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About Grand Island Anzeiger. (Grand Island, Nebraska) 1889-1893 | View Entire Issue (Dec. 18, 1891)
Milde Triebe. Rosewvon sitt-it Usersah (Fortsetzung.) " «, das is um ein z’viel,« mur Itlte er. «Recht hast, Alter, und d Buhl is zu hart, drum muß mans leich der machen dem arm-en Mädel, roLe die «schen. Wenns zwei mit einer ha , haltens a Duell, der davon kommt, kriegt z Madel!« - Ein seiner warmer Regen fiel, ein Barke-r bitterer Geruch stieg auf von dem urchniißten dürren Laub, den abgestor seiten Kräutern und Blumen. Der Inderl flüsterte noch neben dem Bache Itit seinem Schatz, von der Post herüber tönte schrill eine Klarinette, das Ge stamps und Gesohl der Tanzenden Am ·,Sreitkops«, der sich in seinen schwarzen Umrissen drohend aus der Finsterniß hob, schrie ein Hirsch in regelmäßigen Zwischenraumen l 3. Als Loisl am andern Tage dem HörsterBericht erstattet -"1ber seinen ersten lücklichen Reviergang, drückte ihm der lbe seine Freude darüber aus, daß er ch besser anlasse, als er selbst vermuthet. Daraus gab er Aufträge, welche ihm die anze Woche vollan zu thun gaben. Der äsrst wurde in den nächsten Wochen zur agd erwartet, da mußten die Steige ansgebessert werden, die Stände revi dirt, und vor Allem die Triebe, welche gemacht werden sollten, genau ausstudirt werden, damit keine Fehler vorsielen. »Der Fürst wird mich fragen nach Dir; schau, daß ich ihm eine gute Ant work geben kann,« sagte der Förster. In Loisl regte sich der Stolz, er ver sprach sein Möglichstes zu leisten. An sestrengte Thätigkeit schien ihm auch das beste Mittel, und den Kummer zu Eber-winden, der an ihm nagte. Der Förster rief ihn noch einmal kn« wick, als er die Kanleei schon verlassen hatte. »Was i Dir noch sagen wollt, Loisl«, Begann er zögernd, »i hab g’t)ört, Du hoffe mit der Strotznerbaner Marei. Laß doch die Dummheit, das is kein Madelfür Dich, H kann ja doch nix draus werden, da ist der Alte grad der Rechte. Hatdenn net auch der Gries bergen der Lump, mit dem Madel was ?« Loisl wurde seuerroth. »Ja-schon, .ber—«1 Der Förster lachte. »Aber i bin der Lieber-e, willst sagen! Na ja, da könnt »ich einen Tag lang predigen und g wär doch umsonst !« Dann machte er plötzlich ein sehr ern stes Gesicht und stieß mächtige Tabaks— wlken aus dem Masertopi. »Der Toni ist ein Hauptlump, das weißt, Loish da könntet ihr leicht zusammen treffen draußen; ich hoss wenigstens,das3 dem Kerl das Handwerk einmal g'legt wird. Kennst denn die Vorschriften Eber die Sach? Nur in der Nothtvehr sdars der Jäger von der Schußwaffe Gebrauch machen, d. b aus Deutsch, nur wenn der Andere aussahrt mit der Büchs, Ehast Das Recht, zu schießen Jst der anp flinker wie Du, istKJ Dein Scha den; schießt Du dein Lumpen nach,tvenn K davor-Hättst, und sitzt der Schnß hin ten, kannst wegen Morde1 verurtheilt werden. Läßt Du ihn laufen, und ßt Dich der Kerl irgenwo ab nnd « ßt Dich an, ist’s Dein Pech· Es ist n so eing’richt, daß den Herrenl · deren net z’hart g7schiecht. und unser Einer ist halt dann im Dienst g’sallen!« Der Förster hatte jetzt einen brennend rothen Kopf, die Tabatstvolken flogen ßweise gegen die Decke, offenbar kochte ihm selbst der alte Haß. Plötzlich fiel ihm ein, daß sich iiir ihn, als Beamten, eine derartige Kritik des Gesetzes dem Burschen gegenüber nicht passe. »Toch das geht Dich Alles nix an,« fuhr er ärgerlich über sich selbst fort. »Gar nir! Die Vorschriften kennst Du jetzt und darnach gehst Du vor. Jch sag’ Dir das Alles wegen dem Toni. Du hast«n am Strich, na türlich, da könnfg leicht über die Vor schrisien hinausgehen, im Haß und Zorn sieht man allerhand, wag gar net so ist. Ne! daß Da eine-Z Tages daher kommst und mir Sachen vorschwätzsi. was ich net hören darf. Ich werd auf den Eid vernommen in solchen Fällen, merk« Dir das! Daß ich wegen Teiner keinen, Meineid schwör, wird Tir llar sein« Jetzt b’hüt Gott und Waidmanns HeilU Loissl!