Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, February 12, 1892, Image 2

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    sz Zug-eigen
M Island, - Nebraska.
Inland-.
Die erste Nationalbank m T e m in g.
N. H.,hat ihre Thüren schließen müssen,
Die nächste Nationalconvention der»
Minenbesitzer findet am 12. Juli inl
iHe l e n a, Mom. statt.
. Der Jngrnienr Brogan in C o ving
ton, Ky» ward von dem Briesträger
Etat-, dessen Tochter er verführt hatte,
getödtet
Aus dem Countvgefängnisz in Laie4
Providence, La., sind vier wegen Mor«
des und zwei wegen Raube-Z Angeklagte»
entflohen. ;
Jn S p i c e l a n d, Indiana, wurdef
eine Anzahl Geschäftsgebäude durch?
Jener zerstört. »
Mit großem Pomp feierten die Ka
tholiken von L i ttle R o ck, Ark» das
25jährige Priesterjnbiläutn des Bischofs
Edward Fitzgerald.
Das Unterhaus der New Yo rke r
Legislatnr hat eine Bill angenommen,
welche Eorporationen verbietet, Privat
Detektivs anzustellen. »
Jn P ortland und anderm OktenY
Oregons wurde am Abend des Z. Feb
ruars ein heftiger Erdstoß verspürt, der
etwa 30 Sekunden dauerte.
Durch eigene Unvorsichtigkeit ist der
Grubenarbeiter Peter George in
Pana, Jll» in einen 700 Fuß tiefen
Schacht gestürzt und wurde zerschmettert
RichterAbraham Jesserson Seay, bis
herBeifitzer des Obergerichts von Ok
lahoma, hat sein Amt als Gouvernenr
des Territoriums au»etreten.
JnSan Antonio, Tex» wurde
der große Holzhof von Martin Fz Schon
rerdurch Feuer zerstört Der Verlust
beträgt 840,000.
J. C. Hoddack von Kingston,
M, hat sich angeboten, für die Aus
ng von Anthrantlohlen auf der
Beltansstellung 2000 Tonnen zu liefern.
Jn Cincinnati, N. M» haben
Donaldson öl- Co., Bilderrahmenfabri
Wen ihren Baslerott angezeigt Die
Verbindlichle betragen 825,0(I().
In B r o o kl y n wurden Angeln
Denaro und Rossario Volastro todt im
Bette aufgefunden Sie waren durch
ausströmendes Gas erstickt.
In B alti m o r e ist der Polizist
Peter Chandler, der am 17. December
von feinem Hunde gebissen worden war,
an der Wasserscheu gestorben.
Das Gebäude, in welchem sich Exne
ret’s Schuhfabritin Da n v e r s, Mass»
» befindet, ist niedergebrannt. Der Scha
den übersteigt Q100-,000.
Sieben Postsäcke, meistens Briefe
ertheilt-ed wurden von zwei Postwagen
auf dem Ferryboot von New York
Joch h ob o ten gestohlen.
Der Lederfabrikant Albert Gagnieg
inPhiladelphia mußteseineZah
Umge- einstellen. Die Passiven sollen
sehr Mund sein.
In B ir m in g h a rn, Ala. stürzten
eine Anzahl Arbeiter 500 Fuß ir- einen
Schacht hinab. Zwei wurden ioiort ge
tödtet, sechs andere schwer verwundet
Bei P i e d m o nt, W. Va., stürzten
18 Wagen eines Frdchtzuges von der
Brücke iu den Potomac. Der Heizer des
Zuges fand den Tod.
Der ehemalige Richter und bisherige
Kassirer der Glasgotv Deposit Bank in
Los-i sei l le, Ky» ist wahnsinnig
geworden. Er schuldet der Bank Mä
000
Zwei Portiers von PullnianniWagon
sind in B u rt o n, Kansas, durch Tem
pereuzspitzel verhaftet worden, weil sie an
Passagiere Schnaps verkauft haben sol
len.
Der May-r von Boston hat dem
Stadtrath empfohlen, den Theatern,
welche Lotterieanzeigen in ihren Pro
granimen veröffentlichem die Licenz zu
Mit-heu·
EiuinPortTowniend, Wash»
m Ula gla eingetrofimer Dampfer
meldet, daß in jenem Territorium 10
gestatte verhungert oder erfroren;
In Nycrk, N. J» stellte AleranJ
set Durcha, Besitzer einer großen Pa
pietschachtelfabrih seine Zahlusgen ein.
