Ausland Brandenburg Be r l i n. Es liegt jetzt das endgil tige Ergebnis; der Volkszählung vom t. Dezember 1890 in Preußen vor. Die ortganwesende Gesamnttbevöllcrnng be trug 29,955,281,worunte1 sich Its-we 151 männliche Personen (49,0l-(0:3 pCt. ge en 49,062() pCt. im Jahre IRKIH efandetu In der ortsanwesenden Be völkerung find 292,1«.':z aktive Militär personen mitenthalten. Der frühere Präsident des protest. brandenburgischen Confistoriums Hegel ist estorben. get frühere erste Präsident des Reichs : Eisenbahnaints, Alexander von Schreie, ist im Alter von 78 Jahren auf seinem Landsitz am Harz gestorben. Er war von 1854—--1869 Mitglied des preußischen Finanzministeriumg und lei tete dann das neu errichtete Reichseisen bahnacnt bis zum Eintritt m den Ruhe: stand 1874. Sein Nachfolger in letzterer bStellung wurde damals Herr von May ach. »s--- « k --». Ucl pas Illvlscye putsthuuc ucn iijui zur Verfügung stehenden Fond erfchöpsti hat, so hat es sich an das allgemeine Pul blicutn um Beiträge gewendet. Ders Ausruf ist unterzeichnet von dem Ober-! bürgermeister Forckenbeck, den Herren! Barth, Langerhaus, Riekert und anderenj Mitgliedern des Reichstages, von dem! Maler Menzel, dem Hauptrabbiner Mahbanm und den Professoren VirchowU Hornaek und Trieden. Der berühmte Pianiit Dr· Hans von Bülow liegt an der Jnslnenza schtver darnieder und sein Auskommen erscheint zweifelhaft. Er wiirde am nächsten s. Januar 61 Jahre alt sein. Gras Ferdinand von Jsenburg, dessen Familie mit derjenigen deg Kaisers weiblicherseite verwandt ist, hat sich von seinen hiesigen Freunden in aller Eile und von seinen zahlreichen Gläubi gern gar nicht verabschiedet und ist nach Amerika gereist. Die zehnte Markthalle ist am 1. Te zetnber aus dem Arniinineplav im Mon bit eröffnet worden. Die vier ersten ftädtischen Markthallen sind erst im Mai 1886 dem Verkehr übergeben worden. Jn dein Kriege, den die hiesige Poli zei jetzt mit aller Energie gegen die Zu hälterführt, sollen bereits 250 Gesan gene gemacht tvorden sein. Jn dieser Höhe giebt wenigsten-J eine LoealsCorre spondenz die Zahl der augenblicklich im Moabiter Untersuchung-:-sGesiingnisz un tergebrachten Zichiilter an, denen wegen Kupvelei u. s. w. der Prozeß gemacht werden ioll. « Zrh l e i i e n. B r e S la u. Hier haben die Leiter der Loromotivensabriken die Achtstunden arbeit eingeführt, aber trotz dieser neuen Einrichtung mußte eine Anzahl von Ar beitern entlassen werden, weil eg- au Ar beit fehlte. In Oberschlejien sind lehthin zahlrei che Gesnndbrunnen entdeckt worden, die besonders werthvolle uiedizinische Eigen schaften enthalten sollen. Eine Gesell schast von Kapitalisten kündigt an, dass sie die Quellen dem großen Publikum zugänglich machen und Bade und Stur häufer errichten, sowie alle sonstigen Vorkehrungen tresser wollen, die der Gesundheit und der Bequemlichkeit der Besucher dienen. Zie hoffen, daß die neuen Quellen eine große Anzahl von Badebesuchern nach jener Gegend ziehen werde» Henner edors. Atti der Zeche «Friedrichs Hoffnung-« ereignete sich eine schreckliche Explosion. 20 Grube-unwei ter wurden ans der Stelle getödtet nnd eine Anzahl Anderer schwer verletzt Einige Einwohner von T i l l endor erhielten vor kurzer Zeit Drohbriese, in denen von ihnen Geld verlangt wurde, andernfalls wurde ihnen mit dem Tode gedroht. Unterzeichnet waren diese Briese «Jack Schinderljantiee, der Aus schliyerC Bei einer Hauesuchung, die in dieser Sache vorgenommen wurde, entdeckte man als den Schreiber dieser Drohbriefe den 17jiihrtgen Manrcr W. Man fand noch einen derartigen Brief vor, der erst abgesandt werden sollte. »Jack Schinderhannes« ist bereite- der Staatsanwaltschast übergeben worden. V o s e n. P