Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, January 15, 1892, Image 6

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    Aus Brasiliem
JäEber Hafenstadt Peruambueo em
mt sich das the gegen dek
Gouvernem.
II kommtzu einem blutigen stam
bfe zwischen Truppen nnb
Jntnrgenteu
Dreißig Personen wurden getödtet
und gegen hundert vermein
det. "
Vorige Woche tra der Postdatnofer
;j «,,Zogarnea« aus Brasilien in New York
einand brachte die ersten Nachrichten
« sber einen Kampf, der in der Küsten
fadt Pernatnbaco zwischen Regierungs
Ilftitneppen und der Bevölkerung der Stadt
wurde Nachstehend folgen die
T« Wgsten Daten aus dem Beri te des
-" as des Ienannten Schiffes. -
m17.Decemberfandte die Regie-;
« rang einen Militärgoaverneur nach Per- ;
nantbncrn welcher an die Stelle desi
«.«-· » Goaverneurs treten sollte. Das-i
; M betrachtet dies als eine Handlungi
» sucyranneiand Bedrückung Als der
Hisititårgoaoernenr am 20 December
m Truppen umgeben erschien, lehnte
Tisch das Volk auf and bald wüthete ein
»z, Die Soldaten bemühten sich,
H Ue Mrger auseinander zajagen, jedoclHi
» We mit Steinen nach ihnen gewor
il» E Darauf wurde Befehl zum Schie i
r
III-»z- ,
gsgeben und bei der ers-en Salvel
, zie ein Dutzend Bürger todt nieder,
Uhrend viele andere verwundet war
Hilfst- Die Revolutionäre wichen zurück,
« ijedoch bald neuen Muth and
W Anstalten, ver-zweifelten Wider
d ztt leisten. Die Trappen drangen
M abermals auf fte ein und jagten
sisemStraße zu Straße, wobei viele
VII-get theils von Bajonettstichen, theils
-: mKngeln getroffen fielen Aufeineml
zsjekPlazas fand eine wahre Schlachti
J Hatt tmd das Geknatter des Gewehr- I
- inferi, fowie das Geschrei der Sterben
M Und Bertoundeten erfüllte die Luft.
»Die Bürger leisteten hartnäckigen Wider j
Ind, jedoch waren ihnen die die ge
j: M Soldaten zu sehr überlegen. Nach
" demder Kampf vorüber, stellte es sich
s« heraus,daß 30 Per·onen getödtet und
75 bis 100 verwun et worden waren.
. DesWeiteren meldete der Kann-»in des
,«Zegurnea«, daß das gelbe Fieber in
- Was furchtbare Verheerungen anrich
; M. Die Sterblichkeit ist eine sehr«
. Frist
Vor 100 Jahren.
. Ein Loblied von den Berliner Füch
-Ieibern singt der »Temsche Merkur«
Keins-ihre 17 88, der in den »Vineer
keines Reisenden aus Berlin« folgende
.- Mag enthält: ,,Linker Hand des
« es (zn Potsdam ; geht eine lange
We über die Havel, die theils darum, i
M über sie die Passage nach Sachsen
geht, theils deswegen lebhaft ist, weil
ärmer ihr eine Menge ganz kleiner
Mne aufhalten, in denen Fische ver i
;,. - werden Der mittelste dieser
k« Mistso eingerichtet, daß das Was
- , eindringen kann, damit die Fischel
erhalten werden. Es ist ein Ver
Wes-H dem ask-U Gewühle-.dsmi
W, das man in Potsdam antrissti
nsehem das es immer hier herum!
Jend die hiesigen Fischweiber, so-;
Medic Berliner-, nnterscheiden sich voni
Wenn Fischweibern in der Welti
» daß sie sehr reinlich sind und
sit endete vernünftige Menschen reden.
Its Sprichwort, nach dem man ander l
Ws die groben Leute auf den Fisch-J
W verweist, sindet hier und in Berlin
Ernährung und Pflege der Judit
Mete.
