Ausland-: Qualenland-. Brandenburg Be r l i n. Der Kaiser und die Kai— erin verweilten am Weilmarlnsabende Ibre Geschenke im neuen Schlosse in Potsdam Jeder der kleinen Prinzen atte seinen eigenen Tisch und aus dem kelben einen mit einer Menge von Ge chenlen beladenen Baum. Ein armer Arbeiter fand in der Je rusalemerstraszc ein Päckchen, das Geld und Werthsachen im Betrage von 30,000 Mark enthielt. Er war ehrlich genug, das Welchen im Polizeibureau abzulie fern, wo der Eigenthümer denn auch bald ausfindig gemacht wurde-. Letzterer gab dem Finder als Lohn siir seine Ehr lichleit eine ganze Mark. Hiesige Blätter verlangen mit Ent rüstung,daß eine Aendernng des Ge setzes vorgenommen werde, welches Schildwachen erlaubt, auf Bürger zu schießen. Kiirzlich ereignete sich ein erneu ter derartiger Fall in der Oranienburger Straße. Es ist dies das sünste solche Ereigniß innerhalb der letzten Z Jahre. Glücklicherweise versehlte dieses Mal die Kugel ihr Ziel und drang durch ein Lade-neuster Jn S pr otta u ist die Betsert’sche Wollensabril in Folge einer Petroleuni Explosion eingeaschert worden« Zwei Personen wurden dabei getödtet nnd mehrere verletzt — Prinz Maximilian von Ratibor, vier ter Sohn des Herzogg von Ratibor, .Prin,t zu Hohenlohe - Walde-Murg Schillingsfürst, hat sich mit der Wittwe des Prinzen Adolf von Thnrn und Fazit-, gebotenen Grasin von Orsao, ver lobt. Die grauen Mäntel, welche im preu« Zischen Heer eingeführt werden sollen, und bisher probewetfe von stizieren ge tragen wurden, sind setzt auch schon an Mannfchasten geliefert worden. So wird mitgetheilt, dasz das erste Garde Regitnent bereits durchgehends nnd dass ersteBataillon des Alexander Regtnients theilweise damit ausgerüstet worden ist. Professor v. Helmholtz ist an der Grippe erkrankt Zu N e n N n p pin wurde der Post direktor Prihwalt, der eine große Fa milie hat, und sich bisher des Rufes er freute, wegen Unterschlagung zu Ist's-No naten Zuchthaus verurtheilt. Schlesien G ö r li V. Ter Banauier Adolph Albert, wegen erheblichen Depot Unter schlagungen flüchtig, ist in einein hiesigen Weinberghause verhaftet und ins Unter suchungsgefängniß gebracht worden« B re s l a u. Gegenwärtig lonnnen allen Theilen Deutschlande ganz be ,ondere aber in Preußen, ungeahndete Verbrechen anssallend häufig vor. Jiingst drangen tnaølirteEinbrecherin das Haue der Wittwe Buchelt zu Leopoldehaitn itn Regierunggbezirk Liegnih, vergewaltig ten und ermordeten die Wittwe und pliinderten das ganze Haus ausz. Die Polizei hat noch keine Spur von den Ihütern S pr ott a :t. Jn einem Nachbar dorse ermordete der 7ttjalirige Auszug ler Schwabe seine gleichaltrige traute Ehesram um die Krankenvslege zu ucn gehen. - Eine furchtbare Explosion schlagender Wetter hat ans der Friedenehvffuuith grube bei Wald e n bu r g stattgefunden Die Zahl der Todten betrug JU. O stpreußen G uns bin n en. Beiden Stronire gnlirungsarbeiten der Meinel, Gilge und Deine in Lithauen hat man aus dein Bette dieser Ströme zahlreiche Eichen stämnte von gewaltigem Uinfange zu Ta e gefördert, deren Holz vollständig schwarzblau und eisenhart ist« so daß elbst die schärfste Axt nur schwer einzu dringen vermag. Die Bannistannne sind nach dem Urtheil Satt-verständiger ntin desteno 1000 Jahre alt und liefern den Beweis, daß diese Gegenden einst mit machtigent Eichenwald bestanden waren. Heiligenbeil Eine sog. Hoch zeitssteuer von 20 Pfennigen ist hier ein estihrt worden, utu die ruhestörenden eugierigen bei Trauungen wenigstens in einer gewissen Anzahl aqu der Kirche entfernt zu halten. T ilsi t. Als bemerkenswerthes Zeichen der gegenwärtigen schlechten Zei ten mag der zur Zeit hier herrschende Ueberstuß an weiblichen Dienstboten gel ten. Derselbe erklärt sich daran-, daß