anstand s i Brandenburg Berlin. Die Grippe breitet sich immer weiter in Deutschland aus. Siebzehnhundert Patienten befinden sich, in einem Berliner Hofpitale, die alle an dieser heimtütkiichen Krankheit leiden. hundert Eadetten zu Röslin und ein roszer Theil der Seeleute des Ostl feegeschwaders sind gleichfalls erkrankt. Der preußische Landtag wird auf den 15. Januar u. J., den äußer sten verfassungsmäßigen Termin, einbe rufen. Der Stadt Berlin ift die landesherr liche Genehmigung zur Annahme des ihr von dein verstorbenen Rentner Gallisch zugewendeten Kapitals von rund 25t),00() Mark zur Begründung oder Ausdehnung eines Kinder : Ashls ertheilt worden. Voraussichtlich wird auch das von den Reutner Schniidt’schen Eheleuten gestiftete Kapital fiir das Kinder-Asyl verwendet werden. Durch cine Benzinexplosion in einem Droguengeschäfte an der Stralauerstraße wurden der Besitzer Herr Reichert und sein erster Commis err Stnde getödtet und ein Lehrling 9 amens Herier ge fährlich verletzt. Aberwals ist hier ein Selbstinord in Folge von Geldverlegenheiten zu ver eichnen. Paarman ä- Cohu, die Be tzer einer Uhrenfabrik, waren diesmal die Selbftmörden Sie machten ihren durch einen Revolverichuß ein Ende, angeblich, weil sie durch den Baukewtt von Friedländer öe Sommerfeld fast ihr ganzes Vermögen eingebüßt haben. Aus dem Leben schied C. Liman, außerordentlicher Professor der gericht lichen Medizin cn der Berliner Univer sität. Professor Liniau war am til. Okt. 1825 geboren. P ot s d a m» Kaiser Wilhelm em fing den König von Dänemart bei des-: en Ankunft am Bahnhos. Tie Be grüßung war eine herzliche. Jm Schlosse wurde dem König ein glänzender Em pfang zu Theil. Einesast nnglaublicheAlbernheit hat in Neu - Ruppin zur lebensgesiihr lichen Erkrankung eines Echtächterlehr lings geführt. Es war dort ein Schwein geschlachtet worden, das dann als trichinos befunden wurde. Der Le rling und der Geselle des Schlachter meisters Glogan glaubten nicht an die Existenz von Trichiucn nnd wollten es einmal probiren. Sie mußten sich auf irgend eine Weise ein Etiick von dem trichinösen Schweinefleiich zn verschaffen und aszen es. Wie es dem Gesellen be kommen ist, weiß man nicht, denn er hat kurz daraus Neu Rnoaiu verlassen. Ter« Lehrlan aber erkrankte alsbald nndl und liegt hoffnungslos darnieder-· T ie cf o w. Aus dein Peinnuege von einein Tan»svergitiigeti wurde der Gast wirthgsohn Warnitz ans Fohrde iiber fallen und ersrochen. Als Tbiiter ist ein Bühnersohn von hier in Haft, welcher sich zwar geäußert hatte, er müsse heut noch Blut sehen. Z ch les i e n. Laut-an Ein sonderbare-s Ge rücht beuruhigt schon seit Monaten die Bewohner des in nächster Nähe unserer Stadt liegenden, durch seine Braunkoh lenindustrie bekannten Orte-Z Lichte-iu. Die »Schles. Zig·« berichtet dariiberz »Es soll aus dein Bergwerte Kaiser Wilhelm daselbst die über das Feld dieses Bergwerkes siihrende Schlesische Gebirgebahn durch einen Stollen ohne die nöthigen Vorsichtsnmszregeln nnd. ganz in heinilicher Weise untergraben worden sein, obwohl von Fachlenten die Ansicht ausgesprochen worden ist, dasz wegen des in hiesiger Gegend häufig anzutressendety schwinimenden Gebirges, das ganz nnerwartet haustiese Löcher reißt, auch wenn nur ein Stellen unter demselben ist, eine Untergrabung der Eisenbahn den Transport aus der selben schweren Gefahren aussetzen würde. Das Bergwerk soll bei den bes theiligten Behörden die Genehmigung zu dem bezeichneten Unternehmen schon oft nachgesucht, aber nie erhalten haben. Dieses Gerücht bedarf jedenfalls einer sorgsijltigen Untersuchung. Wie man hört soll die Untersuchung bereit-z im Gange sein.