» Ein guter Zitchtstier sollte so lange
- als möglich zur Zucht verwendet werden
seid doch ist es beinahe die Regel, daß
ein solcher zwei bis drei Jahre gebraucht
TM dann dem Schleichter ubertuieien
M. Dies kommt ztimeist daher, daß
« Die-Stier durch unzweckmäßige Fütterung
M Pflege frühzeitig zu schwer und träge
kr-; sen-erben ist
Rnt zu häufig ist die Ansicht verbrei
tec, daßjunge Stiere in der Zeugung
leistungsfähiger sind als ältere Diese
Behauptung läßt sich schwer nachweisen
MW mit der Erfahrung im Wider
Näh daß die Leistungsfähigkeit des
, es überhaupt erst nach vollendetem
them die bedeutendste ist. Dies
Mit zusammen, daß der thieri
körper während des Wachsthum
» , M seinen T ilen in einer Vervoll
« « beqri en ist. Man sieht das
enden Knochen, welche größer
Hut Knorpelsubstanz abnehmen
Muhme an phoephorsaurem
unrein Kalt dichter-, spezifisch
härter und widerstandsfähiger
Das Fieiseh eines älteren
» Ist M jenem eines jüngeren
« I »und - manffällig unterschieden
Gift W und festere Mus
. does einen größeren Ge
M, Satze-i nnd anderen
hängt weniger von der Zeit, als von
der Art der Aufzucht ad. Wird bei
spielsweise ein Stierkalb durch sechs oder
sacht Wochen bei aller Mutterwilch be
lassen, dann allmählich an trockene-Z
Futter gewöhnt und während des ganzen
ersten Jahres in genügenden Mengen
Unit gequetschtem Hafer, Leinfamenmehl
lund gutem Heu gefüttert, erhält es ge
znügende Salzgaben und wird ihm mög
llichst viel und freie Bewegung m frischer
Luft gestattet, so wird es nach beendetem
ersten Jahre eine Größe nnd Stärke er
halten, die es bei mangelhafter Ernäh
,rung und schlechter Pflege erst im zwei:
ten oder dritten Lebensjahre erreichen
Iwürdr.
E Ein guter Zuchtstier soll so lange als
Tnur möglich zur Zucht dienen, nnd hierin
Jgeben die Engl-änder, die doch tüchtige
JViebzüchter sind und uns einen großen
Theil unseres Rasseviehes liefern, das
beste Beispiel, indem sie ihre Zuchtstiere
noch bis zum zehnten Jahre mit bestem
Erfolge verwenden.
Das ist aber nicht möglich, wenn die
Stiere in gleicher Weise wie die Kühe
zesnttert und gehalten werden· Die
uh muß so gefüttert werden, baß sie in»
ihrerKörperbeschaffenheit erhalten bleibt
und daneben reichliche Mengen an Milch
zu geben vermag. Der ausgewachsenes
Stier braucht hingegen nur so viel Irrt-!
ter, um ihn in einem kräftigen Körper
zustande zu erhalten.
Bekomm nun der Zuchtstier das bei
den Kühen zur Milcherzeugnng erforder
liche Futter, so wird es bei ihm alsl
Mastfuttei wirken, er wird dann in sur-,
zer Zeit zu schwer und zu fett sein; im;
Verhältnisse der Zunahme der FettleiJ
bigkeit verlieren die Muskeln und der
ganze Organismus an Spannkraft,
was sich dadurch kundgiebt, daß der
Stier jede weitere züchterische Thätigkeit
versagt.
Die Zuchtstiere sollen nach gleichem
Grundsätzen gehalten werden wie die;
Hengste. Als Kraftfutter gebe man Z
mehr gemahlenen Hafer und Mühlenab -
fälle, als wie Mass. An TrinkwasserZ
darf es nicht fehlen und ebensowenig ans
Bewegung in frischer Luft. Wird dies-i
Alles befolgt, so ist es sicher nicht mehr-Z
nothwendig, zwei- oder dreijährige Zucht- ;
ftiere wegen Fettleibigkeit der Zucht znk
entziehen und der Schlachtbanl zu über-;
geben. f
Statistsscksk6.
Jn Berlin kommen nach der Volks ;
zählung vom LDezeinber IRS-« rund 753
Bewohner aiii dass Grundstück, gegen 071 «
im Jahre ins-T Die Zahl der Wolin (
gebäude ist 2?«,83». Unter liim Ein 7
wohnern befinden sich Mit männliche
und 529 weibliche-, gegen 480 männlichef
und 25 weibliche im Jahre Wäl. Dein
Eivilstand nach waren AND-if mann
liche, 317,4 eki weibliche verbeirathei,s
15,:3»n männliche, WHA- welblich ver
wiltwet, 2,25(5 männliche, Wiss weib
liche geschieden Dem Alter nach ge ;
hörten n a. 81217 männliche-, new-its
weibliche in die Geburtsklasse MWWU
1800 und früher waren 160 geboren. l
Die Augzählung der Bevölkerung nach
der Confession ergab für 1890 1,:35-;,- .
