Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893, December 18, 1891, Image 9

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    Ausland.
Deutschland
Brandenburg
Der Berliner Nationalgalerie hat·die
Wittwe von Ferdinand von Freiligrath
ein Bild des Dichters als Geschenk über
wiesen. Das Bild ist im Jahre 1851
von P. Hasenclever gemalt.
Der König nnd die Königin von Wür
temberg werden dem Kaiser nnd der
Kaiserin Mitte Januar einen Besuch
abstatten.
Durch die neuen zwischen Deutschland,
Desterreich nnd Italien abgeschlossenen
fandelgverträge werden die Zölle wie
olgt festgesetzt: Roggen und Weizen
350, Hafer Wo, Gerste 200, Mais Wo,
Walz MO, Most 2000, Butter 1600,
Fleisch 1500 Pfennige per 100 Kilos
und lebende Schweine 500 Pfennige für
dag Stück festgesetzt
Im deutschen Reichstag erklärte der
Staats Sekretär des Colonialanits, Tr.
Kaiser, daß das Südweft Afrila für J
Millionen Mart an ein Syndikat ver
kauft worden ist, welches 200,()()0 Mark
ausgezahlt habe.
Eine Schenkanune, Namens Wilhel
mine Lolo, ist wegen Vergiftung des
Kindes ihrer Herrschaft, der Familie
Gorisch, verhaftet worden. Sie legte
das Geständniß ab, daß sie dem Kinde
Arsenil als Experiment gab mit der
Absicht, Selbstmord durch dasselbe Gift
zu begeben, tvenn das stind sterben
würde. Seit der Veröffentlichung der
Einzelnheiten des Falles in den tain
chen Zeitungen, lsat der Eigenthümer
eines Jiistitii.s, in dein kleine Kinder
aufgezogen werden, die Erklärung abs
gegeben, daß ein unelselichee Feind von
Wilheltnine vergangene-u Donnerstag
nach einein Besuch der Mutter plötzlich
starb.
Professor Dr. Miller vont zalsnärzt
lichen Institut der Berliner llniversi
tat hat einen Ruf als Professor der
Histologie tlstewebelehres von der llni:
verfitiit zuPennsnlvanien erhalten. Hr
Miller stammt selbst ans Amerika und
hat hier seine erste Ausbildung erhalten
F orst. Ein tapferer Kämpfer aus
dem deutsch französischen Kriege ist hier
aus dem Leben geschieden Kaufmann
W. Liviusli hatte sich bei St. Privat
und Le Bourges als Unteroffizier des
Garde Schützen Bataillon durch hervor
ragende Tapferkeit ausgezeichnet und
dafür das Eiserne Kreuz und eitie von
einein Dresdener Bürger qui-gesetzte
Belohnung von 50 Thalern erhalten.
Ltpinsli wohnte auch der Kaiser Prokla
mation in Versailles mit dein Premier
Lieutenant Grasen zu Dohna als Abge
otdneter seines Bataillon bei.
S ch l e s i e n.
G d rl i d. Dieser Tage fand hier
di Taufe der beiden Negertuaben statt,
die Hauptmann Kund ausJ Kamerum
mitgebracht und hier hat erziehen lassen.
Die Knaben erhielten die Namen Fried
rich Alfons Temba und Richard Gott
sried Lnlenje. Demba und Littenje find
Nebenslüffe des Congo, an dessen Ufern
Kund die Knaben getauft hatte. Taus
pathen waren Oberbürgermeister Reichert
und Bürgermeister Henne.
K r e i s e n. Die Ausführung der
BotivtafeL welche dein Grafen Moltle
u seinem Jo. Geburtstage von den beut
schen Städten gewidmet worden war,
hat sich in unliebsainer Weise verzögert
Um 31. Oktober d. J. wurde sie dem
betreffenden Ausschluß übergeben. Die
Ausführung des Kunstwerks ist eine hoch
befriedigende Die Gedenltafel soll im
hiesigen Maufoleutn ihren Plan finden.
Die Beiträge von 1307 deutsch-n Städ
ten belaufen sich aus itl,264 Mark, die
susgaben auf :38,1»2 Mart. 18,000
Mark waren dein Feldniarschall am Lö.
Februar d. J. übergeben worden, der sie
für die Maule-Stiftung in Parchim be
stimmte. Von dem Reste von 3162 Mart
werden Ueberbringung und Anbringung
der Tafel bestritten und der dann noch
verbleibende Ueberschuß soll der Par
chitn’schen Stiftung zufallen
Der Gutsbesitzer Holsten m Gutt
nta nn s d o ts, bei Reichenbact), ist von
einem Arbeiter erdrosselt worden.
Jn B re e la u hat sich der Sohn des
Baron von Horn, proniinenter Fabri
kant und Eigenthümer der Schlesischen
Zeitung, erschossen. Es ist eigenthiim
lich, daß sein Bruder in derselben Weise
in demselben Alter von 24 Jahren,
Selbstsuord begangen hat.