« Der Förster achtete in seiner Erre aung nicht aus die aufsallende Blässe des ägerö,zog aus dem Regal nebenan em Aktenheft heraus und warf es auf den Tisch, daß eine Staubwolle auslog. »Wind Gott hab i g’sagt!« wieder holte er, mit der der Hand abwinlend, als er Loisl noch immer vor sich stehen sah. . Dieser wollte sichtlich noch eine Frage , doch der wiederholten energischen ordnung leistete er schweigend . Das waren fürchterliche Worte thu, die der Fdrster sprach. War-un er denn so schlecht von ihm, daß et ils-I einen Mord zutraute aus ß? fi- Dnell soll« werden, ganz na der st, die er i angemandergesetztz CI sogen Büs ,wer zuerst fertig M. So tte er Des die anze Nacht Ist sich ,lIatte den nall sehdit Uhu-M zenseheiy wie den MM u rsber natürlich, jetzt - er’i, mochte zusehen, wie e III-Ied- ,er hätte den ihm-Eilet »weil i ihm nix iag’n werd, was er ne hbren darf, und er nur da« sagen kann auf Eid, was i ihm rappartir. Wie er das ’rantbracht hat, der Förster —- ich hab’e wohl verstanden !« Ward denn aber nicht am gescheit-te ften,deni Förste zu folgen betreffs der Marei und das ädelein- für allemal aufzugeben? « Der Gedanke beschäftigte ihn jetzt ernstlich wie er dem Revier zuging. »Er hat ganz recht, wir passen net für einander, sie wird alleweil d’Hosen an haben und dann — was Leichtferiigs steckt in ihr. Habe ja erfahrn Jn )der Frühe mir ihre Lieb’ g’stehen, auf die Nacht mit dem Toni heimgehen: wenn’g auch net ihr Ernste war, aber s fis doch stark. Dann der Alte! Sie dem Toni einfach lassen, wär’s beste. Er paßt wirklich net schlecht zu ihr, dann wär die ganze Dummheit aus, es brau chet tein Duell nimmer, kein Haß, kein Verdachtigung, wenn was passirt. Der Toni wär ein Wilderer für mi, wie jeder; Andere, gegen den i meine Pflicht thu« weiter nix.« i Der Gedanke festigte sich immer mehr-. inihm. Am Mitwoch nicht auf die Aber« nalm zu kommen zn dem verabredeten Stelldichein, war sein fester Entschluß. Das Besichtigen der Steige und Stände für die Fürstenjagd beschäftigte ihn in einem von der Ahornalm weit entlegenen Neviertheil. Er verrichtete seine Arbeit mit der größten Gewissens-, hastigkeit. Die Nächte brachte er in der Winterstube bei seinen früheren Kameraden, den Holzknechtm zu. Er war in der besten E’aune, ließ aber doch. ihnen gegenüber das Geiühl seiner neuen — Würde etwas durchblicken, was als! selbstverständlich und berechtigt hinge-; nonimen wurde. Er gehörte jetzt zurI Förfterei, die Fürstenkrone auf den-; Kragen, die silbernen Knöpfe mit dems Wappen auf der grünen Weste verfeth ten nicht ihre Wirkung; er war einmal? »a G’«wappelter«, tnit dem man nichts umspringen konnte, wie mit Seines-« gleichen. Man erlaubte sich daher auch, keine Anspielungen auf sein allgemein; bekanntes Verhältniss zu Marei, und algk Einer die vorlaute Bemerkung machte:k »Wenn i Du wär, den Toni nahm is aufs Korn!« da brannte er in lichter lohem Zorn. »Sei-en nehm i aufs Korn, derj a anp is, den Toni net mehr, als en; Andern, das ist meine Amtspslicht,« sagte i er würdevoll; »von der ihr keinen Be griff nicht habt. « Dieser Ton flößte Respekt ein, man gab sich alle Mühe, ihn zu besänftigenz und überließ dem »Herr-n Prentner«s den besten Platz im Lager, indem man E ihm das Heu ausschüttelte Und ein blau- ; karrirtee Kis« en zur Verfügung stellte« ’ des sonst nur der Förster verioendens durfte — Auch der Dienstag verging, ohne daß Loiel seinen Entschluß wanten sühltezk er ergöpte sich an dein Tierger, den Mai-ei haben würde, weni- sie vergeblich aus ihn wartete »Das gschieht ihrz grad recht, der Unbeständigen, sie sollk nur sehn, daß es auch Männer gibt, die sich net am Narrenseil runisiihrn lassen, «j