o s e n. Der ,,Dziennik« Pozntaneti meldet, die Conserration des- Erztischose Dr. v. Stablewski werde Anfang nach sten Jahres, wahrscheinlich am It. Ja nuar erfolgen. W r es eh e n. Jentanden der Trunk sucht zu übersiihren, ist nicht so leicht. Das hat auch unsere Stadtgemeiude zu ihrem Schaden erfahren müssen. Der Magistrat hatte einen hiesigen Polizisten entlassen, mit der Begründung, derselbe sei trnnkfällig Jetzt hat die Civtltani mer des hiesigen Lattdgerichte, bei wel cher der entlassene Polizeidiever klag bar geworden war, in zweiter Instanz zu seinem Gunsten entschieden. Danach wird unsere Stadtgemeinde verpflichtet, dem Meiger vom Tage seiner Dienstent lassung an das Jahresgehalt von 750 M. bis zu dem Tage zu zahlen, an wels chem der itläger wieder ein entsprechen des Amt antreten würde. Dadurch, daß der Polizist in verschiedenen Hinei getrunken hätte, sei noch lange nicht iesen, daß derselbe trunksällig sei. Selbstverständlich muß unsere Stadt auch die nicht unbedeutenden Gerichtetos ften tragen. Dstpreußen. T i l f i t. Unter dem Verdachte, der kussifchen Regierung Spiondienfte zu leisten, ist, wie bereits mitgesheilt, der rufifche Sprachlehrer Berdowitz, der von Nußland als russischer Unterthan hierher gekommen war und bei dem auch Offiziere der Tilsiter Garnism Unter richt im Russischen genommen hatten, ausgewiesen worden. Ein israelitischek Cultus-Beumter gab sich große Mühe, seinem Glaubensgenofsen den weiteren Aufenthalt in Tilsit zu ermöglichen, der Bittfteller erhielt aber von der Behörde zur Antwort, daß knun gegenwärtig alle Ursache habe, Leute im Auge zu behal ten, welche bald in Preußen, bald in Nußland wohnen.- s- Jni Grenzbezirf der Provinz Westpreußen gegen Russland ist die Tratisport:Controlle für Salz aufgehoben worden. Köni geberg Eine Frucht der Ministerreifen in unserer Provinz war die Anregung zur Gründung einer Bau gewertschule fiir thpreußm Jn der letzten Stadtverordnetensitzung ist die Errichtung dieser Schule fiir’s nächste Jahr nunmehr beschlossen worden. Die Kosten belaufen sich ans 1(;(),()(I() Mt. Der Consistorialrath Dr. Kahle, Pfar rer an der Löbenichtfchen Kirche, ift ge storben. P o tn ni e r n. S t t et i n. staiser Wilhelm wohnte itt Begleitung des Prinzen Heinrich von Preußen dem Stapellauf eines neuen Panzerschiffes in den Schiffsbauhöfen von »Vulean« bei. Der Kaiser legte dem Fahrzeug den Namen »Weißenbnrg« bei· Nachdem er am Vordertheil des Schiffes beim Hinabgleiten des letzterens ins Wasser die iibliche Flasche Cham pagner zerbrochen, hielt er an die große der Ceremonie beitvohnende Volksntenge eine Anrede. Er sagte, er habe das Schiff »Weißen barg« in Erinnerung einer großen Epoiz che und seine-Z Vaters-, der ans dems Schlachtfelde von Weißenburg den ersten Sieg für deutsche Einheit errungen, bes! nannt. St r als u n d. Jn höchster Lebens s gefahr befanden sich kürzlich die Jnsassenl des hiesigen Schooners »Peter«. Das-Z Schiff, welches- tnit einer starken Ladung Erbsen von Königsberg i. P. nach Orthj auf Fehmarn bestimmt war, hatte bei günstigem Winde den Hafen verlassen.l Dicht vor Rußdorf, einem Fischerdorfe auf der Halbinsel Hela, wurde es plötz i lich von einem furchtbaren Nordoststurm erfaßt und trotz aller Anstrengung der ausz t; Mann bestehenden Vesatzung aufs den Strand geworfen. Die aufgeregtes See spiilte Alles-, wag nicht fest war,l über Bord, und die Mannschaft mußtes »sich mit Stricken festbinden, um nicht» das gleich- Schienen zu erleiden Ess I gliickte nach fast tunnenschlichen Anstand ! gungen seitens der Bewohner des Fischer-s l idorfeg, die Leute zu retten. Das Schiff lselbst ist verloren, ebenso die gesantznte Habe der Besatzimg Der Verlust ist sehr