Diehöhe der Activa oder Passiva ist
sticht bekannt.
In Sau Antoniu, Tex» ver
schwand Charleö Latinen der Stadt-sent
when-is Beckmann’s Juwelenhasds
W, mit Diamanten, Uhren und Ju
Ielen im Werthe von O7,000.
M Explosion einer säuseln-we
M der-Schuhmacher Johu Griffel
Hi- s a» y E i t y, Mich» sowie feine Frau
END sent 18 Monate altes Kind schwere
MMden
Das heut von A. M. Leaning in
. atspnville,Florida, ist, jeden
in Halse Brandstiftnng niederge
Det Eigenthitmer nnd zwei
wes-M kamen in den Flammen
I
F « Wie-heil von Rammelei-Te
est-et, R. ., kamen zwei Ur
» M el- Le s« infolge einer
m kämper im»
. eilen . » errichtete der
« weiseme ver
f II- Washing tonunierzeiehneten
dek· onus-h- Geist-ne jin-v Mr Post
Jn NewJYorl ist das Grund
Central Hoteh einer der bekanntesten
Gasthöse, eingegangen und das Gebäude
soll in Laden und Bureaux verwandelt
werden.
Jn Aldanh,N .Y., hat sich die
medizinische Gesellschaft des Staates für
Abfchaffung der Todesftrafe erklärt und
wird hierfür öffentlich Propaganda ma
chen
i
In D e n v er, Col-, wurde in einer
Versammlung der Handelslamnier eine
Resolution angenommen, toonach alle
politischen Parteien aufgefordert werden
sich unverzüglich für Silbertvährnng zu
erklären.
Lieutenant Mason A. Schufeldt, der
Sohn des Admiral Schuseldt ist gestor
ben. Er war nach der Capstadt gegan
gen, um dort un Interesse der Chicagoer
Weltausstellung thåtig zu sein.
Die Stahlarbeiter in dem Etablisse
ment von Moorhead McDean F- Co. in
P itt S d u r g, Pa., legten die Arbeit
nieder. Etwa 1000 Personen werden
durch den Streit in Mitleidenschast ge
zog gen.
Sechsunddreißig Jahre Zuchthaus er
hielt der Farbige Franl W Netvburg
in D et ro it zndictirt. Er hatte mit
mehreren Genossen einen Einbruch aug
geführt.
Jn St. J o f cph wurde dem Eltern
paar Jacob Jaglar ein gefundes kräf
tiges Kind geboren, das keine Augen
hat, nicht einmal die Höhlungen für
solche.
Strrilende Straßenbahnangestellte
der Manchester-Linie in P it t s b u r g
sollen die Veranstalter einer Tonkunst
Explosion gewesen sein, durch welche
neulich Nachts eine Car zertrümmert
»wurde.
f Jn Easton in Penn» hat sich der
Ildvoiat Preston M. Geweih, welcher
jder Veruntreuung von 5000 Dollars
angellagt war, inmitten der Verhand
lungen im Gerichtsgebaude erschofsen.
Der Neffe nnd dereinstige Erde des
geizigen Millionärs Russel Sage liegt
an Gehirnentzündung, der die Brigcht’
sehe Nierenlrankheit sich zugesellt hat,
aus den Tod erkrankt darnieder.
Jn Bea ver Pa» sind die Ange
,k’lagten in dem Libelprozeß von Senator
sQuay zu sechs Monaten Gefängniß und
einer Geldstrafe von Stim, sowie in die
;Kosten verurtheilt worden.
! Jn der Mollie Gibson-Silbermine in
;Aspen, Colo» wurde eine außeror
deutlich reiche Ader gefunden. Neun
iCuhikfuß Erz, die gegraben wurden,
’ergaben voll 810,000 Siber auf die
Tonne.
Ja Richni ond, Ba» ist das hi
storisch denkwürdige alte Appoinattox
Courthaus vollständig niedergebrannt
und von den Papieren und Doeumenten
konnte nichts mehr gerettet werden.
Jn R e w Y o rl wurde der medici
nifche Student Carlhle Hart-is, der seine
heimlich ihm angetraute junge Frau
ermordete,zum Tode durch Electricität
verurtheilt.