O stprenszen
Ein nach ztvanzigiahriger Abwesen:
heit aus einer Besuchereise nach Willen,
besindlicher siidameritanischer Former
Namens Jasinoki wurde untoeit G e o r
genburg bei Mein el ermordet
ausgefunden Sannntliche GeldinitteL
etwa sünstansend Ruhe-L sotoie die gol
dene Uhr fehlen
K d n i g s b e r g. Durch unsere Stadt
kam dieser Tage eine deutsche Familie,
welche aus Russland ausgetviesen worden
war. Wie die Leute versicherte-n, wird
mit den Deutschen bei der Anzweisung
gänz in derselben rücksichteloseiy rohen
etse verfahren, wie bei den Juden, so
bald sie nicht im Standesind, den Abge
sandten des Landratha eine ansehnliche
Rubelnote in die IHand zu drucken. Diese
Beamte machen hieraus auch gar kein
Geheimnis; sie geben selbst die Bestech
ungssuinme an, durch die der Aufenthalt
in Russland entsprechend verlängert
werden kann. Diese Familie wohnte seit
acht Jahren in dem Grenzdorse Penszs
lnetvo, erhielt an einein Sonnabend die
zsusweisunasordre und sollte schon Mon
tag Mittag abreisen. Als die Leute
dein Beamten estlttrtem daß dieses in so
Vetters-it vitn msolich tei. erbot sich
l
Fderselbe sofort, einen eintägigen Aufschub
fgegen Erlegung von 25 Rubeln zu ge
stvährem was die Leute auch geben muß
sten. Dennoch mußten sämmtliche Sa
lchen bei der an einen russifchen Besitzer
iverheiratheten Tochter bleiben, während
idie Ausgewiesenen sich nach Berlin zu
Verwandten begaben.
Weftpreußeu.
Der Arbeiter Johann Kockert, aus
Oliva, hatte am 15 September d. J.
in Neusahrwasser in einem Schankge
schäst zu thun, in welchem ein Dienst
mädchen und eine Bussetfchänkerin be
fchästigt waren. Zuerst begegnete ihm
das Dienstmädchen, das er umarmte nnd
zu küssen versuchte. Als ans deren Ge
schrei das Buffetmädchen herbeieilte, uni
armte er auch dieses und versuchte es
gleichfalls zn küssen. Die beiden Mäd
chen waren über das Benehmen des ih
nen gänzlich unbekannten Arbeiters auf
das Höchste entrüstet, und brachten die
Sache zur Auzeige In der Verhand
lung des Schöfsengericht am 14. d. M.
entschuldigte sich Kockert damit, daß er
damals betrunken gewesen sei. Der
Gerichtshof verurtheilte ihn ioegen ös
sentlicher Beleidigung der beiden Mäd
chen zu vier Wochen Gefängniß.
G r a u de n z. Fast alle Verbrechen,
welche das Strafgesetzbuch verzeichuet,
wurdens dem Stronibauarbeiter Adolf
Gustav-Lange, welcher vor dem Schwur
gericht stand, vorgeworfen. Der in Glu
kowko wohnhaste Angeklagte hat zuerst
im Jahre 1884 damit begonnen, auf
offener Landstraße Verbrechen gegen die
dittlichkeit zu veriiben. Jn verschiede
nen Fallen iiberfiel er Passanten der
Landstraße, beraubte sie nnd verletzte sie
schwer. Schließlich scheute er auch vor
dem Morde nicht zurück. Am Il. Fe
bruar hatte er mit einem gewissen Her
tnau Bleck aus Glukvwko gerecht nnd be
gab sich mit demselben aus den Heimweg.
Am nächsten Morgen wurde die Leiche
des Bleck in entsetzlichem Zustande aus
dein Weichsel-Danim bei Glukowko vor
gefunden. Der Schädel des Ermorde
iten war mittelst eines Zaunpfahles zer
trümmert. Der Erschlageue war beraubt
worden, und der Angeklagte hatte sich
dadurch verdächtig gemacht, daß er plötz
lich mehr Geld als sonst ausgab und dafz
am Thatorte eine dem Angeklagten ge
hörige Cigarrenkiste und eine Streich
holzschachtel gefunden wurden Die
Ges.i):v.)re1u-u sprachen den Auge-klagten
in allen Fallen schuldig unter Ausschluß
mildernder Umstände, der Gerichts-has
verhangte uber ihn die Todesstraje und
verurtheilte ihn außerdem »in -t Jahren
jksiciithnuss nnd 6 Jahren Ehrverlust
P o in m e r n.
Stettin· Die hiesigen Schrift
seyer haben eingesehen, daß ihr Ano- s
stand aussichtslos ist« In der größte-til
hiesigen Drnrlerei (Graßtnaun) habeui
sich die ausstiiudigen Seher wieder zni
den alten Bedingungen angemeldet nnd1
werden wieder die Arbeit ausnehme11.!