viele Töchter lleinerer Besitzer, Kaufleute I. s. to. vont Lande, sich genothigt sehen, Im ihren Eltern nicht uunöthige Attoga ben zu machen, in die Stadt gehen, unt dort die Stelle eines Dienstinädchene anzunehmen Weils-rennen M a ri e n v n r g· Wegen heftigen Uuilreteng der Grippe wurde das Let) rerfeminar geschlossen Diricha n. Die Kosten der ncnrn ciseanhnbriiele belaufen sich nach Mit theiluagen von lompeusnder Seite ans ea. il Millionen, während » Millionen Mart silr den Bau bewilligt waren. Elbinq. Der Vesider der grossen iegeleien in Neisnannøielde, die lnnst lich total niederbrannthr, Dr. L rbanow li, wurde nnler drin Verdachte der Vrandftiilnng gefiinqlich hier ringt-liefert Das Gut nnd die Ziegeleien standen be reild ieit «llngerer Zeit unter Seqneitra lim. Die Ziegeleien waren mit Nun-» versichert « Marienburg. Im Kapital des Dochlchlosies sind durch Professor Scha per die Probearbeilen file die Wand Imd Desenmaleeeien nunmehr beendet. Die Proben lassen schon jeyt erkennen, i daß der ganze Saal in seiner Pollen-J dung einen großartigen Eindruck machen ,toird. » P o m tn e r n. i Stetin Eine Gärtnekfaniilie inahtn sich eine ältere Kinder-fran, um »die Gewißheit zn haben, daß sich ihr IKind unter gnter Aufsicht nnd Pflege Ibefindr. Plöylicb wurde das 153 Monat Falte Kind in auffalliger Weise krank nnd« starb in wenigen Tagen. Nnn erst er ; fuhren die Eltern, daß die Kinderfrauz dem Trunk ergeben war nnd in ange-; trunkenen Zustande das Kind mehrfach; vom Schoße hatte fallen lassen. Werth das Kind dann schrie, erhielt es noch er i bannungslos Schläge Es wurde vonj den Aerzten festgestellt, dasz der Tod dec- i Kinde-z infolge der Vernachlässigungl und Mißhandlnng eingetreten war. Die Uinderfrau wurde von derstraf l» kannner wegen inhrlässiger Tödtungi zul Jahr 6 Monaten Gefängniß ver » urtheilt - Am 24. November war in einer Kreis-— l wage-Sitzung des Kreise-Z Ra nd ows idie Vorlage über die unentgeltliche Her s sgabe det- Grund ttud Bodens für den sgeplanten Bau einer Nebenbahn vott sStettin itber Pölitz nach Jafenitz ab fgelehnt worden. Der Landrath v. MO ,teusfel hatte aus höhere Anordnung die ser Tage abermal-:- eitte Kreistagssitz sung zu wiederholter Berathung dieser1 sVorlage, die einstimmig angenommen! Wurde-»Die Grippe breitet sich hier inI Ebedenllichet Weise ang. Zahlreichel sTodesfälle find bereite zu oerzeichneml ,ee tritt nteist Lungenentziindung oder fHerzfchlag ein. Zu den Erlranlteu ges Ihört auch der eomntandirende General; kdes 2. Armeeeorps von Blomberg « , SchlesmigHolstein j - zlensburg Bei den hiesigen? JStadtverordnetenWahlen errungen dies IDeutfchen den Sieg. Sämmtliche von; iihnen aufgestellten Candidaten siir dies Gemeindevertretung wurden mit 2801 Jgegen 210 dünischc Stimmen gewählts s Jn Ap e n r a d e, seiner Heimath istj tdiefer Tage der Techniler und Schiffe-! szimmermann Josz Bugslag an den Fol l jgen deo Klimasiebers int Alter von 137s sJahren verstorben. Als Begleiter dess IMajor v. Mechvw ging er nach Asrikms inahni dann an der Reife Pagges unde sWißntanns und später wieder an derl Iztoeiten Durchquerung Afritao durchs sWißmann Theil· Er tratdarauf in die; sDienste des deutschen Reiche-s, wurde mit Wolf und Kling nach dem Tvgoland ientsendet und half die Station Bio Intarckburg begründen. Anfangs diese-z sJahreS kam er zur Erholung nach lDeutschland Jnt April kehrte er mit shauptmann Kling nach Togoland zu triick, mußte jedoch schon tin folgenden s Monat kranlheitshalber Afrilct verlassen. Die Reifeudem welche Bttgslag begleitet haben, lomtneu in ihren Berichte-n oft voll tvärntfter Anerkennung auf die un ermüdliche, ttmfichtige Thötigteit zu sprechen, durch die sich Bugeilag ihnen unentbehrlich machte. Ha n n o v e r. C l a u