dachte er Als er sich am Mittwoch von seineinI Henlager erhob, kam es ihm aber doch vor, als habe er die ganze Zeit übers nicht-·- gethan, als aus den heutigen Tag gewarten Ob sie sich auch wirttich ar gerte, wenn er nicht lame? Oder am End gar freute, daß er selber gescheid geworden war und sie Ruhe hatt-c vor ihn-. - Wenn man das Alles so beobachten könnte? Das konnte man ja von der Schneid aus, wo neulich die Hirsche ge täinpst hatten Mit dem Perspeitiv sah er ihr mitten in die Seel hinein. Da war ja keine Gefahr dabei. i Nachdem er zwei Tage in diesem Ge birgsftocl sich aufgehalten, war eo ohne - hin an der ;-3eit, auch drüben bei der Aliornalmfich uiniufehem ob Alle-Z in Ordnung fei. Tie Wilderer konnten« leicht erfahren, daß er hier beschaftigtH und die andere Seite des GebirgszftockeZE ohne Schutz sei. Nichts hatte ihn empfind- i licher gekränkt, alg wenn man in der ersten Woche feines Dienstes ihm einen geschehenen Wilddiebstahl hatte nachwei sen können, sei es, daß nian einen ver- « dachtigen Schuß vernahm, oder dem s Verkaufe frischen Wildee auf die Spnrs lanc; er war überzeugt, daß es« nicht an Neidern fehlen würde, die ihm mit Ver gnügen einen solchen Streich fpielen wür den. Sein Geschäft hier war beendet, die Jagd auf das Pünltlichste vorbereitet, so hielt ihn nicht nur nicht-Z ab,sondernes war sogar seine Pflicht, wie er sich ein redete, sich in das Revier zu begeben, in welchem die Ahocnalm lag. Die Sonne stand im Mittag, als er die Schneid erreichte, dem Platze gerade »gegenüber, an welchem er vorige Woche Idem Hirschfampf zugesehen hatte. Zwi « schen den Schindeln der Ahornalm drang der Rauch in feinen Wölkchen heraus. Die Stallthüre stand offen, das Geräusch des Kehrens und utzens war deutlich hörbar Marei reinigte den Stall. Er zog sein Perspektio heraus und richtete es auf die Thüre. Da erschien sie. Die ges-rannten Reine führten emsig den Besen, die nackten Füße, wel che der aufgeschsirzte Rock freiließ, leuch teten ins Sonnenschein seht se te sie aus« trat heraus in’s Freie und ah sich nach allen Seiten uni, besonders den Steig, den er neulich gekommen, beobachtete sie gespannt- sein Zweifel, sie erwartete ils-. alewiM esich in ihren Bewegungen eint silichleit aus, ja er laubtt Iihresse Brust mit einem tiefen genizet sheben zu sehen. Er konnte das Glas nicht mehr vom Auge lassen. Das Mädchen verschwand eine Weile« sauch das Geräusch der Arbeit verstumm te, dann kam sie mit einer dampfenden iSchiisseL ihrem Mittagmahle, heraus und setzte sich auf die Bank vor die Hütte z Sie bekreuzigte sich, sprach stumm das Zaltgewohnte Gebet, dann griff sie zum ILössel Doch sie hatte ihn noch nicht Izweimal zum Munde geführt, da sprang Isie aus und horchte ; Loisl hatte durch eine unvorsichtige Bewegung einen kleinen Stein abgesto ßen Gespannte Erwartung lag ans ihrem Antlitz, dann setzte sie sich wieder, sichtlich entäuscht, wars den Löffel ärger lich weg, schob die Schüssel weg und stützte den Kopf in die Hand Loigl lachte befriedigt vor sich hin. Das war ein genußreicher Anblick siir ihn; sie erwartete ihn, kein Zweifel, sie grämtesich, daß er nicht kam. Würde sie dies thun, wenn es ihr mit dem Toui ernst wäre? Erwartete sie ihn nur, um ihm zu sagen, daß es aus sei zwi schen ihnen ?