Die gute Meinung. mitspeisen-. PMB-Oh aus einem schmalen Brettergerlist, standen eine Anzahl Zu schauer, gsn versunken in die Betrach tung eines eertveidea. Ditseti drehte sich in eint-i runden Behiilter nall schlaintnigen Wassers langsam nn Kreise; es trug einen grünlich schimmernden Schuppenpanzer und mit den Füssen im Wasser stehend, zog es an einem um den Leid gegiirteten Riemen einen mächtigen Jisms hinter- sich her. Auster dem Meer-under desand sich nich ein Krab dil in der Bude, das sich aber nicht rührte, weil es tadt war Der Vesiyer dieser Herrlichkeiten spielte aus einer kleinen Dreher-gel und zeigte dabei mit der Rechten aus das Ge schöpf im Wasser, in eintöniger Weise die Geschichte des Meerweides intn Be sten gebend. Im Nil, im Aegyptenland hatte er es gesangenz dort schwammen die Meer weider spie die Fische im Wasser herunt; sprechen konnten sie nicht, aber ein paar hundert Jahre wurden sie alt; das seinige war ins vorigen Herbst gerade hundert gen-orden Die alten Weiber und Kinder aus dem Brettergerüst erstaunten sich zn Tad, schauten das hundertjälsrige Meerweid ehrerbietig an und warfen its-n Stücklein Brot in den Teich, die es ganz menschlich lachend aussing, und die Augen, die unter den langen, dunklen, dis über die Brauen fallenden Haarsträhnen hervor dliyten, machten durchaus den Eindruck als gehörten sie einem Geschöpf an, das seine zwanzig noch nicht erreicht, ge schweige seine hundert. Ali es dummer-te, schloß der Man die Bude und erschien nnt einem lang aus sachossenem ungefähr vierzehnjtlhrigen ädchen in der ärmlichen Schenke, wo er seinen Aufenthalt genommen. Diese lag isn Herzen des kleinen LandstödtcheIQ eingellemmt mischen den viel höheren Nachbarhausetm und trug die Jnschristz FZtnn Fuhrmann-»schw pens: Hier-, an einem ver schmalen Lache, beim Schein der trüben Oellainpe, sprach sich der Budenbesiher unaerhohlen gegen die Strümpfe stopsende Witwe Mehlig ans. Sie-war jedoch über des Mannes Thon-IV This-A sein Hab und Gut nnd seine Missichten schon völlig im Reinen, denn sie sah, wie sie sich selber ausdrückte, den Leuten bis in die Nieren, nnd seiner war noch srüh genug ausge standen, tun ihr ein X für ein ll machen zu könne-. Sie nieste also mit ihrem hagern, scharsen, nnsrenndlichen Gesicht wie zu lauter bekannten Dingen, während der Budenbesihey die Ellenbogen ans den Tisch stetmnend, in traurigem Tone er zählte: »Es ist kein angenehmen Geschäft mit so einer Meersraiu erst die Mutter daran gestorben, dann die Schwester-, und vor kurzem die Frau; sie vertragen s’ Wasser nicht aus die Dauer; mit der kleinen wollen siemir’b in den großen Stadien nicht recht glauben, daß sie hundert Jahre saht-, drum habe ich mich von den Meßleuten getrennt. Wenn aber dao Kind auch stirbt, oersnch’ ich's mit keiner Meerfrau mehr-; sie hnslet schon-« «Zedensalls bitt’ ich mir ano, daß in meinem Haus nicht gestorben wird-, er klärte Frau Mehlig, »ich bedant’ mich silr eine Vagabundenleich’——« »Nun-C meinte der Mann neben seiner litt-sen sseise herau, »Dir find auch Menscher-; ich bab sogar schon gedacht, so schwer mir’o auch sollt, aber dem Fränzel zu Lieb, wenn ich smich irgendwo mit einer seßhasteii Witwe verheirathen konnt’-—zntn Beispiel mit Euch?