Die Unverheiratheten wurden nicht wie
der angenommen, da ihre Stellen in
zwischen anderweitig besetzt sind Diel
Setzer in den übrigen Druckereien diiri i
ten in den nächsten Tagen folgen, ein
großer Theil wird arbeitslos bleibuhs
da m letzter szeit der ssnzng ans der
Provinz sehr start war. i
P t) riy Lehter Tage landete hier!
ein Lustballom der in Prag » Stunden;
vorher aufgestiegen war; Jnsassen tva-"
sten der srauzösische Lustschisser Godard
mit zwei Prager Herren nnd einer Dame,
darunter ein junges, ans der Hochzeits
reise begriffenes Brantpaar.
G r e is e n b e r g. Der Tischlermei
ster Wilhem Buchelt ist bei Göhrle durch
eigene Schuld aus der Bahn verunglückt,
indem er zu nahe an das Vahngeleise
herangiug, vom Zuge erfaßt, nnd dabei
tödtlich verletzt wurde.
SchlesioigHolfteiu
S ch lesivi g. Der Biereoufuin in
unserer Provinz hat sich gegen das
Vorfahr ganz bedeutend (un- ca. 10
Proc.) gesteigert Nach der Einwoh
nerzahl lommen auf den stopf der Be
völkerung unserer Provini lUl Liter
Bier, gegen im Liter ini vorigen Jahre.
»Die Arbeiters aui Donithurm find jetzt,
nachdem der Bau die Hohe von ils Me
tern erreicht hat, eingestellt Nächstes
Fruhsahr folgt dann der li) Meter
hohe Giebelbau und die 37 Meter hohe
Spitze.
trieb Der ltapitaii dei- stieler
Dampsers -«Stormarn« O. Schwam,
hat die Manufchaft eines in Seenoth
befindlichen schioedifchen Schiffe-) in ter
Nordsee bei Harftholui gerettet. Der
Dampfer »Storinarn« erblickte in der
Morgenftunde die fchioedische Brigg
»Clinton« von Fislebälshilh welche au
fier der fchioedifchen Flagge das Signal
»Poesie zerschlagen« und das Sigiial:»
,,habeii Hilfe nöthig« zeigte. Ter
Dampfer hielt sofort auf dieselbe ab
und setzte das Nettungsboot mit fünf
Mann besetzt, aus-; dasselbe lehrte um
Hz Uhr mit fünf Mann der Vesatzung
an Bord zurück. Als dieselben trotz der
herrschenden hohen See glücklich an
Bord des Dampiersz waren, lehrte dass
Boot zum Wracl, welches beide Mafteu
verloren hatte, zurück, um die noch an
Bord befindlichen fünf Mann, htapitän
Benigfom den Steuermann und drei
Matroseu zu retten, was glücklich ge
lang. Das Schiff mußte feinem Schick
sal überlassen werden, da die See zu
hoch war, um dasselbe einfchleppeu zu
könne-r
Hannover.
Verden. Mit der Frage: ,,Soll
ich einmal aus dich schießen-« ging der
jugendliche Hausknecht Heinrich Kö
ster auf den Dachdeckerlehrling Angiift
Fifchbeil aus Ofterode mit einer gelade
snen Pistole los. Die Waffe entlud sich
splötzlich und die Kugel drang dem- Lehr
lin in den Kopf. Der Getrossene gab
ba d den Geist aus Köster wurde ver
haftet.
Hannover. Zu dem Diner bei
dem Kaiser im königlichen Schlosse wa
ren etwa vierzig Einladungen an die
Generalität, die Commandenre der hier
garnisonirenden Regimenter und die
Spitzen der Civilbehörden ergangen.
Von dem Publikum wurden dem Kaiser
erneut enthusiastische Kundgebungen dar
gebracht.
M ü n d e n. Wegen der hier herr
schenden Masernepidemie wurden die
beiden evangelischen Schulen bis aus
Weiteres geschlossen.
N e u sta d t. Die bisherige Acker
bauschulc zu Nienbnrg soll nach hier ver
legt und als landwirthschastliche Winter
schule weitergeführt werden
O s n a b r ü ck Die städtischen Kol
legien haben die von dem Ausschusse zur
Förderung des Rhein Weser-Elbe Ka
nals aus Osnabrück vertheilte Summe
siir die Vorarbeiten mit 4000 Mark ein
stimmig genehmigt
P«e i n e Die Reichsbant- Verwal
tung beabsichtigt, »in hiesigen Orte eine
Nebenstelle zu errichten.l
Provinz Sachsen.
Aschers leben· H. Bachmann,
Werkfiihrer in einer großen Fabrik, er
schoß den Betriebsleiter Herrn Nestal
und nahm sich dann selbst das Leben.
Er führte die schreckliche That aug, weil
Nestal ihn entlassen hatte.
