——t, Ist-stand » Deutschland. » Brandenburg Berlin. Nach dein neuen, deni Reichstage vorgelegten Militiir und Mariae-Etat wird derselbe im nächsten Ihre die ungeheure Summe von 665 ill. Mark verschlingen, d. h. jede Fa z milie würde durschnittlich 60 Mark bei- - Qutragen haben, um allein dieses Reiche ediirsniß zu befriedigen. Die fort-; dauernden Ausgaben betragen für dasJ Landheer 427H Millionen, die einmali gen 141kMillionen,die sortdauernden für die Manne 46 Millionen, die einmali gen 50 Millionen. Seit 1872 habenj feer und Marinc 12 Milliarden gelo-« tet. Das Deutsche Reich, das 1876 noch schuldensrei war, wird ani Ende des nächsten Etatsjahres mit 1689 Millionen Schulden belastet sein. Da u treten die Schulden aller Einzel taaten Der Rechtelonsulent Tausch, welcher vor einiger Zeit hier gestorben ist, hat durch letztvillige Verfügung sein gesamm tes Vermögen in Höhe von rund W, 000 M.. der jiidischeu Gemeinde hinter lassen. Der banlerotte Loosehändler Fuhie hat seinen Gläubigern statt 118,0(m Mart etwa 338 Mart übrig gelassen, Fuhse zog vor siinsJahren mit neunzig tausend Mark Schulden von Miihlheiut (Ruhr) nach Berlin und eröffnete hier ein Banlgeschäst, dass-« nun sein Ende ge sunden hat. Ein Zopsabschneider, der seit längerer Zeit in den östlichen Vorvrten Berline Ein Unwesen trieb. ward dieser Tage in ummelsburg aus frischer That abge saßt und verhaftet. Die spanische Regierung hat vorge chlagen, die bestehenden Verträge zwi chen Deutschland nnd Spanien bis zum I. Juli tu verlängern, unter der Be dingung, daß der Zoll ans deutschen Alcohol erhöht werde. Aus die letztere Bedingung tvill die deutsche Regierung aber nicht eingehen. Die Errichtung eines Neubaueo für diekönigliche Bibliothet in Berlin soll seht beschlossen sein· Der Neubau soll aus dem Platze der jetzigen Kunstata demje, durchgehend bis zur Dorotheen straße, errichtet werden. l Jn P o t eid a m ist im 91. Lebend jahre der General der Jnsanterie z. D. von d. Miilbe verschieden Jm Rodec tencorps erzogen, trat er 1818 als Lien tenant in die Armee; 1848 zum General lieutenant besörderdert, lommandirte er 1864 die Garde Jnfanterie Division nnd zeichnete sich bei dem Sturm aus die Düppeler Schanzen aus; 1865 wurde er auf sein Gesuch zur Disposition ge stellt, im Kriege gegen Oesterreich dage gen mit der Führung des ersten Re serveArnteekorvs beauftragt und zum Gouverneur des Königreiche Sachsen ernannt. Seitdem ist er nicht mehr her vorgetreten. S ch l es i e n. B r e s l a u. Die ,,Voltewacht« meldet: Es fanden weitere Zeugenver nehmnngen fiir den bevorstehenden So eialistenprozeßstatt. Derse.be erscheint als eine Fortfeyung des großen Geheim bundprozesses von 1887. Bruno Geifer, der Schtviegersohn Liebinechto, wurde nur ale Zeuge, nicht als Angeschuldigter vernommen· Ein junger Mensch in G r ei ss e n tha l, dem in seiner ugend in Folge eines Unglückssalleg beide Hände ampu tirt werten mußten, arbeitet jetzt mit den beiden ihm verbliebenen Artnstiim psen um Webstuhl und hat durch eiier nen Fleiß das Weberhandwert so voll ständig erlernt, daß er nnlängst einein Leinwandfabritanteu die erste selbstge sertigte saubere Werse, bestehend ans Taschentiicherm abliefern konnte. Jn B r e s l an ist Connnerzienrntli Rosenhaum, der Chef des großen Hans delshauses von Bernhard nnd Joseph Grund gestorben. Neisse. Der Vice-Feldwebel Bar tbelt, der hier seine Frau ermordet hat, ist in Wien ergriffen worden. S t r e h l e n. Dei in weiten Kreisen bekannte 96 Gras v. d. Necke - Vol-net stein in Louiedor, Kreis Strehlen, be ging mit seiner Gemahlin das Fest der goldenen Hochzeit. Die Einsegnung des Jubelpaares fand in der Kirche zu Lo renzdors statt. P o s e n. B r o in b e rg· Ja nächster