützschler den Rothen Adlerorden l. Klasse verliehen. Namentlich die letztere hohe Auszeich nung wird als ein bedeutsames Zeichen der gegenwärtigen Lage, als ein unvers kennbarer Beweis dafür angesehen, daß der-Kaiser das neue Volksschnlgesetz mit seiner ronfessionellen und kirchlichen Richtung unter allen Umständen durchge setzt hoben will. Nun ist endgültig beschlossen wor den, dasz im Jahre »W; in Berlin eine internationale Ausstelluug stattfinden soll. Jn Berlin haben im vorigen Jahre 62 Selbstiiiorde von Kindern stattgefnn den. Darunter befanden sich sitz Kna beu und sechzehn Mädchen. 24 hatten das fünfzehnte Lebensjahr erreicht, ist das vierzehute, 9 dass dreizehnte-, wäh rend 7 erst 12 Jahre alt tuareu, und l sogar noch nicht einmal 7 Jahre! Die Situation in Kameruu hat den ernstesten Character angenommen. Es laufen von dort die traurigsten Nach richten ein. Die Regierung hüllt sich noch iiunier in Schweigen darüber, was von den Hiobsbotschsten wahr und was nicht wahr ist. DiePolizei hat Mit-o soeialististische Liederbiicher, die bei einem Buchbinder in der Augustuestrasie gefunden wurden, beschlagnahmt. S ch les i e n. » Bei denn bei K o n st a d t gelegenenj Dorfe W i e rzechi ist der töniglichej Forster Sonderhos, ein äußerst braves und pslichttreuer Beamter, in Angiibungi seines Berufee von Wilddieben geschos sen worden. Derselbe erhielt 4 Schüsse. Mit Mühe und Noth schleppte sich der Unglückliche in ieine Wohnung Eos wird Alles ausgeboteu, um den-Thalern aus die Spur zu kommen. Die im vorigen Jahre in Gewaifer strecken der K reife R o se n b e rg, Futen be rg und Ne i s s e auggesetzte Krebsbrnt hat sich gut entwickelt, und est ist Aussicht vorhanden, daß die Krebie sich dauernd in den Gewiisfern halten werden. Die betreffenden Land riithe der übrigen Kreise deo Negie rungsbezirt Oppeln sind in Folge des -— sen ersucht worden bei den bis zum 20. Februar b. Izu stellenden Anträgen aus Bewilligung von Fonds zur Hebung der Fischerei darüber zu berichten, ob nicht zweckmäßiger Weise im Frühjahr 1893 auch in den Gewässerstrecten ihrer Kreise Nrebobrut einzusetzen sein möchte, und welche Getoiisier dazu in Aussicht genommen werden könnten. Neustadt Der Landbrieiträger Puss wurde, alo er sich aus dem Bestell gange von der Forsterei Niegeredors nach dem sogenannten kalten Vormerl besond, von einem unbekannten Men schen überfallen, mit einem anscheinend stumper Instrumente zu Boden ge schlagen und ist längere Zeit be sinnungolos liegen geblieben. Der-Ve dauernowerthe erhielt so schwere Ver lepungen am it opse,daß er außer Stande war, über die Person des Thäters irgend welche Andeutung zu machen. Die sehr Ysährlichen Wunden mußten durch den rzt sugeniiht werden. Ob hier ein Raubmordversuch oder ein Racheatt vor liegt, läßt sich jetzt noch nicht seststellen. Außer den Brieischaften führte Puss immer Marien bei sich und beides ist noch bei ihm vorgesunden worden. Postu. P blen. Wie bekannt, sind von ber" preußischen Regierung Erhebuugen über den polnischen Prioatunterricht ange stellt worden. Der Kur. Posit. meint, nach genauer Prüfung der Verhältnisse werde möglicherweise dieser Sprach-in terricht in den Schutt-tun aufgenommen werden. Für Lehrer und Lernenbe er heblich. Es ist sehr bezeichnend, baß das Blatt deshalb einige Stunden vom geschichtlichen, gwgrapbischen oder Re chenunterricht gestrichen wissen will. Ein frecher Diebstahl wurde kürzlich aus ber Eisenbahnstrecke P os e nsBen t s eh e n verübt. Dem Lokomotivführer des Mor end vont osen abgehenben Gli