M a g d e b Irr g. Der Abzug der
Sachsengänger hat in den letzten Tagen
seinen Höhepunkt erreicht; in den Vor-—
mitiagsstunden trisst jetzk täglich ein
Sonderzug hier ein, bald einer mit
5()0, bald einer mit W« Persouen Die
Gesammtzahl der iiber Magdeburg nach
ihrer Heimath Zuriicklehrenden wird aus«
15,«0» geschätzt. Die Zeit der Rückkehr
hat sich iu diesem Jahre wegen der ver
späteten Ernte etwas verschoben. Wie
die »Magdeb. Ztg.« schreibt, haben die
Leute durchweg ein ges- ndesz Aussehen,
Alle-sind mit vielen Sachen in ziofserm
Störbem R isten und Packeten beladen«
»die sie hier durch ihre Arbeit erworben!
Jhaben und nun mit in die Heimathi
« nehmen. ’
Jn Halle ist der Operationssaals
in der königlichen chirurgischeii siliiiik,’
der sich schon seit Jahren in Folge der
immer größer werdenden Anspriiche,j
die heutzutage an derartige Institutes
gestellt werden, als .viel zu klein erwiesen
hat, durch Nenbau mit allen der Neuzeit
entsprechenden Einrichtungen bedeutend
vergrößert worden« Die Kosten haben
ca. s(),()00 Mk. erfordert. Am Todes s
tage Richard von Volkmanns, den ZU
v. Bitt-» ist derselbe eingeweiht wordens
Westphalen. !
T o rtm un d. Jn manchen liindli ’
chen Kreisen ist es leider Sitte geworden,
bei deui Ansbruch eines Brandes aus
eineintslehöst »mit Stroh zu lüschen.«I
Eig- geschieht dies, um dem vom Brandes
Betroffenen die ganze Verficherungczsum
me zuzuwenden, wenn man annimmt,
daß der vom Brande Heimgesuchte we
niger Schaden habe, wenn das ganze
Gebäude abbrenne, als wenn ein Theil
desselben eingeaschert werde. Die Straf
tammer in Dortniund hat drei solcher
Feuerniänner ans der Gegend von Unna
zn ganz empfindlichen Strafen verur
theilt
ll n n a. Mit beispielloser Durchtrie
benheit ist der Banauier Herbrecht bei
seinen Wechselfälschungen zu Wer-le ge
gangen. Die Fälschnngen geschahen in
zweierlei Arti Einmal wurde der Text
an-f kleinen Wechseln mit Sänre ansge
tilgt und höhereSuninien hingeschrieben,
nachdem vorher die Zahlen entsprechend
geändert waren. In anderer Weise wur
den die Aecepte gefälscht, sie wurden am
Fenster durchgepanst. Aus eine hiesige
Firma laufen über 25(),»()0 Mark sol
eher gestilschten Aecepte. Handwerker
und namentlich Landwirthe brachten dem
Herbeecht gern ihr Geld, weil er hohe
Zinsen, 5 bis 6 Prozent, zahlte, die Leu
te verlieren jeht weit über l()0,0()0 Mk»
einzelne l()-—12,»0() Mk. Auch seine
eigenen Angehörigen hat Herbrecht ge
rupft; sein Bruder soll 2()0,00() Mark
verlieren.
Bu e r. Bei dein hiesigen Anitszrich
ter wurden in der Nacht 7000 Mart in
Werthpapieren, meist preußische Consolsz
nnd Papiere einer badischen Bank, ferner
ein erheblicher Baarbetrag mittels Ein
bruchiz gestohlen. Die aufgebrochene
leere Cassette wurde in der Nähe der
Emscher aufgefunden
Rhein-Provinz.
D it sse l d o r f. Der Vorstand des
Vereins deutscher Eisenhiittenleute be
schloß auf den letzten Sonntag des Mo
nat-, Januar 1892 eine Hauptbersamins
lung nach Diifsekdorf zu berufen.
E l b e r se ld. Hier beging der
Nabluner der Shnagogengeineinde
Eiherfeld Barmen, Herr Dr. Barba
riaH Auerbach, sein 26sährigeg Antis
jnbiliiiiui. »
A a ehe u. Jn der Nähe oon H a a-!
re u wurde abermals ein Mädchen niiszsi
handelt; es wurde gestichelt und mit-J
zerschlageuem Bein ausgefunden. i
E e up eu. Der Ausstand der hiesi- E
gen Einwohnerschaft gegen die Bäckerl
uininittäglich zu. Vom 1.Novetuber»
bis jeht haben nicht weniger als litt-O
Haushaltungsvorstände auf dem Poli
zeiauite die Genehmigung zur zollfreien
Einsichr belgisrhen Brodes zum Haus
bedarf nachgefucht. Bis jeht haben die
hiesigen Mieter die Brodpreise, die üb
rigens in unserer Stadt von jeher tut-i
her waren als anderwärts, noch nicht?
heruntergesetzt Das Publikum hat die
Ueberzeugung, daß der verhältnismäßig
iniedere Zoll von 5 Mark auf 100 Ki
ilogranun Getreide das dreipfündige
JBrod nicht um 17——18 Pfd. vertheuern
ikann, und scheint daher uiit aller Ent
lschiedenheit den Boycott gegen die
Bäcker fortsetzen zu wollen« Die Bäcker
beabsichtigen, bei der Regierung gegen
idie Grenzvergiinstiguugeu vorstellig zu
werden.