« sehte er mit einem nnoerhohleneu Zeusrer hing-. »Was-, schrie die Frau aus, »Hu wem erhebt Ihr Euere Augen-wißt Ihr, was eine ehrbare Bürger-scat- in der Welt zn bedeuten hat? Eber ging ich schnurstracks in den Bodensee, alo daß ich mich mit Vasabitndemkeuten gen-ein machte; so, nnd seht zahlt Eure L- ulden und dann ——-aus die Wanderschast « »Nichts füt- uttgut«, meinte dei- Mann is feiner stets kgleichmiitigen Weise, »aber ich Isilks noch mit ein paar Vot ftellttttgen in der Ntzchburfchaft versuchen; is lange wartet noch zu—« Frau Mehlis ich ihn mitleidloe am andern Morgen tnit feinem Kutten, dem Lisle und dem husienden Kind von den-en ziehet-. Simpie sich selber kaum das Nötlyigste gönnte hatte auch tein Mitleid mit dee Noth der andern. Ei g ins die Sage von ihr, daß sie ihr trocke nei Stück Brot nur deshalb jeden Abend vor dem Spezereiladen des Hei-m lfons stantin Nest-ei verzehre, um dazu dessen frische VII-itzt ttttd den prachtvollen Käse geatis init den Augen verschlingen zu können. MS braucht nicht alles ge tsttit ztt fein,’ erwiderte sie qui derglei chen Inichuldigttngeck »wer fiel) was ver sagen ten-, der hat den Profit, und der Profit ist die hats-liess im LebenZ Mc Its Budemnsnty dessen Kind West det- Vorstellung ehrt-nächtig in »dekW«sset-ptltse susatntnengei unten war, die Witwe mit der Bitte anging: »Habt die Menschlichkeit, uns noch ein pur Tage zu Apennin-fuhr ihn Feste Mehli hisnisch em: »Mi, ais-lichtem du keins man schön zu tin-z im Leben, die hat noch tei uen fett gemacht; ob Jhe Geld habt oder kein-e. Im handelt ei ftp-· Der Vlies-taten leerte feinen Beutel auf den Tisch, und Jena Mehlig zeigte Wust-i III-Mit see rollenden Geldstücke bi . Ihn-M diesem cis sie ihre -Kiitl)e scheiterte, vernahm sie mit einem f sMale ein lautet Weinen und Jammer-n sin ihrem Pause. Schnell stellte sie ihren i Besen wes und eilte in die Bodens-muten zda la? di- sind mit hoch-others Wangen und k agte ilsder Durst . »Herr-gott« alterierte sich die Frau, .«ieit ist er mit dem lumpigen Krokodil fallein abgezogen. das wird eine schöne Einnahme geben-· »Wenn Jhr mir kein Wasser dringt,«· tagte das Mädchen, »dann weiß ich, was ich ihm-ich sterls Euch im Haus-« »O Du doshafter Fray,« ereiferte zsich die Frau und griff nach dem Krug. « Als sie mit dem Wasser isiedetkehrte, Htrant das Kind in langen Zügen und Jerklärte dann, den Krug zur Seite sehend: »Und seht had’ ich Hunger-« »Auch noch füttern,« schrie die Alte, »das thäte mir noth!« »Dann fterb’ ich halt,« wiederholte das Mädchen nnd kehrte sich gegen die Wand. Zu Mittag kochte sich Frau Melilig ihre Vrotsuppe——einen Teller ooll wie immer, nicht mehr und nicht weniger Als sie eben anfangen wollte in essen, erhob sich ein grosier Kampf in ihrem Innern; war sie verpflichtet, dem Bagn dundenkind ein paar Löffel abzugeben, »oder war sie es nicht« ,,Es braucht ja nicht umsonst zu sein, « tröstete sie fich, ,,werd’ die Pfleg’ notieren·« Nun geschah’s aber, daß dem Mäd chen die Suppe mundete, und es aß den Teller leer, obwohl ihm die sei-an jeden Löffel utißgdnnte, den es tu Munde führte. Alsdann umfnfzte die kleine Vagabum din plöylich die rauhe-, harte Hand der altes Frau: »So, und sent bleibt Jhr dei mir, sanft wird mir bang-« ,,«kreilich, werd’ meine seit vertrö deln,« ereiferte sich die Alte, blieb aber wie gebannt sitzen, unfähig sich dem Druck der zarten mageren Fingerchen iu entziehen »Ei, Franzel, Dir scheints ja recht gut gegangen zu sein,« meinte der Bu deurnann, als er in die Kammer trat. »Weisi auch waruni,« ticherte das Mädchen, während die Witwe schnell von ihrem Stuhl auffuhr mit den Worten: ,,llntsanst geschieht’s nicht!