terguges el es au , baß der lzug äußerst schwer von ber Stelle zu br ngen war, obwohl die Maschine mit voller Mast arbeitete. Aus ber Stationvontbrotvla wurde ber Zug besichtigt. Es stellte sich heraus, baß aus einem der Wagen meh rere Güterstücke vers wunden waren. Einer ber Diebe hatte ch aus einem mit Wie versehrte- Wm onsweoelt nnd dann die Mse angezogen, nat so Zu zu langsamer sah rt zu zwin en warsen die Güterstücke and dem sagen Von den Dieben hat man keine Spur. Ostpreußen Jn der Nähe von Wirballen hat shat der 19jiihrige Sohn eines dortigen Besitzers eine schreckliche Mordthat be gangen. Derselbe hatte die Nacht bei seinen Zechlumpanen im Wirthshause zugebracht, und als ihm sein Vater nach der Rückkehr darüber Vorwürfe machte, zog er voller Wuth sein Messer nnd er mordete den Vater nnd die Mutter. Der dieser traurigen Scene beiwohnen de I2jährige Bruder ergriff die Flucht und übe-brachte die schreckliche Nachricht von der Ermordung seiner Eltern den nächsten Nachbarn. DerMörder wurde bald daraus verhastet nnd nach dem Ge fängniß gebracht· Einen eigenartigen Selbstmord voll: sührte—-—wie es heißt, ans unglückliche-: Liebe——ein junges Mädchen in Gibt lu h n e n. Dieselbe begab sich unbe merkt zu der im vollen Gange befindlichen Windmühle des nahen Dorer J» stellte sich unter den Windmühlenflügel und erwartete den Todesstreich Mit furcht barer Gewalt tras der Flügel das Müd chen gegen die Schläfe, so daß die Be dauernswerthe blutiiberstriimt eine Strecke sortgeschleudert wurde. Die her beieilenden Miillerinappen sanden das Mädchen todt vor Westprenszen. D a nzi g. Der Hauptgewinn der AntisllavereiLotterie ist hierher gefallen. Zahlreiche kleine Leute sind daran be theiligt. T h o r n. Drei Soldaten würden in einein hiesigen Bürgeranartier durch »ltol)lendunst betäubt ausgefunden Ihr Izznstand ist bedenklich Tie Schuld an »dem Unsall soll die Vernngliickten selber treffen. Pr. Friedland Jn Schönbruch wird eine große Genossenschaftsmeierei erkichtet.——-Der etwa 600 Morgen große Wald der Herrschaft Silliginnen ist fiir 45,000 Mark von Richter - Samotschin, der in Honigbaum bereits seit Jahren ein größeres Dampfsägewerl unterhält, zum Abholzen ungetauft worden. Neufahrwasser. Von der Abeggstiftung sind für Arbeiterfetmilien seht auf dem Freilande m Wohnhäuser vollendet. Die Herstellung von 16 wei teren Einzelhänsern für Arbeiter soll so beschleunigt werden, daß die Häuser am l. April bezogen werden können, Pommern S t r a l su n d. Jn höchster Lebens gefahr schwebten neulich zwei Fischer attis Vitte aus der Insel Hiddensoe. Sie hatten sich trotz des ziemlich festen Schlammeiseo mit ihrem Boote auf die See hinaus-gewagt und waren schließlich im Prohner Wiel eingefroren. Alle Anstrengungen, slott zu kommen, waren vergeblich; das Boot konnte we der riicl- noch oorwiirtsgund sie sahen sich schließlich genöthigt, die Rothflaggc zu; ziehen. Aber erst am nächsten Tag be-» merkte man von der Lootsenstation aus-L das kleine Boot und die Nothlage dert Unglücklichen. Da auf andere Weises Hilfe zu bringen unmöglich war, mußtel eines der großen Trajettdainpfschisfe, welches den Eisenbahnverlehr mit Nü gen vermitteln, hinaus-gesandt werden, das denn auch Nachmittage 4 Uhr mit dem Boot und den halberstarrtsn Fischern in Stralsund anlangte. Nahe zu zwei Tage und eine Nacht hatten die Unglücklichen ohne Nahrungsmittel, ohne Decken und dergleichen bei eisigem Winde im offenen Votte zugebracht und wären wahrscheinlich verloren gewesen, wenn man sie nicht zufällig durch Fern