Hessen -Nassau.
s Wie s b a d e n. Der Fiifilier Chri
stian Reininger vom Iz. Bataillon des l.
Nass. Jnfanterie-Reginients No. 87 war
von seiner Garnifon Mainz herüberge
kommen, uiu seine 23 Jahre alte Frau
Dorothea R., geborene Krapf, zu befu
chen. Jn der Nähedesz »Warmen Dam
mes« sah er zu seiner Ueberraschung,
daß seine Frau einen ihui unbekannten
jungen Mann zur Bahn begleitete und
von letzterem ein Briefchen zugesteckt er
hielt. Als sich das. Paar getrennt hat
te, ging R. auf seine Frau zu und ver
langte oie Aicshijndigung des Briefes.
Die Frau verweigerte dies und erhielt
infolge dessen ein paar Ohrfeigen. Nun
begab sichdas Ehepaar in die Wohnung
des Obsthändlers Jakob Reininger,
Metzgerstrasze No. 35. Dort verlangte
Fiisilier Christian R. wiederholt, seine
Frau solle ihm den Brief «zu lesen geben
Wieder verweigerte dies die Frau und
nun feuerte Christian Reininger aus
seinem Revolver vier Schüsse auf die
dicht neben dein Bette seiner zwei kleinen
Stuf-Geschwister stehende Frau und un
;1nittelbar darauf einen Schuß aus sich
selbst ab. R. hat nur eine Fleischwmp
de davon getragen, gefährlicher .ist die
Frau verletzt. Der Jnhalt jenes ver
hängnifzuollen, Init· »Dein liebender Wil
helm« unterscirhnetenBriefes ist aller
dings derart, daß die Eifersucht Rs
wohlbegrimdet erscheint
G e l n ha usen.- Das electrische
Etablissement ist abgebrannt und 5300
Arbeiter sind dadurch beschäftignngslos
gewordeu.s . « .
F r a n l s u r t. Die vereinigten Gil
deu von Frankfurt, die ihren Ursprung
in das frühe Mittelalter verlegen; ha
ben die Absicht, sich aufzulösen Die
modernen Arbeitsmethoden haben den
Gildeu schon lange ihren Nutzen im ma
teriellen Sinne geraubt und der sociale
Unterschied der Mitglieder hat auch dazu
geführt, den geselligen Charakter zu ver
mischen.
Königreich Sachsen.
D r e sz d e n· Prinz Friedrich von
Sachsen uud Gemahlin sind in Dresden
am 223. Nov. Mittags eingetroffen. Von
der Landesgrenze ab, namentlich in
Bodenbarh und Pirna, wurden ihnen
aus allen Etationen Von der trotz un
uugiinstigen Wetters herbeigestromten
Bevölkerung begeisterte Kundgebnugen
bereitet. Auf dem Perron der böhmi
scheu Bahnhoss in Dresden wurde das
prinzliche Paar von der sächsischen Gene
ralitat und den höheren Staatsbeamten
begrüßt Tann erfolgte unter Glocken
geläutedie Fahrt durch die Stadt, wo
Vereine Spalier Lildeten, Tausende das
hohe Paar jubelnd begrüßten und ihm
Blumenspenden darbrachten, vor das
Rathhaus-, wo eine impvsante Empfangs
halte errichtet, dieZpitzen der Behörden
die Nenvermählten empfingen und Ober
biirgeruieister Tr. Ztiibel eine Anspraches
an dieselben hielt. Hieraus ging dies
Fahrt nach dem Schlosse Dort erwer-!
teteu der tu önig, die stönigiin dies
Familie des- Prinzen Georg, die
Minister und .L oschargen das prinzliche
Paar.
Die iachsische Regierung hat eine
weiter- Bestellung von lä« neuen Lon
niotiveu iu der Laconiotiven Fabrik von
Cheiunih gemacht.
P l a u e n i. V. Hier feierte die be
deutende Lederfabril von Karl Tröger
kürzlich ihr 50sahrigez Bestehen. Der
Begründer ist noch heute Besitzer dersel
ben. Die Firma stiftete :3«,()()» Mark
sur Unterstützung ihrer Arbeiter und
nimm Mark für die Armen der Stadt
nnd liesz überdies »in-» Mark an das
lsleschäftpersoual vertheileu. Die Han
delslamiuer und die städtifchen Behör
den detheiligten sich an der Feier
IIL e ipz i g. Der slüchtigeSparkassens
verwaltet Neidhardt hat außer 10,354
Mk· Spargeldern noch 418:3.15 Mk.
aus der Schulgeldiasfe ver-mitteilt Die
von ihnt hinterlegte Kaution beträgt
lsnui Mk. Die iut Anfang diese-Z Mo
nats ftattgefundeue Revision ergab, das;
die Bücher und Befunde in Ordnung
waren. Somit liegt nicht fortgesetzte
Unterschlagung, sondern Diebstahl vor.