—--Und jetzt wischte sie mit der Schürze über die Augen, sie weinte —-— sie müßte sich ja freuen über sein Ausbleibein wenn es so wäre, wie er gedacht Ihm selbst wurden die Augen naß. Er glaubte in ihrer Seele zu le sen —sie weinte aus Neue über ihre Leichtsertigteit, sie dachte des Unrechts-, ,1 das sieihtn angethan vorigen Sonntag mit ihrem nächtlichen Heimgang. Undl wie kleinlich, werthlos erschien ihm joyti seine Jägeilust sein Amte-stolz wiei leicht wvg das Alle: jetzt gegen das tvei nende, ihm sich entgegensehende Madchen da unten! Schon wollte er aufspringen und ihr zurufen, da besann er sich eine-Z Andereni »A bis-l a Straf muß sein, sie soll nurI anch a bisl lernen, wies thaah dass Heimweh Sie bleibt ja über Nacht1 aus der Alm, und wenn der Abends kommt, die Nacht, is viel schöner plau schen, da geht H Herz viel mehr aus als mitten im Sonnenschein Noch an ilei « nett Pürschgang und dann erlös i die· arme Haut. « So sagte er sich voll innerer Seligkeit,! seines endgiltigen Ziege-s gewiß. I Marei saß noch immer in Gedanken verloren, sie schien die Arbeit ganz ver . gessen zi- hrben. Laie-l mußte sich alles Gewalt anthnn, sich von diesem Anblick zu trennen, in seinem weichen Gemüth war aller Groll erloschen, aber eben da- 1 tin erblickte er seine Schwäche, die ihni bei Marei stete- geschadet, er wollte ihr den Mann zeigen. , Vorsichtig verschwand er hinter der« Schneid. Ging er aus dein weiter un terhalb führende-i Jagersteig durch dass Gewänd, schön langsam um den Almles-’ sel herunt, so lani er grade recht vor Dunkeln-erben aus den Weg hinaus, den er gewöhnlich einschlag. wenn er die Ge liebte besuchte. »Man kann ja den Gemsen ein bigl zuschauen, damit die Zeit besser runigeht,« dachte er. links Zchießen war es ihm setzt nicht zu thun,z er hatte keine Mordgedanten, Alles solltej leben nnd sich freuen mit ihm. s Die Sonne entsendete sommerlichs heiße Strahlen, kein Lüftchen regte sichJ die großen gezackten Ahorublätter Hauer-s ten geränichlos zu Boden, von derz Bergstrasze heraus kamen die Töne eines Posthorns, das Brüllen eines Mindes, das Rauschen und Wetzen einer Säg mühte Loisl fühlte sich so lebenssrisch, es: ivar ihm, als ziehe das Frühjahr ein in! die Berge, ein nnbewußtee Gefühl des Dantessür sein Glück stimmte ihn sast andächtig. l Auf deni großen »Lal;ner«, der sichl nnt feinen fertige-spitzten iiberhänaendetr Gragbiiichelu weit hinaniiiog in die’ Zteintoände, äste ein starkes Rudeli Gemer, aus deni fahlen Gelb znclten hiel nnd da frische Triebe, welche die naich « haften Thiere sorgfältig ausiiichtenj Da ließ sich gut zuschauen und über· Alles nachdenken, mass er ibr sagen wollte beitte Abend i »F hab Alles gljort, wag Tu mit Toni g sprochen haft beim Heimgehen! Schritt für -chritt bin t euch nachg ichli dien, übern Zaun i—:« er Dir Mel-gesprun-f gen. Ader abweifn hiittstn sollen, den Frechen. O, Du kannst es schon, wenn Tu willst, aber Du hast ihm doch gern zugehöri. Er hat an ganz anders gsprochem wie sonst, viel sanften und gläftert hat er auf mi, und Du bast ini net oertheidigt, und dann hast n mit gnomaien zum Vater, wo er aushalten hat um Di. J hätt aufschreien nidgen vor Leid, i hab ihm nachivollen, aberi hab ini truckghalten und bin euch ftad nachgschlichen big vors Fenster. J hab Alle-Z ghört, Alles fgfehem wiae lämpft hast ntit Dir,wie Du vor Dein Vater niedergsallen bist, und wie dann der Alte giagt hat, wähl Du mit n Herzen vielleicht gehts besser. Da hab i ausge jauchzt für rni ganz ftad, weils mir klar, Tdaß Du nur mi wählen wirst loan An ideren. Dann bin i davon und den gu ten Gedanken haben wieder andere schwarze vertriebn. Er wird immer wieder kommer der Toni, hab ich dache, nnd nie wird a Fried wem, bis-ibi« —. Merdas ist fest Alles nimmer nöthigJetzt ghdrft mir auf ewig, und alles Andere war nur a böser Iman So wollte er sprechen und seinen Nein unt ihren Nacken legen nnd ihr die nas sen Augen küssen. Er legte sich zurück unter die verblühs ten Ilsenresety er starrte ansim die über ih- vUMW Direktivlilgi,w ARE-W « sen, aus dein et lag. « Entetvehlige Schläft-Weit til-ermannte ihn. Als erdie Augen aufschlug, waren die ziehenden Wollen blutig roth, und ans dein Gebirgslatnme zitterte die lepte Alten luth Unter ihm zogen schon die tten heraus, er mußte lange ge schlafen haben. Die Getnsen ästeti noch itttmer