648 Evangelische, 1:35,031 Röniiichss
latholische,79,286 Juden, 4 Glis-Deutsch ?
katholische, sodaß beiden Evangelifchen
die Zunahme gegen 1885 its-l Proz. I
bei den Jud 23. 2 Proz» bei den Kasx
tholiken Sack Proz. betrug. Unter
scheidet man die Bevölkerung in gebo i
rene Berliner und Auswartsgeborene,;
so zeigen e: stere einen ftetigen Rückgang«
seit 1890z während damals unter 1000
Bewohnern noch 434 gebotene Berlinerf
waren, befanden sich 1885 nur noch 424s
und 180 nur 407 darunter
Dieser Tage ist das ossizielle Ergebniß «
der neuesten, imVorjalire vorgenommenen
holländischen Volkszälilung veröffentlicht -
worden. Nach vielen Mittheilun
gen hat ollanb 4,511,415 Einwohner, I
von wel en 2 228, 487 dein männlichen.
nnd 2, 282, 928 dein weiblichen Ge
schlechte angehören Nach ihrem Glau
bensbenlenntnisse wurden gezählt 2,-z
500,000 Protestaiiten verschiedener;
Richtung, 1,600,000 Ksatholiken und;
97,000 Juden. Der Flächenrauni bei--7
Landes beträgt 2,253,826 Bett-, so baß
durchschnittlich 1360 Einwohner aus
1000 Hektaren kommen- .
An einein der letzten bittertalten Mor
genbei fünf Grab unter Null mußteberi
wäenrsßte Zheilber Bewohner von Pe r u I
Indiana iin Bett bleiben, um nicht
zu ersticken Die Stadt bezieht nam
lich vermittels eines großen Nishi-easy
stem- ans achtzehn Gazauellen ihreuj
W ai- W nnd Deizg as. Aal
jene- Msrgeiy erabe als bade Gat- am
aller-nothwendig
war, barst basi
Wuchr- nnso bat Gab mußte
atan Lilien, Bretter, l
sit-e Mmpei u. f w. some- zkchqey l
PFOÆI abzugeben vtil-er bielei
Wie aus H e le n a, Mom, berich
tetwird, hielten drei Räuber an der
Grenze von Jdaho in kurzer Entfernung
»von Banner-Z gerey eine Pofttutsche an
Hund raubten Schmucksncheu im Werthe
Zvon MMJU von Ed. L. Hnntley, dem
;Ieisenden eines Chieagoer Gold und
Silveewaarengeschäfts, und außerdem
MMO m baute-n Gelde. Es befanden
E ' vier Männer und zwei Frauen m
Mensche huntley bietet eine
Belohnung von 81090 site die Muts-be
Ost WM Pi- Mbee spa
I Unser Vergl-an ,
Hatte im letzten Jahre sehr erfreu
liche Resultate aufzuweis
sen.
HTie Förderung von Gold nnd Sil«
bet übertraf die des Vor-·
ithes.
Tkk Vergl-an wird von Jahr zu
Jahr ein nutzbkinqeuderg
Geschäft
Das »Engineering and MiningJour
nat« giebt folgenden Ueberdltck über die
Entwicklung des Bergbaues in den Ver.
Staaten für das Jahr 1891:
Unsere Bergbauindustrie wächst er
sichtlich. Im Jahr 1800 überschritt
der Werth der zu Tage geförderten
Produkte am Produktionsort ,bereits
8650,000.000 und wenn auch im Jahre
1891 der Baarwerth vielleicht in Folge
des Sinkeng der Preise etwas "geringer
ist, so ist doth die Quantität der Pre
duttian noch größer gewesen, als die
des Jahres 1890. Die Förderung von
Gold ist »in steter Zunahme begriffen
und ·wird, da bestimmte Zahlen noch
nicht erhältlith sind, aus 833,250,000
oder 1,620,000 Unzen geschätzt, eine Za
nahme un 312,000 Unzen gegen das
Vorfahr. Die Silbersörderung hat
mehr zugenommmen und wird ans 58,
000,000 Unzen im Münzverth von
874,820,000 geschätzt Die Amt-takti
kohlenproduttion belies sich 42,830,7«79
Tonnen F- 2240 Pfund, die Beicht-h
lenproduktion ans M,000,000 Tonnen
Nur die Eisenindnstrie hatte ini ver
pangenen Jahr einen schweren Rück
schlag zu verzeichnen, indem die Roh
eisensProduktion von 10,307,028 Ton
nen im Jahre 1895 ans 8,976,000 Ton
neu s» 2000 Pfund im Jahr 1891 zu
rückgegangen ist: diese Zahlen sind aus