« Jn N eisse hat der VireiFeldtvebel Bartelt im Jäbzorn seine Frau, die ihm Vorwürfe machte wegen seiner Spiel tvuth, durch die er sie an den Bettelstab ebracht,erschossen. Er selbst erbängte ch einige Stunden später im Stadt parl.—-—Zel·in katholische junge Mädchen aus Neisse sind nach Lstasrila gereist, wo sie ein Kloster der barmherzigen Schwestern unter dem Schutze des Bischofs von Alexaudrien griindeu wollen. Bose-L P o se u. Aus der deutschen Ansiede lang Lubowo fand die Einweihung der von der Ansiedelungsronunission neu. erbauten evangelischen ltirche statt. Die 7 selbe wurde unter Gesang von der Fest emeinde betreten. Wohl keiner der nwesenden ist nicht überrascht tvordenz von dem überaus freundlichen Anblickl des Bauwerles. Mit bescheidenen, Mitteln ist Bekeutendes geleistet: mit einem Kostenauswande von nur 35,»«» Mart ist eine massive, geschmackvoll er-» baute und ein erichtete Kirche tnit 400 Si platzt-n ge chassen worden. n r s e n. Das hier krzcirnisonirendeI Drogroneriliegiment von Arnim feierte sein Löjährigeo Jubililum, zu welchem, eine große Anzahl Offiziere der verschiesi densten Wassengattungeu eintrasen. Vor- s mittags sand aus dem Kosernenhofe des-! intentd eine große Parade statt,s m . der erste commauvm bes- Jubel Regimentz, General der Tavallerie, Graf v. Warteneleben aus Berlin, eine Ansprache hielt und das Hoch auf den Kaiser ausbrachte Nachmittags fand zu Ehren der fremden Gäste und zur Feier des Tages für das Offiziercorps ein große-o Diner statt. Ostprenßen R ös se l. Einem Mädchenhändler ist die Tochter des Arbeiters F. aus dem benachbarten B. zum Opfer gefal len. Sie zog wie viele Mädchen vom Lande, nach Berlin, wo sie durch ihr hübsches Aeußere die Aufmerksamkeit ei nes anscheinnend den besseren Ständen angehörendeu Herrn auf sich zog. Er verstand es, das junge Mädchen an fich zu fesseln and zur Reise üben-Z Meer nach der neuen Welt zu bewegen, wo ihr eine sehr gute und einträgliche Stelle in Aussicht stehen sollte. Nachdem sie lange Zeit kein Lebenszeichen mehr von sich ge geben, langte dieser Tage endlich ein Brief aus Rio de Janeiro bei den El tern an, in welchem das Mädchen unter heftigen Klagen mittheilt, daß es in ein beriichtigtes Haue verkauft sei und im wahrsten Sinne des Wortes Sklaven dienste verrichten müsse. Nur mit Auf bietung aller Vorsicht und List sei es ihr gelungen, den Brief abzufenden. Sie bitte, sie aus ihrer traurigen Lage zu befreien. Das Herzeleid der rathlofen Eltern kann man fich leicht denken. Weftprenfzetr Danzig. Jn den Vnreaux einer ganzer Anzahl von Danziger Rechtsan mälten ist in der Nacht zum Mittwoch eingebrochen worden; in einem Biirean wurden alle Möbel demolirt. Der Thä ter ist unbekannt; falle er entdeckt nnd vor Gericht gestellt werden sollte, dürftes es ihm nicht ganz leicht fein, einen Ver-i theidiger zu finden. G r a ud en z. Das Schwurgericht hat den Arbeiter Lange wegen Raub- I mordes zum Tode verurtheilt ; Marienburg Wegen Unter " fchlagnng aintlicher Gelder in Höhe voni ca. 1000 Mark wurde der Postgehilfef Kieper verhaften Derselbe hatte sichs in letzter Zeit durch eine weit über feinel Verhältnisse hinausgehende Lebensweisex bemerkbar gemacht. « S ch w e h. Die durchschnittliche lud-I natliche Einnahme der EisenbahnstreckeI Schweiz Tereevol beträgt 56,000 Marl. I Die Bahn rentirt sich vorzüglich; der : Verkehr übertrifft selbst die höchsten Er wartungen. . S tu h m. Zu Schweiugrnbe erschoßf sich der Hofbesitzer Albrecht. Seines Frau foll ihm iiber seine schlechte Wirthschaft Vorwürfe kurz vorher ge«i macht haben. « i i L Pontmern. ; St et t i n. In Altwarv feierte diex Wittwe Dowing, in voller Niistigkeiti ihren 100.Gebnrt-2«tag. « Ein großes Feuer wüthete ans dein Hofe der hiesigen