Ausland Deutschland Brandenburg B e r l in. Der deutsche Commissär für die ColumdusWeltausstellung, Ge heimrath Wermuth, ist äußerst bedenklich an der Grippe erkrankt. Bestimmter als je tritt das Gerücht auf, Gras Schuwalow, gegenwärtig mssischer Botschafter in Berlin, sei zum Nachfolger des Generalgouvernenrs von Moskau, des Großfiirsten Sergius be stimmt. Der Kaiser hat dem Grasen Waldn see, Commandeur des IX. Armeecorps, ein silbernes Liqneurservice zum Ge schenk gemacht. Als eine Folge der laiserlichen Ver ordnungen gegen die Unsittlichkeit, nimmt die Polizei täglich zahlreiche Verhaftun v gen vor. Das Vorgehen der Pelizei hat schreckliche Zustände an’-3 Licht ge bracht. Jn manchen höhlenartigen Zimmer-n schlafen unglaubliche Mengen von Menschen eng zusammengedrückt, Männer, Weiber nnd Kinder liegen durcheinander und die Keime schreckli cher Senehen werden hier gesät und ge erntet. Rudolf Mosfe, derBefiszer der bekann ten Annoncenbnreanx und Herausgeber des »Berliuer Tageblatt«, stiftete für feine Angestellten anliißlich dee anilä ums des 25jiihrigen Bestehens der Mosse’schen Annoncenagentur 100,«»» Mark. Von feiner Vaterstadt ist Herr Mosfe bei dieser Gelegenheit zum Ehren bürger ernannt worden. Für die Pensioniruiig der Beamten in den deutschen Schutzgebieten soll nach einem beim deutschen Bundesamt jetzt eingebrachten Antrag die Dienstzeit dop pelt in Anrechnung loinmen, und zwar auch in Betreff der Schiihgebiete in der Südfee nnd in Südweftafrita. Wenn dort auch das Klian günstiger fei, so würden doch den Beansten in ihrer ganzen Lebensführung Entsagungen auf erlegt. S p an d a ii. Dein Kriegsmiuisterii iim liegen Platte vor bezüglich einer be deutenden Erweiterung der hiesigen Ges schützgießerei, welche infolge der Ver niezruiig desz Artillerieinatcrialg fiir nie rere Jahre start beschäftigt sein wird. Der Löwenantheil an den Lie fetungen von Geschühen für die Feldars tillerie wird jedoch klrupp in Effeii zu fallen-«- In der Lichtefabrit von Motard zu Paulfteru ist durch den iieiilicheii gro ßen Brand ein Schaden von Zins iu-« M· angerichtet worden, welcher durch Ver sicherung gedeckt ist. ?- ch l e f i e n. B r e s la n. Kaiser Wilhelm hat an die »Schlefifche Zeitung-, anlaleich desZ Jubilannig des tät-jährigen Bestehens dieses Blaue-D dessen Eigenthümer der weitbekaniite schlefifche Grofziiidiistrielle Coninierzienrath von storii ist, einen ratriotifch gehaltenen Gratiilationgbrief gerichtet, in welchem er die guten Dienste, die due unter feinem Ahnherrn Friedrich dem Großen gegründete Blatt seiner Zeit der Sache der Lwhenzollerii in Schlefieii gethan, riiclhaltslvs anerkennt und den Herausgeber erniiiiitert, auf der bisher verfolgten Bahn rüstig weiterzu-v gehen, im Interesse des ferneren Ge deihene des lälijiihrigen Jiibilares und zum Heile des preußischen nnd des gro fzen deutschen Vaterlaiides.-—-Gestorlien ist der Mathematiker H. E. Schritten ordentlicher Professor an der Universität. Prof. Schroter war am H. Januar 1829 geboren. Oppelii. Ein Erlaß des Regie ruiiggprasideuteu empfiehlt eine vierzig prozentige Maiginehl nnd sechzigprw zeutige Roggenniehl Mischuiig alsJ ein vortreffliche-g Brodniehl, dae wohl fchineckend iiiio billig sei. Die Behauptung dafzdie neu entdeckten Kohlenlager iu Zchlesien von großer Wichtigkeit und grosieiti Werth find, ist durch die Auffindung voii Flvheii in verfchiedenen weit voii einander entfern ten Plätzen zur Gewißheit geworden. Lager sind entdeckt worden, in Molraiii, Lazielt, Wofel)ei)zle, erefche und aiide ren Piinlten. P o i e ii. Poieii Tie Illigieriing hgi die Geinitie deniscliliitlniiiiiher Eltern nin Versetzung ihrer Minder in die oolniiili katholische Illeligionzndtheiliiiig dniili weg ,s,iii«niigeioieseii Tie