Thüringen
In G r e i z eröffnete der Fürst Heiu
rich von Neuf; Greiz den Landtag und
in seiner Rede verwies er aus die Noth !
lage in seinem Fiirstenthiune, welche»
in Folge der Geschäftsstockung entstan
den ist
Ju L a n sch a in Meiuingen erdrof
selte der Bäckergeselle Hermann Jaeob
seine Geliebte Panla Wenie in deren
dianuner und erschosz sich danu selbst.
Illsoburg Hier haben die jünge
ren Tochter desz Herzog-Z von Ediuburg
einen Wohlthätigkeitsbazar eröffnet,
durch welchen in zwei Tagen l:3,0()0
Mark Reingewinn erzielt wurde. Meh
rere Damen der höheren Stände waren
Verkäuferinnen Der Gewinn soll zur
Weihnachtsbeschenkung der Armen ver
wandt werden.
J e na. Der Sohn von Dr. Steiner
aus Breslau ist in Jena, wo er studirte,
an den Folgen zu starken Rauchens ge
storben.
Jn A lten bu rg starb nach länge
rer Krankheit der Geh. Oberregierungss
ratb Moritz Laurentius, ein Mann von
großen Verdiensten um die Stadt Al
tenburg und das Herzogthum Neun
zehn Jahre hat er als Oberbürgermei
’ster die Interessen der Stadt nach allen
Seiten hin emsig gefördert.
Braunschweig
- Braunschweig Einer Abord
nung eines Vereins sagte Fürst Bis
'marck in Friedrichs-ruh, an Aufgaben,
die eine besondere körperliche Leistung
Tersorderm gehe er schwer heran, so auch
an die Reise zum Reichstag-e. Er werde
ausprobiren, ob es gehe oder ob er ves
zichten müsse. Er reise zum Reichstage
lnur um seine Schuldigkeit als deutscher
Bürger zu thun. »Wer da glaubt, daß
ich wieder damit zum Amt gelangen
wolle, der· überschätzt meine Bescheiden
heit nnd unterschätzt mein Selbstgesithl
Denn es kann mir nicht im Traum ein
fallen die Stellung eines Ministers zu
begehren. Sie wäre für mich nicht an
nehmbar.
- Eine verspätete Ordensverleihnng ist
Iin Braunschweig erfolgt. Die Theil
nehmer am schleswig - holsteinischen
IKriege 1848—-49 haben seiner Zeit in
allen deutschen Staaten, mit Ausnahme
von Braunichweig, Orden erhalten.
Vor einiger Zeit brachte der Vorsitzende
eines Kriegervereins dieses-Z Versäumniß
zur Kenntniß des Prinzregenten Al
jbrecht Am 20. Nov. haben die ermit
telten Viannschiveiger Kämpfer einen
Orden am Bande erhalten. Hoffentlich
schmeckt der verspätet eingetroffene Or
den um so süßer.
Freie Städte.
H a m b u r g. Am 7 Dezember wur
den 13,000 Fälle von Jnfluenza bei der
Sanitätsbehörde einberichtet Die To-·
desrate hat sich in Folge dessen bedeu- »
tend vermehrt
Unter großartiger Betheiligung wur
de der fiinfzigste Jahrestag der Grün
dung der Hamburger Börse gefeiert.
Die Straßen waren mit Flaggen und
Guirlanden dekorirt nnd das Fest wurde
allgemein gefeiert.
Breni en Der hiesige Central
bahnhof war kürzlich der Schauplatz ei
nesblutigen Vor.salls. Ein Feuermei
ster der Marine hatte sich zum Besuch
aufgehalten Es stellte sich heraus-, daß
der Geist des Mannes plötzlich gelitten
hatte, weshalb er in’«6 Lazareth nach
Wilhelmshaven überführt werden sollte.
Ein vorgesetzter Jngenienr holte ihn zu
dem Zweck ab. Mittags sollte dieFahrt
nach Wilhelmghaven angetreten werden.
Der Jngenieur brachte seinen Schützling
im Zimmer der Polizei unter und ging
dann zum Billetschalter. Inzwischen
zog der Fenermeister ein Messer aus der
Tasche und versetzte sich Stiche in den
Hals und in die Brust. Jn diesem
Augenblick kam der z’.,ngenieur hinzu.
Der Fenernieister zog nun seine Waffe
nnd stürzte aus den Vorgesetzten losz,
der sich so gut wie möglich wehrte, aber
doch einige Wunden davontrug. Der
Todsiichtige verlor dann erschöpft die
straft; er wurde in dast- Garnisonslazw
reib gebracht.