Artilleriwftaserne In dem Vorrathsboden eines Pserdestali s les war ein Brand entstanden, der sichs sehr schnell verbreitete. Die Pferde dest Stalles sowie der benachbarten Ställe-i tvurden losgekoppelt nnd eilten in wilss der Flucht iiber den Casernenhos; dochj gelang das Einsangen ohne Unfall. Das Feuer selbst zerstörte den Dachstuhl nnd vernichtete einen groszen Theil der Fut- « tervorräthe. J S w i n e in ii n d e. Der Handels-· niaun Pfennigødors von hier, der imi Februar v. J. wegen Verleitnng einer! Matrosensrau Sarling zum Meineid,; aus Grund der Aussage dieser Frau zui einein Jahr Zuchthanø verurtheilt war-s den war, ist, nachdem ev seinen Ver- . wandten gelungen war, Beweise zu sant nteln, durch welche die Aussage der FranI S. völlig an Glaubwürdigteit verlor,I nach sechs Monate lang schnile verl büßter Hast, aus derselben jetzt entlassens worden. F U e ck e r in ii n d e. Dass seltene Fests der diamanteuen Hochzeit beging dasl Gotthilf Griebenow’sche Ehepaar ins Wilhelnisburg bei Ferdinandshos z Hannover. » ; Hildeehei m. Der angeienene Banqnier Meyer lia Firma Einil H. Meyer-, der gleichzeitig preuszischerl LotterieEinnehmer war, hat sich eri schaffen. Die Ursache des Falliiiiesite« sind große Speeuiationooerlusm zahl ; reiche Kunden werden in Mitleiden-I ichaft gezogen. Das Schwnrgerirht hatte iiher einenE Fall nnmenschlicher Rohheit zu verhan deln. Die 21sjährige Ehefrau des- Ar ; beitere Gries and Burgdorf hat in die-v ; setn Sommer ihr eigenes dreijährigegj Kind, ein Mädchen, fortgesetzt in nichts zu beschreibender Weise derart mißhan delt, daß das blind an den Folgen der? Mißhaudlungstarh Die unnatürliche-s Mutter wurde zu li) Jahren Zuchthaugl verurtheilt. Die sittliche Verkommen-; heit der Frau zeigt der Umstand, daß das Urtheil anscheinend gar keinen Ein I druck ans sie machte, vielmehr zeigte daex Weib beim Abslihren den Zeugen ins frechster Weise die Zunge-. » Wilhelnishavetn Ein engs lischer Fischdatnpfer itberfuhr den Ein dener Häringglogger Fürst Bismant» der einen arofzen Theil seiner Netze ver-H lor. Der Führer des englischen Dam i psero ist ermittelt. Dannenberg. Bei der imi Wahltreis Dannenberg LüchowBleckedes stattgesilndenen Landtagetoahl ist dan bisher fast ununterbrochen im welfiseheni Besitz befindliche Mandat durch die Wahl des Dosbesitzero Putfarlen an die Nationalliberale-i übergegangen Die Provinz Hannover besth seht im Abge ordnetenhanfe nur noch einen einzigen welsischeu Vertreter-, Dr. Bestel, den N IW IMMEJIÆ « ProvinzSachfen. l Erfurt. Jn der Anleihe-Auge « legenheit unserer Stadt hat der Ober bürgermeister Schneider eine Denk fchrift erscheinen lassen. Es ift darin klargelegt, daß fich die Kosten der bau lichen Anlagen nicht auf unter tj, 500,0t)(t Mark belaufen werden und dafz bei etwaiger Mitberückfichtigung des Baues einer ftädtifchen Markthalle nnd der Errichtung eines ElektrizitätssWer keg die Anleihe nicht unter 7 Millionen Mart gedacht werden darf. » T organ. Mit großem Pomp wurde hier der 150. Jahrestag der Bildung des dritten PioniersBataillonsf gefeiert. Kaiser Wilhelm wohnte der Feier bei. Die Straßen der Stadt wa ren mit Guirlanden und Triumpfbö gen geschmückt und die Gebäude mit vie-» len Fahnen dekorirt. Der Kaiser wurde bei seiner Ankunft von den Generälen von Versen nnd von Hänifch empfangen. Nachdem der Kaiser das Jataillon in spicirt hatte, wohnte er einem Bantette im Rathhause bei. E is l e b e n. Beim Denkmalbau auf dem Khsfhäuser stürzte ein Gewölbe ein, dessen Unterzimmerung wohl zu früh entfernt worden war. Drei Ar beiter kamen dabei um. W est p h a l e n. M ü u st e r. Von der Straf tammer zu Münster tvurde ein Mann, der ohne jede Veranlassung ei