ossizielle Mittheilungen begründet. Der
Ausfall in der Produktion von Stahl
schienens-—-2,0«;J,986 Tonnen im Jahr
1890 gegen 1,»90,000 im Jahre 1891
trägt die Hauptschnld an der Adnahme
der Roheismzabrikation und war sei
nerseits-« theilweise durch den vom Stahl «
schienentrnst verfügten hohen Preisauf
schlag veranlaßt Die Produktion von
Phozphatem Paris-en, Batzen, Alu
mininm, Kupfer, Blei und Zinl war er
heblich großer, Antimanerz und Schwe
fel sind 1891 zum ersten Mal produzirt
worden. DerBergbau wird von Jahr
zu Jahr ein foltderes und naht-ringen
dekes Geschäft Dieselbe Vorsicht, die
man in der Anlage von Geld in andern
industriellen Unternehmungen walten
läßt, wird jetzt auch mit gutem Erfolg«
in der ·Montånjndustrie zur Anwen-;
dung gebracht »Im-aus« hat es in
den letzer Ja en nicht gegeben und»
die ftete Ent · ung des Bergbaues
hat den Poetheil davon gehabt. Jn4
fo endet Tabelle ist eine Uebersicht über
di « ötderungdesJahreclsm enthalten:
Gyld,UII-)en»:.«» UIOW
Subst, « » Aus-M
ft- en, Tonnen ........... ANY-»O
Sudlsfienen « .. .. · bist-M
Duft-, Mund.»..-.. MADE-ON
VIei,T-mees.«...».......«. II«
II « . NO
uk1,Ie-sp.«»»... . tot-im
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Ilsscsisst, fund. Its-W
must-Inwieweit .................. M
Fast-entfesse, «
Wissens-bl- «
Momka « "jZIIIjIJIIJ II HJIJ
HFZJZTIIIZIIIIIIIIIIZ·.J"Z·.«IIIIJJH
Der zu der Sperlinggfatnilie gehö
rige Vogel Loxia ist, in Indien seht
häufig. Er lerntsgleich dem gelebt-nisten
Hunde apportiren, kommt auf den Ruf
seines Herrn herbei und setzt sich ihm
auf den Finger Ebenso läßt er sich
gleich den Tauben alø Briefboten ge
brauchen und lernt Briefchen aus ei
nem lHause in das andere tragen. Der
Instinkt der Loxia ist noch bewundernss
wertber als feine Gelehkigleit. Aus
Grashalmen webt er sich ein Nest in
Gestalt einer Flasche, dag wie aus Tuch
gemacht aussieht Der Eingang def
selbe ist von unten, um die Jungen var
Raubvbgelnzn sichern Dieses Nest, in
welchem sich zwei bis drei gesendet-te
Kämmerchen befinden, wird von dem
klugen Vogel Nachts mit einem Müh
wnrwe beleuchtet. den er zn diesem
Zwecke lebendig fängt nnd innen an der
Nestwand Init etwas feuchtetn Lebm be
festigt.—-Man sieht hieraus, daß der
Kolleg- unsetess gen-ähnlichen Straßen
spatzen sehe gelebt-ig- lekteree dagegen in
feiner bekannten Dreisttgteit wohl »Mi
siger« sein dürfte.
sonder-sen seen-as.
Vor kaum einem Jahre kamen In
Jonia, Michigan, Graee Cook, May
Shell, Fred Butter und ein Mädchen
Namen-Z Roger-z in übermüthiger Laune
überein, ihrem Leben durch Selbstmord
ein Ende zu machen. Die drei Erstges
nannten haben das Uebereinkommen ge
halten, die vierte aber, die Ro ers, hat
sich anders besonnen und ge machet
Grace Eook vergiftete sich bald darauf
mit Morphin, Fred Butter, erschoß sich,
weil er wegen Mißhsndlun einer Frau
enspersou verhaftet werden ollte und am
Sonntag starb May Shell in Baute
Ernst in Michigan unter allen Anzeichen
ewee Martin-Meist . sen Im
in einer liederlichen-Fabrik zu arbeiten
Uns diese Zeit erbte sie ansend
Mrö nnd in Held-ins bes s- «sie einen
Bauplah im Wer-the von ZIZC Sie
begann in Gesellschaft der Rogers ein
leichtsinniges Leben zu silbren nnd ihr
Geld zu verzinsen, von welchem 8800
wie Spreu vor dem Winde versiegen.
Jm Mai begab sie sich nach Lansing
nnd später mit zwei neuen Bekannten
desselben Schlagee, Minnie Grace nnd
Jennie Mishler, nach Battle Creel.