st h a l. Eines der hervor ragendsteu Mitglieder der Welfinvartei, der Geheime Rath Vittor von Alten ist im 7«t. Jahre auf feinem Gute itn be nachbarten Linden gestorben Viele Jahre war Alten Mitglied der ersten hannöoerichen stammer, nach 1866 zog er sich anfänglich von aller Betheiligung am öffentlichen Leben zurück. Erst 1878 ließ er sich bewegen, eine Randidatur siir den Reichstag anzunehmen, dem et bis IRS-l ale Vertreter fiir Eindeel Northeiin angehörte-. Dem Zentrunt schloß er sich.zwar ale Hospitant an, ging aber bei den Abstimmungen oft feinen eigenen Weg. Für die Industrie und die Landwirthfchast wirkte rr in eifrigster Weist-. D y le. Zum Vorsteher wurde itt letzter Gemeinde Versammlung der Voll meier Chr. Meyer gewählt, zu Beige ordneten Ehler Meyer Kruge nnd von ArenstorsssOhle S o l t a u. Der hiesige Oberpost assistent Laporte war wegen Unterfchla gung eine-z Geldbriefeo mit 2858 Mark Werthangabe angetlagt von der Straf » kammer in Liineburg aber sreigefprocheti» worden. Neuerdings ist derselbe jedoch» wieder verhaftet worden und soll jeytx auch schon die Uttterfchlagung des Brie- l fes und noch weitere Vergehen im Amtes eingestanden haben. ; Goslar. Jn dem Konturse des; hiesigen Pastors a. D. Sttttzer belaufen! sich die angemeldeten Forderungen auf etwa 500,000 M» doch hat eo eine Nei»’ he kleiner Gläubiger vorgezogen, ihre’ iForderungen überhaupt nicht anzumeb Iden. Povtnz Saajtetr H a l l e. Das hiesige Schösseugericht verurtheilte eitt früheres Mitglied der sozialdemokratischen Partei, den Stein hauer Oendettbttrg, wegen groben Ver ; traueuøbruch zu drei Monaten Gesang ! iniß. Wendenburg hatte als Kassiterj ides Generalsondsz der Steiutnetzeu mehr- · ssach Geldbetriige uttterichlagem toorauss ’er mittelst öffentlicher Erklärung seit-cui Aue-tritt aus der sozialdemokratischen Partei erklärt hat N o r d ha u s e n. Tag Schwinge -richt verurtheilte den bisher hochanaese betten liiuiglichen Neutnteister N. zu sitqu Jahren Gefängniß. Er hatte seit ji«-U, von vieren seinen Brüdern planmäßig angebettelt und bedrängt, diesen nach und nach M,0()9 M. aus der iluu anver trauten staatlichen stasse gegeben, siir sich aber keinen Pfennig davon verwandt. Die heruntergekomntenen Brüder droh ten ihm, wenn er nicht Geld gebe, sich Ja vergiftem sich vor seiner Tlstir auszu Tecklngem sich und ihre Familie nutzu I ringen; sie schickten dem Bruder ihre Weiber nnd Kinder auf den Hals, bei-i telten ihn am Todestage seines einzigens Sohnes frech an und später selbst an des Sohnes Grab Diese saubern vier Bettelbrnder, gegen welche hier große; Entrüstnng herrscht, bewiesen nicht die geringste Scham N gab ihnen immer! Geld, ließ aber seine zran,die stets da6’ ganze Gehalt erhielt, und ihm davon seinen Tages-bedarf gab, nicht das Ge ringste merken. Den Geschworenen wur den 637 Fragen vorgelegt. Wegen Un terschlagnng nnd nniichtiger Buchung wurde gegen N., dem die Geschworenen mildernde Umstände zuiilligten, die ge nannte Strafe erkannt. Schlensingen. Unser Kreistag ist der erste im preußischen Staate, in welchem ein Sozialdemokrat Sitz urd Stimme haben wird Der Bezirk Goldlauter Heidersbach hat den Führer der Sozialdemokraten in den Kreistag erwählt. W est v h a l e n. i O s na br ü ek. Bei der Wahl von vier Biirgervorstehern fiir das zweite Stadtviertel, welche auf dem Friedens saale deo Rathhauses vorgenommen wurde-, war die Betheiligung eineäuszerst rege, es tvähltrn von 409 Stimmbe rechtigten eirea :.3(n) Gewählt wurden Rentier Enners init 22l, General Di reltor Haarmann mit 2 34, Architekt Mertel mit 268 und Manrermeister Weidner mit 181 Stimmen Director Holste, siir den die nationalliberle Par tei so energisch eingetreten war, sowie der fortschrittlich gesinnte Kaufmann