nem Radfahrer zwischen die Speichen des Fahrrades einen Stock gesteckt hatte, zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt, obwohl weder Fahrer noch Maschine zu erheblichen Schaden gekommen waren-— Jn Warburg wurden drei Strolche ver haftet, die auf dem Gute Meschede einen Schweizer erstochen hatten. Siegen. Auf höhere Anordnung fand vor einigen Tagen die Oeffnung der Fürstengruft statt. Sännntliche fiirstliche Leichen scheinen in einfachen Holzsärgen beigesetzt gewesen zu sein. Die Särge waren morsch, die obern Bretter lagen meist lose auf den Leichen resten. Der übrige Inhalt der Gruft wurde nicht geprüft. Am Kopfende eines Sargecz stand eine hübsche Urne, wahrscheinlich das Herz einer Leiche ent haltend. Die Nischen schienen früher einmal geöffnet und nach Kostbarkeiten durchsucht worden zu sein. In der Gruft sind der Freund und Anverwrndte des Großen Nurfürstem Fürst Johann Moritz oon Oranien Nassau, ferner eine Fürstin ausz dein Hause der Kaiserin beigesetzt Wi t t g e n st ei u. Der unter dem Verdachte den an dem Förster Kroh veriibten Mord begangen zu haben, ver haftete Landwirth H. Stenger von Lan genzaum ist ansi- der Haft entlassen wor« den, da die gerichtliche Untersuchung nichts ilni Belastendes ergeben hat. Der Fürst v. Wittgenstein hat 1000 Mark Belohnung auf Entdeckung deiz Mörderø ausgesetzt A n n e n. Dass Annener Gußstahl wert erzielte im letzten Geschäftsjahr ei nen Reingewinn von 272,0t)1) Mi. oder M pCt. dee Attieiikapitals. Rhei tiprooitiz· B a rnt en. Durch die gefährliche llnsitte, das Herdfener mit Petroleuni anzufachen fand die junge Frau eines Maurier ein schrecklichen Tod Durch die aus dem Ofen eniporschlazende eFlamme explodirte der Petroleumbehäl ter, den die lluvorsichttge in der Hand hielt; im Nu stand die Frau in Flam en. Sie lief unter entsetzlichem Geschrei die Treppe hinab: man brachte sofort Hülfe, aber es war Zu spät. Nach kur zer Zeit erlöste der Tod die Frnu von ihren gualoollen Verletzungen am gan zen Körper. W e i fze ti t h u r m. Es wurde zwischen Kalteneugers und Urmitz die Leiche eines unbekannten Mannes dicht am Rheine liegend gefunden. Die vor genonnnene Untersuchung lässt bestimmt annehmen, daß ein Raubmord vorliegt. Es wurden 5 Stichionnden am Kopf, ein Schnitt in den Hals nnd schwere Schädelverletzungen eonstatirt. Bei der Leiche fanden sich keine Werthgegens stände vor, in einer Tasche steckte nur ein 5 Pfennig-Stück Der Unbekannte, wie man annimmt, ein fremder Geschäft-I reisender, soll ein paar Abende vorher noch in später Stunde in einer Wirth schaft in Kaltenengers gesehen worden sem. D ü ssel d o rf. Jn dein benachbar ten Neauderthal bei Hochdahl ist der am Eingang des Thalee stehende hohe Fels-, der Rabenstein genannt, vor eini gen Tage zusannuengestürzt; die Fels: massen versperrteu das Thal. Das des Diifselbachs ist von den Steiinnasfen ebenfalls verschüttet nnd das sich staneude Wasser droht die oberhalb gelegenen Gebäude auch zu überschwemmen Die in dein Neandertbal beschäftigten Arbei ter sind geguetoärtig bemüht, das Bett der Diissel frei zu machen. O be rha u feu. Ein Prozeß, der nahezu 40 Jahre gedauert hat und des sen Streitgegenstaud ungefähr zwei Millionen Markwaren, wurde kürzlich durch Vergleich beigelegt. Der Zeche »Carolina«· war seinerzeit das Recht verliehen worden, ein bestimmtes Flor-. abzubauen Alo später die Zeche »Na iand« mit der Förderung begann, nahm diese dasselbe Flötz ebenfalls in Angriff. baute ed theilweise ab und wurde des halb von der ,,Caroline« verklagt. Es wurden die verschiedensten Urtheile ge fiillt, bald wurde der einen, bald der anderen Zeche das Recht zugesprochen Die Kosten, welche Gericht und Ainoälte