zsnrnctioei sniig solcher list-sinni- erscheint ieldstoer stündlich Eiiiiiinilich ist, daß sie iilier hiriipt gesielli ioeideii loiinieii. Eie geben einen Fingerzeig auch fiir den, der nicht sehen Will, ioolnn die politischen Sirt-bringen ziehen. Die Sparkasse in Schriinni, ist ,,pleite«. zsiihlreiche Angehörige der ärmeren Classe-n verloren ihre geringen Ersparnisse nnd Nothpsennige D e uts chit« r o n e. Cin Eisenbahn bau von großer Ausdehnung wird sitr unsere Provinz angestrebt. Dein Eisen-» bahnminister sowie anderen zuständigen Behörden ist eine Denksrhrist zugegan gen,welche eine vollständige Parallel uhn zur cstdnhn besitrtoortet. Dieselbe soll von der Fordoner Weichselbrücke ausgehend, die Städte Crone an der Freihe, Bands-barg, Flatoio und Deutsch rone berühren. Die Denkschrist führt neben der hervorragenden wirthschnsnb auch die militärische Bedeutung einer solchen Hahn an, sie hebt die That sache hervor, daß in einein aus den stovinzen Westvreuszem Pominern und osen gebildeten, meistens längs der rnssischen Grenze gele enen Gebiete von 12,000 Quadrat - ilometer Große, außer drei kurzen Gast-ahnen nur eine einzige Volldohn besteht. Dstprleußem JnKönigebergsind die sämmt lichen Leiter der dortigen Volls- und Bürgerschulen bei der Stadtschuldeputa tion am Abschassung der öffentlichen Schulprtisungen vorstellig geworden. Jn den Berliner höheren Mädchenschws len sind diese Prüfungen bereits seit dem.Jahre 1886 auf ministerielle Ans» ordnung abgestellt worden. In der! Lehrerschast besteht allgemein der Wunsch s nach Beseitigung der Prüfungen, die siir die Schularbeit keinerlei Werth haben, wohl aber mannigfache Störung ver: ursachen nnd in pädagogischer Beziehung i zubden stärksten Bedenken Veranlassung ge en. Eine Anzahl im graßlichen Elend be findlicher Mennoniten passirten, auf derI Aistoanderung von Ruszland nach Ame-l l rika begriffen, Eydtkuhnen Km Kreise Labian befindet sich ein Moosbruch von mehr« als Nun-he Fläche, dessen Urbarmachung trotz gro ßer stosten nur langsam von statten geht. Der Landwirthschaftsminister hat nun verfügt, daß jeder, der :3«» M. Kapital nachweisen kann, an den Grenzen dieses Bruches sich ansiedeln und soviel Land urbar machen dars, als er kann. Pacht ist erst zu zahlen, wenn das Land Er triige abwirft. Tie Regierung wirdi Wege nnd Anpslanznngen herstellen nnd durch Canalisirung des-·- Lande-:- die Be siedelung erleichtern. 1 Durch Kohlenoxdgas vergiftet wurde in dem Dorfe T a r p up önen im Jn sterburger Sireise in Folge zu frühzeiti gen Schließeiiz der Ofenllappe die ganzes Familie eine-Z Besitzers. Der Besitzer, ! dessen Schwiegervater und ein zehn Mo- J nate altes Kind, die Ehefrau des Bei-; sitzertz u. deren fünfzehnjährige Schwester sind sämmtlich daran gestorben· We·stpreußen. D a n z i g. Im Negierungsbezirk Danzig besteht bereits seit einiger Zeit eine Fernfprech-Leitiing, welche die» ein-; zelnen Deichämter und Eiswachen mits einander verbindet. DiesermimittelbareI Verkehr unter den einzelnen StationenJ Aenitern und Wachen, der sich bisher vorzüglich bewährt, hat jetzt auch im Re gierungsbezirt Marienwerder Nachah muiig gefunden. Die it often dieser Anlagen werden sich voraus-sichtlich auf etwa 90,000 M. stellen. Es soll hier mit gleichzeitig eine telephonische Ver bindung zwischen den Teichämtern bei der Regieruiigsbezirle kPauzig und Marienwerder hergestellt werden, welche! schon lange angestrebt ist. Fischhausen Den Tod in den Wellen hat-- hier eine 73jiihrige Fischerg wittwe, mit Namen Tiedtte, gefunden, deren tragische-J Lebensschicksal allgemei- ( nee Interesse erregte. Jn einer Sturms s nacht war ihr Mann eine Beute deg Meeresz geworden, und in demselben Jahre fanden auch ihre drei erwachseneni Söhne in den Wellen ihren