Dort unterhielten die drei Frauenzim
mer« mit jungen Geschäftsleuten Ver
kehr, besuchten sie in deren Wohnung,
Ilneipten nnd spielten mit ihnen Karten
u..s. w. Nachdem sie die Freitag-Nacht
in einer solchen wüsten Weise verlebt,
«"fi«1blte die Shell sich ans folgenden Mit
tag unwohl, gleichwohl aber begab sie
vsich ibren beiden Freundinnen in die
FWobnung der beiden jungen Männer
Hund dort legte sie sich zum Schlaf-en
nieder-, ohne wiederum zu erwachen
ss Die Leichenschau ergab als Todesursache
HHcrzlahmungt ob diese in Folge von
JsjiorphinVergistung oder aus andere
I Weise eingetreten ist, wird erst die chemi
Ziche Untersucht-ne des Magens der Ver
Jstorbenen ergeben.
Eis Ceieathischviudleeu
Vor der Kölnischen Strastamnier
wurde jüngst gegen einen insanten
Schwindler verhandeln Derselbe er
klärte: »Ich heiße Wilhelm Batty und
bin Amerttaner, zuletzt war ich in New
York als Eorrettor und Ueberseper be
schäftigt.« Jn Amerika heirathete Bat
ttz eine vermögende Dante; nach der
Trauung über-redete et dieselbe, ihr Geld
stüssig zu machen und mit ihtn nach
Deutschland überzusiedeln Er hatte
seinen Firmenstetnpel, »Rechtsantvalt
Grotnmee Kbln«, anfertigen und von
ieinem Bekannten einen Brief schreiben
Ilassen, in welchem Batttj von dem Köl
Ener Nechtsanwalt mitgetheilt wurde, in
ftlöln sei ihni ein Oheitn gestorben, der
sihnt 40,()00 Mart vzrtnacht habe· Batty
gab seiner Frau den mit dein notge
Enannten Stempel versehenen Brief zu
Tiefen und die Betrogene hegte keinen
Zwetschdasz derselbe echt sei. Battn
verschrieb ihr die angebliche Erbschaft
und die Frau riistete fich, mit ihm nach
Deutschland überzusiedeln Doch der
Schwindler machte sich plotzlichmit mut
Tollars, die ihni seine Gattin überge
ben hatte, ans dent Staube und trat die
Reise nach Deutschland allein an. Er
tant nach Köln nnd nahm hier in einem
der ersten Gastliiise Wohnung Er ließ
nun in die Zeitungen . folgendes Hei
rathsgesnch einriickem »Ein reicher
Anteriianer suche eine Lebensgesiihrtin.«
zahlreiche Anerbieten liefen ein nnd der
schwindter trat gleich,eitig mit einer
größeren Zahl Damen behufs Ver-ehe
lichung in Verbindung Er fchtvindelte
den Heirathslustigen vor, er sei ein rei:
cherJutvelenhändler ans Cincinnati,
sein Baarverntögen bezifsere sich auf
62, 000 Dollarg, außerdem sei er Eigen
thiitner mehrerer Häuser und Bitten.
Er führte anch mehrere photographische
Bildchen bei sich, die solche Villen zeig
ten. Ets- fanden sich Neslectantinnen
genug, die sogar liebevoll ubersalien, dasz
der reiche Anierilaner ein holzernee
Bein liatte nnd ani Stock hinlie. Nach
seiner Angabe hatte er das Bein als
cssiiier auf dem Felde der Ehre verlo
ren. Eine Dante aus Essen ließ sich
von deni Schwindler überreden, sich niit
ihin in London trauen zu lassen. Dass
paarwurdedaselbstbiirgerlich undkirchlich
verbunden, die Brautreiie machten beide
nach Paris-. Hier ließ Batty die Ange
sührte, welche ihin bei ihrer Verheira
tlning now Mart ausgehandigt hatte-,
völlig mittellog ini Stiche. Von Lon
dan ans hatte er kurz vor der Verhei
rathung glühende Liebesbriese an eine
Wittwe in Berlin und an eine Dante in
Crefeld geschrieben, mit denen er eben
falls behufs Verheirathung in Verbin
dung getreten war. Er erinchte iede
uni Uebersendung von 200 Mart, indem
er vorgab, er besiye nur große Scheine,
die er zur Zeit nicht ohne Verlust uni
setzen könne. Die beiden Damen waren
so vernünftig, deni Ansinnen des Betrü
gers nicht zu entsprechen. Auch an seine
Frau in Amerika schrieb Batty von Lon
don aus einen Brief, in welchem er seine
Liebe ttnd Treue betlzeitertr. Von Pa.