Nähe der Stadt, in den Schleusenanlagen, wurde an einem Bauern ein Raubmord verübt. Dem Ermordeten wurden 80 M. baaree Geld nnd seine Kleider geraubt. Von dem Thäter fehlt jede Spur. Posen. Ueber die bevorstehende Einführung des neuen Erzbischofs Dr. b. Stablewsti von Pofen Gnesen erfah ren wir von zuverlässiger Seite: Das FestsEomite, welches sich gebildet hat, edenkt dem Erzbischof ein goldene-o reuz mit goldener Kette zu verehren. Die Präconisation wird in Posen, die Confekration in Gnesen erfolgen. Uebri ens wird die Thatsache, dafz der neue zbifchof in Gnefen eonsetrirt werden wird, als außer-gewöhnlich angesehen; denn Erzbischof Ledochowsti ist auch in Posen und nicht in Gnesen consetrirt worden. Samte r. Anlaßlich der Ferng fteklung des Rohbanes eines Gasthanies in dein Dorfe Chojno fand der übliche Nichtschmauo statt. Dem dabei darge-— reich-en Schuavo hatten die bei dem Bau beschäftigten Handwerker Poepikczny nnd Lein-ever so unmäßig zugesprochen, daß sie am andern Morgen in der Nahe ihrer Wohnung als Leichen aufgefunden worden« Ostpreußeru Allensteiu Jn einer Schwur gerichtsverhandluug wegen Meineidg trat hier der seltene Fall ein, daß die Geschworenen die Schuldsrage bejahten und der Gerichtshof mit Bezug aus §317 der St.-G.-B. ihren Spruch als trrig bezeichnete, da er von der Schnldlosigteit des Augeklagten überzeugt sei. Die Sache wurde zu einer späteren Schwur gerichtsverhandlung zurückgelegt JuPiltau wurde der dortige Ge fangenwärter G. mit einein seiner Ge fangenen des Nachts in einer Kneipei angetroffen. Dieser seltene Fall von »Menschensreuudlichteit« dürfte straf rechtliche Verfolgung nach sich ziehen. Jnsterburg. Der um unsere Stadt sehr verdiente und in allen Krei seu der Bürgerschaft hochgeachtete Ober bürgermeister Korn ist gestorben. S oldau. Eine nicht geringe Aufregung verursachte in diesen Ta gen die Anshändigung der Weisun gen an sämmtliche der Jnfanterie ange höreuden Manuschaften des Beu.laud tenstandeo, sowohl an Reservisten wie an Landwehrleute ersten und zweiten Aufgebote mit dein Inhalt, sich sofort ans demHose der Jnfauterielaserne in Soldan Fu stellen. Jn einigen ländli chen Ortschaften, wo die Beorderten nur unvollständig oder gar nicht darliber belehrt worden waren, daß dieser Be fehl nur im Fall einer Mobilutachung ausgeführt werden solle, hieß es ganz allgemein, die Russen hätten die Grenze itberschritten, und nun ginge es zum Kriege-.v Jn vielen Fällen wurde, wie die ,,Sold. Zig« mittheilt, das Bündel geschnürt, Abschied von den Lieben da heim genommen und unverzüglich der Marsch nach Soldau augetreten, wo den Linterlandsvertheidigern erst der Sach verhalt klar gemacht werden mußte . Ponimern· Stettin. Eifersucht hat vielleicht noch nie unter seltfaniereii Umständen zuni Mord geführt, als in der Tra ödie, welche sich hier auf dem Friedho? ab spielte. Es fand die Beerdigung des Kleiiivners Gottfall auf dein Bredon Friedhofe statt, als plötzlich der Geselle Element, der sterblich in die Wittwe des Verstorbenen verliebt war, beim Anblick der Thriinen, die fie um den Verstorbenen vergon so wiithend wurde, daß er ein Messer zog, auf sie zusprang und dasselbe tief in ihre Brust versenkte. Die unglückliche Frau brach tödtlich verwundet neben dein offenen Grab ihres Gatten zu fammen. Der Mörder wurde verhaf-; iet. « P o l zi it. Jnfolge des Mangels an gutem Trinlwasser wird eine Wasserlei tung in kleinem Maßstabe hier angelegt; die le osten belaufen sich auf rund 17uu Mark. P r e r o w. Beim Versuche, aus sei nein brennenden Hause noch einige Werthgegenstiinde zu retten, büßte der Schneider Ztuhrniann sein Leben ein. G ö hr e n. Bei heftigem Nordwest sturni ist ein Möiichguter Fischerlutter gekentert. Ein