bedeutend, da das Schiff weit unter »Wet·th nnd die Effekten gar nicht versi chert waren. SchlekztoigHolsteitL » Zchleiztvig Dass plötzliche Ver schwinden desJ Arztes V. in dem großen stirchdorfe Ersde, zwischen Echte-Zwig nnd Hufunh errtgt hier Aufsehen. B. ; war der Sohn des früheren hochangesehes nen Kaufmanns V. in Hasum und er sfrente sich in seinem Wirkungskreises all gemeiner Achtung Ueber den Grund sdee Berschtoindens laufen allerlei selt lsame Geriichte unt. Unter seltsamen ; Umständen verschwand gleichfalls-, wie sbereits früher mitgetheilt wurde, kürz ilich aus Lüguntklofter im Jst-reife Ton-H zdern ein Arzt, Tr. Med. Lund. Der IFall erregte uut so mehr Aufsehen, als; L. sich einer bedeutenden Praxis erfreute H ein Haderslebener Blatt bringt setzt dies sNachricht, daß L. in Schtvaneuheimi ssich niedergelassen habe. ( Wen g vurg. Ma eh ver schweren Collision der beiden Flenebnrger Dam spier »erma« und »Deklar« unweit «Niga wurde der Schiffe-junge Godberfeui sofort vermißt; nach einiger Zeit hiesi! es plötzlich, das auch zwei andere See- « sleute der gefunkenen »Norma« dasz Ue i ben eingebüßt hätten. Geriichtweisej verlautet jetzt, dass diese -chiffbriichigen nicht ertrunlen, sondern ermordet wor i den sind. Tie Nachricht ruft hier groszel Erregung hervor. Die gerichtliche litt-i tersuchung wird Bestimmtesz ergeben. l Jn P i nn eberg, brach eiuel Brauerei zusammen-, 20 Arbeiter ionr den unter den Trümmern begraben und fünfzehn derselben starben, bevor sie herausgeholt werden konnten. I H a n n o v e r. B u r g d o r f. Vom Schwurgericht in Hildeeheim wurde 21jährige Ebesrau des Arbeiters Grie—3, welche ihr eigene-z dreijlihrigee Kind, ein Mädchen, fortge seht in nicht zu beschreibender Weise derart mißhandelt hatte, dafz das stind infolge dessen starb, zu litJahrenZucht haue- verurtheilt Deden f en. Ju unserm Dorfe herrscht eine Jnsluenza Epidemie, toie wir sie noch nicht kennen gelernt halten« Es ist fast kein Haus, an dem sie vorbei gezogen wäre; fa, eg- gibt viele Häuser in betten alle Bewohner derselben daran erkrankt sind. Bereits haben wir auch mehrere Menschenleben zu beklagen. Jn Geestetn il nde haben die Socialisten eine Versammlung von Wah leru einberufen, um Bismarck dasiir zu tadeln, daß er sich bisher noch nicht im Reichstag hat sehen lassen. Fürst Bis marck hat eine erhaltene Einladung ig norirt Harbnrg Aus der Elbe schlug ein Fährboot um, wobei zehn Personen ertrauken und viele mit knavper Noth gerettet wurden Provinz Sachsen. M a d e b u r g. Die Polizei hat inen arm und dessen Frau verhaftet, welche in Zeitungen weibliche Reisebe gleiter suchten und dann die betreffenden Personen ermordeten undberaubteu N aum burg a. S. Der Bau eines Volks-Brausebades und einer Kinderbe wahranstalt, zu welchem der Coninier zienrath Julius Mahr die Summe von 14,600 Mk. geschenkt hat, ist nunmehr in Angriff genommen worden. N o r d h a us c u Eine besondere Feier des Martinstages pflegt die hiesi ge Stadt alljährlich zu begehen. An diesem Tage öffnet sich jedes Haus zur Gastfreundfchaft, wobei dann die Mar tinsgans nicht fehlt Den Abend füllen neben den reichen Gastereien vielfache Tanzfestlichteiten, Concerte te. aus« T o r g a u. Professor Pfuhl, der Schwiegersohn von Geh. Rath Dr. Ro bert Koch, welcher zum Garnisonarzt hierfelbst ernannt worden war, ist wieder zuui Institut fiir JusettioitH tranlheiten nach Berlin abkonunanditt worden. E l st e r b e r g. Der hiesige Lands rath ist sugpendirt und vor das Mini sterium geladen worden. Er soll sich llnterschleife baben zu Schulden lotnmen lassen. Westphalc::. M un ste r. Der unlnituliche Gast ,,Jnfluenza« ist auch bei uns wieder eingezogen. Mehrere ärstlich constatirte Fälle werden gemeldet. Von tödtlichem Auggauge dagegen erfährt man noch nichts. Hoffentlich wird die unauge nehme Krankheit diesmal nicht dieselbe Ausdehnung nehmen« wie vor zwei Jah ren. Bochuin Auf ein wunderliche-z Zahlunggniittel verfiel ein Beamter von Zeche Shamroct bezw. dessen Ehefrau Dieselbe kaufte in Lipp stadt eine goldene Uhr, in einein zweiten Geschäftedie dazu passeude Kette, in einem andern Eigarreu und dergl. und bezahlte, wie die ,,Elberf. Ztg.