J. Japing blieben in der Minorität. In H öin g e n bei Werl wurde ders Wirth Sch. unter dem dringenden Ver « dacht, innerhalb acht Tagen vier Mal vorstitzlicher Brandstiftung sich schuldig gemacht zu haben, verhaftet. An Blutvergistnng starb im Kranken haus zu M e s ch ed e der 22 Jahre alte Lekonom Hochstein ans Wentholthausen derselbe hatte sich die Hand an einem Dorn geritzt und war an der betreffenden Stelle von einer Fliege gestochen worden. Die sämmtlichen von der Trichinosis befallenen Personen zu Alte na, etwa dreißig ander Zahl, sind aus dem Wege der Besserung; Lebensgesahr ist jetzt, nachdem die Trichenen sich verkapselt haben, ausgeschlossen, doch iind alle Kranken noch bettlägerig.« In Lüdenscheid herrscht wieder stark die Tsiptheritis; an einem Tage sind an der tückischen Krankheit drei Kinder in einer Familie gestorben. Jm Ebbegebirge machen die Wild fchweine sich wieder start bemerkbar und richten nicht geringen Schaden an. Rheitiproviiiz. El be r se l d. Der Ober-Ban- und Regierutthrath Brandhoff, Mitglied der Eisenbahndirektion ist plötzlich ge starben T rier »Da-J Zchwnrgericht sprach den Katastergehülsen Val. Oelker ans Rhauen, Kreis Berneastel, der seine Braut erschoffen haben sollte, von der Anklage des Mordesz frei. Die Ver handlungen danerten bis kurz vor Mit ternacht. H en n e f. Die Eingange-weiche der Brölthalbahn zum hiesigen Vahnhos wurde in einer der letzten Nächte voll ständig lt,ertri"tmmert; auch in Gitstingen waren an der Weiche ;3erstörnngsveriuche gemacht worden. Von den Thalern hat man noch teine Spur. D ii l k en. Hier wurde eine Zalich l miinzergesellschaft entdeckt Zwei Ber - sonen wurden verhaftet und zwei sind flüchtig. Einer von den Flüchtigen ist schon zweimal wegen Falschmünzerei bestraft Die Bande hatte salscheZwei mark- und Fünfmartstücke angefertigt. Die AbstadeniKohlengrnbe bei Al te n e ss e n, Siilieinprooinz, ist, während darin gearbeitet wurde, plötzlich über fluthet worden. Vier Bergleute werden vermißt; sie sind entweder ertrnnten oder in der Panil von ihren Genossen erdrückt worden. HefsensNassan R a sse l. Aus allen Gegenden Kur hessens wurden in den letzten Tagen Gewitter mit Oagelschlag gemeldet Hier in Kassel notirte man am lu. De zembersechs Grad Wärme. « Unsere Stadt wird eine neue Anleihe von ist« Millionen Mark aufnehmen Schon Ietzt hat die Stadt eine Schulden last von 11,205,00(- Mk. Nach Frani furt a. M. und Wiesbaden kommen aus Kassel im ganzen Reich die meisten Schulden, nämlich 154 Mark ans den Kon der Bevölkerung Der Geh.«Sanitätrath Dr. Instns Schmidt ist im Alter von 74 Jahren ges storben. Er war einer der gesuchtesten Amte Kassels und der Erste, der aus Wilhelmshöhe bei Moulang eine Kur anstalt errichtete. B o ck e n l) e i in. De« seitherigc il ontrolleur J. Piih der Bockenbeinier Volke-baut ist infolge an g Tageslicht gelonnnener Betriigereien sofort ans sei ner Stellung entlassen worden Piiy lialie sich alte, Checlø von Mit gliedern aus dein Jahre 1881 zn ver schaffen gewußt, die Jahreszahl in Ist-l geändert nnd die Checks dem Kassirer zur Anszahlung präseniirt. H an a n. Jn der hiesigen Diamant schleiserei von Colm ist ein allgemeiner Arbeiterausstans ausgebrochen Alle Versuche, einen Aus-gleich herbeizusiib ren, sind bis jetzt erfolglos gewesen nnd anscheinend wird der Strike noch Iängere Zeit dauern. Königreich Sachsen. D r e o d en. Hier ist der sächsische Cnllnsniinister Carl v. Gerber im Alter von 68 Jahren gestorben. Die Gesellschaft vom rothen Kreuz, welche im Februar m Leipzig eine Aus . stellung veranstaltet, hat von der Königin Karola von Sachsen zwei Ehrenpreise zur Vergebung erhalten. Der erste soll der Abtheilung stir die sreiwillige Kran kenpflege verwundeter Soldaten zur Ver-· sugung