Fischer rettete sich durch Schwiiiinien, drei andere fanden den Tod durch Ertrinken, da es unmöglich war-, ihnen Hülfe zn bringen. Schleswigsholsteiir K i e l. Die kaiserliche Werftverioal tung beabsichtigt, ein großartigeö Unter nehmen in«e Werk zu setzen, nämlich in unmittelbarer Nähe der Werft am Gaar den «- Ellerbecker Ufer, gegenüber der Stadt Kieh eine eigene ausgedehnte Arlseiterkolonie zu gründen. Es sollen zunächst 250 Doppelhliuser zum Preise von je 13,000 Mark errichtet werden; die Gefamiutauegabe für die Anlage wird sich auf :3,4()0,WO bezifsern. Das Flächengebiet wird groß genug sein, uiii jede Wohnung mit einein Gartengrund ftiiik für Gemüsei uiid Kartoffelbau zu versehen. Die Wohnungen selbst sollen fo geräuniig eingerichtet werden, daß in ihnen noch l oder 2 Einlogierer uiite gebracht werden können. Es sollen aus diese Weise den Arbeitern einerseits ge sunde und billige, andererseits der Ar beiteftiitte nahe gelegeiie Wohnungen geschaffen werden, so daß durch den Weg vom Haue zur Werft nnd zurück den Leuten nicht die knapp beniesfene Zeit zur Ruhe verkürzt wird. S ch le s w i g. Die hiesige Provin zial-Jrrenanstalt ist kürzlich til-gebrannt Viele schreckliche Scenen spielten sich ab und mehrere der unglücklichen Jnsasseu der Anstalt kamen in den Flammen um. Eine Frau, die gerettet worden war, stürzte sich in dae brennende Haus zu rück, um, wie sie sagte, nach ihrem Kinde zu suchen. Das Kind war eine Puppe, mit welcher sie spielen durfte. Sie hielt die Puppe für ihr Kind, von dem sie ge trennt worden sei. Sie brannte zu To de. Eine andere Frau konnte nicht veranlaßt werden, ihr Bett zu verlassen. Sie sang und betete laut und rief, sie sei eine Märtyrer-im Mehrere Mannen die sie mit Gewalt retten wollten, hatten sie beinahe erreicht, als sie vom Rauch zurückgetrieben wurden und als sie noch male den Ort erreichten, war die Frau I eine Leiche. — H a n n o ve r. D o n no v e r. Die hausfuchungen bei den Weler dauern fort; bei dem Nitsekgmsbesiyer v. d. KnefeoecksCorvin hat ieyt die dritte Hausfuchuug stattge funden. Der «Volt-dztg.« zufolge wur den die gesammte Correspondenz von Ism, sowie die Reichstags- und Land tags-Wahlacten von. 1878———1890 be fchloguohmt. Beider Wahl von acht Bürger-vor steheru wurden von den national-übern len Eundidateu nur zwei gewählt Wieder-gewählt wurde auch Geheimer Regierungstisch BküeL Hilbeöheinn Ja dem Fallisfes ment der Bankfirma Emil H Meyer be tragen die Passiva etwa 12 Millionen Mk» bei günstiger Vertheilung der Aktiva dürften etwa 20 pCt sür die Gläubiger herauskommen Wie festge stellt, hat Meyer, der sich bekanntlich er schossen hat, in geradezu wahntvitzigen Weise Ultimo- Disferenzgeschäfte betrie ben, denen schließlich sein bedeutendes Vermögen und auch das anderer LeuteJ besonders aus den besser situirten Gesell schaftskreisem zum Opfer gefallen ist. JnRingelheim wurde am 24.» Nov unter Vorantritt einer Abtheilung Militärmufik und mit umflorten Fahnen vom Kriegerverein der älteste Bewohner des Ortes zu Grabe geleitet Es war der im Jahre 1800 in Hildegheim ge borene Flötist Blume, welcher im Alter von 15 Jahren als Musiker die Schlachf bei Waterloo mitgemacht hatte. Nach äljähriger Dienstzeit wurde Blume im Jahre 1866 mit einer Pension von 180 »R. jährlich verabschiedet, welche vom General Vogel von Falkenstein auf 252 M. und vom Kriegsmiuisteiz später auf 504 M. erhöht wurde- Ueber seinem Grabe gab ein Commando des Krieger ver-eins die üblichen Ehrensalven ab. Provinz Sachsen. h a ll e. Gleich nach dein Tode des Professor Dr. v. Vollniann von hier trat eine Anzahl Freunde und Bei ehrer des Verewigten zusammen, uni dafür zu sorgen, daß vor der Klinil in welcher er mit so großem Erfolg t