verschlangeu, beziffern sich auf viele lt)0, 000 Mark. Der Vergleichs umme be trägt dem Vernehmen na 500,000 Miit — Hessen-Nassau. Wiesbaden Die Redakteure des Tannusboten zu Wiesbaden und der katholischen Volksstiinnie in Hanau sind zu drei Monaten Gefängniß ver urtheilt worden, weil ste sich weigerten die Namen von Einsendern anzugeben, die gewisse Artikel gegen die Regierung geschrieben hatten. Bei Rüdesheim spielte sich eine ergreifende Scene ab, indem ein Schiffer auf deni Flosse eine weibliche Leiche landete und in derselben seine« Mutter erkannte, die vor einigen Tagen ! ertrunken war Frankfurt a. M. Der Haupt gewinn der AusftellungsiLotterie im Betrage von l()0,()0() M. ist einem in Bollenheim bediensteten Gärtner aus Linz in Oesterreich zugefallen. Die 50,0()() M. wurden von einem Einwoh ner in Glogau gewonnen; überhaupt kamen fast alle namhaften Gewinne nach auötvärts.—Der bekannte Herausgeber der »Frankf· Ztg.« und langjähriges Mitglied des Reichstags, Leopold Son nenrann, feierte seinen 60· Geburtstag. ——-Aus3 einer hiesigen Jreenanstalt ist ein Mechaniker Namens Wagenbrett entsprungen und mit ihm ist auch der Wärter Viktor Ruf entflohen. Von den beiden Flüchtlingen fehlt jede Spur. —Die Aus-fuhr nach Amerika aus dem Bezirke des Generalkonsulats Frank furt a. M. und den diesen unterstellten Konsulatsbezirken betrug im Iz. Viertel! dieses Jahres 9,998,159 GoldsDollars gegen l.2,25:3,4:t() Dollars in dem glei chen Zeitraum des vorigen Jahres. s Königreich-Sachsen. ? Prinz Friedrich August von Tresdeni und die ihm in Wien vermählte Erzher : zogin Louise, Prinzessin von Toskana,l hielten ihren seierlichen Einzug in Dres- ’ den unter dem üblichen Cereuioniell.. Das neuverniiihlte Paar wurde vom Volke lebhaft begrüßt. Die zweite sächsische Kammer wiihltes Ackermann mit 52 von 78 abgebenen Stimmen zum Präsidenten; 24 Stimm-; zettel waren nnbeschrieben. Zu Vice präsidenten wurden Streit und Georgi wieder gewählt. L ei p z i g. Senatepräsident Tr. Alfred Agrieola nnd Reichsgerichtsrath von Gmelin treten mit l. Januar in den »Ruhestand.——Die Rektoratswiirde an der Fhies Universität ist aus den Händen desZ ’Strasrechtlehrers Dr. jur. Binding an »den nassischen Phiioiogcn Professka Dr. iLipsiuLs übergegangen Der Besuch un sserer Universität beziffert sich z. Hit. ani I 3385 Studirende. B o r n a. Die hiesige »Löwenapo ltheke« welche erst im Jahre 1881 zum iPreise von 12·),i)(n) Mark in anderen Besitz überging, ist kürzlich fiir 24«,»W Mk. verkauft worden. ; Cheninih Die Nachrichten iiber die Lage der Wirkwaaren Industrie ini E CheinniherB siirke lauten jetzt etwas - erfreulicher, doch ist es in der Hauptsache England und nicht Amerika, von wo i Beiteilnngeneingehen. Auch die Strumpf ! industrie hat einen kleinen Aufschwung I zu verzeichnen i Thüringen i l Zeiten-:- der Eisenacher Geniein sdevehorden ist Fritz Reuters Villa mit seiner Gedeiiktafel geschmückt worden, welche die Inschrift trägt: ,,Frit) Reuter verbrachte in diesem von ihm erbauten Hause seinen Lebensabend 1868«—1874J« Auf der Jagd in der Flur von tlinau bei Pößneck glaubte der Rittergutø besiher Seisert einen Rehbock zu sehen und gab ans denselben einen Schuß ab. Leider hatte er sich geirrt, er hatte anf den 19 Jahre alten Sohn des Ritter gutebesitzers Hartnianu, welcher als Treiber verwendet wurde, geschossen und den jungen Mann so schwer verwundet, daß derselbe seinen Verletzungen erlegen ist Jena. Die inediziuische Fakultät der Universität hat den Vorsitzenden des Staatsministeriums iu Weimar, Frei herru von Groß zum Ehreudoetor er nannt. A tte n b u r g. Der staiser tras Ende Nov. in Schloß Hummelsteiu als Gast des Herzogs von Altenburg ein, um an