vor ihm aus dem »Lahner«, eine Gais wechselte scherzende Stöße mit ihrem Kis, berührte es lieblosend tnit ihrem Laus. Das machte ihn lachen, er zögerte noch mit dem Fortgehen »Wenn-I s Mai-ei atnal so an Fratzen hat und mit ihm miteinander scherzt vorm Haue-A dachte er. Er machte sich ein getreues Bild. Es war Abend wie jetzt, cr saß vor dem Strotznerhos nebe dem Alten nnd tauchte seine Pseise, in der Wiese vor ihm aus einem Henhaufen lag Marki, sein Weib, ttnd dalgte sieh mit einem kleinen Kinde. Es zerrte an ihren schwarzen dicken Zöpsen nnd wars jihr Heu in dass Gesicht; es war ein Ge »schrei und Gelächter, selbst der Alte lachte mit, und das Heu dustete so stark.. Ein schriller Pfiss störte seine schaffensj de Phantasie; eben die Kihgais welche mit ihrem Jungen scherzte, stieß ihn aus. Das Spiel war aus angstlich lauschendj streckte sie den Kopf vor und machte ei i ntge Sprünge ansmärtgz das Kitz blieb« ihr dicht am Leib. Jetzt wnrde die ganze Schaar lebendig, sprang ttttd pfifsj durcheinander Die Unruhe war ganz2 anderer Art, als damals, als der Bockx hereinstieg, den er schoß; die war mehri das 3eichen der Ueberraschung, als wie« jetzt der Angst vor einein nahendettj ,5eittde. » llnioilllitrlich nahm er die Büchse von. der Schulter und drückte sich hinter die« Latschtn Steine gingen ad, dann ward es wieder ganz still. Plöylich vernahm er deutlich ein metallenes Aufschlagems es louttte nur von den Nägeln eine-II Schttheg oder Spitze eines Bergstockesj herrühren Frost rieselte ihm durch dies Glieder; dae war kein Wild, sondern; ein Mensch! Sollte sich ein Fremder; verstiegen haben ? Sehr unwahrscheinj lich in dieser Jahre-Stein Sicherlich war I es ein Wilderer. s Er packte das Gewehr fester, redete! sich Entschlossenheit ein nnd ries sich die! Vorschriften des Försterg ins Gedacht I niß. Dabei mußte er an Toni denken Z Wenn er es ware? Er fühlte jetzt kei ; nen Haß gegen ihn, er wurde ihn anru z ien,1a das mußte er nnd wenn ers auffuhr gegen ihn tnit der Büchie Er fühlte kalten Schweiß aus der. Stirne. Aber er hatte keine Zeit mehr, weiter zu denken. Ein Mann ließ sich auf der anderen Seite des »Lahner«l vorsichtig zwischen zwei Wanden herab,. ein kurze-J Gewehr unter den Arme-. Ter(i-trie-.·-berger! Erkannte ihn so fort, aber er rief nicht, er hob das the » ter r nicht, er blickte ihn nur starr an, ohne etwas denken zu können DerWilderer blieb mitten in derRintte« stehen nnd spähte, ani eine vorstehende· Latiche steigend, vorsichtig über einet Wand hinweg in den Bahnen die Kth l guts trippelte noch immer mit ihreri Kitz nnschlüssig, woher der Feind kam nnd Wind einziehend umher Der Toni hob langsam seinen Etat-; zeu. j Loisl sah Alles nnd rührte sich nicht, seine Glieder waren bleiern in seinem Kot-s brauste es wie ein Wassersall. i Da blitzte es ans, ein schwacher kur zer Knatt, der wie ein Peitschenhieb sich in den Wänden brach, die Kitz ais brach zufammen, erhob sich aber rach chwieders nnd verschwand in der Latsche Jetzt sprang der Griesberger mitten in den Lahner, stieß einen Fluch ans und mach te eine örgerliche Bewegung mit demi Arme. Jetzt war die Rechte Zeit für Laile Toni hatte nicht wieder geladen undi stand ohne Deckung frei aus hundert: Schritte über ihm; er mußte sich ihmi ergeben, selbst die Flucht war aussichts los. Er empfand ein heftiges Wohlge sitht, ihn so ganz in seiner Macht zu sehen; einen Augenblick dachte er daran, daß der Abend bei Marei jetzt verloren, sei. doch das Pflichtbewnßtsein siegte über diese Anwatidlung s l s i Er war jetzt zu seiner eigenen Ver-, wunderung ganz ruhig und beidnueuY und bedachte alle möglichen Zwischen-s falle· EsJ geniigte ja, wenn er den« Toni die Biichse abnahut, dann konnte er ihn ja schadlos lausen lassen. Wies er sich dieses Zusammentreffen so blutig