« mit theilt, alle diese Sachen mit ganzen Bogen Altersversicherungsmartem die ihr Mann von der Zechenverwaltung zum Austleben erhalten und entwendet hatte. Schließlichfchöpfte die Polizei Verdacht, confiseirte noch für 110 Mk. Marten und brachte die Sache zur An zeige. Es stellte sich heraus-. dasz der Beamte im Ganzen für 2141 Mk. Mar ten unterschlagen hatte, wofür er von der Straflainmer zu sechst- Monaten Ge fängnisz verurtheilt wurde, während sei ne Gehiilfin mit einer Woche davon kam. Das BertvaltungsgerichtSgebände zu Arn sberg wurde von Dieben be fucht. Die Zpitzbnbeu erbrachen meh rere Pulte und Behalt-kiffe, fanden aber nichts, wag des Mitnehcnenst werth ge wesen wäre. Jn Lippstadi brannte dass am Bahnhos gelegeue Heu und Strohmaga zin von Windmüller gänzlich nieder. Rheinprovinz. B o n n. Pastor Vieregge hat den an ihn ergangenen Ruf als Hofprediger nach Berlin taliJ Nachfolger Stückes-« angenommen nnd wird demnach vorausz fichtlich in den ersten Tagen des neuen Jahres ans seinem Amte, in welchem er sich die Achtung und Verehrung der Gemeindeiuitgtieoer in reichem Masse er worben hat, aus-scheiden S a a r l o u i Z Tie Bergleute im Zaarlouiser Revier haben ihre Petition an die kllegierung um Einführung acht stündiger Arbeitszeit und 4 Mart 50 Ps· als Mininial - Tagelohn wiederholt Auch verlangen sie Anderng der Be triebsvorschriften fiir die Gruben. JnWelschbilligan der Römer straße, die von Trier nach Bitbnrg (Bede) führte, werden seit einigen Wo elsen auf der »Borg« neben der neuen liirche durch den Museuntgdireetor Professor Hetiner Ausgrabnngen vorge nommen, tvelche nicht ohne Ergebnisz ge blieben sind. Matt fand vier ganze und mehrere zerbrochene Pfosten in Form von Gnomen mit ausgearbeiteteni stopf, ähnlich den im Trierer Provinzial Museum bereits verwahrten desselben Ursprungs-, herriihrend von einem Fa milien Grabe. Auch stieß man in einer Tiefe von 7— 10 Fuß auf einen mit Steinplatten belegten Hof, den komisches Mauertverk rings umgiebt. Eine mächtige Schicht von Schutt und Trüm mern aller Art läßt auf den Untergang einer ansehnlichen römischen Niederlas sung schließen, von welcher man durch Fortsetzung der Arbeiten einen größeren Theil aufdecken zu können hofft. Jn C res eld wurde am Morgen dee LU. Nov. ein starkes Erdbeben wahrge nommen, Nach übereinstinnnenden Be richten war es eine kurze, toellenförmige, von Westen nach Osten gehende Bewe gung. Jn einem «ause der Linden strasze war die Ers siitteruug so gross, daß eine schwere Uhr von der Wand herunterfiel. Dai- Erbeben dauerte 2 J Sekuudein Hessen-Nassau. lt es se l. Ein Postraub wurde aus der Strecke nach Berstadt tier. Bildni geiU von Strolchen versucht. Der Po stillon ließ sich »aber nicht einschüchtern und schosz zwei der Räuber nieder, wo rauf die anderen entflohein Schon länger wurde auf eine Diebes gesellschaft gefahndet, die verwegene Diebstahle ausgeführt hat. Endlich hob die Polizei das Dicbesnest in einer Höh— le nahe drin Bellevuetempel aus. Zwei junge Burschen wurden am Eingang der Höhle verhaftet und einer der Beamten ging in das Innere der Höhle und schreckte durch einen Revolverschuß die ahnungslosen Höhlenbetvohner auf. Das unterirdische Gelaß ist sehr ge räumig und