Tod. Unterl der Wiicht dieser Familientragil um- s nachtete sich ihr Geist, und wenn dass Rauchen des vom Sturme aiiigewühlteiH Meeres in ihre Wohnung drang, glaubte sie die Hülferufe ihrer lieben Todten zu! vernehmen. Tann hielt sie nicht-Z in ihrer Hütte zurück. Sie eilte mit deri Laterne zum Strande und pflanzte fies dort auf, in der Wahnvorstellung, ihrs Licht könnte den in Noth und Bedriings s niß befindlichen Ihrigen die Dienstes eines Leuchtthurnis thun. Lst lehrte fies erst, wenn der Morgen graute und der Tag einbrach wieder in ihre Wohnung zurück. Man hat diese seltene Wahn-s sinnige Jahre lang am Strande man-s deln sehen, bis sie seht aiif einem solchen Jrrgange den Tod gesunden hat. SchlegwigHolsteiiL « Z eh l e g wi g. Jni deutschen Kreises Schleewig macht sich neuerdings eines scharfe diiiiische Propaganda gegen dies Heereepflicht geltend. Dieselbe wird von i allen Patrioten a:-J verächtlich zuriicl ; gewiesen. Man sagt, dasi die lliiwil i ligeii doch entweder Tanemarl dienen ? mögen, wenn ihnen dessen Euere-Eber i fassiiiig besser behagt. sonst aber mogeiii sie nur ruhig iiacli««liiiisi«ila auswandern. I Al t o n a. Ter mild-e Winter gestat z tet den Hoihfeefischeru ihr Handwerks auch im Dezember anszniibeih währeiidi sie sonst um Diese Mit iin VLTuimimien in liegen Pflegt-n Lins« «L(i-1iiiil.1si::Ii,-1 bis-« TUiinisters drit- Junem in um« Ein tistik iilser die isislisljen dieser Fischer miigenmnnien muri-en Wus- dieie Mc iellichnit lseirifft, in wird sie wohl un« Buntichechgiisii von seinem andere-n Be « rufe iibertruffen. ifsJ befinden fich, ab gesehen von Schuster-n nnd Siiiiusiberin darunter Dorne-tunlich viele Hei-thirty Schullelirey Coninn—3, entlnsiisne Visaen » ic, Postieinstiire, überhaupt fast alle Be rufgarien Ein zinsenwiirder Fischer hat als siuch sogar einen ehemaligen Theologen an Bord. » Jn Hi iel ifi der Theologe W. Moel ? ler, geb. l. Okt. WZ gestorben s Von einem Feuer in N en ni ii n ft e r wurden eine Anzahl Wohnliäufer zer stört. Drei Kinder kamen in den Flam men uni. Der Schnee-full hat in vielen Districten Noth im Gefolge gehobe. Jn Se eberg kamen ein Mann nnd ein fina be in einer Schneewehe um. Hannover. C elle. Wegen eines mörderifchen An risse ans seine Frau, bei welcher er derselben mit einem Messer schwere Ver leyunqen zugefügt hatte, wurde der Gastwirih Bergsnann verhaften Er war in Wirth gerathen. da ihm feine Gattin feiner Untrene wegen Vorstellun Isenäemqcht hatte. ilhelms aven. Große-DOM feheu erregthier, aß in der Sylvesters lnacht eine Bartasse des Paazerichissee I«Dldenburs« zum Sinken gebe-schi, die Kriegsslagge zerrissen und dasür eine rothe Flagge gehißt worden ist. Es wurde eine strenge Untersuchung dieser Vorkommnisse angeordnet. Bei G e st em ü n d e durchbrach eine ungewöhnlich starke Flutb an der Nord see den Deich, wodurch das Dorf Scheff dors überschwemmt wurde. M e p p e n. Der Canalbau zwischen z hieru. Lingen nimmt ein. immer großerenk Umfang an. Obwohl die augenblicklichi vorhandenen 250- -— 1300 Arbeiter, welche einen Lohn von 2.50- -3 Mark erzielen, vorläufig genügen, strömen dennoch täg lich aus allen Weltgegenden neue Han sen hinzu, ja die Straßen wimmeln förmlich von neuen Anlömmlingen. Be sonders vertreten sind,abgesehen von der hiesigen ländlichen Bevölkerung, Hol länder und Polen. Die Hauptaufgabe der Arbeiter besteht nun darin, die Canalstrecke, welche nach oberflächlicher Schätzung etwa 25 Meter breit ist, aus zuwerfen. Diese ausgeworfene Erde wird an den Rand gelarrt und von dort durch etwa acht Pferde auf sogenannten Feldbahnen weiter transportirt Provinz-Sachsen l Halle. Bei einer Eisenbahncol lission sind hier drei Eisenbahnbeamte um g Leben gekommen. D u de r st ad t. Der längste Mann des