« Sie hatte kaum die Stube verlassen, so derichtete dass Fräntel dem Vater-: »Um den Finger tanu ich sie wickeln, denn ich drah’ ihr mit dein Sterben, wenn sie ntir den Willen nicht thut, und sie ist so dumm nnd glaubl’s—-ist das nicht lustig, Boten-« »Ja, ja,« sagte der Mann und wandte sich ab. Als Frau Meinig, nachträglich er staunt über ihre außergewöhnlichen Lei stungen, ihre gerechte Forderungen an den Budeninann stellte, gestand er mit lallender Zunge, daß er seine gante Ein nahme sur eine Flasche Branntwein nur gegeben Nach einer gehörigen Anzahl von Ver wünichungen ging die Witwe mit dein Entschluß zu Bett, Vater und Kind dec Mprgentl in der Frühe unwiderruflich aus die Gasse zu set-en Lantea Jaintnern und Weinen weckte sie aus ihrem ersten Schlummer. »Du kannst mir lang schreien,« innr uielte sie und lehrte sich gegen die Wand. Als das Weinen nnd Rnien jedoch teiu Ende nehmen wollte, snhr sie mithend in ihren Rock, steckte die Oelluutpe an und schliirite in ihren weit ausgetretenen Schlappen über den Gang, in die Kant tnerz Iuit wuthverkerrteni Antlitz nnd schiessipender Hat-de trat sie an das Lager den Kindeæ »Ach Gattlab,« indeltr diesen, »Ihr seid ein Engel Gottes, dast Ihr contents-— ich erstick« fast. nnd der Vater hört mich nicht« Frau Mehtig blieben stinnutliehe Bor wilrse und Scheltworte in der Kehle stecken. Sie ging und lachte Milch, sie zielt den Körper des Rinden in ihren » raten, während es trant Dann goß sie Oel in die Lampe, weit sich das Frau get itn Finstern fürchtete, und merkte den laut schnarchenden Mann, der seinen Kummer in einem Branntweinrausch ver schlies. « Ølls Frau Mehlig am andern Morgen ihre Haare stimmte, lah sie dabei mit einem Blick merkwürdiger Sanft-nach in Iden ihr Gesicht schief zurückstrahlenden Spie el. Sie hatte sich nie unter-schätzt, dies « eugniß konnte sie sich geden, allein nicht einmal in den lühnsien Stunden ihres Selbstgesiiljls wäre eg· ihr einge fallen, sich fiir einen Engel Gottes zn halten. Tag angenehme dieses Bewußtsein-I hinderte sie jedoch nicht, sich nach wie vor mit dem Baden-traun herumzuzanken und ihm Iglieh zwanzigmal die Versicherung ins Gesicht zu schleudern: »Aus Glitmiithigkeit geschieht nichts —-nnd rniifit ich liuch den Rock vom Leide viel-iden, ich konnn’ in meiner Sarli’s-s——-« Der Mann ließ sie reifen, ohne ein Wart dabei zu verlieren, fah er doch wie sie sich jedesmal eilig mit der Schürze über das torngeröthete Gesicht fuhr-, so alt das Kind nach ihr rief — nnd dies wiederholte sich so häufig im Laufe dea T es, daß die Geduld der alten Frau i r That zu bewundern war, denn Zimmer trat sie mit eine-n Lächeln an das jLager des Händel-, das täglich anspruchs .paller und launifcher wurde und eine grausen-e herrlchaft über feine Pflege-in tatslldte init seiner stets wiederkehrenden Drohung-es sterhr. ! III die Atetnnath des unglückliche-i iGefchhfei immer mehr zunahm, lief die HUltIa gar zum Arzte, was fte nicht ein iinal del ihre-i sterbenden Mann file thsthis gefunden hatte, nnd über den Ani sprach deo Doktor-DE pier ist