rohr entdeckt hätte. S t et t i n. Ueber die Errichtung einer Brücke zwischen der Insel Rügen und dem Festlande soll dem preußischen Lunte-g eine Vorlage zugehen, und zwar sowohl aus strategischen Gesichtspunkten als mit Rücksicht darauf, daß mit dem Jnslebentreten des neuen Postwegee SaßniyiTrelleborg ein größerer mit der Insel Rügen sich ergeben dürfte. Die Brücke erhält sowohl Bahnen ftir Fuß gänger wie für Fuhrwerle und Eisen bahnzüge. Schleswig Holst ein. KieL Die Ausrangirung von Kriegsschiff-n ist in der deutschen Mari ne in den letzten Jahren eine ganz er hebliche gewesen. Nicht weniger ale ttt Fahrzeuge mit einein Raunigehalt von zusammen lit,5»() Tons und einem« Banwerth von naher ni- Millionen Mark haben in den letzen siius Jahren dem neuen Nachwuchs Plan machen, müssen. E Der in Hamburg verstorbene Groß-Z kausinann und Milliouär Wille vers machte seiner Vaterstadt Stiel 2 Millio nen Mark R end b b u r g. Durch den lenteu anhaltenden Frost und Schnee haben die Arbeiten aus den hiesigen Baupläpem sowie an der Schleuse ein wenig gesteckt, sind aber seht wieder in vollem Unisange ausgenommen. Morgens und« Abends wird bei elektrischer Beleuchtung gear beitet. Zu beiden Seiten des Eisenbahn dammes der Altona-Wamdruper Bahn sind die großen Schwimuibagger beschäf tigt, das Canalbett noch um einige Mc ter zu vertiefen. Destlich des Eisenbahn dummes wird nebenbei auch noch niit Ebnen der anliegenden Flächen mit sandbetrieb äearbeitets zu diesem Zweck i noch eine rbeitslotomotive hier sta tionirt, welche, acht bis 10 Lowries hinter herziehend, den ausgetvorsess neu nach seinem Bestimmungsortj W. Die MW der Obschon en o alb sowie un lb dessen Tetspiege s hat bereits begonnen, es werden hierzu grobe Felsen benupt, wel che usit Erment verbunden werden und so dem starken Wellenschlag ge entiber widerstandsfähig sind Die göheren Böschungen werden zum Frühjahr-mit .Grasfaamen besäet und liegenz. Zi. noch roh da. Der Andrang der Arbeiter ist ist ein ziemlich starker, die Mehrzahl derselben muß unverrichteter Sache wei terziehem Provinz Sachsen. Halle. Ein Bauarbeiter hier selbst erhielt, als er sich zum Antritt einer mehrwöchenilichen Strafe im Gerichtsgefiingnifz stellte, folgen den (heltographirten) Schein: »Deni (Name) wird hierdurch bescheinigt, daß er sich heute zum Strafantritt im hiesi gen Gerichtsgefäniß gemeldet hat, we gen Ueberfüllung des Gefängnisses aber svorläufig nicht angenommen und hahin sbedentet worden ist, sich in 3—- 4 Wo chen anderweit zu melden, Halle a. d. ’S. den.... Der Gefängniß-Justier tor.« Während die deutschen Geschäfts leute über mangelnden Kundenandrang klagen, ist der Andrang von Kunden bei den Gefängnissen zu groß. Anhalt. Die Fahrgiiste eines zwischen Wittenberg und Dessau ver tehrenden Bahnzuges wurden jhngst recht sehr erschreckt, als der Zug hinter .Wittenberg plötzlich zum Stillstand !lani. Ein lHerr aus Dessau gestand ’dem Zugsiihrer, daß er das Nothsignal jgegebeih weil er beim Ausblick aus jdeni Wagen sein künstliches Gebiß ver Iloren habe und es wieder erlangen ,iiiiisse. Es wurde ihm, nachdem man lihin bedeutet, dafz dieser Verlust fein IGrund sei, das Nothsignal zu geben, jdoch gestattet, das Verlorene zu suchen· sNachdenI der Herr das werthvolle Ob« fject auch wirklich wieder gesunden, i wurde die Fahrt fortgesetzt ? W e st p ha le n. « D o r tm u n d. Am Morgen des lö. Jan. wurde durch den Scharfrichter Neindel ans Magdebura der Raubmör der Michalsih enthauptet Nur einige Richter, Aerzte, sowie eine Depntation von Bürgern waren bei dem Vorgange Zeuge. Probst Löhers begleitete den Deliquenten ans feinem letzten Gange, aber der geistliche Zuspruch brachte es nicht fertig, daß Michalsly ein reumüthi ges Beienntniß ablegte. Nachdem er das Urtheil nnd die Entschließung des Königs, der Gerechtigkeit freien Lauf zu lassen, angehört und das Kruzifix geküßt hatte,·sagte er: »Herr Gerichtsrath, ich sterbe nnschuldig!