gestellt werden, der zweite soll sur die beste Leistung aus dem Gebiete der Ernährung kranker oder verwundeter Soldaten im Lazareth oder aus dem Transport vergeben werden. Großenhein Um sich die hohe Versicherungssumtue zu verschaffen, setzte der Galanteriewaarenhändler E. R. Müller sein Geschäft in Brand. Bei dem Feuer kamen durch die Flammen ein Mann und eine Frau zu Tode, ein Feu erwehrmann erlitt so schtvere Verletzun gen, daß er ein Krüppel bleiben wird. Der Braudstister wurde vom Schwur-ge richt zu 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenverlust verurtheilt. L e i p z i g. Prof. Dr. Winter feierte am ZU. November sein äojähriges Dok torlubizäum T h ii r in g e n« G o t h a. Unter dem Verdacht, ein Dienstmädchen zum Meineid verleitet zu haben, ist der Pfarrer Ruge vor Tüngeda verhastet worden« Die Schwestern Wilhelmine Antonie und Dorothea Pauline Plietz in G r ei z haben in einein gemeinschaftlich errichte ten Testament die LItadt Greiz als al leinige Erbin ihres Nachlasses von eirca 75,000 M. eingesetzt. In Törrberg, am Eingange des Ton risten wohlbekannten Thale-J der wilden Gera, ist eine entsetzliche Blutthat ver übt tvorden· Der 17jährige »Was-blä ser Schmidt aus dem benachbarten Graienroda kam in Abwesenheit des Schultheißen Möller in dessen Wohnung und verlangte von der Frau Möllers, angeblich in des Gatten Auftrage, dass Gewehr des Schnitheiszeu und die dazu gehörige Munition. Beier wurde ihm ohne Argwohn verabsolgt. Als Frau Möller den Schmidt nach der Thiir be-: gleitete, drehte er sich plötzlich um undJ seuerte mehrere Schiisse ans die in ders Stube anwesenden Frauen ab. Dann drehte er das Gewehr um und mißhanU delte die Wehrlosen mit dem Kolben Die Frdn des Schultheißen, bei dem der Bursche bedienstet war, sowie deren Magd wurden durch Schiisse und Kot-« benhiebe schwer verwendet: die Magd liegt hoffnungslos darnieder Auch die Schwiegermutter der Frau und eine von Möller beschäftigte Wittwe sind verletzt Der Thau-U der es anscheinend aus einen Raub abgesehen hatte, ist verha tet « A r o l i e n Bei einer in der Ober sörsterei Eiterhagen abgehaltenen Treib jagd fand man in einem dichten Tannen bestand die vertizeste Leiche eines den vorgefundenen stleidern nach den besseren Ständenangehorenden Mannes. Man konnte noch erkennen, das; der Körper mittels eint-Z Stricke-J- am Halse an einem Baume ansgehiingt und in der Zwischen zeit her-abgefallen war. Oldenburg O ld en l) u rg. Tas- niederges brannte Theater, leenlsnrgKJ Stolz, war in seinem hübschen tllenaissaneestil eine wirkliche Zierde unserer Residenz« Wir besitzen kein ziscitesz Theater, mich kein Ersatzqeltiiudm im Theaterfaal fan - den anch die Coneerte der Hostapelle statt Tag Inventar soll mit L!(),«()0 Mk. versicher·t sein, daJGebände stand mit :;:z(),000 Mk. in der Landesbrandkasse Als provisorische-Z Theater hat der Großherzog die großh Neitbahiy die schon früher einmal demselben Zwecke diente, zur Verfügung gestellt. Auch hat dci Großherzog veriiigt, dass den Schanspielern die volle Gage ausbezahlt werde. Die Schauspieler, die fast ihre gesammte Garderobe einbiißten, werden in diesem Winter wohl in verschiedenen oldenburgischen Städten Gastspiele vers anstalten. Durch Funken, die der Wind forttrieb, gerieth auch das große Holzlager des Tischlermeisters Fer reiche- in Brand und tvnrde ein Raub der Flammen. Meckleiiburg. R o st o it. Die beiden Großherzog thiimer Mecklenburg Erhweriu und Merk lenburg - Strelitz veraiistnlteu iiir dass nächste Jahr eine gemeinsame Lande-Z Gewerbe und Industrie Ansstellung, siir welche die Vorarbeiten seit einigen Monaten in Angriff genommen sind und rüstig fortschreiten. Die lommerzie le Hauptstadt Mertleuburg-Scl)iverins, die alte Seestadt