nicht inehr Izu helfe-, sie wird bald zu Ende gehen, » Ebrach sle in Theil-ten aus ’ Von nun an saß sie Tag und Nacht am Bette des Kindes und wurde es nicht milde, dessen Lage zu verändern; ihre Jeigenen Kopftissen legte sie der Kranken unter das Haupt nnd machte ihr stunden lang Musik aus der kleinen Dreher-gel, in deren Takt sich sonst das Fräuzel als Meersran gedreht. Sie wnrde dein« Kinde in Wahrheit zum Engel Gottes, in welcher Eigenschaft ihr tein Opfer zu hart, teine Mühe zu groß war· Eines Nachts-, als sie mit ihrem Lang bein neben- der Kranten saß und strickte, wobei sie aller Augenblicke mit der Nase vorn iiber sankund wieder erschreckt auf fuhr-, um sieh über das schattenhafte We-« sen zu beugen, das regungslos, kaum athrnend, an ihrer Seite lag, schlug die ses plötzlich groß die Augen auf, preßte mit feiner lebten Kraft die Hände der Pflegerin gegen die eingefnntene Brust uud sagte miteinem schelmischen, unge niein zuversichtlichen Lächeln: »Jetzt will ich Dir auch was sagen ieh hab’ immer nur Spaß gemacht—ich sterb’ nicht« « Daraufhin that sie einen tiefenAthemc rag, nnd ihr junges Leben entfloh. Nun hatte Frau Mehlig eine ,,Vaga bundenleich’« irn Haus, aber sie tobte nicht und schalt nicht; sie nahm eines von ihrem besten Dutzend Hemden nnd uerfertigte daraus ein Tadtenlleid. Sie sagte sich: »Nicht, daß das Kind in der Ewigkeit bemerkt, daß es sich in mir geirrt. « Aber wie erstaunte Frau Meinig, als am Tage des Begräbnisses plötzlich ein Gefährt uns-'s andere vor ihrer kleinen, so spärlich besuchten Schenle hielt; und day war nicht alles. Ein großer Zug schwarzgetleideter Menschen tarn von der nahen Bahn ebenfalls auf das Haueschen der Witwe zu, und der Budenmann stand anf der Treppe nnd bedeutete Frau Meh ig, daß dies; alle Budenbesitzer ina ren, die runi Vegräbnifr seines Kindes kamen. « Die Frauen und Mädchen brachten; Blumen und Kränze tnit und fchicktenI sich alsbald an, den Sarg des entschla-« fetten Mädchens zu schmücken. Die» Männer verlangten nach einem Trunk, » nnd während die Witwe kam und ging, unt sie tu bedienen, lonute sie sich nicht erinnert-, se in ihrent Leben eine bessere Einnahme gehabt zu haben Tro Nachmitntgs niu drei lllsr sehte sich der graste Zug in Bewegung; kaum daß der kleine Friedhof die Zahl der An wesenden faßte, denn auch die halbe Ein wohnerschaft des Städtchens war heraus gekommen, um neugierig das fremde Meßoolk anzustarren. Der geistliche Herr aber liest den Blick eine Weile über all’ die Leidtragenden nnd Neugierigen gleiten, alsdann sprach er: »Nun-a die Menschen also iusatnintn halten in Freude uitd Leid, ob sie in «Stiidten wohnen oder durch die Länder iziehclh da ist die Liebe, von der der sApostel sagt: ,«Leittt ich spräche der sMetIfchen uttd der Engel Sprachen, dir Iriebe aber nicht hätte, da wäre ich wie lein tönendes Ert oder eine klingende lachen-Is s An diese Worte ankniipfend, gedachte ldeszeistliche Herr der Witwe Mehlig, die stich, wie er gehört, des aritteit Kindes so smiitterlich angenommen, und zählte sie ebenfalls tu jenen, die sich der himmli Jscheu Liebe theilliaftig gemacht, von der les weiter heisttt .sie ist saust; sie thut nicht unbescheiden; sie suchet nicht daci ihrige.’ Aus diese Rede senkte Frau Mehlig wie noni Blitz getroffen das Haupt, nnd es flimmerte ihr gar seltsam vor den Augen. Als nun aber gar einer aon den Meß lenten vor sie hintral nnd ihr ein fiir ihre Verhältnisse sticht unbedeutende-s Geldgeschenk mit den Worten überreichte: »Für die gute That, die »Ihr an eine-u der unsrigen gethan,«—·da wußte die fWitwe Mehliq vor Scham und Verlegen heit kaum mehr sich zu fassen. »Ich, eine gute That,« stammelte sie, »du lieber Gott int Himmel, das ist ein Jrrthnm—-nur weil ntich’s zeänzel selig einen Engel Gottes genannt, darum hal-’ ich’s ver-pflegt nnd oerköstigt«—denn ein Kind darf keine schlechte Meinung von einem Engel Gottes haben. « »Das ist alleins,« unterbrach sie der Mann, »wie Jhr lsure That nennt, wir Dabei- wollen uns erkenntlich zeigen, und das dllrlt Ihr nicht turiickweisen «——·Ta :besann sich die Witwe: »Nun sa, ich will meinetwegen das »Geh nehmen, aber nur siir den vielen »Aerger, den mir das lirolodil im Haus verursacht hat. « W «-.—..— Das grd""te Abrechnutthi Vlnit in der « elt ist die sechste Amts ahtlzeilnng des Finauzministekiums in Washington, in welcher sämmtliche Ab kechnungen der 6«l,000 osllluiter ini Lande gepellft werden. iese Ali-hei lang hat sich soeben in einem neuen Hsechsstdckigen Gebäude dein Postamte gegenüber eingerichtet. Von den1(), 000 bis »Um-) Postömtetn, welche -Postanwelsungen ausseellen und bezah len, werden jede Woche Berichte einge »gescl)ickt, die gepklist werden müssen, jin-d die von den sämmtlichen Post-nei ssteeit ein estmdlen Zaklungssslnweisiup Fgeii be i"ekn sl jlilsrich ans ungefähr ists, ,000. ieseAumi«uiigettgehe-i Barth die ade der Elee d von d ver schiedenen uteeabtlsellungem ehe sie zur Zahlung angewiesen werden können. Das anwtdeende Intentionen und die wahnsinnige Berschweuduugds sucht der Gebrlider Sommer-seid in Ber lin werden setzt nachträglich in den Zei tungen durch so zahlreiche Beiträge illu strirt, daß man sich mit Recht darüber verwundern nur-, wie Leute, deren schwindlerartiges Gebahren stadtfundig war, das Vertrauen so vieler, ja der »allerh«o«chsten« Kreise eni en konnten. Ein Franksurter Batt chreibt hier über Folgendes: »Die rasende Genuß gier der beiden verkrachten Bankiers war selbst iu der Zobberwelt beispiellos. Wenn Felix Sommerseld ein Fest ab, dann setzten sich die ausdrin lichen or bereitungen uweilen bis aufs die Straße ort, und in seinem Größenwahn glaubte r eitle Mensch, die halbe Stadt achte ans ihn und es werde einen Auftaus vor seinem Hause geben! Dabei lag seine Wohnung im vornehmsten Theile des vornehmen Westen, in einer Straße, durch die in der Otunde keine süns ig Menschen kommen. Aber die Su t, auszusallen, tnujte besriedigt werden, und so schickte Odnunesseld ani Tage seiner Ballsoireen zur Revierpolizei mit dem Ersuchen, ein Paar Schuyleute vor dein Portal zu posttreu, um die Menge vor Staunngen zu bewa en. Einmal that ihm die Polizei den esallen; spä ter lehnte ie diese alberne Wichtig thuerei ad· « nErsinduugen und lieber raschungen llr seine Gäste war Felix Sommerseld unermüdlich· Seine Woh nung umfaßt-e zwei Etagen. In der unteren wurde soupirt, in der oberen getanzt. An einein dieser Baltabende wurde jeder Dame vor dem Hinausge heu in den Tanzsaal eine kostbare, sei dene Mantille überreicht, als Schutz ge en Erlaltungl Wie andere Gast ge er Blumen oder einen billigen Fächer, oder einen hübsch aussehenden