In C r e ed e, C o l., wo man reiche
Silberlager entdeckt hat, ist die Aufre
gung noch immer am Zunehmen. Seit
der ersten Entdeckung vor 9 Monaten
ist bis jetzt schon Silber tm Werthe von
fünf Millionen Dollars gefunden wor
den.
Der Deer Ladge Tun-tel, 15 Meilen
von Leadville, Col., entfernt, ist
durch eine Schneelawine verschüttet, und
Ider Eingang desselben zerstört worden-«
;Zwei Bergleute kamen dabei wahrschein-’
Hlich nmUs Leben.
I Jn Keakneh, Neb» wurde auf«
xdem Geleifeder Union Paeisic-Bahn in
einer Weiche eine Dynamitbombe in
einer Lage gefunden, daß sie explodirt
wäre, wenn ein Bahnzng sie berührt
hätte.
Die Einwanderungsbehörde in N e w;
Y o rk sandte 8 Slovsaten, die mit der;
»Traue« eingetroffen waren, na Bre
tnen zurück; sie waren für eine phlens
grube als Contrattarbeiter ais-geworden
worden. l
Jn A dd i s on. Steuben Co» N. Y»
brachen in der Nacht Diebe in die Baut»
sprengten das Schloß zum Gewölbe und«
stablen’tnehrere tausend Dollars in Baar,
eine Anzahl Wertpapiere und Regie
rungsbonds. Man hat keine Spur von
den Einbrechem
Die Straslinge in dem Gefängnisse
aus Deer Island bei B ost on weiger
ten sich kürzlich an die Arbeit zu gehen.
Man mußte eine starke Polizeimacht aus
bieten, die unter auggiebiger Benutzung
des Knüppels Ordnung schaffte.
Bei B ea um on t« Tex» ist oer den
Weibes befahrende Dampfer »Charles«
gesunken. Das Boot war mit Baum
wolle beladen, und 130 Ballen wurden
weggeschwemtnt Die Baumwolle war
zum vollen Werth versichert.
In Sau Francisco,Eal., starb
Jakob P. Leese, der erste weiße Ansich
ler in Calisorniem in seinem 82. Le
bensjahre. Er kam im Jahre 1833 nach
Talisernien nnd baute im Jahre 1836
is Sonst-weisen das erste haus.
»Hu s l b a n y, N. Y» ist das Gesch,
ches die Anwesenheit von Beiman
correspondenten bei elettrischen Hinrich
tungen nnd die Veröffentlichung von Ve
ridten über elektrischen Dinrichtungen ge
stattet, vom Gouverneur nnterzeichnet
C ' i ca den .io.
Iåezbtnhbeens IthstsidaIMHist
tnm daß, wenn die Preise nicht
hera Heerden nnd der Mit nicht
Ia III- 1. Mai gepa Mit-»
, es; ·Oft,ermitsetnen rqsrdeszk
en Mde ’ ""
Die Grofk Loge des »Nun Ordens
der Bereinigten Arbeiter« (Aneient Or
der of United Wort-Mut) vom Staate
Michigan hatam 2. Februar ihre
Jahresfihung in Muelegon in Michigan
begonnen. Beinahe jede von den 1631
Logen des Staates war vertreten.
Der Hilföisollcolleetor David Porter
in S a v a n n a, Georgia, ein Beamter
des dortigen Postens der G. A. R. und
vrominenter Odd Fellow, wurde von
seinem Sohne erschossen, da dieser nicht
dulden wollte, daß der Vater die Mutter
mißhandelr.
-m Staate M o n t a n a betrug die
Weizenernte während des Jahres Ist-l
von 109,803 Acker 1,856,000 Bushel
Das Areal des Hasers delies sich auf
84,747 Acker und die Ernteerträge de
trugen 2,648,000 Buschel oder ein
Durchschnittsertrag von nahezu 28 Bu
sbeL «
Eine electrische Cur in W o o d s
R un, Pa» collidirte mit einem Zuge.
Zwei Passagiere wurden lebendgesöhrlich
verletzt, die übrigen Passagiere der
Straßen-Tat kamen mit einigen Quets
schungen davon. Eine große Volks
menge war an die Ungliicksstätte geeilt
und es wurden Rufe laut: «Hang the
motorman.«
Eine reiche Kohlenader wurde vor
einigen Wochen etwa 20 Meilen nord
westlich von A nt le r s. itn Jndianer
Territorium entdeckt. Die Kohlenbolp
rer, durch diese Entdeckung angespornt,
setzten ihre Nachforschungen in der dorti
gen Umgegend fort und entdeckten nun
nicht weit von der ersten in einerTiese von
5 Fuß eine noch weit reichere Kohlen
ader. Dieselbe soll angeblich eine Stärke
von 11 Fuß haben.