war gemüthlich eingerich tei. Man fand Matratzen, Bettlisseu, Decken,» Stiihie, Wein, Speck, mehrere Fässer Bieru f w vor. Bis jetzt hat man fünf Burschen im Alter von ist-— 20 Jahren festgenommen M e ls un g en. Vor einigen Tagen wurde der Schreiner Samuel Köhter in Haft genommen, weil man dessenFrau unter fo seltsamen Umständen todt im Bette vorgefunden hatte, daß der Ver dacht einer gewaltsamen Tödtung sich er gab. Nach der gerichtlichen Untersuch ung ist der Tod der Ehefran Köhler durch furchtbare Mißhandlung seitens ihres Mannes herbeigeführt worden« Die Frau war feit Jahren dem Alkohol genuß ftart ergeben, was fast täglichen Zank und Streit mit ihrem Manne zur Folge hatte. Auch an ihrem Todestage fand aus gleichem Anlasse ein solcher häuslicher Auftritt statt. Der Mann tviirgte die Frau am Halse uud schlug ffiemit einem Kniippel derart auf den Kopf, daß fie bald den Geist aufgab. Um den Schein eines Selbftmordes zu fertveckem hatteder Mann feiner todten Frau einen Strick um den Hals gezo gen. Königreich -Sachfen. D resd en. Priuz Georg von Sachsen wurde vom Pferde abgeworfen und brach dabei das Schlüsselbein. Die Polizei hat eine foeialdemolra tifche Druckerei im Haufe eines streifen den Seher-s und verbotene Schriften mit Vefchlag belegt. Der Seher ist verhaf WI- Socialdemokraten Mden von ·· iizei für den Strike veranttvort lich gemacht. L e ip J, i g, Ein Gerüst-Einsturz bei dem Neubau des Reichsgerichts-Gebätt des hatte den Tod mehrerer Arbeiter znr Folgt-. W n r z e n· Das Schöffengericht verurtheilte zwei Arbeiter, welche bei der Rückkehr des wegen Preßvergehens zu:) sMonaten Gefängniß verurtheilt ge tvefnen Redakteur Thiele mit der iibri gen Menge Hurrah gefchrieen und eini« ge bengalische Streichhölzer abgebrannt hatten, toegeu groben Unfugs zu 1 Woche IHafr T hü r in g e n. Weimar. Die nenerbaute Theil strecke ManstedrButtsttidt der Weimar Rastenberger Eisenbahn ist dem Verkehr übergeben worden. J e n a. Der slüchtige Kassirer der Vereinsbant in Saalfeld wird wegen Unterschtagnng steckbrieslich verfolgt. Bortnann ist Iztj Jahre alt nnd hat ein Ueberbein am rechten Handgelenk. Jn R nd o lsta dt wurde die Ver mählnng des regierenden Fürsten Gün ther Viktor von Schtvarzburg Rudolstadt mit der Prinzessin Anna Louise von Schonbnrg Gatdenbnrg .Herinsdorf mit groszartigisiii Prnnke gefeiert. Der Fürst Ist am :.31 Aug 18t;2, seine junge Frau am 19. Febr. lRTl geboren. S o n .s e r h a n se n. Ein Dregde ner Unternehmer beabsichtigt, die bei dem unmittelbar an die Stadt angren zenden Dorfe Etockhansen der Wipver zufließenden Zehiveselanellen, die vor Jahrzehnten sieh weithin einez guten Rufes erfreuten, neu zu fassen und Son dershansen zu einein Bade-ort. zu ina then Unsere Bürgerschaft begrüßt diese lilnternehinen mit kyreiide Vjceckleiibnrg Z ch to e r i n. .3.·'-·3 Tabakspflanzer tout-den zu Anfang des-·- Erntejahres 1891s92 in Meiklenbnrg ermittelt. Seit dem vorigen Erntcjahre hat sich der Flächeuinhalt der mit Tabat bepflanzten Grundstücke uni 41 tAar vermehrt Der Minesterialsekretär, Geh Hosrath Tr Fr. Wedemeyer hierselbst, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. N en Stre l i h. Der Großherzog von Mecklenburg Streitz hat die Schlic ßung des Hoftheatersz angeordnet, da die Schauspieler an der Grippe erkrankt sind. G r a b o w. Der neuen Stadtver sassung zufolge wird der Biirgerausschuß fernerhin nicht inehr vom Magistrat ans Lebenszeit gewählt, sondern von der Bürgerschaft ans 16 Jahre; auch führen fortan die Magistratsz - Mitglieder den Titel ,,Rathsherren«, anstatt »Senato ren«. Freie Städte. H am b u r g. Ein heftiger Stumm der sich plötzlich erhob, hat viele Meu schenleben gekostet und großen