gedacht, und wie harmlog es verlausen1 würde! ! oni ging unterdessen einige Schrittes vor und untersuchte die Fährte des an— s geschossenen Wildes, dann trat er den; IAbsteig an. Dabei mußte er dicht au( « Loisl vorüber. l I Dieser lachte in sich hinein, toährends ssein Körper doch vor Erregung zittertes l nur noch bis zu dein weißen Stein; Ewollte er ihn loninien lassen, dann -— ! Da hielt plötzlich der Toni an undj fuhr sich mit der Hand gegen die Stitne. H »Herrgot, heut ie ja Mittwoch! Vors stauter Aerger hätt ich’s bald vergesse-is ——-s so wagt-« sagte er laut, wandte sichi halb gegen die Schneid und zog die Uhr! heraus. Loisl hörte jedes Wort, eine Blut-. welle schoß ihm in’s Gesicht und mit ihrs zugleich flog das Gewehr an seine Wange. Der rathe Bart Tonks flimmerte vor seinem Visier, da glaubte er die rechte Hand desselben nach seinem Gewehr greifen za sehen, etwas blinken — » Der Schuß blähte aus! ,,Loisll« tönte es kreischend mitten hinein in beut sich an den Wänden bre chenben knall. Leisc erblickte durch den Rauch einen W Körper IIW ans dein M Lange starrte er regungslos daraus bin, und nie konnte er sich später erin nern, was er dabei gefühlt, gedacht. Der Körper kutschte etwas bergab nnd verschob sich dabei derart, daß das sable Gesicht sichtbar war. j Dieser Anblich brachte ihn zum Be wußtsein des Geschehenen. Mechanisch kletterte er von seinem Sitz herab und ging über den Lahner aus den Gefalle uen zu. Wenige Schritte vor demselben blieb er stehen, seine Knie zitterten, mit sonderbarer kalter Neugierde blickte er ans das sahle Gesicht, aus das unter dech Rücken heraussickernde Blut, das in ei ner seinen Ninne bis vor seine Stiefel stoß. Der rechte Arm war gerade aus gestreckt, die Faust umklammerte den Lauf des Gewehres; die andere Hand konnte er nicht sehen. Es ,)g ihn im« mer mehr bekan, Schritt sur Schritt, es kam ihm vor, als vernehne er schwache Atlmnziige ! Wenn er noch lebte! War s gut oder schlecht? Wiinschte er se, oder wünschte-! er es- nicht? Er wuß -ein Antworti ans diese sich ihm aus wogende Frage.l Er bückte sichs-bückte sich tiefer, eine stälilerue llhrkette mit lleinengeschmeidi gen Gliedern lag wie ein zusammenge rollte-Z Schlängelchen aus der geballten Faust nnd zwischen den gekrümmten Fingern blitzte etwas. Er isob die Kette, die Faust hob sich mit die Uhr stack darin, die blitzte so heraus-. Ja. wie lam denn die Uhr da bin? Er griff doch nach der Viichse mit der Hand! , Loiel s Blick siel aus den kleinen Stuven und blieb starr aus dem Hahn haften Plötzlich that er einen raschen Griff darnach und zog die Hand :ebenso rasch wieder sittlich als habe er sich ge stock-en. .,Net gladen! Herrgott! Sie ist ja net gladen!« sliisterte er entsetzt, die Hände ineinander flechtend llnd doch hat er nach dein Gewehr ge griffen! Nein, nicht nach deni Gewehr -- aus die Uhr hat er gschaut, gerade wie er ihn angerufen hat, und die ist ihm aus der Hand gefallen vor Schreck, und er hat darnach gelangt, das hat so ge bliszn und in der Eile und der Angst hat er gemeint, der Gen-ehrlan ist est-, hat vergessen, daß er nicht geladen sein kann, und hat geschossen. Er hat den Ioni umgebracht-—- ermordet! Aberdass ist doch gar nicht möglich, dasz er einen Menichen umgebracht hats . (Fortsetzung solgt.) Wie »Sttting Pult-« start Zchon unmittelbar nach deni gewalt samen Tode des Dakota «- Häuptlings «Zittiug Bull« ward behauptet, daß er nicht als ein Feind von Feinden berech iigter Weise erschaffen, sondern unter dein Verwande. daß er feindlich sei, er mordet wurde. Der Congresz ernannte ein Coniite, die Behauptung zu untersus chen, aber das Contite that nichts. Jetzt wird von einem Herrn, der zur Zeit der Beseitigung des »Sitzenden« in Standing Rock lebte, die Behauptung erneuert und, der »St. P. Vollsztg.