ris ans sah-s der Schwindler direkt nach
»Creseld, itsn dort das angeknüpste Ver
haltniß sortzusesen und die Verehelich
ting vorzubereiten. Inzwischen hatte
die Eriniinalpolizei die Spur dets Ver
brechers entdeckt; in Creseld erfolgte
seine Berhastiing. Während der Vor
iiiitersuchung tras die verlassene Frau
des Angeklagten aus Amerika in han
not-er ein; sie machte der Behörde die
;Mittheiliing, daß nach den Anssagen
seiner in Amerika lebenden Französi
ssatth auch diese geheirathet habe. Batty
behauptete beitn Gerichte, seine amerika
nistheE sei Ungfiltig Das Gericht
oeriirt lte ihn en Hemis- ni einem
nndsetriig svers inzwei Fallen zii
Waaren Gesanqii fund s Jahren Ehr
n . -
« Der Hühnerzüchtek G Jacobson bei
H a st In g H in Nebraska hatte Hühner
Lan eine Handlung in Baue City in
iMontana geschickt- Eine Frau While
Idajelbst fand m dem Kropse eines dieser
Hühner drei ungeschlissene Diamanteiy
spelche jedenfalls mit Kies aus dem Biue
iRivee ge raben und in dem Juki-Wehen
ähneka alle ausgestreut und von dem
iåuhu aufgepickt worden warens Ja
te wurden ihr von Schmnckwaaeen
DMZWFM mirs-»- «
lEin Wirbelsturue
i ---..-..--sp
iNichItte vorige Woche tm Staate
F Georgia furchtbare Verwü
s stungeu an.
Im Fanetteville wurden Kirchen und
Wohuhaufer zerstört, mehrere
Leute getödtet.
IBis nach Sud Carolina erstreckte
TZL sich das vom Sturme betrof
seue Gebiet.
Am Abend des it. Januar raste ein
entsetzlicher Curlon über Georgia und
einen Theil von Süd- Carolina dahin.
Besonders schlimm wurde die Stadt
zFayetteville betroffen. Der Sturm
wehte Kirche und Wobngebäude ein,
imehrere Menschen kamen ums Leben.
Das Haus der Frau A J Hunder
son, in welchem sich le tere,- deren Toch
ter Frau Travis, ill Travis, der
Mann der letzteren und deren beiden
Kinder befanden, wurde zuerst vom
Sturme erfaßt, daß Dach wurde abge
deckt und nur die vier Mauern des
Gebäudes blieben stehen. Frau Travig,
Frau Henderson und die beiden Kinder
wurden schwer verletzt und Traviö wurde
vom Sturme davon geführt Erst
um 9 Uhr wurde seine Leiche in
einer Entfernung von 100 Yard
vom Hause auf einem Felde ge
sunden. Ein anderes Haus wurde zer
trümmert und die Bewohner desselben
wurden unter den Trümmern begraben.
Die neun Jahre alte Sallie Katie Gra
darn wurde getödtet und alle ande
ren Mitglieder der Familie wurden ver
letzt Nachdem der Sturm vorüber
war, wurde die Leiche eines Negerlindeg
gesunden. Niemand weiß, woher dieselbe
gekommen ist. Noch viele andereGedäude
in Fanetteville und Umgegend wurden
theils zerstört, theils beschädigt und noch
unehrere weitere Personen trugen Ver
! letzungen davon.
E In M i ll a n wurde ebenfalls schroe
irer Schaden angerichtet Der Sturm
Ezerstörte auf der Plantage von J. H. »
;Dapiels fünf Wohnhauser und zwei;
Stallgebaude vollständig Auf der»
EPlantage von Elias Daniel deckte er die
Dächer von mehreren Gebauden ab. Ins
seinem der unigetoeyten Wobndiiuser be
Lsanden sich dreizehn Menschen, von deneni
Niemand erheblich verletzt wurde. !
zm Countn Darlington Süd Taro
lina, trat das Unwetter mit nicht gerin
gerer Heitigleit aus· In nordöstlichen
Theile des Corntye wurden Bäume nnd
Gebäude umgeworfen. Zwölf Neger er
litten schwere Verletzungen
Eigenthumllchtetten staut-Oh
Von den Eigemhiinilichkeiteii Moll
le’s gelangen noch so nianche in die Des I
sentlichkeit. die bisher nicht belast;
waren. So loniitc der alte Feldniars
schall, wie iiian einein aiiniirtigeiiT
Blaue aus Berlin schreibt, es nicht lei- -
den, wenn er bei Tafel ziini Essen ge-»
nöthigt wurde. Geschah dies, so konnte
er ernstlich böse werden und drohte,
voin Tische aufzustehen Witiischte man,
das; der Feldinaeschall von einzelnen
Gerichten »zum zweiten Male nehmen
möge, so gab man seinem Leibdiener ei
nen Wink, der seinem Herrn dann die
Schüssel nochmals präsentirte, von wel
cher Gras Moltle aus dessen Empfehlung
eines «iioch recht schönen Stückes« inii
deii Worten: »So, meinst Das-« zuiii
. zweiten Male zulangte Ferner ersI
regte es seinen Unwillen, wenn die.