werth loseu Flacon penden, so ver-schenkte Herr Somnierseld seidene Mantillen, und zwar gleich 50 oder 60 aus einmal. Besser als bei diesem Jobber mochte in anz Berlin nicht gegessen werden. Jm äuhjahr g. B. gab es junge Gänse. o kamen sie her? Ganz einfach aus dem kürzesren Wege aus Autralieu, non unseren Antipoden, die ommer ben, wenn es bei uns Winter ist. ieseSommerfelds sind der Typus der Leute, au die man zu denken hat. wenn es bei ir end einer zur Sensationssase hinanfgekfchraubten Premiere heißt: n der Börse wurden für einen Pargnet platz 100 bis 150 Mark gezahlt. Die Sommerfelds hat ein solcher Aufre gungsabend gewiß oft das Doppelte noch von diesen Summen gekostet.« — Siegmuud Sommerfeld ließ seine sämmtliche Garderobe in Paris, die Stiefel in London serti en, die Schnei der mußten eigens nach erlin kommen, um Maß zu nehmen! Und wenn der lPerr Siegmund sich wirklich einmal erbcitieß, den Berliner Schneidern etwas anzuvertraueu, so kaufte er gleich die anzen Stücke des betreffenden Stoffes an, nnr damit kein Anderer in Blel in denselben Stoff wie er tragen so e. dumm«-Lie- ova. Die Obzucht wird durch den in’s Unglaubliche gesteigerten Verbrauch der Jekttzeit in immer neuere Bahnen ge len und heutzuta e werden, sei es durch sinnreiche Verxahrungsweisem sei es durch Einführung auswärtiger, be sonders japanischer, Obstpflanzen, Früchte von friiher nie gekannter Fein heit in Menge auf den Markt gebracht. Besondere Aufmerksamkeit wird der Herstellung samenlofer Obstforten ge widmet. Die systematische Anwendung derselben Fortpflanjungsweisr. die seit lange die sameniose Banane nnd Ana nas gelie ert hat, kann uns auch Erd beeren, imbeeren nnd andere Benen friichte o ne die lästi en Kerncheu und lediglich das saftige lzleisch enthalceud, eben. Kernlose Trauben gibt es ja Psom nur sind sie no klein; denn die orinthen« sind in « iahrheit kernlose Trauben aus Korinth und anderen griechlen und kleinasiatischen Lertlichs eiten. ie herrlichen samenlosen Oran gen, die gegenwärtig besonders in Süd alifirnien in großem Maßstab gezogen werden, die sogenannten Nabelorangen Insel orgugos), sind über die ganze lt bekannt. Darwin nennt ferner als gewöhnlich samenloses Obst: die Brodfru t, den Granatapsel, die nea politanis e Mispel und andere. Es läg- sich mit großer Wahrscheinlichkeit pten, daß der Apfel, die Birne der Zukunft kern- und gehiiuslos sein wer den; ja es liegt vollkommen in der M lichkeit der Dinge, daß unser-· N kommen nicht nur kernlose Pracht Traubeu, sondern sogar steinlose Kir schen, Pflaumen u. s. w. auf der Tafel haben werden. Es bedarf zu all digen Verbesserungen« nur der systematis en deransüchtnng solcher Pslan en, die ent weder durch natürliche Uria en oder durch mens lichen Eingriff die ühigkeit und das estreben der Samenerzeu gung ganz oder theilweise eingebüßt haben und dadurch um so mehr Kräfte auf andere Erzeugnisse verwenden kon nen Die Anzahl sammtlicher Pferde in den Ver-. Staaten betrug nach der Cenfnsaufnalnue in 1890 14, 976,017, woran die Staaten Illinois, Rom und Tean mit je 1,000,000, s itouei und Kansas mit je Stumm part ipieten. Von 1860 bistsm stieg die saht der Pferde um 14,34, von 1870 bis 1880 and 1880 bis 1890 um je 44,59 Prozent, während die Meh rung der Zahl an Maulefelu von 1870 bis 1880 61,08, von Ist-u bis two 26-66 Prozent betrug und der Zeitraum von 1860 bis 1870 eine Abnahme von 2,24 Pro ent aufwies. An der Ge ist-um hls der Pferde und Maulefel her ten IT am I. Juni 1890 die e ereu mit ,9.