« Die Hinrichtung selbst dauerte einige Augenblicke Wattenscheid. Ein Haus in der Ostertvell Straße ist durch Dynamit in die Luft gesprengt worden; mehrere andere Gebäude wurden beschädigt. Verschiedene Bewohner derselben wnr den leicht verletzt. Die Polizei hat noch nicht die Beriiber dieser Schand that oder ihre Motive ermitteln tön neu. In Dortmund sind die Schopp mann’sche PetroleuntRaffinerie nnd die Helilou s- Flaschenfabril niedergebrannt. Der Schaden beträgt 1,(,«0(),000 Mark· Bu r b a ch. Einen schrecklichen Tod fand ein Bergmann aus lltiterburbach. Der Mann besaß noch eine Zwölfpsiim der Gratiate ang dem Kriege 1870, die. er auf seinem Speicher aufbewahrt l hatte. Als er sie holte, um sie bei ei nem Schlittenbeschlag für sein Söhnchenl zu verwenden, barst das Geschoß, zer trüntmerte den Fußboden, die Decke, Thüren und Fenster und riß dem Berg niann den Kopf ab. Rhein--Proviiiz. D ü sse l d o r f. Die Einwohner-kahl des Stadtleeises Düsseldorf betrug En de vorigen Jahres 150,495. Die Zahl ist in den letzten 10 Jahren um 5»,(nn) gestiegen, also beträgt die Zunahme der Bevölkerung durchschnittlich jedes Jahr 5000 Seelen. A a ch e n. Ein im innern Hof der Arreftanstalt auf Posten stehender Sol dat der R. Eompagnie des 53. Regimeng erschoß fich. Es toird erzählt, daß der Mann vom Osfieier der Runde schlafend angetroffen worden sei und kurz darauf aus Furcht vor Strafe den Selbstmord begangen habe. »Elberfe ld. Tie Firma Jung ils-I Simon-Z überwies ans Anlaß der Feier« ihres Läjährigen Bestehens ihren Beant ten und Arbeitern lthW Mark. Ein Theil wurde vertheilt, der Rest soll für je eine Beamten- und ArbeiterStiftung zur besondern Unterstützng in ausser ordentlichen Nothlagen verwandt toer den. B e r gib o r b e ck. Aue dein Amte gerichtggefängnifz in Bordecl ist der der Falschniünzerei verdächtige Maurer Er furt ausgebrochen und flüchtig. N e m s ch e id. Ein hiesiger Uhrnias cher wurde bei einem Upferstockdiebstahl ertappt. Bei der in der Wohnung des Spiybnben abgehaltenen Hanssuchnng fand die Polizei ein genauee Verzeichnisz der von ihm ausgeführten Kirchen - Be raubungen. Die Liste führte 57 Nuth mern mit dein Gesanimtergebniß vons 1088 Mark anf. Ja Saarb rü cten erhielt der Se kretär des Rechtsschunvereins drei Mo nate Gefängniß wegen Beleidigung der Verlwertsdirektion Der Arbeiterfiihrer Braun wurde wegen Majeftätöbeleidi gnug verhaften Heffen - Nafsau. ic- a ss e l. Ein junger Holzhauer ans Ulfen bei Reuter-hausen trank im Walde zu viel Branntwein, blieb bei der großen Kälte liegen und erfror-. Frankfurt a. M. Das alte Dankt-ans M. «- . Orar hat seine Zahlungen eingeft t. In dein Flecken Langienselbold hat der Gemeindekassirer oth sich ganz bedeutende Unterschlagungeii zu Schul den kommen lassen. Es herrscht unter den Gemeidebewohnern lebhafte Erbit-» ternng gegen den ungetreuen BeamteiLH Jin Ganzen spricht man von 70- bisj äcwioii Mart, die Roth unterschlagen at. Der älteste Bürger von Fulda, der Regierungs-Baurath a. D. Franz Schulz, ist ini hohen Alter von 94 Jah ren gestorben. Derselbe war bis Ende 1867 als außerordentliche-Z Mitglied Hfür das Bauweer