Eichsseldes, ein Riese, Namens Gerlach, weilt gegenwärtig in seinem in der Nähe-von Duderstadt gelegenen Heimathsdorse Obernseld. Gerlach hat die imposante Länge von 2.25 Meter ist gut proportionirt, 35 Jahre alt und «Niese« von Beruf. Jn den letzten sechs Jahren war er in New York und gehörte der Triippe Bariiuni’s au, nach dem er früher schon in London, Paris und anderen Großstiidten ausgetreten. Die Bewohner des Dorfes Obernseld, welche ivendischeii Ursprungs sein sollen, zeichnen sich in ihrer Mehrzahl durch stattliche Größe aus, sind aufsallend stariknochig, langbeinig und hager. Eislebein Eine von acht Geist lichen unterzeichnete Erklärung im »Ei—":s lebener Tagebl.« lautet: »Jn diesen Tagen ist in unseren Häusern ein vom hiesigen Deutschen Resormverein heraus gegebener (S)eschiist—.«s-Aiizeiger verbreitet worden, welcher den Namen unseres Heilandes niit rein geschäftlichen Inte ressen und einer Gehässigleit gegen das Judenthum in Verbindung bringt, die mit dem christlichen Geiste nichts gemeiu hat. Wir bedauern aus«-Z- Tiesste eine solche Kampfe-Zweife, die nur geeignet ist, die hohen Miiter unseres christlichen Voll-Ethuni5, die eines reinen und edlen Kampfe-:- werth sind, noch mehr zu schä digen, lehnen jede Gemeinschaft mit der selben ab und spreche-a daiz Vertrauen aus«-, dasz auch unsere christlichen Mit biirger einschließlich der Geschaitszleute mit solchen Waisen nichts zu thun haben wollen. M a g d e h u rg. Der Baiilier Gust. Greisserhagen wurde von der Straskam mer wegen schwerer llrtiindensiilschuiig, Untreiie und llnterschlagung zu tzzlz Jah ren Ziichthauz und l« Jahr-n Ehrver » liist verurtheilt. G. hatte 1887 niitF einein Eapiial von Nimm-« Ml·, dass aber bald iii«-?-peliili1tioiieii ausging, einl Bautgeschast angefangen. Um weiter speeiiliren iu iöniieii, sälschte er iiiasseii : hast Wechsel am Tage seiner Verhaf- » tnug waren 52 gefälschte Wechsel zui einein Gesammtbetrage vou rund Hist-Kuh Mi. iii Umlauf-—- und iiiiterschliig ihnii anvertraute Werthpapiere im Gesamnuss betrage visii ea. It«,«n(i Mk. H Westphalen. 4 B o ch ii ni. Fiir die streitenden sraii : zdsischen Bergleute wurden 500 Mark abgesandt. Das Lierbaudszorgan warnt vor einer Augwanderiuig nach Vrasis-. lieu, da seches Delegirte aust- Gelsentir ; cheii dasilbstschliinuie Erfahrungen ge macht hatten. D o r t m u n d Da die hiesige Bahn anlageii siir den Vetteln nicht mehi ge niigeii, so ist die Errichtung eines Eeu- « tralhahiihosesz hierielbst geplant. Bei Ausführung desselben solldie Dortmuud Grouau Enscheder Bahn, die hier einen besonderen Bahnlws hat, an den Eeii iralhahnhos angeschlossen werden. W i t te u. Eine fürchterliche lieber raschuiig wurde dei« Frau eines hiesigen« Handelsuiannes zu Theil. Als sie desJ Morgens aufwachte-, sah sie ain Bett psosten die Leiche ihre-J Mannes-; der. Unselige, dessen siörper noch nicht erkal: z tet war, hatte sich selbst erhängt· Ein Motiv siir die That ist nicht aufzufin-; den, da die Leute, welche drei Kinder be ’ sitzen, in geordneten Verhältnissen leb tm. x Westen hol ;. Ein schone-J Mi tisor wurde hier gest-lieu. Der Hinunel wurde-, obwohl sternenklar plottlich son neubele Jni Lssteu zeigte sich, laut dein »Wests. Volleblatt«, eine erst weisin dann rothe und danach blaue LichtkugeL » welche-, nordwärts sich bewegend, in mehrere kleinere rothe und blaue Hin-? geln sich theilte und schließlich raleten- «» artig knisternd verschwand Die ganze-» Erscheinung dauerte-Z -- -4 Seennden. ; tliheitiprooinz. Its o l n. In das preußische Herren haug aus Lebenszeit berusen ist Oberbiir gecuieister Becker aus Präsentation derl Stadt Köln. K o b l e n z. Unsere Stadt beabsich tigt zur Deckung verschiedener Bedürf nisse eine Anleihe von vier Millionen Mars