Dienerschaft, nach seiner Meinung »un
nöthig-« gerufen wurde So ries bei
lspieloweise einmal Jemand seiner Ver
wandten mittels der Tischglocke den
Diener, alo dieser, nachdem er den er !
Isteii Gang servirt, eben das Speisezini T
iner verlassen hatte. »Was ist nun
Eschoii wieder todt-« eies der Feldinar
Eschall etwas erregt. Er erhielt zue:
siliitioorh daß der Betressetide etwas
INothioeiii verschüttet hatte. »Na, da
brauchst Du doch nicht gleich nach denis
Diener zu tliiigelnl« Sprach-L zog
sein rothseidenes Taschentiich aus dein
iRocke, wischte den dergossenen Wein»
sort und sehte das Glas aus den Fleck
initdeii Worten: »So, nun ist auch der
Schaden auch ohne den Diener repariet. «
Und ddii diesen seidenen Tascheiitltcherii
schenkte er sich selbst alljährlich eiii
Dupend zu Weihnachten Seit langer
Zeit erschien er kurze Zeit vor dein Iestej
regelmäßig in einein hiesigen Seidenw
gee und suchte die Tücher nach seinem
Geschmack aus« In den lecteii Jahren
begleitete ihn zu diesem Einlaui stets
die Gemahlin seines Messen, stir die
er als Festgeschenk ein seidenei Kleid
wählte.
. Schwen.
Be ru. An Stelle des zurückgehe
tenen Bundegotäsidenten Welti hat die
aus Nationalrath nnd Stände-roth bes
stehende Bundesvekimnmlung den nlts
Jamontanen Nationalrath Dr. Zemp
von Luzern tuit 129 von 183 abgegebe
nea Stimmen zum Mitglied der Bun
destegietuuq gewählt. Diese Wahl ist
insofern ein politisches Ereigniß, algseit
der 1848 erfolgten Gründung des Bun
dedstaotes nie ein Vertreter der uma
montaneu Partei der Bundestegierungj
angehört hat Die Wahl Zempss war
die Folge eines Tompcomtsses zwischm4
des kamst-demokratischen ster
Muts-www status-« two-i
M W
M
Bausch der bide site-Präsident
und Chef bei Finanz- epartemesttz
zum Bitte-Präsidenten der Bundesrath
Dr. Schenk, bisher Chef des Departe
ments de- Innern, erwählt.
Prag Jn Bürgftein wurde der
allgemein geachtete Bürger-meisten Le
derhändler Jof. Gerthner, während er
beim Ubendeffen faß, durch das Fenster
mittels eines Pistolenfehuffes getödtet.
Der Thäter nnd das Motiv des Ber
brechens sind noch nicht erforscht.
Die zürcherifche Staatsanwaltfchaft
erlöfzt einen Steckbrief gegen den durch
gebrannten Dnrrich wegen ausgeführ
ten Betrage-) im Betrage von über 200,
000 Fr» und fest auf die Feftnahme des
Flüchtigen 1;.'-,000 Franks Prämie-. Alle
Spurenfind niomentan verloren.
Die Stadt Neuenbnrg will mit einein
Kostenaufwnnde von 800,»()0 Franken
die anf 15350 Pferde gefchiitzten Wasser
kriifte der Neujy fiir Beleuchtungszwecke
und zum Betrieb von Motoren für die
«Großinduitrie und das Kleingewerbe
nutzbar machen.
GemeindeantmannJ XFrüh in MI
gclsberg, der vor -t—-— 4 Jahren fein 50
jähriges Amtsjubiliimn feierte, ift coe
gen entdeckten Mantos in den ihm an
vertrauten Kasse-n in den zahlreichen von
ihm bekleideten Aemtern sttfpendirfwor
den. Das eDefizit foll seither gedeckt
fein und rührt daher, daß Früh in frü
hem Jahren durch eingegangene Bür ·
fchaften und Verbindlichkeiten, wel
über feine Kräfte hinausgingen, schwere
Verluste foll erlitten haben·
Bettes-reich
W te n Die Oefterreich- Ungarnifche
Bank hat bei 300 Beamten ein außeror
Identliches leaneetnent we en der The-te
«rnng eintreten lassen, au die Baden
lreditanftalt wird die Attivitäts Zulagen
erhöheic Die Jnfluenza nimmt in er
fchreckender Wei e zu.