bei der früher kur isürstlichem dann königlichen Regierung T zu Fulda thätig, wurde mit deren Auf lösung zur Disposition gestellt und erfreute sich bis an sein Ende einer körperlichen Gesundheit und geistigen Frische, sowie hohen Ansehens in der Gesellschaft Königreich-Sachsen D r e s d e n. In der Reftauration »Gainbrinus« am Postplah ist ein Rie sen-Haifisch ansgestellL Dieser Hai fisch ist seiner Zeit bei Helgoland durch den Fischereidampser ,,Nixe« gefangen und n»ch lebend nach Hamburg gebracht worden. Nach Berlin überführt, wurde dies Meerungeheuer durch den Präpara tor der Königl. Miiseen, Herrn Widers heiiner, mit dessen Conservirunggslüssig keit inficirt, was naher 530 Liter dieser "Tinctnr erforderte. Es ist zu verwun dern, daf;ssich, wie nachgewiesen, eine größere Schaar dieser Räuber nach der Nordsee verirrte. Das hier zur Schau gestellte Exemplar ist ein sogenannter Blaiihai i,,Carcharias glatten-ZU eine .Gattiiiig, welche biz zu ltz Fuß lang Hivird; dieser hat eine Lange von 13 Meter. HEr hat dag- anständige Geivicht von 11 HCentneL die Leber allein ivog bei der Augiiahiiie 250 Pfund. L e i p zig. Prof. Bahr ans Fran slenhaiiseii ist hier wegen angeblich in Waida begangener Fälschniigen verhaf iet worden. Jn Sachsen greift die Grippe so um fich, daß energische Maßregeln ergriffen : wurden, um eine weitere Verbreitung der YKrankheit durch Versammlungen usw. zu verhindern. Acht Gyinnasien und eine große Anzahl Volksfchulen sind vorläu fig geschlossen worden. P la uen i. V. Das Königreich Sacher errichtet gegenwärtig eine neue, grofzartig angelegte Jrrenanftalt, für welche 235 Millionen Mark aufgewandt werden olleu. Die ihrer Vollendung eutgegengehende Anlage wird aus 26 einzelnen Gebäuden und dem zu einer landwirthfchaftlicheu Musteranftalt um gebantentliittergut Untergolyfch beste hen und liegt in einem anmuthigen Thale des Vogtlaudes an einer Verg lehne, die einen überaus freundlichen Blick auf die gegenüber fich ausbreiten den grünen Hänge des Erzgebirges und die in sie eingebetteten Gebirgsdörfer bietet. Schon jetzt macht die Anlage mit ihren hübschen Häufern im Schwei zerftyl den Eindruck einer kleinen Stadt etwa von der Art, wie die von Fremden viel bewohnten Ortschaften im obern Engadin. Wqu inau nicht wüßte-, welcher ernsten Bestimmung fie dient, tounte man glauben, eine Colouie für Sommerfrischler, die einen heitern Landaufenthalt suchen, vor sich zu sehen. Sie ift für die Aufnahme von 600 Irren berechnet. Thüringen. G o t h a. Herzog Eruft von Coburg Gotha will wahre-nd der Sontmerferien im Hoftheater zu Coburg ein Gesammt Feftfpiel hervorragender deutscher Sän ger und Sängerinnen veranstalten, während welchem ein Cyklug von Mei sterwerkeu von Glück und Wagner zur Aufführuug kommen soll. Mit der Leitung des Unternehmen-z ift der be kannte Gesangmeifter Julius Hey betraut worden Am Il. Januartourde in Got ha die taniendste Leidnsnverbrennnng vollzogen. Die erste Feuerbestattung fand am lit. Dezember 1878 statt. M ein i n g en. Ein Bankbruch, toelcher itn Friihjar vorigen Jahre-J stattfand,fand jetzt eine gesetzliche Sühne, indem die Inhaber der ehedein altange sehenen, init Reichtum M. Fehlbetrag in Eoneurs gerathenen Firma Phil. Reif nagel eke- Co. in Eisfeld, Phil. Recknas gel und Wohlfahrt, von der Ersten Ziraslainmer des Landgerichtø hier zu je 2 Jahren und 6 Monaten Gefängniß nnd zum Verlust der bürgerlichen Eh renrechte auf je 25 Jahre wegen einsa chen Banterotts nnd Betrugs verurtheilt wurden. Saalfeld. Der nach Veriibung verschiedener