Der Former Eli Boren wurde am 2
Februar in einem kleinen Bächlein in
der Nähe von Jonesboro, Jll» er
trunken aufgefunden Er war am Abend
vorher betrunken nach Hause gefahren,
sein Wagen war umgestülpt, so daß der
Farmer unter ihn zu liegen kam und
sich nicht frei machen konnte. An der
Stelle, wo er ertranl, war das Wasser
nur 3 Zoll tief.
Wie von H ot Spri ngs, Ari» ge
meldet wird, haben die Familien Wat
tins und MeGusfv, welche jüngst von
Cedar Glades, Ark» nach Oklahoma
übersiedeln wollten, ihrZiel nicht erreicht ;
denn sie wurden von dem letzten Blit
zard überrascht und sanden dabei ihren
Tod. Die erfrorenen Leichname der
Unglücklichen sand man dieser Tage auf
der Prairie nicht weit von der Arkansas
Grenze
Marktberichtr.
Ghin-w
hinten-»Dein —- Ko. 2 —e., No. z «sk.,
Ro. 2 rather U-c., Ro. Luther est-Absic» Ro. (
W—7Ik.
S esti- ekaeizeu.—No.2-- S —e.; Hin-. Iso—
Mc No. ( fis-we
I »Ime S weiß Use-« Is. s IRS-Ists Ro. s
selbe- isssszjc.. Ro. sumßes —wc»sio 4, Akt-c
h c f et.-—Ro. 2·29546.W; »Ap. 2 speiset Itzt
sshim Ums Abs-YOU No. Z weißer Uksslr.
d tax-Amt Lisetbv til-MU«W; No. 2 stand
s—10.50 Ieisisstei sub-käm nolens Dreiei- sichs
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I o c s e a.—— Its. 2 RGO-ze» Io. s »k.
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Esset-«- — IW ItsJ AUMMJ
keieeted U—00e.,cvssm, fl RAE-Es
satter. — Hefe crust-U- Mh spie H;
seist-sen M WMZ beste M U
M, me ts—0c., qui-sen Its-Isc» Its-. l Lale
MMzUC s 17--18k..« »W« Mitte 10—176.,
»Unt« Is —lb; cmie H
t Ue- — III cru- cwits Ins-Ute. spukt-ec
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11—lizir., M u—1lzic.« List-ursp- Ost-we»
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icmM.-sofes0— c.;«seektei M.: so
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III-Hei Lea-Ei seinem trage-z
neuen Schulränzel auf dem Rücken, aus
dem so besondere wichtig die erste Schie
ertafel heraus-guckt
Die Mutter schaut ihm von-ihrem
Platz am Erkerfenster nach mit inniger
Rührung, wie er an der Seite seines
liebevollen Vaters die Fäßchen setzt auf
dem schattenlosei Pfade, der zur Schule
ithrt. ·
Q, es ist ein bedeutungsvoller Gang,
der erste Gang zur Quelle der Weisheit·
Weisheit ——— Wissen! Uniagbarer Segen
ruht darin, aber auch die ewige Unruhe,
das Drangen nach mehr, daß heiße Ver
langen, die verhüllenden Schleier vom
Haupte der Wahrheit zu ziehen, immer
berauschender zu schärfen aus dem Dorne
der Erlenntniß.
f Theater Knabe! Bis jetzt toar Dein
Leben ein Wandel auf Rosendlättern.
HKaum daß der Schmerz um einen zer
’brochenen Polichinell, um einen lopflos
gewordenen Soldaten, einen verspreng
ten Gutnmiball oder dergleichen Dir
leichte Dornen auf Deine weichen Pfade
streute. Die erste Schiefertafel ist der
Paß, mit dem Du hinausgeschickt wirft
auf den steinigen Damm, den Erfolg
und Mißerfolg, Freude und Schmerz
wie rauschende Wasser umtoien -—— beide
eine Gefahr für Dein junges Leben. Der
Mutter Auge kann Dir nicht mehr folgen
san Schritt und Tritt, ihre sanfte Hand
lann Dich nicht mehr stündlich leiten —
allein mußt Du hinaus, rechts und link-s
wirst Du hineinstitrzen in das Wogenge
dränge, ersriicht oder zum Tode matt
daraus auftauchen, um wieder emporzu-.
klettern auf den Weg, den Du weiter
verfolgen mußt, weil die Nothwendigleit
es gebietet.