Bayern
Jn Erlangen ist Professor Dr. Vo
gel, Lehrer sür deutsche-s Recht und
Zinntirecht an der Universität, im Al
von 523 Jahren, gestorben. I
M n t t e r st ad t. Der in der Nähel
der hiesigen Eisenbahnstation wohnhaite
Bäcker Cron wurde in seiner Oberstnbe,
an einen Tisch anlehnend, mit eingeschla
genem Schädel entseelt aufgefunden
Ter That verdächtig wurde ein Sohn
dest- Ermordeten verl)astet. Cron lebte
mit seiner zyaiiiilie in stetem Unfrieden
und hatte bi: s vor wenigen saht-en, wo
er nach Amerika auswanderte, in unse
rer Gemeinde selbst eine Wirthschafts
nebst Bäckerei betrieben. Vor einiger;
Zeit kehrte er aus Ameriea zurück undl
übernahm hier wieder eine Bäckerei. »
In einem Dorfe bei N ür n b e r g er »
hängte sich eine 24jährige Bauerstochter
am Kachelofen in der Wohnstube, weil sie
nicht die Erlaubniß erhalten hatte, zu
einer Tanzmusik zu gehen.
Jn Hamelb urg wurde der Bür
germeister Herr Reut, ein wohlhabender
Mann ans guter Familie, aus den Ver
dacht hin verhaftet, den königlichen För
ftcr Schinidt, der ihn beim Wilddieben
überraschte, erschossen zu haben.
Z w e i b r it ck e n. Bezüglich dess im
Lnitpoldpark an Fräulein Anna Kal
lenbach veriibten Ranbansallsz hat der
tonigliche llntersrchnngzrichter Herr
Gulden ein Aus-schreiben erlassen, nach
welchem ein unter der Bezeichnung
Lieinrich Geib, Musiker von Rothe,nbaeh
sich unihertreibender Mann nn Alter von
30 bis :35 Jahren der That dringend
verdächtig nnd von Seiten desz legt Un
tersuchungrichterss ein Haftbcfehl erlassen
ist. Es wird uniErgreisnng des Geib und
Mittheilung sachdienlicher Wahrnehmun
gen ersucht.
Württemberg.
St ut« g a rt. Der Hopsenhändler
S. M. Wormser ist mit Hinterlassung
von :30(),00() M. Wechselschuldeu flüch-’
tig.
Hier hat sich sür die Herstellung eines
Dentnialo siir König Karl ans dem Fried
richsplatz ein Comite gebildet, an dessen
Spitze Prinz Weimar steht. Das Denk
mal soll 5(),0()() Mk. kosten; für Pläne
wird eine sreie Konkurrenz ausgeschrie
ben werden.
Der »Staat-3anzg.« meldet amtlich
die Versetzung des greisen württember
gischen Finanzministersz Renner in den
Ruhestand und die Ernennung des«
Staatsraths Dr. von Riecke zum Nach-— s
solger desselben Der König stattetel
dem scheidenden Minister einen Besuchi
ab, um demselben per sönlich seinen Dankl
für seine langjährigen ausgezeichneten·
Dienste auszusprechen und ihm sein Bild
zu überbringen.
E l l w a ng e n. Wegen Verbrechen
wider die Sittlichteit wurde der Lehrer
iJauch von Heidenheim von der Straf-—
kammer zu sieben Jahren Zuchthauö ver-—
urtheilt. Jauch war seit·14 Jahren an
der höheren Töchterschule zu Heidenheim
angestellt, schon seit langer Zeit hat er
allerlei Schändlichkeiten mit 12- und Is
jährigen Mädchen getrieben. Die « Vet
brechen kamen dadurch an den Tag, daß.
« vor einigen Wochen bei einem 12jährigen.
Mädchen ein Liebesbrief des pslichtver
gesseneu Lehrers gefunden wurde. Zu
beinerkeu ist noch, daß Jauch 45 Jahre
alt, seit 19 Jahren verheirathet und Va
tter von 7 Kindern im Alter von 5-—-18
l Jahren ist.
B a d e n.
M a n n he i ni. Jm benachbarten
Neckarau gerieth der Landwirth nnd Gh
meinderath Ludw. Weidner mit seiner
Frau in Wortwechsel und schlug sie im
Jähzorne uiit einein Hammer auf den
Kopf, so daß sie zusantnieustiirzte. Jn
I der Meinung, er habe seine Frau erschla
gen, eilte er.·auf den Speicher seiner Be
hausung unds erhängte sich· Frau Weid
uer erholte sich aber wieder und es ist
keine Gefahr sürihr Leben vorhanden.
f Jn Untergrombach wurde in
einer Wirthschaft bei einem Streit zwi
schen mehreren Burschen der 21jährige
Landwirth Wendt die Treppe hinunterge
worfen. Aufs höchste ergrimmt spran
Wendt wieder die »Treppe hinauf uns
stieß dem ihm begegnenden Bierbrauer
Rexroth von Kleinhenbach bei Aschaffen
burg ein Messer in die Brust, sodaß die
ser nach wenigen Minuten seinen Geit
aufgab. Der Ermordetc, ein 22jähri
ger fleißiger und braver Mann, war bei
dem Streite nicht im- Geringsten bethed «
ligt. .
sCa r l s r u h e. Die zweite badische
Kammer wählte Lamey (l»i«b.) zum Prä
sidenten, von Buol «(ultraxnontan)« »zum
ersten und Friderich "(liberal) zum-zwei
ten Vize-Prä«sidenten.