auszunehmen Die endgültige Beschlußfassung darüber steht noch aus D il s s e l d o r s. Im Stadttheater entstand während des ersten Actes des ,,Fliegendenhollanders«einesusregung als plöylich ein breiter Feuerschein vom Krouleuchter herab nach unten schoß und ein Theil der elektrischen Lampen erlosch. Die Drähte, die zum Kronleuchter führ ten, waren glühend geworden und die Gummi - Umbüllung derselben hatte sich entzündet. Director Stägemann und der Opernregisseur Fiedler klärten sofort den Sachverhalt auf und beruhigten das Publikum. Dies und die Aufforderung mehrerer Herren, ruhig zu bleiben und die Pläsie nicht zu verlassen, bewirkten, daß die Vorstellung nach der kurzen Störung ungehindert ihren Fortgang nahm. Jn O t t wei ler ist das Typhus-fie ber epidemisch aufgetreten und sind alle Schulen und öffentlichen Versammlungs plätze geschlossen worden« S o li ng e n· Die diamanien Hoch zeit begingen in Schlebusch, einem Orte des« Kreises Solingen, die Eheleute Gottlieb Paaß. Eingeleitet wurde die Hochzeitsfeier durch eine kirchliche Feier, bei der der anitirende Geistliche dem Jubelpaare die demselben von dem Kaiser nebst einem Glüclivunschschreiben verliebeneJubiiäunismedailleüberreichte 1 Heifen:Nassa11. s Frankfurt a. M. Erbe des literarischen Nachlasses Janssen’s ist Prof. Pastor in Jnnsbruck, Janssen’s langjähriger Schüler. Derselbe wird eine Biographie seines Lehrers veröf fentlichen und auf Wunsch des Verstor benen dessen Deutsche Geschichte fort setzen. Jn der Versammlung des weiteren Ausschusses der Frankfurter electrischen Ausstellnng theilte der Vorstand des Ausstellungskomites, Sotinenian, das vorläufige finanzielle Ergebnisz der Ausstellung mit. Danach betrugen die Einnahmen l,«·«84,0»0 Mark, die Aus gaben 1,c;:t2,»00 Mark. Der Ueber schuß wurde sich demgemäß aus 152,0»0 Mark belaufen. Von letzterem sollen der Stadt Frankfurt und der Handels kammer die bedingungsweis geleisteten Beihülfen zuriickgezahlt werden. Ferner sollen die Aussteller einen erheblichen Antheil au der Platz- und Kraftmiethe wiedererhalten. Fulda. Jm Dorfe Hattenhof er schoß der Jagdpachter Bud den Bauern sohn Münster. Der Mörder stellte sich selbst dein Gericht. Cassel. Ein Raubattentat wurde in unserer Stadt aus den Großhändler Eramer, in Firma Gebriider Cramer, verübt. Der Thäter drang in das Komptoir ein und schlug Cranier, einen in den siebziger Jahren stehenden Greis, während er sich am Geldschrank befand, mit einer Eisenstange nieder. Durch das Hiilfegefchrei seines Opfers ver scheucht, wurde der Thliter flüchtig und ließ Hut nnd Eisenstange zurück. Die Verletzungen Erinneer find schwere. sl önigreichSachsen. Dresden. Die Ernennung desJ Geheimen Stiegierungisrath it. D. P. von Zeydewih vzum sächsischen Cnltus und Unterricht-Hinunter wird bekannt gemacht. Der neuer-nannte Minister war unter dein, am 2:;, Dez. verstorbe nen Cultusminister Tr. C. F. W. vonx Gerber einer der tlliitiisterialriithe s Jm Landtag bewilligte die Zweite! stammer eine Erhöhung der Civillistei des Königs-, der Aoanage des jiingsti verunihlten Prinzeu Friedrich August,! sowie einen Beitrag zu dessen Einrich— ; tnng. Die Sorialdemokraten enthielte-us sich der Abstimmung iiber die Civilliste nnd stimmten gegen die J’Ford«erungeuI fiir den Prinzetr Ein Kunstfund ist in der diialhsschnlss bibliothek in Zwickau gemacht tout-i den. Man hat dort eine größere Zahl von Flunstbliittern gefunden, die nach! Art dea Schabelunst ausgeführt find nnd-E die zumeist einen sehr hohen Werth be E sitzen. Tiefe Blätter welche aus dem; lt;. nnd 17. Jahrhundert stammen nnd die, wie man festgestellt hat, meist von. bernhmten Angsbnrger lliinstleru her j ruhten, stellen sowohl geschichtliche Zee J nen, wie auch («ssenrebilder, Portraitsz und Stadtebilder dar. · ; L- e i p z i g. Der Verband reisender z Kaufleute Deutschland-.