Da trippelst Du hin im goldenen
Lichtglanz, dem schützenden Vater zur
Seite. An der Pforte des Schulhauses
musz er Dich verlassen-—« der kühle, große
Raum nimmt Dich aus, Du bist allein.
Steh’ nun sest aus Deinen Füßen, mein
Junge, weine nicht, stolzer, weichherzi
get Liebling, laß nicht die Sehnsucht
Dich schlass machen; richte Deine Blau
augen bescheiden aus den Lehrer, liebe
voll und doch mit dem Ausdruck »Komm
fnur her und wag s und thu mir was!«
saus Deine Spielgenassen und habe guten
HMuth zum Beginn Deiner Schülerlaus
Jbahn.
I Das Gebet wird vom Lehrer gespro
chen. Er spricht es in warmem, ein
dringlichem Tone; und doch geht ein
Schauer durch das Herz des Knaøen
Es klang doch andere-, ganz anders,
swenn daheim die Mutter betete Aengst
lich blickte er umher. Andere ängstliche
iVlicke begegnen ihm, aber auch lachende,
sitbeimüthigq zerstreute. Das verwirrt
sihn· Wie kann man lachen, wenn ge
betet wird? »Ich muß Mama fragen,
wie so Jungens lachen können, wenn
gebetet wird,« denkt der Knirps und
dann saltet er seine Hände sester zusam
men und läßt sich durch nichts mehr stö
ren, der gute, kleine Mann.
Wider alles Erwarten ist es nicht der
Lehrer, der dem Knaben die erste
Schreibstunde giebt. Eine Lehrerin
tritt ins Zimmer-, sehr groß, sehr hager,
mit einem undurchdringlichen schmalen
Gesicht, in dem eine kurze Nase die
Brille am Herabsallen hindert. Sie ist
in ein graues Gewand gehüllt, zu dem
ihre grauen Augen passen, die durch die
Brille funkeln. Mit sehr großen
Schritten geht sie aus das Katheder zu
und nimmt dann da Platz wie aus einem
Throne·
Der Knabe betrachtet aufmerksam die
neue Erscheinung
»Sie ist gar nicht so tvie Matna,«
denkt er; »Mama ist viel schöner.«
Die Lehrerin, Fräulein Wipperlein,
malt jetzt Haar-— und Grundstriche auf
eine schwarze Tafel. die an der Wand
hängt. »
Ach, das kann Hans längst, das kann
ergleich nachmalen. Mama hat ihm
dasschon zu Hause beigebracht· Mit
glührothen Barschen sitzt er da und kri
selt. Auch die andern kritzeln Ein
schrilles Geräusch erfüllt das Schulzim
mer, das eine nervöse Dame zur Ver
zweiflung bringen würde· Kinder haben
keine Nerven, Lehrerinnen dürfen keine
haben.
Unbeweglich sitzt Fräulein Widperlein
auf ihrem Throne und über-wacht mit
ihrem scharfen Blick den Schreibkatnps.
Ein Kampf mit Haar-— nnd Grundstei
then ist es ja für die meisten der kleinen
Knaben. Auch Dan- geht es heute nicht
so von der lHand wie sonst, wenn Mama
ihre weiche Hand auf die feinige legte
und als gütige Schreibkee den Griffel
ganz unmerklich dahin lenkte, wohin er
Imußtk Heute fallen die Striche vorn
jäher, als purzelten sie auf die Nase; an
idere vetrathen eine bedenkliche Neigung,
»aus den Rissen zu fallen. Aber hans
ist doch mit sich zufrieden, er findet feine
Schreiberei wundervoll, er laun es kaum
erwarten, daß die Schieiertaielseite voll
wird, denn Fräulein. « .. er kann
ihren Namen noth nicht merken »Im-Cz ja
eine helle Freude haben.
Wollen nnd Vollbringen! Auch das,
Yas, ist in der Schulstude eine andere
the als auf dein Spielxelayt
Fräulein Wipperlein sieht die Ta
fel. Band rahlt über fein rpstzes Oe
stcht, er sie t so erwartungsvv anszj
was wird d e Dame mit der stille ia-i»
?
westl- ikt noch gar n· ts,« sagte stei
endlich, »das mußt Du er machen,
nein Jn e.«
Gar-tät t Dahetin war nie etwas
gar nicht-, was er that. I
ten Nett, das-gute Detu Mütter-kein be
reitet hat, sprechen nur Thalsachen.