In P f o r zh e i m beabsichtigt man
ein Museum für Metalltechnik zu grün
den, dessen Eröffnung mit. einer umfas- ’
senden Fachausstellung verbunden wer
den soll. Diese Stadt ist bekanntlich
Vorort der deutschen Bijouterie - Fabri
kation.
Hesse«n-Dalrmftadt.
Mainz. Jm nahen Nieder-Olm
fordert die Diphtheritie seit länger als
zwei Jahren fast ohne Unterlaß Dosen
unter der schulpflichtigen Jugend.
Nachdem die Schulen kürzlich wieder
eröffnet worden waren, mußte dieser
Tage wieder eine Knabenklasse wegen
dreier solcher Todesfälle geschlossen wer
den.
General v. Reibnitz, dem die Presse
bei der bekannten Militäraffaire aus
Mücken Elephanten machte, hat seinen
Abschied eingereicht. Als Nachfolger
im Amte soll als Gouverneur unserer
Stadt General-Lieutenant v. Holleben
in Aussicht genommen sein«
Worms. Neulich Abends beging
ein Dienstmädchen in der Wirthschaft
»Zum Karpfen« die Usnvorsichtigkeit
und stellte eine brennende Petroleu1n
Lampe auf den Herd, welche sofort
explodirte und das Mädchen im Augen
blick in Flammen hüllte. Rasche Hülfe
erstickte sofort dast- Feuer, doch wurde
die Aermste, welche schrecklich verbrannt
fein soll, in das Hofpital verbracht.——
Dieser Tage wurde ein junger Mann
durch andere, die mit einem Revolver
hantirten, der dabei los-ging, so schwer
verwundet, daß derselbe, Namens Güti
ther, in«s Hospital verbracht, daselbst
verstarb.
Oesterreich.
W i en· Jin Vorort Erdberg wurde
ein armer lungenkranker Mensch Namens
Karl Pomera von einem Frauenzimmer
erniorde:. In dem Hause, das nur ein
geräuiniges Zimmer hat, wohnten das
Ehepaar Pomera, der Holzarbeiter Stür
iner nnd die mit ihm in wilder Ehe le
bende Arbeiterin Josepha Bauer. Letz
tere war eifersiichtig und streitsiichtig,
daher tündigte Karl Potnera den After
niiethern Während nun Frau Pomera
ihrer Arbeit alsZ Milehtriigerin uachgiug,
iiberfiel die Bauer deren kranken Mann
nnd ermordete ihn. Als die Frau heim
kehrte, fand sie die Wohnung vers lossen.
Endlich öffnete die Bauer, schiittetete der
Poinera eine iitzende Flüssigkeit, wahr-«
scheinlich Vitriol, inLZ Gesicht und entfloh
Man glaubt, das; die Mörderiu sich in
die Touau gestürzt hat.
K la g e n fu r t. In Raibl hatliirz
lich dass Hochwasser abermals die Stra
szen durchrissen und viele Häuser be
schädigt.
T e p l i tz. Jiingst hat sich der ge
weseue Direktor der Magdalenhiitte der
H. Otterniann’schen Glasfabrit in Ti
schau, Herr Kovats von Tusznadi durch
einen Revolverschuß entleibt. Er wurde
todt in seinem Zimmer aufgefunden. In
einein zuriickgelassenen Schreian nimmt
derselbe Abschied von seinen Freunden.
Monat-J war ein jovialer, lebeuszlustiger
Herr in mittleren Jahren, dessen Beneh
men niemals aus ein so schrecklichetz Vor
haben hingedentet hat.
O l m ii tz. Die Angelegenheit der
Erbauung einesz neuen Justizgebiiudes
hier ist soweit gediehen, daß kürzlich die
llebergabe der siir diesen Bau erforder
lichen Bauvertriige von Seite dec- Militär
Aerarsz erfolgte-.
B u da p e st. Wie aus Stuhl-«
tveißeuburg berichtet wird, hat man es
bei dem nach den ersten Angaben durch
einen Unglücksfall herbeigeführten Tod
des Grasen Geza Batthyauui mit einem
Selbstmord zu thun. Als Motio dessel
ben wird angegeben, daß der unglückliche
erst tznjährige Graf in letzter Zeit fort
während lräulelte und dasz dieser Um
stand ihn in den Tod getrieben haben
dürfte. Graf Geza Batthnanyi jr. wer
ein Entelliud des als Freiheitsmärtyrer
gestorbenen ersten Ministerpritsidenten
Ungarus.