Schaden angerichtet Auf der Elbe kenterten viele Boote. Cux h as e n. Zu den bereits beste henden drei deutschen Matrosen Artille rii Abtheilun u, van denen die erste in Friedrichsortagie zweite in Wilhelmshw ven, die dritte in Lehe garnisonirt, soll seht noch eine vierte treten, welche in Cuxhaven Garnisou nehmen wird. B r e in e n. Der durch seine epischen Tiehtnugen iu weiteren Kreisen, beson dere- in den letzten Jahren bekannt ge wordeue Dichter Eduard v. Cölln ist nn Alter von W Jahren gestorben Cölln wsir früher ti·ausniauu, entsprechend dein altbremischen Herkommen, wenngleich ihni schon in seinen Jugendjahren die Muse die willtoinnieuste Gefährtin gewe sen war. Von seinen Werken sind nni bekanntesten geworden u. a. König Kon rad der Junge, Odoaker, Die Brüder, Martin Luther u. s. w. B a h e r n. M ii n che n· Hier starb F. Eh von Rothmnnds en» Professor an der medieinischen Facultät der hiesigin Universität, im Alter von 87 Jahren, ein bekannter Ophthalmologe und lang jahriger Vorstand der Augenklinik der Münchener Universität ( Beim Sprengen von Felsen beim Bahnbau in der Nähe von G r ill(a b erg in Niederbayern find infolge von Unvorfichtigleit zwei Arbeiter verun glückt. Der Eine blieb sofort todt, dem Andern wurde neben zahlreichen andern Verletzungen der ganze Unterkiefer zer fchmettert. Sie hatten fich trotz aus drücklichen Verbotes an einem nicht log gegangenen Schuß zu schaffen gemacht. W ii r z b n r g. Einer Hülfsconduk teursfrau von hier bereitete die Kinder lofigkeit ihrer fünfjährigen Ehe großen Kummer, um fo mehr, als ihr Mann diesen Kummer theilte. Um dem abzu helfen, holte fiefich, nach allerlei täu fchenden Vorbereitungen, in der königl. Entbiiidungsanftalt ein neugeborenes Mägdelein, das Kind einer armen Dienftinagd Dann fiugirte fie zu Haufe eine Geburt und präfentirte der erstaunten Hebamme und dem Herrn Gemahl ihr Erftgeborenes, deffen Ein tragung in das Perfonenftandregifter der Täuschung entfprechend erfolgte. Lange Zeit kam die Sache nicht auf. Erst als die rechte Kindesmutter ge heirathet hatte nnd Sehnfucht nach ihrem Kindebekani,entdeckte man die Täu fchung Der unrechte Herr Papa hatte aber inzwischen das Mädchen fo lieb gewonnen, daß er es nunmehr adoptirte. Die Strafkammer erkannte gegen die Frau auf 1 Tag Gefängniß, das gering fte Strafmaß. S p e y e r. Das erste Baujahr der·l Gedächtnißkirche der Protestation zus Sucher ist nunmehr abgeschlossen. Auf solidem Baugrunde ragen nun be-. reitS die starken Grundmauern empor. Das nächste Jahr wird ihre Weitersüh rung bis zum Sockel und die die Kirche aus einem künstlichen Hügel erscheineni lassende Aussüllung tTiese der Grund mauern bis 9 Meter) bringen Ver . baut sind planmäßig nur die leis-ler« Beiträge nebst den Capitalzinsen. Die« Zanunlung geht ihren ruhigen, unge störten Gang. Würtemberg Stuttgart Seit Ist-in hatten« ioir hier keinen so geringen Weinertrag als heiter. Die Gesamnsternte beträgt Jst-»Ist Gallonenz auf den Morgen koin inen durchschnittlich 22 Gall. Der Gr lösJ betrug Atti-Z Mk. Das beste Hektoliter (1,-t1!3,8()() Gallonen) dort gekeltert nnd Mark 1,5:,3(),()()0 dafür vereinnahmt wurden. J Vor einigen Tagen iiberfuhr der König von Würtemberg ein Dienstmäd chen· Er ließ esJ nach dem Spital brin sgen und dort pflegen. Er besuchte das sselbe täglich und nach seiner Genesung· ischenlte er ihm noch 300 Mark. « Gni ii nd. Eine sehr schöne und reichhaltige Alterthnmssamnilung hat Iunsere Stadt durch Zuwendung des .Konimerzienrathes Julius- Erhard er halten. Sie ist besonders reich an» I Gmiindner Altherthiimerm, ferner; Bildern, Statuen, Erzeugnissen der Feiumetallindustrie, an alten Uhren, werthvollen Kostiinien, Zunstzeichen