Veruntrenungen flüchtig gewordene Cassirer der Saalselder Ver eiiiøbatit, Borinann, ist in London er griffen toorden und tvird hierher trans portirt. Oldenbnrg. Oldeiibtirg. Die Ziichter der berühmten Oldenbnrger Pferde haben eine Gesellschaft gebildet, der Edtv. Lab ben von Surtvaden als Präsident vor steht und die über 100 Mitglieder zählt. Ein Stammbaninbuch ist angelegt wor den und Fa diese Pferdseorte immer mehr zur Zucht nach Amerika iniportirt toird, so zivill die Gesellschaft das Stanunbatnibnch auf der Ehieagoer Weltansstesung zur Ausstellung brin gen nnd ztni goldene und zwei silberne Medaillen für die bestgezüchteten Ol denburger ferde aussehen V a re l·- Unsere unter dem altiibers lieferten N en »der dicke Anton« be kannte über-Po Jahre alte Eiche-, eine besondere Berühmtheit unsere-Waldes, ist plötzlich uncgeftürhh glücklicheweise zu eines Zeit, als« Niemand in der Nähe. Der 48 Fuß — hohe Baum hatte einen Durchmesser von über9 Fuß. Benannt war die Eiche nach dem Grafen Anton von VareL Aehnlicher ,,—Rieseneichen hatte unser Wald zu Anfang dieses Jahrhunderts noch eine großeZahl auf zuweisem die Franzosen aber haben sie gefällt, um das Holz zu verkaufen. M e ckl en b u r g. · AusCannes wird gemeldet: Der Großherzog von MecllenburgsSchmerin ist von dem Rest der diphtheritischen Lähmung jetzt gänzlich wieder herge stellt. Sein Befinden ist dauernd ein befriedigendes. Jn S cu w e r i n feierte der Kammer präsident Baron v. Nettelbladt neulich den Tag, wo er vor 50 Jahren in den Großherzoglichen Dienst trat, und zwar als Auditor beim Amte Ribniß. Groß - Strelitz. Im nahen Pfarrwalde wurde ein Leierkastenmann ermordet und beraubt aufgefunden. Der Thäter, der Begleiter des Ermordeten, ist verhaftet —Jm Kreise Lublinitz tritt der Fleckenthphus an mehreren Orten seuchenartig auf. R o ft o ck. Die hiesige Landesuni versität wird im laufenden Winter - Se mester von 254 Studirenden besucht. — Für die neuerbaute Kirche in Gr. Meth ling belaufen sich die Baukosten auf etwa 50,»»0 Mk. S te rnbe rg. Der Landtag hat sich thatfächlich zu dem Beschluß aufge schwangen, das Minimalgehalt der Volks-lehret künftig auf 700 M. festzu setzen, darunter 260 M. haar. Freie Städte. H a m b u r g. Vor etwa einem hal ben Jahre erregten die Unterschlagun gen des Hauptlehrers Wolter im Vor ort Eilbeck großes Aufsehen, weil sie mehr als 200,()00 Mark betragen soll ten. W. wurde seines Amtes entsetzt und das strafrechtliche Verfahren gegen ihn eingeleitet Wie nunmehr bekannt wird, ist die Untersuchung eingestellt worden, weil sich Geistesstörung bei ihm gezeigt l)at.—Ein zweiter Hamburger Hauptlehrer, der ebenfalls seines Amtes entsetzt wurde, weil er sich bedeutende Unterschlagungen hatte zu Schulden kommen lassen, wurde ans freiem Fuße belassen, nachdem seine Angehörigen eine Bürgschast hinterlegt hatten. In der Gegend von Altona befindet sich die Rindcrpest in der Ausbreitung Es werden infolgedessen Sanitätsmasz regeln gegen Ansteckung streng durchge führt und die Märkte geschlossen. In H am bu rg zeigte seit 1870 die Elbe den höchsten Wasserstand. Ein scharfer Südwestwind vermehrte die durch den hohen Wasserstand herbeige siihrte Gefahr noch um ein Bedeutsames Die Vorstädte Uhlenhorst und Winter hude stehen unter Wasser. B r ein e r h a v e n. Jm Fahrwasser der Weser ist schwerer Eisgang bei star kem Frost. Die Schifsfahrt ist stark beeinträchtigt Der der deutschen Dampf schifsahrtsGesellschaft Neptun gehörige, zwischen Köln und Bremen verkehrende Dampser »Arion«, der im