-), die letzteren mit 1 ,05 Prozent. Unser so« einein Anwachsen-. I Das Philadelpsia ArmenhauO die bekannte m West- hilabelp gele ene, smit einem Hospitalu. einer· rrena thei ; lung verbundene Anstalt begrbergt gut s Zeit 3400 Personen. Zur etpflegung derselben werden wochentlich verbraucht 5000 Pfund Nindfleifch, 1000 fund "Butter, 2100 Pfund ammel eis? 1800 Pfund Fisch, 250 us el Karto - fein, 11,400 Brode, 2000 » ied,« drei Fässer Molasses, 20 Bushel Bohnen, 6000 Eier; außerdem mei«t Rüben, Mo ren, Reis, Hominy, Gräsern-, Bo obs«t, Thee nnd Kassee, ucker, Salz, Pfeffer ec. Die Unkosten lir die Berpflegnng der Jnsassen siud: Nah rung 8142,503, Brenntnaterial 821, 915, Kleidung 814,887, Medizin ec. 88950, Tat-at 81151, Whistv, Wein nnd Porter 82500. In diesem Jahre sind bis zum 15. November 523,542 Brode in der An stalt gebacken und verzehrt worden, non denen jedes 4.14 Pfund wog. Die Pa tienten des Irren-Departements erhal ten um Frühstück und Abend gesiißten Koffer resp. Thee und so viel gutes Brod, wie sie verlanget-· Zu Mitta : Mon tags Sappe, elo tes Rindfyeisch unds Kartosxelm « sien tags Nindsbraten,; Kartofeln und Reis-Pudding; Miit-! loochs gelochtes Rind eisch und Kartof- ; seln; Donnerstags ohnen uppe, geis tochtes RindfleisA und artofselnp Freitags Fisch, artoffeln und Pie; Samstags gekochtes Hammelsleisch, As miny und Sappe; Sonntags Nin - braten, gekochte Kartoffeln und Brod Pudditig. An Festtagen Pater oder Hii ner raten, Gemiise, Pie undFkiichtr. - ie Kost der anderen Jnsassen weicht; nicht viel davon ab. Die Kuchen sind Muster von Sauberkeit und das Wasch- I haus, in welchem die gesammte Wäsche, i wöchentlich etwa sicmm Stücke der An- ! statt gewaschen wird, ist sehr sehens werth. Die Köche nnd Aufseher werden bezahlt, die Arbeiten werden dagegen von Infassen der Anstalt ausgeführt :«» Eint letzten Jahre wurde mit einems Kostenaufwande von 8250,000 ein wei- s terer lFlügel und ein großes Gebäude er- i richtet, welches einen 203 bei 100Fuß! großen Speisesaal. ein 25 bei 100 Fuß? großes Anrichtezimmer und eine 63 bei T 653 Fuß große Küche enthält. Der Speisesaal ist mit den Flügeln des Aris menhauses durch einen gut beleuchteten nnd ventilirten Tunnel verbunden, so daß die Zusassen dorthin zu jeder Zeit trockenen i nszes gehen können. Theater-staunt in Heidelberg. Jn Heidelberg hat vor einigen Tagen J ein Theaterskandal stattgefunden, beif dem sich die Heidelberger Cor studen ten in wenig rühmlicher Weis-e or-» thaten. Die »N. Bad. Landeszt .« bos richtet dar-Liber: »Im Zeidel erget Stadttheater haben seit ahren die! Corpsstudenten die der Bühne zunächst gelegenen Logen des ersten Nanges inne. Als am letzten Sonntag Abends die Herren nach BYinn der Vorstellng mit auffälligem eräuschihreLogen be traten, wurden sie vom Publikum durch Rufe zur Ruhe verwiesen. Als Ant wort wurde »Nicht so lautl« gerufen. Daran replizirte das Publikum mit energischen »Hinaus« - Rufen. DasT Spiel wurde unterbrochen, es entfpaun » sich zwischen den Logeu einerseits und den übrigen Zuschauern andererseits ein gegenseitiges Zuschreien, wobei auch einige nicht gerade schmeichel aste Aus driieke aus den Reihen des ublikums fielen. Nun erschien in der Loge die Polizei, dic sich damit begniigte, die: Herren zur Ruhe u verweisen. Der Kommissar fand es für gut, in der Loge zu bleiben, nnd dem war es zu danken, daß die erste Operette ziemlich ruhig zu Ende gespielt wurde. Kaum war der» Vorhang gefallen und der Kommissiir aus der Loge verschwunden, als von oben der Ruf erscholl: »Wer ist der Bund in der zweiten Parguetreihe·.