u. s. w. Das groszartige Geschenk soll den Namen »J. Erl)ard’sche Alterthumgs sammlung« erhalten. B a d en. B a d e n:B a d e n. Die Verhand lungen mit den ficr die Posten eines zweiten, geschäftssiihrenden Mitgliedes des stiidtischen Kureomitesz und eines Kapellnieistersz des städtischen Kurorches steriz in Aussicht genommenen Persön liehkeiten, Herrn v. Baligand in München nnd Herrn Kapellmeister Hein in Dres den sind nunmehr zum Abschluß gelangt und beide Herren fest engagirt worden. S ch ö n to a l d. Dieser Tage biißte der verheirathete Xaver Kremer sein Le ben ein. In einer Zandgrube mit La den eines Wagens beschäftigt, wurde er von einem herabfallenden großen Hele .blocke erdrückt Beide Arme und ein Bein sollen gebrochens ein, der Vernn glückte außerdem bedeutende Quets schuns » gen erlitten haben. i M a n u h ei in. Der Buchhalter Hildebrand der Ludwigixhafeuer Filiale desZ Speditionggeschäftes Baum und Fi scher verließ feine Stelle nnd ergriff die Flucht. In der oon ihm oertoalteten Frasse fand sich ein Manto vou etwa 1500 M. und esJ lag daher nahe, dasz Furcht Vor den Folgen diese-Z bedeutenden lln terschleifesz den Jiinger deg- Merkursz be wogen habe, sich aus dem Staube zu machen. Von Straßburg aus-·- sandte er einen Brief, worin er die Absiche kund gab, Selbstmord zu begehen. Am Frei tag Abend fanden nun Ackersleute in ei nem Hohlweg bei Großkarlbach den Hil debrand schwer verwundet am Boden liegen. Er hatte sich einen Schuß in die Seite beigebracht, der es zweifelhaft er scheinen läßt, ob er mit dem Leben da vonkommt. Oildebrand ist geborener Großkarlbacher. Hesfen Darinstadt. M a inz. Wegen plötzlich ausge brocheuen Wahnsinns mußte der tite heime Medicinalrath Dr. Anton Heltoig in eine Jrreuanstalt s gebracht stoerdetn Das Schicksal des Itz »ja·hrigen Mannes und feiner Familie erregt allgemeine Theilnahme. Heltoig wirkte auch Jahre hindurch als Kreis arzt, als welcher er durch seine Grad heit nnd Hilfsbereitschaft beliebt war. Jn Worms hat der Lientenant Ziemsfem vom 4. Großherzoglich hessi schen JnfanteriesRegiment No. 18 einen Herrn Schön, der als Kunst-Mitten eine Rolle in der Stadt spielte und viel zur Förderung der Wagnerschen Festspiele in Bahreuth gethan hat, im Duell tödt lich verwundet. Schön war ein intimer Freund des foiziers, soll das aber be nutzt haben, um die junge Frau seines Freundes zu verführen. Lieutenant Ziemssen wurde, da er selbst nichts zu merken schien, von Kameraden auf das zum Stadtgefpräch gewordene Verhält niß aufmerksam gemacht, weigerte sich aber, gegen Schön vorzugehen, bis er vom Ehrengericht dazu gezwungen wurde. Er selbst blieb beim Duell un verwundet; Schön erhielt einen Schuß durch die Lunge. Elfaß- L othringen S a a r g e m ü n d. Vor einigen Tä geii wurde ein Offizier des 5. baheri schen Chevaulegerø - Regiment, Lunte nant Götz, von mehreren jungen Fabrik ingestellten durch Schimpfworte belei digt; einer der jungen Leute erhielt das ranfhin durch einen Säbelhicb eine schwere Verwundung am Unterarm, welche eine Verbringnng ins Hospital nöthig machte· Der Verletzte wurde seinerzeit wegen tyätlichen Angriffs auf einen Offizier bei einer Kontrolverfamm lung mitneun Monaten Gefängniß be straft und seines Amteg—er war Lehrer « entsetzt H o ch f eld en· Der 17 Jahre alte Schiffsknecht August Pabst aus Ger mersheim wurde wegen Ermordung und Beraubung des Schifferpaares Kohl hofer zu 15 Jahren Gefängniß verur theilt. St r a ß b u r g. General-Vicar Dr. Straub wurde im Generalvicariatsge bäude todt aufgefunden. Er war einem Herzschlage erlegen. Er war s. Z. Bis thumsverweser, ein eifriger Priester, hervorragender Gelehrter, Präsident des Alterthums-Vereins des Reichs-landes. Ein