- hielt hier seines T. ordentliche (betteralbersamuiliuig ab.j Tei« Verein veriiigt iiber ein Vermögen ’ von Its-tu TUiarL Wahre-nd desZJ Jahres Instit ist wurden Mur- Markt an dirantenunterstiitmug, Lust-« Mart« an Begräbnisznuterstiitznng nnd Miit Mart an Nothstandszunterstiitiung aus I gl-,nil)lt. Die tiriegcsriictlage betrligtk le,l»0 Mart. Der Verband zähltes bei Beginn des Geschäftsjahres -l,21"«;1 ani Ende desselben Uhu Ajtitglieder Freier Nechtsrath durch den Rechtsan walt Dr. Gentzsch wurde an 146 Mit glieder vertheilt. l l Thüringen Jn Gern ist der weit nnd breit lse Z kannte Männergeiangs Cotnponift Wil . heim Tschirdi gestorben Tichirch, geb.s am H. Rmi lslsz war ein Schüler deizs Seminars zu Bitnzlau und des könig lichen Institute fiir liirchenmusil in Berlin. Von 18253 52 war er Musik direetor zu Liegnitz, dann Hoflapellmeis ster in Gera. Seine Männerqnartette sind beliebt und verbreitet. 1879 be suchte er zum Valtimore Sängerfest Nordamerika nnd eonzertirte außer in Baltimore, in New York, Philadelphia, Washington, Chicago re. mit feinen Compositionen. Meiningen. Das hier vor sur-« zem unter Leitung des Hoftapellmeisterg Fritz Steinbach veranstaltete Musikfest verlief unter reger Theilnahme des Publikums und eines aus ZW Sängern von nah und fern zufammengesetzten Chors zu größter Zufriedenheit So liften waren Messchaert (Amfterdam), Gewaadhausorganift Homeyer (Leip zig.) Das Triumphlied non Brahms mußte aus stürmisches Verlangen wie derholt werden. Einer in Ostheim ausgebrochenen Feuersbrunst fielen 20 Häuser zum Opfer. Zwei Personen kamen in den Flammen um. Jn Altenburg soll den Natur forschern Brehm, Vater und Sohn, sowie dem Professor Schlegel, alle dre berühmte Söhne des Altenburger Lan des, ein gemeinsames Denkmal errichtet werden, welches aus einem Obelicsk mit den Medaillonporträtsz der drei Forscher bestehend soll. » Jn G o t h a sind im vorigen Jahre 152 Leichen durch Feuer bestattet wor den. Oldenburg. O ld e n b u r g. Durch den jüngsten Sturm wurde der Schornstein bei der Holzsägerei des Herrn Wiechmann an der Donnerschweerstraße von dem Sturm umgeweht. Derselbe hat im Fallen auch den Kessel der Dampfma schine, die das Sägewerk treibt, etwas beschädigt. Zwei Arbeiter waren in der Nähe, als sich der Unsall ereignete. Glücklicherweise bemerken diese den Sturz früh genug, so daß sie sich davonmachen konnten. Von dem Bagger, der augen blicklich oberhalb der Cacilienbrücke im Kanal liegt, ist ebenfalls von dem Sturmwiude der Schornstein herabge rissen worden. Vielsach hat der Wind seine Macht an den Dächern und auch an deu Scheiben probirt, Ziegel wurden aus der Bedachung gerissen und auf die Straße geschleudert zn einem Hause an der Notlorpstrasze zertrümmerte der Sturm eine große Scheibe im Parterre zimmer. Aehnlich machte er es in einem Hause der Sonnenstraße. Jin Garten des Ziegelhoses wurden allein it Bäume umgerissen und andere beschädigt; auch aus dem Pferdemarktplatz sind mehrere Bäume vom Sturm entwurzelt worden. An der Nadorsterstrasze risz der Wind an einem Hauseden ausgehängten Kasten mit Photographien herab und zertrüm merte denselben. Noch wüthender hat der Sturm auf dein Lande in der Nach barschaft, wo er seine ganze Gewalt ent falten konnte, gehaust. Der Wasserstand ist noch überall gestiegen. Auch das Donnerschweerfeld steht größtentheils unter Wasser-. M e ck l e n b u rg. S ch we r i n. Beider Versicherungs anstalt siir beide Mecklenbnrg sind bis Ende Oktober 3341 Ansprüche auf Be willigung der Altersrente gestellt wor deu. Der seltene Fall ereignete sich hier dieser Tage, daß ein fast smjähriges Ehepaar-, die Ehelente Kleuipner A. Schloß, an demselben