Nebel von dem Fischdampfer »Nix«e« angerannt wurde, ist schwer beschädigt Die in der Elbemiiudung befindliche Lootsenstai tion ist schweren Eisgangs wegen von den Lootsen verlassen. Mehrere Schiffs unfälle werden gemeldet. Bayern. M iinchen. Es verlautet daß der im Alter von 23 Jahren stehende Prinz Ruprecht, der Enkel des Prinzregenten Luitpold, und seine Consine, die listjäh rige Vrinzessin Elisabeth, die Tochter des Prinzen Leopold, bestimmt seien, ein Paar zu werden. Prinz Ruprecht wird die von ihm geplant gewesene Orientreise nicht unternehmen. Man erwartet die baldige Auslösung des gei steskranken Königs Otto von Bayern. » M il r n b erg. Bezüglich eines nn erhobenen lssewinnesz von 2«,(nn) Mark der Frankfurter elektrrtechnifchen Ali-J stellnng ist hier folgendes Gerücht im llnilaus: Dac- betresfende Looø soll namlich ein während der Lliisstellung in Frankfurt beschäftigter Schlosser von Nürnberg besessen haben. Derselbe starb inzwischen, nnd das Lob-Z soll sich in der Tasche der schwarzen Hose desselben, welche ihm ins Grab mitgegeben wurde, befinden. Die in Glockenhof wohnende Wittwe des Verstorbenen, welche die Nummer des Looses notirt hatte, soll mit dein Gedanken umgehen, das Grab ihres Mannes öffnen zu lassen, wenn die-Z die Behörden gestatten. V a m b e r g. Das Veloziped soll hier in den Dienst der Polizei gestellt wer den. Um Gauner te. rascher verfolgen nnd sonstige dringliche Geschäfte erledi gen zn können, will die Stadtvertrei tnng siir die Polizei einige Fahrräder anschaffen Bahrenth Hier wurden vier Schiller der« zweiten Gyninasialkasfe diniittirt. Sie hatten nach einer Kuri perei dein Professor Schinanßer die Fen ster eingeworfen nnd noch weiteren Un fng an Straßenlaternen verübt. Würtemberg. S t n tt g a r t. Die Verteidigung der neugewählten Stiittgarter Gemeinde rathssMitglieder fand am Donnerstag, den M. Januar statt. Die Heilsarniee sucht hier jetzt durch leibliche Mittel ihre Bekehrung zu un terstützen. Sie verabreicht in ihrem Lokal an Z Tagen in der Woche site 5 Pfennige ein Mittagessen, bestehend ans I Liåer Sappe und einem großen Stück ro . i f . ! Ein schönes, auch in weiteren Kreise-i nachahmungswertheg Weihnachtageschenk erhielten die zahlreichen Arbeiter nnd Arbeiterinnen der Firma Wilhelm Beuger Söhne, mechanische Trilotwaai renfabril in Stuttgart, indem letztere vom 1. Jan. 1892 ab die für die Inva liditäts-: und Altersversicherung zu ent richtenden Beiträge ganz aus ihre Kosten übernommen hat. Die Beschenkten lie fzen denn auch durch eine Abordnung ihre Freude und Dankbarkeit ausdrü cken. E h i ng en. Der Forstwart Ham merle, seit etwa zehn Jahren in Dien ften desl Barons von Freiberg zu All mendingen wurde vermißt und schließ lich iu einer Waldhütte der freiherrli chen Waldungen erschossen aufgefunden. Ob ein Unfall, Verbrechen oder Selbst mord vorliegt, ist noch nicht aufgeklärt. Baden. Heidelberg. Einen Racheakt von bestialischer Rohheit führte einMehi gergefelle aus. Derselbe unterhielt mit einer Kellnerin ein Liebesverhältniß, das aber in die Brüche ging. Erbost hierüber und geplagt von Eifersucht, schwur der rohe Patron, Rache für die Zurückweisung zu nehmen Er schlich sich in die Kammer, in der das Mädchen schlief, überwältigte sie und biß ihr buch stäblich die Nase ab und beseitigte die selbe. Um Herausgabe derselben ange gangen, erklärte er, dieselbe verschluckt zu haben. M a n n h e i m. Ein hiesiger Hand lungsgehiilfe war mit 10,8()0 M. flüch tig geworden. Er wurde in Frankfurt verhaftet. F reibur g. Dr. Von