mehrtägigeu HosjagdenTheil zu nehmen. Meeklenburg Allmälig riickt das bedeutende Jahr lWJz immer näher, in welchem die Stadt Wisniar nach einem völlig gesetz lichen Dolumeut vom Jahre 18013 an Schweden zuriickfallen soll, sofern die Schweden die Summe bezahlen, gegen welche die Stadt einst verpsandet wurde. Die Verpfändungssumme betrug 5,t;2:'), iutni Mark; mit Zins uud Zinseszius ist die Summe am Versalltage aus 108 Millionen Mark angewachsen Dass ist gewiß ein großes Kapital, aber die Stadt Wismar ist auch etwas werth, « wie ihre Bürger am besten wissen. Wie gern auch der einzelne Wisuiarer den schioedischen Anspruch wegleugnen möch te, so erkennen die Behörden doch offi ziell Schwedens ,,Eigenthuinörecht« an. Ein eigenthiimlicheö Beispiel hiersitr verdient Erwähnung. Ende 1887kauf te das Zollamt vou der Stadt ein Ge biet im Preise von ttiR M. 5() Pfg. zur Errichtung eines Amtsgebäudesz beim Hasen. Jm Vertrag über diesen Kauf bedan sich das Zollamt ausdriick lich aus, da die genannte Summe, 1687 Mark 50 Pfg. zuriickbezahlt würde, im Falle Schweden Mist wieder in den Be ssitz Wismard träte. Werden nun 1903 die Schweden mit dem 108 Millionen lMart kommen und ihr Pfand zurücksorsi sderuP Das ist eine Frage, die immer’ sbkäiånleilidg wird. bund-sith allencih lle i· eiwensetau "r ges Fall T M -;.-j.· « - IIUW IS« ..· zur ausgesetzten Zeit bezahlt werden soll te. Schweden muß dann bloß weitere 100 Jahre oder bis 2003 warten, hat« dann aber 2077 und eine halbe Million zu zahlen. Freie Städte. Hamburg. Der Ober-Ingenieur. Andreas Meyer, der Erbauer der Hamburger Hafenbauten, hat ein Pro jekt ausgearbeitet, die Elbe von Ham biirg nach Cuxhaven zu kanalisiren und mit Schleusen Vorrichtungen zu verse-s hen; vie Kosten sind auf 120 Millionen Mark veranschlagt. B r e m e n Christoph Papendiek einer der angesehensten breinischen Groß-. kaufleiite ist, erst 53 Jahre alt, iii Ter ritel am Genfersee infolge schwerer Herzkrankheit gestorben Papendiek be-« saß eine einflußreiche Stimme in dei Bürgerschaft , war der Urheber der Weser Correktion, bekannt ini Deutschen Handelstage, die treibende Kraft für den Mittelland Kanal nnd der Leiterj der vorjährigen Nordwestdeutfcheii Aus-s stellung Zu einein Herzleiden, von dein er Erholung suchte, trat eine Lun-J genentzündung Sein Tod reißt inI dem öffentlichen nnd in dem Erwerbs-! leben Breinens eine schwer ausfüllbare Lücke, da Papendiek in den letzten Jah ren in wachsendem Maße der anerkannte Führer der Kaufmannschaft war. L il b e ck. Für den verstorbenen Se- I iiator Mann wurde Hernianii Deecke von der Firma Deeckeefr Boldeniann in deni Senat erwählt. I Bayern Nachder ooni statistischen Amt der Stadt veröffentlichen Tabelle hatte diel Stadt München am l. Dic. v. J. 349 - ils« Einwohner-, nnd zwar 169,875 männliche nnd l"««9,l4ll weibliche Nach der Konsession waren es 292,487 Kallio liken, 48,104 Proteftanten, 6108 Js raeliten nnd 2825 Personen sonstiger. Bekenntnisse. Jn Bezug aus Staat-s aiigehörigkeit wurden gezählt 316,296! Bayern, 2(),47 brige deutsche Reichs aiigehörige und12.)1 Ausländer Von der Münchener Akademie derg Wissenschaften wurde der ehemalige-J Kaiser von Brasilien, Doin Pedro ll., einstimmig zuni Ehrenniitglied gewählt. ! Nii rnb erg. Der Magistrat hat den freisinnigen Antrag aus Aufhebung1 des städtischen Getreide, Mehl- und Vrotansschlags init 14 gegen R Stimmen abgelehnt. Kissiiigen Der verstorbene Pri vatmann Anton Bauer, welcher nahe-in eine Million Mai-l l)iiiterl:es3, ver-machte den 7. Theil hiervon Wohlthätigkeitsaip stalteii: so erhielt allein der Knaben horl «’«-3,«l«) Mart. « Stadt -Escheiivach. Der 40 Jahre alte Stadtschreiber Kslemens Walten iiielcher 13"I«,5.')2 Mk. Sparkas sengelder uiilerschlageii, wurde zii J Jahren skiichthans verurtheilt ttirrhheimbolanden Dert Gutsbesiyer Phillipp Fischer, sriiher Bäckermeister und Stadtrath, wurde in seiner Scheuer erhängt gesunden. Der Verlebte, ein allgemein hochgeachteter Bürger-, lebte schon längere Zeit sehr zuriickgezogen und war sowohl an stör per wie Geist leidend. Würtemberg E tu t t g a r t. Wie das-«««N.Tgbl.