Tage innerhalb» tveniger Stunden starb. ’ zin MottlehanJ zu P a r ch i in starb die Stiftgdanie Frl. Lene v Moltke, eine Schwester deiz dahingeschiedenen Geneialseldncarschallsz Grasen von Moltke Wie-man Die alte See nnd Handelsfiadt Wisniar hat einen Neubau ihres Hafen-es beschlossen. Die Kosten deiJ Haienbaues sind auf innj,()»0 YJLJ veranschlagt, von welcher Summe der uiecklenburgische Landtag tWUW M bewilligt hat, während den Rest die -tadt. durch eine Anleihe decken wird. l Die yafeneinsahrt soll eine Breite von Hbis n) Meter, das dafenbassin eine Breite von 60 bis 100 Meter haben, so dasz selbst größere Seeschiffe in demsel den wenden können. Der ganze Bau soll bis zum Ablaufe decs Jahres leih-; vollendet sein. FreieStiidte. Hamburg TmSSæ-Amtbas handelte über die an der ostafrikanischen Fluste atn 5. TEepteniber erfolgte EEtrati dung desdllenhspostdanuners,Jiauzwr« von der Deutsch - Ostasrila - Linie und sällte folgenden Spruch: »Die Stran duug und der Utnergang des deutsihen Neichizbustdauipsers Kanzler ist dadurch lust-beigefiil)rt, dasz Schiffer Pape in all zugrosiem Vertrauen auf die Richtigkeit seines Bestectsz sein Z Jiss bei Nacht auf eittetn, seiter tilibefeiierteti hellste zii iiaiie liegenden Curse führte und nicht berück sichtigte, das-, der Tampser nicht nur iu siidlicher, sondern auch in tvestlicher Rich tung nach der Xliiste zu durch den Passat strotu versetzttberden tbürde. Jcer tin sall hätte sirisbeigrößerer Lsorsidn ver meiden lassen. Dass Verhalten des Schiffeer Pape ist daher ernstlich zu ta dclu. Die Befugniß zur Ausübung des Gewerbe-J ist demselben aber zu belassen, Nach der Stranduug ist seitens des Schiffer-so Pape mit Umsicht verfahren nwrdmn« Allslsriatzsürdmi»hansen« wurde bereits eiu neuer Reichspost dampser bei der Werst von Blohtu und Buß, Commanditgesellschast auf Aktien, bestellt. Bayern. M ii n ch e n. Die baorische Kammer der Abgeordneten hat nach dreitägjger Debatte den gesannnten Etat des Mini: sterinnig des Innern nach den Anträgen des Ausschusses genelnnigt. Unter den bewilligten Positionen befinden sich nn ter anderen auch 85(),«()« Mk. siir den Nentsan deø Nürnberger Gewerbe-Mu senmg, welche der Minister des Jnnern besonders besürtvortet hatte. Baron Persall, der Generalintendant der königlichen Theater von Bayern, wird bald sein 25sähriges aniläntn feiern snnd sich dann von der Stelle zu rückziehen JnRegensburg hat Max Han mann, ein Bankier, Bankerott gemacht. Seine Verbindlichkeiten sind bedeutend nnd der Zusammenbruch seines Instituts hat große Sensation hervorgerufen. Deggend ors. In dem einelzalbe Stunde von hier entfernten Weiler ir zau wurden in dem einzeln stehen Hause des Gütlers Joseph Schober die ser, seine Frau und seine Schwester-, welche ein abgeschlossenes Leben führten und nur wenig mit ihren Nachbarn ver ikehrten, von dem Gemeindediener von Schaching todt aufgefunden. Die beiden ’ Frauenspersonen waren durch Stiche in den Hals-, der Gütler Schober durchStiche in Kopf und Brust ermordet worden. Alle Kasten waren durchwühlt und es liegt allem Anschein nach ein Raub mord vor. Der Stadtmagistrat L a n d s h ut hat für die Bahnlinie Landshut-Psaf fenhausen 1()0,000 Mark bewilligt. Trotz strengen Verbotes rutschte in der Altstadtschule zu S tr a u b i n g der Gärtnerssohn Rohrtnaier über das Trep pengeländer und stürzte vom zweiten Stockwerke kopsüber ab· Der Knabe liegt hoffnungslos darnieder. Von der Wittwe des Herrn v. Veris hoff wurde Schloß W ern b er g mit Inventar um den Schleuderpreis von 8500 Mark an Herrn Zops, früher m Mornan, verkauft. W ü r t em b e r g. Stuttgart. Jn Bezug auf die Höhe der städtischen Schuldenlast nimmt Stuttgart unter den größten Städten Deutschlands die 17. Stelle ein. Nach Aufnahme