Rostock, mird diese Aus stellung beherbergen Letztere verfolgt nur die eine ideale Aufgabe, ein Ge sammtdild der Leistungen des mecklen burgischen Gewerbesleißes zu bieten, und sind daher als Aussteller uur merkten bnrgiscbe Firmen zugelassen Die pe tuuiäre Sicherstellung ist seitens der be treffenden Regierungen, sowie durch die Stadt Rostock übernommen G ii st r o w· Fiir den Krankenhaus bau des Lauoarbeiishauses hierselbft ist von der lttreszh Regierung beim Land tage die Bewilligung von 25u),»n0Mart besiirwortet worden. M a lrh in. Der Aubau der Zucker riiben hat in unserer Gegend solche Aus dehnung angenommen, das; man die Er richtung einer zweiten Zuckersabrit in unserer Stadt plant. Neubra nden bu rg. Bei einem Einbrnch in das Haus des Bierverlegers Köhn wurden 2(),tt0l) M. gestohlen. Freie Städte. H am b ur g. Lotte Mende, die plattdeutsrhe Schaiispielerin, ist im alten Allgemeinen Krankenhause einem län geken, schweren Leiden erlegen. Ein sehr schweres Unglück, das auch aus Rechnung des Sturmes zu setzen ist, ereignete sich im Hafen bei St. Pauli. Dort wurde ein Imt zehn Arbeitern be setztes Boot, deren Führer keine Later nen angezündet hatte, da solche nach des Letztere-u Ansicht doch gleich wieder aud geweht wären, von einem Fährdampfer angetannt, wobei vier Mann in’s Wai serfielen. Einem derselben gelang es, sich zu retten, die drei Anderen ertran sen. Wie es l)eißi, befindet sich unter lden Verunglückten ein Familienvater: die beiden Anderen sollen iedia sein. B reine n. Jn den Trixnnnern der Tonl)alle wurde die verbrannte Leiche eines veriniszten Tienstntädchens geinn iden. B a h e r n. » Mü n cheu. Jn der Werneckstrasze Itsrüher Schloßstraße) in Schwabing entstand zwischen dem Fuhrwerksbe sitzerssohn Lorenz Seidl, Ockamstraße 17 tvohnhast, und dem 2I3iähtigen Fuhr knecht Jgnaz Haber von Oberahrein, Gem. Ohn· BA. Lands-hat, aus gering sügiger Ursache ein Steit, wobei Haber auf eine Entfern«eng von 4——5 Schritte gegen Seidl 4 Revolverschüsse abseu erte,wovon1 Schuß den Seidl in die recht Vrustseite traf und lebensge sähr ich verletzte. Auch ein werthvolles Pzerd des Seidl wurde todtlich getrof sen. Der Thäter ist verhaftet, geständig nnd sucht sich mit einer am Vormittag desselbenTages von Seidl ihm zugesügteu Mißhaudlung zu entschuldigen. Speiser. Hauptmann und Com pagniechef Friedrich Peter vom zweiten Pionierbataillon verunglückte bei den Sprengiibungen der Pioniere, indem ein Baumstamm ihm den Oberschentel zerschmetterte und ihn gleichzeitig am Flon nicht unerheblich Verletzte. In Partenkirchen wurde Jo seph Praxmuier beerdigt, ein Mann der unter dem Hausnamen »Brehm Seppl« iu weitern alpiven Kreisen be kannt war nnd unter dessen Leitung die großartigen mustergültigen Drahtseil anlagen an der Zugspitze unter schwe rer Gefahr an Leib und Leben durch geführt wurden. Im verflossenen Jahre führte er das Drahtseil am Hex Tristz steig in die Partnachklamni, gleichfalls-. ein Werk, welches von« seine Umsicht und» Tüchtigkeit ein ehrendes Zeugniß ablegtJ Brehiu-Seppl erlag 51 Jahre alt einem Lungenleiden. i Jn Traubing bei Feldasing ist» die 41 Jahre alte Frau Pröbstl, wohl die schwerste Frau Europa, gestorben.’ Sie litt an der Fettiucht. Jm Früh jahr 1800 hatt-e sie bereits 4 Centner und 30 Pfund, vor ihrem nunmehr erfolgten Tode wog sie 5 Centner. Die Verstorbene, eine hochgeachtete Frau, war bis-kurze Zeit vor ihrem Ableben wohlans Würtemberg S tu t tg a rt. Der Raubmörder Hebel, der seit Miit hier im Zuchthause sitzt, ist gestorben. Hehel machte vor» einigen Jahren wieder von sich reden,; indem er nämlich einen Mordanfall auf; den jsnchthantzdirektor nnd dann eineus Aussbrnchoersuch machte, der glücklicher-s weise mißlung. i Zur Erinnerung an dass 25jährigel Regierung-J Jubilänm desj- verstorbenen Königsz Karl von Württemberg soll die mittlere große Halle dec- im Bau begrif ( seiten neuen Landesgetverbe-Mnfeums3inl Stuttgart mit Werten der bildendent heimste anegestattettverdem welche ausl die württembergische Geschichte und dens Anlaß der Feier Bezug haben. Zur· Ausführung sollen lotnmen ein Free-ro-! Bilder Chr-ins und bronzene Figuren l Gruppen ans den Absätzen der innere-us Treppen der grossen Halle. Ein Preis ( ansichreibem das alle Künstler des-H deutschen Reiches zur Betheiligung auf-« fordert, ist soeben von der ständigen Kanzlei des genannten Museuch erlas sen worden. " Der laugjährige lönigliche Leibarzt Sstaatørath Gärtner ist gestorben. Jn ttsor n ivest heim im Nectartreis hat ein furchtbarer Wirbelsturm die neuerbaute Dorftirche vernichtet. Der Kirclsthurm wurde sammt dem noch langebrachtenGeriist utngetveht. Men tschenlebeu sind nicht zu beklagen s B a d e n. J il a r l sz r u h e. Dem badischen Landtag ging ans eunserbatiben strei lsen eine Petition zu, in welcher gebeten ’wird, den Weiubauern anliiszliih der durch die neuen HandelOberträge herbei gefiihrteu Heribsehung der Weinzijlle einen Stenernachlaß von funfzig Pia cent zu gewähren. Die badische Landtag nahm einstim Hiuig den Antrag an, die Regierung zu ;erfurhen, beim Bundesrath geeignete ’ Schritte behufs Entführung der Oeffent liehleit undMiindliihkeit bei dent Inilitiiri sehen Strafprozeßverfahren einznleiten s Staatsminister Turban gab die Erklä ’rung ab, die Staatsregierung könne keinerlei Stellung dazu nehmen, weil weder die Regierung noch der Bundes rath bisher irgend welche Mit theiluug von der Militärverwaltung Dieser-halb erhalten hätten. Er persön slich stehe dein Antrag sympathisch gegen: :iiber. i . . ! Die Jahresversaunnlung der badi ’sehen Zweigstistuug der Allgemeinen deutschen Schillerstistung fand diesmal in Mann heim statt. Die Theil nahme an der Versammlung war sehr lebhaft. Der Iahressberieht wurde von dem Vorsitzenden des geschästssiihrenden Ortes, Bankprasidenten Karl Eckhard von München, erstattet. Leider mußte derselbe feststellen. daß die öffentliche Theilnahme an den edlen Bestrebungen der deutschen Schillerftiftung in steter Abnahme begriffen ist. M a nn hei in. Zu Ehren des nach 2ljähriger Wirksamkeit ans dem Amte geschiedenen Oberbiirgermeisters Eduard Moll fand im großen Saale des «Saal bau« ein Festbantett statt, das von der Bürgers nnd Einwohnerschaft Mann heims überaus zahlreich besucht war. —Xs .—--.-..-. .—— ——-. ..· 1« ? ’ Dessen- Darmstadt. : In M arburg hat derStudentdet« Philosophie Johann Kraft sich eischossen. »j; Jn einem hinterlassenen Schreiben ers « klärt er, Niedergeschlagenheit in Folg des Gedankens-, daß er niemals ins Stande sein werde, die Lehren des Pro iesior—·.-s, bei dem er hörte, nnt dem wirk lichen Lebe-n, wie er es kennen gelernt hat, in Einllang zu bringen, habe ihn lin den Tod getrieben Der betreffende Professor hat sich für die iartastiiche Be ’ merkung des Selbstmörders gerächt, in dem er behauptet, derselbe habe an Dyszpepiie gelitten. M a inz Vor einigen Tagen ver starb hier der in weiten Kreisen bekannte Schiffskheder Commerzienrath Hubert Anton Disch Derselbe hat sich durch Unternehmungsgeist nnd rastlosen Fleiß vom Dampfsehifsskapitän zu der bedeu tenden Stellung aufgeschwungen, die er seit Jahren eknnimmt Ex wur zu Rees geboren und hinterläßt Frau und 10 Kinder. Wo rni s. Die Stadtverordnetens Versammlung hat aus eigener Initiative den Jahresgehalt des Oberbürgermei ster-S Kilchlcr von 8000 M. auf 10,000 M. vom J. April 1892 ab erhöht. Als Gründe wurden angeführt: erhöhte Ar beitslastund der Umstand, daß Herr Kiichler im nächsten Jahre 10 Jahre lang an der Spitze der städtischen Ver