Den unbedingten Glauben, den fie die
Einzige, gehabt und noch immer haben
wird auDeine Voizüge—-ihn darfst Du
hier nicht fordern. Und wohl Dir, daß
Du ihm nicht begegnen wirft. Je offe
ner das Auge Deiner Lehrer ift, je bef
fer für Dich.
Schon heute trägt das feine Früchte·
Hans hat einen Schritt gemacht dem
großen Ziel «entgegen — er hat ein
Gran Selbftertenntniß mit nach Haufe
gebracht. Und das ift mehr, tausend
mal mehr, als die riefengroße Zucker
diite, die ihm Fräulein Wipperlein am
Ende der ersten Schulftunden mit freund
lichem Lächeln übergeben hat.
Die Schiefertafel ist, nachdem sich
Hans noch weiteren Uebungen unter Ue
bertoachung der grauen, bebrlliten Augen
gewidmet, endgültig mit recht leidlichen
Strichen bedeckt worden, auf den unteren
zwei letzten Zeilen sogar mit zehn Stück
genial angelegten m’s.
»O-, Hans « jubelte die Mama und
küßt ihren oenngen stürmifch, »das haft
Du herrlich gemacht, mein Goldtindl
Max,« fahrt sie fort, die ftrahlenden
Augen zu ihrem Manne gewendet, ,,ift
er nicht ein GoldtindTI Hat er es nicht
prächtig gemacht ?«
Hans blickt forschend in des Vaters
Gesicht. Noch verräth es weder Lob,
noch Tadel für den Sohn, der heute ein
Schiller geworden ist. Wenn Papa
das Lob voll machte, das Mama schon
auf ihn gehäuft s-— es müßte herrlich
ie1n. . ..
Jedes Kind hat einen Schutzengel J
Hausene- Engel giebt ihui jetzt einen
kleinen Pnff in den Rücken und flüstertk
unt Fräulein Wipperlein H Stimme:
»Das ift noch gar nichts-, Hans-, nochj
gar nichts !« «
7 »Tag- ist noch gar nichts!« wieder-:
iholte er wacker, obwobl es- ihm Miihe
ist-stete, feinen möglichen Triumph selbst
izu untergraben, »das muß ich noch viel
zbesser machen, sagte Fräulein Wimper
slein,« fügte er fest hinzu.
Des Vaters Gesicht hellt sich merk-.
würdig auf. Manche sorgenvolle Stun
de hat es ihm bereitet, daß seine Nora
zimtner so eitel zärtlich war mit dem
IKnabem Er hatte gefürchtet, daß sein
·Sohn verweichlicht sei, ein zartes
ZPslänzchem was dem Sturm nicht
sStand halten werde. Aber wie der
sKleine nun dastand, das große Auge
, fest auf den Vater gerichtet, offen seinen
i Mißerfolg belennend—-« wie er dann, ans
ldie Schiesertasel blickend, den hübschen
siiopfschiittelte und sagte: »Da-z muß ich
inoch besser machen«——da ging es wie ein
sLichtstrahl durch des Mannes Seele,
kund er hatte ein Gefühl, als müsse et
jdas kleine, graue, holzberahntte Ding
jliissen, das ihm einen kräftigen Charak
I terzug seines Kindes enthüllte. Rückerts
iWort fällt ihm ein:
«Eine Schul« ist dag Leben·
Die Schul’ ist zum Lernen gegeben:
Doch leider, wenn die Schuf ist anei
Geht mancher ungelernt nach Haus.«
Er umschlingt fein Kind mit einem
Arm und legt thu segnend die Hand auf
.das glänzende braune Haar-. Die Zu
« versicht erfüllt ihn ----- lächle Niemand da
rüber —--- das-, sein Hans die Schule des
Lebens wacker durchmachen wird, daß
er nicht »ungelernt« dereinst seine Pil
gerschaft beschließen müsse.