« zufolge, im Einzelnen Folgendes erzählt. Der Häuptling sei zur Zeit nicht mit am Rellelliren gewesen und würde sich bereitwillig aus der Agentur eingestellt haben, wäre er in gehöriger Weise vor geladen worden. Noch innerhalb zehn Tagen vor seinem blutigen Ende, dem sogenannten »Kanipse«, wären zwei Weiße an der Errichtung einer katholi schen Kirche in des Sitzenden Lager be schäftigt gewesen, und hätten die Arbeit nur wegen der Kälte eingestellt. Noch unt Z Mir sriiij an dem Morgens dec- Angriffs sei ein Schullelsrer durch das Lager gegangen, nnd nicht eini Hiindlein habe ilnt angeheilt Eise diei 42 Jndiauer - »Polizisten« den Angriss gemacht. hatten sie abgestini-stt, ob sie nicht die Ankunft der Soldaten erwarten wollten, und 40 wären dasiir, nur Zwei sur den sofortigen Angrifi gewesen. Aber diese Zwei waren die Führer und Todseinde »Bull’g«; sie bestanden aui dein Uebersall, und so ward er gemacht. llnterstittzt wurden diese Angaben durch die niit ihrem i- unterzeichnetem schrift lich aufgenommenen, und durch drei Zeugen gegengezeichneten Aussagen deri zwei setzt in Grund Niver wohnenden; Frauen des ltnall und Fall Abgewan i delten und ihr Zettgnisz ward erlangti durch eine Schulschwester der Agentur, die trotz ihrer indianischen Viertelsab l stamtnung eine hochgebildete Frau ist.l Das Zeugniß erzählt die lange Geschich te der Mißhandlung deg Häuptlingø und der Seinen durch die wert-«- und con ttaktbrüchige Verwaltung« eine Geschich: te, welche einen sehr anichaulichen Bei trag zu derjenigen der Spüvbüberei lie sert. durch welche die Jndianer ausge beutet werden, und welche selbst wohl ein weniger heidnisches Opfer, als der Sitzende, hätten aus den Gedanken drin-i gen können, daß Gott einen Messiae schicke, ntn die Gerupsten endlich von den Rupsern zn erlösen. Trotzdem sei es eine Lüge, daß der »Sitzende« und diel Seinen beabsichtigt hätten, aus denl l Kriegdpsad zu gehen. Dann kommt die Geschichte des ,,Katnps«es«. Die eine der zwei Frauen des Haupt linge erzählt: »Drei Polizisten, »Erazy Walking«, der Thes, »Lest Hand« und »Dne Ball-« lamen in unser hatte undi sagten, sie tätigen, unt «Sittiag Bull«i zu verhasten, gingen aber sort, ohne esi versucht zu haben. Einen Monat später schickte der Ugent an «Sitting Ball-« durch einen » elizisten« ihm sagen zu ssen, das er aus die Igentur kunnten solle, und dahin warei IÆU hätten tvie ein ielässt seh-U DI- WWI inmi- derW Gerade mit Tagesanbruch wurden wir dadurch geweckt, daß sieh das cis-ei tnit Polizisten (Jndianern) füllte. Csie ris sen niich aue dein Bette, vermeint-d, es sei »Sitting Vull«. Als sie ihren Irr thum bemerkten, gingen sie nach einein anderm Bette, in dem »Sitting Ihn « lag. rissen ihn heraus nnd schleppten ihn aus dem Fußboden hin aus der Thür. »Buc! Head« hatte ihn unt den Leib gepackt. Aber es waren ihrer so sViele unt ihn herum, daß ich nicht sah, iwer sein eigentlicher Mörder war. Aber »das weiß ich, daß »Shave Head«, »Bull« und »Eagle Man« seine Todfeinde wa ren. Nachdem »Catch the Bear« aus ,.Sitting Bull« gesenert, feuerte einer unserer Freunde. Nun fingen alle Po lizisten an zu schießen, und unsere Freunde thaten dasselbe, liefen aber bald fort. Dann lamen die Polizisten nach unserm Hause zurück, und sagten und, den Frauen »Sitting Bulls«, die darin waren, daß sie uns uni bringen würden, wenn wir heraus kämen. Unser Sohn »Crow Foot« war unter der Matratze eines Bettes ver steckt. Die Polizisten rissen die Matrahe fort, fanden ihn und rissen ihn heraus. »Erow Foot« (zehn Jahre alt) sagte: »O tödtet mich nicht. Bringt mich zu meiner Mutter. Ich habe Euch nichts gethan!