tvaltung steht. Elsafz-Lothrirgen. Schlettstadtt Einestarke Feu ersbrunst brach bei heftigem Südwests sturni an der Siidwestseite der Stadt aus und wurde durch den Sturmwind auch aus den entgegengesetzten Stadtheil hinübergetriebem Mit Hülfe der von Benfeld, Straßburg und Rappvltswei ler herbeigeeilten Spritzen und Feuer wehrmannschaften gelang es, das Feuer zu betvältigen· Abgebrannt sind mit den dazu gehörigen Nebengebäuden, Stallungen, Schelmen 31 Wohnhäuser, die von 87 Familien mit 282 Angehöri gen bewohnt waren. Auch der unter dem Namen »Reuerthurm« bekannte alte Wachtthurm ist durch das Feuer zur Hälfte zerstört worden. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen-. Der kaiserliche Statthalter Fürst Hohen lohe hat sich von Straßburg hierher be geben. Buchstveiler Auf der Bahn strecke HagenausZabern, kurz vor dem Bahnhose von Steinburg, entgleiste der Zug Jst bei dem zur Sägemühle süh renden Vahnübergang, über den zu die ser Zeit ein mit einem schweren Baum-« stannu beladener und mit zwei Pferden bespannter Wagen fuhr, der nicht vor schriftsmäßig beleuchtet war. Das Hin dernisz wurde von der Lokomotive bis zur Zornbriicke fortgeschoben, wo sich der Baumstannn derart sestllammerte, daß die Lokomotive iiber das Geleise ge trieben und in den Sand gebohrt wurde. Die Beamten und die Jnsassen des Zu gee kamen mit dem Schrecken davon während der Fuhrmann des Gespannd am Bein verletzt wurde. Um ein il lei neS wäre durch die Entgleisung der ganze Zug in die Zorn gestürzt. kesterretch. W i e n. Fiir den verstorbenen Kaiser Tom Pedro von Brasilien ist eine sieben wöehige Hoitrauer angeordnet worden Man spricht bereits davon, daß Kaiser Wilhelm im nächsten Jahre den großen Manövern bei Fiinstirchen beiwohnen-. werde. — Das Testament des kürzlich« verstorbenen Erzherzogs Heinrich wurde im Bozener Palaig gefunden. Der Kai ser wird es persönlich eröffnen. T ri en t. Vorn Schwurgericht wur de der Zusährige Vittorio Pontalti, wel cher ini November den hiesigen Soda wassersabritanten Giuseppe Mazzi unter « der Hansslnr mittelst mehrerer Mes serstiche erniordet hatte, zum Tode ver nr heilt. P r a g. Dag- Ztndtberordneten Kol legium hat beniilosseii. die M unaniachuw gen und die Einladnngen zu den Sitzun gen in Zukunft nur in e,;ec1)iicher Sprache auszufertigen Damit ist der letzte Rest des Teutschthunisz aus der Prager Raths stube beseitigt. s G r a z. Der Artillerieh.«.uptniann ’(såai-:—winller ist im graflich Meran’sch Gebiet also Wilddieb erkannt winden. gestand ein, langjährige Wilddiebe igetrieben zu haben. Die grossen Maschinenwerke in A n d ri h in Steierinark wurden durch Feu s er zerstört, wobei mehrere Personen schwere Verletzungen davon trugen. Die Werke hatten einen Werth von l,500, inn- Gulden und 800 Arbeiter wurden durch den Brand beschäftiguiigslos. K a r l g b a d. Zum. Direktor des hiesigen Stadt-Theatersignrde unter 21 Bewerberu Josesi Fereneh, der bisherige Director desz Karl SchuldeTheaterH in Hamburg gewählt Ju W l as i- in in Böhmen erstach sder Sattler Stoveezta, welcher ntit sei lner Gattin in stetem Unfrieden lebte. mit seiner Ahle seist einzige-Z kleines Kind, sschlng hieraus seine Frau nieder, goß siiber sie und das Feind brennenden Lack, ldurchstach sich dann selbst snit der Ahle die Brust und sprang in den tiesen Haus brunnen. Hier stiesz er geileude Hilfe ruse ausz, welche die Fenerwehr herbei riesen. Er wurde noch lebend heraus geholt, verschied jedoch sofort, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Bei der Löschung des Brandes wurde das Kind bereits todt, die Frau voll ständig entkrästet ausgefunden Nachts daraus gab sie einein Knaben das Leben, welcher sosort starb. AssistentsStaatesetretär Nettelton ist lau der Gripve erkrankt.