Jtn Stefansdotn erfchoß fich nach der
Adendandacht der , Buchhandler Alfred
Schuster aus Ofchatz, 28 Jahre alt.
Dem latholifchen Ritus gemäß muß der
Dom neu geweiht werden«
St. P ölte n. Zur Errichtung ei
ner Wasserheilanftalt dahier, in welcher
das Kneipp fche Verfahren in Anwen
dung gebracht werden follte, hat der
nieder-österreichische Landesfanitatsrath
die Lanze-sinn verweigert, da das Ver
fahren einer wissenschaftlichen Grundlage
entbehre.
T r i e n t. VomSchwurgericht wur
de G. Degaspari, 23 Jahre alt, wegen
des ant Maurer Tonne-»ja am 9. Dit.
auf offener Straße degangenen Mordes
zqu Tode durch den Strang verurtheilt.
T r o p pa n. Wegen des an dmt
Fabrikanten Oppenheim in Vennifch
veriibten Raubnwrdes verurtheilten die
Gefchworenen den der Mordthat gestärk
digen Angeklagten Krupa ztnn Tade.
T e m e s v a r. Ja Weißlirehen hat
der ehemalige Genedarni, jetzt Gerichts
frhreiber, Vasvary nach einer heftigen
Fantilienfeene feine Schwiegermutter,
Frau kzleifchmanth und dann sich er
f.chossen
...-.. .-,.·
Jin «Century« wird die Zahl der
gegenwärtig in der Stadt N e w Y o rl
wohnhasten Israeliten aus sitt-zum an
gegeben. Davon sind etwa ö(t,()00 im
iin vergangenen Jahre eingewandert.
Daß ein sehr großer Theil deo Handels
in ihren Händen liegt, geht aus solgen
den Zahlen hervor: 514 jüdische Firmen
betreiben Schnittwaarengeschäfte mit ei
nem Eapitalsoon zusammen achtundsiinfi
zig Millionen Douai-C 264 Kleider-ze
schäste unt einein Capital von vierund
zwanzig Millionen, 169 Hut- und -
renausstattungsgeschäste mit zwölf ill
ionen Dollars. Vier-hundert Gebäude
am Brondway zwischen Canal Straße
und dem Union Sanare sind sast aus
schließlich von indischen Geschäftsleuten
eingenommen und unter zwölfhundert
Großha dlungen befinden sih über
tausend üdischr. Das in den künden
von Joraeliten befindliche Gran eigen
thnm wird aus einhundertundsilnizig bis
zweihundert Millionen Dollars veran
schlagt. Jüdisehe Gemeinden gab es im
Jahre 1890--—-1891 in New York MS.
Davon hatten 30 ihre eigenen Synagoss
gen.
Eine schinalsliche Geschichte-, die von
der in Amerika bei aller Freiheit noch
herrschenden barbarischen « Sklaverei
Zeugniß ablegt, ist in dein Orte Natick
in Massachusetts passirt. Dort ist ein
armer Mann Namens Miuon sieben
Monate eingesperrt gewesen« weil er
seine stopssteuer iui Betrage von zwei
Dollarø nicht hatte bezahlen können.
Ein in Massachusetts noch zu Recht be
stehendes Gesey schreibt eine Kopssteuer
von zweiDollars sür die Person vor
Weil Minon diese Steuer nicht bezahlte,
wurde er aus Veranlassung eines der
«seleet men« des Ortes im vergangene-i
Juni eingesteckt. Der Richter konnte
ihm nach dem Gesepe nur eine Gesäng
nißstrase auferlegen. Der arme Mann
konnte die Steuer weder abardeiten noch
den Eid leisten, daß er zahlungsunsahig
sei. Er mußte einsach drum-nen, seine
Frau hat während der Zeit die größten
Entdelzrungeu zu erdulden gehabt und
die Hast kostete dem Orte nahezu INS.
Und in Natiet sand sich seine mitleidige L
Seele, die die zwei Dollars slir den ar
men Kerl bezahlte. Schmachvolti
Frau Oendly Short in V l o o mi ngi
ton, Jll» hat einen entsetzlichen Jer
thum begangen. Sie gab einem Säng
liug, welcher nicht schlaer wollte und
immer schrie, eine über-große Dosis Mot
phinm, woran das Kund starb. Die
Eltern sind vom heftigsteu Schmerz
erst-set »