«i hört, nehmen die Verhandlungen iiber eine elektrische Beleuchtungsaulage in, Stuttgart immer greifbare-re Gestalt ans Bekanntlich hat die Stadt eine Wasser kraft non Wo Pferdekräften erstanden und beabsichtigt die elektrische Anlage in eigene Regie zu übernehmen. Die Lei tung der Kraftiibertragung von Laussen nach Heilbronn geht ihrer Vollendung entgegen. Das Straßeatabel ist in Heilbronn bereits gelegt und es wird nun an Hausanschliissen und an der Jn stallation gearbeitet. Die Abonneuten zahl ist bereits so gewachsen, daß die Stadt jetzt schon nach dem Procensatz l' Vogeulampeu uuentgeltlilh beanspruchen karn. H a l l. Beide-r Reichstagsersatzwahl im Il. wiirteutbergischen Wahltreise HallOenringen wurde der Demokrat, Gutsbesitzer F. Hartmann in Wacheer hosen, mit 7850 Stimmen gewählt. Auf den soeialdeirokralischen Candidaten,« Alsred Agster von Stuttgart, fielen! 12:5(),ans den Candidaten der Cen-! trinnszpartei tnssz Stimmen. Bisher-i wurde der Kreis durch den Nationallibe l ralen Leemauu vertreten. Weder Letz terer noch einer seiner Parteigenossens war geneigt zu eandidiren, weil der Ausfall der kürzlich abgehaltenen wärt tembergischen Landtagsersalzwahl da nialss schlug Hartmann den Baum-rnit ger der Volkspartei, Herrn Leemarn, mit 2000 Stimmen Mehrheit das Resultat der Reichstagswahl voran-Z sehen ließ. ( B a d en. Ka rlsruhe. Auf Anregung des deutschen Hopfenbauvereins wird im Herbst des nächsten Jahres in Schtuetz ingen eine badische Laudeöausstellung von Hoper in ganzen Ballen stattfin den, Es wurde bereit-Z ein Comite ge duldet, an denen Spitze »Herr Burgen meister Mechling in Schmetzingetn Ans schußmitglied des deutschen Hopsenbaui vereinz, steht und in welches außerdem Herr A. MayersDinkeL Mannt)eitn Ntirnbcrg, als Vertreter des deutschen .prfenbnnvereins3 deleqirt wurde. Die in Neutomischel (Posen) für Ism- ges plante Hopfenausstellung findet nnn erst im Herbst des Jahres 1893 statt Heidelberg. Die Regierung hatte seinerzeit eine Kommission von Sachverständigen eingesetzt, welche die bauliisssn Verhältnisse des Heidelberger .ieö einehend zu unterf « te mmi nunmehr vollendet und dem Fin ) s» ministerium ein Gutachten unter " - tet. Jn demselben wird ausgefühi daß eine Wiederherstellung des Schl ses im Allgemeinen möglich, jedoch mit ganz bedeutenden Kosten verbunden f ist. " F r e i b u r g . Generallieuienant Keller, einer der besten Brigadegenos rale der badischen Truppen, ist hier im 79. Lebensjahre nach längerem Leiden gestorben. M an n h e i m. Bei der Neuwahl eines Bürgermeisters unserer Stadt wurde Oberamtmann Otto Beck in Rai statt mit 915 von 105 abgegebeuen Stim men gewählt.—Die städtischen Behör den wollten zu Ehren des wegen vorge riickten Alters aus dem Amt zurückge treteneu Oberbürgermeisters a. D. Moll ein Fest veranstalten, derselbe hat jedoch jede ihm zugedachte Ovation ab gelehnt. Hessen-Darmstadt. D a r m st a d t. Das Ableben des Oberbürgermeister-J Ohly wird stündlich erwartet Aus M ai nz wird ein Selbstmordveri such von dein muthmaßlichen Mörder Eschbach ( derselbe hatte den Feldschützen Michels erschossen) gemeldet. Mit dem blechernen Suppenlöfsel schlitzte er sich den Bauch auf und riß sich die Haut vom Leibe, ohne seine Absicht durchführen zu können.