-« « can bedenke die Lage eines Theater publikuins, dem ein mit dem Bande sei nes Corps geschmiickter Student der artig entgegentrittz es er olgteerueuerter SkandaL wiederholtes erlangen nach Entfernung der Ruhestorer, als laut wieder herunter-gerufen wurde: »Wer ist das -Schw... in der zweiten Par quetreihe ?« Offenbar war damit einer der Theaterbesucher gemeint, der vorher einen jener nicht gerade schmeichelha ten Ausdrücke über das Benehmen der er ren geäußert hatte. Nun brach der Sturm los; anfangs schien es, als ob das Publikum hylsieh erheben und sich selbst zu seinem « echte vergeler wollte, denn noch immer war der 7ommifsiir in der Loge und verhandelte mit einigen offenbar befonneneren Elementen. End lich standest die Herren ans, einer warf no ein Bouguet hinunter, und dann ve ieß der Heidelberger s. O. das Theater.« Ueber diudiesjährigen Zchlachtungen in den verschiedenen Zaladcroes am La Plata (Slldarnerika« liegen ietzt genaue Zahlenznfanmicnfte - langen vor- Namentlich «rappiren die die Campagnie Liebig in may Bentos betreffenden Ziffern. Darnach hat die ses bekannte Etablifsement in der kürz lich abgelaufenen Campagne von fünf Monaten rund 2()8,000 Ninder oder tägli ca· 1400 Stück geschlachtet und im W onat Mai sogar ca. 43,000 Stück Hader ca. 1650 Stück pro Tag. Diese : Ziffern übertreffen alle in den Vokjag ;ren in Frau Bentoo erreichten Erge Jnlsse nnd legen redench Zeugniß ab kn ;dle ans edchnle Aufnahme, welche Lieblng k leischextraft in der gefatnmren cioilifirten Welt gefunden haben muß. ; Als Cur-irr Downlng von lRipletn Me» vor 7.-·- Jahren seine ei lmatlp verließ, pflan te er eine El el. Als er kürzlich zum efuch zurücktetgte laut- ek einen Eichenbamn von neun us mfanq. --- «il up- Zm tm Martin-sci- up ITeuer Saioon —V c lI— Stauß : Gr0tz. (Uüllet i atter Platz. ) Ya- beste Hier an Zupf. Die reinsten Whistixo Weise mit Lmökk nnd Ismästichk Essai-ten Jeden Vormittag defi kaker freiiunch. m Draus-er Yijclj setxfchmie d. Alle Arten Gewehre Pistolen, · Artikel für Jäger Munition u. f.w. Po paraturen werden sorgfältig nnd zu niedrigen III-ci fen gewesan »Ah-eile Bedientqu ist mein Mono. Werkstätte an Spkuee Str» zw. 2.u.3. Sprecht bei mir vor! "«xäkkszuafjk di deutschEMiklhschusl 310 Ists sie Strafe. Gott fürchten macht selig, Vier trinken macht fröhlich, Drum fürchteGott und trinke Bier, So wirft du selig nnd fröhlich all hier. Die besten Getränke und Ci garren stets an Haud. Vormittags Yunctp Neht nach Halt-on, dem Yauptquartier der farmetr THE-TM besten Getränke und Nymka flets an Hand. Auf gute Liälngkirg wird licjoit derg- grlmltctk llh s· kamst cis-asze A. H. Will-eini Deutscher Notar. Grundeigenthuncs -—--uud—— Gewandt-them Uebntmqungcn zuverlässig und folgfåk tig ausgeführt Ilgcntur für alle größeren Dumpferliuien. 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