ti « gewesen war, sich ein wjirdiges Denlniu siir den in allen Kreisen so beliwebteri auch als Schriststeller und Dichter so geseierten Mann der Wissenschast erhebe. Die Sammlung hat nun. die Sutnnie von nahezu 24,000 Mart-ergeben Mit der Ausführung des Denkmals istennn Rom lebender Verwandter dees Verstor benen betraut worden Bei E rsnrt schlug der Blitz in den Schornstein der Louisenthaler kSaliiien tverie, wodurch einTb ,eil des Gebäudes gerstört und zwei Arbeiter getödtet wur en R« i x l e b e n. Aus unbekannter Ur sache beging die Ehefrau des Einwohners Ostermann von hier Selbstniord, indem sie sich zwischen de« Station Woktränis hausen und Kleinfurra vom Zuge über fahren ließ. S ch ö n e b e ek. Hier wird eine Schif serschule errichtet· Die Stadt giebt das zu Räume, gizuug und Beleuchtung est p h a l e n . M in d en. Jn der Lasareihbaracke haben bisher gegen 50 am Typhus er lranlte Soldaten Aufnahme gesunden, von denen bereits 2 verstorben sind. da runter der einjährig freiivillige Thierarzt Briel. Heeßen b. Hamm. Ein Rand niord Versuch wurde aus der hiesigen Bahnstation verübt. Der dieiistthuende Blockwärter Strache, ein lzöjähriger Mann, welchem die Stationszlasse an vertraut war, wurde mitten in der Nacht von zwei unbekannten Männern aufgefordert. ihnen aus die Strecke zu folgen, wo ein Mann vom Zuge liber fahren ivorden sei. Alc- der Beamte-, »seiner Pflicht getreu, sich weigerte, das Gebäude zu verlassen, seiierte » einer der Kerle drei Schiisse aus Ztrache iab, während der andere niit dein Dolch saus ihn losstach. Auf das Hiliege ischrei des Verwundeten nahmen die IsZiallnnlen Reißaus ; noch in der selben INacht ivnrde ein der That dringend ver dächtiger Mensch festgenommen; Strache Pivurde in dass it raiile nl)au-: zu Ahlen ge bracht. I Jn Wa li ni a r bei Wetter lebt eine : Frau S , welcher vor beinahe drei Jah »rei! der ganze Kehlkopf von Dr Roser Hin Wiesbaden herausgeschnitten wurde. . Sie athniet nun durch eine Oeffnung ini :.L)alse, ninimt dagegen ihre Nahrung swie sriiher durch den Mund, wobei sie I nur nöthig hat, feste Speisen, da sie iiichi i schlucken laun, init der Hand hinunterzu Tstreichen Da da Lus» die sie aus-z und einathmen nicht mehr durch den Mund, geht spricht FrauS nicht in Tönen, sie macht sich aber durch Flüstern mittels iBewegung desGaunienet und der Lippen leicht verständlich. Dabei ersreut sie sich guter Gesundheit nnd ernährt sich und ihre Familie durch Feldarbeir Dies ist einer der vor Kaiser Friedrich s Tod so vielsach angeztveiselten Fälle einer voll ständigen und dauernden Heilung von liehllopskrebs Rhein-Provinz. V o n n. Nach dein amtlichen Per sonal-Verzeichnis; der Universität wird diese im laufenden Wintersentester von 1204 Studirenden besucht, von denen 165 der tatholischtheologischem 108 der evangelisch theologischen, 287 der juri stischen, 256 der medizinischen und Ists der philosophischen Zacultät angehö ren. Jn den Handelskanuner - Bezirken Wiegbadem Cublenz und Lini l) u r g, den Hauptsitzen der Mineral toassergewmnung, wird ietzt fleißig siir eine gemeinsame Auestellung der deut --sthen Brunnen und Vädek in Chicago gearbeitet. Man kann diesen Vesire bungen nur besten Erfolg wünschen, denn die Mittel-Rheingegend besin in ihren Mineralbrunnen einen noch lange nicht genug ansgenutzten Schatz, und die Ver. Staaten können sicher weit über das jetzi ge Masz hinaus Abnehmer finden. E l b e r se l d. Die vor einiger Zeit zwecks Einführung der Dampsheizung bei Personenziigen angestellten Versuche scheinen ein zusriedenstellendeø Ergebnis; gehabt zn haben; denn gegenwärtig wer den in den Central Eisenbahnwertstätten des Igl. Eisenbahndistritts »Elberseld die sslir die weitere Ausdehnung der