— Efchbach befindet sich in ärztli cher Behandlung Bingen. Kaplan Thomas von hier ist mit der provisorischen Verwal tung der Pfarrei Alzey beauftragt wor den, da der Gesundheitszustand des dor tigen Pfarrers Heinrich sich in letzter Zeit so verschlinimert hat, daß derselbe um Enthebung seiner Stelle nachsuchen mußte. W e i n h e i m. Der Reisende Jakob Becher von Darmstadt hatte den Kauf mann Jos. Ph. Fuchs von hier (Manu facturwaarengeschäft), bei welchem er 7 Jahre in Stellung war, in den Jahren 1890—91 um die Summe ron 27000 Mark betrogen und zwar durch Unter schlagung von Waaren und Nichtablih ferung eingezogener Gelder. Becher wurde dieserhalb von der Straskammer in Tarmstadt wegen llutesxsihlagunw Untreue, Biicherfälschung uud Betrags zu einer Gefängnißstrafe von se Jahren 10 Monaten verurtheilt Elsaß - L othriugen. Stra ßb u r g. Die kürzlich voll zogenen Wahlen zum eliaß-lothringischen Landesausschlufz haben Lsi Allgemeinen an dem bisherigen Stimmverhiiltniß uirlusxs geändert Besondere Beachtung verdient das Wahlergebniß in vier Ksei sen, von denen zwei für unbedingt deutscbgesiunte Caudidaten gestimmt ha tten. Jm R reife Alitircb nämlich ist Bürgermeister Sauner auf ein durchaus deutsches Programm hin, das die unaus toszliche Vereinigung der ReichHlande mit Deutschland zur Grundlage hat, gewählt worden. Ebenso erfreulich ist die Wale des Generalmajorsz z. D. Röder von Diersburg im Kreise MAS heim, die um so bedentungsvoller er scheint, als Freiherr von Diersburg erst seit zwei Jahren im Elsaß ausässig ist. Dagegen sind in Lothringen zwei Zitze au die Französlinge verloren ge gangen. Metz wählte den klerikalen Lauigue seine Folge der letzten Ge meinderathgswahleih welche durch die Uneinigkeit im eigenen Lager für die Alldentschen uugiinstig augfieletr Nicht minder bedauerlich ist in der Sieg des Notar-J Dietsch im Kreise Saarbnrg, dessen bisheriger deutscher Vertreter aus eine Wiederwahl verzichtet hatte. Aus Co lm a r wird gemeldet, daß. sämmtliche dort garnisonireudeu drei Jägerbataillone in Gebirgsgarnisonen gelegt werden sollen. L ur e m b n rg. Die Eröffnuug der Eisenbahnstrecke Wasser-billig -- Gretieutnaeher soll dieser Tage stattfinden Dieses neue Glied der Priuz Heinrich-Bahn wird demnächst eine Verlängerung der Mosel entlang erfahren, wo bereit- Schieneuauschluß nach Luremburg Stadt vorhanden ist. Eine größere Bedeutung wird die neue Strecke übrigen-:- kaum beanspruchen können, zumal aus der preußischen Mo selseite die Bahulinie Trier Mehsiir den Verkehr im Thale vollkommen ausreicht. Für eine Beförderung der lurembuigi sehen Minette aber durfte der Bahuweg hiiben wie drüben stets zu thener bleiben. Wenn sich demnach die Bewohner des Großherzogthums immer entschiedener gegen die Canalisirnng der Mosel aus sprechen und verwahren, so liegt die Ve siirchlnug zugrunde, das; ihre Eiseuwerke dadurch die Bortheile in der Erzeugung zum großen Theil verlieren, welche die Nähe so reichhaltiger Erze mit sieh bringt. Wie man in Wasserbillig hosst, wird der Großherzog der Eröffnungsfeier beiwoh neu. In L u r e m b nrg stahl der Post komroleur Gläseruer ans der Postkasse 5(),0(’u) Mart und flüchtete Langsamc chitcntsche Justiz. V a l p a r a i s o, u. Dez Der Pro zeß gegen die Angreijer der amerikani schen Matrosen zieht sich in di( Länge. Dass :-3engnis3 der Maiwer vom »Vol timnre« ließ keinen Zweifel darüber be stehen, daß der Angriff unpronozirt und nur durch den Haß gegen die Amerika ner hervorgeruer wurde. Die hiesi gen Engländer, welche früher die Ame rikaner beschnldigten, versucht zu haben, die Chilenen einzufchüchtetn, haben ih ren Ton geändert und zeihen die Ame rikaner jetzt der Feigheit weil utkht spat-Ich Wt ;.::