« Aber die Polizisten achteten das nicht. Zweimal schaffen sie ihn, iuordeten meinen armen Jungen, zerr ten ihn aus der Thiir und warfen ihn aus seinen todten Vater, wie einen Hund. Und das geschah durch India ner, die sich Christen nannten. Wir hatten ja unsern Sohn auch der Kirche gegeben und hatten nicht gefürchtet, daß er erniordet würde. Mein Sohn hatte nie ein Gewehr nach einen Bogen und Pfeil während des Kampfes in der Hand gehabt, eben so wenig sein Vater. Waren die Soldaten gekommen, dann wäre lein Mord geschehen; aber die Polizisten thaten nach der Weisung der Agenteu, die schuld sind an dem Blut. Sie gaben ,,»Zitting Pult-« einen schlech ten Namen, utn ihn zu ermorden. Die Weißen halten ,,Sitting Bull« siir einen bösen Mann, weil sie nur gehört, was die Agenten sagten: aber »Sitting Bull« hat nie einen Weißen getödtte, inndern ihnen birgt-halfen Als unsere Freunde sortgelauien, fanden sie nicht Zeit, unsere Todten zu begraben nnd die Polizisten liessen iie in der Sonne san len. Wocheulang lagen sie, wo sie ge fallen, bis der gute Herr Riggsz von der Agentur lam und sie begraben ließ. Wir werden ihm das nie vergessen.« Die Juden in Frankreich. Aue Parie- wird der Vossischen Zei tung geschrieben: Am 27. September vor hundert Jahren beschloß die Natio nal Versammlung die Gleichstellung der Juden in Frankreich Von Philipp Au gust ins-ei ab hatten mehrere llouige scharfe Maßnahmen gegen die Juden getroffen, sie aussplunderw ihre Guthas den vernichten, sie überdies mit Ausnah mesteuern bedrucken lassen. Karl Vlll. t HRL Its Iderjagte alle Juden, die nach Deutschland und dem päpstlichen Avignon sliichteten Seitdem wurden einzelne unter driictendeu Bedingungen zugelassen, doch hob Ludwig XVI. 1781 den von ihnen gezahlten Leibschosz aus. Sie besaszen jedoch kein Biirgerrecht, mußten bei jeder Leteverändernng sich bei der Polizei anmelden, dursten weder Handwerk betreiben, noch Boden besitzen, selbstverständlich auch kein össentliehes Amt bekleiden. Trotzdem erlangten ein zelne Juden Einfluß, indem sie den Kö nigen wie den Großen und selbst Ge meinden Geld oorstreklten »Sie waren dauu persönlich wohl gelitten. So be greist es sich, daß, itn Augenblick ihrer Gleichstellnng, nur etwa tausend Juden in Paris wohnten und kaum einige Tau sende im ganzen Königreich Nur im Elsasz waren sie zahlreich von der deut schen Zeit her. Nach der diesjährigen Zahlung giebt es ti7,0t)t) Juden in ganz Frankreich, wovon tit,80» in Vario. Im Heere dienen 2455 jiidische Dssiziere und Gleichgestellte, worunter die Gene rale Levh, Lambert, See, Hinstin sowie mehrere Obersten. In den öffentlichen Aemtern sind sie ebenfalls start vertre· ten, wie die Präsetten Sohn, VelsDwand u. s. w. beweisen. Hier sind die Juden trotz ihrer kleinen Zahl sehr zahlreich in allen bürgerlichen Berusen vertreten. Es giebt hier Juden unter den Arbei tern und Handwerkern, wie unter den Gelehrten, Betriebsinhabern und Ge schäftsleuten aller Art, ja auch unter den Dienstboten Nach meinen Wahrneh mungen ist nur die kleinere Hälfte der hiesigen Juden mit Handel beschäftigt," trotz der großen Zahl mächtiger jlidischer Bankhäuser. Neun Zehntel der sranzäs sischen Juden stammen aus dem Auslan de, größtentheils aus deutschen Ländern. Troy andauernden Zuzugs vermehren sie sich nicht stark, da der Nachwuchs viel sach christlieh wird. Jhre Ver-schwel ung mit der übrigen Beoblkerun hat m dein ersten Jahrhundert ihrer leich stellung, wie man sieht, ungemeine Fort schritte gemacht. llntetschätzt Nessus: »Meine Angel-stetig -— mit diesemGeschenk ein Ge .dicht von mir!« s-Dame: »Ah, sieh da, ein Gedicht von Ihnen, wie reizendi Wirklich von Jhnen verfaßt?« -- Krö su6: »Sie unietschäyen mich, mein Fräu lein. Selbstdichten habe ich gotilob nicht nöthig !« » Bautowm »Na, wo waren Sie während ihres Urlaubs ?« Lachangu »Ich war draußen im Westen, um ein Grundstück zu besehen, das ich durch die Fast gekaqu hatte.« Tonnen-m »O nden?« Loch-Inge: »O ja, ich habe auch varan gebadeM