Datnpss f ( heizung nöthigen Einrichtungen und Anlagen au den Locotnotiven und Per sonenwagen getroffen. . - Auf der Köinerstraße wurde ein hie siger Kaufmann von drei gut gekleideten jungen Burschen überfallen und seiner goldenen Taschenuhr beraubt. Die Thäter entkamen.s « E f f e«"n. Es wird mitgetheilt, daß deriArbeiterstand der Krupp’schen Wer le im Monat Juni 1891 in Essen 15, 935 und außerhalb Essen 8,149, also zusammen 24,084 betrug, die Zahl der Familienmitglieder nicht eingerechnet, welche :"ach der letzten Aufnahme im Jahre 1888 insgesammt 73,769, darun: ter15,520 schulpflichtige Kit der aus machte· « HesseuiNassau F r a u t f u rt-a. M. Seit Kurzem »vor-lehren zwischen Berlin und Frankfurt a. M. in den Nachtzügen Eisenbahnwas gesi, welche probeweiie elektrisch beleuch tct werden. Die Speisnng der Glich lampen erfolgt durch Akk,n11mlatoren. Je zwei Gliihlampen erleuchten eine Abthei lang; eine derselben kann von den Rei senden abgestellt werden, während die andere durch einen Vorhang verfinstert werden kann. Ein Schriftsetzer im Rödelheitn nahm vor dem Schlafengehen eine Dosis Bulls richsalz einund starb kurz nachher an Bergiftung,· Eine Untersuchung des aus einer ,.-Droguenhandlung entnommenen Medicaments zeigte eine Beimischung von Strhchnin. Eine für-- die Bewohner der Stadt H e r esse l d erfreuliche Nachricht bringt der-. neneMilitärEtat Bei der Posi tion Kriegsschule-Danzig steht vermerlt, daß die provisorische Kriegsschule in Hersfeld, deren Utensilien nach Danzig überwiesen werden sollten, wegen des Andranges zur Offizierlaufbahn vorerst noch beibehalten werden soll. KönigreichSachsen D r e g d"e n. Zu Ehren des Prinzen Friedrich August und der Prinzessin Louise fand eine Prunkvorstellung im Theater statt. Nach Schluß der Vor-» stellnng begab sich ein Lampionzug, aus«-J geführt vonWOo Personen,ats Körper-; schaften, Jnnungen und Gesangvereinenf bestehend vordasTheater Die allerl)bch-f sten Herrschaften traten auf die Exedra hinan-:- und wurden mit lebhaften Jusi belrnien begrüßt, worauf der Reichs-i tagss Abgeordnete Dr. Mehnert ans die! Nenvermahlten ein Hoch in Gedichtforml ausbrachte « Anna berg. Im hies. Grenzbe zirke nimmt der Grenzschmuggel einen innner weiteren Umfang an. Sehr häufig wird hierbei mit Gewalt gegen; die Zollbeamten vorgegangen· So» wird aus der Gegend des benachbarten Zallaintes Weipert gemeldet, daß vor einigen Tagen mehrere Schniuggler einen österreichischen Grenzaufseher überfallen und getödtet haben. Der Leichnam wurde später ganz verstümmelt aufge funden. Trotz eifrigster Nachforschun gen ist es bie- jetzt noch nicljt gelungen, die Thäter zn entdecken. » L ei pz i g. Winkeltnann, der hiesige ;Banidirector, der nach groszen Betriige freien nach der argentinifchen Republik sgeflohen war, den man aber ausgeliefert hatte, traf in anscheinend sterben dein Zustande hier ein. Er wurde auf ei i ner Tragbahre nach dem Gefängnisse ge bracht. Kanten z. Der in Tbltzschen bei IDreezden verstorbene vormalige Feilen hauer Ernst Meissner hat seiner hiesigen Vaterstadt 6000 M. testamentarisch hin terlassen. Von den Zinsen sollen arme brave Handwerker und deren Wittwe-i unterstützt werden Thüringen Der Fürst Neusz ii. L. wird am W. l,Ma"rz auf eine fünfnndzwanzigjahrige kRegierung zurückblicken Im Lande Jtoar eine Feier diese-·- «Tages in Aussicht Igenommen worden, doch hat der Fürst Hin der Thronrede, womit er kürzlich den ILaudtag eröffnete, jede kostspielige Feier Jim Hinblick auf die Thenernng abge« »lehnt. Zugleich kündigte er an, daß die fRegierung vom Landtage Thenerungsz ’,311lageit für die Beamten verlangen stoerde l M e i ni n g e n. Der schon siitaltii ! Zeit in einigen Fluren unsere-J Werra ihales