Dein Hans ist nun leine Puppe mehr,
junge Frau, Dein Hans ist ein Schüler
in der Schule des Lebens — behandle
ihn danach, sei weise! Uun wenn er einst
ein tüchtiger Mensch ist, ein ganzer
Mann, Du Silberhaarige, tritt mit dem
Gatten verschränkten Armes an den klei
nen Wandschranl, in dem Du die Reli
quien aus der Kindheit Deines Sohnes
aufbewahrst. Ziehe sie hervor aus ihrer
dunklen Ecke, die unscheinbare Schiefer
tafeL aus der Dein band seine ersten
ungelenlen Schriftzüge gemalt und
freue Dich mit heiliger Rührung und sei
innig dankbar gegen Gott, daß der kleine
Haus von einst nicht um eine Welt auch
nur ein einziges Wort reden, einen ein
zigen Haar- oder Grund-strich thun
würde gegen Recht und Pflicht und
«Wi!
Crfolq der Kraftübeeteaqmim ;
I
Die Eotnntission von Fachniännekml
welche einen genauen Bericht über deni
Erfolg der Uebertragnng der it raft deri
Limffener Neckarfaile nach Franlfnrt a.
M. erftatten foll, bat ihre Untersuchun
gen noch nicht beendet, doch ift von ei
nein Mitgliede der Commission, Inge
nienr Haber, den fchweizerifchen Zeitun
gen bereits eine sehr günstige fachmänni
fche Beurtheilung des von der ganzen
gebildeten Welt verfolgten Experimente
zugegangen Herr Haber fagt:
Die Uebertragnng Aussen-Frankfurt
arbeitete mit Spannungen von durch
schnittlich 10,00» Bott, nur am Schlusse
»an Axt-»Du gesteigert. Die anfänglich
igchegten Befürchtungen, daß die Rola
xtoren nicht itn Stande fein würden, fo
hohen Spannungen Widerstand zu lei-—
steti, haben fich beim Betriebe als grund
los her-ausgestellt, nur in einein einzigen
Falle wurde ein Jfolator nnd zwar bei
der höchsten Spannung, von 30,000
Valt durchfchlagen.
Bei zwei anderm kleinen Störungen
gandelte es fich einmal tun einen Draht
ruch, das andere Mal tnn einen Jfos
latarenbrtteb, der jedoch, wie durch die
Beschaffenheit der srnchfiächen conftatirt
wurde, infolge eines Fabrikationtt eblere
entstanden Ida-, aus welchem nde
auch bei der Montage schon einige Iso
latoren zersprang en·
Vemerbenswerth ist, daß diese
schenfiille nur bei den «großen« J okas
toren mit dreifacher Oelrinne norkamen,.
während von den »kleinen-« mit einfacher
Oelrinne,dieeigentlichnuralsNothbedarf
dienten, nicht ein. einziger zersprang
oder durchgeschlagen wurde. Die gro
ßen Isolatoren mußten eben in der.
größten Eile hergestellt werden. Es
konnten daher kleine Fehler leicht vor
kommen.
Aus Vorstehendem geht auch hervor,
daß eine hinreichende Jfolation einer
solchen Anlage mit relativ einfachen
Mitteln und mäßigen Kosten erreicht
werden kann. Die Herstellungskostent
der Anlage pro effektive Pferdestärke·
betragen nämlich unter der Vorauoseps
ung, daß 300 P. S. in Laussen aufge
geben und die gesanunte in Frankfurt
digponible Energie in Licht umgesegt
wurde, 1500 Fr. wovon 1350 Fr» allein
auf die Leitung entfallen.
Die Hauptfrage, wie viel Kraft bei
der Uebertragung verloren gegangen ist,
beantwortet HerrHuber sehr ausführ
lich· Da jedoch das große Publikum von
Watte, Amperes und Volts und deren
Berechnung kaum genügend unterrichtet
ist, so wollen wir diese Ausführungen
Huberts übergehen und nur melden, daß
von der in Lauffenaufgegebenen Energie
ungefähr 77 Procent in Frankfurt zur
Verwendung gekommen find.