ihn besuchender Priester fand ihn todt. Der herbeigeholte Arzt konnte nur den Tod feststellen. S e n n h e im. Eine Hausfuchung bei dem Meister Franz Zimmermann in Niederafpach brachte es zu Tage, daß derselbe schon eine Reihe von Jahren sei ne geisteskranke Schwester in einem Stalle eingekertert hatte. Die Ursache dieser Greuelthat soll Geiz sein. Mc tz. Die Neuernennungen für die Stadtverwaltung von Metz, welche durch die Anfechtungen der Wahlen verzögert worden waren, find jetzt erfolgt. Der bisherige altdeutsche Bürgermeister Halm ist abermals ernannt worden· L u x e m v u r g. Luxemburg Die Kammer der Abgeordneten wurde im Namen des Großherzogs von dem Staatsminister Dr. Eyschen ohne jedes Ceremoniell eröffnet. Das vorjährige Bureau wurde tviedergewählt, worauf sich die stammer- für 14 Tage vertagte. Ulflingen. Ein schrecklicher Un fall ereignete sich ans hiesiger Ei senbahn. Als der nnt 1243 Uhr aus-«- Belgien her kommeude Personenzug den Tunnel verlassen hatte, wurde der unweit davon beschäftigte Rottenarbeiter Paul Neu inann aus Sassel von demselben liber fahren nnd zur Stelle getödtet. Fels. Wie man von zuverlässiger Seite mittheilt, soll man an maßgeben Ztelle ernstlich mit der Absicht umgehen, einen schon lang gehegten Wunsch der hiesigen Bürgerschaft in Erfüllung zu bringen. Schon macht sich bei den Einwohner-it von hier und Umgegend die Nothtvendigkeit fühlbar, direkte Postverbindung mit Grevenmacher zu besitzen, da eine Reise von hier per Ei senbahn nach dorthin mit den größten Ilmständlichkeiten verbunden ist. V us ch I o t h. An einem der letzten Abende entstand ein Schadenfener in der Behanfnng der Tagelöhner-in Wittwe Schnitt Das Dachwerk von Wohn han—3, Scheune und Stallung wurde gänzlich zerstört. Oefterreich. Wie n. Erzherzog Sigismund Leo pold Rainer von Oesterreich ist an der Grippe gestorben. Er war ein Vetter des Kaisers nnd Sohn des verstorbenen Erzherzog Rainer, welcher vor langen Jahren VizeKönig der Lotnbardei war und wegen seiner Strenge gegen »die Jtaliener in politischer Beziehung be kannt. Sigigmnnd wurde im Jahre 1826 in Mailand geboren. Tor Kurzem kehrte ein Bauernsohn ausJ W i e s e l b u r g nach einer Abwe senheit von its Jahren aus Amerika zu rück. Da er sehr verändert war und glaubte, seine Eltern würden ihn nicht erkennen, wollte er sich erst später zu er kennen geben, um letztere zu iiberrasehen, weshalb er blei; nm Nachtherberge bat, welche ihm gewährt wurde. Sein Va ter erkannte ihn indes;, ließ sich jedoch nicht-H merken Während des Abends zeigte der Heimgekehrte seinen Eltern einen Beutel mit 600 Guineen und der Anblick des Geldes erregte die Habgier der Bäuerin in solcher Weise, daß sie den vermeintlichen Fremden, nachdem er zu Bette gegangen war und schlief, den Hals durchschnitt. Als ihr Mann ihr sagte, daß sie keinen Fremden son dernden eigenen Sohn ermordet habe, stürzte sie voi Schreck todt zn Boden Tin N e u s o hl in Ungarn haben vor einigen Tagen zwei Schüler der vierten Ginnnasialclasse, beide 14 Jahre alt, wegen der gleichaltrigen Tochter ihres Professor-S ein regelrerhtesz Pistolenduell mit einander ausgetragen EI ist kein Unglück geschehen, nnd man vermuthet, daß die Herren Seenndanten vergessen haben, die Pistolen mit Kugeln zu laden. Die beiden Duellanten wurden vom littnnnasium ausgeschlossen, nnd auch die Cartellträger erhielten da- ,,Cvnsilium abeundi « Der Chieagoer Handlungsreisende Robert Walch machte im Colter Heuse in F r a n tfor t, Jndiana, einen Ver such sich mit Morphin zu vergiften. Aerztliche Bemühungen vereitelten aber seine Absicht. Thomas B. Keogh von North Caro lina wurde zum Chef der Forst Division der Chicagoer Weltausstellung ernannt.