heimische Taliakssban hat sich in sden letzten Jahien erfreulicher Wiise an lieblich gehoben Die 3ahl der Tabaks spflanzer hat sich von 405 ans 4(;5, dir sinit Tobak bebauten Flächen von Tit ans W Hektor und die Menge desZ geernteten zTabaks in getrocknetein Zustande von « 1764 aus 2128 Doppelkentner erhöht; im Werthverhältuisz ist die Tabakgernte von rund 150,000 aus 172,000 Mart ge stiegen· Salzung en. Eine Kiiidszniör derin, die 35 Jahre alte nuverehelichte Bertha Kirch-ter, welche bereits acht nnehelicheu Kindern das Leben gegeben hat, ist in’o Anctogesangniß eingeliesert worden. Alten b u rg. Prinz Albert von Sachsen-Altenburg, Herzog zu Sachsen, hat sich mit der Herzogin, Helene von Mecklenburgs Strelitz, Tochter des ver storbenen Herzog-Z Georg zu Mecklenburg ver-lobt B rannschiveig. B r a u n sch we i g. Uiigewöhiiliche Theilnahme hat der insolge eines Stur ies erfolgte Tod des Erzgießers Her inann Howaldt hervorgerufen. H. ist der Sohn des am 19. Januar 1882 ge storbenen- Prosessors Georg .L)oivaldt, des Meisters aus dem Gebiete des Erz gnsses und Metulltriebkunst, ans dessen weit über die Grenzen Deutschlands berühmter Kunstwerkstätte u. A. Niet schels Lessing-Standbild und die Qua driga des Braunschweiger Residenz schlosses in vollendet schöner Ausführung hervorgegangen ist. Hermann Howaldt war der würdige Nachfolger seines Va ters· Aus der Zeit, wo er die Kunst werkstätte selbstständig übernahm, stam men u. a. das Braunschweiger Sieges denkmal, das Kriegerdei.kmal in Weimar-, die Standbilder Gausz’, Joh. Seba stian Bachs, des Senior-s Bödeker in Hanuover, die Atlasgruppe des Haupt gebäudes des neuen Bahnhofs zu Frank furt n· M. u. a. In. Vollendet wurde von ihm vor wenigen Wochen der Guß des sur Leipzig bestimmten Standbildes MendelssohnsBartholdys; verunglückt ist der unermüdlich thätige Künstler bei der Ausführung einer Nile - Figur, velche den Giebel des neuen Kunstge werbe-Museums in Dresden krönen soll. Freie Städte. H am b u r g. Hier sind sür das Jahr 1892 der bisherige zweite Bürgermeister Dr. Petersen zum ersten Bürgermeister und der Senator Dr. Moenckeberg zum zweiten Bürgermeister erwählt worden. Die etwa 50 Jahre alte Hamburger Zeitung »Reform« geht zum 1. Januar. ein. Das Blatt, welches einst über 30, 000 Abonnenten besaß, hat deren kaum noch 2000 und erscheint seit acht Tagen bereits in verkleinertem Format. Der Verlag will versuchen, ein unpolitisches billiges Blatt als Ersatz herauszugeben B r e m e n. Die Auswanderung über Bremen betrug nach den Berichten des statistischen Bureaus im October d. R. 11,030 Personen ( gegen 18,"642 im Borsahre). « "Vom Jauur bis Ende Oc tober belief sich die Gesammtzahl der Auswanderer auf 123,041 (117,K76(: davon begaben sich 1«11,2-97 nach den Ver.—Staaten,1.0,722 nach Brasilien, 446nach denLa Platastaaten,17 nachAsri ka, W nach Ostasien .:nd 470 nach Au- L stralien und verschiedenen Inseln· i Lü deck. Der hier kürzlich verstor-! bene Senator Thomas J· H. Mann hat in seinem Testament für den Museums fonds, die Kaufleute-Wittwenklasse, den Heizungsfonds der Marienkirche nnd verschiedene Unterstützungselassen nam-: hafte Sumnei ausgesetzt. Die Arbei- s ter des Geschästs erhalten einen Extra-! Wochenlohn. Ferner bestimmt das Te stament die Liquidation der Firma Joh. Sigmund Mann, Getreide- und Rhede reigeschäft, und den Verkauf aller der Firma gehörigen Gebäude, Speicher 2e. An Stelle Manns wurde Senator Dr. H. Klug zum Vorsitzenden des Ausschus ses der LübecksBüchener Eisenbahngesell schaft erwählt. H e l g o l a n d . Der erste deutsche Gouverneur von Helgoland ist gestorben. Als im Jahre 1890 die Jnsel Helgoland in deutschen Besitz überging, tvurde der Kapitän z· S. Wilhelm Geiseler