Es ist damit also erwiesen, daß die
Ksraftiibertragung Lanffen : Frankfurt
einen nicht nur relativ, sondern auch
absolut günstigen Wirkungsgrad erreich
te. Dafür spricht auch, daß neb’iges
Wetter ohne Einfluß auf den Betrieb
war; es war kein direkter Stromverluft
gegen die Erde bemerkbar, die Instru
mente zeigten vollständig gleich an, wie
bei trockeneni Wetter. Wenn auch
thatfcichlich ein direkter Strontverlust
vorhanden gewesen ist, so tvar er nach
Obige-in doch verichwindend klein und
gab zu Störungen keine Veranlassung«
Auch die Ladnnggerscheinungem die
f. Z. zur Au,7,tveiflung des-Ll Gelingens
tneskfeto gefiilsrt wurden, ergaben ei
nen nur geringen Verlust. Es traten
bei der Uebertragnng Massen-Frankfurt
keinerlei abnorme Erscheinungen auf,
die sich der Berechnung so entziehen
könnten, daß ein Element der Unsicher
heit in die Profectirung solcher Anlagen
hineinkäme, sondern es sind die wirklich
vorkommenden Hauptenergie - Verluste
wie bei niedrig gespannten Strömen
einzig und allein jene, welche nach dem
Odm’fchen Gesetz bestimmbar sind. Die
Erfahrungen sind so, dass sie ein solides
Fundament für die Errichtung und Pro
sectirnng ähnlicher Anlagen und für den
ferneren Fortschritt bilden
AUO früherer Zett,
Mit Verordnungen gegen die Trunk
fncht hat sich schon til önig Friedrich Wil
helm l. redliche Mühe gegeben, und so
gar bereits 1718 die Wirthe für ihre
Gäste verantwortlich gemacht. Das
»Ist-Miglien preußische allgemeine Edilt
wegen Abstellung des Vollsansens und
Gefitndbeitstrinlens« enthält nämlich
schon alle Grundzüge des bevorstehenden
»TrnnlsuchtS-Gesetzee.« Den Erfolg
stellte der Generalfislal Ubden nach eini
ger Zeit fest. Bei einer Untersuchung
fand man der Wirthshauser voller als
ie. Das Edilt gesteht in der Einleitung,
daß alle bisherigen vielin nachdrürllichen
Gesetze und Ordnungen, um diesem La
ster zu steuert-· diesem verderblichem Un
wesen nicht abgebolfen hätten. Das
neue Edilt feste deshalb fest: l ) Weil
unter dein Vorwand des Gesundheits
trinleng ein groszer Mißbrauch vorgeht.
und der Weg zur Völlerei gebahnt wird,
solchestiinftiglsm ganztichabgeschasst und
von allen unseren Unterthanen, Angehö
rigen und Einwohnerih weß Standes
oder Wesen-Z sie seien, gtinzlich unterlas
sen und keine Gesundheit mehr getrun
len. viel weniger daher genöthigt, oder
derjenige, der sich dessen uiitersteljet, Ge
sundheit augbriugt oder ausgetrunken
annimmt, davor ernstlich angesehen und
wo immer zum Exempel bestratet werden
solle.« Alle Kriegs- und Civilbeacnte,
Beamte und Obr«igteiten, sonderlich die
Polizei sollten auf Respeltirung des
Edilteg achten, auch bei Gaftgebem
Wirthen, Wein, Bier-« und Branntwein
schäntern, R eller wirthen und dergleichen
Leuten. Nach Besinden sollte auch statt
der Gelde-, Leibesstrase eintreten. Auch
die Beamten, welche in der Aufsicht läs
sig seien, sollten bestraft werden. Die
Veediaer sollten ihren Zuhdrern die Ab
scheulichleit dieses Lasters deutlich vorstel
len, die sich des Vollsaufens befleißigen,
ermahnen, und diejenigen, so sich nicht
weisen lassen wollen, der Obri seit an
zeigem sowie dem Jnspeltor a er dein
Konsistorium wegen Verfügun der Kir
chenbußr. Fernersollte Trun enheit be«
Todtschltigen und anderen schweren Ver
brechen als Erschwerung bei Festsepung
der Strafe gelten. Bei Geld- und Ge
sängnißstrasen sollte dieselbe verdoppelt,
bei Todesstrase die Axt des Todes ges
schäeftwerden. Wer andere zum Voll
trinten verleitet, sollte ebenfalls bestraft
werden. Das Edilt sollte in allen
Wirthshäusern und an allen Straßen
ecken an eschlagen und an vierteljährli
chen Bu tagen von den Kanzeln veriesen
werden. —- Wie lange diese Verordnung
in Kraft blieb, ließ sich nicht mehr fest
stägsn Jedenfalls hat sie nicht viel ge
U .
In »New York ist von der Penn
sylvania Badnqesellschaft eine neue Ex
cgßeompagme ge rundet worden, an
en Sp Johnåoetz früherer rast
M ver m- mei - Sei schon