des neuen Anlehens entfallen hier auf deu Kopf der Bevölkerung 200 Mark Schulden. Jm laufenden Ents jahr find die Einnahmen der Stadt Stuttgart auf Jt,t;()0,t)00 Mark (200, W» M. mehr als im Vorjahy gegen s;,5»«,0»« Mark ( 500,000 M. mehr) Ausgaben, veranschlagt Bis erst die elektrifche Beleuchtung eingeführt ist, wird sich die Schuldenlast noch bedeu tend erhöhen. Bis jetzt ist fiir eine 1500 pferdekräftige Wasserkraft des Neckars bei Marbach, Oßweil, Bennin gen ic. die Summe von 370,000 M. verausgabt worden. B r a ck e n he i in. Seitfaft 6 Wochen wird die hiesige Einwohnerschaft durch ruchlofe Brandstiftungen iu Aufregung erhalten, ohne daß es bis jetzt gelang, des Bösewichtes habhaft zu werden. Die Stadt hat nun eine Belohnung von 500 M. für die Ermittlung des Thäters ausgesetzt T ii b i n g en. Die vor dem Schwur gericht stattgefundene Verhandlung gegen den 20 Jahre alten Vatermörder Karl Vayer und feine Schwester Marie Bayer, 26 Jahre alt, beide von Prinz haufen, entrolltefein entsetzliches Bild wü stui Familienlebens Die Angeklagten gestanden ein, am 1 Nov. ihren Vater, der drohend gegen sie los-gegangen sei, mit einem Beile bezw. mit einem Stie felzieher geschlagen zu haben; Karl Vaher hat ihm nach mehreren voraus gegangenen Miszhandlnngen einen tödt lichen Beilhieb ans den Kon versetzt. Die Gefchworenen bejahten· bei Karl Bayer die Frage auf Mord und Kör perverletzung, bei Marie Bayer die Frage auf liörperverletznng Hierauf verurtheilte das Gericht R arl Baher zum Tode und vier Monaten Gefängniß, Marie Bayer zu acht Monaten Gefäng nisz. Ba d e n. R arlsrn h e. Von Seiten der Stadt wird ein neuer Spitalbau geplant, da die gegenwärtigen Spitalräume in wenig Jahren dein Bedürfnis; nicht mehr genügen. Einftweilen soll ein Platz zwischen der Altstadt und dem Stadttheil Miihlburg für das künftige Spital angekauft werden. K o n ft a nz. Hier wurde der frü here L assirer des Vorschußvereing von Geisigen, Otto Hermann, von der hiesi gen Straskammerwegen Untreue und Untirschlagung zu 's Jahren Gefängniß, wovon l Jahr als durch die Untersuch ungs-haft verhaßt gilt, zu 2iährigem Ehrverluft nnd die Flosten verurtheilt. Hermann lelite ziemlich slott nnd ließ sich aus gewaltige Spekulationen ein· Tie IInterfchlagnngen gingen bis auf das Jahr 18813 zurück, die Hohe des Defizit-H los-»Im Mart, laszt sich nur dadurch erliaren, das; die Aussicht nnd Kontrolle unaussprechlich liiderlich war. Tauberbischofsheine Auf dein Wege von Eielszheiin nach stills heini fand mandie Leiche des- Handels mannesz Moses Held anrs stillshcinn Wahrscheinliclt wurde der Mann von ei nein Schlage getroffen Hessen Darnistadt. M a i n »Z. In dein zwei Stunden oon hier entfernten Lrie .th-ide-:sheiin erregt der ololiliil e Tod eines Jagdhiiters be rechtigte—:« Aufsehen Ani Mittwoch zwi sihen l nnd 5 Uhr Nachmittags verließ der dortige Jagdhiiter Eichhorn, ein Mann von W Jahren. seine Wohnung, nni wie gewöhnlich einen Gang durch dass ihni nnterftellte Jagdgebiet zn ina chen. Als er fpiit Abends noch nicht zuriiektvar, wurden feine Angehörigen bennrnhigt, zumal er mehrmals geäu ßert hatte, daß er fchon öfters durch Wilddiebe mit de n Tode bedroht worden war. Bei einer alsbald niit Laternen unternommenen Streife wurde er denn auch nicht lehr weit vom Waldessanme liegend todt aufgefunden Der Kopf lag auf dein Kolben feiner Doppelflinte, deren einer Lan nur entladen war, an der Stirn zeigte fich eine blutende Wun de. Die gerichtsärztliche Commission fand sich an Ort und Stelle ein um den Thatbeftand aufzunehmen, doch foll über die Todesart noch nichts Genaues bekannt fein. Man vermuthet, daß Eschborn das Opfer von Wilderern ge worden ift. Während des Jahres 1891 langten in Philadelphia 28,163Einwans derer an.