zum Gouverneur derselben ernannt. Vor zwei Monaten nahm derselbe seinen Abschied und sie delte zu dauerndem Aufenthalte nach Berlin über, wo er sich iu der lehten Zeit häuslich einrichtete. Am Ende vo riger Woche ist er nun an der Jusluenza erkrankt und nach kurzem Krankenlager gestorben. In H e l g ol a nd ist ein großer Theil des berühmten Siidklifss von dem Sturme von der Insel getrennt worden und zerbröckelt jetzt langsam unter dem Wogeupralle. Bayern. R München Die Kaiserguelle in Tölz lBayertU hat sich als ein riesiger Schwindel erwiesen. Es wurde er mittelt, daß derjetzt flüchtige Jngenieur lVerthieh Jahre lang Nacht-«- eine .Mischung sahrizirte, die als natürliches ’Miueralwasser aus der Kaiserquelle an die leidende Menschheit abgegeben wurde. J Ter ehemalige Professor der Chirur gie tisieheimrath Rothmund sen· ist ge storben. Die Bauern wollen die Hochzeit der Priuzessin Elvira mit dein Grasen Rudolvh von Urban allgemein feiern. »Der Hof liebt diesen Entschluß nicht, aber dass Voll verehrt die Priuzessin, weil sie treu zu ihrem Geliebten gehal ten hat trotz der starken Opposition. welche sie bestehen mußte. Das .Ln-itti·aulu111sz Inird in Kurzem eine inunense Brauerei errichten, in welcher eiue grvsze Luantitiit auieri lanischer Gerste verbraucht werden soll. i Oberkd na u. Unsere Marktge iueiiide stellt in- Fsriihjahr eine Wasser leitung init einein tiostenanfwand non 75,0(n) Mk. her. ! Achsla ch. Bis in unser weltfrein des Dörflein hat eine der glorreichsten Erfindungen der Nenzeit bereits den IWeg gefunden: das Telephon verbindet »den weit abgelegenen Pfarrhof mit der Kirche und dein Schnlhause. Herr Cooperator Oberschmidt hat es einge richtet. - In Erlangen wurde die neue W.Iiserleitung in feierlicher Weise dein Betrieb übergeben Württemberg. S t ut tg a r t. Das königlichc Re gierungsorgan veröffentlicht den amtli chen Text der neu aufgestellten Civilliste. Danach bezieht der König während der Dauer seiner Regierung jährlich 1,80(), 000 Mark in Geld, in Naturalien jähr lich 225,()()0 Kilogr. Dinkel, 62,50() llkilogtr Roggen, 38.40() Kilogr. Gerste, 56(),(.)00 Kilogr. Hafer, 4740 Raum nieter Vuchenholz und 2700 Rauinmeter Tantienholz. Kaum 14 Tage sind es her, daß Leh rer Jaucb von H e i d e n hei in wegen Vergehen wider die Sittlichkeit zu 7 Jahren Zuchthans verurtheilt worden ist, und nun ist schon wieder ein Mäd chenschullehrer derselben kleinen M wegen gleicher Schändlichkeit festgeno men. Er ist ein seit 10 Jahren in Deide denheim wirkender Lehrer, der 43 Jahre-; zählt. » ’ « Tiibingen. Im Festsaal des Mnseums wurde zur Feier von Lutheks Geburtstag vom akademischen Zweigveri eiu des evangelischen Bandes das von l August Triimpelmann gedichtete Festspiel J,,Luther und seine Zeit« ausgeführt. — Ein Student der Naturwissenschaft,R Toussaint aus Straßburg, hat seinem Leben durch Gift ein Ende gemacht H u r b e n. Die goldene Hochzeit feierten der 79 Jahre alte G. Ott mit »seiner 75 Jahre alten Frau 19 Jahre lang war er Postbote zwischen Hürbew und Hindenheim und 15 Jahre zwischen Hürben und Giengin und hat als solcher ca. 1s;0,000 Kilometer Wegs gemacht, bis er vor kurzer Zeit erblindete. Seitdem besorgt seine betagte Frau die Boten gänge nach Giengen B a d e n. K arlszrn he Die badische Regie rung schlägt der Kammer den Bau einer Bahnlinie Ludwigshasen- (am Boden see) Stahringen (Linie Rodolfszells Sigmaringen) vor. Die Kosten sind aus eine Million Mark angeschlagen. Die Seeanwohner wünschen aber eine Bahnstrecke Ludwigshafen - Stockach. Jn der Konstanzer Zeitung verlangt ein Knlmer eine direkte Bahnverbiudung zwischen Konstanz und Meersburg mit Ueberbriickung des Ueberlinger Sees nnd Fortsetzung der Linie über Hagnau und