Holst, Professor der neueren Geschichte an der Universität hat einen Ruf an die,IChiea goer Universität angenommen und wird seine Stelle nach Ostern antreten. Waldkirch. Bei der hier voll zogenen Ersatzwahl zum badischen Land tag siegte der nationalliberale Land wirth Burger-Prechthal über den Ultra montanen Fischer-Freiburg Jn Folge dieses Wahlaussalles bleibt die national liberale Mehrheit in der badischen Kam mer erhalten. Elsasz-Lothringen. S t r a ß b u r g. Es bestätigt sich, daß das diesjährige Kaisermanöver in Deutschland zwischen dem 8. Rheinifchen und dem lei. Metzer Corps stattfindet. Das Manöverfeld wird zwischen Die denhofen nnd Saarlouis fein. Zu We s s er ling fand das Leichen begitngniß des in Paris verstorbenen Großindustrielleu Aime Gros statt. Dem Sarge folgte auch ein Bruder des Ver storbenen, welchem, obgleich er erst vor Kurzem ausgewiefen wurde, für die Ge legenheit von den deutschen Behörden eine besondere Aufenthalts-Erlaubnis bewilligt worden war. M e l s h e i m· Dasz jemand einen Urenkel beim Militär hat,-——-—dürfte wohl selten vorkommen. Ein solcher Fall existirt in unserem Dorfe. Der junge Soldat ist der Sohn des Ackerers Geo Iliichert, Enkel des Bürgermeisters Ri chert und Urenkel des fttijährigen Acke rers Schneider. Er genügt seiner Mi litärpslicht beim 17. baierischen Infan terie Regiment in Germersheim Die Familie Richert ist durch ihren Arbeits fleisz weit und breit bekannt und steht in verwandtfchaftlichem Verhältniß mit den besten Familien des Hanauerliindls Zu M a l g r a n g e wurde neulich der dreiundneunzig Jahre alte Veteran Joseph Janmain unter Betheiligung des ganzen Dorfes zu Grabe getragen. Der Verblichene trat im Alter von 16 Jahren in das zu damaliger Zeit in iiiodetnachern garnisonirende französische Artillerieregiment ein, welche Garnison er später mit Diedenhofen vertauschte. Napoleon l. verlieh ihm die Kriegsme daille, welche folgende Inschrift trägt: ,,Campagnes de 1792 a 1815. A fes eompagnons de gloire sa derniere pensee St. Hekene, 5. mai 1821«. Mit ihm ist wieder einer der Wenigen aus dem Leben geschieden, welche die bewegten Zeiten anfangs unseres Jahrhunderts mitgemacht haben. Oefterreich. Wi e n. Hier wurde dieser Tage ein 19 jährige-z Mädchen zu Grabe getra gen. Die Unglückliche hatte ein Schooßs hiindehen geküßt und war alsbald heftig erkrankt. Es trat eine allmählige Blut vergiftnng ein, der sie schließlich erlag. Das Hündchen war offenbar mit einem faulenden Körper in Berührung gekom men, wodurch die Dame, die das Thier zu liebkosen pflegte, angesteckt wurde. Erzherzoging Maria Valeria, Kaiser Franz Josephs jüngste Tochter und Ge mahlin des Erzherzogs Franz Salva tor von Oestereich Toskana, wurde von einer Tochter entbunden· In Briinn find die auszgedehnten Spinnereieu von Moritz cis Fafka durch Feuer zerstört worden, was einen Schaden von 75(),W0 Mark hervorrief T e fch en. Jn Bafchla bei Tefchen lud fder Viehhiiudler Leopold Knbafch die Biehändlerin Maria Kaujan in seine Wohnung. Erschickte feine Frau fort, um Einkäufe zu machen, erschlug die-Kan jan und schleppte die Leiche auf denDach boden. Am Tage darauf ließ er die Leiche durch einen Arbeiter, der den Inhalt des Sacke-H nicht kannte und für « ein verendetes Thier hielt, in eine Grube verferlen, wo fie aufgefunden wurde. Um die Leiche beffer fortfchaf fen zu können, hatte leubasch alle ihre Arme und Beine gebrochen. Der Mör der machte sich durch die Ausgabe von Banlfcheinen verdächtig die er fei nem Opfer geraubt hatte-, und wurde verhaften