Jmmenstaad nach Friedrichshafen und Lindau Bis dies Projekt ausgeführt ist, werden Gebl)ard und Konrad auf der Konstanzer Brücke noch viel Patina ansetzen. Heidelberg. Letzter Tage wur den in dem Ofen für Leichenverbrennung die ersten Proben vorgenommen. Es war zu diesem Zwecke ein Centner Pfer defleisch in einer Holzkiste in den Ofen geschoben worden. Die Ergebnisse waren günstig. Die Holzkiste fiel nach Verlauf einer halben Stunde in Asche, während das Fleisch in 2 Stunden verbrannt war. Die Flamme der Feuerung be rührte an keiner Stelle den Verbren nungsrauin Die Verbrennung, die lediglich durch hochgradig erhitzte Luft vor sich geht, verlief geräuschlos und verursachte weder Geruch noch Rauch. Der Verbrauch an Cokes war ein ziem lich unbedeutender-; die Verbrennungs gebühren dürften sich viel niedriger stel-« len, ais sie zur Zeit in Gotha erhoben werden« Der Ofen ist durch den schwe difchenOberstKlingenftjerne, der auch der Verbrennungsprobe beiwohnte, herge stellt worden. Hessen-Darmstadt. Ma i nz. Das Ministerium hat nunmehr auch fiir den zweiten Theil einer Danipfbahn Mainz - Gonsenheim Finthen die Baugenehmignng ertheilt. Auf der Strecke bis Gonsenheim wird ffleißig gearbeitet, so daß Mainz bis zum Ynächsten Sommer die erste Waldbahn ierhiilt ! Die allgemeine Vorarbeiten für das soon Mainz übernommene 11. deutsche fBundestchießen 1893 sind jetzt zu einem gewissen Abschluß gebracht; die Bildung der verschiedenen Festausschiisse soll in diesen Tagen erfolgen. Ein annähern der Kostenüberschlag schützt die Festaus gaben auf 5()(),()()() Mart-, wovon die Hälfte allein aus dem Schießeti bei pas »senden Einrichtungen erfahrungsgeniäß. sicher wieder eingeht. Die Zeichnungen aus der Bürgerschaft nehmen einen er freulichen Fortgang. G i e sz en· Neulich Abends-«- verlor ein durchreisender Handelsmann auf drein hiesigen Bal)nhofe, wo er ans eini l ge Minuten den von Kassel nach Frank furt a. M. saht-enden Zug verlassen hat te, eine Brieftasche init Wechseln und Cassenscheinen iin Werthe von 25,003 Mark. Der Reisende merkte seinen Verlust erst in Ostheiin bei Friedberg, kehrte mit dein nächsten Zuge hierher zu rück, fand aber von seiner Brieftasche leine Spur. s Lnxenxburg L n x e in b nr g. Der Einbrnch auf dein groszherzogliihen Schlosse zn Berg ln tätigt sich Dei oder die Thäter sstiegcn durch ein »e«nstei iin Erdgeschosse tin nnd hatten windet-J ohne im Plane, ennn gnun Fang zu int. tlnn Der Plan · winke jeder durch die Wachsainteit der Diunricliaft ves.nitelt Sobald die Ein biectier ivertnn, daf; sie verfolgt Iviirden, siiahnnsn linfilvin IT isznniz und entspran gen Am Samstag verhafteten die Genä darmen zwei der That Verdachtige zu Michelbach- Der eine, ans Ettelbrück gebürtig, tvar, tvie man sagt, früher zu lebenslänglicher Znchthansstrase verur theilt und erst vor einiger Zeit begna digt worden; der andere ist ein Deut scher, dessen Ebesran aus Grevenmacher gebürtig ist Der Verhaftete ans Ettel briick soll wegen Morde-s zu lebensläng licher Znchthandstrase verurtheilt und erst vor einiger Zeit begnadigt worden» sein. Derselbe stand noch unter der Aussicht der Polizei Und hatte das ihm angetviesene Revier bei seiner Verhaf tung überschritten Beide sitzen nun mehr icn Gefängniß zu Diekirch. Ul flingen. Vor einigen Tagen befanden die Gebriider Sassel, Ackerer aus- Hosfelt, sich geschästshalberin hiesi ger Ortschaft. Bei ihrer Heimreise stürzte der Aeltere, SaffeliKloster be sinnungslos zu Boden nnd gab kein Le ! benøzeichen mehr von sich. Ein Schlag sanfall hatte seinem Leben ein Ende ge macht. Nach längerer schmerzlicher Krankheit verschied im Alter von 77 Jahren Herr Matth. Weckering, der Vater des Athe näunissProsesfors Herrn Weckering.